DE1027460B - Bekaempfung von Pilzen und Bakterien - Google Patents
Bekaempfung von Pilzen und BakterienInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C235/00—Carboxylic acid amides, the carbon skeleton of the acid part being further substituted by oxygen atoms
- C07C235/02—Carboxylic acid amides, the carbon skeleton of the acid part being further substituted by oxygen atoms having carbon atoms of carboxamide groups bound to acyclic carbon atoms and singly-bound oxygen atoms bound to the same carbon skeleton
- C07C235/04—Carboxylic acid amides, the carbon skeleton of the acid part being further substituted by oxygen atoms having carbon atoms of carboxamide groups bound to acyclic carbon atoms and singly-bound oxygen atoms bound to the same carbon skeleton the carbon skeleton being acyclic and saturated
- C07C235/08—Carboxylic acid amides, the carbon skeleton of the acid part being further substituted by oxygen atoms having carbon atoms of carboxamide groups bound to acyclic carbon atoms and singly-bound oxygen atoms bound to the same carbon skeleton the carbon skeleton being acyclic and saturated having the nitrogen atom of at least one of the carboxamide groups bound to an acyclic carbon atom of a hydrocarbon radical substituted by singly-bound oxygen atoms
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Description
Die Erfindung betrifft Mittel zur Bekämpfung von Pilzen und Bakterien, die Anwendung auf Pflanzen und
organische Rohstoffe oder Werkstoffe finden können.
Alkanolamide höherer Fettsäuren haben als oberflächenaktive Stoffe, z. B. in Kombination mit Seife,
praktische Anwendung gefunden (vgl. »Soap and Sanitary Chemicals«, April 1950, S. 37 usf.). Über biologische
Eigenschaften dieser Stoffe werden in der genannten Publikation keine Angaben gemacht.
Es wurde gefunden, daß Äthanolamide der Alkyläther und Alkylthioäthercarbonsäuren der allgemeinen Formel
Bekämpfung von Pilzen und Bakterien
X - R2 - CO - N - CH2
CH, - OH Anmelder:
J. R. Geigy A.-G., Basel (Schweiz)
J. R. Geigy A.-G., Basel (Schweiz)
Vertreter: Dr. K. Griesing, Patentanwalt,
Hönebach über Bebra, Bahnhofstr. 9
Hönebach über Bebra, Bahnhofstr. 9
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 5. Mai 1955
Schweiz vom 5. Mai 1955
worin R1 eine Kohlenwasserstoffkette von mindestens
8 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls durch Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochen sein kann, R2
einen niedermolekularen Alkylenrest, R3 Wasserstoff, einen niedermolekularen Alkylrest oder einen Oxyäthylrest,
X Sauerstoff oder Schwefel bedeutet, eine starke fungistatische bzw. fungizide und bakteriostatische bzw.
bakterizide Wirksamkeit besitzen und sich sehr gut als Wirkstoffe zur Herstellung antiparasitärer Mittel eignen.
Dies ist um so überraschender, als beispielsweise das Laurinsäureäthanolamid als Vertreter der Fettsäurealkanolamide
keine fungiziden Eigenschaften aufweist, während z. B. das Decyloxyessigsäuremonoäthanolamid
und das Decylthioessigsäurediäthanolamid mit gleicher Kohlenstoffzahl des Säurerestes vorzügliche fungizide
Wirksamkeit besitzen. Ferner zeigen die vorstehend definierten Alkanolamide auch Oberflächenaktivität und
Rostschutzwirkung.
Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendbaren Äthanolamide erfolgt nach an sich bekannten Verfahren
aus den entsprechenden Äthanolaminen und Carbonsäuren oder deren reaktionsfähigen, funktionellen Derivaten.
Diese erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen sind sehr gut öllöslich, in Wasser sehr gut zerteilbar, ja
oft vollständig wasserlöslich. Vielfach zeigen sie gute Netzwirkung; sie sind zum Teil sogar hervorragende
Netzmittel.
Die fungiziden und bakteriziden Eigenschaften der vorstehend definierten Wirkstoffe lassen sich auf den
verschiedensten Applikationsgebieten nutzbar machen. Beispielsweise können die erfindungsgemäßen Stoffe zum
Schützen von lebenden Pflanzen sowie von geernteten Früchten, Wurzeln, Knollen und anderen Pfianzenteilen
sowie auch von anderen organischen Materialien vegetabilischen, animalischen oder synthetischen Ursprungs,
wie Holz, Textilien, Kautschuk, Häuten, Fellen, Leder, Kunststoffen und Kunstfasern, dienen. Ein weiteres
Anwendungsgebiet ist die Konservierung von flüssigen Dr. Alois Kleemann, Basel,
und Dr. Jakob Bindler, Riehen, Basel (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
und halbfesten Emulsionen und Suspensionen sowie von Lösungen organischer Stoffe, wie sie beispielsweise in der
Kosmetik Verwendung finden. Auf diesen Gebieten können die wertvollen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Wirkstoffe in der vielseitigsten Weise zunutze gezogen werden, indem diese Stoffe zugleich als fungizide
und/oder bakterizide Wirkstoffe zum Schütze des zu behandelnden Substrates, als Konservierungsmittel für
die Emulsionen bzw. Suspensionen selbst sowie als Emulgiermittel für darin gegebenenfalls enthaltene
weitere Wirkstoffe dienen können. Wäßrige Emulsionen erfindungsgemäßer Wirkstoffe stellen deshalb wertvolle
halbfeste (salbenförmige) oder flüssige Grundlagen zur Bereitung von Mitteln für kosmetische und technische
Zwecke dar. Je nach deren Verwendungszweck erübrigt sich unter Umständen der Zusatz weiterer Wirkstoffe,
jedenfalls sind weitere Konservierungsmittel in Gegenwart der oben definierten Alkanolamide überflüssig. Anderseits
stellen die erfindungsgemäß verwendbaren Alkanolamide gerade infolge ihrer eigenen biologischen Wirksamkeit
auch wertvolle Emulgier- oder Dispergiermittel für andere fungizide oder bakterizide Wirkstoffe, z. B.
für 8-Oxychinolin, dessen Salze und Substitutionsprodukte, dar. Bei einzelnen Applikationsgebieten kann
auch die Rostschutzwirkung von Bedeutung sein, z. B. bei der maschinellen Applikation zur Pilzbekämpfung in
der Landwirtschaft.
7C9 958/417
Wenn die oben definierten Alkanolamide zur Bekämpfung von Parasiten, ■ insbesondere schädlichen
Pilzen, auf der Oberfläche von Substraten aller Art dienen sollen, müssen sie in feinverteilbare Form gebracht
werden, was in manchen Fällen durch ihre eigene Emulgierwirkung
erleichtert wird: Zur Herstellung entsprechender Präparate werden die Alkanolamide mit
geeigneten Lösungs- und/oder Verteilungsmitteln, gegebenenfalls unter Zusatz von weiteren fungiziden,
bakteriziden und/oder von insektiziden Stoffen, vermischt. Man kombiniert beispielsweise die Wirksubstanzen mit
Talkum, Kaolin, Bolus,-' Bentonit, Kreide oder gemahlenem Kalkstein und erhält Stäubemittel. Durch
Zusatz von Netzmitteln können solche Mittel in Wasser suspendierbar und als Spritzpulver verwendbar gemacht
werden. Durch Kombination der Wirkstoffe mit Lösungsmitteln oder flüssigen Verteilungsmitteln, beispielsweise
aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen oder Chlorkohlenwasserstoffen, nötigenfalls unter Beifügung
von Hilfslösungsmitteln, wie Aceton oder höheren Ketonen, erhält man Sprühmittel. Solche Lösungen bzw.
Mischungen können aber auch direkt oder nach Zusatz von Emulgiermitteln als, Konzentrate zur Bereitung
wäßriger Emulsionen verwendet werden. Die Wirkstoffe können ferner auch in Form von Aerosolen oder von
Räuchermitteln zur Anwendung gelangen.
Die folgenden Beispiele dienen dazu, die Erfindung näher zu erläutern, ohnß- daß damit irgendeine Beschränkung
zum Ausdruck gebracht werden soll. In diesen Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile; diese
verhalten sich zu Volumteilen wie Kilogramm zu Liter.
10 Teile Decylthioessigsäuremonoäthanolamid werden mit 85 Teilen Kaolin (oder einem anderen geeigneten
Trägermaterial) und 5 Teilen pulverförmiger Sulfitablauge (als Dispergiermittel) vermählen. Man erhält ein Pulver,
das, mit Wasser verdünnt, eine zum Bespritzen von Pflanzen geeignete Suspension mit fungizider Wirkung
ergibt.
Man löst 50 Teile Decylthioessigsäuremonoäthanolamid oder -diäthanolamid in 10 Teilen Äthylalkohol und
40 Teilen Wasser. Es resultiert eine klare Lösung, die, mit weiterem Wasser verdünnt, ©pake Spritzbrühen
ergibt, welche, wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet werden können.
1 bis 5 Teile Decylthioessigsäuremonoäthanolamid werden mit 99 bis 95 Teilen Talkum, gegebenenfalls unter
Zusatz eines Haftmittels, vermählen. Man erhält ein Stäubemittel mit fungiziden Eigenschaften.
Beispiel 4
Imprägnierung von Baumwollgeweben
Imprägnierung von Baumwollgeweben
5 Teile Decyloxyessigsäuremonoäthanolamid werden in 1000 Volumteilen Wasser gelöst. In diesem Bade wird ein
Baumwollgewebe bei 60° C im Flottenverhältnis 1:20 während 30 Minuten behandelt. Dann wird, ohne zu
spülen, getrocknet. Das so behandelte Gewebe wird, auf einen Agar-Nährboden gesetzt und mit einer Sporensuspension
übergössen und 5 Tage bei 28° C bebrütet, von den Pilzen nicht befallen.
Beispiel 5
Imprägnierung von Baumwollgeweben
Imprägnierung von Baumwollgeweben
1 Teil Decyloxyessigsäuremonoäthanolamid wird in Volumteilen Wasser gelöst. Dann wird ein Baumwollgewebe
bei 60° C im Flottenverhältnis 1: 20 während 30 Minuten damit behandelt. Nun wird dem Bade 1 Teil
Kupfersulfat zugesetzt und 5 Minuten kalt nachbehandelt. Man trocknet, ohne zu spülen. Das Gewebe ist nun,
wie im vorhergehenden Beispiel getestet, gegen Pilzbefall geschützt.
Ein Sprühmittel, das zur Verhinderung des Pilzbefalls von Holz verwendet werden kann, wird erhalten durch
Lösen von 5 Teilen Decyloxyessigsäuremonoäthanolamid und 5 Teilen Isopropanol in 90 Teilen geruchlosem Petroleum.
Ein Sprühmittel mit insektiziden und fungistatischen
Eigenschaften wird hergestellt durch Lösen von 5 Teilen Decyloxyessigsäuremonoäthanolamid, 2,5 Teilen 1,1-Bis-(p-chlorphenyl)-2,2,2-trichloräthan
und 5 Teilen Isopropanol in 87,5 Teilen geruchlosem Petroleum. Es kann zum Schutz von Textilien und anderen Materialien dienen.
Durch Auflösen von 5 Teilen Decyloxyessigsäuremonoäthanolamid, 5 Teilen Triäthylenglykol, 2 Teilen Propylenglykol
und 30 Teilen Isopropanol in 53 Teilen Wasser erhält man ein fungistatisches Raumsprühmittel.
Eine Füllung für Aerosolbomben zur Raumsprühung besteht
aus 5 Teilen Decyloxyessigsäuremonoäthanolamid, 10 Teilen Isopropanol und 85 Teilen Dichlordifluormethan.
Durch Zusatz von 5% Decyloxyessigsäuremonoäthanolamid zu gebräuchlichen Bohnermassen können diesen
fungistatische Eigenschaften verliehen werden.
Durch Zusatz von 5 °/0 Decyloxyessigsäuremonoäthanol-
+5 amid zu Schmierseife erhält diese fungistatische Eigenschaften.
In gleicher Weise kann der obige oder ein anderer erfindungsgemäßer Wirkstoff Seifenpulver, synthetischen
Waschmitteln usw. zugesetzt werden.
" Beispiel 12
Zur Herstellung von Räucherspiralen werden 240 Teile eines 13,4 Teile Trockensubstanz enthaltenden Zellulosebreies,
der durch Zerfasern von ungeleimtem Papier in Wasser erhalten wurde, mit einer Lösung von 20 Teilen
Kaliumnitrat und 0,5 Teilen eines Farbstoffes in 260 Teilen Wasser versetzt und gut durchgemischt. Zu diesem Brei
gibt man 60 Teile Decyloxyessigsäuremonoäthanolamid,
100 Teile Maisstärke und 168 Teile Holzmehl hinzu und mischt wiederum. Hierauf erhitzt man unter ständigem
Mischen so lange auf 60° C, bis eine homogene knetbare Masse entstanden ist, die zu Spiralen verformt und getrocknet
werden kann.
In den vorhergehenden Beispielen können die antiparasitären Wirkstoffe beispielsweise auch durch folgende
ersetzt werden: Hexyloxybutyloxyessigsäuremonoäthanolamid, Decyloxyäthyloxyessigsäuremonoäthanolamid,
Decylmercaptoäthyloxyessigsäuremonoäthanolamid, Decylmercaptoessigsäure-N-methyl-äthanolamid
und Decyloxyessigsäure-N-methyl-äthanolarnid.
55
Claims (1)
- Patentanspruch:
Verwendung von Verbindungen der allgemeinenFormelR,OHR1 — X — R2 — CO — N — CH2 — CH2worin R1 eine Kohlenwasserstoffkette von mindestens 8 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls durch Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochen sein kann, R2 einen niedermolekularen Alkylenrest, R3 Wasserstoff, einen niedermolekularen Alkylrest oder einen Oxyäthylrest und X Sauerstoff oder Schwefel bedeutet, zur Bekämpfung von Pilzen und Bakterien, gegebenenfalls in Kombination mit geeigneten Trägerstoffen und/oder Verteilungsmitteln.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 504 477;
Soap and Sanitary Chemicals, 1950, S. 37.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH804186X | 1955-05-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1027460B true DE1027460B (de) | 1958-04-03 |
Family
ID=4537910
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG19557A Pending DE1027460B (de) | 1955-05-05 | 1956-05-04 | Bekaempfung von Pilzen und Bakterien |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1027460B (de) |
GB (1) | GB804186A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2669331A1 (fr) * | 1990-11-19 | 1992-05-22 | Tranphyto Sa | Nouveaux composes non ioniques a proprietes tensioactives et leur procede de preparation. |
WO2006003210A1 (de) * | 2004-07-07 | 2006-01-12 | Symrise Gmbh & Co. Kg | Verwendung von alkyloxyalkansäureamiden insbesondere als aromastoffe sowie neue alkyloxyalkansäureamide |
Families Citing this family (3)
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US5503836A (en) * | 1990-08-16 | 1996-04-02 | Electric Power Research Institute | Methods for control and mitigation of molluscs |
JP5233028B2 (ja) * | 2006-12-19 | 2013-07-10 | ライオン株式会社 | 液体洗浄剤組成物用洗浄溶剤 |
CN109172402B (zh) * | 2018-11-06 | 2021-07-23 | 南通汇潜新材料科技有限公司 | 一种以脂肪酸单乙醇酰胺为主成分的均相液态组合物及其制备方法 |
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US2504477A (en) * | 1946-07-09 | 1950-04-18 | Karl H Weber | Haloethyl amides of alkoxyacetic acids and preparation thereof |
-
1956
- 1956-05-04 DE DEG19557A patent/DE1027460B/de active Pending
- 1956-05-07 GB GB13998/56A patent/GB804186A/en not_active Expired
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Also Published As
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GB804186A (en) | 1958-11-12 |
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