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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung des Abstands einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes von einem Karosserieteil eines Kraftfahrzeugs, mit einem Abstandseinstellelement nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
DE 10 2014 105 981 A1 bekannt. Dabei kann eine schwenkbare Rückenlehne mittels eines feststehenden Schließbügels und eines schwenkbaren Schließbügels in zwei unterschiedlichen Positionen arretiert werden.
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Aus der
DE 100 43 348 A1 ist eine Sicherungsstange zur Lagefixierung von hochgeklappten Teilen eines Fahrzeugsitzes in der Nichtgebrauchslage bekannt. Die Sicherungsstange besteht aus einem Unterteil und einem Oberteil, die über ein arretierbares Gelenk miteinander verbunden sind, wobei die Sicherungsstange einerseits an dem Rohbau des Fahrzeugbodens und andererseits an dem Fahrzeugsitz angebracht ist.
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Aus der
DE 27 25 001 C2 ist ein Versenksitz für ein Kraftfahrzeug bekannt, der mittels mehrerer Schwenkarme gegenüber der Karosserie verstellt werden kann.
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Problematisch bei diesen bekannten Lösungen ist der Umstand, dass diese nicht nachgerüstet werden können, so dass ein Verstellen des Abstands bzw. des Winkels der Rückenlehne gegenüber der Karosserie nicht möglich ist, wenn eine solche Option beim Kauf des Kraftfahrzeugs nicht in dessen Konfiguration aufgenommen wurde. Insbesondere im Falle des Verkaufs eines gebrauchten Fahrzeugs kann sich dies nachteilig für den Besitzer auswirken.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Einstellung des Abstands einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes von einem Karosserieteil zu schaffen, die einfach zu bedienen ist und im Bedarfsfall nachgerüstet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch die erfindungsgemäße Entnehmbarkeit des Abstandseinstellelements kann dieses nicht nur außerhalb des Kraftfahrzeug gelagert werden, sondern lässt sich auch bei bestehenden Fahrzeugen nachrüsten, da es sehr einfach in die bereits vorhandene Verriegelung der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes an dem Karosserieteil des Kraftfahrzeugs eingehängt werden kann und im Prinzip einen zwischen diesen beiden Teilen angeordneten Abstandshalter darstellt, um die den Abstand zwischen der Rückenlehne und dem Karosserieteil vergrößernde Position zu erzeugen.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen, dass zur Integration des Abstandseinstellelements in das Fahrzeug keinerlei technischen Veränderungen an demselben vorgenommen werden müssen. Des Weiteren kann, abhängig von der jeweiligen Ausgestaltung der einzelnen Fahrzeuge, das Abstandseinstellelement auch bei unterschiedlichen Fahrzeugen zum Einsatz kommen und es ist möglich, dasselbe als Zubehörteil anzubieten.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann durch das Abstandseinstellelement eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Karosserieteil und der Rückenlehne gebildet sein. Eine solche kraftschlüssige Verbindung gewährleistet einen sicheren Halt der Rückenlehne in beiden Positionen derselben.
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Eine sehr einfache Bedienung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung mit einer zuverlässigen Funktion derselben ergibt sich, wenn das Abstandseinstellelement einen starren Abschnitt und einen gegenüber dem starren Abschnitt schwenkbaren Abschnitt aufweist, wobei der schwenkbare Abschnitt das Verriegelungselement von wenigstens einer der Verbindungseinrichtungen aufweist.
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In Anspruch 10 ist ein Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung angegeben.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes und eines Karosserieteils mit einer Vorrichtung zur Einstellung des Abstands zwischen diesen Bauteilen;
- 2 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung des Abstands der Rückenlehne von dem Karosserieteil;
- 3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung des Abstands der Rückenlehne von dem Karosserieteil;
- 4 eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung des Abstands der Rückenlehne von dem Karosserieteil;
- 5 eine Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung aus 4;
- 6 eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung des Abstands der Rückenlehne von dem Karosserieteil;
- 7 eine fünfte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung des Abstands der Rückenlehne von dem Karosserieteil; und
- 8 eine sechste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung des Abstands der Rückenlehne von dem Karosserieteil.
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1 zeigt in einer sehr schematischen Darstellung einen Fahrzeugsitz 1 eines in seiner Gesamtheit nicht dargestellten Kraftfahrzeugs. Der Fahrzeugsitz 1 weist in an sich bekannter Weise ein Sitzpolster 2 und eine Rückenlehne 3 auf. Des Weiteren ist in 1 auf ebenfalls sehr schematische Weise ein Karosserieteil 4 des Kraftfahrzeugs dargestellt, bei dem es sich beispielsweise um ein Blech im Bereich der hinteren Tür handeln kann.
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Auf wiederum sehr schematische Weise ist in 1 außerdem eine Vorrichtung 5 zur Einstellung des Abstands der Rückenlehne 3 von dem Karosserieteil 4 dargestellt. Die Vorrichtung 5 weist ein Abstandseinstellelement 6 auf, das zwischen die Rückenlehne 3 und das Karosserieteil 4 einsetzbar ist. Dabei bildet das Abstandseinstellelement 6 jedoch keinen festen Bestandteil des Kraftfahrzeugs, sondern ist vollständig aus demselben entnehmbar. Dies wird nachfolgend ausführlicher beschrieben.
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Grundsätzlich dient die Vorrichtung 5 dazu, zwei verschiedene Positionen der Rückenlehne 3 relativ zu dem Karosserieteil 4 zu ermöglichen. In einer dieser Positionen liegt die Rückenlehne 3 an dem Karosserieteil 4 an und ist mit diesem verbunden. Bei dieser Position handelt es sich um eine bei jeder klappbaren Rückenlehne 3 mögliche Position. Zum Einnehmen dieser Position ist das Abstandseinstellelement 6 nicht notwendig, sondern kann aus dem Kraftfahrzeug entnommen werden und sich im Prinzip an einem beliebigen Platz befinden. In dieser Position ist nur der in 1 mit „I“ bezeichnete Raum zum Lagern von Gegenständen hinter der Rückenlehne 3 vorhanden, der üblicherweise dem Kofferraum entspricht.
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Dagegen kann mit Hilfe der Vorrichtung 5 bzw. mit Hilfe des Abstandseinstellelements 6 der Abstand zwischen der Rückenlehne 3 und dem Karosserieteil 4 vergrößert werden. Dies ist in 1 durch den zusätzlichen, mit „II“ bezeichneten Raum dargestellt, der sich in Fahrtrichtung „x“ vor dem mit „I“ bezeichneten Raum befindet. Auf diese Weise wird der Kofferraum des Fahrzeugs vergrößert. In dieser den Abstand zwischen der Rückenlehne 3 und dem Karosserieteil 4 vergrößernden Position der Vorrichtung 5 befindet sich das Abstandseinstellelement 6 zwischen der Rückenlehne 3 und dem Karosserieteil 4.
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Zur Verbindung des Abstandseinstellelements 6 mit der Rückenlehne 3 einerseits und dem Karosserieteil 4 andererseits sind jeweilige Verbindungseinrichtungen 7 und 8 vorgesehen. Hierbei dient die Verbindungseinrichtung 7 dazu das Abstandseinstellelement 6 mit der Rückenlehne 3 zu verbinden. Die Verbindungseinrichtung 8 dient dazu, das Abstandseinstellelement 6 an seinem anderen Ende mit dem Karosserieteil 4 zu verbinden.
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Jede der Verbindungseinrichtungen 7 und 8 weist jeweils ein Aufnahmeelement 9 und ein in das Aufnahmeelement 9 eingreifendes Verriegelungselement 10 auf. Da, wie oben beschrieben, das Abstandseinstellelement 6 im Prinzip lediglich in eine bereits vorhandene Verbindungsanordnung zwischen der Rückenlehne 3 und dem Karosserieteil 4 eingreift bzw. zwischen der Rückenlehne 3 und dem Karosserieteil 4 eingesetzt wird, werden zum Anbringen des Abstandseinstellelements 6 zwischen die Rückenlehne 3 und das Karosserieteil 4 das bereits an dem Karosserieteil 4 vorhandene Aufnahmeelement 9 und das bereits an der Rückenlehne 3 vorhandene Verriegelungselement 10 genutzt. Das Abstandseinstellelement 6 weist demnach an dem mit der Rückenlehne 3 zu verbindenden Ende ein Aufnahmeelement 9, in das das an der Rückenlehne 3 vorhandene Verriegelungselement 10 eingreift, und an dem mit dem Karosserieteil 4 zu verbindenden Ende ein Verriegelungselement 10 auf, das in ein an dem Karosserieteil 4 vorhandenes Aufnahmeelement 9 eingreift. In den nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen des Abstandseinstellelements 6 ist die Verbindung desselben mit der Rückenlehne 3 jeweils nur sehr schematisch angedeutet. Selbstverständlich könnte das Abstandseinstellelement 6 auch an Ausführungen angepasst sein, bei denen die Rückenlehne 3 ein Aufnahmeelement 9 und das Karosserieteil 4 ein Verriegelungselement 10 aufweist. In der Position, in der das Abstandseinstellelement 6 nicht vorhanden ist, greift das Verriegelungselement 10 der Rückenlehne 3 in das Aufnahmeelement 9 des Karosserieteils 4 ein.
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Dabei bilden die Verbindungseinrichtungen 7 und 8 jeweils eine in Zug- und Druckrichtung kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Abstandseinstellelement 6 und dem Karosserieteil 4 bzw. der Rückenlehne 3, wodurch letztendlich auch eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Rückenlehne 3 und dem Karosserieteil 4 gebildet wird, wenn sich das Abstandseinstellelement 6 zwischen diesen beiden Bauteilen befindet.
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Zum Entnehmen des Abstandseinstellelements 6 aus dem Bereich zwischen der Rückenlehne 3 und dem Karosserieteil 4 und damit zur Ermöglichung der Erzeugung der den Abstand zwischen der Rückenlehne 3 und dem Karosserieteil 4 verkleinernden Position können die beiden Verbindungseinrichtungen 7 und 8 durch Lösen der Verbindung zwischen dem jeweiligen Verriegelungselement 10 und dem jeweiligen Aufnahmeelement 9 von der Rückenlehne 3 bzw. dem Karosserieteil 4 gelöst werden.
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Bei der in 2 dargestellten Ausführungsform weist das Abstandseinstellelement 6 einen starren Abschnitt 11 und einen gegenüber dem starren Abschnitt 11 schwenkbaren Abschnitt 12 auf. Dabei ist an dem starren Abschnitt 11 ein Teil des Verriegelungselements 10 und an dem schwenkbaren Abschnitt 12 ein anderer Teil des Verriegelungselements 10 der Verbindungseinrichtung 8 angeordnet, die die Verbindung zwischen dem Abstandseinstellelement 6 und der Rückenlehne 3 herstellt. Durch Verschwenken des schwenkbaren Abschnitts 12 um eine Drehachse 13 kann das Verriegelungselement 10 durch Verbinden der beiden Teile desselben so geschlossen werden, dass eine Verbindung des Verriegelungselements 10 mit dem Aufnahmeelement 9, das in nicht dargestellter Weise fest mit der Rückenlehne 3 verbunden ist, hergestellt wird, um die Verbindungseinrichtung 8 zu schließen.
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3 zeigt eine ähnliche Ausführungsform wie 2, d. h. es ist wiederum der starre Abschnitt 11 und der um die Drehachse 13 gegenüber dem starren Abschnitt 11 schwenkbare Abschnitt 12 vorgesehen. Hierbei kann das Verriegelungselement 10 der Verbindungseinrichtung 8 mittels eines Magnetverschlusses 14 verschließ- bzw. verriegelbar sein. Da derartige Magnetverschlüsse 14 aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt sind und daher auf bekannte Lösungen zurückgegriffen werden kann, werden diese hierin nicht näher beschrieben. Beispielsweise kann der Magnetverschluss 14 durch Drehen eines Teils des Verriegelungselements 10 gegenüber einem anderen Teil desselben verschlossen werden.
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Bei der in 4 dargestellten Ausführungsform weist das Verriegelungselement 10 der Verbindungseinrichtung 8 ein Einhängeelement 10a zum Einhängen in das Aufnahmeelement 9 auf. Durch das Einhängeelement 10a wird eine Bewegung des Verriegelungselements 10 verhindert. Des Weiteren weist in diesem Fall das Abstandseinstellelement 6 eine in Richtung des Karosserieteils 4 verlaufende Verlängerung 15 auf. An der Verlängerung 15 ist ein Widerhaken 16 angebracht, der zum Eingriff in eine Ausnehmung 17 des Karosserieteils 4 vorgesehen ist.
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In 5 ist eine bei der in 4 dargestellten Ausführungsform verwendbare Verrastung des Verriegelungselements 10 dargestellt. Dieses kann dabei in der mit „y“ bezeichneten Richtung seitlich gegenüber dem Aufnahmeelement 9 verrastet werden.
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6 zeigt eine weitere Ausführungsform des Abstandseinstellelements 6. Hierbei ist wiederum die Verlängerung 15 an dem Abstandseinstellelement 6 vorgesehen. Die Verlängerung 15 weist ebenfalls den Widerhaken 16 auf, der in die Ausnehmung 17 in dem Karosserieteil 4 eingreift. Zusätzlich ist das Verriegelungselement 10 der Verbindungseinrichtung 8 gegen die Kraft eines Federelements 18 verschieblich gelagert, sodass das Verriegelungselement 10 in das Aufnahmeelement 9 eingefädelt werden kann und durch das Federelement 13 in Richtung des Pfeils A gegen dasselbe gedrückt wird.
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Bei der Ausführungsform des Abstandseinstellelements 6 gemäß 7 ist das Verriegelungselement 10 der Verbindungseinrichtung 8 mittels eines Drehverschlusses 19 verschließbar.
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8 zeigt eine Ausführungsform, bei der das Verriegelungselement 10 der Verbindungseinrichtung 8 ein Indikatorelement 20 aufweist, das in der Lage ist, den Zustand, in dem das Verriegelungselement 10 mit dem Aufnahmeelement 9 verriegelt ist, anzuzeigen.
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Sämtliche hierin beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung 5 und insbesondere des Abstandseinstellelements 6 derselben können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, sofern nicht offensichtliche Gründe gegen bestimmte Kombinationen sprechen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014105981 A1 [0002]
- DE 602004002142 T2 [0003]
- DE 10043348 A1 [0004]
- DE 2725001 C2 [0005]