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Rundstrickmaschine zum Stricken von Einlegemustern Die Erfindung betrifft
Rundstrickmaschinen der Art, bei welcher ein kreisförmiges Bett für unabhängige
Nadeln sowie die Nadeln betätigende Nocken oder entsprechende Einrichtungen vorgesehen
sind, die die Nadeln eine nach der anderen an einer Strickstelle zum Stricken bringen.
Die Einrichtung umfaßt ferner eine Anzahl ausweohselbarer Garnzuführer, um ein bestimmtes
Garn oder mehrere Garne den Nadeln zuzuführen. Das Nadelbett einerseits und die
Nocken andererseits sind relativ zueinander um eine Achse des Bettes beim Stricken
beweglich. Die Erfindung ist in erster Linie auf Maschinen mit einem zylindrischen
Nadelbett anwendbar. Indes ist die Erfindung auch anwendbar auf solche Maschinen,
die zwei einander gegenüberliegende Nadelzylinder besitzen, die mit Doppelzungennadeln
versehen sind, wobei ein Übertragen der Nadeln von einem Zylinder zum anderen stattfinden
kann.
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Die Erfindung richtet sich auf die Ausbildung einer Rundstrickmaschine
der erwähnten Art, auf der Gewirke mit Einlegemustern hergestellt werden können,
die im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu definieren sind als Gewirke mit aufeinanderfolgenden
Musterfeldern, die aufeinander in abwechselnder Richtung folgen, wobei abwechselnd
Felder verjüngt und die dazwischenliegenden Felder verbreitert sind, so daß sie
Ränder besitzen, die in diagonaler Richtung zu den Maschenreihen verlaufen, wobei
jedes Feld aus einem Garn oder aus Garnen gestrickt ist, die verschieden von denjenigen
sind, aus welchen ein angrenzendes Feld oder angrenzende Felder gestrickt sind,
während jedes Feld mit dem nächsten an einem Rand verbunden ist. Im besonderen betrifft
die Erfindung eine Maschine zur Herstellung von Gewirken mit Einlegemustern, bei
welchen in der Richtung der Maschenreihen erweiterte oder verengte Felder oder Rauten
aufeinanderfolgen.
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Demgemäß betrifft die Erfindung eine zum Stricken von Einlegemustern,
z. B. von Musterrauten, dienende Rundstrickmaschine, auf der in angemessener Folge
schmaler werdende Musterfelder auf einander gegenüberstehenden Nadelgruppen, gefolgt
von dazwischentretenden, breiter werdenden Feldern auf anderen Nadelgruppen, welche
die erstgenannten Gruppen überlappen, gestrickt werden. Dabei sind Einrichtungen
zur Erzeugung einer relativen Pendelbewegung zwischen dem Nadelbett und den die
Nadelbewegung steuernden Nocken derart vorgesehen, daß ein Musterfeld mit Splitsäumen
gestrickt wird.
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Erfindungsgemäß wird eine Versatzvorrichtung zur Ausführung einer
Versatzbewegung zwischen dem Nadelbett und den Nocken vorgesehen, um die ausgewählten
Nadelgruppen in die erforderliche Strickstellung gegenüber den Nocken zu bringen.
Ferner ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, welche die Versatzvorrichtung in richtigem
Zeitmaß und Ausmaß derart betätigt, daß die Musterfelder in richtiger Folge automatisch
erzeugt werden.
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Es sei bemerkt, daß dabei entweder das Nadelbett oder die Nocken die
vorerwähnte Pendelbewegung ausführen können, während der andere Teil in einem gewissen
Abstand von dem pendelnden Teil ortsfest ist. Bei einer solchen Konstruktion kann
die Versatzbewegung bewirkt werden: a) durch Verschiebung des normalerweise ortsfesten
Teils in einer oder der anderen Richtung, b) durch Verschiebung des hin- und hergehenden
Teils in einer oder der anderen Richtung.
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Es können also z. B. bei einer Konstruktion, in welcher der Nadelzylinder
die Pendelbewegung ausführt und die Nocken stationär bleiben, entweder der Zylinder
oder die Nocken versetzt werden.
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Im allgemeinen ist das Ausmaß, in welchem jeder der betreffenden Teile
versetzt wird, äquivalent der aus der Musterfolge sich ergebenden Entfernung zwischen
den Mittelpunkten benachbarter Felder, oder es beträgt ein Mehrfaches dieser Entfernung.
Für die Erzeugung der Versatzbewegung des normalerweise ortsfesten Teils kann ein
geeigneter Antriebsmechanismus dienen. Wenn es andererseits zweckmäßig erscheint,
den pendelnd hin- und hergehenden Teil zu versetzen, so stehen hierfür zwei Mechanismen
alternativ zur Verfügung.
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Entsprechend der ersten Alternative wird der Antrieb durch ein epizyklisches
Getriebe oder Differentialgetriebe übertragen; im gewünschten Zeitpunkt wird bewirkt
oder ermöglicht, daß ein normalerweise ortsfestes Glied dieses Getriebes an der
Rotation im
notwendigen Grade teilnimmt. Es sei z. B. ein Getriebe
betrachtet, bei welchem zwei koaxiale Kegelräder sich mit einem zwischen ihnen liegenden
Kegelrad im Eingriff befinden, welch letzteres normalerweise in einem ortsfesten
Rahmen derart gelagert ist und rotiert, daß die auf ein Triebrad übertragene Bewegung
durch das andere Triebrad in umgekehrter Richtung übertragen wird. Dabei wird es
in der genannten Zeit ermöglicht, daß der stationäre Rahmen um den erforderlichen
Winkel sich dreht, so daß das angetriebene Kegelrad dem treibenden Kegelrad nachläuft.
Bei einer solchen Anordnung kann es zweckmäßig sein, das angetriebene Kegelrad ortsfest
zu halten, während der Rahmen rotiert, oder den Rahmen mit der halben Geschwindigkeit
des antreibenden Kegelrads anzutreiben.
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Gemäß der zweiten Alternative wird der Antrieb durch eine lösbare
Klauenkupplung übertragen, deren beide Glieder so angeordnet sind, daß sie in mehreren
durch Relativdrehung gegeneinander erhaltenen Lagen sich schließen können. Daher
können in der gewünschten Zeit die beiden Glieder getrennt werden, so daß das angetriebene
Glied hinter dem treibenden Glied nacheilt, worauf die beiden Glieder in neuer Lage
verbunden werden.
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Die Maschine kann mit Umlegegarnzuführern zur Bildung von Deckmusterlinien
versehen werden sowie mit Steuervorrichtungen, um bestimmten Nadeln einen Umlegefaden
zuzuführen, wenn die Pendelbewegung im Begriff ist, ihre Richtung zu wechseln. Ferner
können Einrichtungen vorgesehen sein, um den Umlegegarnzuführern eine Versatzbewegung
zu erteilen, so daß verschiedene Nadeln in verschiedenen Maschenreihen mit Umlegegarn
umlegt werden.
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Vorzugsweise wird das Gestrick in Form eines Schlauches gestrickt,
wobei eine gleiche Zahl der beiden Arten von Fäden im Umfang des Schlauches vorhanden
ist. In einer besonderen Konstruktion bildet dieser Schlauch zuletzt den Fuß eines
Strumpfes oder einer Socke, wobei die Maschine mit einer Einrichtung versehen ist,
um die Ferse durch pendelnde Bewegung zu stricken.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise veranschaulicht. Fig.1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Rundstrickmaschine; Fig. 2 ist eine schaubildliche Ansicht des Antriebs-und
Versatzmechanismus für den Nadelzylinder; Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung,
welche die Wirkung der Strickelemente (Nadeln) der Maschine veranschaulicht; Fig.
4 ist ein Schnitt nach Linie 4-4 in Fig. 3; Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie 5-5
in Fig. 3; Fig. 6 ist ein Schnitt durch die Reguliervorrichtung für die Strickelemente;
Fig. 7 ist eine Draufsicht auf die Reguliervorrichtung; Fig. 8 zeigt in vergrößerter
Darstellung einen Teil der Reguliervorrichtung; Fig. 9 ist eine Teilansicht eines
zur Erzeugung des Musters dienenden Mechanismus; Fig. 10 ist eine Draufsicht zu
Fig. 9; Fig. 11 zeigt ein Diagramm des Musters; Fig. 12 zeigt eine schaubildliche
Darstellung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Herrensocke.
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Die in Fig. 1 dargestellte Maschine ist eine Rundstrickmaschine, die
normalerweise stationär angeordnete Stricknocken 1 (Fig. 1) sowie einen Nadelzylinder
2 besitzt, der so ausgebildet ist, daß er infolge seiner Umdrehung wie auch infolge
seiner hin- und hergehenden oder oszillierenden Bewegung den Strickvorgang bewirkt.
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Die oszillierende Bewegung hat zweckmäßig eine Amplitude von 360°
und wird dem Nadelzylinder 2 durch einen Sektorantrieb von z. B. üblicher Art mitgeteilt,
d. h. es ist ein Zahnsektor 3 (Quadrant) (Fig. 1 und 2), angeordnet, der mit bestimmtem
Ausschlaghin- und hergeht und mit einem Zahnrad 4 auf der Welle 5 sich im Eingriff
befindet, das mit dem Zylinder 2 durch Zahnräder 6, 7, durch Kegelräder &, 9
und Zahnräder 10, 11 verbunden ist. Das Zahnrad 4 ist mit der Welle 5 durch
eine doppelte Klauenkupplung 12 verbunden, die auch dazu dient, wenn das Zahnrad
4 abgekuppelt ist, die Welle 5 mit einem beständig rotierenden Zahnrad oder Getriebe
derart zu verbinden, daß der Zylinder 2, wenn erforderlich, in Rotation versetzt
werden kann. Der weiter unten im einzelnen beschriebene Versatzmechanismus ist zwischen
der Welle 5 und dem Zylinder 2 angeordnet.
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Die Nocken 1 sind in an sich bekannter Weise so angeordnet, daß sie
den Strickvorgang der Nadeln an einer Strickstelle A (Fig. 10) bewirken, wenn der
Zylinder 2 rotiert, wie das Stricken an der Stelle A auch während einer Schwingung
des Zylinders 2 in der einen oder anderen Richtung stattfindet. An der Strickstelle
A befindet sich eine Anzahl auswechselbarer Garnzuführervorrichtungen 13 (Fig. 1
und 10), deren eine oder mehrere erforderlichenfalls in die Zuführungsstellung bewegt
werden können.
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Die Maschine ist so ausgebildet, daß sie einen Strumpf oder eine Socke
S (Fig. 12) od, dgl. mit Hacke H und Spitze TP strickt. Die Nadeln im Zylinder
2 werden hierzu in zwei Gruppen derart geteilt, daß jede Gruppe über annähernd 180°
sich erstreckt und Ristnadeln 15 bzw. Hackennadeln 16 umfaßt (Fig. 3). Diese Unterscheidung
kann durch die Maßnahme herbeigeführt werden, daß man Nadelfüße 14 von verschiedener
Länge derart vorsieht, daß, wenn es erforderlich ist, die Hacke oder Spitze zu stricken,
die Ristnadeln 15 in ihre maschenhaltende Stellung gehoben oder gesenkt werden,
in welcher sie ihre zuletzt gestrickten Maschen halten und aus der Stricktätigkeit
ausgeschaltet sind. Zusätzlich kann die Maschine mit Pickern 17, 18 versehen werden,
derart, daß die Hackennadeln fortschreitend ausgerückt und stillgelegt werden und
nachfolgend bei der Herstellung einer Spitze wieder in Tätigkeit gesetzt werden.
Diese Picker werden als Abnehmer und Zunehmer bezeichnet; sie werden auch bei der
Erzeugung der Felder der in diesem Zusammenhang beschriebenen Ware benutzt.
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Es sei angenommen, daß, ehe das Einlegemuster im Bein einer Socke
S od. dgl. begonnen wird, der Kreis der Nadeln 15, 16 in seinem ganzen Umfang mit
Strickware, z. B. dem oberen Rand T (Fig. 12) versehen ist, der entweder mit Hilfe
dieser Nadeln 15, 16 erzeugt worden oder auf dieselben ausgestoßen worden sein kann.
Es sei ferner im Interesse der Einfachheit angenommen, daß der Umfang des Längens
zwei vollständige Rauten eines Einlegemusters enthält. Beim Beginn eines Einlegemusters
werden die Ristnadeln 15 in die maschenhaltende Ruhestellung verschoben, während
die Hackennadeln 16 in Tätigkeit bleiben. Diese Nadeln 16 führen eine oszillierende
Bewegung an der Strickstelle A aus. Das geeignete Garn wird ihnen derart zugeführt,
daß sie ein Feld mit Abschlußkante (Splitnaht) stricken. Wenn sie oszillieren, werden
die Nadeln an den Enden der Gruppe nach und nach in die maschenhaltende Ruhestellung
verschoben, bis alle oder nahezu alle Nadeln sich in Ruhestellung
befinden.
Auf diese Weise wird eine halbe Raute 1 der Ware erzeugt (die eines der oben erwähnten
abwechselnden Felder darstellt), die oben eine Weite besitzt, die dem halben Umfang
des Zylinders 2 entspricht, und nach einem Punkt hin sich verjüngt.
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Der 'Nadelzylinder 2 wird nun vorwärts oder rückwärts um 180° versetzt,
so daß die Ristnadeln 15 an der StrickstelleA hin- und zurückschwingen. Die Ristnadeln
15 werden also in ihre Tätigkeitsstellung bewegt, und die Picker werden in neuer
Folge in Tätigkeit gesetzt, so daß sich eine zweite halbe Raute J' ergibt, die das
zweite der abwechselnden Felder darstellt. Der Nadelzylinder wird nun um 90° versetzt,
das Garn wird gewechselt und eine Zentralnadel (an der Verbindungsstelle zwischen
Hacken- und Ristnadeln 15, 16) wird in Tätigkeit gesetzt. Zusätzliche Nadeln 15,
16 werden im wesentlichen durch einen Pickvorgang hinzugenommen, bis die Hälfte
der Nadeln 15, 16 in Tätigkeit ist. Diese Nadeln bestehen zur Hälfte aus Ristnadeln
15 und zur Hälfte aus Hackennadeln 16. Da während der Pickvorgänge die an den Enden
der aktiven Nadelgruppe hinzugefügten Nadeln 15, 16 immer noch Maschen der vorhergestrickten
Halbrauten J, J' halten, wird das durch diese Gruppe erzeugte Feld K an seinen Saumkanten
mit den Saumkanten der vorhergestrickten Halbrauten J, T durch Splitnaht
verbunden; in diesem Stadium beginnt das Abnehmen und wird fortgesetzt, bis keine
oder nur noch eine geringe Anzahl von Nadeln 15, 16 in Tätigkeit bleibt; alsdann
ist eine vollständige Raute K erzeugt.
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Der N adelzvlinder 2 wird nunmehr um 180° versetzt. Es findet ein
Garnwechsel statt, und es wird dieselbe Zunahme und Abnahme an der anderen Hälfte
der Nadeln 15, 16 ausgeführt, um eine andere vollständige Raute K' zu erzeugen,
deren Zentrum um 180° vom Zentrum der ersten Raute K entfernt liegt. Diese beiden
Rauten K, K' oder wenigstens ihre oberen Hälften bilden die vorerwähnten Zwischenfelder.
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Danach wird der Nadelzylinder 2 um 90° versetzt, um zu bewirken, daß
die Ristnadeln 15 an der Strickstelle A oszillieren, und so wird durch Zunahme-
und Abnahmevorgänge eine vollständige Raute L' mit Hilfe dieser Nadeln gefertigt.
Hierauf wiederholen sich die Vorgänge in derselben Weise, indem der Zylinder um
180, 90, 180, 90 und 180° versetzt wird, um weitere Rauten L, ?t2', 1'L7 zu erzeugen.
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Um also ein Muster zu erzeugen, das zwei vollständige Rauten im Umkreis
wie auch in der Längsrichtung enthält, sind die folgenden Versatzbewegungen erforderlich:
0-180°, 180-270°, 270-90°, 90-180°, 180-0°, 0-90° und 90-270°.
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In diesem Stadium befinden sich keine der Nadeln 15, 16 in Tätigkeit.
Es sind alsdann zwei vollständige Rauten M, 1L7', die benachbart liegen, vermöge
der letzten beiden Versatzbewegungen gestrickt, infolge deren der Nadelzylinder2
um 90° aus seiner ursprünglichen Stellung verschoben ist. Unabhängig davon, ob die
Absicht besteht, das Muster in der Längsrichtung des Beines fortzusetzen oder es
zum Abschluß zu bringen (z. B. den Fußteil anzusetzen, die Hacke H zu beginnen),
ist es erforderlich, die beiden verbreiterten Dreiecksfelder 11', N' zu stricken,
welche den Raum zwischen den verjüngten unteren Teilen dieser beiden Rauten 11I,
M' ausfüllen. Wenn das Muster fortgesetzt werden soll, so kann dies dadurch bewirkt
werden, daß man die Folge der Versatzbewegungen um 90 und 180° abwechselnd fortsetzt.
Soll andererseits die Hacke gestrickt werden, so muß diese Versatzfolge so abgebrochen
werden, daß der Nadelzylinder in seine Ursprungsstellung zurückgebracht wird, und
daß auch die Hackennadeln an der Strickstelle zur Betätigung bereit sind. Infolgedessen
erfolgt der nächste Versatz um 270°, um eine halbe Raute N' auf der Vorderseite
der Socke zu stricken. Alsdann um 180°, um die andere Hälfte auf der Hinterseite
zu stricken. Diese beiden Versatzschaltungen bringen den Nadelzylinder 2 in seine
Ausgangsstellung zurück.
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In diesem Stadium befinden sich alle Hackennadeln 16 in Tätigkeit,
während alle Ristnadeln in Ruhe sind. Die Hacke H kann nun normalerweise durch Ab-
und Zunehmen gestrickt werden, oder wenn es gegebenenfalls gewünscht ist, ein Rundgestrick
zu stricken, können die Ristnadeln in Tätigkeit gebracht werden. Ein angesetztes
Feld über der Hacke kann hervorgebracht werden, indem ein besonderer Verstärkungsfaden
während der Herstellung der letzten Halbraute N, die auf den Hackennadeln gestrickt
wird, zugeführt wird.
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Es ist zu bemerken, daß das Abbrechen der obenerwähnten Versatzfolge
nur notwendig ist, wenn das Muster in der Längsrichtung aus einer geraden Zahl vollständiger
Rauten besteht; wenn es aus einer ungeraden Zahl vollständiger Rauten besteht, so
bringt die Folge der erläuterten Versatzschaltungen die Nackennadeln 16 in die geeignete
Stellung für die Erzeugung der Hacke H.
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Nachdem die Hacke H gestrickt ist, kann der Fuß F in Form eines ungemusterten
Gestrickes unter Rotation des Nadelzylinders 2 oder auch als gemustertes Gestrick
durch die Wiederaufnahme der beschriebenen Folge der Versatzschaltungen gestrickt
werden.
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Es sei bemerkt, daß in jedem Stadium, wenn die beiden Seiten mit ihren
Seitenrauten fertig ausgeführt sind, sämtliche Nadeln 15, 16 sich in Ruhe befinden.
Dabei bilden die Nadelfüße oder andere Vorsprünge 14, an welchen die Picker 17,
18 angreifen, einen ununterbrochenen Kreis, wenn die Zunahmepicker 18 in Tätigkeit
kommen sollen. Der Zunahmepicker 18 kann auf die Füße 14 der Nadeln 15, 16 erst
einwirken, wenn dieser Kreis unterbrochen ist. Infolgedessen sind zusätzlich zu
den Pickern 17, 18 Mittel zur Verschiebung einer geringen Anzahl von Nadeln 15,
16 in Arbeitsstellung nach der oberen und unteren Spitze jeder Raute hin derart
vorgesehen, daß in der Reihe der Nadelfüße 14 ein Spalt gebildet wird, in welchen
der Picker oder die Picker 17, 18 zur Betätigung kommen. Diese Mittel können in
Füßen 19 (Fig. 3, 4 und 5) von unterschiedlicher Länge für eine geringe Anzahl Nadeln
15, 16 an jeder Rautenspitze bestehen. Dabei sind ein oder mehrere Schloßteile 28,
29 vorgesehen, die sich in zwei oder mehreren Stufen nach innen bewegen, um an den
beiden langen Füßen 19 anzugreifen.Die Angabe, daß die Füße 19 für die Nadeln 15,
16 vorgesehen sind, schließt eine Konstruktion ein, in welcher sie an Nadelstößern
20 (Fig. 6) vorgesehen sind, die mit den Nadeln 15, 16 in Verbindung stehen. In
einer zweckmäßigen Konstruktion dieser Art sind in vier Bereichen D, E, F,
G (Fig. 3 bis 5) im Abstand von 90° voneinander sieben Stößer 21 bis 27 angeordnet,
die ausgewählte Füße 19 an jeder der beiden Höhen oder Stufen UL und LL besitzen.
Diese vier Bereiche D, E, F, G fallen zusammen mit den Mittelpunkten der
Hackennadelgruppe 16 und der Ristnadelgruppe 15 und den beiden Verbindungsstellen
zwischen den genannten beiden Gruppen.
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Wenn man nun jeden Satz von sieben Stößern 21 bis 27 auf der oberen
Stufe UZ betrachtet, so hat der Stößer 22 einen kurzen Fuß 19 SB (Fig. 4), während
die
Stößer 23 und 24 lange Füße 19 ZB besitzen. Der Stößer 25 besitzt einen Fuß
19MB von mittlerer Länge, die Stößer 21, 26 und 27 haben keine Füße. Auf
der unteren Stufe LL besitzen die Stößer 21 und 22 Füße 19MB von mittlerer
Länge, die Stößer 23 und 24 haben keine Füße, die Stößer 25 und 26'haben lange Füße
19 LB, und der Stößer 27 hat einen kurzen Fuß 19SB. Schloßteile 28, 29, die radial
zu den wechselnden Betätigungslagen verschieblich sind, sind auf der Stufe UL, LL
vorgesehen.; indes sind diese Schloßteile 28, 29 so gesteuert, daß sie in einer
Lage im wesentlichen lediglich während einer Zeit verbleiben, die hinreicht, um
an den Füßen 19 des einen Stößersatzes 20 anzugreifen, während sie die Füße 19 der
anderen drei Stößersätze auslassen.
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Die Betätigung des vorstehend erläuterten Mechanismus geschieht dann
folgendermaßen: Bei der ersten Schwingung des Zylinders in einer Richtung kommt
das obere Schloßteil 28 zum Eingriff mit den langen Füßen 19-LB der Stößer 23 und
24 (Fig. 4), die infolgedessen auf das Arbeitsniveau gebracht werden; indes wird
der Stößer 24 durch einen Abnahmepicker 17 erfaßt und wieder zurückgeführt. Bei
der Ausschwingung in umgekehrter Richtung geht das Schloßtei128 noch weiter vor
und greift an dem langen Fuß 19'LB des Stößers 24 (Fig. 4) an und an dem Fuß mittlerer
Länge 19 MB des Stößers 25, - so daß dieselben auf ihr Arbeitsniveau gebracht
werden. Indes wird bei dieser Schwingbewegung der Stößer 23 durch einen Abnahmepicker
17 erfaßt und in seine Ruhestellung zurückgeführt; bei der dritten Ausschwingung
geht das Schloßteil28 noch weiter vor und greift an dem kurzen Fuß 19 SB des Stößers
22 an, um diesen Stößer und den Stößer 23 in ihre Arbeitsstellung zu schieben. Bei
dieser Ausschwingung wird der Stößer 25 durch einen Abnahmepicker 17 erfaßt und
in seine Ruhestellung gebracht. Das untere Schloßteil29 kommt nun in Tätigkeit und
wird bei einer Schwingung in umgekehrter Richtung zum Eingriff mit den beiden langen
Füßen 19LB der Stößer 25 und 26 gebracht, die nun in ihre Arbeitsstellung
übergehen. Bei dieser Ausschwingung wird der Stößer 22 durch einen Abnahmepicker
17 erfaßt und außer Tätigkeit gebracht. Bei der nächsten Schwingung in ursprünglicher
Richtung geht das untere Schloßteil 29 weiter vor und greift an dem Fuß
19MB der Stößer 21 und 22 an, die auf diese Weise in Arbeitsstellung gebracht
werden. Indes wird bei dieser Schwingung der Stößer 26 durch einen Abnahmepicker
17 erfaßt und außer Tätigkeit gesetzt. Bei der nächsten Schwingung in umgekehrter
Richtung geht das untere Schloßteil 29 noch weiter vor, so daß es an dem kurzen
Fuß 19SB des Stößers 27 angreift wie auch an dem langen Fuß 19LB des Stößers
26, so daß diese beiden Stößer 27 und 26 in Arbeitsstellung übergeführt werden,
während der Stößer 21 durch einen Abnahmepicker 17 erfaßt und außer Tätigkeit gesetzt
wird.
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Infolgedessen wird in der Linie der Nadelfüße 14 ein Spalt geöffnet,
der genügend breit ist, um zu ermöglichen, daß ein normaler Aufnahmepicker 18 (Fig.
6) sich in demselben betätigt und nacheinander die Nadeln 15,16 an den Enden des
Spalts hinausgreift und in Tätigkeit setzt, um sie mit denjenigen zu verbinden,
die bereits durch den vorstehend beschriebenen Mechanismus in Tätigkeit gesetzt
worden sind.
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Die beiden Schloßteile 28, 29 (Fig. 6) stehen unter der Wirkung von
Federn 30, 31, die sie in ihrer Ruhestellung halten. Durch eine Nockentrommel 32
mit oberen und unteren Nockenflächen 33, 34 werden diese Schloßteile 28, 29 nach
einwärts bewegt. Die Trommel 32 wird vermittels eines Klinkenrades 35 geschaltet,
das mit sechs Zähnen derart geschnitten ist, daß für eine Umdrehung der Trommel
32 sechs Hübe erforderlich sind. Die ersten drei Hubbewegungen steuern das
obere Schloßtei128, und die zweiten drei Hubbewegungen steuern das untere Schloßteil29;
dabei sind Mittel vorgesehen, um den Zunahmepicker 18 in Ruhe zu halten, während
die Trommel 32 geschaltet wird, jedoch ihn nach dem sechsten Hub in Tätigkeit
setzen. Zu diesem Zweck trägt das obere Ende der Nockentrommel 32 einen aufgesetzten
Nokkenring 36, auf dem ein Kolben 37 aufruht, der unter dem hinteren Ende oder Schwanzteil
38 des Zunahmepickers 18 derart angeordnet ist, daß das Pickerende 39 des Pickers
18 dadurch außer Tätigkeit niedergehalten wird. Der Ring 36 ist so ausgebildet,
daß er nach dem sechsten Hub den Kolben 37 sinken läßt. Das hintere Ende 38 des
Pickers 18 wird darauf durch eine Feder 40 hinuntergezogen, und das Pickerende 39
wird in seine Tätigkeitslage hochgestellt. Die Schaltbewegung der Trommel 32 wird
von einer ständig rotierenden Welle 41 (Fig. 7) abgeleitet, die mit einer entsprechend
betätigten Nockenscheibe 42 ausgestattet ist. Die letztere wirkt auf eine Laufrolle
43, die von einem Rollenhebel 44 getragen wird, der mit einer Klinkenplatte 45 verbunden
ist, die um die Achse der Trommel 32 oszillierend angeordnet ist. Die Verbindung
wird durch einen geeigneten Hebelmechanismus 46 geschaffen, der die Bewegungen der
Nockenrolle 43 vergrößert. Diese Klinkenplatte 45 trägt eine Klinke 46, die an dem
Klinkenrad 35 angreift, durch welches die Trommel 36 in Hüben von 60° gedreht wird.
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Es ist erforderlich, die Trommel 32 nach dem sechsten Hub anzuhalten
bis zu dem Zeitpunkt, in welchem die Trommel 32 wieder ihre Schaltbewegung nach
der Spitze der nächsten Raute beginnen muß. Dies wird dadurch erreicht, daß man
die Klinke 46 außer Eingriff hält vermittels einer Hebelvorrichtung, die von der
(nicht dargestellten) Mustertrommel der Maschine oder von einer gleichartigen Vorrichtung
betätigt wird. Die Hebelvorrichtung besteht aus einer Stange 47 (vgl. auch Fig.
8), die erforderlichenfalls derart angehoben wird, daß sie in dem Bereich des Kopfes
eines Gelenkbolzens 48 der Klinke 46 liegt. Wenn die Klinkenplatte 45 ihre Leerbewegung
unter dem Einfluß einer Feder 49 ausführt, trifft der Bolzenkopf 48 die Stange 47
im gehobenen Zustand der letzteren und hält auf diese Weise die Leerbewegung an,
ehe die Klinke 46 mit dem nächsten Zahn zum Eingriff kommen kann. Dieser auf die
Bewegung der Klinkenplatte 45 ausgeübte Zwang verhindert, daß die Laufrolle 43 der
Scheibe 42 folgt.
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Es ist zu beachten, daß das letzte Stadium des Strickens eines Musters
das einer halben Raute ist. In diesem Stadium hat die Nockentrommel 32 ihre sechs
Hübe ausgeführt, und der Zunahmepicker 18 ist in Tätigkeit. Es ist nun erforderlich,
den Zunahmepicker 18 außer Tätigkeit zu setzen, ohne die Nockentromrnel,32 zu schalten,
da bei einer Schaltung der Nockentrommel 32 die Schloßteile 28, 29 in Aktion gesetzt
würden. Da also die Nockentrommel32 nach ihrem sechsten Hub stillsteht, so wird
die gesamte Anordnung der Trommel 32 zusammen mit ihrem Klinkenrad 35 und der Klinke
46 angehoben, so daß auch der Kolben 37 gehoben wird, der den Zunahmepicker 18 steuert.
Diese Bewegung wird mit Hilfe eines Hebels 50 (Fig. 7 und 8) ausgeführt, der auf
die Nockentromme132 wirkt und durch einen geeigneten Mechanisraus
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von der Mustertrommel oder einer ähnlichen Einrichtung aus betätigt wird.
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Um nun die Versatzbewegung des Zylinders 2 gemäß Fig. 2 zu erzeugen,
ist auf der- obenerwähnten Welle 5 eine Scheibe 52 mit einem radial verschieblichen
Kolben 53 angeordnet, der durch eine Feder 54 nach auswärts gedrückt wird. Die genannte
Scheibe 52 ist von einem Kupplungsring 55 umgeben, der mit dem Zahnrad 6, das den
Zylinder 2 treibt, verbunden ist. Der Kupplungsring 55 ist mit vier Einschnitten
56 versehen, die um 90° gegeneinander versetzt sind und zur Aufnahme des äußeren
Endes des Kolbens 53 dienen. Wenn der Kolben 53 also in eine Aussparung 56 eingreift,
so treibt die Welle 5 den Zylinder 2 vermittels der Scheibe 52 des Kolbens 53 und
des Kupplungsrings 55. Wenn dann der Kolben 53 aus der Aussparung 56 zurückgezogen
wird, so daß er auf dem inneren Umfang des Rings 55 gleiten kann, so oszillieren
die Scheibe 52 und die Welle 5 frei, und der Antrieb wird nicht auf den Ring 55
und den Zylinder 2 übertragen.
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Um zu bewirken, daß der Kolben 53 derart zurückgezogen wird, daß er
dabei den Ring 55 losläßt, ist er mit einer Nockenfläche 57 versehen. Der Rahmen
der Maschine trägt an geeigneter Stelle einen Nockenbolzen 58, der in die und au:
der Stellung bewegt werden kann, in welcher er an der Lockenfläche 57 angreift,
wenn die Scheibe 52 in einer Richtung wandert. Unter der Annahme, daß der Nockenbolzen
58 sich in seiner Betätigungsstellung befindet, wenn der Kolben 53 ihn erreicht,
wird der Kolben 53 einwärts getrieben und tritt aus seiner Aussparung 56 heraus.
Die Scheibe 52 wandert weiter, und wenn der Kolben 53 die nächste Aussparung 56
erreicht, springt er in diese Aussparung derart ein, daß der Ring 55 wieder mitgenommen
wird und an der Drehung teilnimmt. Als Ergebnis dieser Vorgänge wird der Zylinder
2 um einen Winkel von 90° versetzt. Wenn ein Versatz um 18'0 oder 270° beabsichtigt
ist, so werden ähnliche Vorgänge wiederholt, wenn die Scheibe 52 das nächste Mal
oder die nächsten zwei Mal in derselben Richtung schwingt.
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Der Nockenbolzen 58 kann durch eine geeignete Schablone .gesteuert
werden, z. B. vermittels eines Gestänges durch den Mechanismus 158, um eine stoßfreie
Aufnahme des Antriebs des Kolbens 53 zu ermöglichen; wenn dieser in eine Aussparung
56 eingreift, kann der Nockenbolzen 58 so angeordnet sein, daß die. Nockenfläche
unmittelbar an ihm angreift, nachdem die Scheibe 52 ihre Bewegungsrichtung umgekehrt
hat. Es können -auch andere Vorrichtungen zum Versatz des Zylinders angewendet werden;
so kaim z. B. der wirksame Abschnitt des Quadranten 3 geändert werden, oder das
durch Quadranten angetriebene Zahnrad 4 kann am Umfang des Quadranten verschoben
«-erden, wobei jede solche Maßnahme es zweckmäßig erscheinen lassen kann, die Länge
des Umfangs des Quadranten zu vergrößern.
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Um eine Reihe von kontrastierenden Deckmusterlinien in Rautenform
zu erzielen, kann eine einfache Form eines Getriebes mit einer Muster- oder Schablonenkette
verwendet werden.
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Der Mechanismus der Muster- oder Schablonenkette besteht aus einem
Reduziergetriebe 60 (Fig. 9 und 10), angetrieben durch ein Kettenrad 61, das seinerseits
durch eine Kette von der Hauptantriebswelle der Maschine aus angetrieben wird. Zwischen
diesem Kettenrad 61 und dem Reduziergetriebe 60 ist eine Kupplung 63 angeordnet,
die von einer Schablonenkette aus in üblicher Weise durch einen Mechanismus 163
betätigt wird. Dies ermöglicht es, den Antrieb zu dem Reduziergetriebe 60 in beliebiger
Folge während des Strickvorgangs einzuschalten und auszuschalten. Das Reduziergetriebe
ist derart ausgestaltet, daß eine Umdrehung durch die Schablonennockenwelle 64 während
der Zeit erfolgt, während welcher die Raute gestrickt wird, über welche sich die
Deckinusterlinie erstreckt.
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Die Musternocken 65, 66 übertragen ihre schrittweise Bewegung auf
Stoßstangen 67, 68, die ihrerseits auf verschiebliche Zahnstangen 69, 70 wirken.
Beide Stoßstangen 67, 68 und die verschieblichen Zahnstangen 69, 70 werden durch
Federn 71, 72 im Eingriff mit den Nocken 65, 66 gehalten.
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Die verschieblichen Zahnstangen 69, 70 stehen im Eingriff mit Zahnrädern
73, 74 (Fig. 9). Diese sind fest verbunden mit einer inneren bzw. äußeren Buchse
75, 76, an denen die Tragarme 77, 78 befestigt sind. Am Ende der Tragarme 77, 78
sind die Umlegegarnzuführer 79, 80 für die Deck- oder Umlegefäden frei xhwenlcbar
angeordnet. Die auf diese Weise auf die Umlegegarnzuführer 79, 80 von den Musternocken
65, 66 übertragene Bewegung ist in Fig. 11 veranschaulicht. Die Führung 79 (Nr.
1) bewegt sich einwärts von der mit Nr. 12 bezeichneten Nadel nach der mit Nr. 22
bezeichneten Nadel. Diese Bewegung vollzieht sich fortschreitend, wenn die abwechselnden
Maschenreihen gestrickt werden, indem jede Nadel abwechselnd überdeckt wird. Die
Führung 80 (Nr. 2) bewegt sich von der mit Nr. 32 bezeichneten Nadel zu der mit
Nr. 23 bezeichneten Nadel; alsdann bewegen sich beide Führungen auswärts in ihre
ursprüngliche Stellung.
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Die Umlegebewegung wird den Umlegegarnzuführern 79, 80 vermittels
Nockenscheiben 81, 82 mitgeteilt, die auf der Nabe des Zahnrads 83 befestigt sind.
Dieses Rad 83 läuft frei auf der Welle 64 und erhält seinen Antrieb von dem Antriebskettenrad
61 vermittels des Zahnrads 183 und des Leerlaufrads des Zwischengetriebes 84.
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Dieses Getriebe ist so ausgebildet, daß das Zahnrad 83 mit halber
Geschwindigkeit läuft. Die-Nocken 81, 82 besitzen ..eine wirksame Nockenfläche von
180° ihres Umfangs, derart, daß für jeden Pendelgang beim Stricken die Zuführer
79, , 80 stillstehen.- Die Nochenscheiben 81, 82 sind aus einer Anzahl von Seheiben
gebildet, deren jede einen Ausschnitt von bestimmter Winkelverschiebung besitzt,
so daß auf diese Weise sich der Zeitpunkt ändern läßt, in welchem, jeder; Umlegegarnzuführer
79, 80 die Nadel überdeckt.
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Die Nockengleithebel 85, 86 werden durch Federn 87, 88 in Berührung
mit den Rändern der Scheiben der Nocken 81, 82 gehalten. Triebstangen 89, 90 sind
mit den Nockengleithebeln 85, 86 verbunden und übertragen die durch die Nockenscheiben
81, 82 mitgeteilte Bewegung auf die drehbaren Führungsrollen für die Bowdenzüge
91, 92. An diesen Führungsrollen 91, 92 sind Bowdenzüge 193, 194 mit ihren oberen
Enden befestigt, um von dort abwärts durch die Mitte der inneren Zahnradbuchse 75
und nach außen- zu den Garnzuführern 79, 80 zu gehen.
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Die Umlegevorgänge vollziehen sich folgendermaßen: Wenn die Zuführvorrichtung
Nr. 1 sich von der Nadel Nr. 12 nach der Nadel Nr. 22 bewegt, so geht die Überdeckungsführungseinrichtung
79 durch die Nadellinie, gerade ehe der Zylinder zur Ruhe kommt. Wenn dann der Zylinder
sich nach seiner Ruhestellung dreht, indem er seine Rotationsrichtung umkehrt, so
bewegt sich die Führung 79 durch die
Nadellinie zurück, indem sie
dabei die Umlegung der Nadel vervollständigt. Dies setzt sich so fort, bis Nadel
Nr. 22 umlegt ist, und wenn alsdann die Garnführung 79 sich wieder nach auswärts
auf die Nadel Nr. 12 zu bewegt, wird der Umlegevorgang umgekehrt. Der Umlegegarnzuführer
79 geht durch die \?adellinie, wenn der Zylinder zur Ruhe kommt; wenn dann der Nadelzylinder
seine Schwingung in entgegengesetzter Richtung beginnt, so geht der Umlegegarnzuführer
79 durch die Nadellinie zurück.
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Die Zuführvorrichtung 80 (Nr. 2) kehrt diesen Vorgang der Umlegung
um derart, daß, wenn sie sich von der Nadel Nr. 32 nach der Nadel Nr. 23 bewegt,
die Zuführvorrichtung 80 durch die Nadellinie geht, wenn der Zylinder zur Ruhe kommt,
und daß, wenn derselbe seineSchwingung in entgegengesetzter Richtung beginnt, die
Zuführvorrichtung 80 sich rückwärts durch die Nadellinie hindurchbewegt und die
Umlegung der Nadel vervollständigt.
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Während der Zuführer 79 (Nr. 1) die Nadel Nr. 22 überdeckt, läuft
die Zuführvorrichtung 80 (Nr. 2) leer und überdeckt Nadel, 23 wiederum bei,
dem nächsten Gangwechsel. Diesmal geht sie durch die Nadellinie, gerade ehe der
Zylinder zur Ruhe kommt, und bewegt sich rückwärts, wenn der Zylinder in die Ruhestellung
eintritt. Dies setzt sich fort, wenn die Zuführvorrichtung sich von der Nadel Nr.32
fortbewegt. Der Zweck der Umlegung der Nadel in beiden Richtungen besteht darin,
daß eine korrekte Lage des Deck- oder Umlegegarns gemäß dem Strickvorgang erhalten
werden soll.
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Um dieseUmlegefolge zu erzielen, sind die Nockenscheiben 81, 82 verschieblich
auf der Nabe 93 des Zahnrades 83 angeordnet. Sie werden vermittels eines Seitennockens
94 mit Hilfe des Nockengleithebels 95 betätigt.
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Wenn die Zuführvorrichtwngen 79, 80 sich einwärts bewegen, so wirken
die Nockengleithebel 85, 86 au der ersten und dritten Scheibe; die Nocken 81, 82
werden alsdann versetzt, indem sie die Nockengleithebel 85, 86 an die zweite und
vierte Scheibe führen, so daß die Zuführvorrichtung 79 (Nr. 1) sich weiterbewegen
und die Mittelnadel Nr.22 umlegen kann, wenn keine Bewegung auf die Zufüthrvorrichtung
80 (Nr.2) übertragen wird und die vierte Scheibe unausgefüllt ist. Die Nockenscheiben
81, 82 werden wiederum einmal geschwenkt; die Nockengleithebel 85, 86 wirken alsdann
auf die dritte und fünfte Scheibe, indem auf diese Weise die Umlegebewegung bei
den Zuführvorrichtungen 79, 80 umgekehrt wird.
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Der ganze Mechanismus wird in einem Gehäuse 96 untergebracht, das
an der Schneckenwelle 97 des Reduziergetriebes 60 angeschlossen ist. DieseAnordnung
dient dazu, um das »Anschlagen« der Schlußkanten auf die Zylindernadeln zu erleichtern
oder auch das Auswechseln einer Nadel zu erleichtern, wenn dies erforderlich sein
sollte. Der ganze Mechanismus ist nach rückwärts in der Richtung des Pfeiles in
Fig. 9 schwenkbar aufgehängt.
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Das Gehäuse 96 trägt ferner das Zungenringgehäuse 98, an dem ein geeigneter
Zungenring 999 befestigt ist. Ein Stehkolben greift an der konischen Lagerbüchse
100 an, wenn das Gehäuse 96 in die horizontale Lage geschwenkt ist, so daß auf diese
Weise der Mechanismus auf die Strickelemente eingestellt wird.
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Die Maschine kann zwei oder mehr Strickstellen besitzen, wobei jede
mit auswechselbaren Garnzufifihrern ausgestattet ist sowie mit Stricknocken und
den mit ihnen verbundenen Teilen derart, daß zwei oder mehr Rauten gleichzeitig
gestrickt werden können. So können z. B. zwei Strickstellen um 180° versetzt vorgesehen
sein, und es können die Versatzbewegungen in geeigneter Weise abgeändert werden.
Bei der Anwendung der Erfindung auf eine Zweizylinder-Strickmaschine kann es zweckmäßig
sein, den obersten Zylinder abhebbar oder in Ruhestellung seitlich verschiebbar
anzuordnen, um die Zuführvorrichtung für dasUmlegegarn in dieArbeitsstellung bewegen
zu können, die innerhalb des Nadelkreises liegt.