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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Fixierung von Ladegut in einem Fahrzeug gemäß der Merkmalskombination des Patentanspruchs 1 der Erfindung. Ferner betrifft die Erfindung gemäß Anspruch 10 derselben ein Fahrzeug mit einer derartigen Anordnung.
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Aus der
DE 197 15 527 A1 ist ein in ein Fahrzeug integrierter Fahrradträger bekannt, der sich aus zwei parallel nebeneinander angeordneten Tragarmen zusammensetzt, die von einer Kofferraumhaube bzw. Heckklappe getragen sind. Die Tragarme sind jeweils in einer Führung der Heckklappe in Fahrtrichtung des Fahrzeugs verschieblich angeordnet. Dabei ermöglicht die Führung der Tragarme das Verschieben der Tragarme zwischen einer Ruheposition, in der die Tragarme im Wesentlichen bündig mit der äußeren Oberfläche der Heckklappe abschließen, und einer Gebrauchsstellung, in der die Tragarme nach hinten über die Heckklappe hinausreichen. Die Ausladung der Tragarme ist so bemessen, dass wenigstens ein Fahrrad auf die Tragarme aufgesetzt werden kann. Am freien Ende der Tragarme ist ein Haken, eine Klemme oder ein sonstiges Mittel zum Befestigen des Fahrrades vorgesehen. Aus der
DE 10 2007 060 974 A1 ist eine Stange vorzugsweise zur Halterung eines Gepäcknetzes in einem Kofferraum eines Fahrzeugs bekannt, die sich im Wesentlichen waagerecht und senkrecht zu an gegenüberliegenden Seitenwänden des Kofferraums verlaufenden waagerechten Halteschienen erstreckt. Die Stange ist als ein Gestänge ausgebildet, das zusammenklappbar oder zusammenfaltbar ist. Im aufgeklappten Zustand des Gestänges, das vorzugsweise als ein Teleskopgestänge ausgebildet ist, wird das Gestänge über eine Verriegelungseinrichtung endseitig an der waagerechten Halteschiene des Kofferraums befestigt. Die Verriegelungseinrichtung umfasst einen Adapter, der rastend mit einem freien Ende des Gestänges verbunden ist und auf einer dem Gestänge abgewandten Seite derart ausgebildet ist, dass es an die Halteschiene ansetzbar und entlang der Halteschiene verschiebbar ist. Der Adapter enthält Befestigungsmittel derart, dass er in Verrieglungsstellung bringbar ist, in der der Adapter und das demselben zugeordnete Ende des Gestänges fest an der Halteschiene arretierbar ist. Aus der
DE 196 51 580 A1 und der
DE 196 02 472 A1 sind des Weiteren geteilte Teleskopstangen mit einem Exzenter-Feststellmechanismus bekannt, vermittels die Teleskopstangen-Teile gegeneinander arretierbar sind.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zur Fixierung von Ladegut in einem Fahrzeug zu schaffen, die mit geringstem technischen Aufwand eine einfache und kostengünstige Fixierung besagten Ladegutes im Fahrzeug ermöglicht. Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeug mit einer derartigen Anordnung bereitzustellen.
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Gelöst wird die gestellte Aufgabe demnach mit einer Anordnung zur Fixierung von Ladegut in einem Fahrzeug, umfassend zumindest eine Befestigungstange, wobei die zumindest eine Befestigungsstange einenends ein erstes Mittel zur lösbaren Befestigung derselben an einem karosseriefesten Bauteil des Fahrzeugs und anderenends ein zweites Mittel zur lösbaren Befestigung derselben am Ladegut aufweist. Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass Ladegut schnell und effektiv gegen Rutschen im Laderaum sowie zusätzlich in einer Crashsituation gesichert ist, so dass Verletzungen durch „umherfliegende” Gegenstände wirkungsvoll vermieden sind. Bei Nichtbenutzung der zumindest einen Befestigungsstange kann diese dem Fahrzeug entnommen oder in einem nicht störenden Bereich des Fahrzeugs, beispielsweise im Bereich der Reserveradmulde verstaut werden. Überdies ist die Befestigungsstange nicht auf ein bestimmtes Ladegut beschränkt, sondern kann für jedwedes, mit dem Fahrzeug transportables Ladegut ausgelegt werden.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach ist vorgesehen, dass die zumindest eine Befestigungsstange in ihrer Länge veränderbar ausgebildet ist, wodurch die Befestigungsstange komfortabel an das Ladegut und deren Anordnung im Laderaum des Fahrzeugs anpassbar ist. In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die zumindest eine Befestigungsstange teleskopierbar ausgebildet.
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Wie die Erfindung weiter vorsieht, ist das karosseriefeste Bauteil vorteilhaft durch ein einfach und kostengünstig herzustellendes bügel- oder stabförmiges Halteelement gebildet ist, welches mit dem ersten Mittel zur lösbaren Befestigung der Befestigungsstange zumindest formschlüssig verbunden oder verbindbar ist. Weiter vorteilhaft ist das besagte Halteelement an der Rückseite einer Rücksitzbank, am Fahrzeugboden oder an Seitenteilen des Fahrzeugs angeordnet und demgemäß leicht erreichbar und manuell mit der Befestigungsstange bestückbar. Bevorzugt ist das Halteelement als sogenannter „Top-Tether” oder „Low-Tether” Bestandteil einer in vielen Fahrzeugen bereits vorinstallierten Isofix-Halterung. Isofix ist ein von der internationalen Standardisierungs-Organisation (ISO) definiertes Befestigungssystem für Kindersitze. Das Isofix-Befestigungssystem umfasst dabei im Wesentlichen Bügel oder ähnliche Halter, die in definierten Abständen zueinander und/oder an definierten Positionen in einem Kraftfahrzeug angeordnet sind. An der Rückseite der Rücksitzbank, insbesondere an deren Rückenlehne, kann dabei das Halteelement vorhanden sein. Gemäß einer besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung ist das erste Mittel zur lösbaren Befestigung der Befestigungsstange am Halteelement durch ein mit demselben zumindest formschlüssig verbindbares Hakenelement gebildet. Demgegenüber ist das zweite Mittel zur lösbaren Befestigung der Befestigungsstange am Ladegut bevorzugt durch ein mit dem Ladegut form- und/oder kraftschlüssig verbindbares Spannelement gebildet, welches den unterschiedlichsten Konturen der Anbindungsstellen der unterschiedlichsten Ladegüter Rechnung trägt. Das Spannelement ist insoweit durch eine Spannzange oder alternativ durch einen Spanngurt oder ein elastisches Spannband gebildet.
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Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einer Anordnung der vorbeschriebenen Art.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf diese beschränkt, sondern erfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Heckansicht eines Fahrzeugs bei geöffneter Heckklappe mit Einsicht in den Laderaum des Fahrzeugs,
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2 eine Detailansicht des Laderaums des Fahrzeugs mit der erfindungsgemäßen Anordnung zur Fixierung von Ladegut im Fahrzeug, umfassend eine einenends an einem karosseriefesten Bauteil lösbar befestigte Befestigungsstange, die anderenends am Ladegut lösbar befestigt ist,
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3 eine Detaildarstellung des ladegutseitigen Endes der besagten Befestigungsstange nach 2,
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4 eine weitere Darstellung der besagten Anordnung zur Fixierung von Ladegut in Vorbereitung einer Nutzung derselben für ein anderes Ladegut,
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5 eine erste Variante der Fixierung des Ladegutes nach 3 im Laderaum des Fahrzeugs, und
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6 eine zweite Variante der Fixierung des Ladegutes nach 3 im Laderaum des Fahrzeugs.
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1 zeigt zunächst ein Fahrzeug 1, vorliegend einen Personenkraftwagen mit Steilheck und geöffneter Heckklappe 2, welche einen Einblick in den Laderaum 3 respektive Kofferraum des Fahrzeugs 1 erlaubt. Der Laderaum 3 ist mittels einer Rücksitzbank 4 mit bevorzugt klappbarer Rückenlehne 5 zur Fahrgastzelle 6 hin separiert. Durch Umklappen der Rückenlehne 5 von einem aufrechten in einen nach Fahrzeug-vorne (Richtungspfeil 7) abgelegten Betriebszustand ist der Laderaum 3 vorteilhaft erweiterbar.
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Das Fahrzeug 1 weist eine Anordnung zur Fixierung von Ladegut 8a im besagten Laderaum 3 auf, welche zumindest eine Befestigungsstange 9 umfasst, die einenends ein erstes Mittel 10 zur lösbaren Befestigung der Befestigungsstange 9 an einem karosseriefesten Bauteil 11 des Fahrzeugs 1 und anderenends ein zweites Mittel 12 zur lösbaren Befestigung der Befestigungsstange 9 am Ladegut 8a aufweist. Das Ladegut 8a ist gemäß 2 beispielgebend durch einen oben offenen Behälter gebildet.
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Wie der 3 sehr gut zu entnehmen ist, ist das erste Mittel 10 zur lösbaren Befestigung der Befestigungsstange 9 am karosseriefesten Bauteil 11 des Fahrzeugs 1 in seiner einfachsten Ausgestaltung durch ein Hakenelement 10' gebildet. Das Hakenelement 10' weist eine langgestreckte Aufnahmenut 13 zur formschlüssigen Aufnahme eines das karosseriefeste Bauteil 11 ausbildenden bügel- oder stabförmigen Halteelements 11' auf.
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Bevorzugt besteht das erste Mittel 10 zur lösbaren Befestigung der Befestigungsstange 9 am karosseriefesten Bauteil 11 des Fahrzeugs 1 bzw. das Hakenelement 10' aus einem Kunststoff und ist nach einem Kunststoff-Spritzgießverfahren an die Befestigungsstange 8 angegossen. Selbstverständlich kann es sich bei dem ersten Mittel 9 bzw. dem Hakenelement 9' auch um ein Anbauteil handeln, welches form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit der Befestigungsstange 8 verbunden wird.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 2 ist das Halteelement 11' an der Rückseite der Rücksitzbank 4, nämlich innerhalb einer zum Laderaum 3 hin offenen und eine Aufnahmeschale 14 aufweisenden Ausnehmung der Rückenlehne 5 der Rücksitzbank 4 angeordnet. Aus den 4 bis 6 ist ein sich quer durch die Aufnahmeschale erstreckender stabförmiger Abschnitt eines vorliegend bügelförmigen Halteelements 11' ersichtlich. Wie den 4 bis 6 weiter zu entnehmen sind, weist die Rückenlehne 5 eine Mehrzahl derartiger Halteelemente 11' auf, aus denen nach Bedarf gewählt werden kann.
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In besonders vorteilhafter Weise sind gemäß diesem Ausführungsbeispiel die Halteelemente 11' als sogenannte „Top-Tether” oder „Low-Tether” Bestandteil einer Isofix-Halterung. Wie bereits oben erläutert, ist Isofix ein von der internationalen Standardisierungs-Organisation (ISO) definiertes Befestigungssystem für Kindersitze. Das Isofix-Befestigungssystem umfasst dabei im Wesentlichen Bügel oder ähnliche Halter, die in definierten Abständen zueinander und/oder an definierten Positionen in einem Kraftfahrzeug angeordnet sind.
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Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf Halteelemente 11' an der Rückenlehne 5 der Rücksitzbank 4, sondern erfasst auch je nach Bedarf ein oder mehrere am Fahrzeugboden 15 oder an Seitenteilen 16 des Fahrzeugs 1 angeordnete Haltelemente 11' (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Das am anderen Ende der Befestigungsstange 9 angeordnete zweite Mittel 12 zur lösbaren Befestigung der Befestigungsstange 9 am Ladegut 8a ist durch ein Spannelement in Form einer Spannzange 12' gebildet. Die Spannzange 12' weist zwei Spannbacken 17a, 17b auf, die mittels eines Schraubelements 18 gegen die Federkraft eines nicht zeichnerisch dargestellten Federelementes, wie einer Schraubendruckfeder, aufeinander zu bewegt werden und gemäß 2 so zwischen sich die Behälterwandung 19 des oben offenen Behälters (Ladegut 8a) durch Form- und Kraftschluss klemmen können. Alternativ kann das zweite Mittel 12 zur lösbaren Befestigung der Befestigungsstange 9 am Ladegut 8a auch durch jedwedes andere geeignete Spannelement, beispielsweise durch einen nicht zeichnerisch dargestellter Spanngurt oder durch ein Spannband gebildet sein.
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Vorteilhaft ist die Befestigungsstange
9 in der Länge veränderbar ausgebildet. Als besonders zweckmäßig hat sich dabei eine teleskopierbare Befestigungsstange
9 erwiesen, die gemäß den
2 bis
6 beispielgebend zweiteilig mit einem Außenrohr
9a und einem in demselben axial geführten und fixierbaren Innenrohr
9b ausgebildet ist. Im Hinblick darauf verfügt die Befestigungsstange
9 z. B. über einen nicht zeichnerisch dargestellten Exzenter-Feststellmechanismus, wie er beispielsweise aus der eingangs bereits erwähnten
DE 196 51 580 A1 oder
DE 196 02 472 A1 bekannt ist. Durch Verdrehen der beiden Rohre (Außenrohr
9a, Innenrohr
9b) gegeneinander und Verschieben derselben zueinander sind diese in der jeweils erforderlichen bzw. gewünschten Position untereinander fixierbar.
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Die 4 bis 6 zeigen eine weitere Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen Anordnung zur Fixierung von Ladegut 8b im besagten Laderaum 3. Bei dem Ladegut 8b handelt es sich nunmehr um ein Kinder-Laufrad. Gemäß 4 befindet sich dieses in Vorbereitung zur Fixierung im Fahrzeug 1 derart, dass die Befestigungsstange 9 mit ihrem zweiten Mittel 12 zur lösbaren Befestigung in Form der Spannzange 12' bereits am Lenker 20 des besagten Laufrades (Ladegut 8b) befestigt ist. Die Rückenlehne 5 der Rücksitzbank 4 ist nach Fahrzeug-vorne 7 geklappt.
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Gemäß 5 ist das Laufrad (Ladegut 8b) nunmehr in aufrechter Position, d. h. stehend, an der Rückenlehne 5 fixiert respektive gehaltert, indem das erste Mittel 10 zur lösbaren Befestigung der Befestigungsstange 9 bzw. das Hakenelement 10' derselben am karosseriefesten Bauteil 11 in Form des besagten Halteelements 11' eingehakt ist. Um die Standsicherheit des Laufrades (Ladegut 8b) noch weiter zu verbessern, können weitere Befestigungsstangen 9 der erfindungsgemäßen Art vorgesehen werden, die zum einen am Laufrad (Ladegut 8b) und zum anderen an einem weiteren karosseriefesten Bauteil 11 in Form eines Halteelements 11' an der Rückenlehne 5, am Fahrzeugboden 15 oder an einem Seitenteil 16 des Fahrzeugs 1 befestigt werden (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Das Ausführungsbeispiel nach 6 unterscheidet sich zum Ausführungsbeispiel nach 5 lediglich dadurch, dass sich die Rückenlehne 5 in aufrechter Lage befindet bzw. aufgestellt ist und die Befestigungsstange 9 bzw. das Hakenelement 10' derselben an einem nicht zeichnerisch dargestellten karosseriefesten Bauteil 11 in Form eines Halteelements 11' eingehakt ist, welches am Fahrzeugboden 15 angeordnet und abgestützt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Heckklappe
- 3
- Laderaum
- 4
- Rücksitzbank
- 5
- Rückenlehne
- 6
- Fahrgastzelle
- 7
- Richtungspfeil (Fahrzeug-vorne)
- 8a
- Ladegut
- 8b
- Ladegut
- 9
- Befestigungsstange
- 9a
- Außenrohr
- 9b
- Innenrohr
- 10
- erstes Mittel zur lösbaren Befestigung
- 10'
- Hakenelement
- 11
- karosseriefestes Bauteil
- 11'
- Halteelement
- 12
- zweites Mittel zur lösbaren Befestigung
- 12'
- Spannzange
- 13
- Aufnahmenut
- 14
- Aufnahmeschale
- 15
- Fahrzeugboden
- 16
- Seitenteil
- 17a
- Spannbacke
- 17b
- Spannbacke
- 18
- Schraubelement
- 19
- Behälterwandung
- 20
- Lenker
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19715527 A1 [0002]
- DE 102007060974 A1 [0002]
- DE 19651580 A1 [0002, 0024]
- DE 19602472 A1 [0002, 0024]