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Verfahren zur Herstellung von Eisfarben nach dem Druck- oder Klotzverfahren
Gegenstand des Patents 638878 ist- ein Verfahren zur Herstellung von Eisfarben nach
dem Druck- oder Klotzverfahren, darin bestehend, daB die Faser mit Gemischen von
Azokomponenten und Alkalien oder aus Alkalisalzen von Azokomponenten, aus diazotierbaren
Aminen, die weder flüssig noch tiefschmelzend noch leichtflüssig sein sollen und
in Essigsäure ohne Bildung nennenswerter Mengen Diazoaminoverhindungen diazotierbar
sind und aus Alkalinitriten bedruckt oder geklotzt und nach dem Trocknen zuerst
zur Diazotierung des Amins durch Säuren und dann zur Kupplung durch säurebindende
Mittel hindurchgeführt wird.
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Bei der Durchführung dieses Verfahrens hat es sich in manchen Fällen
als vorteilhaft erwiesen, der Druckpaste Formaldehyd zuzusetzen, um. eine gute Entwicklung
des Farbtones zu erzielen. Dieser Zusatz kann indessen die Haltbarkeit der Druckpasten
beeinträchtigen. Es wurde nun gefunden, daB dieser Formaldehydzusatz mit Erfolg
durch Anwendung der bekannten Formaldehydkondensationsprodukte aus 2, 3-Oxynaphthoesäurearyliden
entbehrlich gemacht werden kann. Derartige Kondensationsprodukte sind z. B. aus
den Berichten der deutschen Chemischen Gesellschaft, Band 61, 19,28, Teil I, S.998,
bekannt. Die mit Hilfe derartiger Formaldehydkondensationsprodukte hergestellten
Druckpasten zeichnen sich durch sehr gute Haltbarkeit aus. Die Herstellung von Eisfarben
nach dem vorliegenden Verfahren kann wie beim Verfahren nach Hauptpatent in Verbindung
mit der Herstellung anderer Farbstoffe, z. B. mit der Herstellung von Anilinschwarz,
von Effekten mit Küpenfarbstoffen oder deren Leukoschw:efel,es,tern, durchgeführt
werden. Beispiel i 22o Teile q., q.'-Dichlor-2-amino-i, i'-diphenyläther werden
mit 25o Teilen des Dinatriumsalzes des Kondensationsprodukts aus Formaldehyd und
i-(2', 3'-Oxynaphthoylamino) -2-methoxybenzol und i8o Teilen Natriumnitrit gut vermischt.
Die Druckpaste wird, wie folgt, hergestellt: io g dieses Gemisches werden mit 3
ccm Natriumhydroxydlösung 3q.° Be, 3 ccm Türkischrotöl, 4.o ccm Wasser, 4 ccm Glycerin,
4o
g neutraler Stärketragantverdickung sehr gut vermischt. Der Stoff wird mit der Druckpaste
bedruckt, getrocknet, durch eine 2proI
hierauf mit einer 3- bis 5prozentigen wäsS-@ rigen Natriumcarbonat- oder Natritnnbica
bonatlösung behandelt, wobei sich eine echte, tiefe. reine, rote Färbung entwickelt.
Man spült und behandelt in einen kochenden Seifenbade. Die Druckpate ist mehrere
Tage haltbar.
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Das Kondensationsprodukt aus Formaldehyd und 1 -(2'. 3'-Oxnaphthoylamino)--inetlioxvbenzol
kann wie' folgt hergestellt «erden: 3o Teile 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamilio)-2-nietlioxybetizol
werden mit 30 Raumteilen Alkohol und 6o Raumteilen Natriumlivdroxydlösung
von 34-' Be gut angeteigt. Hierauf setzt man unter Rühren 30 Raumteile 4oprozentige
Formaldehydlösung zu. Nach kurzer Zeit scheidet sich das Dinatriumsalz der neuen
Verbindung aus. Der dünne Brei wird, mit gesättigter Natriumchloridlösung versetzt,
einige Zeit verrührt. Das abgeschiedene Dinatriumsalz wird dann abfiltriert und
getrocknet.
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Diese Verbindung kann auch, wie folgt, hergestellt werden:
293 Teile 1-(2', 3'-Oxynaplithoylainitio)-2-lnethoxybenzol werden mit
532 Teilen 3oprozentiger Natriumhydroxy dlösung gut angeteigt. Diese feine
Paste wird in 6ooo Teile Wasser bei 6o bis 65' C unter Rühren eingetragen.
Bei 4o bis 5o° C läßt nian 41,2 Teile 40prozentige Forinaldehydlösung in diese klare
Lösung zutropfen und rührt während einiger Stmiden bei gewöhnlicher Temperatur weiter.
Hierauf werden etwa vorhandene Verunreinigungen abfiltriert. Aus dein Filtrat scheidet
sich durch vorsichtigen Zusatz von Natriuinchlorid das Natriumsalz des Formaldehydkondensations-Produkts
aus. das abgenutscht und getrocknet wird. Es bildet ein grüngelbes Pulver. Beispiel
2 Man stellt eine 'Mischung aus 29,6 Teilen 4, 4'-Diclilor-5-acetylaini11o-2-amino-i,
i'-diplieiiyl:,ither, 3o Teilen des Dinatriumsalzes des Kondensationsprodukts aus
Formaldehyd und 1-(2', 3'-OxYnaplitlioylainino)-4-äthoxybenzol und ig,7 Teilen Natriuinnitrit
her. Dann wird, wie in Beispiel i angegeben, eine Druckpaste hergestellt, die 8
Teile dieses Gemisches in ioo Teilen enthält, nach den Angaben ini Beispiel i wie
üblich gedruckt, getrocknet, durch eine 2prozentige wässerige Salzsäurelösung, die
5o g Natriulnchlorid je Liter enthält, schnell hindurchgeführt, abgequetscht und
kurze Zeit hierauf finit einer 3- bis 5prozentigen wässerigen Natriumcarbonat- oder
Natriumbicarbonatlösung behandelt, wobei sich eine tiefe, bordorote Fära,.bung entwickelt.
Man spült und behandelt ,tzti einem kochenden Seifenbade. Die Drucku2äSte ist mehrere
Tage haltbar. Beispiel 3 24,5 Teile 4'-Clilor-2-amino-i, i'-diphenyläther-4-carbons;iureäthylester
werden mit 3i,5 Teilen des Kondensationsprodukts aus Formaldehyd und 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-2-methoxybenzol,
17,2 Teilen Natriumnitrit, 0,2 Teilen Natriumhydroxyd und 1,6 Teilen wasserfreiem
Natriumacetat gut vermischt. Die Druckpaste wird, wie folgt, leergestellt: 7,5 g
dieses Gemisches werden mit 7 g Harnstoff, 3 ccm Türkischrotöl, 3 ccm Natriumhydroxydlösung
34° Be, 30 ccm Wasser und 4g g neutraler Stärketragantverdickung sehr gut
vermischt. Hierauf wird, wie in Beispiel i angegeben, gedruckt und fertig gemacht,
wobei beim Trocknen zu hohe Temperatur zweckmäßig vermieden wird. Man erhält eine
reine, rote Färbung.
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Die Färbung kann auch dadurch entwickelt werden, daß die Säure durch
Ammoniaklösung neutralisiert wird. Beispiel 4 Man stellt einerseits eine Mischung
her aus 26,3 Teilen 4-(2'-Methyl)-phenoxyacetylamino-2, 5-diätlioxy-i-aminobenzol,
26,8 Teilen der Formaldehydverbindung des 1-(2', 3'-Oxynaplitlioylainino)-3-chlorbenzols,
i 5,gTeilen Natriulnnitrit, o,2 Teilen Natriumhydroxyd; o,8 Teilen Natriumacetat
und anderseits aus 22,7 Teilen 4, : -Dichlor-2-aininoi, i'-diphenyläther,
30,2 Teilen der Formaldehydverbindung des 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-2-methoxybenzols,
18,5 Teilen Natriumnitrit, o,2 Teilen Natriuinhydroxyd und 3,4 Teilen Natriumacetat.
Man bereitet eine feine Druckpaste durch sorgfältiges Anteigen von je 8o g dieses
Gemisches mit 8o ccm Alkohol oder Sog Harnstoff, 3o ccm Türkischrotöl,
30 ccm Natriumhydroxydlösung 34° Be, 340 ccm Wasser und 44o g Stärketragantverdickung.
Der Stoff wird mit der Druckpaste bedruckt, getrocknet und zwischen zwei Walzen,
von denen die eine in 6prozentige Salzsäure eintaucht, die eine Verdickung enthalten
kann, so hindurchgeführt, daß der Stoff nur mit der von der Walze mitgenommenen
Salzsäure in Berührung kommt. Nach kurzer Zeit wird bei 15 bis 5o° C mit einer 5prozentigen
NatriUmbica.rbonatlösung behandelt und mit Wasser gespült. Hierauf behandelt man
in einem kochenden Seifenbade. Es entstehen neben reinen. blauen 'Mustern reine,
rote Muster.