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Kationaktive Haarwaschmittel Es ist bekannt, daß man kationaktive
Verbindungen zur Herstellung von Haarwaschmitteln benutzen kann.
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Sie besitzen vor den anionaktiven Waschmitteln im allgemeinen den
Vorteil, daß sie das Haar in seinen Eigenschaften günstig beeinflussen. Die Griffigkeit,
Weichheit, Auskämmbarkeit des Haares wird wesentlich verbessert; das Haar bekommt
einen schönen Glanz, und geschwächtes und angegriffenes Haar wird so gefestigt,
daß es sich leichter weiterbearbeiten läßt.
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Die kationaktiven Verbindungen können den Nachteil aufweisen, daß
sie bei Personen mit sehr empfindlicher Haut gewisse Reizerscheinungen hervorrufen.
Es wurde nun gefunden, daß sich dieser Nachteil beheben oder doch sehr stark abschwächen
läßt, wenn man die kationaktiven Waschmittel zusammen mit wasserlöslichen, nichtionogenen
Verbindungen, die sich von nicht aromatischen Mercaptanen ableiten, verwendet.
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Gegenstand der Erfindung sind deshalb kationaktive Haarwaschmittel,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie a) mindestens eine von Imidazolinringen
freie Verbindung mit mindestens einem basischen Stickstoffatom und mit mindestens
einem nicht aromatischen Rest von mehr als 6 Kohlenstoffatomen, in Form ihrer wasserlöslichen
Salze, einschließlich wasserlöslichen, quaternären Ammoniumsalze, ferner b) mindestens
eine wasserlösliche, nichtionogene Verbindung, abgeleitet von einer Merkaptoverbindung
mit einem nicht aromatischen Rest von mindestens 10 Kohlenstoffatomen, enthalten.
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Als kationaktive Verbindungen können im Prinzip alle für Haarwaschmittel
geeigneten Verbindungen, soweit sie keine Imidazolinringe aufweisen, verwendet werden.
Es kommen Aminsalze und quaternäre Ammoniumsalze in Betracht. Besonders vorteilhaft
ist die Verwendung von Verbindungen, deren Salze mit Wasser stark schäumende Lösungen
ergeben. Beispielsweise seien folgende Verbindungen genannt: Lauroylamidoäthylpyridiniumsulfat,
Lauroylester des Dimethyläthanolaminchlorhydrats, Lauroylester des Triäthanolaminchlorhydrats,
Octadecylpyridiniumbromid, Dimethylstearyloxy-äthylammoniumchlorid, Stearoylamidoäthylen-trimethylammonium-methylsulfat.
Vorzugsweise werden wegen ihres guten Reinigungs- und Schaumvermögens Verbindungen
mit einem aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen herangezogen,
beispielsweise Salze eines Lauroyläthylendiamins, deren Lauroylrest an eine - NH-Gruppe
des Äthylendiaminrestes gebunden ist, wie das Lactat des Amides aus Trioxyäthyläthylendiamin
und Laurinsäure.
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Die nichtionogenen wasserlöslichen aliphatischen Mercaptanderivate
können sich beispielsweise von Dodecyl-, Hexadecyl- oder Octadecylmercaptan ableiten.
Zweckmäßig werden Alkylenoxydkondensationsprodukte, insbesondere Äthylenoxydkondensationsprodukte,
benutzt.
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Ein besonders geeignetes Produkt ist die aus tert. Dode-
cylmercaptan
und Äthylenoxyd erhältliche Verbindung, deren Trübungspunkt in einer 0,115 0l0igen
Lösung bei etwa 69" liegt und deren Brechungsindex für die D-Linie 1,4685 beträgt.
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Zweckmäßig wird den erfindungsgemäßen Haarwaschmitteln eine saure
Reaktion erteilt. Die Einstellung eines geeigneten pH-Wertes kann durch Zugabe einer
sauer reagierenden Verbindung erfolgen. Als solche können sauer reagierende Salze,
wie primäre Phosphate, benutzt werden; vorzugsweise gelangen aber die in der Kosmetik
für solche Zwecke üblichen organischen Säuren, z. B. aliphatische Oxycarbonsäuren,
wie Glykolsäure oder Citronensäure, insbesondere aber Milchsäure, zur Anwendung.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Haarwaschmittel erfolgt durch
einfaches Vermischen und Lösen der Komponenten; es kann hierbei ein einzelner Vertreter
einer Verbindungsklasse benutzt werden, oder es können Mischungen von zwei oder
noch mehr Verbindungen einer Klasse herangezogen werden. Ferner können auch noch
Zusätze an weiteren für Haarwaschmittel gebräuchlichen Verbindungen, wie Parfum,
Farbstoffe, Blondiermittel, Verdickungsmittel, gemacht werden. Besonders vorteilhaft
ist die Mitverwendung von Fettsäurealkanolamiden, z. B. des Kokosfettsäureoxyäthylamides.
Die neuen Mittel können in fester, pastenförmiger oder flüssiger Form hergestellt
werden. -Ihre Anwendung erfolgt in an sich bekannter Weise bei der Haarbehandlung.
Die behandelten Haare werden im allgemeinen gut entfettet, erhalten einen weichen
Griff und einen schönen Glanz und lassen sich leicht bürsten, weil ihre Neigung
zur elektrostatischen Aufladung stark vermindert ist.
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Die Verwendung von kationenaktiven Verbindungen, wie die unter der
Markenbezeichnung >Sapamine¢r bekannten sauren Seifen und Alkylolaminester, als
waschaktive Substanzen ist z. B. in Kurt Lindner, »Textilhilfsmittel und Waschrohstoffe«,
1954, S. 541 bis 543 und 547, beschrieben. Ferner ist aus der französischen Patentschrift
1 025 482 auch bekannt, derartige Verbindungen, wie der Laurinsäureester des Dimethyläthanolamins,
in sauren Haarwaschmitteln zu verwenden. Im obenerwähnten Buch von Kurt Lindner
ist ferner auch die Verwendung von Polyglykoläthern, die sich von einem teilt. Dodecylmercaptan
ableiten, als Netz- und Reinigungsmittel beschrieben.
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Durch diesen Stand der Technik wurde indessen die erfindungsgemäße
Kombination einer von Imidazolringen freien kationenaktiven Verbindung mit einer
von einem höhermolekularen Mercaptan abgeleiteten nichtionogenen Verbindung in Haarwaschmitteln
zwecks Vermeidung der durch die kationenaktiven Verbindungen sonst häufig verursachten
Hautreizerscheinungen nicht nahegelegt, und der letztgenannte Effekt war daher überraschend.
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In den folgenden Beispielen bedeuten Teile Gewichtsteile. Das Verhältnis
von Gewichtsteil zu Volumteil ist das gleiche wie von Kilogramm und Liter. Die Temperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben.
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Beispiel 1 Man vermischt 10 Teile des Lactats des mit Kokosfettsäure
veresterten N,N-Dimethyläthanolamins mit 10 Teilen eines gemäß den Angaben der französischen
Patentschrift 935 956 hergestellten wasserlöslichen Kondensationsproduktes von tertiärem
Dodecylmercaptan mit Äthylenoxyd, z. B. mit demjenigen aus 1 Mol tert.
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Dodecylmercaptan und 8 bis 10 Mol Äthylenoxyd, und 80 Teilen Wasser.
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Unter den obenerwähnten Kondensationsprodukten von tert. Dodecylmercaptan
mit Äthylenoxyd ist dasjenige besonders geeignet, dessen Trübungspunkt in einer
0,115°lOigen Lösung bei etwa 69"C liegt. Der Brechungsindex dieses Kondensationsproduktes
für die D-Linie beträgt 1,4685.
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Beispiel 2 Man vermischt 21,6 Teile des unten näher beschriebenen
Trioxyäthylamids mit 14,7 Teilen etwa 900/0ihrer Milchsäure, 7,85 Teilen eines wasserlöslichen
Kondensationsproduktes von tert. Dodecylmercaptan mit Äthylenoxyd (z. B. demjenigen,
dessen Trübungspunkt in 0,115°/Oiger Lösung bei etwa 69" liegt), 4,9 Teilen N-Oxyäthylkokosfettsäureamid,
2 Teilen p- (Stearoylamino) -phenyl-trimethylammonium-methosulfat und 49 Teilen
Wasser.
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Das obenerwähnte Trioxyäthylamid kann wie folgt hergestellt werden:
Bei einer Reaktionstemperatur von 65 bis 100" leitet man in 90 Teile Äthylendiamin
durch eine Glasfritte Äthylenoxyd ein, bis die Gewichtszunahme 200 Teile beträgt.
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Die farblose Flüssigkeit wird fraktioniert, und man erhält in einer
Ausbeute von etwa 750/o das Trioxyäthyläthylendiamin als farblose Flüssigkeit (Kp.
183 bis 1920/0,15 mm).
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200 Teile Laurinsäure und 198 Teile Trioxyäthyläthylendiamin werden
in einem Vakuum von 50 bis 60mm Quecksilbersäule im Stickstoffstrom erhitzt, zuerst
während 1 Stunde auf 110°, dann während 7 Stunden auf 140". Das bei der Reaktion
entstehende Wasser destilliert fortwährend ab. Man erhält ein klares, braunes Öl,
das mit Wasser opale, gut schäumende
Lösungen gibt. Mit verdünnten Säuren bildet
es klare, gut schäumende Lösungen.
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Beispiel 3 Man verfährt nach den Angaben im Beispiel 2, benutzt aber
an Stelle des dort beschriebenen Trioxyäthylamids das mit Kokosfettsäure veresterte
N,N-Dimethvläthanolamin.
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Beispiel 4 Man verfährt nach den Angaben im Beispiel 2, benutzt aber
an Stelle des dort beschriebenen Trioxyäthylamids die gleiche Menge des Triäthanolamin-mono-kokosfettsäureesters.
Dieser Ester kann in üblicher Weise aus Triäthanolamin und Kokosfettsäure erhalten
werden.
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Beispiel 5 Man verfährt nach den Angaben im Beispiel 2, verwendet
aber an Stelle des dort benutzten Trioxyäthylamids die gleiche Menge des nachfolgend
beschriebenen Kondensationsproduktes: Man erhitzt 126,6 Teile Kokosfettsäureamid,
25,9 Teile 96,40/,igen Paraformaldehyd, 98,2 Teile Triäthanolamin und 3,2 Teile
wasserfreies Natriumcarbonat im Stickstoffstrom unter Rühren während 3 Stunden auf
60 bis 65". Anschließend rührt man während 2 Stunden in einem Bad von 80 bis 85°,
fügt 1,2 Teile Borsäure hinzu und rührt während 4 Stunden unter vermindertem Druck
bei 130 bis 132 Innentemperatur. Dabei wird der Druck während der ersten Viertelstunde
auf 560 mm, während der nächsten 23i; Stunden auf 360 mm und während der letzten
Stunde auf etwa 12 mm gehalten.
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Das so entstehende Kondensationsprodukt ist in verdünnter Milchsäure
klar löslich.
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Beispiel 6 Man verfährt nach den Angaben im Beispiel 2, benutzt aber
an Stelle des dort verwendeten Trioxyäthylamids den in der nachfolgend beschriebenen
Weise erhältlichen Ester. Man erwärmt 30,5 Teile Monoäthanolamin im Stickstoffstrom
auf 110 und leitet anschließend Propylenoxyd bei 110 bis 1300 als feinverteilten
Gasstrom ein, bis die Gewichtszunahme 116 Teile beträgt. Dabei ist es zweckmäßig,
die Reaktionsgeschwindigkeit, die sich nach der Aufnahme von etwa 64 Teilen Propylenoxyd
verlangsamt, dadurch zu steigern, daß man 0,1 Teil metallisches Natrium hinzufügt.
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64,5 Teile des so erhaltenen oxypropylierten Amins werden im Stickstoffstrom
auf 140 erhitzt, worauf man 42,4 Teile destillierte Kokosfettsäure innerhalb etwa
2 Stunden in das Reaktionsgefäß einträgt. Dabei leitet man vorteilhaft ständig Stickstoff
durch die Apparatur.
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Anschließend rührt man während 5 Stunden im Stickstoffstrom bei einer
Badtemperatur von 170 bis 175° und zuletzt während weiterer 2 Stunden bei der gleichen
Temperatur im Vakuum der Wasserstrahlpumpe. Das Lactat des so erhaltenen Esters
ist in Wasser klar löslich.
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Beispiel 7 Man vermischt 10 Teile Oxyäthylaminoäthyllauroylamid mit
7,5 Teilen 90°lOiger Milchsäure, 4 Teilen eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes
von tert. Dodecylmercaptan mit Äthylenoxyd (z. B. demjenigen, dessen Trübungspunkt
in 0,115°'Oiger Lösung bei etwa 69° liegt), 2,5 Teilen Kokosfettsäureoxyäthylamid,
1 Teil p - (Stearoylamino) - phenyl - trimethylammonium - methosulfat und 25 Teilen
Wasser.
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Ein Haarwaschmittel dieser Zusammensetzung hat sehr gute Schaum-
und Waschwirkung und ist praktisch unverändert nach 72stündigem Erhitzen auf 50°.
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Das verwendete Oxyäthylaminoäthyllauroylamid kann -wie folgt erhalten
werden: 160 Teile Laurinsäure, 85 Teile Oxyäthyläthylendiamin, 1,5 Teile Borsäure
und 300 Teile Xylol werden unter Rühren leicht erwärmt, bis alles in Lösung gegangen
ist; anschließend erhitzt man zum Sieden.
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Nach etwa 5 Stunden haben sich etwa 16 Teile Wasser abgeschieden,
und der Rückstand einer eingedampften Probe ist klar löslich in verdünnter Säure.
Die Xylollösung wird nun im Vakuum eingeengt, wobei ein gelber Rückstand erhalten
wird, welcher nach einiger Zeit zu einer blaßgelben Masse erstarrt. Das Oxyäthylaminoäthyllauroylamid
läßt sich mit Wasser zu einer trübes Emulsion verrühren. Bei Zusatz von etwas Säure
erhält man eine klare, gut schäumende Lösung.
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Wird jedoch länger als 5 Stunden zum Sieden erhitzt, so spaltet sich
ein zweites Mol Wasser ab, und man erhält das entsprechende Imidazolinderivat.
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Statt Laurinsäure kann auch Kokosfettsäure verwendet werden, ohne
daß die Schaumkraft vermindert wird.
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Beispiel 8 Zur Herstellung eines Haarwaschmittels verfährt man wie
im Beispiel 7, verwendet jedoch an Stelle des Oxyäthylaminoäthyllauroylamids 10
Teile des nachfolgend beschriebenen Reaktionsproduktes. 28,6 Teile Oxyäthylaminoäthyllauroylamid,
9 Teile a - Chlorhydrin und 100 Teile Äthanol werden während 6 Stunden unter Rückfluß
erhitzt. Nachdem Abkühlen verrührt man mit 4 Teilen pulverisiertem Natriumhydroxyd,
saugt vom abgeschiedenen Natriumchlorid ab und engt ein. Die ockerfarbene Paste
läßt sich mit Wasser zu einer opalen, leicht schäumenden Lösung verrühren. Mit verdünnter
Säure entsteht eine klare, gut schäumende Lösung.
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Beispiel 9 Zur Herstellung eines Haarwaschmittels verfährt man wie
im Beispiel 7, verwendet aber an Stelle des Oxyäthylaminoäthyllauroylamids 10 Teile
des nachfolgend beschriebenen Reaktionsproduktes.
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Ein Präparat dieser Zusammensetzung besitzt sehr gute Schaum- und
Waschwirkung und ist praktisch unverändert nach 72stündigem Erwärmen auf 50°.
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28,6 Teile Oxyäthylaminoäthyllauroylamid, 9,5 Teile Chloracetamid
und 100 Teile Äthanol werden während 5 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Man verrührt
kalt mit 4 Teilen pulverisiertem Natriumhydroxyd, filtriert vom abgeschiedenen Natriumchlorid
ab und engt ein.
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Die hellbraune Paste ist klar löslich in Wasser. Mit verdünnen Säuren
bildet sie klare, stark schäumende Lösungen.
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Beispiel 10 28,6 Teile Oxyäthylaminoäthyllauroylamid, 9,5 Teile Chloressigsäure
und 38 Teile Wasser werden unter Rühren auf 80" erwärmt. Nach 5 Stunden ist eine
Probe klar wasserlöslich unter gutem Schäumen.
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Zur Herstellung eines Haarwaschmittels vermischt man 26 Teile der
obigen Hydrochloridlösung mit 4 Teilen 900/0ihrer Milchsäure, 4 Teilen eines wasserlöslichen
Kondensationsproduktes von tert. Dodecylmercaptan mit Äthylenoxyd (z. B. demjenigen,
dessen Trübungspunkt in 0,115°/Oiger Lösung bei etwa 69" liegt), 2,5 Teilen Kokosfettsäureoxyäthylamid,
1 Teil p-(Stearoylamino)-phenyl-trimethylammonium-methosulfat und 13 Teilen Wasser.
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Ein Haarwaschmittel dieser Zusammensetzung hat sehr gute Wasch- und
Schaumwirkung.
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Beispiel 11 Man vermischt 13 Teile Oxyäthylaminoäthylstearoylamid
mit 6 Teilen 900/0ihrer Milchsäure, 4 Teilen eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes
von tert. Dodecylmercaptan mit Äthylenoxyd (z. B. demjenigen, dessen Trübungspunkt
in 0,115°/Oiger Lösung bei etwa 69" liegt), 1 Teil Kokosfettsäureoxyäthylamid, 1
Teil p-(Stearoylamino) - phenyl - trimethylammonium - methosulfat und 25 Teilen
Wasser.
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Man erhält so eine helle, stabile Paste, welche als Haarwaschmittel
eine gute Schaumkraft und eine vorzügliche Waschwirkung besitzt. Die damit behandelten
Haare haben einen besonders weichen Griff, schönen Glanz und gute Frisierbarkeit.
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An Stelle des Oxyäthylaminoäthylstearoylamids können auch Gemische
der entsprechenden Lauroyl- und Stearoylverbindung verwendet werden.
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Das verwendete Oxyäthylaminoäthylstearoylamid kann wie folgt erhalten
werden: 284 Teile Stearinsäure, 106 Teile Oxyäthyläthylendiamin, 1,5 Teile Borsäure
und 400 Teile Xylol werden unter Rühren erwärmt, bis alles in Lösung gegangen ist;
anschließend erhitzt man zum Sieden. Nach etwa 5 Stunden haben sich 18 bis 19 Teile
Wasser abgeschieden, und der Rückstand einer eingedampften Probe ist in verdünnter
Säure fast klar löslich. Die Xylollösung wird nun im Vakuum eingeengt, wobei ein
gelber Rückstand erhalten wird, welcher nach einiger Zeit zu einer hellen, harten
Masse erstarrt.
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Beispiel 12 Man vermischt 13 Teile des unten beschriebenen Reaktionsproduktes
mit 4 Teilen eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes von tert. Dodecylmercaptan
mit Äthylenoxyd (z. B. demjenigen, dessen Trübungspunkt in 0,115°/Oiger Lösung bei
etwa 69" liegt), 1 Teil Kokosfettsäureoxyäthylamid, 1 Teil p-(Stearoylamino)-phenyltrimethylammonium-methosulfat
und 31Teilen Wasser.
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Das erhaltene Haarwaschmittel ist eine helle, stabile Paste, welche
neben einer guten Schaumentwicklung eine außerordentlich gute Waschwirkung besitzt.
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Zur Herstellung des verwendeten Reaktionsproduktes wird Oxyäthylaminoäthylstearoylamid,
wie im Beispiel 3 beschrieben ist, mit Chloracetamid umgesetzt und durch Zugabe
von Natriumhydroxyd die Base in Freiheit gesetzt.
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Die Base bildet mit Wasser und mit verdünnten Säuren trübe, schäumende
Lösungen.
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In dem oben beschriebenen Haarwaschmittel können an Stelle der Stearoylverbindung
mit Vorteil auch Gemische der entsprechenden Lauroyl- und Stearoylverbindung verwendet
werden.
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Beispiel 13 Zur Herstellung eines Haarwaschmittels verfährt man wie
im Beispiel 11, verwendet aber an Stelle des Oxyäthylaminoäthylstearoylamids 13
Teile des nachfolgend beschriebenen Reaktionsproduktes.
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Ein Präparat dieser Zusammensetzung besitzt gute Schaum- und Waschwirkung.
Oxyäthylaminoäthylstearoylamid wird in gleicher Weise, wie im Beispiel 2 beschrieben
worden ist, mit a-Chlorhydrin umgesetzt und am Schluß die Base in Freiheit gesetzt.
An Stelle von a-Chlorhydrin kann auch Äthylenchlorhydrin verwendet werden. Solche
Reaktionsprodukte sind helle, feste Pasten, welche mit Säuren trübe, schäumende
Lösungen ergeben.
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Das Waschvermögen des oben beschriebenen Haarwaschmittels kann noch
gesteigert werden, wenn an Stelle der Milchsäure die gleiche Menge Wasser eingesetzt
wird.
Gleichzeitig wird auch der gebildete Schaum weicher und voller.
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Beispiel 14 74 Teile Oxyäthylaminoäthylstearoylamid, 19 Teile Monochloressigsäure
und 93 Teile Wasser werden unter Rühren auf 70 bis 80° erwärmt. Nach etwa 4 Stunden
ist eine Probe klar wasserlöslich unter gutem Schäumen.
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Zur Herstellung eines Haarwaschmittels vermischt man 28 Teile der
obigen Hydrochloridlösung mit 4 Teilen eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes
von tert.
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Dodecylmercaptan mit Äthylenoxyd (z. B. demjenigen, dessen Trübungspunkt
in 0,115°lOiger Lösung bei etwa 69° liegt), 1 Teil Kokosfettsäureoxyäthylamid, 1
Teil p - (Stearoylamino) - phenyl - trimethylammonium - methosulfat und 16 Teilen
Wasser.
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Ein Haarwaschmittel dieser Zusammensetzung hat eine sehr gute Wasch-
und Schaumwirkung.
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Beispiel 15 Man vermischt 21,6 Teile des unten näher beschriebenen
quaternären Ammoniumsalzes mit 7 Teilen etwa 90°/Oiger Milchsäure, 7,85 Teilen eines
wasserlöslichen Kondensationsproduktes von tert. Dodecylmercaptan mit Äthylenoxyd
(z. B. demjenigen, dessen Trübungspunkt in 0,1150/0iger Lösung bei etwa 69° liegt),
4,9 Teilen N-Oxyäthylkokosfettsäureamid, 2 Teilen p - (Stearoylamino) - phenyl -
trimethylammonium - methosulfat und 56 Teilen Wasser.
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Das obenerwähnte quaternäre Ammoniumsalz kann wie folgt hergestellt
werden: 28,3 Teile mit Kokosfettsäure verestertes N,N-Dimethylaethanolamin und 10,3
Teile Chloressigsäureamid werden im Stickstoffstrom in einem siedenden Wasserbad
unter Rühren erhitzt, bis das Reaktionsprodukt in Wasser klar löslich ist, was nach
kurzer Zeit der Fall ist.
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Beispiel 16 Zur Herstellung eines Haarwaschmittels vermischt man
2 Teile Oxyäthylaminoäthylkokosfettsäureamid, 3 Teile Oxyäthylaminoäthylstearinsäureamid,
1 Teil Kokosfettsäureäthanolamid, 12 Teile des unten beschriebenen Kondensationsproduktes
aus Hexadecylmercaptan und Äthylenoxyd, 2 Teile Milchsäure und 80 Teile Wasser.
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Ein Haarwaschmittel dieser Zusammensetzung besitzt eine vorzügliche
Waschwirkung.
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Das oben verwendete Kondensationsprodukt aus tert.
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Hexadecylmercaptan und Äthylenoxyd kann wie folgt hergestellt werden:
20Teile tert. Hexadecylmercaptan und 0,1 Teil Natrium werden im Stickstoffstrom
auf 140° erhitzt. Anschließend leitet man Äthylenoxyd als feinverteilten Gasstrom
bis zur Aufnahme von 50 Teilen bei 140 bis 150° ein. Eine 1°/Oige Lösung des so
erhaltenen Äthoxylierungsproduktes besitzt einen Trübungspunkt von etwa 56".
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Beispiel 17 Zur Herstellung eines Haarwaschmittels vermischt man
5 Teile Dioxyäthylaminoäthylstearinsäureamid, 1 Teil Kokosfettsäureäthanolamid,
12 Teile des unten beschriebenen Kondensationsproduktes aus tert. Dodecylmercaptan
und Äthylenoxyd und 81 Teile Wasser.
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Ein Haarwaschmittel dieser Zusammensetzung gibt eine sehr gute Waschwirkung.
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Das oben benutzte Kondensationsprodukt aus Dodecylmercaptan und Äthylenoxyd
kann wie folgt hergestellt werden: 30Teile tert. Dodecylmercaptan werden mit 0,05
Teilen Natrium versetzt und im Stickstoffstrom auf 140° erwärmt. Anschließend leitet
man Äthylenoxyd als feinverteilten Gasstrom bei 140 bis 1500 bis zur Aufnahme von
72 Teilen ein. Eine 1 °/Oige Lösung des so hergestellten Kondensationsproduktes
besitzt einen Trübungspunkt von etwa 56°.
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Beispiel 18 Zum Waschen von lebendem Haar stellt man eine Lösung
von 20 Teilen des im Beispiel 1, Absatz 1, oder des im Beispiel 7, Absatz 1, beschriebenen
Produktes in 80 Teilen warmem Wasser her. Das mit dieser sauer reagierenden und
stark schäumenden Lösung gewaschene Haar ist gut entfettet und besitzt neben schönem
Glanz einen angenehm weichen Griff. Außerdem ist dessen Neigung zur elektrostatischen
Aufladung beim Bürsten stark vermindert.
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PATENTANSPRSCHE 1. Kationaktive Haarwaschmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß sie a) mindestens eine von Imidazolinringen freie Verbindung mit mindestens
einem basischen Stickstoffatom und mit mindestens einem nicht aromatischen Rest
von mehr als 6 Kohlenstoffatomen, in Form ihrer wasserlöslichen Salze, einschließlich
wasserlöslichen, quaternären Ammoniumsalze, ferner b) mindestens eine wasserlösliche,
nichtionogene Verbindung, abgeleitet von einer Merkaptoverbindung mit einem nicht
aromatischen Rest von mindestens 10 Kohlenstoffatomen, und gegebenenfalls c) andere,
als Zusätze zu Haarwaschmitteln bekannte Verbindungen enthalten.