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Die Erfindung betrifft die Verwendung
von Kern-Mantel-Partikeln als Templat zur Herstellung inverser opalartiger
Strukturen und ein Verfahren zur Herstellung inverser opalartiger
Strukturen.
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Unter photonischen Strukturen werden
i. a. Systeme verstanden, die eine regelmäßige, dreidimensionale Modulation
der Dielektrizitätskonstanten
(und dadurch auch des Brechungsindex) aufweisen. Entspricht die
periodische Modulationslänge
in etwa der Wellenlänge
des (sichtbaren) Lichtes, so wechselwirkt die Struktur mit dem Licht
nach Art eines dreidimensionalen Beugungsgitters, was sich in winkelabhängigen Farberscheinungen äußert. Ein
Beispiel hierfür
stellt der in der Natur vorkommende Edelstein Opal dar, der aus
einer dichtest gepackten Kugelpackung aus Siliciumdioxidkugeln besteht
und dazwischen liegenden Hohlräumen, die
mit Luft oder Wasser gefüllt
sind. Die hierzu inverse Struktur entsteht gedanklich dadurch, dass
in einem massiven Material regelmäßige sphärische Hohlvolumina in einer
dichtesten Packung angeordnet werden. Ein Vorteil von derartigen
inversen Strukturen gegenüber
den normalen Strukturen ist das Entstehen von photonischen Bänderlücken bei
bereits viel geringeren Dielektrizitätskonstantenkontrasten (K.
Busch et al. Phys. Rev. Letters E, 198, 50, 3896). Insbesondere
TiO2 ist ein geeignetes Material zur Ausbildung
einer photonischen Struktur, weil es über einen hohen Brechungsindex
verfügt.
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Dreidimensionale inverse Strukturen
können
durch eine Templatsynthese hergestellt werden:
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- – Als
Struktur gebende Template werden monodisperse Kugeln in einer dichtesten
Kugelpackung angeordnet.
- – Die
Hohlvolumina zwischen den Kugeln werden durch Ausnutzung von Kapillareffekten
mit einem gasförmigen
oder flüssigen
Precursor oder einer Lösung
eines Precursors befüllt.
- – Der
Precursor wird (thermisch) in das gewünschte Material umgesetzt.
- – Die
Template werden entfernt, wobei die inverse Struktur zurückbleibt.
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In der Literatur sind viele solcher
Verfahren bekannt. Beispielsweise können SiO2-Kugeln
in eine dichteste Packung arrangiert werden, die Hohlvolumina mit
Tetraethylorthotitanat enthaltenden Lösungen befällt werden. Nach mehreren Temperschritten
werden in einem Ätzprozess
mit HF die Kugeln entfernt, wobei die inverse Struktur aus Titandioxid
zurückbleibt
(V. Colvin et al. Adv. Mater. 2001, 13, 180).
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De La Rue et al. (De La Rue et al.
Synth. Metals, 2001, 116, 469) beschreiben die Herstellung von inversen,
aus TiO2 bestehenden Opalen nach folgender
Methodik: Eine Dispersion von 400 nm großen Polystyrolkugeln wird auf
einem Filterpapier unter einer IR-Lampe getrocknet. Der Filterkuchen
wird mit Ethanol abgesaugt, in eine Glovebox überführt und mittels einer Wasserstrahlpumpe
mit Tetraethylorthotitanat infiltriert. Das Filterpapier von dem
Latex-Ethoxid-Komposit vorsichtig entfernt und der Komposit in einen
Rohrofen überführt. In
dem Rohrofen findet bei 575°C
die 8 h dauernde Calzinierung in einem Luftstrom statt, wodurch aus
dem Ethoxid Titandioxid gebildet wird und die Latexpartikel herausgebrannt
werden. Es bleibt eine inverse Opalstruktur aus TiO2 zurück.
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Martinelli et al. (M. Martinelli
et al. Optical Mater. 2001, 17, 11) beschreiben die Herstellung
von invesen TiO2-Opalen mittels Verwendung
von 780 nm und 3190 nm großen
Polystyrolkugeln. Eine regelmäßige Anordnung
in einer dichtesten Kugelpackung wird durch 24 -48-ständiges Zentrifugieren
der wässrigen
Kugeldispersion bei 700 – 1000
U/min und nachfolgendes Dekantieren, gefolgt von Lufttrocknung erreicht.
Die regelmäßig angeordneten
Kugeln werden auf einem Filter auf einem Büchnertrichter mit Ethanol angefeuchtet
und dann tropfenweise mit einer ethanolischen Lösung von Tetraethylorthotitanat
versehen. Nach einsickern der Titanatlösung wird die Probe in einem
Vakuumexsikkator über
4 – 12
Stunden getrocknet. Diese Befüllungsprozedur wird
4 bis 5-mal wiederholt. Die Polystyrolkugeln werden anschließend bei
600 °C – 800 °C über 8 – 10 Stunden
herausgebrannt.
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Stein et al. (A. Stein et al. Science,
1998, 281, 538) beschreiben die Synthese von inversen TiO2-Opalen ausgehend von Polystyrolkugeln eines
Durchmessers von 470 nm als Template. Diese werden in einem 28-ständigem Prozess
hergestellt, einer Zentrifugierung unterzogen und Luft getrocknet.
Danach werden die Latices Template auf ein Filterpapier aufgebracht.
In das Latextemplate wird über
einen Büchnertrichter,
der an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist, Ethanol eingesogen. Danach
erfolgt tropfenweise Zugabe von Tetraethylorthotitanat unter Absaugen.
Nach Trocknen im Vakuum Exsikkator über 24 h werden die Latices
bei 575°C über 12 h
im Luftstrom herausgebrannt.
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Vos et al. (W. L. Vos et al. Science,
1998, 281, 802) stellen inverse TiO2-Opale her, indem
sie Polystyrolkugeln mit Durchmessern von 180 – 1460 nm als Template verwenden.
Zur Einstellung der dichtesten Kugelpackung der Kugeln wird eine
Sedimentationstechnik verwendet, die mit Zentrifugieren über einen
Zeitraum von bis zu 48 h unterstützt
wird. Nach langsamen Evakuieren zur Trocknung der Templatstruktur
wird diese in einer Glovebox mit einer ethanolischen Lösung von
Tetra-npropoxyorthotitanat versetzt. Nach ca. 1 h wird das infiltrierte
Material an die Luft gebracht, um den Precursor zu TiO2 reagieren
zu lassen. Diese Prozedur wird achtmal wiederholt, um eine vollständige Füllung mit
TiO2 zu gewährleisten. Danach wird das
Material bei 450°C
calziniert.
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Die Herstellung inverser photonischer
Strukturen ist nach den in der Literatur beschriebenen Verfahren sehr
aufwendig und zeitintensiv:
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- – langwierige/aufwendige
Herstellung des Templates, bzw. der Anordnung der die templatisierende
Struktur bildenden Kugeln in eine dichteste Kugelpackung
- – langwierige/aufwendige,
weil oft mehrfach zu erfolgende Befüllung der Kavitäten der
Templatstruktur mit Precursoren
- – langwierige/aufwendige
Prozedur zur Entfernung der Template
- – nur
begrenzte bzw. keine Möglichkeit
zur Herstellung größerer inverser
photonischer Strukturen und Übertragung
von der Laborsynthese in die technische Produktion.
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Die Nachteile erschweren die Herstellung
der erwünschten
inversen Photonischen Materialien. Es besteht folglich Bedarf nach
einem einfach zu realisierenden Herstellungsverfahren, das auch
in den technischen Maßstab übertragbar
ist.
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Kern-Mantel-Partikeln, deren Mantel
eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest ist und eine
im wesentlichen monodisperse Größenverteilung
aufweist, sind in der älteren
Deutschen Patentanmeldung
DE
10145450.3 beschrieben Überraschend
wurde gefunden, dass sich derartige Kern-Mantel-Partikel hervorragend
als Template zur Herstellung inverser Opalstrukturen eignen.
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Ein erster Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist daher die Verwendung der Kern-Mantel-Partikeln, deren
Mantel eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest ist
und eine im wesentlichen monodisperse Größenverteilung aufweist als
Template zur Herstellung inverser Opalstrukturen.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung inverser Opalstrukturen,
dadurch gekennzeichnet, dass,
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- a) eine Dispersion aus Kern-Mantel-Partikeln,
deren Mantel eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest
ist, getrocknet wird,
- b) optional ein oder mehrere Precursoren geeigneter Wandmaterialen
zugegeben werden und,
- c) anschließend
die Kerne entfernt werden.
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Die erfindungsgemäße Verwendung von Kern-Mantel-Partikeln
führt dabei
insbesondere zu folgenden Vorteilen:
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- – beim
Trocknen von Dispersionen aus Kern-Mantel-Partikeln kann die Rißbildung
im Templat (= Anordnung der Kugeln)) beim Trocknen verringert oder
sogar ganz verhindert werden,
- – es
können
großflächige Bereiche
hoher Ordnung im Templat erhalten werden,
- – beim
Trocknungsprozeß auftretende
Spannungen können
durch die elastische Beschaffenheit des Mantels ausgeglichen werden,
- – wenn
Polymere den Mantel bilden, können
diese ineinander verschlaufen und so die regelmäßige Kugelanordnung im Templat
mechanisch stabilisieren,
- – ist
der Mantel – vorzugsweise
durch Aufpfropfung – über eine
Zwischenschicht fest mit dem Kern verbunden, so können die
Template über
Schmelzprozesse verarbeitet werden.
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Erfindungsgemäß ist es daher insbesondere
bevorzugt, wenn in den Kern-Mantel-Partikeln
der Mantel mit dem Kern über
eine Zwischenschicht verbunden ist.
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Zur Erzielung des erfindungsgemäßen optischen
oder photonischen Effektes ist es wünschenswert, dass die Kern-Mantel-Partikel
einen mittleren Teilchendurchmesser im Bereich von etwa 5 nm bis
etwa 2000 nm aufweisen. Dabei kann es insbesondere bevorzugt sein,
wenn die Kern-Mantel-Partikel einen mittleren Teilchendurchmesser
im Bereich von etwa 5 bis 2 0 nm, vorzugsweise 5 b is 10 nm, aufweisen.
In diesem Fall können
die Kerne als "Quantum
dots" bezeichnet
werden; sie zeigen die entsprechenden aus der Literatur bekannten
Effekte. Zur Erzielung von Farbeffekten im Bereich des sichtbaren
Lichtes ist es von besonderem Vorteil, wenn die Kern-Mantel-Partikel
einen mittleren Teilchendurchmesser im Bereich von etwa 50 – 500 nm
aufweisen. Insbesondere bevorzugt werden Partikel im Bereich von
100 – 500
nm eingesetzt, da bei Teilchen in diesem Größenordnungsbereich (in Abhängigkeit
des in der photonischen Struktur erzielbaren Brechungsindexkontrastes)
die Reflektionen verschiedener Wellenlängen des sichtbaren Lichtes
sich deutlich voneinander unterscheiden und so die für optische
Effekte im sichtbaren Bereich besonders wichtige Opaleszenz besonders
ausgeprägt in
verschiedensten Farben auftritt. In einer Variante der vorliegenden
Erfindung ist es jedoch auch bevorzugt, vielfache dieser bevorzugten
Teilchengröße einzusetzen,
die dann zu Reflexen entsprechend der höheren Ordnungen und damit zu
einem breiten Farbenspiel führen.
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Bei der Zwischenschicht handelt es
sich in einer bevorzugten Ausführungsform
der Endung urn eine Schicht vernetzter oder zumindest teilweise
vernetzter Polymere. Dabei kann die Vernetzung der Zwischenschicht über freie
Radikale, beispielsweise induziert durch UV-Bestrahlung, oder vorzugsweise über di-
bzw. oligofunktionelle Monomere erfolgen. Bevorzugte Zwischenschichten
dieser Ausführungsform
enthalten 0,01 bis 100 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 0,25 bis 10
Gew.-%, di- bzw. oligofunktionelle Monomere. Bevorzugte di- bzw.
oligofunktionelle Monomere sind insbesondere Isopren und Allylmethacrylat
(ALMA). Eine solche Zwischenschicht vernetzter oder zumindest teilweise
vernetzter Polymere hat vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 10
bis 20 nm. Fällt
die Zwischenschicht dicker aus, so wird der Brechungsindex der Schicht
so gewählt,
dass er entweder dem Brechungsindex des Kernes oder dem Brechungsindex
des Mantels entspricht.
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Werden als Zwischenschicht Copolymere
eingesetzt, die, wie oben beschrieben, ein vernetzbares Monomer
enthalten, so bereitet es dem Fachmann keinerlei Probleme, entsprechende
copolymerisierbare Monomere geeignet auszuwählen. Beispielsweise können entsprechende
copolymerisierbare Monomere aus einem sogenannten Q-e-Schema ausgewählt werden
(vgl. Lehrbücher
der Makromolekularen Chemie). So können mit ALMA vorzugsweise
Monomere, wie Methylmethacrylat und Acrylsäuremethylester polymerisiert
werden.
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In einer anderen, ebenfalls bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, werden Mantelpolymere direkt, über eine entsprechende
Funktionalisierung des Kernes, an den Kern aufgepfropft. Die Oberflächenfunktionalisierung
des Kernes bildet dabei die erfindungsgemäße Zwischenschicht. Die Art
der Oberflächenfunktionalisierung
richtet sich dabei hauptsächlich
nach dem Material des Kernes. Siliciumdioxid-Oberflächen können beispielsweise mit Silanen,
die entsprechend reaktive Endgruppen tragen, wie Epoxyfunktionen
oder freien Doppelbindungen, geeignet modifiziert werden. Bei polymeren
Kernen kann zur Oberflächenmodifizierung
beispielsweise ein am Aromaten funktionalisiertes Styrol, wie Bromstyrol,
eingesetzt werden. Über
diese Funktionalisierung kann dann das Aufwachsen der Mantelpolymeren
erreicht werden. Insbesondere kann die Zwischenschicht auch über ionische
Wechselwirkungen oder Komplexbindungen eine Haftung des Mantels
am Kern bewirken.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht der Mantel dieser Kern-Mantel-Partikel
aus im wesentlichen unvernetzten organischen Polymeren, die bevorzugt über eine
zumindest teilweise vernetzte Zwischenschicht auf den Kern aufgepfropft
sind.
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Dabei kann der Mantel entweder aus
thermoplastischen oder aus elastomeren Polymeren bestehen. Der Kern
kann aus den verschiedensten Materialien bestehen. Wesentlich ist
im Sinne der vorliegenden Erfindung nur, dass Kern und in einer
Erfindungsvariante vorzugsweise auch Zwischenschicht und Mantel
sich unter Bedingungen bei denen das Wandmaterial stabil ist, entfernen
lassen. Die Auswahl geeigneten Kern/Mantel/Zwischenschicht-Wandmaterial-Kombinationen
bereitet dem Fachmann dabei keinerlei Schwierigkeiten.
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Weiter ist es in einer Erfindungsvariante
insbesondere bevorzugt, wenn der Kern aus einem organischen Polymer,
das vorzugsweise vernetzt ist, besteht.
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In einer anderen, weiter unten näher erläuterten
Erfindungsvariante bestehen die Kerne aus einem anorganischen Material,
vorzugsweise einem Metall oder Halbmetall oder einem Metallchalcogenid
oder Metallpnictid. Als Chalcogenide werden im Sinne der vorliegenden
Erfindung solche Verbindungen bezeichnet, in denen ein Element der
16. Gruppe des Periodensystems der elektronegative Bindungspartner
ist; als Pnictide solche, in denen ein Element der 15. Gruppe des
Periodensystems der elektronegative Bindungspartner ist. Bevorzugte
Kerne bestehen aus Metallchalcogeniden, vorzugsweise Metalloxiden,
oder Metallpnictiden, vorzugsweise Nitriden oder Phosphiden. Metall
im Sinne dieser Begriffe sind dabei alle Elemente, die im Vergleich zu
den Gegenionen als elektropositiver Partner auftreten können, wie
die klassischen Metalle der Nebengruppen, beziehungsweise die Hauptgruppenmetalle
der ersten und zweiten Hauptgruppe, genauso jedoch auch alle Elemente
der dritten Hauptgruppe, sowie Silicium, Germanium, Zinn, Blei,
Phosphor, Arsen, Antimon und Bismuth. Zu den bevorzugten Metallchalcogeniden
und Metallpnictiden gehören
insbesondere Silciumdioxid, Aluminiumoxid, Galliumnitrid, Bor- und
Aluminiumnitrid sowie Silicium- und Phosphornitrid. Als Ausgangsmaterial
für die
Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden
Kern-Mantel-Partikel
werden in einer Variante der vorliegenden Erfindung bevorzugt monodisperse
Kerne aus Siliciumdioxid eingesetzt, die beispielsweise nach dem
in
US 4 911 903 beschriebenen
Verfahren erhalten werden können.
Die Kerne werden dabei durch hydrolytische Polykondensation von
Tetraalkoxysilanen in einem wäßrig-ammoniakalischen
Medium hergestellt, wobei man zunächst ein Sol von Primärteilchen
erzeugt und anschließend
durch ein kontinuierliches, kontrolliertes Zudosieren von Tetraalkoxysilan
die erhaltenen SiO
2-Partikel auf die gewünschte Teilchengröße bringt.
Mit diesem Verfahren sind monodisperse SiO
2-
Kerne
mit mittleren Teilchendurchmessern zwischen 0,05 und 10 μm bei einer
Standardabweichung von 5% herstellbar. Als Ausgangsmaterial sind
auch monodisperse Kerne aus nichtabsorbierenden Metalloxiden wie
TiO
2, ZrO
2, ZnO
2, SnO
2 o der Al
2O
3 oder Metalloxidgemischen
einsetzbar. 1 hre Herstellung ist beispielsweise in
EP 0 644 914 beschrieben. Weiterhin
ist das Verfahren gemäß
EP 0 216 278 zur Herstellung
monodisperser SiO
2-Kerne ohne weiteres und mit gleichem
Ergebnis auf andere Oxide übertragbar.
Zu einem Gemisch aus Alkohol, Wasser und Ammoniak, dessen Temperatur
mit einem Thermostaten auf 30 bis 40 °C genau eingestellt wird, werden
unter intensiver Durchmischung Tetraethoxysilan, Tetrabutoxytitan,
Tetrapro-poxy-zirkon oder deren Gemische in einem Guss zugegeben
und die erhaltene Mischung für
weitere 20 Sekunden intensiv gerührt,
wobei sich eine Suspension von monodispersen Kerne im Nanometerbereich
ausbildet. Nach einer Nachreaktionszeit von 1 bis 2 Stunden werden
die Kerne auf die übliche
Weise, z.B. durch Zentrifugieren, abgetrennt, gewaschen und getrocknet.
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Die Wand der erfindungsgemäß erhältlichen
inversen Opalstrukturen wird in einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise aus einem anorganischen Material, vorzugsweise
einem Metallchalcogenid oder Metallpnictid gebildet. In der vorliegenden
Beschreibung wird dieses Material auch als Wandmaterial bezeichnet.
Als Chalcogenide werden im Sinne der vorliegenden Erfindung solche
Verbindungen bezeichnet, in denen ein Element der 16. Gruppe des
Periodensystems der elektronegative Bindungspartner ist; als Pnictide
solche, in denen ein Element der 15. Gruppe des Periodensystems
der elektronegative Bindungspartner ist. Bevorzugte Wandmaterialien
sind Metallchalcogenide, vorzugsweise Metalloxide, oder Metallpnictide,
vorzugsweise Nitride oder Phosphide. Metall im Sinne dieser Begriffe
sind dabei alle Elemente, die im Vergleich zu den Gegenionen als
elektropositiver Partner auftreten können, wie die klassischen Metalle
der Nebengruppen, wie insbesondere Titan und Zirconium, beziehungsweise
die Hauptgruppenmetalle der ersten und zweiten Hauptgruppe, genauso
jedoch auch alle Elemente der dritten Hauptgruppe, sowie Silicium,
Germanium, Zinn, Blei, Phosphor, Arsen, Antimon und Bismuth. Zu
den bevorzugten Metallchalcogeniden gehören insbesondere Silciumdioxid,
Aluminiumoxid und besonders bevorzugt Titandioxid.
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Als Ausgangsmaterial (Precursor)
für die
Herstellung der inversen Opale gemäß dieser Erfindungsvariante
lassen sich prinzipiell alle denkbaren Precursoren, die flüssig, sinterfähig oder
löslich
sind, und sich über eine
Sol-Gel-analoge Umsetzung in stabile Festkörper umwandeln lassen, einsetzen.
Unter sinterfähigen
Precursoren werden dabei keramische oder pre-keramische Partikel,
vorzugsweise Nanopartikel, verstanden, die sich – wie in der Keramik üblich – durch
Sintern, ggf. unter Abspaltung leicht flüchtiger Nebenprodukte, zu einem
Formteil – dem
inversen l – verarbeiten
lassen. Aus der einschlägigen
Keramikliteratur (z.B. H.P. Baldus, M. Jansen, Angew. Chem. 1997,
109, 338-354) sind dem Fachmann derartige Precursoren bekannt. Des
weiteren sind auch gasförmige
Precursoren, die über
eine an sich bekannte CVD-analoge Methodik in die Templatstruktur
infiltrierbar sind, einsetzbar. In einer bevorzugten Variante der
vorliegenden Erfindung werden Lösungen
eines oder mehrerer Ester einer entsprechenden anorganischen Säure mit
einem niederen Alkohol, wie beispielsweise Tetraethoxysilan, Tetrabutoxytitan,
Tetrapropoxyzirkon oder deren Gemische eingesetzt.
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In einer zweiten ebenfalls bevorzugten
Erfindungsvariante wird die Wand des inversen Opals aus den Polymeren
des Mantels der Kern-Mantel-Partikel
gebildet, die vorzugsweise miteinander vernetzt werden. In dieser
Erfindungsvariante kann die Zugabe von Precursoren im Schritt b)
entfallen oder durch die Zugabe von Vernetzungsmittel ersetzt werden.
In dieser Erfindungsvariante kann es bevorzugt sein, wenn die Kerne
aus einem oben beschriebenen anorganischen Material bestehen.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu Herstellung einer inversen Opalstruktur wird in einem ersten Schritt
eine Dispersion der oben beschriebenen Kern-Mantel-Partikel getrocknet.
Dabei erfolgt die Trocknung unter Bedingungen, die eine Ausbildung
einer "positiven" Opalstruktur ermöglichen,
die dann im weiteren Verfahren als Templat dient. Dies kann beispielsweise
durch vorsichtiges Entfernen des Dispersionsmittels, durch langsames
Sedimentieren lassen oder durch Anwendung einer mechanischen Kraft
auf eine vorgetrocknete Masse der Kern-Mantel-Partikel erfolgen.
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Anschließend wird zu dem Templat, wie
oben beschrieben, vorzugsweise ein Precursor geeigneter Wandmaterialen
zugegeben. In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung inverser Opalstrukturen handelt es sich bei dem
Precursor daher um eine Lösung
eines Esters einer anorganischen ortho-Säure mit einem niederen Alkohol,
vorzugsweise um Tetraethoxysilan, Tetrabutoxytitan, Tetrapropoxyzirkon
oder deren Gemische. Als Lösungsmittel
für die
Precursoren eignen sich insbesondere niedere Alkohole, wie Methanol,
Ethanol, n-Propanol,
iso-Propanol oder n-Butanol.
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Wie sich gezeigt hat, ist es vorteilhaft
die Precursoren oder alternativ das Vernetzungsmittel vor der Kondensation
des Wandmaterials für
einige Zeit unter einem Schutzgaspolster auf die Templatstruktur
aus Kern-Mantel-Partikeln
einwirken zu lassen, um ein gleichmäßiges Eindringen in die Hohlräume zu bewirken. Aus
dem gleichren Grund ist es vorteilhaft, wenn die Templatstruktur
unter vermindertem Druck vorzugsweise im statischen Vakuum bei p < 1 mbar mit den
Precursoren oder dem Vernetzungsmittel versetzt wird.
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Die Bildung des Wandmaterials aus
den Precursoren erfolgt entweder durch Zugabe von Wasser und/oder
durch Erhitzen des Reaktionsansatzes. Bei den Alkoxidprecursoren
ist hierzu in der Regel Erhitzen an Luft ausreichend. Unter Umständen kann
es vorteilhaft sein, das imprägnierte
Templat mit einer kleinen Menge eines Lösemittels kurz zu waschen,
um an der Oberfläche
adsorbierten Precursor wegzuwaschen. Mit diesem Schritt kann verhindert
werden, dass sich auf der Oberfläche
des Templates eine dicke Schicht des Wandmateriales bildet, die
als diffuser Streuer wirken kann. Aus dem gleichen Grund kann es
vorteilhaft sein, die imprägnierte
Struktur noch vor dem Calzinieren unter milden Bedingungen zu Trocknen.
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Die Entfernung der Kerne in Schritt
c) kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Beispielsweise können die
Kerne durch Herauslösen
oder durch Ausbrennen entfernt werden. In einer bevorzugten Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens
handelt es sich bei Schritt c) um eine Calcinierung des Wandmaterials,
vorzugsweise bei Temperaturen oberhalb 200°C, insbesondere bevorzugt oberhalb
400°C. Wird
nach der oben beschriebenen Erfindungsvariante ein Precursor zur
Ausbildung der Wand eingesetzt, so ist es insbesondere bevorzugt,
wenn gemeinsam mit den Kernen die gesamten Kern-Mantel-Partikel
entfernt werden.
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Wenn die Kerne aus geeigneten anorganischen
Materialien bestehen, können
diese durch Ätzen
entfernt werden. Dieses Vorgehen ist insbesondere dann bevorzugt,
wenn die Mantel-Polymere die Wand der inversen Opalstruktur bilden
sollen. Beispielsweise können
Siliciumdioxidkerne mit HF entfernt werden. Bei diesem Vorgehen
kann es wiederum bevorzugt sein, wenn vor der Entfernung der Kerne,
wie oben beschrieben, eine Vernetzung des Mantels erfolgt.
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Aufgrund der hier ausgeführten Überlegungen
ist es zweckmäßig, wenn
der Mantel der erfindungsgemäßen Kern-Mantel-Partikel
ein oder mehrere Polymere und/oder Copolymere oder Polymer-Vorprodukte
und gegebenenfalls Hilfs- und Zusatzstoffe enthält, wobei die Zusammensetzung
des Mantels so gewählt
werden kann, dass sie in nichtquellender Umgebung bei Raumtemperatur
im wesentlichen formbeständig
und klebfrei ist.
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Mit der Verwendung von Polymersubstanzen
als Mantelmaterial und ggf. Kernmaterial gewinnt der Fachmann die
Freiheit deren relevante Eigenschaften, wie z. B. ihre Zusammensetzung,
die Teilchengröße, die
mechanischen Daten, die Glasübergangstemperatur,
den Schmelzpunkt und das Gewichtsverhältnis von Kern:Mantel und damit
auch die anwendungstechnischen Eigenschaften der Kern/Mantel-Partikel
festzulegen, die sich letztlich auch auf die Eigenschaften der daraus
hergestellten inversen Opalstruktur auswirken.
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Polymere und/oder Copolymere, die
in dem Kernmaterial enthalten sein können oder aus denen es besteht,
sich hochmolekulare Verbindungen, die der oben für das Kernmaterial gegebenen
Spezifikation entsprechen. Geeignet sind sowohl Polymerisate und
Copolymerisate polymerisierbarer ungesättigten Monomerer als auch
Polykondensate und Copolykondensate von Monomeren mit mindestens
zwei reaktiven Gruppen, wie z. B. hochmolekulare aliphatische, aliphatisch/aromatische
oder vollaromatische Polyester, Polyamide, Polycarbonate, Polyharnstoffe
und Polyurethane, aber auch Aminoplast- und Phenoplast-Harze, wie
z. B. Melamin/Formaldehyd-, Harnstoff/Formaldehyd- und Phenol/Formaldehyd-Kondensate.
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Zur Herstellung von Epoxidharzen,
die ebenfalls als Kernmaterial geeignet sind, werden üblicherweise Epoxid-Präpolymerisate,
die beispielsweise durch Reaktion von Bisphenol A oder anderen Bisphenolen,
Resorcin, Hydrochinon, Hexandiol, oder anderen aromatischen oder
aliphatischen Di- oder Polyolen, oder Phenol-Formaldehyd-Kondensaten,
oder deren Mischungen untereinander mit Epichlorhydrin, oder anderen
Di- oder Polyepoxiden erhalten werden, mit weiteren zur Kondensation
befähigten
Verbindungen direkt oder in Lösung
vermischt und aushärten
gelassen.
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Zweckmäßigerweise sind die Polymeren
des Kernmaterials in einer bevorzugten Erfindungsvariante vernetzte
(Co-)Polymere, da diese üblicherweise
erst bei hohen Temperaturen ihren Glasübergang zeigen. Diese vernetzten
Polymeren können
entweder bereits im Verlauf der Polymerisation bzw. Polykondensation oder
Copolymerisation bzw. Copolykondensation vernetzt worden sein, oder
sie können
nach Abschluß der eigentlichen
(Co-)Polymerisation bzw. (Co-)Polykondensation in einem gesonderten
Verfahrensschritt nachvernetzt worden sein.
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Eine detaillierte Beschreibung der
chemischen Zusammensetzung geeigneter Polymere folgt weiter unten.
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Für
das Mantelmaterial eignen sich, wie für das Kernmaterial, im Prinzip
Polymere der oben bereits genannten Klassen, sofern sie so ausgewählt bzw.
aufgebaut werden, dass sie der oben für die Mantelpolymeren gegebenen
Spezifikation entsprechen.
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Polymere, die den Spezifikationen
für ein
Mantelmaterial genügen,
finden sich ebenfalls in den Gruppen der Polymerisate und Copolymerisate
polymerisierbarer ungesättigter
Monomerer, als auch der Polykondensate und Copolykondensate von
Monomeren mit mindestens zwei reaktiven Gruppen, wie z. B. der hochmolekularen
aliphatischen, aliphatisch/ aromatischen oder vollaromatischen Polyester
und Polyamide.
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Unter Berücksichtigung der obigen Bedingungen
für die
Eigenschaften der Mantelpolymeren (= Matrixpolymeren) sind für ihre Herstellung
im Prinzip ausgewählte
Bausteine aus allen Gruppen organischer Filmbildner geeignet.
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Einige weitere Beispiele mögen die
breite Palette der für
die Herstellung der Mantel geeigneten Polymeren veranschaulichen.
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Soll der Mantel vergleichsweise niedrig
brechend sein, so eignen sich beispielsweise Polymerisate wie Polyethylen,
Polypropylen, Polyethylenoxid, Polyacrylate, Polymethacrylate, Polybutadien,
Polymethylmethacrylat, Polytetrafluorethylen, Polyoxymethylen, Polyester,
Polyamide, Polyepoxide, Polyurethan, Kautschuk, Polyacrylnitril
und Polyisopren.
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Soll der Mantel vergleichsweise hochbrechend
sein, so eignen sich für
den Mantel beispielsweise Polymerisate mit vorzugsweise aromatischer
Grundstruktur wie Polystyrol, Polystyrol-Copolymerisate wie z. B. SAN,
aromatisch-aliphatische Polyester und Polyamide, aromatische Polysulfone
und Polyketone, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, sowie bei
geeigneter Auswahl eines hochbrechenden Kernmaterials auch Polyacrylnitril
oder Polyurethan.
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In einer erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Ausführungsform
von Kern-Mantel-Partikeln besteht der Kern aus vernetztem Polystyrol
und der Mantel aus einem Polyacrylat, vorzugsweise Polyethylacrylat,
Polybutylacrylat, Polymethylmethacrylat und/oder einem Copolymeren
davon.
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Im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit
der Kern-Mantel-Partikel zu inversen Opalstrukturen ist es dann, wenn
das Wandmaterial aus einer Precursor-Lösung
resultiert, von Vorteil, wenn das Gewichtsverhältnis von Kern z u Mantel im
Bereich von 20:1 bis 1,4:1, vorzugsweise im Bereich von 6:1 bis
2:1 und insbesondere bevorzugt im Bereich 5 :1 b is 3,5:1 liegt.
Wird die Wand der inversen Opalstruktur von Mantel-Polymeren gebildet so
ist es bevorzugt, wenn das Gewichtsverhältnis von Kern zu Mantel im
Bereich von 5:1 bis 1:10, insbesondere im Bereich von 2:1 bis 1:5
und besonders bevorzugt im Bereich kleiner 1:1 liegt.
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Die erfindungsgemäß verwendbaren Kern-Mantel-Partikel
lassen sich nach verschiedenen Verfahren herstellen.
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Eine bevorzugte Möglichkeit, die Partikel zu
erhalten, ist ein Verfahren zur Herstellung von Kern-Mantel-Partikeln,
durch a) Oberflächenbehandlung
monodisperser Kerne, und b) Aufbringen des Mantels aus organischen
Polymeren auf die behandelten Kerne. In einer Verfahrensvariante
werden die monodispersen Kerne in einem Schritt a) durch Emulsionspolymerisation
erhalten.
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In einer bevorzugten Verfahrensvariante
wird auf die Kerne in Schritt a) eine vernetzte polymere Zwischenschicht,
vorzugsweise durch Emulsionspolymerisation oder durch ATR-Polymerisation,
aufgebracht, die vorzugsweise reaktive Zentren aufweist, an die
der Mantel kovalent angebunden werden kann. ATR-Polymerisation steht
hier für
Atomic Transfer Radicalic Polymerisation, wie sie beispielsweise
in K. Matyjaszewski, Practical Atom Transfer Radical Polymerization,
Polym. Mater. Sci. Eng. 2001, 84 beschrieben wird. Die Einkapselung
anorganischer Materalien mittel ATRP wird beispielsweise in T. Werne,
T. E. Paffen, Atom Transfer Radical Polymerization from Nanoparticles:
A Tool for the Preparation of Well-Deflned Hybrid Nanostructures and
for Understanding the Chemistn of Controlled/"Living" Radical Polymerization from Surfaces,
J. Am. Chem. Soc. 2001, 123, 7497-7505 und WO 00/11043 beschrieben.
Die Durchführung
sowohl dieser Methode als auch die Durchführung von Emulsionspolymerisationen
sind dem Fachmann für
Polymerherstellung geläufig
und beispielsweise in den o.g. Literaturstellen beschrieben.
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Das flüssige Reaktionsmedium, in dem
die Polymerisationen oder Copolymerisationen ausgeführt werden
können,
besteht aus den bei Polymerisationen, insbesondere bei Verfahren
der Emulsionspolymerisation, üblicherweise
eingesetzten Lösungs-,
Dispergier- oder Verdünnungsmitteln.
Hierbei wird die Auswahl so getroffen, dass die zur Homogenisierung
der Kernpartikel und Mantel-Vorprodukte eingesetzten Emulgatoren eine
ausreichende Wirksamkeit entfalten können. Günstig als flüssiges Reaktionsmedium
zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sind wässrige
Medien, insbesondere Wasser.
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Zur Auslösung der Polymerisation eignen
sich beispielsweise Polymerisationsinitiatoren, die entweder thermisch
oder photochemisch zerfallen, Radikale bilden, und so die Polymerisation
auslösen.
Dabei sind unter den thermisch aktivierbaren Polymerisationsinitiatoren
solche bevorzugt, die zwischen 20 und 180°C, insbesondere zwischen 20
und 80°C
zerfallen. Besonders bevorzugte Polymerisationsinitiatoren sind
Peroxide, wie Dibenzoylperoxid Di-tert.-Butylperoxid, Perester,
Percarbonate, Perketale, Hydroperoxide, aber auch anorganische Peroxide,
wie H2O2, Salze
der Peroxoschwefelsäure
und Peroxodischwefelsäure,
Azoverbindungen, Boralkylverbindungen sowie homolytisch zerfallende
Kohlenwasserstoffe. Die Initiatoren und/oder Photoinitiatoren, die
je nach den Anforderungen an das polymerisierte Material in Mengen
zwischen 0,01 und 15 Gew.-%, bezogen auf die polymerisierbaren Komponenten
eingesetzt werden, können
einzeln oder, zur Ausnutzung vorteilhafter synergistischer Effekte,
in Kombination miteinander angewendet werden. Daneben kommen Redoxsysteme
zur Anwendung, wie z.B. Salze der Peroxodischwefelsäure und
Peroxoschwefelsäure
in Kombination mit niedervalenten Schwefelverbindungen, im speziellen
Ammoniumperoxodisulfat in Kombination mit Natriumdithionit.
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Auch für die Herstellung von Polykondensationsprodukten
sind entsprechende Verfahren beschrieben worden. So ist es möglich, die
Ausgangsmaterialien für
die Herstellung von Polykondensationsprodukten in inerten Flüssigkeiten
zu dispergieren und, vorzugsweise unter Auskreisen niedermolekularer
Reaktionsprodukte wie Wasser oder – z. B. bei Einsatz von Dicarbonsäure-di-niederalkylestern
zur Herstellung von Polyestern oder Polyamiden – niederen Alkanolen, zu kondensieren.
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Polyadditionsprodukte werden analog
durch Umsetzung durch Verbindungen erhalten, die mindestens zwei,
vorzugsweise drei reaktive Gruppen wie z. B. Epoxid-, Cyanat-, Isocyanat-,
oder Isothiocyanatgruppen aufweisen, mit Verbindungen, die komplementäre reaktive
Gruppen tragen. So reagieren Isocyanate beispielsweise mit Alkoholen
zu Urethanen, mit Aminen zu Harnstoffderivaten, während Epoxide
mit diesen Komplementären
zu Hydroxyethern bzw. Hydroxyaminen reagieren. Wie die Polykondensationen
können
auch Polyadditionsreaktionen vorteilhaft in einem inerten Lösungs- oder
Dispergiermittel ausgeführt
werden.
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Es ist auch möglich, aromatische, aliphatische
oder gemischte aromatischaliphatische Polymere, z. B. Polyester,
Polyurethane, Polyamide, Polyharnstoffe, Polyepoxide oder auch L ösungspolymerisate,
in einem Dispergiermittel, wie z. B. in Wasser, Alkoholen, Tetrahydrofuran,
Kohlenwasserstoffen zu dispergieren oder zu emulgieren (Sekundärdispersion)
und in dieser feinen Verteilung nachzukondensieren, zu vernetzen
und auszuhärten.
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Zur Herstellung der für diese
Polymerisations-Polykondensations- oder Polyadditionsverfahren benötigten stabilen
Dispersionen werden in der Regel Dispergierhilfsmittel eingesetzt.
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Als Dispergierhilfsmittel werden
vorzugsweise wasserlösliche
hochmolekulare organische Verbindungen mit polaren Gruppen, wie
Polyvinylpyrrolidon, Copolymerisate aus Vinylpropionat oder -acetat
und Vinylpyrrolidon, teilverseifte Copolymeriste aus einem Acrylester
und Acrylnitril, Polyvinylalkohole mit unterschiedlichem Restacetat-Gehalt,
Zelluloseether, Gelatine, Blockcopolymere, modifizierte Stärke, niedermolekulare, carbonund/oder
sulfonsäuregruppenhaltigen
Polymerisate oder Mischungen dieser Stoffe verwendet.
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Besonders bevorzugte Schutzkolloide
sind Polyvinylalkohole mit einem Restacetat-Gehalt von unter 35,
insbesondere 5 bis 39 Mol.-% und/oder Vinylpyrrolidon-Ninylpropionat-Copolymere
mit einem Vinylestergehalt von unter 35, insbesondere 5 bis 30 Gew.-%.
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Es können nichtionische oder auch
ionische Emulgatoren, gegebenenfalls auch als Mischung, verwendet
werden. Bevorzugte Emulgatoren sind gegebenenfalls ethoxylierte
oder propoxylierte, längerkettige Alkanole
oder Alkylphenole mit unterschiedlichen Ethoxylierungs- bzw. Propoxylierungsgraden
(z. B. Addukte mit 0 bis 50 mol Alkylenoxid) bzw. deren neutralisierte,
sulfatierte, sulfonierte oder phosphatierte Derivate. Auch neutralisierte
Dialkylsulfobernsteinsäureester
oder Alkyldiphenyloxiddisulfonate sind besonders gut geeignet.
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Besonders vorteilhaft sind Kombinationen
dieser Emulgatoren mit den oben genannten Schutzkolloiden, da mit
ihnen besonders feinteilige Dispersionen erhalten werden.
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Auch spezielle Verfahren zur Herstellung
monodisperser Polymerteilchen sind in der Literatur (z. B. R.C.
Backus, R.C. Williams, J. Appl, Physics 19, S. 1186, (1948) bereits
beschrieben worden und können
mit Vorteil insbesondere zur Herstellung der Kerne eingesetzt werden.
Hierbei ist lediglich darauf zu achten, dass die oben angegebenen
Teilchengrößen eingehalten
werden. Anzustreben ist weiter eine möglichst hohe Einheitlichkeit
der Polymerisate. Insbesondere die Teilchengröße kann dabei über die
Auswahl geeigneter Emulgatoren und/oder Schutzkolloide bzw. entsprechender
Mengen dieser Verbindungen eingestellt werden.
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Durch die Einstellung der Reaktionsbedingungen,
wie Temperatur, Druck, Reaktionsdauer und Einsatz geeigneter Katalysatorsysteme,
die in bekannter Weise den Polymerisationsgrad beeinflussen, und
die Auswahl der zu ihrer Herstellung eingesetzten Monomeren – nach Art
und Mengenanteil – lassen
sich gezielt die gewünschten
Eigenschaftskombinationen der benötigten Polymeren einstellen.
Dabei kann die Teilchengröße beispielsweise über die
Auswahl und Menge der Initiatoren und andere Parameter., wie die
Reaktionstemperatur, eingestellt werden. Die entsprechende Einstellung
dieser Parameter bereitet dem Fachmann auf dem Gebiet der Polymerisation
keinerlei Schwierigkeiten.
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Monomere, die zu Polymeren mit hohem
Brechungsindex führen,
sind in der Regel solche, die entweder aromatische Teilstrukturen
aufweisen, oder solche, die über
Heteroatome mit hoher Ordnungszahl, wie z. B. Halogenatome, insbesondere
Brom- oder Jodatome, Schwefel oder Metallionen, verfügen, d.
h. über
Atome oder Atomgruppierungen, welche die Polarisierbarkeit der Polymeren
erhöhen.
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Polymere mit niedrigem Brechungsindex
werden demgemäss
aus Monomeren oder Monomerengemischen erhalten, welche die genannten
Teilstrukturen und/oder Atome hoher Ordnungszahl nicht oder nur
in geringem Anteil enthalten.
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Eine Übersicht über die Brechungsindices verschiedener
gängiger
Homopolymerisate findet sich z. B. in Ullmanns Encyklopädie der
technischen Chemie, 5. Auflage, Band A21, Seite 169. Beispiele für radikalisch polymerisierbare
Monomere, die zu Polymeren mit hohem Brechungsindex führen, sind:
Gruppe
a): Styrol, im Phenylkern alkylsubstituierte Styrole, α-Methylstyrol,
Mono- und Dichlorstyrol, Vinylnaphthalin, Isopropenylnaphthalin,
Isopropenylbiphenyl, Vinylpyridin, Isopropenylpyridin, Vinylcarbazol,
Vinylanthracen, N-Benzyl-methacrylamid, p-Hydroxymethacrylsäureanilid.
Gruppe
b): Acrylate, die aromatische Seitenketten aufweisen, wie z. B .
Phenyl-(meth)acrylat (= abgekürzte Schreibweise
für die
beiden Verbindungen Phenylacrylat und Phenylmethacrylat), Phenylvinylether,
Benzyl(meth)acrylat, Benzylvinylether, sowie Verbindungen der Formeln:
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In der obigen und in weiter unten
folgenden Formeln sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit und Vereinfachung
der Schreibung Kohlenstoffketten nur durch die zwischen den Kohlenstoffatomen bestehenden Bindungen
dargestellt. Diese Schreibweise entspricht der Darstellung aromatischer
cyclischer Verbindungen, wobei z. B. das Benzol durch ein Sechseck
mit alternierend Einfach- und Doppelbindungen dargestellt wird.
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Ferner sind solche Verbindungen geeignet,
die anstelle von Sauerstoffbrücken
Schwefelbrücken
enthalten, wie z. B.:
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In den obigen Formeln steht R für Wasserstoff
oder Methyl. Die Phenylringe dieser Monomeren können weitere Substituenten
tragen. Solche Substituenten sind geeignet, die Eigenschaften der
aus diesen Monomeren erzeugten Polymerisate innerhalb gewisser Grenzen
zu modifizieren. Sie können
daher gezielt benutzt werden, um insbesondere die anwendungstechnisch
relevanten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Formkörper zu optimieren.
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Geeignete Substituenten sind insbesondere
Halogen, NO
2, Alkyle mit einem bis zwanzig
C-Atomen, vorzugsweise Methyl, Alkoxide mit einem bis zwanzig C-Atomen,
Carboxyalkyle mit einem bis zwanzig C-Atomen, Carbonylalkyle mit
einem bis zwanzig C-Atomen, oder -OCOO-Alkyle mit einem bis zwanzig
C-Atomen. Die Alkylketten dieser Reste können ihrerseits gegebenenfalls
substituiert sein, oder durch zweibindige Heteroatome oder Baugruppen,
wie z. B. -O-, -S-, -NH-, -COO-, -OCOoder -OCOO- in nicht benachbarten
Stellungen unterbrochen sein.
Gruppe c): Monomere, die über Heteroatome
verfügen,
wie z. B. Vinylchlorid, Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid
und Methacrylamid oder metallorganische Verbindung, wie z. B.
Gruppe d): Eine Erhöhung des
Brechungsindex von Polymeren gelingt auch durch Einpolymerisieren
Carbonsäuregruppen
enthaltender Monomerer und Überführung der
so erhaltenen "sauren" Polymeren in die
entsprechenden Salze mit Metallen höheren Atomgewichts, wie z.
B. vorzugsweise mit K, Ca, Sr, Ba, Zn, Pb, Fe, Ni, Co, Cr, Cu, Mn,
Sn oder Cd.
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Die oben genannten Monomeren, die
einen hohen Beitrag zum Brechungsindex der daraus hergestellten
Polymeren leisten, können
homopolymerisiert oder untereinander copolymerisiert werden. Sie
können auch
mit einem gewissen Anteil von Monomeren, die einen geringeren Beitrag
zum Brechungsindex leisten, copolymerisiert werden. Solche copolymerisierbaren
Monomere mit niedrigerem Brechungsindex-Beitrag sind beispielsweise
Acrylate, Methacrylate, Vinylether oder Vinylester mit rein aliphatischen
Resten.
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Als vernetzende Mittel zur Herstellung
vernetzter Polymerkerne aus radikalisch erzeugten Polymerisaten
können
darüberhinaus
auch alle bioder polyfunktionellen Verbindungen eingesetzt werden,
die mit den oben genannten Monomeren copolymerisierbar sind, oder
die nachträglich
mit den Polymeren unter Vernetzung reagieren können.
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Im Folgenden sollen Beispiele geeigneter
Vernetzer vorgestellt werden, die zur Systematisierung in Gruppen
eingeteilt werden:
Gruppe 1: Bisacrylate, Bismethacrylate und
Bisvinylether von aromatischen oder aliphatischen di- oder Polyhydroxyverbindungen,
insbesondere von Butandiol (Butandiol-di(meth)acrylat, Butandiol-bis-vinylether),
Hexandiol (Hexandiol-di(meth)acrylat, Hexandiol-bis-vinylether),
Pentaerythrit, Hydrochinon, Bis-hydroxyphenylmethan, Bis-hydroxyphenylether,
Bis-hydroxymethyl-Benzol, Bisphenol A oder mit Ethylenoxidspacern,
Propylenoxidspacern, oder gemischten Ethlenoxid-Propylenoxidspacern.
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Weitere Vernetzen dieser Gruppe sind
z. B. Di- oder Polyvinylverbindungen, wie Divinybenzol, oder auch
Methylen-bisacrylamid, Triallylcyanurat, Divinylethylenharnstoff,
Trimethylolpropan-tri-(meth)acrylat, Trimethylolpropantricinylether,
Pentaerythrit-tetra-(meth)acrylat, Pentaerythrit-tetra-vinylether,
sowie Vernetzen mit zwei oder mehreren verschiedenen reaktiven Enden,
wie z. B. (Meth)allyl-(meth)acrylate der Formeln:
(worin R Wasserstoff oder
Methyl bedeutet).
Gruppe 2: Reaktive Vernetzen, die vernetzend,
größtenteils
aber nachvernetzend wirken, z. B. bei Erwärmung oder Trocknung, und die
in die Kern- bzw. Mantelpolymere als Copolymere einpolymerisiert
werden. Beispiele hierfür
sind: N-Methylol-(meth)acrylamid, Acrylamidoglycolsäure, sowie
deren Ether und/oder Ester mit C
1 bis C
6-Alkoholen, Diacetonacrylamid (DARM), Glycidylmethacnlat
(GMA), Methacryloyloxypropyltrimethoxysilan (MEMO), Vinyl-trimethoxysilan,
m-Isopropenyl-benzylisocyanat (TMI).
Gruppe 3: Carbonsäuregruppen,
die durch Copolymerisation ungesättigter
Carbonsäuren
in das Polymer eingebaut worden sind, werden über mehrwertige Metallionen
brückenartig
vernetzt. Als ungesättigte
Carbonsäuren
werden hierzu vorzugsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäureandhydrid,
Itaconsäure
und Furnarsäure
eingesetzt. Als Metallionen eignen sich Mg, Ca, Sr, Ba, Zn, Pb,
Fe, Ni, Co, Cr, Cu, Mn, Sn, Cd. Besonders bevorzugt sind Ca, Mg
u nd Zn, Ti und Zr. Daneben eignen sich auch einwertige Metallionen,
wie z.B. Na oder K.
Gruppe 4: Nachvernetzte Additive. Hierunter
versteht man bis- oder höher
funktionalisierte Additive, die mit dem Polymer (durch Additionsoder
vorzugsweise Kondensationsreaktionen) irreversibel unter Ausbildung
eines Netzwerks reagieren. Beispiele hierfür sind Verbindungen, die pro
Molekül
mindestens zwei der folgenden reaktiven Gruppen aufweisen: Epoxid-,
Aziridin-, Isocyanat-Säurechlorid-,
Carbodümid-
oder Carbonylgruppen, ferner z. B. 3,4-Dihydroxy-imidazolinon und
dessen Derivate (®Fixapret@-Marken
der BASF).
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Wie bereits oben dargelegt, benötigen Nachvernetzer
mit reaktiven Gruppen, wie z. B. Epoxid- und Isocyanatgruppen, komplementäre, reaktive
Gruppen im zu vernetzenden Polymer. So reagieren Isocyanate beispielsweise
mit Alkoholen zu Urethanen, mit Aminen zu Harnstoffderivaten, während Epoxide
mit diesen komplementären
Gruppen zu Hydroxyethern bzw. Hydroxyaminen reagieren.
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Unter Nachvernetzung wird auch die
photochemische Aushärtung,
eine oxidative, oder eine luft- oder feuchtigkeitsinduzierte Aushärtung der
Systeme verstanden.
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Die oben angegebenen Monomeren und
Vernetzen können
beliebig und zielgerichtet in der Weise miteinander kombiniert und
(co-)polymerisiert werden, so dass ein gegebenenfalls vernetztes
(Co-)polymerisat mit dem gewünschten
Brechungsindex und den erforderlichen Stabilitätskriterien und mechanischen
Eigenschaften erhalten wird.
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Es ist auch möglich, weitere gängige Monomere,
z. B. Acrylate, Methacrylate, Vinylester, Butadien, Ethylen oder
Styrol, zusätzlich
zu copolymerisieren, um beispielsweise die Glastemperatur oder die
mechanischen Eigenschaften der Kern- und/oder Mantelpolymeren nach
Bedarf einzustellen.
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Erfindungsgemäß ebenfalls bevorzugt ist es,
wenn das Aufbringen des Mantels aus organischen Polymeren durch
Aufpfropfung, vorzugsweise durch Emulsionspolymerisation oder ATR-Polymerisation
erfolgt. Dabei lassen sich die oben beschriebenen Methoden und Monomere
entsprechend einsetzen.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen
die Erfindung näher
erläutern,
ohne sie zu begrenzen.
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Beispiele
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Beispiel 1: Herstellung
der Kern-Mantel-Partikel
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In einem auf 75°C temperierten 5 l Doppelmantelreaktor
mit Doppelpropellerrührer,
Argon-Schutzgaseinleitung und Rückflußkühler wird
eine auf 4°C
temperierte Vorlage, bestehend aus 1519 g VE-Wasser, 2,8 g 1,4-Butandioldiacrylat
(Fa. MERCK), 25,2 g Styrol (Fa. MERCK) und 1030 mg Natriumdodecylsulfat
(Fa. MERCK) eingefüllt
und unter starkem Rühren
dispergiert.
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Direkt danach wird die Reaktion durch
aufeinanderfolgendes Einspritzen von 350 mg Natriumdithionit (Fa.
MERCK), 1,75 g Ammoniumperoxodisulfat (Fa. MERCK) und wiederum 350
mg Natriumdithionit (Fa. MERCK), jeweils in ca. 20 ml Wasser gelöst, gestartet.
Das Einspritzen erfolgt mittels Einwegspritzen.
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Nach 20 min wird eine Monomeremulsion,
bestehend aus 56,7 g 1,4-Butandioldiacrylat
(Fa. MERCK), 510,3 g Styrol (Fa. MERCK), 2,625 g Natriumdodecylsulfat
(Fa. MERCK), 0,7 g KOH und 770 g Wasser über ein Zeitraum von 120 min
kontinuierlich über
die Taumelkolbenpumpe zudosiert.
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Der Reaktorinhalt wird 30 min ohne
weitere Zugabe gerührt.
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Anschließend wird eine zweite Monomeremulsion,
bestehend aus 10,5 g Allylmethacrylat (Fa. MERCK), 94,50 g Methylmetacrylat
(Fa. MERCK), 0,525 g Natriumdodecylsulfat (Fa. MERCK) und 140 g
Wasser über
einen Zeitraum von 30 min über
die Taumelkolbenpumpe kontinuierlich zudosiert.
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Nach ca. 15 min werden 350 mg Ammoniumperoxodisulfat
(Fa. MERCK) zugegeben und danach noch 15 min gerührt.
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Schließlich wird eine dritte Monomeremulsion,
bestehend aus 200 g Ethylacrylat (Fa. MERCK), 0,550 g Natriumdodecylsulfat
(Fa. MERCK) und 900 g Wasser über
einen Zeitraum von 240 min kontinuierlich über die Taumelkolbenpumpe zudosiert.
Anschließend
wird 120 min nachgerührt.
Vor und nach jedem Einleiten von Monomerenemulsionen und nach Einfüllen der
Vorlage wird ca. eine Minute Argon als Schutzgaspolster in den Doppelmantelreaktor
eingeleitet.
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Am nächsten Tag wird der Reaktor
auf 95 °C
erwärmt
und eine Wasserdampfdestillation durchgeführt, um restliche, nicht abreagierte
Monomere aus der Latexdispersion zu entfernen.
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Es resiultiert eine Dispersion von
Kern-Mantel-Partikeln, bei denen der Mantel einen Gewichtsanteil von
ca. 22% hat. Der Kern aus Polystyrol ist vernetzt, die Zwischenschicht
ist ebenfalls vernetzt ( p(MMA-co-ALMA)) und dient zum Pfropfen
des Mantels aus unvernetztem Ehtylacrylat.
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Beispiel 2: Herstellung
einer inversen Opalstruktur
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Zur Bildung der templatisierenden
Struktur, d. h. der Organisation der Kern-Mantel-Partikel in eine dichte
Kugelpackung, werden 5 g der Latexdispersion in eine flache Glasschale
eines Durchmessers von 7 cm gegossen und an der Luft getrocknet,
wobei bunt schillernde Flitter entstehen.
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Ein solcher Flitter wird in einem
Rundkolben mit der Öldrehschieberpumpe
evakuiert. Anschließend wird
eine Precursor-Lösung,
bestehend aus 5 ml Tetra-n-butylorthotitanat in 5 ml absolutem Ethanol
im statischen Vakuum dazugegeben, so dass der gelöste Precursor,
getrieben von Kapillarkräften,
in die Kavitäten des
Templates eindringen kann. Über
die Lösung,
in dem sich das imprägnierte
Template befindet, wird ein Argon-Polster gegeben. Diese Anordnung wird
statisch über
einige Stunden belassen, bevor im Argon Schutzgasstrom der imprägnierte
Flitter entnommen und in einem Korund-Schiffchen im Rohrofen bei
500°C calziniert
wird.
-
Als Ergebnis werden inverse Strukturen
erhalten, die aus dichtest gepackten Hohlräumen in TiO2 bestehen
(1).
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Abbildungen:
-
1:
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme der inversen Opal-Struktur aus Titandioxid
(Besipiel 2). Die regelmäßige Anordnung
der identischen Hohlvolumina ist über einen großen Bereich
zu erkennen. Die Hohlvolumina sind durch Kanäle miteinander verbunden, wodurch
sich die Möglichkeit
der Befüllung über die
flüssige
oder Gasphase ergibt