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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen orthopädischen Fahrzeugsitz zur Befestigung
in einem Kraftfahrzeug oder auf einem Rollstuhl gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein derartiger Fahrzeugsitz kann insbesondere als
orthopädisches
Hilfsmittel verwendet werden.
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Es
gibt unterschiedliche Krankheiten, die eine besondere Anpassung
eines Fahrzeugsitzes an den Patienten erforderlich machen, wenn
herkömmliche
Fahrzeugsitze aufgrund besonderer Körperproportionen oder spezieller
Krankheitsbilder nicht für die
optimale Lagerung bzw. für
den Transport des Kranken. geeignet sind. Insbesondere kann es erforderlich
sein, die Sitztiefe eines Fahrzeugsitzes zu verändern, um einerseits eine sichere
und stabile Lagerung eines Patienten zu ermöglichen und andererseits eine
Verschlechterung des Krankheitsbildes zu vermeiden, die aufgrund
unsachgemäßer Lagerung auftreten
könnte.
Zu diesem Zweck werden bislang spezielle Fahrzeugsitze angefertigt,
die auf die Körperproportionen
und die jeweiligen krankheitsbedingten Besonderheiten des Patienten
im Einzelfall angepasst werden müssen.
Dies macht jedoch in vielen Fällen
eine Sonderanfertigung erforderlich, die zu hohen Kosten führt. Außerdem besteht
das Problem, dass sich die Körpermaße insbesondere
bei noch nicht ausgewachsenen Personen im Laufe der Zeit ändern, so
dass zum Teil in relativ geringen zeitlichen Abständen ein
neuer Sitz angefertigt werden muss. Eine Anpassung der Sitzform
kann auch aufgrund eines veränderten
Krankheitsbildes notwendig werden.
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Aus
der
DE 34 25 723 A1 ist
ein Fahrzeugsitz bekannt, der einen beweglichen Rahmen für das Sitzpolster
aufweist, um eine Verschiebung des Sitzpolsters nach vorne und hinten
zu ermöglichen.
Auf diese Weise lässt
sich die Sitzfläche
relativ zur Rückenlehne
des Fahrzeugsitzes verschieben. Diese Verschiebung ist jedoch nur
in einem begrenzten Umfang von wenigen Zentimetern möglich, da
der überschüssige Abschnitt
der Sitzfläche
unter der Rückenlehne
hindurch geschoben werden muss und an der Rückseite über diese hinausragt. Außerdem bleibt
das Sitzpolster in sich unverändert,
so dass eine optimale Abstimmung von Größe und Form der Sitzfläche und
der Position der Rückenlehne
nicht möglich
ist.
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In
der
DE 44 37 539 A1 ist
ein Fahrzeugsitz mit einer Längsverstellvorrichtung
und einer Sitztiefenverstellung der Sitzfläche beschrieben. Um den Einstellaufwand
möglichst
gering zu halten, ist die Sitztiefenverstellung über ein Gestänge unmittelbar mit
der Längsverstellvorrichtung
gekoppelt. Bei diesem Sitz geht man davon aus, dass die Körperproportionen
auch bei unterschiedlich großen
Personen in etwa gleich sind. Dieser Zusammenhang wird für die Kopplung
der Sitztiefenverstellung und der Längsverstellvorrichtung genutzt.
Ein derartiger Fahrzeugsitz ist. jedoch für die Lagerung von Personen
mit anormalen Proportionen oder krankhaften Veränderungen völlig ungeeignet.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen Fahrzeugsitz
bereitzustellen, dessen Sitzfläche
an die Größe und die
Körperproportionen
unterschiedlicher Personen ohne Weiteres angepasst werden kann.
Außerdem
soll es möglich
sein, die Größe der Sitzfläche in einem
relativ großen Bereich
zu verändern,
um den Fahrzeugsitz einfach an andere Körpergrößen anzupassen. Dies soll die
Nutzung des Fahrzeugsitzes für
verschiedene Personen oder für
ein und dieselbe Person über
einen längeren
Zeitraum ermöglichen.
Dabei wird insbesondere angestrebt, dass die Anpassung des Fahrzeugsitzes
ohne Spezialwerkzeuge und ohne Beschädigung der Polsterflächen auch
von Nichtfachleuten ausgeführt
werden kann.
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Diese
und weitere Aufgaben werden durch den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz
gelöst,
dessen Merkmale im Anspruch 1 angegeben sind.
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Der
wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes besteht
darin, dass die Sitzfläche
ohne eine komplette Verschiebung gegenüber der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes
in ihrer Längserstreckung
um mehr als 10 cm verändert
werden kann. Auf diese Weise kann die Längserstreckung der Sitzfläche an verschiedenste
Körperproportionen und
Körpergrößen angepasst
werden. Dies ist ohne Zerstörung
des Sitzpolsters möglich,
so dass die Anpassung der Sitzgröße auch
ohne Arbeiten eines Polsterfachmanns ausgeführt werden kann. Da das Mittelpolster
aus der Polstermulde herausnehmbar ist, kann es in seiner Größe ohne
weiteres an die eingestellte Größe der Polstermulde
angepasst werden.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das herausnehmbare
Mittelpolster flexibel gestaltet und besitzt mindestens eine solche
Länge,
um die Polstermulde bei vollständig
nach vorn verschobener Beinauflage ganz auszufüllen. Sofern die Polstermulde
verkleinert wird, lässt
sich der überschüssige Teil
des Mittelpolsters um die hintere Sitzbegrenzung herumführen und
unter der Sitzfläche verstauen.
Mit einem einzigen Mittelpolster kann die Polstermulde somit in
jeder beliebigen Größeneinstellung
ausgefüllt
werden. Der überschüssige Teil des
Mittelpolsters ragt nicht über
die Rückenlehne
hinaus, sondern ist auf schonende Art und Weise unter der Sitzfläche untergebracht.
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Es
ist zweckmäßig, wenn
das Verschiebegestänge
aus zwei Holmen und einem diese verbindenden Tragbalken besteht,
wobei die beiden Holme in mehreren Positionen in am Tragrahmen befestigten Führungshülsen fixierbar
sind. Dies ermöglicht
eine einfache, stufenweise Einstellung der Sitztiefe durch wenige
Handgriffe. Wenn der Fahrzeugsitz beispielsweise auf einem Rollstuhl
angebracht ist, der für
verschiedene Personen genutzt werden soll, kann die Sitztiefe sehr
schnell an die jeweilige Person angepasst werden.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
zeichnet sich dadurch aus, dass das Mittelpolster in mehrere Abschnitte
unterteilt ist, die durch Verbindungsnähte beweglich miteinander verbunden sind,
und dass der Abstand zwischen den einzelnen Verbindungsnähten dem
Abstand zwischen den Positionen entspricht, in denen die Holme des
Verschiebegestänges
fixiert werden können.
Durch diese Verbindungsnähte
ist es möglich,
die jeweils überschüssigen Abschnitte
des Mittelpolsters ohne ernsthafte Deformation der Polsterfüllung um
die hintere Sitzbegrenzung herumzuführen und unter der Sitzfläche zu verstauen.
Dies ist insbesondere zweckmäßig, wenn eine
zu starke Deformation der jeweiligen Polsterfüllung diese beschädigen könnte. Bei
anderen Ausführungsformen
kann das Mittelpolster aber auch einstückig ausgebildet sein, wobei
das Polstermaterial ausreichend flexibel sein muss.
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Eine
besonders feinstufige Einstellung und ein großer Einstellbereich der Länge der
Sitzfläche lässt sich
vorteilhaft erreichen, indem in den beiden Holmen mehrere Feststelllöcher unsymmetrisch
entlang der Längsachse
angeordnet sind und die Holme lösbar
mit dem Tragbalken verbunden sind. Auf diese Weise können die
Holme in zwei entgegengesetzten Ausrichtungen in den Führungshülsen eingesetzt werden
(um 180° versetzt),
so dass sich beispielsweise bei drei Feststelllöchern je Holm sechs verschiedene
Fixiermöglichkeiten
ergeben. Ebenso ist es denkbar, dass die Holme ausgetauscht werden, um
einen noch größeren Einstellbereich
für die
Sitztiefe zu erzielen. Unterschiedlich lange Holme können als
Ergänzungsteile
geliefert werden.
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Bei
einer weitergebildeten Ausführungsform ist
die Beinauflage über
zwei Führungsstangen
am Tragbalken befestigt. Diese Führungsstangen
ermöglichen
beispielsweise über
eine Zahnrasterung eine feinstufige Verschiebung der Beinauflage
um nochmals etwa 5 cm. Eine derartige Verschiebung der Beinauflage
ist von herkömmlichen
Fahrzeugsitzen an sich bekannt, führt jedoch in Kombination mit dem
erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz
zu einer weiteren Verbesserung der Anpassungsmöglichkeit des Fahrzeugsitzes
an unterschiedliche Körpergrößen.
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Da
das Mittelpolster ohne weiteres aus der Polstermulde entnommen werden
kann, lässt
es sich bei Bedarf auch durch spezielle Polstermaterialien ersetzen
oder mit anderen Polstermaterialien bestücken bzw. kombinieren. Beispielsweise
können
Gelkissen, Luft- oder Wabenkammerkissen verwendet werden, wenn dies
aufgrund besonderer Krankheitsbilder zweckmäßig erscheint. In das Mittelpolster können derartige
spezielle Polsterfüllungen
auch integriert sein.
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Um
einen weitgehend werkzeugfreien Umbau des Fahrzeugsitzes zu ermöglichen,
werden vorzugsweise die Hakenteile eines Klettverschlusses zur Fixierung
des Mittelpolsters verwendet. Bei geeigneter Auswahl dieser Hakenteile
und der Polsterbezugsstoffe können
die hakenförmig
ausgebildeten Klettverschlusselemente unmittelbar an dem Bezugsstoff
befestigt werden, so dass jederzeit ein straffer Sitz des Mittelpolsters
sichergestellt ist.
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In
praktischen Anwendungsversuchen hat sich gezeigt, dass ein Einstellbereich
der Polstermuldenlänge
von etwa 10 cm bis 25 cm besonders vorteilhaft ist. Dadurch können beispielsweise
Sitztiefen zwischen 38 cm und 60 cm an einem Fahrzeugsitz eingestellt
werden, wodurch die meisten Anwendungsfälle abgedeckt werden können.
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Der
erfindungsgemäße Fahrzeugsitz
kann in unterschiedlichen Konstellationen eingesetzt werden, beispielsweise
in einem Kraftfahrzeug oder in Verbindung mit einem Krankenfahrstuhl
(Rollstuhl).
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Weitere
Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform,
unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1a einen
erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz
mit kleinster Sitzlänge
in einer vereinfachten perspektivischen Ansicht;
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1b den
Fahrzeugsitz aus 1a während des Umbaus zu einer verlängerten
Sitzfläche;
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2 den
Fahrzeugsitz nach Abschluss des Umbaus mit einer mittleren Sitzlänge in einer
perspektivischen Darstellung;
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3 eine
perspektivische Darstellung des Fahrzeugsitzes mit einer nochmals
vergrößerten Sitzlänge;
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4 eine
perspektivische Darstellung des Fahrzeugsitzes gemäß 3 jedoch
mit einer verschobenen Beinauflage zur Feineinstellung der Sitzlänge;
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5 eine
vereinfachte perspektivische Darstellung eines Tragrahmens des Fahrzeugsitzes
mit einem Verschiebegestänge;
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6 eine
vereinfachte perspektivische Schnittansicht des Fahrzeugsitzes.
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1a zeigt
eine vereinfachte perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes,
der sich rein äußerlich
kaum von einem herkömmlichen
Fahrzeugsitz unterscheidet. Der Fahrzeugsitz besitzt zwei seitliche
Rahmenpolster 1, die im Wesentlichen symmetrisch zueinander
ausgebildet sind. Die Rahmenpolster dienen der seitlichen Stabilisierung
der sitzenden Person und werden möglichst körpergerecht geformt. Üblicherweise
sind die Rahmenpolster 1 (auch Pelotten genannt) relativ straff
gepolstert, um die Seitenstabilität zu gewährleisten. Die Rahmenpolster 1 sind
mit einem Tragrahmen 2 verbunden, der weiter unten in Bezug
auf 5 näher
beschrieben wird.
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Zwischen
den beiden Rahmenpolstern ist im vorderen Bereich des Sitzes eine
gepolsterte Beinauflage 3 angeordnet, die jedoch nicht
fest mit den Rahmenpolstern verbunden ist. Hinter der Beinauflage 3 verläuft ebenfalls
zwischen den Rahmenpolstern 1 ein Mittelpolster 4,
welches sich bis zur hinteren Sitzbegrenzung erstreckt, die bei
der dargestellten Ausführungsform
durch eine Rahmenstange 5 gebildet wird. Anders als bei
herkömmlichen
Fahrzeugsitzen ist das Mittelpolster 4 lösbar zwischen den
Rahmenpolstern 1 eingesetzt, so dass es aus der in 1a dargestellten
Position herausgenommen werden kann. Das Mittelpolster 4 befindet
sich somit in einer Polstermulde 6, die zwischen den beiden
Rahmenpolstern 1, der Beinauflage 3 und der hinteren
Sitzbegrenzung 5 ausgebildet ist. Die Unterseite des Mittelpolsters 4 ist
an die Form dieser Polstermulde 6 angepasst, so dass bei
einer Belastung des Mittelpolsters durch die darauf sitzende Person kein
ungewolltes Verrutschen des Mittelpolsters möglich ist.
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1b zeigt
in einer perspektivischen Ansicht den Fahrzeugsitz während des
Umbaus mit dem Ziel der Verlängerung
der Sitzfläche.
Dazu wird ein hinterer Abschnitt 10 des Mittelpolsters 4 von
der Unterseite des Fahrzeugsitzes nach oben geklappt, wie dies durch
eine gestrichelte Linie verdeutlicht ist. Bei der dargestellt Ausführungsform
besitzt das Mittelpolster 4 weiterhin einen mittleren Abschnitt 11 und einen
vorderen Abschnitt 12. Bei abgewandelten Ausführungsformen
können
auch andere Aufteilungen gewählt
oder ein durchgängiges
Mittelpolster benutzt werden.
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Der
hintere Abschnitt 10 des Mittelpolsters ist bei der in 1b dargestellten
Ausführungsform über eine
Verbindungsnaht 13 mit dem mittleren Abschnitt 12 des
Mittelpolsters 4 verbunden. Der hintere und der mittlere
Abschnitt können
somit leicht um die Rahmenstange 5 herumgeführt werden,
um den nicht für
die Polsterung der Sitzfläche
erforderlichen Teil des Mittelpolsters 4 an der Unterseite
der Sitzfläche
zu verstauen. Damit der hintere Abschnitt 10 dort ordnungsgemäß fixiert
werden kann, ist ein Klettverschlusselement 14 vorgesehen,
welches mit dem Bezugsstoff an der Unterseite des Fahrzeugsitzes
zusammenwirkt, um den überschüssigen Teil
des Mittelpolsters zu befestigen.
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Zur
Verlängerung
der Sitzfläche
wird das Mittelpolster 4 kurzzeitig aus dem Fahrzeugsitz
entnommen, um an ein Verschiebegestänge zu gelangen, welches in
Bezug auf 5 weiter unten detailliert beschrieben
wird. Mit Hilfe dieses Verschiebegestänges ist es möglich, die
Beinauflage 3 zwischen den Rahmenpolstern 1 nach
vorn zu schieben. Dabei ist eine Verschiebung um mehrere Zentimeter,
beispielsweise bis etwa 20 cm möglich.
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2 zeigt
den Fahrzeugsitz mit einer mittleren Sitzlänge. Dabei befindet sich die
Beinauflage 3 gegenüber
den Rahmenpolstern 1 einige Zentimeter weiter vorn, als
im Vergleich mit der in den 1a und 1b dargestellten
Einstellung des Fahrzeugsitzes. Das Mittelpolster 4 ist
wieder in die Polstermulde eingesetzt, wobei der mittlere Abschnitt 11 des Mittelpolsters 4 jetzt
an der Oberseite der Sitzfläche zu
liegen kommt, damit die Polstermulde 6 vollständig ausgefüllt wird,
obwohl ihre Längsausdehnung vergrößert wurde.
Der überschüssige Teil
des Mittelpolsters ist wiederum an der Unterseite des Fahrzeugsitzes
verstaut.
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In 3 ist
in einer perspektivischen Ansicht eine dritte mögliche Einstellung des Fahrzeugsitzes gezeigt.
Bei dieser Einstellung wurde die Beinauflage 3 noch weiter
nach vorn verschoben, so dass die zur Verfügung stehende Sitzfläche nochmals
verlängert ist.
Dazu wurde das Mittelpolster erneut herausgenommen, um die Beinauflage
mit Hilfe des Verschiebegestänges
weiter nach vorn zu bewegen. Das Mittelpolster wird in die vergrößerte Polstermulde 6 eingesetzt,
so dass bei der in 3 gezeigten Einstellung auch
der hintere Abschnitt 10 des Mittelpolsters auf der Oberseite
des Fahrzeugsitzes liegt.
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Bei
abgewandelten Ausführungsformen
können
natürlich
auch mehr als drei Einstellmöglichkeiten
zur Verfügung
stehen. Die einzelnen Abschnitte des Mittelpolsters können durch
Verbindungsnähte getrennt
sein oder unmittelbar ineinander übergehen, wobei jedoch darauf
zu achten ist, dass geeignete Polstermaterialien ausgewählt werden,
die ein Umlegen der überschüssigen Abschnitte
des Mittelpolsters auf die Unterseite der Sitzfläche ermöglichen. In besonderen Fällen kann
das Mittelpolster auch vollständig
aus dem Fahrzeugsitz herausge nommen werden, um beispielsweise durch
Gelkissen ersetzt zu werden.
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4 zeigt
in einer perspektivischen Ansicht den Fahrzeugsitz in einer nochmals
verlängerten Einstellung,
wobei die maximale Länge
der Sitzfläche genutzt
wird. Das Mittelpolster 4 befindet sich in der maximal
gestreckten Position, wie dies bereits in 3 dargestellt
ist. Darüber
hinaus ist die Beinauflage 3 zusätzlich um einige Zentimeter
nach vorn gezogen. Dies wird durch eine bewegliche Führung der Beinauflage 3 an
dem Verschiebegestänge
ermöglicht,
wie es weiter unten detaillierter beschrieben ist.
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5 zeigt
eine perspektivische Ansicht des Tragrahmens 2, auf welchem
die Sitzpolster befestigt sind. Der Tragrahmen 2 besteht
aus zwei Tragschienen 15, die mit den jeweiligen Rahmenpolstern 1 verbunden
sind. Andererseits dienen die Tragschienen 15 zur Befestigung
des gesamten Fahrzeugsitzes in bzw. an einem beliebigen Fahrzeug,
beispielsweise einem Personenkraftwagen oder einem Krankenfahrstuhl.
Bei der dargestellten Ausführungsform
sind die beiden Tragschienen 15 an ihrem hinteren Ende durch
die Rahmenstange 5 verbunden.
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An
der Innenseite jeder Tragschiene 15 ist eine Führungshülse 16 befestigt,
in welcher jeweils ein Holm 17 geführt ist. Die beiden Holme 17 sind
an ihrem vorderen Ende durch einen Tragbalken 18 miteinander
verbunden. Die Holme 17 und der Tragbalken 18 bilden
gemeinsam das bereits oben erwähnte Verschiebegestänge. In
jedem Holm 17 sind mehrere Feststelllöcher 19 vorgesehen,
die mit einem Feststellelement 20 an der Führungshülse 16 zusammenwirken.
Bei dem Feststellelement 20 kann es sich beispielsweise
um eine Rastnase, eine Gewindeschraube oder dergleichen handeln.
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Um
die Sitzlängenverstellung
zu ermöglichen,
ist die Beinauflage 3 am Tragbalken 18 befestigt.
Bei der dargestellten Ausführungsform
geschieht dies über
zwei Führungsstangen 21,
die jeweils eine Zahneinteilung aufweisen, um eine feinstufige Verschiebung
der Beinauflage auf diesen Führungsstangen
zu ermöglichen.
Um das gesamte Führungsgestänge relativ
zu den Tragschienen 15 zu bewegen, werden die Feststellelemente 20 gelöst und die
beiden Holme 17 in die gewünschte Position gebracht. Anschließend erfolgt
eine Fixierung mit Hilfe der Feststellelemente 20, die
in das ausgewählte
Feststellloch eingreifen.
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Für eine feinstufigere
Positionierung des Verschiebegestänges, sind die Feststelllöcher unsymmetrisch
an den Holmen 17 verteilt. Jeder Holm 17 ist über eine
Befestigungsschraube 22 mit dem Tragbalken 18 verbunden.
Wenn diese Befestigungsschraube gelöst wird, kann der Holm mit
dem gegenüberliegenden
Ende, in welchem ebenfalls ein Innengewinde vorgesehen ist, an dem
Tragbalken befestigt werden, so dass seine Ausrichtung in der Führungshülse 16 um
180° verdreht
ist.
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6 zeigt
eine vereinfachte perspektivische Schnittdarstellung einer bevorzugten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes. In
dieser Darstellung ist die Lage des Mittelpolsters 4 mit
seinen einzelnen Abschnitten innerhalb der Polstermulde 6 gut
erkennbar. Das Mittelpolster 4 erstreckt sich zwischen
dem Tragbalken 18 bzw. der daran befestigten Beinauflage 3 und
der Rahmenstange 5, welche die hintere Sitzbegrenzung bildet. Der überschüssige Abschnitt
des Mittelpolsters 4 ist um die Rahmenstange 5 herumgelegt,
und an der Unterseite des Sitzes durch das Klettband 14 befestigt.
Zur Verstellung des Verschiebegestänges kann das Mittelpolster 4 aus
dem Sitz herausgenommen werden. Dadurch werden die Feststellelemente 20 an
den Führungshülsen 16 zugänglich.
Die Tragschienen 15 werden seitlich und oben von den Rahmenpolstern 1 abgedeckt,
wobei der die Führungshülsen 16 abdeckende
Bezugsstoff gelöst
werden kann (vorzugsweise ebenfalls durch einen Klettverschluss
befestigt), um die Feststellelemente 20 bedienen zu können.
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Bei
der in 6 gezeigten Ausführungsform lässt sich
beispielsweise eine minimale Sitztiefe (Länge der Sitzfläche) von
38 cm und eine maximale Sitztiefe von 60 cm erreichen. Damit steht
ein Einstellbereich von 22 cm zur Verfügung, der durch Austausch der
Holme noch erweitert werden kann.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass konstruktive Abwandlungen möglich sind,
ohne das Grundprinzip des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes zu verändern.
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- 1
- Rahmenpolster
- 2
- Tragrahmen
- 3
- Beinauflage
- 4
- Mittelpolster
- 5
- Rahmenstange
- 6
- Polstermulde
- 10
- hinterer
Abschnitt des Mittelpolsters
- 11
- mittlerer
Abschnitt des Mittelpolsters
- 12
- vorderer
Abschnitt des Mittelpolsters
- 13
- Verbindungsnaht
- 14
- Klettverschluss
- 15
- Tragschienen
- 16
- Führungshülse
- 17
- Holm
- 18
- Tragbalken
- 19
- Feststelllöcher
- 20
- Feststellelemente
- 21
- Führungsstangen
- 22
- Befestigungsschraube