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Die Erfindung betrifft ein Spezialwerkzeug zum
Verschrauben von Schraubverbindungen um eine Schraubachse.
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Aus der
DE 36 02 365 C1 ist ein
Werkzeug zum einseitigen Nieten von Nietmuttern einfacher Bauart
bekannt, welches für
wiederholtes Befestigen von Nietmuttern, insbesondere bei Massenerzeugung,
geeignet ist und welches auch für
einen Antrieb durch reversible Motoren anwendbar ist. Auf einem
in den Gewindeteil des zu setzenden Hohlnietes bzw. der Nietmutter
einschraubbaren Gewindeziehdorn ist eine Tragstütze axial verschiebbar und
drehfest angeordnet. Zwischen einem Gegenhalter und der Tragstütze befindet
sich eine Zahnkupplung und oberhalb des Gegenhalters ist eine Ziehmutter
auf den Gewindeziehdorn aufgeschraubt. Das beschriebene Werkzeug
ist jedoch nur zum Setzen von Nieten geeignet.
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Aus der
DE 1 627 429 ist ein Werkzeug zum manuellen
Setzen von Gewindenieten, Nietmuttern und/oder dergleichen bekannt,
die beispielsweise an dünnwandigen
Bauteilen Verwendung finden. In derartige Teile lassen sich, da
eine ausreichende Stärke des
Materials fehlt, keine Gewindebohrungen anbringen, bzw. es besteht
die erhöhte
Gefahr, dass die wenigen Gewindegänge beim Festziehen entsprechender
Schrauben zerstört
werden. Das Werkzeug weist eine den Gewindeniet in seiner Befestigungsposition fixierende
Haltevorrichtung und einen in der Haltevorrichtung drehbar geführten und
in den Gewindeniet einschraubbaren Gewindebolzen auf. Durch die geringeren
Ab messungen ist es möglich
auch schwer zugängliche
Stellen zu erreichen.
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Aus der
DE 40 36 259 A1 ist ein
Spezialwerkzeug zur Befestigung einer Friktionsscheibe bei einem
Friktionstexturieraggregat bekannt. Dazu muss eine Welle am unteren
Ende mittels eines geeigneten Werkzeugs, z.B. ein Schraubendreher,
gegen Verdrehen während
der Montage oder Demontage gesichert werden. Bei dem Spezialwerkzeug
wird über ein
spezielles Werkzeug sowie über
eine entsprechend ausgebildete Welle im Bohrungsabschnitt und einer
Befestigungsklappe die Befestigung der Friktionsscheibe von nur
einer Seite her ermöglicht.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit
dem Problem für
ein Spezialwerkzeug zum Verschrauben von Schraubverbindungen eine
verbesserte Ausführungsform
anzugeben, die insbesondere eine vereinfachte Handhabung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des
unabhängigen
Anspruchs gelöst,
vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken,
das Spezialwerkzeug mit einer Längsbohrung
zu versehen, die sich entlang der Schraubachse durch das Spezialwerkzeug
und einen Steckschlüsseleinsatz
erstreckt. Diese Längsbohrung
ist so gestaltet, dass durch sie hindurch ein Gegenhalter geführt werden
kann. Während
des Schraubvorgangs kann somit mit dem Gegenhalter ein erster Teil der
Schraubverbindung gegen ein Verdrehen gehaltert werden, während mit
einer Ratsche über
den Steckschlüsseleinsatz
ein zweiter Teil der Schraubverbindung relativ zum ersten Teil verschraubbar
ist.
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Zur Handmontage von Zug- und Querstreben
an Achsschenkeln, muss ein Gabelschlüssel verwendet werden und der
erste Teil der Schraubverbindung mit einem Gegenhalter, z.B. in
Form eines Schraubendrehers mit Quergriff, gegen Verdrehen gehalten werden.
Dabei ist es nötig
den Gabelschlüssel
nach jeweils einer ¼ Umdrehung
nach zuführen. Ist
die Verbindung so weit angezogen, dass sich beim Drehen des zweiten
Teils der erste Teil der Schraubverbindung nicht mehr mitdreht,
kann mit einem Drehmomentschlüssel
der zweite Teil auf das richtige Anzugsmoment angezogen werden.
Diese Vorgehensweise ist relativ umständlich und zeitraubend. Durch
die erfindungsgemäße Lösung ist
es nun möglich,
den Gegenhalter durch die Bohrung des Spezialwerkzeugs zu stecken
und somit in einem einzigen Arbeitsgang die Schraubverbindung einfach
und schnell herzustellen. Gleichzeitig ist es möglich die Anzahl der benötigten Werkzeuge
zu verringern und durch eine Variation des Bohrlochdurchmessers
das Spezialwerkzeug für
unterschiedliche Schraubverbindungen, beispielsweise auch für Schraubverbindungen
an Vorderachshälften,
einzusetzen, wodurch ebenfalls die Kosten reduziert werden können.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung können
dadurch gekennzeichnet sein, dass die Ratsche in ihrer Sperrrichtung
umschaltbar ausgebildet ist und/oder dass die Ratsche eine Drehmomentmesseinrichtung
und/oder eine Drehmomenteinstelleinrichtung aufweist. Durch die
Umschaltmöglichkeit
der Sperrrichtung der Ratsche ist sowohl ein Anziehen als auch ein
Lösen der
Schraubverbindung einfach möglich.
Durch die Messung und/oder Einstellung des Drehmoments ist darüber hinaus
das für
die Schraubverbindung optimale Anzugsmoment direkt und ohne nochmaligen
Werkzeugwechsel einstellbar, wodurch die Tätigkeit erleichtert und die
Qualität der
Schraubverbindung erhöht
werden kann.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
ist durch eine Antriebseinrichtung für die Ratsche gekennzeichnet,
wobei die Antriebseinrichtung pneumatisch oder elektrisch ausgebildet
sein kann. Durch die Antriebseinrichtung entfällt der typische Ratschvorgang, bei
welchem durch Hin- und Herbewegen eines Handgriffes eine Klinke
in ein Sperrrad eingreift und dadurch den Steckschlüsseleinsatz
weiter dreht, so dass die Schraub verbindung schneller und für den Anwender
körperlich
weniger anstrengend hergestellt werden kann. Dabei ist denkbar,
die Drehmomentmesseinrichtung und/oder die Drehmomenteinstelleinrichtung
in die Antriebseinrichtung zu integrieren.
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Zweckmäßig kann der Gegenhalter als
Außenmehrkantschlüssel
und/oder der Steckschlüsseleinsatz
als Innenmehrkantnuss ausgebildet sein. Als Außenmehrkantschlüssel kommt
beispielsweise ein Inbusschlüssel,
welcher in vielfältiger
Ausführung
erhältlich
ist, in Frage, wohingegen die Innenmehrkantnuss zum Anziehen von
handelsüblichen
Außenmehrkantmuttern
ausgebildet ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass das Spezialwerkzeug
für viele gängige Mehrkantschrauben
anwendbar ist, insbesondere dann, wenn der Steckschlüsseleinsatz
austauschbar am Spezialwerkzeug angeordnet ist.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und
aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend
genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
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Die einzige 1 zeigt einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Spezialwerkzeug.
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Entsprechend 1 weist ein erfindungsgemäßes Spezialwerkzeug 1 eine
Ratsche 3 auf, welche durch Hin- und Herbewegen über eine
nicht dargestellte Klinke in ein ebenfalls nicht dargestelltes Sperrrad
eingreift und dadurch einen Vierkant
5, welcher in einen
ratschenseitigen Bereich 14 eines Steckschlüsseleinsatzes 8 eingreift,
um eine Schraubachse 12 verdrehen kann. Der Vierkant 5 ist
drehbar an der Ratsche 3 gelagert, wobei die Drehrichtung des
Vierkants 5 über
das nicht dargestellte Sperrrad umschaltbar in jeweils eine Drehrichtung
gesperrt ist. Über
eine Drehmomentmess-/-einstelleinrichtung 11 ist es möglich, ein
vorbestimmtes Anzugsmoment über
die Ratsche 3 auf den Vierkant 5 und damit auf den
Steckschlüsseleinsatz 8 bzw.
eine Schraubverbindung 16 zu übertragen.
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Der Steckschlüsseleinsatz 8 greift
mit einem verschraubungsseitigen Bereich 13 an einem zweiten
Teil 9 (Mutter) der Schraubverbindung an, welcher hier
beispielhaft als Außensechskant
dargestellt ist. Der Steckschlüsseleinsatz 8 ist
an seinem verschraubungsseitigen Bereich 13 als Innenmehrkantnuss
ausgebildet, so dass eine drehfeste Verbindung zu unterschiedlich
ausgebildeten Muttern 9 erfolgen kann. Generell ist der
Steckschlüsseleinsatz 8 an dem
ratschenseitigen Bereich 14 über den Vierkant 5 lösbar mit
der Ratsche 3 verbunden, wobei unterschiedliche Steckschlüsseleinsätze 8 mit
jeweils gleichem ratschenseitigem Bereich 14, jedoch unterschiedlich
ausgebildetem verschraubungsseitigen Bereich 13, an dem
Vierkant 5 angeordnet werden können.
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Die Schraubverbindung 16 weist
einen ersten Teil 7 (Schraube) mit einem Außengewinde 15 sowie
den dazu passenden zweiten Teil 9 (Mutter) mit einem Innengewinde 17 auf,
wobei die Schraube 7 durch eine durch ein Werkstück 6 verlaufende
Bohrung 18 einsteckbar ausgebildet sein kann und an einem
in Einsteckrichtung 21 vorne gelegenen Ende mit der Mutter 9 verschraubt
werden kann.
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Um die Schraube 7 gegen
ein Verdrehen um die Schraubachse 12 während des Schraubvorganges
zu sichern, sieht die erfindungsgemäße Lösung eine durch das Spezialwerkzeug 1 entlang
der Schraubachse 12 verlaufende Längsbohrung 10 vor, durch welche
ein Gegenhalter 2 eingesteckt werden kann. Der Gegenhalter 2 weist
einen Griff 19 und einen Einsteckbereich 4 auf,
welcher durch die Längsbohrung 10 gesteckt
werden kann und an einem unteren Ende drehfest mit der Schraube 7 verbunden werden
kann. Die Schraube 7 weist dazu eine stirnseitige, in Einsteckrichtung 21 vorne
gelegene Aussparung 20 auf, in die das dem Griff 19 abgewandte Ende
des Einsteckbereiches 4 passgenau einsteckbar ist. Beispielsweise
kann der Einsteckbereich 4 als Außensechskant (Inbus) ausgebildet
sein und in eine entsprechende Aussparung 20 mit passendem
Innensechskant an der Schraube 7 eingreifen.
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Die Ratsche 3 kann günstiger
Weise durch eine nicht dargestellte Antriebseinrichtung, beispielsweise
pneumatisch oder elektrisch, angetrieben werden und dadurch den
Schraubvorgang weiter vereinfachen.
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Im Folgenden soll kurz die Anwendung
des Spezialwerkzeugs 1 während des Verschraubungsvorganges
erläutert
werden:
Als erstes wird der erste Teil 7 der Schraubverbindung 16 mit
dem zweiten Teil 9 manuell verschraubt. Danach wird das
Spezialwerkzeug 1 mit dem verschraubungsseitigen Bereich 13 des
Steckschlüsseleinsatzes 8 passgenau über die
Mutter 9 gestülpt. Daraufhin
kann der Gegenhalter 2 mit seinem Einsteckbereich 4 durch
die Längsbohrung 10 gesteckt werden
und an seinem dem Griff 19 abgewandten Ende drehfest mit
der Schraube 7 verbunden werden. Durch Hin- und Herbewegen
der Ratsche 3 erfolgt ein Verdrehen des Vierkants 5 bzw.
des Steckschlüsseleinsatzes 8 und
damit der Mutter 9, während
mit der zweiten Hand mit dem Gegenhalter 2 ein Verdrehen
der Schraube 7 unterbunden wird. Das Verdrehen der Mutter 9 bei
gleichzeitigem Festhalten der Schraube 7 bewirkt ein Anziehen
der Schraubverbindung 16. Durch die in die Ratsche 3 integrierbare
Drehmomentmess-/-einstelleinrichtung erfolgt das Anziehen der Schraubverbindung 16 bis
zu einem vordefinierten Anzugsmoment und damit ein Sicherstellen
einer optimalen Schraub verbindung. Ist die Schraubverbindung 16 angezogen,
kann der Gegenhalter 2 aus der Längsbohrung 10 des
Spezialwerkzeugs 1 und das Spezialwerkzeug 1 zusammen mit
dem Steckschlüsseleinsatz 8 von
der Mutter 9 abgezogen werden. Durch die in ihrer Sperrrichtung umschaltbare
Ausbildung der Ratsche 3 ist ein Lösen der Schraubverbindung 16 in
umgekehrter Reihenfolge ebenfalls möglich.
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Zusammenfassend lassen sich die wesentlichen
Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung wie folgt
charakterisieren:
Die Erfindung betrifft ein Spezialwerkzeug 1,
welches zum Verschrauben von Schraubverbindungen 16 ausgebildet
ist und mit einer Ratsche 3 zum Antreiben eines Steckschlüsseleinsatzes 8 um
die Schraubachse 12 versehen ist, wobei eine durchgehende Längsbohrung 10 durch
das Spezialwerkzeug 1 und den Steckschlüsseleinsatz 8 entlang
der Schraubachse 12 vorgesehen ist, durch die der Gegenhalter 2 geführt werden
kann.
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Mit dem erfindungsgemäßen Spezialwerkzeug 1 kann
während
des Schraubvorgangs mit dem Gegenhalter 2 der erste Teil 7 (Schraube)
der Schraubverbindung 16 gegen ein Verdrehen gehaltert
werden kann, während
mit der Ratsche 3 über den
Steckschlüsseleinsatz 8 der
zweite Teil 9 (Mutter) der Schraubverbindung 16 relativ
zum ersten Teil 7 verschraubbar ist.