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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Kraftfahrzeug mit dem Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 8.
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Hintergrund:
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Zum Transport von Zweirädern mit einem Pkw sind Fahrradhalterungen bekannt, welche auf einem Dach oder an einem Heck des Pkws angeordnet werden können. Alternativ können die Zweiräder in einem Laderaum des Pkws transportiert werden. Hierzu bestehen bereits Befestigungslösungen, mittels denen maximal zwei Zweiräder aufrecht in dem Laderaum mitgeführt werden können.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 20 2004 005 126 U1 einen Fahrradhalter für einen Innenraum eines Pkws und einen Pkw mit dem Fahrradhalter. Der Fahrradhalter ist im Bereich der Ladefläche des Pkw platzierbar. Er weist mindestens einen Gabelhalter auf, welcher mindestens eine der beiden Augen einer Fahrradgabel aufnimmt und fixiert. Der Fahrradhalter umfasst auch eine Verbindungseinrichtung, welche das gesamte Fahrrad sicher in dem Innenraum fixiert.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktional verbesserte und bauraumsparende Befestigungslösung für ein Kleinfahrzeug vorzuschlagen, welches aufrecht in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs transportiert werden soll. Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Kraftfahrzeug mit dem Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Mögliche Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird ein Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug, vorzugsweise für einen PKW, vorgeschlagen. In den Fahrzeugsitz ist eine Befestigungseinrichtung integriert. Die Befestigungseinrichtung ist dazu ausgebildet und/oder vorgesehen, ein Kleinfahrzeug zu befestigen, welches in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs aufrecht transportiert wird bzw. transportiert werden soll. Vorzugsweise ist die Befestigungseinrichtung in den Fahrzeugsitz eingearbeitet. Insbesondere bildet die Befestigungseinrichtung einen integralen Bestandteil des Fahrzeugsitzes.
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Bei dem in dem Innenraum zu transportierenden Kleinfahrzeug, welches mittels der in dem Fahrzeugsitz integrierten Befestigungseinrichtung befestigt werden kann, handelt es sich vorzugsweise um ein Zweirad, zum Beispiel um ein Fahrrad, ein Pedelec oder um ein E-Bike. Es kann sich aber auch um einen Elektroroller oder um einen Tretroller handeln. Das Kleinfahrzeug kann alternativ als ein Einrad oder als ein Dreirad ausgebildet sein.
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Beispielsweise umfasst der Fahrzeugsitz ein Sitzpolster und eine Rückenlehne. Optional ist die Rückenlehne relativ zu dem Sitzpolster schwenkbar, insbesondere umklappbar und auf das Sitzpolster auflegbar. Vorzugsweise weist die Rückenlehne eine Vorderseite und eine der Vorderseite gegenüberliegende Rückseite auf, wobei die Vorderseite zu dem Sitzpolster gerichtet ist, wenn die Rückenlehne umgeklappt ist.
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In einer möglichen Ausführungsform der Erfindung ist die Befestigungseinrichtung in der Rückenlehne, insbesondere in der Rückseite der Rückenlehne integriert. Vorzugsweise ist die Befestigungseinrichtung als eine Vertiefung ausgebildet. Insbesondere ist die Vertiefung in der Rückseite der Rückenlehne eingebracht. Bevorzugt ist die Vertiefung langgestreckt und verläuft senkrecht und/oder lotrecht in der Rückseite der Rückenlehne, insbesondere wenn die Rückenlehne aufrecht steht und/oder nicht umgeklappt ist. Im Speziellen ist die Vertiefung dazu ausgebildet, ein Rad des Kleinfahrzeugs, z.B. ein Vorderrad oder ein Hinterrad, formschlüssig in sich aufzunehmen und zu halten. Vorzugsweise kann das Rad in der Vertiefung stehen und darin formschlüssig gehalten werden, wenn der Rücksitz umgeklappt ist. Denkbar ist es im Rahmen der Erfindung aber auch, dass das Rad frontal in die Vertiefung eingeschoben werden kann und darin formschlüssig gehalten werden kann, wenn die Rückenlehne aufrecht steht.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist die Vertiefung als ein in einem Längsschnitt durch die Vertiefung und/oder durch den Rücksitz kreisbogenförmiger Spalt ausgebildet. Insbesondere ist die Vertiefung als der kreisbogenförmige Spalt an eine Außenkontur des Rades des Kleinfahrzeugs angepasst und/oder entspricht dieser im Wesentlichen. Im Speziellen bildet der kreisbogenförmige Spalt eine Führungseinrichtung für das Rad, entlang der das Rad einfach in die Vertiefung eingefahren oder eingesteckt werden kann. Optional kann der Spalt teilweise oder vollständig mit einer Schicht oder Lage, z.B. Kunststoff, ausgekleidet sein. Dadurch kann das Einschieben oder Einfahren des Rades erleichtert und/oder das den Spalt umgebende Polster des Rücksitzes vor Beschädigungen geschützt werden. Alternativ ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass die Vertiefung in dem Längsschnitt eine andere Form aufweist, z.B. dass die Vertiefung als ein rechteckiger oder im Wesentlichen rechteckiger Spalt ausgebildet ist.
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In einer möglichen konstruktiven Umsetzung der Erfindung umfasst die Rückenlehne eine Blende, welche die Vertiefung verblendet, insbesondere wenn die Vertiefung unbenutzt ist, im Speziellen wenn das Rad des Kleinfahrzeugs nicht darin aufgenommen ist. Vorzugsweise kann die Blende zumindest teilweise von der Vertiefung entfernt werden, zum Beispiel um das Rad in der Vertiefung anzuordnen. Optional ist die Blende aus einem textilen Material oder aus Leder gebildet, welches die Vertiefung abschnittsweise oder vollständig umgibt oder bedeckt. Alternativ kann die Blende aus einem Kunststoffmaterial gebildet sein. Beispielsweise ist die Blende beweglich an der Rückseite der Rückenlehne angeordnet, wobei sie insbesondere von der Vertiefung weggeklappt oder weggeschwenkt werden kann.
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In einer weiteren möglichen konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist der Fahrzeugsitz als ein Vordersitz oder als ein Rücksitz für das Kraftfahrzeug ausgebildet. Bei dem Vordersitz handelt es sich bevorzugt um einen Beifahrersitz für das Kraftfahrzeug oder um einen Sitz einer vordersten oder mittleren Sitzreihe für das Kraftfahrzeug. Der Rücksitz kann z.B. ein Sitz für eine hintere Rücksitzbank des Kraftfahrzeugs sein.
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Ein Kraftfahrzeug bildet einen weiteren Gegenstand der Erfindung. Das Kraftfahrzeug umfasst den Fahrzeugsitz nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 7. Beispielsweise ist das Kraftfahrzeug als ein Pkw, insbesondere als ein Kombi, SUV, Caravan, Van oder Kleinbus, ausgebildet.
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Dadurch dass das Kraftfahrzeug den Fahrzeugsitz mit der integrierten Befestigungsschnittstelle für das Kleinfahrzeug umfasst, wird eine funktionale und bauraumsparende Möglichkeit geschaffen, dass Kleinfahrzeug sicher in dem Innenraum des Kraftfahrzeugs, bevorzugt aufrecht, zu transportieren.
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Vorzugsweise weist das Kraftfahrzeug einen Innenraum und einen Dachhimmel auf, wobei der Dachhimmel den Innenraum bedeckt. Der Innenraum umfasst insbesondere einen Laderaum zum Verstauen von Ladegut und einen Fahrgastraum für Insassen des Kraftfahrzeugs. Bevorzugt ist der Fahrzeugsitz in dem Fahrgastraum angeordnet. Als Vordersitz bildet der Fahrzeugsitz vorzugsweise einen Beifahrersitz, einen mittleren Sitz einer vordersten Sitzreihe oder einen Sitz einer mittleren Sitzreihe des Kraftfahrzeugs. Als Rücksitz bildet der Fahrzeugsitz vorzugsweise einen Sitz einer hintersten Sitzreihe des Kraftfahrzeugs, welche insbesondere an den Laderaum angrenzt und/oder den Laderaum von dem Fahrgastraum trennt.
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Dadurch dass die Befestigungsschnittstelle bevorzugt als eine Vertiefung in der Rückseite der Rückenlehne ausgebildet ist, ist sie kostengünstig, gewichtsneutral und unauffällig in dem Innenraum des Kraftfahrzeugs integriert. Außerdem baut die in dem Fahrzeugsitz integrierte Befestigungseinrichtung nicht nach außen auf und benötigt somit keinen zusätzlichen Bauraum.
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In einer möglichen Ausführungsform der Erfindung umfasst das Fahrzeug eine zweite Befestigungseinrichtung. Die zweite Befestigungseinrichtung ist vorzugsweise dazu ausgebildet, zusammen mit der ersten Befestigungseinrichtung eine Zweipunktbefestigung für das in dem Innenraum aufrecht zu transportierende Kleinfahrzeug zu bilden. Es können optional mehrere in dem Fahrzeugsitz integrierte Befestigungseinrichtungen und/oder mehrere zweite Befestigungseinrichtungen in dem Kraftfahrzeug vorgesehen sein, sodass sich eine Mehrfachbefestigung für das Kleinfahrzeug ergeben kann.
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Beispielsweise ist die zweite Befestigungseinrichtung als ein Band, z.B. als ein Klettband, insbesondere zur Bildung einer Schlaufe oder als ein Gurt, z.B. als ein Spanngurt, ausgebildet. Alternativ oder optional ergänzend kann die zweite Befestigungseinrichtung als ein Haken und/oder als eine Verzurröse ausgebildet sein. Die zweite Befestigungseinrichtung ist insbesondere dazu vorgesehen und/oder ausgebildet, an einem Rahmen des Kleinfahrzeugs angebracht zu werden.
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Vorteilhaft ist, dass das Kleinfahrzeug durch die Zweipunktbefestigung in dem Kraftfahrzeug sicher aufrecht und somit platzsparend transportiert werden kann. Insbesondere kann das Kleinfahrzeug mittels der Zweipunktbefestigung gegen Umkippen und Rutschen in dem Innenraum gesichert werden.
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Eine mögliche konstruktive Umsetzung der Erfindung sieht vor, dass die zweite Befestigungseinrichtung an dem Dachhimmel angeordnet und/oder anordbar ist. Möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass die zweite Befestigungseinrichtung in dem Dachhimmel fest integriert ist und somit dauerhaft angeordnet ist.
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Im Rahmen der Erfindung ist es aber auch möglich, dass der Dachhimmel mindestens eine Kopplungsschnittstelle aufweist, welche zur bevorzugt lösbaren Kopplung der zweiten Befestigungseinrichtung ausgebildet ist. Insbesondere kann die zweite Befestigungseinrichtung bei Bedarf mit der Kopplungsschnittstelle gekoppelt werden und wieder von dieser gelöst werden, wenn sie nicht benötigt wird. Der Dachhimmel kann mehrere Kopplungsschnittstellen umfassen. Vorzugsweise ist zumindest eine der Kopplungsschnittstellen an dem Dachhimmel in dem Laderaum angeordnet. Alternativ oder optional ergänzend ist zumindest eine andere der Kopplungsschnittstellen an dem Dachhimmel in dem Fahrgastraum angeordnet.
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Beispielsweise ist die mindestens eine Kopplungsschnittstelle als eine Verzurröse, als ein Haken oder als ein Rahmen ausgebildet. Vorzugsweise kann die zweite Befestigungseinrichtung in der Ausbildung als das Band oder als der Gurt durch die Verzurröse, den Haken oder den Rahmen zur Bildung der Schlaufe hindurchgeführt werden.
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Möglich ist es im Rahmen der Erfindung, dass die Kopplungsschnittstelle mindestens einen Kopplungspunkt ausbildet, welcher zur positionsgebundenen Kopplung der zweiten Befestigungseinrichtung ausgebildet ist. Insbesondere ist die Position an dem Dachhimmel, in der die zweite Befestigungseinrichtung gekoppelt werden kann, fest durch den Kopplungspunkt vorgegeben. Beispielsweise ist der Kopplungspunkt an dem Dachhimmel im Fahrgastraum oder an dem Dachhimmel im Laderaum angeordnet. Vorzugsweise weist das Kraftfahrzeug mehrere Kopplungspunkte auf, wobei mindestens einer der Kopplungspunkte an dem Dachhimmel in dem Laderaum und mindestens ein anderer der Kopplungspunkte an dem Dachhimmel in dem Fahrgastraum angeordnet ist.
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Alternativ oder optional ergänzend kann die mindestens eine Kopplungsschnittstelle als mindestens eine Kopplungsschiene ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Kopplungsschiene zur bedarfsgerechten Positionierung der zweiten Befestigungseinrichtung an dem Fahrzeughimmel ausgebildet, wobei die zweite Befestigungseinrichtung hierzu entlang der Kopplungsschiene verschiebbar ist. Die zweite Befestigungseinrichtung umfasst insbesondere ein Gleitelement zum Eingriff und zum Verschieben entlang der Schiene. Das Gleitelement kann z.B. mit dem Gurt oder mit dem Band verbunden sein. Beispielsweise erstreckt sich die Kopplungsschiene in eine Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs oder in eine quer zu der Fahrtrichtung gerichtete Richtung.
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Die Kopplungsschiene kann an dem Dachhimmel in dem Fahrgastraum oder an dem Dachhimmel in dem Laderaum angeordnet sein. Alternativ kann sich die Kopplungsschiene von dem Laderaum in den Fahrgastraum, insbesondere in Fahrtrichtung, erstrecken. Möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass das Kraftfahrzeug mehrere Kopplungsschienen umfasst, wobei mindestens einer der Kopplungsschienen an dem Dachhimmel in dem Laderaum und mindestens eine andere der Kopplungsschienen an dem Dachhimmel in dem Fahrgastraum angeordnet ist.
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Insbesondere wenn der Fahrzeugsitz ein Rücksitz ist, ist die erste Befestigungseinrichtung von dem Laderaum aus zugänglich und zur Befestigung des Kleinfahrzeugs nutzbar. Das Kleinfahrzeug kann vorzugsweise in dem Laderaum aufrecht positioniert werden. In der ersten Befestigungseinrichtung kann das Kleinfahrzeug befestigt sein, indem das Rad in der z.B. als kreisbogenförmiger Spalt ausgebildeten Vertiefung steckt und darin formschlüssig gehalten ist. Zur zusätzlichen Sicherung des Kleinfahrzeugs in dem Laderaum gegen Umkippen und/oder Verrutschen kann der Rahmen des Kleinfahrzeugs an der zweiten Befestigungseinrichtung befestigt werden. Die zweite Befestigungseinrichtung ist hierzu insbesondere an dem Fahrzeughimmel in dem Laderaum angeordnet. Diese Befestigungslösung bietet sich z.B. zum Transport größerer Erwachsenenfahrräder als Kleinfahrzeug an. Aber auch für einen insbesondere längeren Transport von Kinderfahrrädern oder Tretrollern oder E-Scootern kann diese Befestigungslösung geeignet sein.
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Wenn der Fahrzeugsitz ein Vordersitz ist, ist die erste Befestigungseinrichtung in dem Fahrgastraum angeordnet und von der mittleren oder hinteren Rücksitzbank zugänglich. Das Kleinfahrzeug kann auf der Sitzbank positioniert sein, welche hinter dem Fahrzeugsitz angeordnet ist, z.B. auf der mittleren Sitzbank oder auf der hinteren Sitzbank. Mit seinem Rad kann das Kleinfahrzeug in die z.B. als Spalt ausgebildete Vertiefung eingesteckt und darin formschlüssig gehalten sein. Zur zusätzlichen Sicherung des Kleinfahrzeugs in dem Fahrgastraum gegen Umkippen und/oder Verrutschen kann der Rahmen des Kleinfahrzeugs an der zweiten Befestigungseinrichtung befestigt werden. Die zweite Befestigungseinrichtung ist hierzu insbesondere an dem Fahrzeughimmel in dem Fahrgastraum angeordnet. Diese Befestigungslösung bietet sich z.B. zum insbesondere kurzen Transport kleinerer Kinderfahrräder, für Tretroller oder auch für E-Scooter als Kleinfahrzeug an. Vorteilhaft ist, dass auf den Transport des Kleinfahrzeugs in dem Fahrgastraum ausgewichen werden kann, wenn der Laderaum durch anderes Ladegut belegt ist.
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Das Kraftfahrzeug kann mehrere Fahrzeugsitze mit der integrierten Befestigungseinrichtung umfassen. Vorzugsweise ist mindestens einer der Fahrzeugsitze als Vordersitz und mindestens ein anderer der Fahrzeugsitze als Rücksitz ausgebildet. Somit kann das Kleinfahrzeug flexibel in dem Fahrgastraum oder in dem Laderaum befestigt und transportiert werden.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 einen Fahrzeugsitz mit einer integrierten Befestigungseinrichtung zur Befestigung eines Kleinfahrzeugs in einem Laderaum eines Kraftfahrzeugs.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt in einer seitlichen Draufsicht einen Fahrzeugsitz 1, welcher in einem Innenraum 13 eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines PKWs, angeordnet ist. Der Fahrzeugsitz 1 ist als ein Rücksitz ausgebildet. Er bildet einen Sitz einer hintersten Sitzbank des Kraftfahrzeugs. Das Kraftfahrzeug weist einen Dachhimmel 2 auf, welcher den Innenraum 13 bedeckt. Der Innenraum 13 umfasst einen Fahrgastraum 3, in welchen Insassen des Kraftfahrzeugs Platz nehmen können, und einen Laderaum 4, in welchen Ladegut verstaut werden kann. Als Rücksitz trennt der Fahrzeugsitz 1 den Fahrgastraum 3 von dem Laderaum 4.
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Der Fahrzeugsitz 1 weist ein Sitzpolster 5 und eine Rückenlehne 6 auf. Die Rückenlehne 6 ist umgeklappt und liegt mit einer Vorderseite auf dem Sitzpolster 5 auf. Eine Rückseite 14 der Rückenlehne 6 ist zu dem Dachhimmel 2 gerichtet.
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In der Rückenlehne 6, insbesondere auf der Rückseite 14 der Rückenlehne 6, ist eine Befestigungseinrichtung 7 integriert. Die Befestigungseinrichtung 7 ist zur Befestigung eines Kleinfahrzeugs 8, zum Beispiel eines Zweirads, Tretrollers oder E-Scooters, ausgebildet. In der 1 ist als Kleinfahrzeug 8 ein Fahrrad gezeigt, welches aufrecht in dem Laderaum 4 angeordnet ist und darin während der Fahrt mit dem Kraftfahrzeug sicher transportiert werden soll.
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Die Befestigungseinrichtung 7 ist als eine lang gestreckte Vertiefung ausgebildet. Die Vertiefung erstreckt sich in eine Fahrtrichtung F des Kraftfahrzeugs, wenn die Rückenlehne 6 umgeklappt ist. Sie verläuft senkrecht und/oder lotrecht, wenn die Rückenlehne 6 aufrecht steht.
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Das Fahrrad weist ein Vorderrad 11 auf. Zur Befestigung in der Befestigungseinrichtung 7 ist das Vorderrad 11 in die Vertiefung eingesteckt oder eingefahren. Es steht in der Vertiefung in der Rückenlehne 6 auf. Die Vertiefung ist in einem Längsschnitt oder in einer schematischen seitlichen Draufsicht auf den Fahrzeugsitz 1 gemäß der 1 als ein kreisbogenförmiger Spalt 15 ausgebildet. Der Spalt 15 ist an eine Außenkontur eines Rades 11 des Kleinfahrzeugs 8 angepasst und/oder entspricht dieser im Wesentlichen. Der kreisbogenförmige Spalt 15 ist in die Rückenlehne 6 eingebracht und/oder eingearbeitet. Er dient als eine Führungseinrichtung beim Einstecken oder Einschieben des Rades 11 in die Vertiefung. In Fahrtrichtung F und/oder in die Gegenrichtung kann der Spalt begrenzt sein, sodass ein Anschlag für das Vorderrad 11 gebildet ist. Der Spalt 15 ist teilweise oder vollständig mit einer Schicht oder Lage verkleidet, welche das Einstecken oder Einschieben erleichtert und ein angrenzendes Polster der Rückenlehne 6 schützt. In dem kreisbogenförmigen Spalt 15 ist das Vorderrad 11 in die Fahrtrichtung F, in eine Gegenrichtung und zu beiden Seiten formschlüssig gehalten. Vorteilhaft ist, dass durch die umgeklappte Rückenlehne 6 eine zum Transport des Kleinfahrzeugs 8 nutzbare Länge des Laderaums 4 vergrößert wird und somit z.B. auch größere Erwachsenenfahrräder bequem in dem Laderaum 4 transportiert werden können.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann das Kleinfahrzeug 8 auch frontal, insbesondere in Fahrtrichtung F, in den Spalt eingeschoben sein, wenn die Rückenlehne 6 nicht umgeklappt ist und aufrecht steht. Dies hat den Vorteil, dass ein Insasse des Kraftfahrzeugs auf dem Fahrzeugsitz 1 noch Platz nehmen kann, wenn das Kleinfahrzeug 8 in der Befestigungseinrichtung 7 befestigt ist. Diese Möglichkeit der Befestigung kann bevorzugt auf kürzeren Transportstrecken insbesondere für ein kleineres Kinderfahrrad, für einen Tretroller oder E-Scooter geeignet sein, da diese Kleinfahrzeuge oftmals kleinere Vorder- und Hinterräder aufweisen und eine geringere Laderaumlänge benötigen.
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Der Fahrzeugsitz 1, insbesondere die Rückenlehne 6, kann eine nicht gezeigte Blende zum Verblenden der als Spalt ausgebildeten Vertiefung aufweisen. Die Blende ist so ausgebildet, dass sie den Spalt bedeckt, wenn die Befestigungseinrichtung 7 nicht verwendet wird und dass sie den Spalt freigibt, wenn das Vorderrad in den Spalt eingesteckt wird/ist. Hierzu kann die Blende aus einem flexiblen textilen Material oder aus Leder gebildet sein. Sie kann alternativ aus einem Kunststoffmaterial gebildet und beweglich mit dem Rücksitz verbunden sein.
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Das Kraftfahrzeug weist eine zweite Befestigungseinrichtung 9 auf. Die zweite Befestigungseinrichtung 9 ist an dem Dachhimmel 2 in dem Laderaum 4 angeordnet. Sie ist als ein zu einer Schlaufe gelegtes Band oder als ein zu der Schlaufe gelegter Gurt ausgebildet. Es handelt sich um ein Klettband oder um einen Spanngurt. Das in dem Laderaum 4 angeordnete Fahrrad weist einen Rahmen 12 auf. Dieser ist von dem Band oder dem Gurt umgriffen, sodass der Rahmen 12 in der Schlaufe angeordnet und an dem Dachhimmel 2 befestigt ist. Das Band oder der Gurt hängt von dem Dachhimmel 2 herunter, sodass es leichter an dem Rahmen befestigt werden kann.
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Der Dachhimmel 2 weist eine Kopplungsschnittstelle 10 zur lösbaren Koppelung der zweiten Befestigungseinrichtung 9 auf. Die Kopplungsschnittstelle 10 ist als eine Verzurröse, als ein Rahmen oder Haken ausgebildet, welcher an dem Dachhimmel 2 angebracht ist. Somit ist die Kopplungsschnittstelle 10 ein Kopplungspunkt, in dem die zweite Befestigungseinrichtung 9 ortsfest koppelbar ist. Insbesondere ist durch den Kopplungspunkt die Position der zweiten Befestigungseinrichtung 9 an dem Dachhimmel 2 fest vorgegeben. Die zweite Befestigungseinrichtung 9 ist als das Band oder als der Gurt durch die Verzurröse, den Rahmen oder den Haken gezogen und zu der Schlaufe gelegt.
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Die zweite Befestigungseinrichtung 9 kann bei Bedarf, insbesondere wenn das Kleinfahrzeug 8 in dem Laderaum 4 transportiert werden soll, mit der Kopplungsschnittstelle 10 gekoppelt werden. Wenn sie nicht benötigt wird kann die zweite Befestigungseinrichtung 9 von der Kopplungsschnittstelle 10 abgenommen werden.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Kopplungsschnittstelle 10 als eine Kopplungsschiene ausgebildet sein, welche sich in Fahrtrichtung F oder quer zu der Fahrtrichtung F erstrecken kann. Die zweite Befestigungseinrichtung 9 kann in der Kopplungsschiene lösbar gekoppelt werden und entlang dieser verschoben werden. Hierzu kann die zweite Befestigungseinrichtung 9 ein Gleitelement umfassen, welches mit dem Band oder dem Gurt verbunden und/oder verbindbar ist, in die Schiene eingreifen und darin gleiten kann. Dies hat den Vorteil, dass die zweite Befestigungseinrichtung 9 nach Bedarf entlang der Kopplungsschiene an dem Dachhimmel 2 positionierbar ist. Insbesondere ist eine flexiblere Positionierung der zweiten Befestigungseinrichtung 9 möglich.
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Die zweite Befestigungseinrichtung 9 kann in einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel fest, insbesondere nicht lösbar, mit dem Dachhimmel 2 verbunden. Die zweite Befestigungseinrichtung kann hierzu stoff-, form- und/oder kraftschlüssig in Dachhimmel 2 festgelegt sein. Insbesondere wird in diesem Fall auf die Kopplungseinrichtung verzichtet.
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Durch die in dem Fahrzeugsitz integrierte Befestigungseinrichtung 7 und durch die zweite Befestigungseinrichtung 9 umfasst das Kraftfahrzeug eine Mehrpunktbefestigung, insbesondere eine Zweipunktbefestigung, mittels der das Kleinfahrzeug sicher, auch auf längeren Fahrstrecken, in dem Laderaum 4 transportiert werden kann. Es ist insbesondere gegen Umkippen und Verrutschen in dem Laderaum 4 gesichert.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann der Fahrzeugsitz 1 auch als ein Vordersitz des Kraftfahrzeugs oder für das Kraftfahrzeug ausgebildet sein. Als Vordersitz bildet der Fahrzeugsitz 1 zum Beispiel einen Beifahrersitz des Kraftfahrzeugs oder einen Sitz einer mittleren Sitzreihe des Kraftfahrzeugs. Zum Transport des Kleinfahrzeugs wird dieses in dem Fahrgastraum 3, insbesondere auf einem Fahrzeugsitz einer Sitzreihe des Kraftfahrzeugs angeordnet, welche hinter dem Fahrzeugsitz 1 positioniert ist. Das Vorderrad 6 oder das Hinterrad des Kleinfahrzeugs kann so mittels der in dem Fahrzeugsitz 1 integrierten Befestigungseinrichtung 7 in dem Fahrgastraum 3 befestigt, insbesondere formschlüssig gehalten, werden. Zur zusätzlichen Sicherung kann der Rahmen 12 des Kleinfahrzeugs 8 mittels der zweiten Befestigungseinrichtung 9 an dem Dachhimmel 2 befestigt werden. Hierzu ist die zweite Befestigungseinrichtung 9 an dem Dachhimmel 2 in dem Fahrgastraum 3 angeordnet. Zum Beispiel kann die zweite Befestigungseinrichtung 9 über die Kopplungsschnittstelle mit dem Dachhimmel 2 gekoppelt sein, wobei die Kopplungsschnittstelle an dem Dachhimmel 2 in dem Fahrgastraum 3 angeordnet ist. Der Transport des Kleinfahrzeugs in dem Fahrgastraum 3 ist insbesondere für kürzere Fahrstrecken und/oder wenn der Laderaum durch Ladegut belegt ist vorteilhaft.
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Das Kraftfahrzeug kann mehrere Fahrzeugsitze 1 umfassen, wobei mindestens einer der Fahrzeugsitze als Vordersitz und mindestens einer der Fahrzeugsitze 1 als Rücksitz ausgebildet ist. Das Kraftfahrzeug kann mehrere zweite Befestigungseinrichtungen 9 und/oder mehrere Kopplungsschnittstellen 10 umfassen, welche über den Dachhimmel 2 verteilt angeordnet sind. Mindestens eine Befestigungseinrichtung 9 und/oder Kopplungsschnittstelle 10 kann an dem Dachhimmel 2 in dem Laderaum 4 angeordnet sein und mindestens eine andere Befestigungseinrichtung 9 und/oder Kopplungsschnittstelle 10 kann an dem Dachhimmel 2 in dem Fahrgastraum 3 angeordnet sein. Durch Anordnung mehrerer Fahrzeugsitze 1 als Vordersitz und als Rücksitz und mehrerer zweiter Befestigungseinrichtungen 9 kann eine flexible Nutzung des kompletten Innenraums 13, insbesondere des Laderaums 4 und des Fahrgastraums 3, zum Transport des Kleinfahrzeugs 8 ermöglicht werden.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Dachhimmel
- 3
- Fahrgastraum
- 4
- Laderaum
- 5
- Sitzpolster
- 6
- Rückenlehne
- 7
- Befestigungseinrichtung
- 8
- Kleinfahrzeug
- 9
- Zweite Befestigungseinrichtung
- 10
- Kopplungsschnittstelle
- 11
- Vorderrad
- 12
- Rahmen
- 13
- Innenraum
- 14
- Rückseite
- 15
- kreisbogenförmiger Spalt
- F
- Fahrtrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004005126 U1 [0003]