DE1020342B - Verfahren zur Herstellung eines Protoveratrin- und Oxyprotoveratrinsalzes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Protoveratrin- und Oxyprotoveratrinsalzes

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DE1020342B
DE1020342B DEE8997A DEE0008997A DE1020342B DE 1020342 B DE1020342 B DE 1020342B DE E8997 A DEE8997 A DE E8997A DE E0008997 A DEE0008997 A DE E0008997A DE 1020342 B DE1020342 B DE 1020342B
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protoveratrine
oxyprotoveratrine
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alkaloids
protoveratrin
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DEE8997A
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Elmer H Stuart
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Eli Lilly and Co
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Eli Lilly and Co
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Protoveratrin- und Oxyprotoveratrinsalzes Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von beständigen Salzen des Protoveratrins und Oxyprotoveratrins mit Maleinsäure.
  • Das handelsübliche Protoveratrin besteht gewöhnlich aus Protoveratrin und bis zu etwa 50111, aus Oxyprotoveratrin. Diese beiden Alkaloide haben neuerdings stärker an Bedeutung gewonnen, da mit ihnen eine wirksame Blutdrucksenkung beim Menschen erzielt werden kann.
  • Therapeutische Lösungen, die entweder eines oder beide der genannten Alkaloide enthalten, sind verhältnismäßig unbeständig.
  • Erfindungsgemäß werden das Protoveratrin und das Oxyprotoveratrin daher in die maleinsauren Salze umgewandelt, die sich zur Herstellung beständiger wäßriger Lösungen eignen.
  • Zur Erzielung besonderer Eigenschaften wurden bereits verschiedene Alkaloide in ihre Salze übergeführt. So ist es bekannt, Chinalkaloide zur Herstellung neutraler und gut wasserlöslicher Salze mit Gluconsäure umzusetzen. Ferner ist die Herstellung öllöslicher Alkaloidsulfonate durch Umsetzung von Alkaloiden mit öllöslichen Sulfonsäuren bekannt. Auch ist es bekannt, Yohimbin und Methylhydrastimid, gegebenenfalls im Gemisch mit Papaverin, durch Umsetzung mit Weinsäure in eine lösliche Verbindung überzuführen. Verschiedene Alkaloide, wie Morphin, Codein, Atropin, Strychin und die Chinaalkaloide, können durch Umsetzung mit cycloaliphatischen Monocarbonsäuren, insbesondere mit Camphersäure, in eine lipoid- oder wasserlösliche Verbindung übergeführt werden. Die Salzbildung wurde auch bereits zur Reinigung, Gewinnung und Kennzeichnung von Alkaloiden herangezogen. Es wurde bereits vorgeschlagen, rohes Papaverin über das Oxalat zu reinigen, ferner Veratrin als Pikrat abzuscheiden und Protoveratrin mit starken Säuren, wie Chlor-, Brom- oder Jodwasserstoffsäure, Chloroplatinsäure oder Pikrinsäure, zu Salzen umzusetzen. Bekannt ist ferner die Bildung eines Oxalats beim Solanocapsin, das jedoch in Wasser unlöslich ist.
  • Im Gegensatz zu den freien Basen sind die maleinsauren Salze des Protoveratrins und des Oxyprotoveratrins in Wasser merklich löslich und im Gegensatz zu den anderen bekannten Salzen starker Säuren in wäßriger Lösung beständig. Die Beständigkeit der erfindungsgemäßen Salze ist so groß, daß ihre wäßrigen Lösungen ihre volle Wirkungskraft lange Zeit beibehalten und daß diese sogar bei der Sterilisierung durch überhitzten Dampf im Druckgefäß oder bei je 1stündigem Kochen an drei aufeinanderfolgenden Tagen erhalten bleibt. Ferner haben wäßrige, die Salze enthaltende Lösungen einen p11-Wert von etwa 4,5 bis 6,0 im Gegensatz zu dem verhältnismäßig niedrigen pH-Wert von 1 oder 2 der bekannten Salze, die aus den üblichen starken Säuren hergestellt worden sind. Folglich werden die maleinsauren Salze bei der parenteralen Verabreichung besser vertragen und verursachen geringere Schmerzen bei der Anwendung als die Salze der üblichen starken Säuren.
  • Die neuen erfindungsgemäßen Salze lassen sich aus den reinen Alkaloiden bequem herstellen, indem man äquivalente Mengen der Alkaloidbase und der Maleinsäure in Wasser mischt und das Gemisch zur Trockne eindampft oder indem man äquivalente Mengen der Alkaloidbase und der Maleinsäure in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, in welchem die Alkaloidbase und die Maleinsäure verhältnismäßig gut löslich sind, umsetzt und dann das entstandene Alkaloidsalz durch Stehenlassen der Lösung oder durch Verringerung des Lösungsmittelvolumens oder durch Zugabe eines mischbaren Lösungsmittels, in welchem das Alkaloidsalz im wesentlichen unlöslich ist, kristallisieren läßt.
  • Zur Herstellung von physiologisch verwendbaren Alkaloidsalzen ist es wirtschaftlicher, das rohe Alkaloid, ein Gemisch aus Protoveratrin und Oxyprotoveratrin, oder das alkaloidhaltige Pflanzenmaterial, z. B. die Wurzel von Veratrum album, als Ausgangsstoff zu verwenden.
  • Aus dem Pflanzenmaterial kann das Gemisch der Alkaloide oder ein bestimmtes Alkaloid durch bekannte Extraktions- und Kristallisationsverfahren erhalten werden. Die Wurzeln der Pflanze werden gemahlen, das entstandene Pulver wird angefeuchtet und das Gemisch leicht alkalisch gemacht. Das alkalische Gemisch wird mit Benzol ausgezogen. Der die Alkaloide enthaltende Benzolauszug wird mit verdünnter wäßriger Säure ausgezogen. Dieser Säureauszug wird alkalisch gemacht und mit Äthylendichlorid extrahiert. Die Äthylendichloridlösung wird zur Trockne eingedampft, worauf als Rückstand ein Protoveratrin und Oxyprotoveratrin enthaltendes rohes Alkaloidgemisch zurückbleibt, das beträchtliche Mengen noch andere aus der Pflanze herrührende Alkaloidbestandteile enthält. Dieser Rückstand wird in wasserfreiem -Äther gelöst und bei Zimmertemperatur stehengelassen, worauf das in dem Gemisch gelöste Protoveratrin und Oxyprotoveratrin vor den anderen Alkaloidbestandteilen ausfallen. Diese abgetrennten Alkaloide können dann wie üblich durch Umkristallisieren weiter gereinigt werden.
  • Es ist vorteilhafter, die abgetrennten Alkaloide zu reinigen und diese dann in das im wesentlichen reine Gemisch der maleinsauren Salze des Protoveratrins und Oxyprotoveratrins überzuführen. Man löst das rohe Alkaloidgemisch in Äthylendichlorid und gibt dazu eine stöchiometrisch äquivalente Menge Maleinsäure als konzentrierte acetonische Lösung. Aus der Lösung kristallisieren die maleinsauren Salze des Protoveratrins und des Oxyprotoveratrins in reiner Form aus.
  • Die größere Beständigkeit des nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Protoveratrinmaleinats gegenüber den bekannten Salzen dieses Alkaloids ergibt sich aus den folgenden Vergleichsversuchen.
  • Aus handelsüblichem Protoveratrinhydrochlorid sowie aus Protoveratrinmaleinat gleicher Reinheit wurden wäßrige Lösungen hergestellt, die je ccm 0,2 mg enthielten und einen pH-Wert von 5,5 hatten. Diese Lösungen wurden jeweils gleichen Bedingungen unterworfen und anschließend auf ihr Aussehen geprüft, da eine Prüfung auf die physiologische Wirksamkeit bei den Veratrinalkaloiden sehr schwierig und die Veränderung des Aussehens ebenfalls ein sicherer Maßstab für die Beständigkeit ist. - Jeweils verschiedene Lösungen des Hydrochlorids sowie des Maleinats wurden a) 5 Wochen bei 80' C, b) 24 Stunden bei 100° C und c) 8 Stunden bei 120° C aufbewahrt. Beim Versuch a) zeigte die Hydrochloridlösung nach der angegebenen Behandlung eine dunkelgelbe Färbung, während die Maleinatlösung unverändert hell geblieben war. Die gleiche Beobachtung wurde beim Versuch b) gemacht. Beim Versuch c) war die Hydrochloridlösung nach 8 Stunden gelbbraun, die Maleinatlösung dagegen im wesentlichen unverändert.
  • Eine gleiche Versuchsreihe mit den entsprechenden Oxyprotoveratrinsalzen führte zu ähnlichen Ergebnissen. Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
  • Beispiel 1 Zu 8 g im wesentlichen reinem Protoveratrin, die in 80 ccm Äthylendichlorid gelöst wurden, werden 1,1 g Maleinsäure, in 4 ccm Aceton gelöst, gegeben. Man läßt das Gemisch in der Kälte stehen, worauf das Protoveratrinmaleinat in einer Ausbeute von etwa 900/, der Theorie auskristallisiert. Die Kristalle werden abfiltriert und im Vakuum bei etwa 50° C getrocknet. Das Protoveratrinmaleinat schmilzt bei etwa 241,5° C unter Zersetzung. Die optische Drehung beträgt [a] D ° _- 37,6° C (10/, in Pyridin).
  • Beispiel 2 Zu einer Lösung von 10 g im wesentlichen reinem Oxyprotoveratrin in 30 ccm Chloroform werden 1,4 g Maleinsäure, in 40 ccm Äther gelöst, gegeben; dann werden weitere 100 ccm Äther zugegeben. Man läßt das Gemisch in der Kälte stehen, worauf sich das Oxyprotoveratrinmaleinat kristallin in einer Ausbeute von über 85 °/o der Theorie ausscheidet. Die Kristalle werden abfiltriert und im Vakuum bei etwa 50° C getrocknet. Das Oxyprotoveratrinmaleinat schmilzt bei etwa 222,2° C unter Zersetzung. Die optische Drehung beträgt [a] D ° _ -27,3'C (1% in Pyridin). Beispiel 3 40 g eines Gemisches, das rohes Protoveratrin und Oxyprotoveratrin sowie geringere Mengen anderer Protoveratrinalkaloide enthält, werden in 400 ccm Äthylenchlorid gelöst. 5 g Maleinsäure, die in 20 ccm Aceton gelöst sind, werden dieser Lösung zugefügt. Das Gemisch wird gut gerührt und etwa 24 Stunden stehengelassen, wobei sich etwa 40 g eines kristallinen Gemisches der maleinsauren Salze des Protoveratrins und des Oxyprotoveratrins aus der Lösung abscheiden. Das Salzgemisch besteht im wesentlichen aus Protoveratrinmaleinat und Oxyprotoveratrinmaleinat und hat die zur Herstellung pharmazeutischer Präparate erforderliche Reinheit. Der Schmelzpunkt liegt bei 210 bis 222° C.
  • Wäßrige, zur parenteralen Verwendung geeignete Lösungen von Protoveratrinmaleinat, Oxyprotoveratrinmaleinat oder deren Gemischen werden durch Lösen von etwa 100 mg Alkaloidmaleinat in je 1 ccm Wasser, Sterilisieren der Lösung und Einfüllen in Ampullen erhalten. Die genaue Menge der Lösung, die bei der Behandlung von hohem Blutdruck verwendet werden soll, richtet sich nach den besonderen Bedürfnissen des Kranken.
  • Das Veratrinmaleinat kann auch zu Tabletten verarbeitet werden.
  • Die als Protoveratrine bezeichneten Verbindungen werden auch -Protoveratrin A« bzw. rProtoveratrin B« genannt (vgl. Journal of American Chemical Society, Bd.75, 1953, S. 1942).

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines Protoveratrin-und Oxyprotoveratrinsalzes, dadurch gekennzeichnet, daß man eine äquivalente Menge Maleinsäure mit der entsprechenden Menge Protoveratrin oder Oxyprotoveratrin oder deren Mischungen in einem Lösungsmittel umsetzt und das entstandene Protoveratrin-oder Oxyprotov eratrinmaleinat in bekannter Weise in fester Form abscheidet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Wasser vornimmt und die Mischung zur Trockne eindampft.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in einem organischen Lösungsmittel, in welchem die Reaktionsteilnehmer verhältnismäßig gut löslich sind, durchführt und das entstandene Maleinat aus der Lösung auskristallisieren läßt. In Betracht gezogene Druckschriften: R. H. F. Manske und H. L. Holmes, The Alkaloids, Chemistry and Physiology, Bd.3, 1953, S.274, Mitte, S.276, Abs.4; Nature, Bd. 170, 1952, S.932; Helvetica Chimica Acta, Bd. 35, 1952, S. 2041, Abs. 3; U. S. A. Dispensatory, 23. Auflage, 1943, S. 1219, linke Spalte, Abs.2; deutsche Patentschriften Nr. 375 792, 379 319, 733 966; USA.-Patentschriften Nr. 2 049 442,2 066197 2 507,136.
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Citations (6)

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