DE1021367B - Verfahren zur Herstellung von neuen Halogenpregnenen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von neuen HalogenpregnenenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J5/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von Halogenpregnenen der allgemeinen Formel
CH2OH
O H — 1^""H — C O - C H2 O H
Hai
\J ■■
in welcher Hai ein Halogenatom bedeutet, und ihren funktionellen Derivaten. Unter funktioneilen Derivaten
sind z. B. Ester, Äther, Thioester, Thioäther, Thiol- und Thionester, Acetale, Hemiacetale, Mercaptale, Hemimercaptale,
Ketale, Enolderivate wie Enolester, Enoläther und Enamine, Hydrazone, Semicarbazone u. dgl. zu
verstehen.
Die neuen Halogenpregnene werden erhalten, wenn man Verbindungen der Formel
CH2OH
—-CO-CH2OH
oder ihre funktionellen Derivate mit Mitteln behandelt, die geeignet sind, an die 9 (11)-ständige Doppelbindung
unterhalogenige Säure anzulagern, gegebenenfalls auf die erhaltenen 9a,ll/?-Halogenhydrine halogenwasserstoff abspaltende
Mittel einwirken läßt und die entstandenen 9/3,11/S-Epoxyde durch Einwirkung von Halogenwasserstoffsäuren
wieder in 9a,ll/3-Halogenhydrine überführt
und, wenn erwünscht, erhaltene oxigenierte Verbindungen oder ihre Derivate in freie Oxy- oder Oxoverbindungen
und/oder ihre Derivate umwandelt.
Die Erfindung betrifft vorzugsweise die Herstellung von Verbindungen der oben wiedergegebenen Formel, in
welcher Hai ein Fluor- oder Chloratom bedeutet.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten, den charakterisierten Endstoffen entsprechenden in 4(5),9(11)-Stellung
ungesättigten Pregnadienverbindungen oder ihre funktionellen Derivate lassen sich nach bekannten Methoden,
insbesondere durch Wasserabspaltung, aus den in der Patentanmeldung R 18741 IVb/12o beschriebenen entsprechenden
11-Oxyverbindungen gewinnen.
Verfahrensgemäß werden diese Ausgangsstoffe mit Mitteln behandelt, die geeignet sind, unterhalogenige
Säure anzulagern. Die Anlagerung von unterhalogenigen Säuren, insbesondere von unterchloriger, unterbromiger
oder unter jodiger Säure, kann mit ihren Lösungen in organischen Lösungsmitteln, wie Aceton, Dioxan u. dgl.,
mit ihren Salzen, Äthern oder Estern oder mit Halogen-Verfahren zur Herstellung
von neuen Halogenpregnenen
von neuen Halogenpregnenen
Anmelder:
CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Splanemann, Patentanwalt,
Hamburg 36, Neuer Wall 10
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 25. Mai 1954
Schweiz vom 25. Mai 1954
Dr. Albert Wettstein und Dr. Georg Anner,
Basel (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
acetamiden, z. B. Bromacetamid, Halogendicarbonsäureimiden,
z. B. Bromsuccinimid, Chlorsuccinimid, oder mit Halogenamin erfolgen. Die Reaktion wird vorteilhaft
in Gegenwart eines Katalysators, z. B. Schwefelsäure oder Perchlorsäure, durchgeführt.
Für die gegebenenfalls durchzuführende Umwandlung der 9,11-Halogenhydrine in 9,11-Epoxyde verwendet man
halogenwasserstoffabspaltende Mittel, vorzugsweise Hydroxyde, bzw. Oxyde von Metallen der I. und II. Gruppe
des Periodischen Systems, z. B. Silberoxyd, ferner tertiäre Basen, wie Pyridin oder Collidin, oder Aluminiumoxyd.
Oft ist es dabei vorteilhaft, tertiäre Basen in Kombination mit einem der genannten ein- oder zweiwertigen
Metallhydroxyde bzw. -oxyde anzuwenden. Die 9,11-Epoxyde lassen sich durch Einwirkung von Fluorwasserstoff,
Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff oder Jodwasserstoff in 9,11-Halogenhydrine überführen. Das Verfahren
über die 9,11-Epoxyde kommt insbesondere dann zur Anwendung, wenn z. B. ein 9,11-Bromhydrin in ein 9,11-Fluorhydrin,
9,11-Chlorhydrin oder 9,11-Jodhydrin verwandelt
werden soll.
Die Umwandlung von verfahrensgemäß erhaltenen oxigenierten gesättigten und ungesättigten Pregnanverbindungen
und ihren Derivaten in freie Oxy- oder Oxoverbindungen und ihre Derivate erfolgt in an sich
bekannter Weise. So lassen sich einerseits Oxygruppen durch Dehydrierung in Oxogruppen und anderseits
Oxogruppen rhirch Reduktionsmittel in Oxygruppen überführen. Insbesondere Verbindungen mit freier
21ständiger Oxygruppe, aber auch mit weiteren freien
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Oxygruppen lassen sich verestern oder veräthern, gewünschtenfalls auch partiell. Hierzu verwendet man
die üblichen Reagenzien, beispielsweise Säurechloride oder -anhydride bzw. Isopropenylacylate, gegebenenfalls
nur in etwa äquivalenten Mengen und unter sehr gelinden Reaktionsbedingungen. Es können so z. B.
die Reste der Essigsäure, Trimethylessigsäure, Propionsäure, Valeriansäuren, Oenanthsäure, Undecylensäure,
Benzoesäure, Phenylpropionsäure, Cyclopentylpropionsäure, von Polycarbonsäuren, Oxycarbonsäuren, Polyoxymethylencarbonsäuren
oder von anorganischen Säuren eingeführt werden. Von Äthern lassen sich insbesondere
auch diejenigen mit Kohlenhydraten, wie Ribose, Glucose, Galaktose, Saccharose, Maltose oder
Lactose, herstellen.
Die Verfahrensprodukte können als Heilmittel mit der Wirkung von Nebennierenrindenhormonen Verwendung
finden oder als Zwischenprodukte zu deren Herstellung dienen.
9a-Halogenderivate von 3,20-Diketo-pregnanverbindüngen
mit Nebennierenrindenhormonwirkung sind aus der Literatur bereits bekannt. So haben Fried und Mitarbeiter
in Jour. Amer. Chem. Soc, 75 (1953), S. 2273 f., und 76 (1954), S. 14551, die 9a-Halogenderivate des
Hydrocortisons und Cortisons beschrieben. Diese wurden aus /I4>9(11>-3,20-Diketo -17a-oxy-21- acetoxy-pregnadien
durch Anlagerung von Bromwasserstoff an die 9,11 ständige
Doppelbindung und gegebenenfalls Überführung der Bromverbindung in die Chlor- bzw. Fluorverbindungen
über die 9,11-Epoxyde erhalten. Die Übertragung dieser Reaktionsfolge auf die bisher unbekannten
18-oxygenierten Ausgangsstoffe der vorliegenden Anmeldung macht nun einen neuartigen Hormontyp aus
der Gruppe der hochwirksamen Aldosterongruppe mit Halogen in 9cc-Stellung zugänglich.
Die Erfindung wird im nachfolgenden Beispiel näher beschrieben.
Eine Lösung von 170 mg Zl4>9-3,20-Dioxo-18,21-diacetoxy-pregnadien
in 4,5 cm3 tert.-Butanol und 1 cm3 Wasser versetzt man unter Rühren bei etwa 15° mit
120 mg N-Bromacetamid und 1 cm3 4%iger Schwefelsäure. Nach einigen Minuten ist die Reaktionslösung
gelbbraun gefärbt. Zur Entfärbung wird dann eine wäßrige Natriumsulfitlösung zugegeben. Anschließend
fügt man viel Wasser zu, extrahiert mit Chloroform — Äther (1 :3) und wäscht den Extrakt mehrmals mit
eiskalter verdünnter Sodalösung und Wasser. Durch Verdampfen der getrockneten Chloroform-Äther-Lösung
im Vakuum erhält man das /d4-3,20-Dioxo-9a-bromll/S-oxy-18,21-diacetoxy-pregnen
in Form eines schwachgelben Rückstandes. In Methylenchloridlösung werden Infrarot-Absorptionsbanden bei 2,75, 5,70, 5,78, 5,98,
6,15 und 8,13 μ beobachtet.
Eine Lösung von 110 mg des vorstehend beschriebenen
Zl4-3,20-Dioxo~9a-brom-ll/S-oxy-18,21-diacetoxy-pregnens
in 2 cm3 wasserfreiem Pyridin wird zusammen mit mg frisch gefälltem und getrocknetem Silberoxyd
während 24 Stunden im Dunkeln geschüttelt. Vom Silberoxyd wird alsdann abgenutscht und das Filtrat
im Vakuum eingedampft. Den Rückstand löst man zur Nachacetylierung in 1 cm3 Pyridin und 0,5 cm3 Acetanhydrid
und läßt 14 Stunden bei Raumtemperatur stehen. Die Mischung wird hierauf in kalte verdünnte Schwefelsäure
gegossen, das ausgefallene Reaktionsprodukt in Chloroform — Äther (1:3) aufgenommen und der Extrakt
mit verdünnter Schwefelsäure, Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen
und Verdampfen der Chloroform-Äther-Lösung im Vakuum
erhält man das zl*-3,20-Dioxo-9,lljS-oxido-18,21-diacetoxy-pregnen.
100 mg der obigen 9,11-Oxidoverbindung löst man in
10 cm3 Dioxan, vermischt mit 2,5 cm3 2,5 n-Salzsäure
und läßt 1 Stunde bei Raumtemperatur stehen. Dann gibt man Wasser zu und extrahiert mit Chloroform —
Äther (1: 3). Nach dem Waschen mit Wasser, Trocknen und Verdampfen der Lösungsmittel im Vakuum erhält
man das ^-S^O-Dioxo-ga-chlor-llß-oxy-lS^l-diacetoxy-pregnen,
welches durch folgende Infrarot-Absorptionsbanden in Methylenchloridlösung charakterisiert ist:
2,74, 5,70, 5,78, 5,97, 6,14 und 8,14 μ..
Setzt man das J4-3,20-Dioxo-9,ll/3-oxido-18,21-diacetoxy-pregnen
in analoger Weise mit Fluorwasserstoffsäure um, so erhält man das zl4-3,20-Dioxo-9a-fluor-11/3-oxy-l
8,21 -diacetoxy-pregnen.
Das als Ausgangsstoff verwendete Zl4>9-3,20-Dioxo-18,21-diacetoxy-pregnadien
läßt sich z. B. wie folgt gewinnen:
1 g /I4-3,20-Dioxo-11/3,18,21-trioxy-pregnen (vgl. Anmeldung
R 18741 IVb/12o) löst man in 10 cm3 Pyridin, kühlt in einer Eis-Kochsalz-Mischung und gibt tropfenweise
1 g Phosphoroxychlorid zu. Nach 14stündigem Stehen bei Raumtemperatur gießt man auf Eis und
extrahiert das Zl4>9-3,20-Dioxo-18,21-dioxy-pregnen, das
sich durch Acetylierung mit 10 cm3 Acetanhydrid und 10 cm3 Pyridin in das J4.9-3,20-Dioxo-18,21 -diacetoxypregnen
überführen läßt. Diese Verbindung zeigt in Schwefelkohlenstofflösung typische Infrarot-Absorptionsbanden
bei 2,75, 5,69, 5,76, 5,93, 6,15 und 8,16 μ.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von neuen Halogenpregnenen der allgemeinen Formel
CH2OH
ΟΗ-/Νχ- T-CO-CH2OH
Hal
in welcher Hai ein Halogenatom bedeutet, und ihren funktionellen Derivaten, dadurch gekennzeichnet,
daß man Verbindungen der allgemeinen Formel
CH9OH
CO-CH9OH
oder ihre funktioneilen Derivate in bekannter Weise mit Mitteln behandelt, die geeignet sind, an die
9(ll)ständige Doppelbindung unterhalogenige Säure anzulagern, gegebenenfalls auf die erhaltenen
9a, 1 1/J-Halogenhydrine halogen wasserstoff abspaltende
Mittel in bekannter Weise einwirken läßt und die entstandenen 9/?,ll/3-Epoxyde durch Einwirkung
von Halogenwasserstoffsäuren in ebenfalls bekannter Weise wieder in 9a,l 1/9-Halogenhydrine überführt und,
wenn erwünscht, die erhaltenen Verbindungen oder ihre Derivate in freie Oxy- oder Oxoverbindungen
und/oder ihre Derivate umwandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das zl4>9-3,20-Dioxo-18,21-diacetoxy-pregnadien
als Ausgangsstoff verwendet.
© 709 846/495 12.57
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1021367X | 1954-05-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1021367B true DE1021367B (de) | 1957-12-27 |
Family
ID=4553044
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC11268A Pending DE1021367B (de) | 1954-05-25 | 1955-05-20 | Verfahren zur Herstellung von neuen Halogenpregnenen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1021367B (de) |
-
1955
- 1955-05-20 DE DEC11268A patent/DE1021367B/de active Pending
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