DE1020956B - Verfahren zur Herstellung von Eisfarben im Zeugdruck - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Eisfarben im ZeugdruckInfo
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Description
F 20782 IVc/8 η ANMELDETAG: 13.JULI1956
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 19. DEZEMBER 1957
■ Zur Herstellung von' Eisfarben im Zeugdruck unter Verwendung von Diazoaminoverbindungen werden verdickte
Ätzalkalilösungen der bei der Eisfarbenherstellung gebräuchlichen Kupplungskomponenten und Alkalisalze
von Diazoaminoverbindungen, welche in ■ dem an der Farbstoffbildung nicht beteiligten Rest löslichmachende
Gruppen enthalten, auf die Faser gedruckt; der Farbstoff wird dann durch Einwirkung von Säuredampf entwickelt.
Diese Säurebehandlung bringt eine Reihe von Nachteilen mit sich. Es sind daher zahlreiche Versuche
unternommen worden, die Entwicklung der Eisfarben allein durch Dämpfen mit neutralem Dampf zu bewirken,
insbesondere, da es nur auf diese Weise möglich ist, Eisfarben neben Küpenfarbstoffen zu erzeugen. So wurden
z. B. neuerdings durch Herabsetzung der in der Druckpaste vorhandenen Laugenmenge oder durch Zusatz von
Säure abspaltenden Mitteln zur Druckpaste (vgl. deutsche Patentschriften 906 215, 926 243 und 928 166) sehr gute
technische Effekte erzielt. Der ideale Fall liegt jedoch bei Farbstoff kombinationen vor, die sich ohne jeglichen
Zusatz von Säure abspaltenden bzw. Lauge bindenden Mitteln im neutralen Dampf leicht und vollständig
spalten, in der Kälte jedoch vollkommen stabil sind und damit eine gute Haltbarkeit der Druckpasten gewähren.
Die Spaltbarkeit von Diazoaminoverbindungen hängt nun sehr stark von der Basizität der Base einerseits und
derjenigen des Stabilisators andererseits ab. Jedes diazotierte aromatische Amin besitzt entsprechend seinen
Substituenten eine sehr unterschiedliche Kupplungsenergie und bildet je nachdem, ob es stärker oder schwächer
basisch ist, eine leichter oder schwerer spaltbare Diazoaminoverbindung.
Ähnliches trifft für das als Stabilisator verwendete Amin zu. Beide müssen daher sorgfältig
aufeinander abgestimmt sein, wenn man durch neutralen Dampf allein eine quantitative Spaltung
erzielen will. Im Idealfall wäre für jede Base der geeignete Stabilisator einzusetzen, was technisch erheblich
Mehrkosten verursachen würde.
Es wurde nun gefunden, daß Kombinationen aus schwach negativ substituierten Aminen der Benzolreihe,
wie Halogenanilinen, Halogenalkyl- und Alkoxyanilinen, Dihalogenanilinen oder -toluidinen oder Trifluormethylanilinen,
Dianisidinen oder Aminobenzolsulfonamiden, mit 2-Carboxy-5-nitro-phenylglycin »ideale« Diazoaminoverbindungen
im obigen Sinne darstellen. Sie geben, gemeinsam mit Eisfarbenkupplungskomponenten in neutralem
Dampf entwickelt, sehr tiefe und ausgiebige Drucke auf Cellulosefasern sowie eine sehr gute Fixation auf
Zellwolle. Trotz der leichten Spaltbarkeit im Neutraldampf besitzen die Druckpasten eine sehr gute Haltbarkeit.
Die Drucke erleiden ferner keine sichtbare Einbuße an Farbtiefe beim Zusammendruck mit Küpenfarbstoffen.
Eingeschlepptes Alkali sowie Reduktionsmittel aus Küpendruckpasten haben also keinen nachteiligen Ein-Verfahren
zur Herstellung von Eisfarben im Zeugdruck
Anmelder:'
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Kurt Breig, Köln-Stammheim,
und Dr. Eugen Glietenberg, Leverkusen,
sind als Erfinder genannt worden
nuß auf die Entwicklung der Farbstoffe. In diesem Zusammenhang ist noch wichtig, daß die neuen Kombinationen
im Mehrfarbendruck neben Küpenfarben durch die zwischengeschalteten Walzen in ihrer Stärke nicht
abnehmen, was einen besonderen technischen Effekt gegenüber bekannten Kombinationen darstellt.
Außer dem sehr guten drucktechnischen Verhalten weisen die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen
Färbungen neben allgemein guten Eigenschaften eine gute Lichtechtheit auf.
Man läßt unter gutem Rühren 0,5 Mol diazotiertes l-Amino^-methyl-S-chlorbenzol in eine schwach sodaalkalische
Lösung von 0,6 Mol des Dinatriumsalzes von 2-Carboxy-5-nitrophenylaminoessigsäure einlaufen, wobei
durch fortwährende Zugabe von Soda die Kupplungslösung alkalisch gehalten wird. Nach etwa 2stündigem
Rühren ist die Kupplung vollständig beendet. Die Kupplungslösung wird geklärt und danach mit 5°/0 Kochsalz
und 1000 ml 50%iger Kalilauge versetzt. Die Diazoaminoverbindung fällt rasch aus und kann nach 2 bis
3 Stunden abgesaugt werden.
60 g einer Mischung aus äquivalenten Teilen der so hergestellten Diazoaminoverbindung und l-(2'3'-Oxynaphtoylamino)-2-äthoxybenzol
werden mit 50 ml Alkohol oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel, 5 bis 10 g Natronlauge (38 Be) in annähernd 300 ml
Wasser gelöst und nach dem Einrühren. in 500 g Verdickung mit Wasser auf 1000 g aufgefüllt. Diese Druckpaste
wird auf die Faser gedruckt. Nach dem Trocknen der bedruckten Ware wird mit neutralem Dampf etwa
5 bis 10 Minuten gedämpft, wobei die Farbstoffentwicklung erfolgt. Nach dem kochenden Seifen und der üblichen
Entfernung der Verdickung wird gespült und getrocknet. Man erhält ein klares, sehr lichtechtes Scharlach.
Ersetzt man in dieser Druckpaste das l-(2',3'-Oxy-
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nnphtoylamino)-2-äthoxybcnzol durch l-(2'3'-Oxynaphtoylamino)-2-mcthylbenzol,
so erhält man ein volles und blumiges Rot. Die Druckpasten zeigen eine sehr
gute Haltbarkeit. Die Farbticfc der Drucke auf Zellwolle
ist derjenigen auf Baumwolle gleich.
Verwendet man entsprechend Beispiel I die aus L-Amino^-mclhoxy-S-chlorbcnzol und dem im Beispiel 1
angegebenen Stabilisator hergestellte Diazoaminoverbindung, so erhält man mit
a) 1 -(2',3'-Oxynaphtoylamino)-2-methoxybcnzol ein blaustichigcs Rot,
b) 1 - Acctoacctylamino - 4 - bcnzoylamino - 2,5 - dimethoxybcnzol
ein blumiges Goldorange,
c) 1 - (2' - Oxycarbazol - 3' - carboylamino - 4 - chlorbenzol
ein volles Braun.
Eine nach den Angaben des Beispiels 1 hergestellte Druckpaste aus der Diazoaminoverbindung aus 1-Amino-2-methyl-4-chlorbenzolmit
dem im Beispiel 1 angegebenen Stabilisator und l-Acetoacetylamino^-chlor^.S-dimcthoxybcnzol
als Kupplungskomponente ergibt, neutral entwickelt, ein schönes grünstichiges Gelb.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von Eisfarben im Zeugdruck, dadurch gekennzeichnet, daß man Diazoaminoverbindungen, die aus diazotierten schwach negativ substituierten Aminen der Benzolreihc, wie Mono- und Dihalogenanilinen, Mono- und Dihalogenalkyl- bzw. -alkoxy-anilinen, Trifluormethylanilinen, Dianisidinen oder Aminobenzolsulfonamiden und2-Carboxy-5-nitrophenylaminoessigsäure in alkalischer Lösung erhalten wurden, mit Eisfarbenkupplungskomponenten üblicher Art auf die Faser druckt und den Farbstoff allein durch Dämpfen mit neutralem Dampf, ohne jeglichen Zusatz von Säure abspaltenden bzw. Lauge bindenden Mitteln zur Druckpaste, entwickelt.© 70» 810/320 12.57
Publications (1)
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