Farbfotografische Kopiermaterialien
enthalten üblicherweise
wenigstens eine rotempfindliche, wenigstens einen Blaugrünkuppler
enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht, wenigstens eine grünempfindliche, wenigstens
einen Purpurkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht
und wenigstens eine blauempfindliche, wenigstens einen Gelbkuppler
enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht.
Farbfotografische Kopiermaterialien,
wie z. B. Farb-Fotopapier, werden nicht nur, wie schon lange bekannt
ist, mit analogen Kopiergeräten
belichtet, sondern in zunehmendem Umfang auch mit digital arbeitenden scannenden
Kopiergeräten.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen
diesen Kopiergeräten,
die auch als Fotobelichter oder Printer bezeichnet werden, ist die
Belichtungszeit.
Bei analogen Geräten wird die Vorlage als Ganzes
aufbelichtet und selbst bei Hochleistungsprintern dieses Typs ist
die Belichtungszeit größer als
1 Millisekunde. Bis zu dieser Belichtungszeit ist das Schwarzschildverhalten
der üblicherweise
verwendeten Silberhalogenidemulsionen meist unkritisch.
Bei der scannenden Belichtung, häufig auch
digitale Belichtung genannt, wird die Vorlage dagegen zunächst digitalisiert
und dann pixelweise, Zeile für
Zeile, mit gebündeltem
Licht hoher Intensität,
z. B. mit einem Laser, einer Kathodenstrahlröhre oder mit Leuchtdioden,
auf das Kopiermaterial belichtet. Jedes Pixel wird dadurch nur sehr
kurz, häufig
kürzer
als eine Mikrosekunde, belichtet. Unter Pixel ist die kleinste Bildfläche auf dem
Kopiermaterial zu verstehen, die von dem jeweiligen Belichtungsgerät aufgelöst werden
kann.
Insbesondere bei hohen Dichten tritt
dabei das Problem der Linienverwaschung auf. Dieses äußert sich
bildmäßig durch
eine unscharfe Abbildung von Kanten, z. B. von Schriftzügen, im
Motiv und wird anschaulich z. B. als „Überstrahlung", „Ausblutung", „Saumbildung", „Verschmierung" oder „Unschärfe" beschrieben. Dies
limitiert den ausnutzbaren Dichteumfang des Fotopapiers. Fotomaterialien
für die
Belichtung mit scannenden Fotobelichtern dürfen daher nur eine geringe
Linienverwaschung bei hoher Farbdichte aufweisen.
Besonders hohe Anforderungen stellen
sich an ein Kopiermaterial, das sowohl für analog als auch für scannend
arbeitende Kopiergeräte
geeignet sein soll. Dafür
ist es notwendig, dass das Material auch bei den sehr kurzen Pixel-Belichtungszeiten
noch keinen Schwarzschildfehler, insbesondere keinen Gradations-Hochintensitäts-Reziprozitätsfehler
aufweist, weil ansonsten keine Gradations-Abstimmung des Kopiermaterials
auf das Vorlagematerial möglich
wäre, die
sowohl bei analoger wie bei scannender Belichtung zu befriedigenden Ergebnissen
führt.
Aus
EP
774 689 ist bekannt, dass zur Erzielung einer höheren Farbdichte
bei der pixelweisen Belichtung mit gebündeltem Licht hoher Intensität und sehr
kurzen Belichtungszeiten pro Pixel die Gradation der lichtempfindlichen
Schichten des verwendeten Colornegativ-Papiers steil sein soll.
Eine gängige Methode zur Aufsteilung
der Gradation der lichtempfindlichen Schichten in Colornegativ-Papieren
ist die Erhöhung
von deren Silberhalogenid- bzw.
Farbkupplermenge, was jedoch erhöhte
Materialkosten und eine Verschlechterung der Verarbeitungsstabilität, insbesondere
bei Farbentwicklungszeiten unter 45 sec, nach sich zieht. Außerdem ist
ein solches Material wegen des hohen Kontrasts für Abzüge von Colornegativfilmen mit Analogbelichtern
nicht geeignet. Unter Verarbeitungsstabilität versteht man die Fluktuation
der Sensitometrie je nach Verarbeitungsprozess und je nach Prozessschwankung
innerhalb eines Betriebes.
Aus
EP
350 046 und
US 5 500
329 ist bekannt, dass die Gradation im Belichtungsbereich
von Sekunden oder Millisekunden, was den Belichtungszeiten von analogen
Belichtern entspricht, durch Dotierung der Silberhalogenide mit
Metallionen aus der Gruppe VIII des Periodensystems der Elemente,
insbesondere mit Iridium, erhöht
werden kann.
Aus dem Vortrag von Masonobu Miyoshi,
Konica Corporation Japan auf dem IS&T's
Eleventh International Symposium on Photofinishing Technologies
vom 30.01.2000 bis 01.02.2000, Las Vegas, Nevada USA, S. 60 der
Proceeding books, ist es bekannt, dass die Dotierung von Silberhalogenidkristallen
mit Übergangsmetallkomplexen,
z. B. mit Iridiumkomplexen, eine wirksame Gegenmaßnahme zur
Verringerung des Gradations- und Empfindlichkeits-Hochintensitäts-Reziprozitätsfehlers
(HIRF) ist.
Die Dotierung mit Iridium führt jedoch
zu einer unbefriedigenden Latentbildstabilität.
Es sind keine Kopiermaterialien bekannt,
die sich gleichermaßen
für Analog-
und Scan-Belichtung eignen und deren Latentbildstabilität befriedigend
ist.
Aufgabe der Erfindung war, den vorstehend
bezeichneten Nachteil zu überwinden. Überraschenderweise
gelingt dies mit dem nachstehend definierten Blaugrünkuppler
i und chloridreichen Iridium-dotierten Silberhalogenidemulsionen.
Gegenstand der Erfindung ist somit
ein Kopiermaterial mit einem Träger,
wenigstens einer rotempfindlichen, wenigstens einen Blaugrünkuppler
enthaltenden, wenigstens einer grünempfindlichen, wenigstens
einen Purpurkuppler enthaltenden und wenigs tens einer blauempfindlichen,
wenigstens einen Gelbkuppler enthaltenden Silberhalogenidemulsionsschicht,
dadurch gekennzeichnet, dass die Silberhalogenidkristalle der rotempfindlichen
Schicht einen Chloridanteil von wenigstens 95 mol-% aufweisen, 20
bis 500 nmol Iridium pro mol Silberhalogenid enthalten und der Blaugrünkuppler
der Formel
entspricht, worin
R
1 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe,
R
2 eine Alkyl-, Aryl- oder Hetarylgruppe,
R
3 eine Alkyl- oder Arylgruppe,
R
4 eine Alkyl-, Alkenyl-, Alkoxy-, Aryloxy-,
Acyloxy-, Acylamino-, Sulfonyloxy-, Sulfamoylamino-, Sulfonamido-, Ureido-,
Hydroxycarbonyl-, Hydroxycarbonylamino-, Carbamoyl-, Alkylthio-,
Arylthio-, Alkylaminooder Arylaminogruppe oder ein Wasserstoffatom
und
Z ein Wasserstoffatom oder eine unter den Bedingungen der
chromogenen Entwicklung abspaltbare Gruppe bedeuten.
Vorzugsweise gelten folgende Bedeutungen:
R1 = eine Alkylgruppe;
R2 =
unsubstituierte oder substituierte Phenyl-, Thienyl- oder Thiazolylgruppe;
R3 = Alkylgruppe;
R4 =
Wasserstoffatom;
Z = CI;
Besonders bevorzugt entspricht der
Blaugrünkuppler
der Formel
worin
R5 ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe, R6 OR7 oder NR8R9,
R7 eine unsubstituierte
oder substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen,
R8 eine unsubstituierte oder substituierte
Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen,
R9 ein
Wasserstoffatom oder eine unsubstituierte oder substituierte Alkylgruppe
mit 1 bis 6 C-Atomen,
R10 eine unsubstituierte
oder substituierte Alkylgruppe und
Z ein Wasserstoffatom oder
eine unter den Bedingungen der chromogenen Entwicklung abspaltbare
Gruppe bedeuten
und wobei die Gesamtzahl der C-Atome der Alkylgruppen
R7 bis R10 in einem
Kupplermolekül
8 bis 18 beträgt.
Geeignete Blaugrünkuppler sind:
Synthese
des Kupplers I-10 Synthese der phenolischen Kupplerzwischenstufe
Zu 165 g (0,87 mol) 2- Amino-4-chlor-5-nitrophenol
1 in 500 ml N-Methylpyrrolidon wird unter Rühren eine Lösung von 185 g (0,87 mol) 3,4-Dichlorbenzoylchlorid
2 in 50 ml N-Methylpyrrolidon zugetropft. 1 Stunde bei Raumtemperatur,
dann 2 Stunden bei 60 – 65°C nachrühren. Nach
dem Abkühlen
langsam mit 500 ml Wasser versetzen und absaugen. Zweimal mit Wasser,
dann zweimal mit Methanol verrühren
und absaugen.
Ausbeute 310 g (98%) 3
Eine Mischung von 310 g (0,86 mol)
3, 171 g Eisenpulver, 2,2 1 Ethanol und 700 ml N-Methylpynolidon wird
unter Rühren
auf 65°C
erhitzt. Das Heizbad wird entfernt und innerhalb von 2 Stunden werden
750 ml konz. Salzsäure
zugetropft. Anschließend
wird 1 Stunde am Rückfluss
erhitzt. Nach dem Erkalten wird 1 1 Wasser zugesetzt und abgesaugt,
mit 2 N Salzsäure,
dann mit Wasser gewaschen, bis das Ablaufwasser farblos ist. Den
Rückstand
mit 1,5 1 Wasser verrührt,
durch Zugabe von Natriumacetat neutralisiert und abgesaugt. Noch
zweimal mit 1,5 1 Methanol verrühren
und absaugen.
Ausbeute 270 g (95%) 4
Synthese
des Ballastrestes
Zu einer Mischung von 520 g (3,6
mol) 4-Chlorthiophenol 5 und 652 g (3,6 mol) 2-Brombuttersäureethylester 6 in 1 1 Ethanol
werden unter Rühren
innerhalb 1 Stunde 320 g (3,6 mol) Natronlauge 45%ig zugetropft.
Die Reaktion ist stark exotherm, die Temperatur wird durch Kühlen bei
75 – 80°C gehalten,
anschließend wird
1 Stunde unter Rückfluss
erhitzt. Weitere 400 g (4,5 mol) Natronlauge werden langsam zugetropft (schwach
exotherm). Nach weiteren 2 Stunden Rückfluss wird abgekühlt und
1 1 Wasser zugesetzt. Anschließend
wird zweimal mit 250 ml Toluol extrahiert, die vereinigten organischen
Phasen werden getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt. Das
viskose Öl
7 (830 g, enthält
noch Toluol) wird ohne Reinigung weiter umgesetzt.
Zu einer Lösung von 830 g (3,6 mol) der
Verbindung 7 und 10 ml Natriumwolframat-Lsg (20%ig) in Eisessig
werden 760 ml Wasserstoffperoxid (35%ig) zugetropft: die ersten
300 ml zunächst
unter Kühlung
bei 35 – 40°C, nach Entfernung
der Kühlung,
die restlichen 360 ml bei 90 – 95°C. Nach Beendigung
der Zugabe wird 1 Stunde bei dieser Temperatur nachgerührt. Überschüssiges Peroxid
wird durch Zugabe von Natriumsulfit vernichtet. Das Reaktionsgemisch
wird mit 2 l Essigester und 21 Wasser versetzt, die organische Phase
wird abgetrennt und die wässrige
Phase zweimal mit je 700 ml Essigester extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen werden zweimal mit je 700 ml Wasser gewaschen,
getrocknet und im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird in 300 ml Essigester
heiß gelöst, abgekühlt und
bei beginnender Kristallisation mit 1 l Hexan versetzt. Anschließend wird
kalt abgesaugt und mit etwas Hexan nachgewaschen. Es werden 835
g (88%) der Verbindung 8 erhalten.
131 g (0,5 mol) 8 und 111 g (0,55
mol) Dodecylmercaptan 9 werden in 300 ml 2-Propanol unter Rühren mit 90 g (1 mol) Natronlauge
(45%ig) versetzt. Nach Zugabe von 2,5 g Tetrabutylammoniumbromid
und 2,5 g Kaliumjodid wird 11 Stunden unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Erkalten
werden 350 ml Wasser zugesetzt, mit ca. 60 ml 1 konz. Salzsäure wird
auf pH 1 – 2
gestellt. Anschließend
wird zweimal mit 100 ml Essigester extrahiert, die vereinigten organischen
Phasen werden dreimal mit jeweils 150 ml Wasser gewaschen, getrocknet und
eingeengt. Der Rückstand
wird mit 500 ml Hexan verrührt
und bei 0 – 5°C abgesaugt.
Nach Umkristallisation aus 500 ml Hexan / Essigester (10 : 1) erhält man 177
g 10 (82%, Fp.: 82°C).
128 g (0,3 mol) 10 und 1 ml Dimethylformamid
werden in 300 ml Toluol auf 65°C
erhitzt. Bei dieser Temperatur werden 75 ml (1 mol) Thionylchlorid
innerhalb 1 Stunde zugetropft. Nach weiteren 5 Stunden wird im Vakuum
eingeengt. Das hochviskose Öl
(11, 134 g) wird ohne weitere Reinigung eingesetzt.
Synthese
des Kupplers I-10
Zu 66 g (0,2 mol) 4 in 200 ml N-Methylpyrrolidon
werden 100 g Rohprodukt 11 (ca. 0,2 mol) in 100 ml N-Methylpyrrolidon
bei 5 – 10°C zugetropft.
Zunächst
wird 2 Stunden bei Raumtemperatur, anschließend 2 Stunden bei 60°C gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird heiß filtriert,
das Filtrat mit 500 ml Acetonitril versetzt, auf 0°C gekühlt, abgesaugt
und mit 50 ml Acetonitril nachgewaschen. Das Produkt wird mit 500
ml Methanol und 1 1 Wasser versetzt, verrührt, abgesaugt, anschließend mit
300 ml Wasser nachgewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 120 g
(81%) I-10
Die rotempfindliche Schicht kann
Silberchlorid-, Silberchloridbromid, Silberchloridiodid oder Silberchloridbromidiodid-Kristalle
enthalten. Besonders bevorzugt handelt es sich um Silberchloridbromid-Emulsionen
mit einem Chloridgehalt von wenigstens 95 mol-% und besonders bevorzugt
von wenigstens 97 mol-%.
Das Iridium kann auf jede bekannte
Art in die Kristalle eingebaut werden. Bevorzugt wird es als Komplexsalz
in gelöster
Form zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Emulsionsherstellung, insbesondere
vor Abschluss der Kristallbildung, zugegeben.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Iridium (III)- und/oder Iridium (N)-Komplexe eingesetzt, wobei Komplexe
mit Chloro-Liganden bevorzugt sind. Besonders bevorzugt sind Hexachloro-Iridium
(III)- und Hexachloro-Iridium (N)-Komplexe. Die gegebenenfalls zum
Ladungsausgleich notwendigen Gegenionen zu den Iridium-Komplexionen
haben keinen Einfluß auf
die erfindungsgemäße Wirkung
und können
frei gewählt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch
ein Verfahren zur Herstellung eines positiven Aufsichtsbildes von einem
Farbnegativ, wobei die Bildinformation auf ein Kopiermaterial aufbelichtet
und das Material anschließend
seinem Typ entsprechend verarbeitet wird, dadurch gekennzeichnet,
dass das zuvor beschriebene erfindungsgemäße Kopiermaterial verwendet
wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Farbnegativ digitalisiert und die Belichtung mit einem
scannend arbeitenden Kopiergerät,
besonders bevorzugt mit einem Laser-Belichter, durchgeführt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Belichtung mit einem analog arbeitenden Kopiergerät durchgeführt, besonders
bevorzugt mit einem Kopiergerät,
mit dem über
1000 Kopien pro Stunde aufbelichten werden können.
Beispiele für farbfotografische Kopiermaterialien
sind farbfotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier,
halbtransparentes Displaymaterial und farbfotografisches Materilien
mit verformbarer Unterlage z.B. aus PVC. Eine Übersicht findet sich in Research
Disclosure 37038 (1995), Research Disclosure 38957 (1996) und Research
Disclosure 40145 (1997).
Die fotografischen Kopiermaterialien
bestehen aus einem Träger,
auf den wenigstens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
aufgebracht ist. Als Träger
eignen sich insbesondere dünne
Filme und Folien. Eine Übersicht über Trägermaterialien
und auf deren Vorder- und Rückseite
aufgetragene Hilfsschichten ist in Research Disclosure 37254, Teil
1 (1995), S. 285 und in Research Disclosure 38957, Teil XV (1996),
S. 627 dargestellt.
Die farbfotografischen Kopiermaterialien
enthalten üblicherweise
mindestens je eine rotempfindliche, grünempfindliche und blauempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht sowie gegebenenfalls Zwischenschichten
und Schutzschichten.
Je nach Art des fotografischen Kopiermaterials
können
diese Schichten unterschiedlich angeordnet sein. Dies sei für die wichtigsten
Produkte dargestellt: Farbfotografisches Papier und farbfotografisches
Displaymaterial weisen in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge
auf dem Träger üblicherweise
je eine blauempfindliche, gelbkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschicht,
eine grünempfindliche,
purpurkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschicht und eine rotempfindliche,
blaugrünkuppelnde
Silberhalogenidemulsionsschicht auf; eine Gelbfilterschicht ist
nicht erforderlich.
Abweichungen von Zahl und Anordnung
der lichtempfindlichen Schichten können zur Erzielung bestimmter
Ergebnisse vorgenommen werden. Zum Beispiel können Farbpapiere auch anders
sensibilisierte Zwischenschichten enthalten, über die die Gradation beeinflusst
werden kann.
Wesentliche Bestandteile der fotografischen
Emulsionsschichten sind Bindemittel, Silberhalogenidkörner und
Farbkuppler.
Angaben über geeignete Bindemittel finden
sich in Research Disclosure 37254, Teil 2 (1995), S. 286 und in
Research Disclosure 38957, Teil II.A (1996), S. 598.
Angaben über geeignete Silberhalogenidemulsionen,
ihre Herstellung, Reifung, Stabilisierung und spektrale Sensibilisierung
einschließlich
geeigneter Spektralsensibilisatoren finden sich in Research Disclosure
37254, Teil 3 (1995), S. 286, in Research Disclosure 37038, Teil
XV (1995), S. 89 und in Research Disclosure 38957, Teil V.A (1996),
S. 603.
Als Rotsensibilisatoren für die rotempfindliche
Schicht können
darüber
hinaus Pentamethincyanine mit Naphthothiazol, Naphthoxazol oder
Benzthiazol als basische Endgruppen verwendet werden, welche mit
Halogen, Methyl- oder Methoxygruppen substituiert und 9,11-alkylen-,
insbesondere 9,11-neopentylen-verbrückt sein können. Die N,N'-Substituenten können C4-C8-Alkylgruppen
sein. Die Methinkette kann zusätzlich
noch Substituenten tragen. Es können
auch Pentamethine mit nur einer Methylgruppe am Cyclohexenring verwendet
werden. Der Rotsensibilisator kann durch Zusatz heterocyclischer
Mercaptoverbindungen supersensibilisiert und stabilisiert werden.
Die rotempfindliche Schicht kann
zusätzlich
zwischen 390 und 590 nm, bevorzugt bei 500 nm spektral sensibilisiert
sein, um so eine verbesserte Differenzierung der Rottöne zu bewirken.
Die Spektralsensibilisatoren können in
gelöster
Form oder als Dispergat der fotografischen Emulsion zugesetzt werden.
Sowohl Lösung
als auch Dispergat können
Zusätze,
wie Netzmittel oder Puffer, enthalten.
Der Spektralsensibilisator oder eine
Kombination von Spektralsensibilisatoren kann vor, während oder nach
der Emulsionsbereitung zugesetzt werden.
Fotografische Kopiermaterialien enthalten
entweder Silberchloridbromidemulsionen mit bis 80 Mol-% AgBr oder
Silberchloridbromidemulsionen mit über 95 Mol-% AgCl.
Angaben zu den Farbkupplern finden
sich in Research Disclosure 37254, Teil 4 (1995), S. 288, in Research
Disclosure 37038, Teil II (1995), S. 80 und in Research Disclosure
38957, Teil X.B (1996), S. 616. Die maximale Absorption der aus
den Kupplern und dem Farbentwickleroxidationsprodukt gebildeten
Farbstoffe liegt für
Kopiermaterialien vorzugsweise in den folgenden Bereichen: Gelbkuppler
440 bis 450 nm, Purpurkuppler 540 bis 560 nm, Blaugrünkuppler
625 bis 670 nm.
Die in Kopiermaterialien in Zuordnung
zu einer blauempfindlichen Schicht üblicherweise eingesetzten Gelbkuppler
sind fast durchweg Zweiäquivalentkuppler
der Pivaloylacetanilid- und Cyclopropylcarbonylacetanilidreihe.
Die in Kopiermaterialien üblichen
Purpurkuppler sind fast durchweg solche aus der Reihe der Anilinopyrazolone,
der Pyrazolo[5,1-c](1,2,4)triazole oder der Pyrazolo[1,5-b](1,2,4)triazole.
Die in der Regel zwischen Schichten
unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit angeordneten nicht lichtempfindlichen
Zwischenschichten können
Mittel enthalten, die eine unerwünschte
Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen
in eine andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler
Sensibilisierung verhindern.
Geeignete Verbindungen (Weißkuppler,
Scavenger oder EOP-Fänger)
finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 7 (1995), S. 292,
in Research Disclosure 37038, Teil III (1995), S. 84 und in Research
Disclosure 38957, Teil X.D (1996), S. 621 ff.
Das fotografische Material kann weiterhin
UV-Licht absorbierende Verbindungen, Weißtöner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe,
Formalinfänger,
Lichtschutzmittel, Antioxidantien, DMin-Farbstoffe,
Weichmacher (Latices), Biocide und Zusätze zur Verbesserung der Kuppler-
und Farbstoffstabilität,
zur Verringerung des Farbschleiers und zur Verringerung der Vergilbung
und anderes enthalten. Geeignete Verbin dungen finden sich in Research
Disclosure 37254, Teil 8 (1995), S. 292, in Research Disclosure
37038, Teile IV, V, VI, VII, X, XI und XIII (1995), S. 84 ff und
in Research Disclosure 38957, Teile VI, VIII, IX und X (1996), S.
607 und 610 ff.
Die Schichten farbfotografischer
Materialien werden üblicherweise
gehärtet,
d.h., das verwendete Bindemittel, vorzugsweise Gelatine, wird durch
geeignete chemische Verfahren vernetzt.
Geeignete Härtersubstanzen finden sich
in Research Disclosure 37254, Teil 9 (1995), S. 294, in Research
Disclosure 37038, Teil XII (1995), Seite 86 und in Research Disclosure
38957, Teil II.B (1996), S. 599.
Nach bildmäßiger Belichtung werden farbfotografische
Materialien ihrem Charakter entsprechend nach unterschiedlichen
Verfahren verarbeitet. Einzelheiten zu den Verfahrensweisen und
dafür benötigte Chemikalien
sind in Research Disclosure 37254, Teil 10 (1995), S. 294, in Research
Disclosure 37038, Teile XVI bis XXIII (1995), S. 95 ff und in Research
Disclosure 38957, Teile XVIII, XIX und XX (1996), S. 630 ff zusammen mit
exemplarischen Materialien veröffentlicht.
Emulsionen
Herstellung der Silberhalogenidemulsionen
Mikratemulsion (EmM1)
(Dotierungsfreie Mikratemulsion)
Es werden die folgenden Lösungen mit
demineralisiertem Wasser angesetzt:
Lösungen
02 und 03 werden bei 40°C
im Lauf von 30 Minuten mit einer konstanten Zulaufgeschwindigkeit
bei pAg 7,7 und pH 5,3 gleichzeitig unter intensivem Rühren zur
Lösung
01 gegeben. Während
der Fällung
werden pAg-Wert durch Zudosierung einer NaCl-Lösung und pH-Wert durch Zudosierung
von H2SO4 in den
Fällungskessel
konstant eingehalten. Es wird eine AgCl-Emulsion mit dem mittleren
Teilchendurchmesser von 0,09 μm
erhalten. Das Gelatine/AgNO3-Gewichtsverhältnis beträgt 0,14.
Die Emulsion wird bei 50°C
ultrafiltriert und mit so viel Gelatine und Wasser redispergiert,
dass das Gelatine/AgNO3-Gewichtsverhältnis 0,3
beträgt
und die Emulsion pro kg 200 g AgCl enthält. Nach der Redispergierung
beträgt
die Korngröße 0,13 μm.
Rotempfindliche Emulsionen
EmR1–EmR5
EmRl
Es werden die folgenden Lösungen mit
demineralisiertem Wasser angesetzt:
Lösungen 12 und 13 werden bei
40°C im
Lauf von 75 Minuten bei einem pAg von 7,7 gleichzeitig unter intensivem
Rühren
zu der in dem Fällungskessel
vorgelegten Lösung
11 gegeben. Die Kontrolle von pAg- und pH-Wert erfolgt wie bei der
Fällung
der Emulsion EmM1. Der Zulauf wird so geregelt, dass in den ersten
50 Minuten die Zulaufgeschwindigkeit der Lösungen 12 und 13 linear von
4 ml/min bis 36 ml/min ansteigt und in den restlichen 25 Minuten
mit einer konstanten Zulaufgeschwindigkeit von 40 ml/min gefahren
wird. Es wird eine AgCl-Emulsion mit dem mittleren Teilchendurchmesser
von 0,48 μm
erhalten. Die Menge von AgCl in der Emulsion wird im Folgenden auf
AgNO
3 umgerechnet. Das Gelatine/AgNO
3-Gewichtsverhältnis beträgt 0,14. Die
Emulsion wird ultrafiltriert, gewaschen und mit so viel Gelatine
und Wasser redispergiert, dass das Gelatine/AgNO
3- Gewichtsverhältnis 0,56
beträgt
und die Emulsion pro kg 200 g AgNO
3 enthält.
Die Emulsion wird bei pH = 5,0 mit
einer optimalen Menge Gold(III)chlorid und Na2S2O3 2 Stunden bei einer
Temperatur von 75°C
chemisch gereift. Nach der chemischen Reifung wird die Emulsion
bei 40°C
mit 75 μmol
der Verbindung (RS-1)
pro mol AgCl spektral sensibilisiert und mit 2,5 mmol (ST-1) pro
mol AgNO3 stabilisiert. Anschließend werden
3 mmol KBr zugesetzt.
EmR2
Wie EmR1, jedoch mit dem Unterschied,
dass 56 μg
K2IrCl6 in der Lösung 11
zugesetzt wird. Die Emulsion enthält 20 nmol Ir4+ pro
Mol AgCl.
EmR3
Wie EmR1, jedoch mit dem Unterschied,
dass 282 μg
K2IrCl6 in der Lösung 11
zugesetzt wird. Die Emulsion enthält 100 nmol Ir4+ pro
Mol AgCl.
EmR4
Wie EmR1, jedoch mit dem Unterschied,
dass 1413 μg
K2IrCl6 in der Lösung 11
zugesetzt wird. Die Emulsion enthält 500 nmol Ir4+ pro
Mol AgCl.
EmR5
Wie EmR1, jedoch mit dem Unterschied,
dass 2826 μg
K2IrCl6 in der Lösung 11
zugesetzt wird. Die Emulsion enthält 1000 nmol Ir4+ pro
Mol AgCl.
Grünempfindliche
Emulsion EmG1
Fällung,
Entsalzung und Redispergierung erfolgen wie bei der rotempfindlichen
Emulsion EmR1. Die Emulsion wird bei einem pH von 5,0 mit Gold(III)chlorid
und Na2S2O3 bei einer Temperatur von 60°C 2 Stunden optimal
gereift. Nach der chemischen Reifung wird die Emulsion bei 50°C mit 0,6
mmol der Verbindung (GS-1) pro Mol AgCl spektral sensibilisiert,
mit 1,2 mmol der Verbindung (ST-2) stabilisiert und anschließend mit
1 mmol KBr versetzt.
Blauempfindliche Emulsion
EmB1
Es werden die folgenden Lösungen mit
demineralisiertem Wasser angesetzt:
Lösungen
22 und 23 werden bei 50°C
im Lauf von 150 Minuten bei einem pAg von 7,7 gleichzeitig unter
intensivem Rühren
zu der in dem Fällungskessel
vorgelegten Lösung
21 gegeben. Die Kontrolle von pAg- und pH-Wert erfolgt wie bei der
Fällung
der Emulsion EmM1. Der Zulauf wird so geregelt, dass in den ersten
100 Minuten die Zulaufgeschwindigkeit der Lösungen 22 und 23 linear von
10 ml/min bis 90 ml/min steigt und in den restlichen 50 Minuten
mit konstanter Zulaufgeschwindigkeit von 100 ml/min gefahren wird.
Es wird eine AgCl-Emulsion mit dem mittleren Teilchendurchmesser
von 0,85 μm
erhalten. Das Gelatine / AgNO3-Gewichtsverhältnis beträgt 0,14.
Die Emulsion wird ultrafiltriert und mit so viel Gelatine und Wasser
redispergiert, dass das Gelatine/AgNO3-Gewichtsverhältnis 0,56
beträgt
und die Emulsion pro kg 200 g AgNO3 enthält.
Die Emulsion wird bei einem pH von
5,0 mit einer optimalen Gold(III)chlorid- und Na2S2O3-Menge bei einer
Temperatur von 50°C
2 Stunden gereift. Nach der chemischen Reifung wird pro Mol AgCl
die Emulsion bei 40°C
mit 0,3 mmol der Verbindung BS-1 spektral sensibilisiert, mit 0,5
mmol der Verbindung (ST-3) stabilisiert und anschließend mit
0,6 mmol KBr versetzt.