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Die Erfindung betrifft eine Arretiereinrichtung zum Arretieren einer Rückenlehne einer Sitzanlage für ein Fahrzeug, insbesondere für einen Kraftwagen, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Arretiereinrichtungen zum Arretieren von Rückenlehnen von Sitzanlagen für Fahrzeuge, insbesondere für Personenkraftwagen, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau bereits hinlänglich bekannt. Eine solche Arretiereinrichtung umfasst wenigstens einen zumindest mittelbar an der Karosserie des Fahrzeugs befestigbaren Halter, welcher wenigstens ein Arretierelement zum Arretieren der Rückenlehne in einer Sitzstellung aufweist. Dies bedeutet, dass der Halter im vollständig hergestellten Zustand des Fahrzeugs zumindest mittelbar an der Karosserie des Fahrzeugs befestigt ist. Die Rückenlehne ist in der Sitzstellung mittels des Halters relativ zu der Karosserie arretierbar, so dass sich die Rückenlehne nicht unerwünschter Weise aus der Sitzstellung bewegen kann. Hierzu wirkt die Rückenlehne beispielsweise formschlüssig mit dem Halter zusammen. Da der Halter dabei an der Karosserie befestigt ist, ist die Rückenlehne über den Halter an der Karosserie festgelegt.
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Ferner offenbart die
DE 10 2004 056 507 B3 einen Fahrzeugsitz, mit einem Sitzrahmen und mit einem an dem Sitzrahmen angelenkten Lehnenrahmen, welcher zwischen einer aufrechten Grundstellung, einer teilweise vorgeklappten Easy-Entry-Position und einer vollständig vorgeklappten Cargo-Stellung relativ zu dem Sitzrahmen verstellbar ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Arretiereinrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass eine besonders einfache Arretierung der Rückenlehne realisierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Arretiereinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Arretiereinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass eine besonders einfache und insbesondere bauraum- und kostengünstige Arretierung der Rückenlehne realisierbar ist, ist erfindungsgemäß ein separat von der Karosserie und separat von dem Halter ausgebildetes Zusatzteil vorgesehen, welches mittels des Arretierelements des Halters an dem Halter befestigbar ist und wenigstens ein weiteres Arretierelement aufweist, mittels welchem die Rückenlehne in einer Ladestellung arretierbar ist, in welcher die Rückenlehne gegenüber der Sitzstellung in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne geneigt ist. Somit kann die Rückenlehne bedarfsgerecht zwischen der Sitzstellung und der Ladestellung relativ zur Karosserie verschwenkt werden, wobei die Rückenlehne in der Ladestellung in Fahrzeuglängsrichtung weiter nach vorne verschwenkt beziehungsweise geneigt ist als in der Sitzstellung.
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Beispielsweise schließt eine Lehnenfläche der Rückenlehne mit einer Sitzfläche eines Sitzteils der Sitzanlage einen Winkel ein, welcher in der Sitzstellung größer als 90 Grad ist. Dadurch kann beispielsweise eine Person besonders komfortabel auf der Sitzanlage sitzen. Da die Rückenlehne in der Ladestellung gegenüber der Sitzstellung in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne geneigt beziehungsweise verschwenkt ist, ist der Winkel in der Ladestellung kleiner als in der Sitzstellung. In der Ladestellung beträgt der Winkel beispielsweise 90 Grad, oder der Winkel ist in der Ladestellung beispielsweise kleiner als 90 Grad jedoch größer als 70 Grad, insbesondere größer als 80 Grad. Dadurch kann eine Person noch komfortabel auf der Sitzanlage sitzen, jedoch kann auch Transportgut mit großen Abmessungen beispielsweise in einem sich in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten an die Rückenlehne anschließenden Stauraum des Fahrzeugs verstaut werden.
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Die erfindungsgemäße Arretiereinrichtung ermöglicht dabei ein besonders einfaches und insbesondere bauraum- und kostengünstiges Arretieren der Rückenlehne sowohl in der Ladestellung als auch in der Sitzstellung, wobei für das Arretieren der Rückenlehne in der Ladestellung das genannte Zusatzteil zum Einsatz kommt. Das Zusatzteil ist somit ein separat von der Karosserie und separat von dem Halter ausgebildetes Bauteil, welches separat von dem Halter untergebracht beziehungsweise verstaut werden kann. Dadurch ist es beispielsweise möglich, verblockte Teile zu verwenden. Beispielsweise im Vergleich zur Verwendung eines zusätzlichen Halters, welcher zum Arretieren der Rückenlehne in der Ladestellung zum Einsatz kommt und dabei verschwenkbar an der Karosserie gehalten ist, können durch den Einsatz des Zusatzbauteils Werkzeugkosten reduziert oder eingespart werden. Darüber hinaus kann die Variantenvielfalt von Verkleidungsteilen reduziert werden, und eine Kostenbelastung eines so genannten Ecktyps des Fahrzeugs kann vermieden werden, da das Zusatzbauteil als Sonderausstattung zum Einsatz kommen kann.
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Das Zusatzteil kann mittels des ersten Arretierelements des Halters bedarfsgerecht, insbesondere reversibel lösbar, an dem Halter befestigt und von dem Halter abgenommen beziehungsweise gelöst und beispielsweise bedarfsgerecht verstaut werden, sodass das Zusatzteil nicht ständig an dem Halter oder im Bereich des Halters angebracht sein muss. Dadurch kann der Bauraumbedarf im Bereich des Halters gering gehalten werden. Ferner ist es möglich, das Zusatzteil an einer optimalen und packageverträglichen Stelle zu verstauen, das heißt unterzubringen. Ferner ist ein besonders flexibler und bedarfsgerechter Einsatz des Zusatzbauteils möglich, da das Zusatzbauteil dann und nur dann am Halter befestigt wird, wenn die Arretierung der Rückenlehne in der Ladestellung gewünscht ist. Da zum Befestigen des Zusatzbauteils an dem Halter das erste Arretierelement des Halters verwendet wird, können zudem die Kosten des Halters und des Arretierelements besonders gering gehalten. Dies ist möglich, da dem ersten Arretierelement des Halters eine Doppelfunktion zukommt. Zum einen dient das erste Arretierelement des Halters dazu, die Rückenlehne in der Sitzstellung zu Arretieren. Zum anderen wird das erste Arretierelement des Halters genutzt, um das Zusatzbauteil an dem Halter zu befestigen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Fig. eine schematische Perspektivansicht einer Arretiereinrichtung zum Arretieren einer Rückenlehne einer Sitzanlage für ein Fahrzeug in wenigstens einer Ladestellung und in wenigstens einer Sitzstellung, wobei die Arretiereinrichtung einen Halter und ein separat von dem Halter ausgebildetes Zusatzteil umfasst.
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Die einzige Fig. zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine Arretiereinrichtung 10 eines Fahrzeugs, welches beispielsweise als Personenkraftwagen ausgebildet ist. Das Fahrzeug umfasst wenigstens eine in der Fig. nicht dargestellte Sitzanlage, welche im Innenraum des Fahrzeugs angeordnet ist. Beispielsweise ist die Sitzanlage als Fond-Sitzanlage ausgebildet und stellt dabei wenigstens einen Sitzplatz für eine Person bereit, welche – da die Sitzanlage beispielsweise als Fond-Sitzanlage ausgebildet ist – ein Fond-Passagier ist, welcher im Fond des Innenraums auf dem Sitzplatz und somit auf der Sitzanlage Platz nehmen kann. Die Sitzanlage umfasst dabei wenigstens ein Sitzteil, welches eine Sitzfläche bereitstellt, auf die sich die Person setzen kann. Die Sitzanlage umfasst ferner wenigstens eine Rückenlehne, welche beispielsweise um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachse relativ zu dem Sitzteil verschwenkbar ist.
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Dabei weist die Rückenlehne eine Lehnenfläche auf, an die sich die auf der Sitzfläche sitzende Person anlehnen kann. Die Rückenlehne ist dabei um die Schwenkachse relativ zu dem Sitzteil zwischen einer Sitzstellung und wenigstens einer Ladestellung verschwenkbar, wobei die Rückenlehne in der Ladestellung gegenüber der Sitzstellung nach vorne geneigt beziehungsweise nach vorne verschwenkt ist. Die Lehnenfläche schließt mit der Sitzfläche einen Winkel ein, welcher in der Sitzstellung beispielsweise größer als 90 Grad ist. In der Ladestellung ist der Winkel jedoch beispielsweise kleiner als 90 Grad und größer als 70 Grad, insbesondere größer als 80 Grad, oder der Winkel beträgt in der Ladestellung zumindest im Wesentlichen 90 Grad.
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In Fahrzeuglängsrichtung nach hinten schließt sich an die Rückenlehne ein heckseitiger Stauraum des Fahrzeugs an, wobei Transportgut in dem Stauraum verstaut werden kann. Da die Rückenlehne in der Ladestellung gegenüber der Sitzstellung nach vorne geneigt beziehungsweise nach vorne verschwenkt ist, kann in der Ladestellung der Rückenlehne Transportgut mit besonders großen Außenabmessungen besonders gut in dem heckseitigen Stauraum untergebracht beziehungsweise verstaut werden.
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Die Arretiereinrichtung 10 dient nun dazu, die Rückenlehne in der Sitzstellung und in der Ladestellung relativ zu der Karosserie 14 des Fahrzeugs zu Arretieren, sodass sich die Rückenlehne nicht unerwünschter Weise aus der Sitzstellung beziehungsweise aus der Ladestellung bewegen kann. Da der Winkel zwischen der Lehnenfläche und der Sitzfläche in der Ladestellung zwar kleiner als in der Sitzstellung, jedoch größer als 70 Grad, insbesondere größer als 80 Grad ist, oder 90 Grad beträgt kann auch in der Ladestellung der Rückenlehne eine Person auf dem Sitzplatz komfortabel sitzen.
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Zum Arretieren der Rückenlehne in der Sitzstellung umfasst die Arretiereinrichtung einen Halter 12, welcher beispielsweise aus einem metallischen Werkstoff gebildet ist. Der Halter 12 ist zumindest mittelbar an der Karosserie 14 des Fahrzeugs festgelegt und weist ein erstes Arretierelement 16 auf, welches beispielsweise eine Durchgangsöffnung umfasst. Mittels des Arretierelements 16 kann die Rückenlehne in der Sitzstellung relativ zur Karosserie 14 arretiert werden. Beispielsweise weist die Rückenlehne ein Lehnenschloss auf, welches in der Sitzstellung formschlüssig mit dem Arretierelement 16 zusammenwirkt. Dadurch ist die Rückenlehne über den Halter 12 an der Karosserie 14 festgelegt und kann sich nicht relativ zu der Karosserie 14 aus der Sitzstellung bewegen.
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Um nun die Rückenlehne auf besonders einfache und insbesondere bauraum- und kostengünstige Weise in der von der Sitzstellung unterschiedlichen Ladestellung relativ zur Karosserie 14 zu arretieren, umfasst die Arretiereinrichtung 10 ein separat von der Karosserie 14, separat von der Sitzanlage und separat von dem Halter 12 ausgebildetes Zusatzteil 18, welches mittels des ersten Arretierelements 16 des Halters 12 an dem Halter 12 befestigbar ist.
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Die Fig. zeigt dabei das Zusatzteil 18 in seinem mittels des ersten Arretierelements 16 an dem Halter 12 befestigten Zustand, sodass das Zusatzteil 18 über den Halter 12 an der Karosserie 14 festgelegt ist. Das Zusatzteil 18 ist beispielsweise aus einem metallischen Werkstoff gebildet. Ferner weist das Zusatzteil 18 wenigstens ein weiteres Arretierelement 20 auf, welches beispielsweise wenigstens eine Durchgangsöffnung umfasst. Mittels dem weiteren Arretierelement 20 ist die Rückenlehne in der Ladestellung arretierbar. Beispielsweise kann die Rückenlehne über das Lehnenschloss in der Ladestellung formschlüssig mit dem weiteren Arretierelement 20 zusammenwirken, sodass die Rückenlehne mittels des zweiten Arretierelements 20 und somit über das Zusatzteil 18 und den Halter 12 relativ zu der Karosserie 14 arretiert und somit festgelegt ist. Somit ist die Rückenlehne in ihrer Ladestellung über das Zusatzteil 18 und den Halter 12 relativ zur Karosserie 14 arretiert.
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Das Zusatzteil 18 weist beispielsweise wenigstens ein Befestigungselement 22 auf, welches zum Befestigen des Zusatzteils 18 an dem Halter 12 in formschlüssiges Zusammenwirken mit dem ersten Arretierelement 16 des Halters bringbar ist. Dies bedeutet beispielsweise, dass das Befestigungselement 22 mit dem ersten Arretierelement 16, insbesondere formschlüssig, verbunden wird, um dadurch das Zusatzteil 18, insbesondere reversibel lösbar, an dem Halter 12 zu befestigen. Hierzu wird beispielsweise das Befestigungselement durch die Durchgangsöffnung des ersten Arretierelements durchgesteckt. Um das Zusatzteil 18 von dem Halter 12 zu losen, wird das formschlüssige Zusammenwirken des Befestigungselements 22 mit dem ersten Arretierelement 16 aufgehoben, ohne dass es zu Beschädigungen oder Zerstörungen des Halters 12 oder des Zusatzteils 18 kommt. Durch das Aufheben des Zusammenwirkens des Befestigungselements 22 mit dem ersten Arretierelement 16 kann das Zusatzteil 18 zerstörungsfrei von dem Halter 12 gelöst werden, sodass dann das erste Arretierelement 16 wieder zur Verfügung steht, um die Rückenlehne in der Sitzstellung zu Arretieren.
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Das separat von der Karosserie 14 und separat von dem Halter 12 ausgebildete Zusatzteil 18 kann besonders bedarfsgerecht zum Einsatz kommen und insbesondere bauraumgünstig verstaut und insbesondere an packageverträglichen Stellen untergebracht werden, da das Zusatzteil 18 nicht ständig an der Karosserie 14 gehalten ist. Die Arretiereinrichtung 10 ermöglicht es somit, die auch als Cargo-Stellung bezeichnete Ladestellung im Fond des Innenraums auf besonders einfache und kostengünstige Weise insbesondere bei Fahrzeugen ohne starre Hutablage zu realisieren, da anstelle eines permanent an der Karosserie gehaltenen weiteren Halters das als Zubehörteil ausgebildete Zusatzteil 18 zum Einsatz kommt, welches bedarfsgerecht über das erste Arretierelement 16 mit dem Halter 12 verbunden und von dem Halter 12 gelöst werden kann. Dadurch können im Bereich des Halters 12 Bauraumprobleme vermieden beziehungsweise gelöst werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004056507 B3 [0003]