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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Schraubenschlüssel, insbesondere einen hochrobusten Schraubenschlüssel.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind viele verschiedenartige Handwerkzeuge bekannt. Beispielsweise zeigt Dokument
US 2019/0223596 A1 ein Werkzeug zum Einstellen eines höhenverstellbaren Beins zur Nivellierung oder Einstellung der Höhe eines Schranks oder dergleichen, welches einen Schaft umfasst, dessen eines Ende mit einem Werkzeugkopf mit Antriebselement und dessen anderes Ende mit einem Handgriff verbunden ist. Die Dokumente
WO 2009/030852 A1 ,
DE 200 21 160 U1 und
US 2004/0123703 A1 zeigen jeweils ein Handwerkzeug zum Drehen eines Befestigungselements, das einen Handgriff mit zwei gegenüberliegenden Enden aufweist, wobei jedes der Enden des Handgriffs integral mit einem Arbeitskopf ausgebildet ist, der konfiguriert ist, um mit einem Befestigungselement zusammenzuwirken, um dieses beispielsweise zum Festziehen zu drehen, wobei der Arbeitskopf gabelförmig oder in einer geschlossenen Form ausgebildet sein kann.
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1 zeigt einen herkömmlichen Ratschenschlüssel 10, der einen Knarrenkopf 12, einen Schaft 14 und einen Handgriff 16 umfasst, wobei der Knarrenkopf 12, der Schaft 14 und der Handgriff 16 miteinander verbunden sind. Am Knarrenkopf 12 ist ein Ratschenmechanismus angeordnet. Beim Einsatz des Ratschenschlüssels 10 wird der Knarrenkopf 12 mit einer Schraubenmutter, einem Bolzen oder einem Steckschlüsseleinsatz verbunden. Sodann greift der Benutzer den Handgriff 16 und dreht den Ratschenschlüssel 10, um die Schraubenmutter, den Bolzen oder den Steckschlüsseleinsatz zu drehen.
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Bei dem herkömmlichen Ratschenschlüssel 10 der Eingangs genannten Art sind der Schaft 14 und der Handgriff 16 etwa gleich lang ausgestaltet, wobei der jeweilige Kraftarm des Schafts 14 und des Handgriffs 16 nicht lang ist, sodass das durch Betätigen des Ratschenschlüssels 10 erzeugte Drehmoment nicht groß werden kann und der Ratschenschlüssel 10 nur ein kleines Drehmoment zur Verfügung stellen kann. Aus diesem Grund kann der Ratschenschlüssel 10 nur zum Drehen von Schraubelementen (Schraubenmuttern oder Bolzen) kleiner Größe eingesetzt werden. Des Weiteren ist der Schaft 14 des Ratschenschlüssels 10 nicht strukturell verstärkt, sodass der Ratschenschlüssel 10 nicht mit einem hohen Drehmoment belastbar ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen hochrobusten Schraubenschlüssel zu schaffen, der eine große strukturelle Festigkeit aufweist und dadurch mit einem hohen Drehmoment belastbar ist.
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Technische Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen hochrobusten Schraubenschlüssel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der erfindungsgemäße hochrobuste Schraubenschlüssel umfasst einen Knarrenkopf, einen Schaft und einen Handgriff, wobei der Knarrenkopf und der Handgriff jeweils mit dem Vorder- und Hinterende des Schafts verbunden sind, wobei der Schaft mehrfach so lang wie der Handgriff ist, wobei wenigstens eine Aussparung an der Umfangsfläche des Schafts derart angeordnet ist, dass sie in Längsrichtung des Schafts verläuft, wobei der Schaft ein Schnittprofil aufweist, das an der Außenseite breiter und an der Innenseite dünner ist. Somit verfügt der Schaft über eine höhere strukturelle Festigkeit, sodass der Schraubenschlüssel mit einem hohen Drehmoment belastbar ist.
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Bevorzugt weist die Aussparung ein kreisbogenförmiges Schnittprofil auf, um Spitzwinkel und eine Konzentration der Beanspruchung an der Wandfläche der Aussparung zu vermeiden.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines herkömmlichen Ratschenschlüssels.
- 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen hochrobusten Schraubenschlüssels.
- 3 zeigt eine Unteransicht des erfindungsgemäßen hochrobusten Schraubenschlüssels aus 2.
- 4 zeigt einen Längsschnitt des erfindungsgemäßen hochrobusten Schraubenschlüssels aus 2.
- 5 zeigt eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie 5-5 aus 4.
- 6 zeigt eine perspektivische Ansicht eines zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen hochrobusten Schraubenschlüssels.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung anhand der detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele und der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Beschreibung dieser Ausführungsbeispiele und deren Darstellung in den beigefügten Zeichnungen beschränkt.
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2 und 3 zeigen ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schraubenschlüssels 20, der aus Metall hergestellt ist. Der Schraubenschlüssel 20 umfasst einen Knarrenkopf 30, einen Schaft 40 und einen Handgriff 50. Das Hinterende des Knarrenkopfs 30 ist an dem Vorderende des Schafts 40 angeordnet und der Handgriff 50 ist an dem Hinterende des Schafts 40 angeordnet. In dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel sind der Schaft 40 und der Handgriff 50 einteilig hergestellt. Es ist aber auch möglich, den Schaft 40 und den Handgriff 50 einzeln zu fertigen und dann miteinander zu verbinden. Der Knarrenkopf 30 und der Schaft 40 sind in dem ersten bevorzugten Aus führungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schraubenschlüssels 20 einteilig hergestellt. Alternativ kann der Schraubenschlüssel 20' gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel aus 6 so ausgestaltet sein, dass das Hinterende des Knarrenkopfs 30' und das Vorderende des Schafts 40' mittels eines Drehzapfens 41 miteinander gelenkig verbunden sind, sodass der Knarrenkopf 30' relativ zu dem Schaft 40' drehbar ist.
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Ein Antriebselement 32 ist in dem Knarrenkopf 30 angebracht und dient dem Verbinden und Antreiben eines Schraubelements wie einer Schraubenmutter oder eines Bolzens oder eines Steckschlüsseleinsatzes. Das Antriebselement 32 kann ein Steckabschnitt oder ein Innenmehrkant-Aufsteckteil oder eine weitere Ausführung sein. In dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Antriebselement 32 um eine Ratschenbaugruppe, die eine Ratsche 33 aufweist. Wie in 4 gezeigt ist, ist die Ratsche 33 mit einem Steckabschnitt 34 versehen, der mit einem Steckschlüsseleinsatz zu verbinden ist. Ein Umschaltknopf 35 ist an dem Knarrenkopf 30 angeordnet und dient der Steuerung der Drehrichtung der Ratsche 33. Da das Antriebselement 32 nicht den wesentlichen Gegenstand der Erfindung darstellt, wird es hierbei nicht weiter erläutert. Das Antriebselement 32 weist eine Mitte C auf, die sich in dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel in dem Zentrum des Steckabschnitts 34 befindet.
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Der Schaft 40 kann solid oder hohl ausgebildet sein und ist mehrfach so lang wie der Handgriff 50. Wie aus 5 ersichtlich ist, weist der Schaft 40 ein kreisförmiges Schnittprofil auf. Ein oder mehr als eine Aussparung 42 ist an der Umfangsfläche des Schafts 40 so angeordnet, dass sie in Längsrichtung des Schafts 40 verläuft. In dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel sind zwei Aussparungen 42 vorgesehen, die jeweils an dem oberen und unteren Rand der Umfangsfläche des Schafts 40 angeordnet sind, wobei die Aussparung 42 etwas kürzer als der Schaft 40 ist. Wie in 5 gezeigt ist, weist der Schaft 40 durch die beiden Aussparungen 42 ein H-förmiges, geometrisches Schnittprofil auf, das an der Außenseite breiter und an der Innenseite dünner ist, wobei eine derartige Gestaltung für eine erhöhte strukturelle Festigkeit des Schafts 40 und eine erhöhte Beanspruchung des Schafts 40 des Schraubenschlüssels 20 sorgt. Ferner weist die jeweilige Aussparung 42 ein kreisbogenförmiges Schnittprofil auf, um Spitzwinkel und eine Konzentration der Beanspruchung an der Wandfläche der Aussparung 42 zu vermeiden.
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Der Handgriff 50 kann solid oder hohl ausgebildet sein und weist ein kreisförmiges Schnittprofil auf, wobei der Handgriff 50 dem Benutzer zum Greifen dient. Ferner weist der Handgriff 50 einen Flansch 52 auf, der ein kreisförmiges Schnittprofil aufweist und sich im Übergang zwischen dem Schaft 40 und dem Handgriff 50 befindet, wobei der Außendurchmesser des Flansches 52 größer als der Durchmesser des Schafts 40 ist, wobei diese Ausgestaltung für eine erhöhte strukturelle Festigkeit des Schraubenschlüssels, insbesondere für eine erhöhte strukturelle Festigkeit des Schafts, sorgt.
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Vorteilhafterweise ist der Schaft 40 mehrfach so lang wie der Handgriff 50 ausgebildet. Wie in 4 gezeigt ist, ist die Länge des Schafts 40 nichtkleineralsdas Zweifache der Länge des Handgriffs 50. Insbesondere kann der Schaft 40 dreifach oder mehr als dreifach so lang wie der Handgriff 50 sein. Bevorzugt beträgt die Länge S des Schafts 40 das 3,1-3,8-fache der Länge L des Handgriffs 50. Die Länge M von der Mitte C des Antriebselements 32 zum distalen Ende des Schafts 40 beträgt das 3-5-fache, bevorzugt das 3,7-4,5-fache der Länge L des Handgriffs 50.
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6 zeigt ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schraubenschlüssels 20', wobei die gleichen Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind, wobei für die strukturellen Merkmale der Bauteile auf die Erläuterung des ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels verwiesen wird.
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Der Schraubenschlüssel 20' umfasst ebenfalls einen Knarrenkopf 30' , einen Schaft 40' und einen Handgriff 50. An dem Hinterende des Knarrenkopfs 30' ist ein Gelenkteil 36 und an dem Vorderende des Schafts 40' ein Gelenkteil 46 angeordnet, wobei die beiden Gelenkteile 36, 46 miteinander gelenkig verbunden sind. Der Schaft 40' und der Handgriff 50 können solid oder hohl ausgebildet sein. Zwei Aussparungen 42 sind derart jeweils an dem oberen und unteren Rand der Umfangsfläche des Schafts 40' angeordnet, dass sie in Längsrichtung des Schafts 40' verlaufen. Ein Antriebselement 32' ist in dem Knarrenkopf 30' angebracht. In dem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Antriebselement 32' auch um ein Ratschenelement, das eine Ratsche 33' aufweist, die mit einem Aufsteckteil 38 versehen ist und dem Aufstecken auf ein Schraubelement oder einen Steckschlüsseleinsatz und Antreiben des Schraubelements oder des Steckschlüsseleinsatzes dient. Ein Umschalthebel 39 ist in den Knarrenkopf 30' gesteckt und dient der Steuerung der Drehrichtung der Ratsche 33'. Das Antriebselement 32' weist gleichfalls eine Mitte C auf, die sich in dem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel in dem Zentrum des Aufsteckteils 38 befindet. Gleichfalls ist die Länge des Schafts 40' nicht kleiner als das Dreifache der Länge des Handgriffs 50. Bevorzugt ist die Länge des Schafts 40' das 3,1-3,8-fache der Länge des Handgriffs 50. Die Länge von der Mitte C des Antriebselements 32' zum distalen Ende des Schafts 40' beträgt das 4-fache, bevorzugt das 3,7-4, 5-fache der Länge des Handgriffs 50.
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Die Länge M von der Mitte C des Antriebselements 32 (32') zum distalen Ende des Schafts 40(40') stellt den Kraftarm (M+L) dar, mit dem der Benutzer den Schraubenschlüssel betätigt, um ein Schraubelement oder einen Steckschlüsseleinsatz zu drehen. Der Schaft 40 des erfindungsgemäßen Schraubenschlüssels 20 ist mehr als dreifach so lang wie der Schaft 14 des herkömmlichen Schraubenschlüssels 10, sodass der Kraftarm (M+L) viel länger als der Kraftarm des herkömmlichen Schraubenschlüssels 10 ist. Vorteilhafterweise kann durch den langen Kraftarm bei der Erfindung ein hohes Drehmoment erzeugt werden, mit dem ein Schraubelement zum Drehen gebracht wird. So ist das Drehmoment mehrfach so groß wie das bei den herkömmlichen Schraubenschlüsseln erzeugbare Drehmoment.
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Der erfindungsgemäße Schraubenschlüssel 20 ist derart ausgestaltet, dass zwei Aussparungen 42 an dem Schaft 40 angeordnet sind, sodass der Schaft 40 ein bestimmtes geometrisches Schnittprofil aufweist, das dafür sorgt, dass der Schaft 40 trotz seiner großen Länge mit einem hohen Drehmoment belastbar und biegefest ist. Die jeweilige Aussparung 42 weist ein kreisbogenförmiges Schnittprofil auf, sodass an der Innenwand der Aussparung 42 kein Spitzwinkel vorhanden ist und eine Konzentration der Beanspruchung vermeidbar ist, was zur Verringerung von Brüchen und Schäden des Schafts beiträgt. Zudem wird das Gewicht des Schraubenschlüssels durch die beiden Aussparungen reduziert, sodass die Betätigung des Schraubenschlüssels einen geringeren Kraftaufwand erfordert.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen von Merkmalen verwirklicht werden können, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die Offenbarung der vorliegenden Erfindung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale mit ein.
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Bezugszeichenliste
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- 20, 20'
- Schraubenschlüssel
- 30, 30'
- Knarrenkopf
- 32, 32'
- Antriebselement
- 33, 33'
- Ratsche
- 34
- Steckabschnitt
- 35
- Umschaltknopf
- 36
- Gelenkteil
- 38
- Aufsteckteil
- 39
- Umschalthebel
- C
- Mitte
- 40, 40'
- Schaft
- 41
- Drehzapfen
- 42
- Aussparung
- 46
- Gelenkteil
- S
- Länge des Schafts
- 50
- Handgriff
- 52
- Flansch
- L
- Länge des Handgriffs
- M
- Länge von der Mitte des Antriebselements zum distalen Ende des Schafts