DE2230286C3 - Verfahren zur Herstellung von Pregnan-Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Pregnan-DerivatenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
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Description
CH3
C=O
-OR2
Ο —
-C = CH
SO
J 2
worin Ri einen Methyl- oder Äthylrest und Rt ein
Wasserstoffatom, einen Kohlenwasserstoffrest oder einen Acylrest bedeuten, indem man einen Steroid
— Suifitester der allgemeinen Teiiformei 11
3O
in der Ri das gleiche wie in Formel I bedeutet, in Gegenwart eines wasserbindenden Mittels und eines
Quecksilber-(II)-Salzes mit einem Alkohol oder einer Carbonsäure umsetzt und dann gewünschtenfalls
die entstandenen 17-Esteroder 17-Ätherzu den
17-Hydroxyverbindungen spaltet, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in Gegenwart von Quecksilber-(I)-Salzen durchführt.
In dem deutschen Patent 21 40 291 wurde ein Verfahren zur Herstellung von Pregnan-Derivaten beschrieben.
Die dort beschriebene Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pregnan-Derivaten
der allgemeinen Teilformel 1
worin Ri einen Methyl· oder Äthylrest und Ri ein
Wasserstoffatom, einen Kohlenwasserstoffrest oder in der Ri das gleiche wie in Formel I Dedeutet, in
Gegenwart eines wasserbindenden Mittels und eines Quecksilber-(II)-Salzes mit einem Alkohol oder einer
Carbonsäure umsetzt, und dann gewünschtenfalls die entstandenen 17-Ester oder 17-Äther zu den 17-Hydroxyverbindungen
spaltet
In Weiterentwicklung dieses Verfahrens wurde gefunden, daß man anstelle von Quecksilber-(II)-Salzen
auch Quecksilber-(I)-Salze als Katalysatoren verwenden kann.
Somit betriff ι die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Pregnan-Derivaten der
allgemeinen Teilformel I, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen Steroid-Sulfitester der allgemeinen
Teilformel II in Gegenwart eines wasserbindenden Mittels und eines Quecksilber-(I)-Salzes mit einem
Alkohol oder einer Carbonsäure umsetzt und dann gewiünschtenfalls die entstehenden 17-Ester oder
17-Äther zu den entsprechenden ^-Hydroxyverbindungen
spaltet
Als Kohlenwasserstoffrest Rj für die Pregnan-Derivate
der Teilformel I kommen vorzugsweise niedere Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in Betracht,
die gewünschtenfalls durch einen Phenylrest substituiert sein können; beispielsweise genannt seien: der Methyl-,
Äthyl-, n-Propyl-, η-Butyl- oder Benzylrest.
Als Acylreste R; kommen vorzugsweise Reste von
Carbonsäuren mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in Betracht; beispielsweise genannt seien: der Formyl-,
Acetyl-, Monofluoracetyl-, Trifluoracetyl-, Propionyl-,
Butyryl-, Valerianyi-, Hexanoyl- und Benzoylrest. Demzufolge sind die Alkohole und Carbonsäuren, mit
deren Hilfe die Pregnan-Derivate der Teilformel I
4j hergestellt werden, vorzugsweise diejenigen Alkohole
und Säuren, die die obengenannten Kohlenwasserstoffreste und Acylreste besitzen. Insbesondere eignen sich
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Methanol, Ameisensäure und Essigsäure.
-,o Die als Ausgangsmaierial für das erfindungsgemäße
Verfahren verwendeten Steroid-Sulfitester der allgemeinen Teilformel II können in üblicher Weise
substituiert sein. Als Substiluenten seien beispielsweise genannt: freie, veräthcrte oder veresterte Hydroxygruppen
in 1-. 3-, 6- oder 11-Stellung, Kelogruppen in
der 3- oder 11 -Stellung, Fluoratome in der 2-, 4-, 6- oder
9-Position, Methylgruppen in der I-, 2- oder 6-Siellung
oder Methylengruppen in der 1.2a-, 5.10/?- oder
6,7«Stellung. Ferner können die Ausgangsprodukte der Teilformel II einen aromatischen Α-Ring oder aber
Doppelbindungen, beispielsweise in der 1-, 3·. ♦-. 5(6)-.
5(10)- oder 9(11)-Stellung, besitzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist eine Methode zum Aufbau von Pregnän-SSeitenkelten bei Steroiden,
Derartige Methoden sind an sich bekannt (J- Amer,
Chem. Soc, 89, 1967,5505, sowie \, Örg* Cheni, 33, 1968,
3294). Für eine technische Herstellung von Pfegriari-De*
rivaten sind diese Methoden aber nicht brauchbar, teils.
weil zum Aufbau der Pregnan-Seitenkette zu viele Reaktionsschritte benötigt werden, teils deshalb, weil
einzelne Reaktionsschritte für ein technisches Verfahren zu aufwendig sind.
Da das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise im Rahmen der Steroid-Totalsynthese angewendet
wird, sind bevorzugte Ausgangssubstanzen für dieses Verfahren solche Steroid-Sulfitester der allgemeinen
Formel II, die sich ihrerseits mittels Totalsynthese herstellen lassen. Dies sind insbesondere die Steroid-Sulfitester
der allgemeinen Formel III
SO
(ΙΠ)
_ 2
in denen R, eisen Methylresl oder Äthylrest und A
die Gruppierungen
R6O
oder
IO
15
20
25
S5
•in
4)
bedeuten,
worin Rj ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe,
R4 und R6 jeweils ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder
Acylgruppe und Rs eine Alkylgruppe darstellen.
Als Alkylreste R4, Rs oder R6 kommen vorzugsweise
niedere Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in Frage, die gegebenenfalls durch einen Phenylrest
substituiert sein können; beispielsweise genannt seien der Methyl-, Äthyl- oder Benzylnest.
Als Acylreste R4, Rs oder Re kommen vorzugsweise
Reste von Carbonsäuren mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
in Betracht; beispielsweise genannt seien der Formyl-,
Acetyl·, Proplonyl·, Buiyryl· oder Benzoylrest,
Zur Durchführung des effiriciungsgemäßen Verfahrens
Werden die Sulfitesler der allgemeinen Teilförme'
Il in Gegenwart eines wasserbindenden Mittels und
eines Quecksilber-(I)-Salzes mit Alkoholen oder Carbonsäuren
umgesetzt
Als Quecksilber-(I)-Salze für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich insbesondere
Quecksilber-(I)-Salze organischer Carbonsäuren; beispielsweise genannt seien Quecksilber-(I)-formiat
oder Quecksilber-ilJ-acetat. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann auch in der Weise durchgeführt werden, daß man a/s Katalysatoren Gemische von Quecksilber-(I)-Salzen
und Quecksilber-(II)-Salzen verwendet.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann man als wasserbindende Mittel inerte wasserbindende anorganische
Salze oder hochmolekulare Verbindungen verwenden. Geeignete wasserbindende Mittel sind zum
Beispiel: wasserfreies Kalziumsulfat, hochaktiviertes Kieselgel, Aluminiumoxyd oder Molekularsiebe. Zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich aber bevorzugt inerte wasserbindende
organische Verbindungen. Besonders geeignet sind: Carbonsäure- oder Kohlensäurederivate wie Harnstoffderivate,
Isocyanate, Carbodiimide, Carbonsäureanhydride, Orthoameisensäureester, Enolester, Ketenacetate
oder Ketene. Beispielsweise genannt seien:
n-Butylisocyanatn-Hexylisocyanat,
Phenylisocyanat, Ν,Ν-Carbonyldiimidazol,
N.N-Diisopropyl-carbodiimid,
N1N- Dicyclohexylcarbodiimid, Keten,
Essigsäureanhyirid, Propionsäureanhydrid,
Trifluoressigsäui eanhydrid,
Orthoameisensäuretrimethylesteroder
Isopropenylacetat
Da die Carbonsäureanhydride, Enolester und Ketene sich mit Alkoholen umsetzen, verwendet man diese
Verbindungen nur dann als wasserbindende Mittel, wenn man die Suifitester der Formel Il mit Carbonsäuren
umsetzt. Die Orthoameisensäureester werden vorzugsweise nur dann verwendet, wenn man die
Sulfitester mit Alkoholen umsetzt
Selbstverständlich kann man dem Reaktionsgemisch noch zusätzliche Lösungsmittel al° Lösungsvermittler
für die Quecksilbersalze zusetzen. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise dipolare aprotonische Lösungsmittel
wie
Dimethylformamid,
Dimethylacetamid,
Dimethylsulf'fxyd.
Hexamethylphosphorsäuretriamid,
Sulfolan oder
N -Methy !pyrrolidon.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann man bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur durchführen,
vorzugsweise arbeitet man bei einer Reaktionstemperatur zwischen 00C und 100° C.
Die Spaltung der 17-Ester und 17-Äther, weiche sich
als Gewünschtenfallsmaßnahme an das erfindungsgemäße Verfahren anschließt, erfolgt nach lileraturbekannten
Arbeitsmethoden.
Besonders gut gelingt die Herstellung der 17a-Hydroxysteroide
der allgemeinen Formel I, wenn man die Suifitester der Formel II mit einer niederen Carbonsäure,
wie zum Beispiel Ameisensäure oder Essigsäure, umsetzt Und dann den gebildeten Ester mittels saurer
öder basischer Verseifungsmethöden hydrolysiert. Bei
dieser Hydrolyse können im Steroid gegebenenfalls vorhandene Sj^Aeyloxygruppen oder 3-Enoläthergfup'
pen mitgespalten werden- Verwendet man beispielsweise Ameisensäure, so entstehen die sehr leicht hydrolysierbafen
Ester dieser Säure, welche bereits bei der
Tl JO 286
Aufbereitung der Reaktionsmischung völlig hydrolysiert werden können, wenn man die Aufbereitung in
saurer oder basischer Lösung durchführt
Die für das erfindungsgemäße Verfahren benötigten Ausgangssubstanzen der allgemeinen Teilformel II
lassen sich durch Umsetzung der entsprechenden 17j3-Hydroxy-17a-äthinyIsteroide mit Pyridin und Thionylchlorid
bei einer Reaktionstemperatur von etwa -200C bis -600C herstellen. Diese Umsetzung wird
vorzugsweise in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Methylenchlorid, Chloroform, Dioxan, Tetrahydrofuran
oder Benzol, durchgeführt
Da man mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens aus 17-Oxoandrostanen und 17-Oxoöstranen mittels
einer technisch leicht durchführbaren dreistufigen Synthese Pregnan-Derivate herstellen kann, ist dieses
Verfahren insbesondere ein wertvoller Beitrag zur Toialsynthese von Pregnan-Verbindungen, beispielsweise
von gestagen wirksamen 17«-Hydroxy-progesteron-Derivaten,
wie 17<x-Hydroxyprogesteron-capronat
oder b-Chlor-i/a-acetoxy^.ö-pregnadien-S^O-dion,
oder von antiphlogistisch wirksamen Coriicoiden, wie Hydrocortison, Prednisolon, Triamcinolon oder Dexamethason.
a) 50 g 17/J-Hydroxy-17a-äthinyl-4-östren-3-on werden
in 250 ml absolutem Tetrahydrofuran und 250 ml Pyridin gelöst. Man kühlt die Lösung auf
— 300C ab und tropft langsam 50 ml Thionylchlorid
in 50 ml absolutem Tetrahydrofuran zu. Nach 3 Stunden bei —300C wird das Reaktionsprodukt in 8
Liter eiskalte wäßrige l%ige Salzsäure eingegossen und anschließend in Methylenchlorid aufgenommen.
Die organische Phase wäscht man nacheinander mit verdünnter Salzsäure, Wasser, wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung und
Wasser, trocknet sie mit Natriumsulfat und engt sie im Vakuum zur Trockne ein. Der Rückstand wird in
800 ml Dioxan aufgenommen, mit 1,6 Liter Hexan versetzt und 2 Stunden lang gerührt. Man filtriert
das erhaltene Produkt ab, trocknet es und erhält 54,8 g Bis-(3-oxo-17a-äthinyl-4-östren-17j3-yl)-suIfit
mi: dem Schmelzpunkt 121° - 123UC
b) 5,0 g Bis-(3-oxo-17«-äthinym-östren-17^-yl)-sulfit werden mit 5,0 g Dicyclohexylcarbodiimid. 12^5 ml Hexamethylphosphorsäuretriamid und 2,6 g frischbereitetem Quecksilber-(I)-formiat versetzt Dann tropft man innerhalb 30 Minuten 12^>ml wasserfreie Ameisensäure zu, wobei man zeitweilig mit Wasser kühlt, so daß die Reaktionstemperatur
b) 5,0 g Bis-(3-oxo-17«-äthinym-östren-17^-yl)-sulfit werden mit 5,0 g Dicyclohexylcarbodiimid. 12^5 ml Hexamethylphosphorsäuretriamid und 2,6 g frischbereitetem Quecksilber-(I)-formiat versetzt Dann tropft man innerhalb 30 Minuten 12^>ml wasserfreie Ameisensäure zu, wobei man zeitweilig mit Wasser kühlt, so daß die Reaktionstemperatur
ίο 500C nicht unterschreitet Nach 3 Stunden wird die
Mischung in 300 ml gesättigte Kochsalzlösung gegossen, die 1,6 g Natriumhydrogensulfid-Hydrat
enthält Man filtriert, wäscht den Rückstand mit Wasser und extrahiert ihn mit Benzol. Aus der
π Benzolphase erhält man durch Eindampfen im Vakuum 4,5 g eines Rohproduktes mit dem
[ajo-Wert +27,2°, das laut gaschromatographischer
Analyse 50% 17«-Formyloxy-19-nor-4-pregoen-3,20-dion
und 15% 17a-Hydroxy-19-nor-4-pregnen-3,20-dion enthält
5,0 g Bis-(3-oxo-17a-äthinyI-4-östren-17/?-yI)-suIfit
werden in 25 ml Hexamethylphosphorsäuretriamid
2") auff eschlämmt und mit 2,6 g Quecksilber-(I)-acetat
versetzt Dann tropft man unter Kühlung 25 ml 98%ige Ameisensäure zu, versetzt mit 5,0 g Dicyclohexylcarbodiimid,
läßt das Reaktionsgemisch 2 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen und arbeitet es wie in Beispiel
so Ib beschrieben auf. Man erhält 5,0 g Rohprodukt, welches mit Methanol gewaschen wird und 3,1 g
17a-Formyloxy-19-nor-4-pregnen-3,20-dion vom
Schmelzpunkt 195- 197°C liefert
j. Beispiel 3
5,0 g Bis-(3-oxo-17oc-äthinyl-4-östren-17/?-yl)-sul fit
werden analog Beispiel 2 umgesetzt, jedoch wird zu der angegebenen Menge Quecksilber-(I)-acrtat eine gleichgroße
Menge Quecksilber-(II)-acetat zugefügt. Man ίο erhält 4,0 g 17<x-Formy!oxy-19-nor-4-pregnen-3,20-dion
vom Schmelzpunkt 194-197°C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Weiterentwicklung des Verfahrens gemäß deutschem Patent 2140 291 zur Herstellung von Pregnan-Derivaten der allgemeinen Teilformel IAcylrest bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Steroid-Sulfitester der allgemeinen Teilformel Π
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1972
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Also Published As
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