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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Halterung für Röntgenschutzelemente nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Industriell gefertigte Güter, insbesondere Lebensmittel, werden häufig mittels eines Röntgeninspektionsgeräts (im Weiteren „Röntengerät“) durchleuchtet, um die ordnungsgemäße Beschaffenheit überprüfen oder mögliche Fremdkörper detektieren zu können. Meist werden die Produkte in verschiedenen aufeinanderfolgenden Prozessstufen hergestellt bzw. verarbeitet, wozu sie entlang eines Förderweges durch die Produktionsanlage zu den einzelnen Maschinen bewegt werden. Der Förderweg führt dabei auch durch ein geeignetes Röntgengerät.
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Bei der Röntgeninspektion ist darauf zu achten, dass die Röntgenstrahlen des Röntgengeräts auf einen festgelegten Röntgeninspektionsraum begrenzt werden und nicht ungewollt in die Anlagenumgebung austreten können. Daher sind entlang des Förderwegs am Eingang und am Ausgang des Inspektionsraums Schutzelemente vorgesehen, welche die Röntgenstrahlung blockieren bzw. absorbieren. Dabei kann es sich um dem Fachmann an sich bekannte Vorhänge handeln, die auf den Förderweg herabhängen. Diese können nach Art einer Gliederkette aus aneinanderhängenden, strahlungsabsorbierenden Elementen (beispielsweise Blei-haltigen Platten) gebildet werden. Alternativ oder ergänzend sind auch seitlich nebeneinander angeordnete strahlungsabsorbierende Lamellen oder Kombinationen der beiden Lösungen denkbar. Ein solcher Vorhang bildet im vollständig bis auf den Förderweg herabhängenden Zustand eine im Wesentlichen geschlossene und damit strahlungsdichte Begrenzung des Innenraums des Röntgengeräts. Ein in die Vorrichtung hinein oder aus dieser heraus zu förderndes Produkt schiebt entlang seines Fördererweges dann einige Elemente des Schutzelements zur Seite, bis es den Vorhang vollständig hinter sich gelassen hat, sodass dieser wieder seine geschlossene Form annimmt.
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Es sind auch Schutzelemente bekannt, die im Wesentlichen aus einer starren Platte bestehen und eine Durchlassöffnung aufweisen. Die Platte wird vertikal so aufgehängt, dass sie sich bis knapp oberhalb der Förderebene oder des Förderbandes herab erstreckt, auf dem die Produkte durch das Röntgengerät hindurch gefördert werden. Die Durchlassöffnung liegt dabei so im Förderweg, dass ein zu inspizierendes Produkt mit möglichst geringem Spiel durch die Öffnung hindurch in den Inspektionsraum hinein- bzw. herausgelangen kann. Die Platte begrenzt damit den Inspektionsraum stromaufwärts oder stromabwärts und lässt nur die Durchlassöffnung selbst frei, die dann durch separate Mittel vor Strahlungsaustritt zu sichern ist. Bekannt sind auch Schutzelemente ohne solche Durchlassöffnungen, die dann ausreichend hoch oberhalb des Förderbands positioniert werden, um ein Produkt darunter durchzulassen. Vollständiger Strahlenschutz wird dann durch zusätzliche Schutzelemente und/oder durch geeignete gewählte Förderwege innerhalb des Inspektionsraumes sichergestellt.
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Unterschiedliche Abmessungen der zu überprüfenden Produkte machen es erforderlich, unterschiedliche Schutzelemente, meist auch an unterschiedlichen Positionen, zu verwenden. Insbesondere hat die in Förderrichtung X betrachtete Länge des Produktes Einfluss auf die Position, an welcher die Vorhänge am Eingang und am Ausgang des Röntgengeräts anzuordnen sind. Längere Produkte benötigen einen entsprechend größeren Inspektionsraum, um vollständig darin aufgenommen bzw. durchstrahlt werden zu können, ohne dass währenddessen ein Teil des Produkts durch einen Vorhang am Eingang oder Ausgang des Geräts hindurchragt. Entsprechend müssen die Schutzelemente in Förderrichtung X einen größeren Abstand zueinander haben, der außerdem auch davon abhängt, an welcher X-Position innerhalb des Inspektionsraums der das Produkt durchleuchtende Röntgenstrahlfächer positioniert ist.
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Die Produkte verschiedener Fertigungsserien müssen meist mit unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten und variierenden Abständen in Förderrichtung verarbeitet werden. Auch unterscheiden sich verschiedene Produkte oft bezüglich ihres Gewichts, ihrer Länge in Förderrichtung X, ihrer Breite in einer zur Förderrichtung X senkrecht verlaufenden Querrichtung Y oder ihrer Höhe in einer zu den Richtungen X und Y senkrecht verlaufenden Höhenrichtung Z, wobei jeweils ein auf das jeweilige Produkt und dessen Eigenschaften zugeschnittenes spezielles Schutzelement an einer bestimmten X-Position entlang des Förderweges an dem Röntgengerät vorzusehen ist. In der bisher bekannten Praxis werden die Röntgengeräte mit nach Anzahl und Position fest vorinstallierten Schutzelementen ausgeliefert, und deren Anpassung an verschiedene Produkte nach Auslieferung im Feld ist aufwändig und teuer. Die für jeden Anwendungsfall verschiedene Auswahl und Positionierung geeigneter Schutzelemente ist im Stand der Technik noch nicht zufriedenstellend gelöst und oft mit hohem mechanischem Aufwand verbunden, der den Produktdurchsatz begrenzt und die Personalkosten erhöht. Für eine im Feld geänderte Konfiguration des Röntgengeräts, beispielsweise bei Umstellung auf eine neue Produktgruppe mit anders platzierten oder anderen Schutzelementen, muss die Anlage durch einen Strahlenschutzbeauftragten erneut abgenommen werden.
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Aufgabe der Erfindung war es daher, eine Vereinfachung für den Austausch und die Positionierung von Schutzelementen der vorgenannten Art und die vereinfachte Wiederinbetriebnahme eines Röntgengeräts nach einer Konfigurationsänderung anzubieten. Die Aufgabe wird gelöst durch eine Halterung nach Anspruch 1, ein Röntgengerät nach Anspruch 9 und ein Verfahren nach Anspruch 13.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass Schutzelemente an Röntgengeräten besonders leicht austauschbar und positionierbar sind mithilfe einer geeigneten Halterung, welche am bzw. im Röntgengerät angeordnet werden kann. Die Halterung umfasst wenigstens zwei in Querrichtung zueinander beanstandete Halteabschnitte. Jeder dieser Halteabschnitte ist erfindungsgemäß dazu ausgebildet, jeweils einen Verbindungsabschnitt eines Schutzelements aufzunehmen, um dadurch das Schutzelement an der Halterung temporär fixieren zu können.
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Um die einfache Anordnung von Schutzelementen auch an verschiedenen X-Positionen zu ermöglichen, sieht die erfindungsgemäße Halterung vor, dass die Halteabschnitte entlang der Längsrichtung X eine Vielzahl von einzelnen Aufnahmemitteln aufweisen. Die Aufnahmemittel können in unregelmäßigen, bevorzugt aber in regelmäßigen Abständen in X-Richtung hintereinander liegen, wodurch sie eine Vielzahl möglicher X-Positionen für die Anordnung eines Schutzelements bieten. So kann ein Schutzelement mittels daran ausgebildeter Verbindungsabschnitte an einer durch die Aufnahmemittel definierten und je nach Anwendungsfall konkret vorgebbaren X-Position angeordnet oder daraus entfernt werden.
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Bei den erfindungsgemäßen Aufnahmemitteln kann es sich um beliebige, dem Fachmann an sich bekannte Elemente handeln, die eine Wirkverbindung mit den Verbindungsabschnitten des Schutzelements ermöglichen, um das Schutzelement relativ zur Halterung zu befestigen. Ein besonders einfaches Aufnahmemittel ist ein Loch oder ein nach oben offenes Langloch, in welches ein als Stift in Querrichtung Y hervorragender Verbindungsabschnitt eines Schutzelements einführbar bzw. einhängbar ist. Jeder der beiden Halteabschnitte der Halterung könnte beispielsweise als Lochblechstreifen oder Zahnschiene ausgebildet sein, wobei sich jeder der beiden Streifen oberhalb und seitlich des Förderweges in X-Richtung erstreckt, sodass das Schutzelement zwischen beiden Streifen eingesetzt bzw. eingehängt werden kann und sich in Richtung auf den Förderweg heraberstreckt. Auch hakenartige Aufnahmemittel, die in geeignete Ausnehmungen der Verbindungsabschnitte eingreifen (oder umgekehrt) sind denkbar.
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Alternativ oder ergänzend sind auch andere Aufnahmemittel denkbar, beispielsweise kleine Vorsprünge in Querrichtung Y, welche in geeignete Ausnehmungen der Verbindungsabschnitte des Schutzelements eingreifen können. Ebenfalls denkbar sind magnetische Mittel, die entlang der Halteabschnitte definierte X-Positionen für die Anordnung eines Schutzelements vorgeben, wobei mit diesen magnetischen Mitteln geeignet zusammenwirkende Verbindungsabschnitte des Schutzelements vorzusehen sind. So könnten die Aufnahmemittel beispielsweise Magnete aufweisen bzw. ferromagnetisch ausgebildet sein, während die Verbindungsabschnitte eines Schutzelements entsprechend ferromagnetisch ausgebildet sein bzw. einen Magnet aufweisen können. Die Bereiche zwischen einzelnen Aufnahmemitteln könnten nicht-magnetisch ausgebildet sein, sodass die Anordnung eines Schutzelements an einer solchen Zwischenposition nicht möglich ist. Die Aufnahmemittel können auch ansteuerbare Elektromagnete umfassen, sodass über eine geeignete Steuereinheit beispielsweise nur an derjenigen X-Position temporär oder dauerhaft eine magnetische Wirkung aufgebaut wird, an der ein Schutzelement einzusetzen ist. Der Bediener kann so die korrekte X-Position mit dem Schutzelement „erfühlen“, ohne die Informationen aus einem in dem Moment möglicherweise schwer einsehbaren Display entnehmen zu müssen. („Display“ ist hier als ein zentral an der Maschine angeordnetes Mittel zur optischen Ausgabe von Informationen jeglicher Art zu verstehen, im Gegensatz zu speziellen Anzeigemitteln an bestimmten X-Positionen, welche nur Informationen zu dieser X-Position ausgeben).
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Denkbar ist es ferner, die Aufnahmemittel als Teile einer Rastverbindung auszubilden, welche einen federbehafteten Formschluss oder Reibschluss zwischen den Aufnahmemitteln und den Verbindungsabschnitten eines zugehörigen Schutzelements ausbilden. So könnten die Aufnahmemittel eine Bohrung aufweisen, in welche eine federvorgespannte Kugel als Teil eines Verbindungsabschnitts eines Schutzelements einrasten kann. Auch die funktionell umgekehrte Lösung, bei der die Aufnahmemittel der Halteabschnitte gefederte Rastelemente umfassen, um in geeignete Ausnehmungen an den Aufnahmemitteln eines Schutzelements einzugreifen, ist denkbar.
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Die Aufnahmemittel sind bevorzugt werkzeuglos zu bedienen bzw. mit den Verbindungsabschnitten eines Schutzelements in und außer Eingriff zu bringen. Dies erleichtert und beschleunigt das Auswechseln oder Versetzen eines Schutzelements. Neben den genannten einfachen Verbindungen (Loch-Zapfen, Langloch zum Einhängen, Haken, Zahnschiene etc.) sind auch Verbindungsmittel denkbar, bei denen eine manuell betätigte Rändelschraube oder Flügelmutter eingesetzt wird, um die Verbindung zu sichern. Beispielsweise könnte ein Verbindungsabschnitt eines Schutzelements ein sich in Querrichtung Y erstreckendes Außengewinde aufweisen, welches durch eine geeignete Ausnehmung eines Halteabschnitts hindurchragt und auf der Gegenseite mit einer solchen Mutter lösbar gekontert wird.
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Anstelle einer individuellen Fixierung einzelner Aufnahmeabschnitte relativ zu den zugehörigen Aufnahmemitteln ist es denkbar, mehrere in die Halterung eingesetzte Schutzelemente gleichzeitig zu sichern mit einem über die ganze Länge der Halteabschnitte oder einen längeren Abschnitt davon wirkenden Sicherungsmechanismus. So könnten als Zapfen ausgebildete Verbindungsabschnitte der Schutzelemente von oben in Aufnahmemittel eingesetzt werden, die beispielsweise als nach oben offene Langlöcher ausgebildet sind. Eine in X-Richtung ausgebildete und relativ zum Halteabschnitt an diesem verschwenkbare Schiene könnte nach dem Einsetzen so um eine in X-Richtung verlaufende Schwenkachse in eine Fixierposition verschwenkt werden, in der die Schiene oberhalb oder auf der Oberseite der Zapfen aller eingesetzten Schutzelemente zu liegen kommt. Das Herausnehmen der Schutzelemente nach oben aus den Langlöchern der Halteabschnitte wird dann durch die Schiene blockiert. Die Einnahme oder Freigabe der Fixierposition durch die Schiene oder deren Betätigung kann durch manuell zu betätigende, elektromechanische oder sonstige, dem Fachmann bekannte Mittel bewirkt werden. Beispielsweise könnte eine übergeordnete Steuerung, bevorzugt unter Auswertung von Prozesssignalen, das Verschwenken der Schiene veranlassen oder blockieren.
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Auch andere Mittel, mit denen mehrere Schutzelemente gleichzeitig in ihrer eingesetzten Position gesichert werden können, sind erfindungsgemäß denkbar, etwa eine in X-Richtung manuell einschiebbare Schiene. Alternativ können geeignete Sicherungsmittel auch für jede einzelne X-Position bzw. die dort ausgebildete Verbindung individuell vorgesehen sein, zum Beispiel mit manuell oder automatisch betätigbaren Hebeln, magnetischen Mechanismen, Rastmechanismen etc.
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Bevorzugt sind die beiden Halteabschnitte so ausgebildet, dass die jeweils daran angeordneten Aufnahmemittel an einer gemeinsamen X-Position einander in Querrichtung Y paarweise gegenüberliegen. Die in Förderrichtung X hintereinander liegenden Aufnahmemittel bilden ein Raster mit diskreten X-Positionen zur Anordnung eines Schutzelements an einer solchen X-Position. Ein denkbares Rastermaß wäre beispielsweise 0,5cm bis 2cm. Zwischen zwei durch benachbarte Aufnahmemittel vorgegebenen X-Positionen soll die Anordnung eines Schutzelements erfindungsgemäß nicht erfolgen.
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In Fortbildung der Erfindung ist es ferner denkbar, nicht nur eine Reihe von in X-Richtung hintereinander liegenden Aufnahmemitteln pro Halteabschnitt vorzusehen. Mehrere solcher Reihen, die beispielsweise in Höhenrichtung Z übereinander liegend an den Halteabschnitten vorgesehen sind und unterschiedliche Rasterungen in X-Richtung aufweisen, erweitern die Positioniermöglichkeiten für unterschiedliche Anwendungsfälle.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Halteabschnitte, vorzugsweise deren Aufnahmemittel, an vorgebbaren X-Positionen mit einer Kodierung versehen sind. Die Kodierung soll einem Bediener, der ein Schutzelement in die Halterung einsetzen oder aus dieser entfernen soll, Hilfestellung leisten, um das betreffende Schutzelement bzw. die dafür vorgesehene X-Position schnell identifizieren zu können. Solche Kodierungen, auch in Verbindung mit nachfolgend noch beschriebenen Detektoren, gestatten die einfache Verifizierung der ordnungsgemäßen Einrichtung des Röntgengeräts, die mittels geeigneter Speichermittel auch gespeichert bzw. archiviert werden kann.
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Dabei kann es sich beispielsweise um mechanische Mittel handeln, die das Einsetzen eines bestimmten Schutzelements (genauer: seiner Verbindungsabschnitte) in bestimmte Aufnahmemittel bzw. an bestimmten X-Positionen entlang der Halteabschnitte ermöglichen. In einer Ausführungsform der Erfindung blockiert eine mechanische Kodierung das Einsetzen von für diese X-Position ungeeigneten Schutzelementen. Denkbar sind dazu beispielsweise geeignete Zapfenprofile (Kreis, Dreieck, Quadrat, Stern etc.) mit komplementär dazu ausgebildeten Ausnehmungen an den Aufnahmemitteln bzw. Verbindungsabschnitten. Durch speziell aufeinander abgestimmte Eingriffsprofile wird erreicht, dass bestimmte Schutzelemente nur an bestimmten X-Positionen angeordnet werden können, so dass die fehlerhafte Bestückung der Röntgeneinrichtung leichter vermieden wird. Auch magnetische Mittel können Teil einer solchen Kodierung sein und beispielsweise über geeignete magnetische Polung von Aufnahmemitteln und zugehörigen Verbindungsabschnitten das Einsetzen von Schutzelementen an bestimmten X-Positionen begünstigen (Verbindungsabschnitt und Aufnahmemittel ziehen sich an) oder erschweren (Verbindungsabschnitt und Aufnahmemittel stoßen sich ab). Außerdem können die Aufnahmemittel und die damit zusammenwirkenden Verbindungsabschnitte für das lagerichtige Einsetzen des Schutzelements so ausgebildet sein, dass ein Verbindungsabschnitt nur in einen der Halteabschnitte der Halterung einsetzbar ist, in einen anderen (vorzugsweise in Querrichtung Y gegenüberliegenden) Halteabschnitt jedoch nicht. So ist sichergestellt, dass das Schutzelement nur in einer bestimmten Orientierung und nicht um bspw. 180° verdreht eingesetzt werden kann.
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Als Kodierung kommen auch optisch erfassbare Mittel in Frage. Denkbar wäre hier die farbliche Kennzeichnung bestimmter Aufnahmemittel oder deren X-Position. Beispielsweise könnte die X-Position oder das Aufnahmemittel für ein Schutzelement, welches für einen Produkttyp F1 an dieser X-Position anzuordnen wäre, eine rote Markierung tragen. In Kenntnis des nun zu verarbeitenden Produkttyps und der zu dem Produkttyp F1 gehörenden Farbe „Rot“ könnte der Bediener die zugehörige X-Position leicht identifizieren und das Schutzelement dort anordnen. Mit Blau gekennzeichnete X-Positionen bzw. Aufnahmemittel wären dagegen für die Bearbeitung von Produkten des Typs F1 ungeeignet und stattdessen für Produkte des Typs F2 vorgesehen. In gleicher Weise könnten alternativ oder ergänzend auch Buchstaben, Zahlen oder Symbole für diesen Zweck verwendet werden.
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In einer besonders bevorzugten Variante ist die optische Kodierung sowohl an der Halterung als auch an einem passenden Schutzelement angebracht. Die Zuordnung ist in diesem Fall noch einfacher. Beispielsweise wäre dann leicht ersichtlich, dass ein mit einem Dreieck gekennzeichnetes Schutzelement nur an derjenigen X-Position anzuordnen ist, die ebenfalls mit einem Dreieck markiert ist.
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Zu den Kodierungen gehören auch solche, die maschinenlesbar sind, beispielsweise Barcodes, QR-Codes und RFID-Kodierungen. Eine Kodierung kann auch eine Kennung beinhalten, so das aus einem bestimmten Code konkrete physikalische oder andere Kenndaten des betreffenden Schutzelements hergeleitet werden können, gegebenenfalls unter Nutzung einer Datenbank. Die Kodiermittel können auch wiederholt mit Daten beschreibbar sein.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht Leuchtmittel vor, die zum Zweck der Kodierung benutzt werden. Die Leuchtmittel sind so ausgebildet, dass - bspw. nach Vorgabe eines bestimmten zu verarbeitenden Produkttyps - diejenige X-Position oder das zugehörige Aufnahmemittel durch geeignete Leuchtmittel angezeigt bzw. beleuchtet wird, an der das Schutzelement einzusetzen ist. Beispielsweise könnte eine LED an der vorgesehenen X-Position von einer übergeordneten Steuerung angesteuert werden. Darüber hinaus können an einer bestimmten X-Position auch mehrere Leuchtmittel angeordnet sein, die beispielsweise in unterschiedlichen Farben einen Hinweis darauf geben, welches Schutzelement (vorzugsweise mit der gleichen Farbe gekennzeichnet) an dieser Position einzusetzen ist. Denkbar ist beispielsweise, dass für unterschiedliche Produkttypen zwar verschiedene Schutzelemente einzusetzen sind, jedoch beide an der gleichen X-Position.
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Selbstverständlich können die vorgenannten Kodierungen auch mehrere X-Positionen identifizieren, beispielsweise um die Position je eines Schutzelements am Eingang und am Ausgang des Röntgeninspektionsraums zu identifizieren.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind Detektionsmittel vorgesehen, um den Typ und/oder die X-Position und/oder die Kodierung eines in die Halterung eingesetzten Schutzelements - vorzugsweise automatisch - erfassen zu können. Hierbei kann es sich im einfachsten Fall um rein mechanische Detektionsmittel handeln, etwa indem bestimmte Aufnahmemittel nur mit bestimmten Verbindungsabschnitten kombinierbar sind. Ist beispielsweise ein sternförmiger Verbindungsabschnitt eines Schutzelements in eine dazu komplementäre Ausnehmung (Aufnahmemittel) der Halterung eingesetzt, so lässt sich über einen bekannten Zusammenhang zwischen dem sternförmigen Verbindungsabschnitt und dem zugehörigen Schutzelement auf die Art/den Typ dieses Schutzelements schließen. Auch die zuvor beschriebenen Kodierungen können im weitesten Sinne als Detektionsmittel verstanden werden.
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Bevorzugt umfassen die Detektionsmittel hingegen geeignete Sensoren, die eine am jeweiligen Schutzelement ablesbare Kennung erfassen und an eine übergeordnete Steuerung signalisieren (umgekehrt könnte auch das Schutzelement mit einem oder mehreren Detektoren ausgestattet sein, um eine Kodierung an der Halterung auszulesen und an eine Steuerung zu übermitteln). Im einfachsten Fall beschränkt sich die Detektion dabei darauf, ob an der jeweiligen X-Position ein Schutzelement angeordnet ist oder nicht, um beispielsweise im Falle einer fehlerhaften X-Positionierung den Betrieb des Röntgengeräts zu blockieren.
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Zweckmäßigerweise sind die Detektionsmittel dazu ausgebildet, das an einer bestimmten X-Position eingesetzte Schutzelement hinsichtlich seines Typs oder seiner Kodierung zu erfassen. Dazu geeignete Sensoren können beispielsweise auf einer oder mehreren der folgenden Technologien basieren: Barcode, QR-Code, RFID, Bilderkennung, Lichtschranke, Näherungssensoren, Gewichtssensoren, mechanische Taster, Drucktaster. Die zu erfassenden Schutzelemente sind dazu mit den zu der entsprechenden Technik gehörenden Informationsträgern ausgestattet. Jeweils ein Detektionsmittel kann separat vorgesehen sein an jeder X-Position oder einer Auswahl davon. Alternativ oder ergänzend kann ein Detektionsmittel auch mehrere Positionen gemeinsam überwachen, beispielsweise als Kamera oder RFID-Antenne mit größerer Lesereichweite. Die Auswertung der von den Detektionsmitteln erfassten Kenndaten erfolgt zweckmäßigerweise über eine Steuerung, die auch zur Steuerung weiterer Komponenten eines Röntgengeräts ausgebildet sein kann.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Halteabschnitte der Halterung jeweils durch ein L-förmiges Profil gebildet werden, welches sich in Längsrichtung X erstreckt. Ein Schenkel des L-Profils kann zur vorzugsweise lösbaren Befestigung des Halteabschnitts an dem Röntgengerät dienen, während der andere Schenkel die Aufnahmemittel zur Verbindung mit einem Schutzelement aufweist. Dieser Schenkel, der sich vorzugsweise in Höhenrichtung Z erstreckt, kann beispielsweise als Lochstreifen ausgebildet sein, wobei die in Längsrichtung X hintereinander liegenden Löcher Aufnahmemittel bilden, durch die ein als Zapfen ausgeführter Verbindungsabschnitt eines einzusetzenden Schutzelements gesteckt werden kann.
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Alternativ können zwei Halteabschnitte der erfindungsgemäßen Halterung auch gegenüberliegende Schenkel eines flachen, bevorzugt rechtwinkligen und auf dem Kopf stehenden U-Profils sein. Die beiden Schenkel können sich, wie bei den zuvor genannten L-Profilen, in Höhenrichtung Z erstrecken und als Lochstreifen, Zahnschiene etc. ausgebildet sein. Der die beiden Schenkel in Querrichtung Y verbindende flache Scheitel des U-Profils kann dabei zugleich einen Teil des Röntgeninspektionsraumes begrenzen. Er kann ferner wenigstens einen vorzugsweise in Querrichtung Y verlaufenden Schlitz aufweisen, durch den ein Röntgenstrahl oder Röntgenstrahlfächer hindurch gerichtet werden kann. Die Halteabschnitte können als Blech-Biegeteil ausgeführt sein.
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Je nach Länge der zu inspizierenden Produkte kann es erforderlich sein, den Röntgeninspektionsraum in Förderrichtung X zu verlängern. Entsprechend müssen auch die den Inspektionsraum in Förderrichtung wenigstens teilweise begrenzenden Schutzelemente in einem größeren Abstand zueinander angeordnet werden. Zweckmäßigerweise ist die erfindungsgemäße Halterung zu diesem Zweck bevorzugt teleskopartig ausziehbar. Beispielsweise können mehrere der vorgenannten L- oder U-Profile ineinanderliegend und relativ zueinander in Längsrichtung verschieblich ausgebildet sein. Die Längenveränderung der erfindungsgemäßen Halterung kann manuell oder automatisch über geeignete Antriebe erfolgen. Denkbar ist es, die Längeneinstellung automatisiert vorzunehmen nach Vorgabe eines zu verarbeitenden Produkttyps bzw. einer zu verarbeitenden Produktgruppe oder einer entsprechenden Identifikation. Bereits in die Halterung eingesetzte Schutzelemente sind dann automatisch in eine dem Produkt zugeordnete X-Position verfahrbar, so dass der Inspektionsraum automatisch auf die richtigen Längsabmessungen eingestellt wird.
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Je nach Produkttyp oder -gruppe können unterschiedliche Konfigurationen des Röntgengeräts, insbesondere betreffend bestimmte Längeneinstellungen, X-Positionen oder jeweils zu verwendende Schutzelemente, bereits vor Auslieferung des Geräts hinsichtlich ihrer Strahlungssicherheit bspw. durch einen Strahlenschutzbeauftragten überprüft und abgenommen werden. Eine separate Überprüfung auf Strahlungssicherheit im Feld ist dann bei einem Konfigurationswechsel nicht mehr nötig.
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Zweckmäßigerweise sind bestimmte Ausziehlängen mit Markierungen oder Sensoren versehen, um für bestimmte Produkte die dafür erforderliche Länge und/oder die angestrebte Gesamtlänge der Halterung leicht einstellen zu können. Denkbar ist es auch, diejenige X-Position auf einem Display darzustellen, auf sonstige Weise auszugeben, farblich zu kennzeichnen oder geeignet zu beleuchten (siehe oben), bis zu der ein erster Halteabschnitt relativ zu einem in Längsrichtung X teleskopartig dazu verfahrbaren zweiten Halteabschnittelement zu verschieben ist, um die gewünschte Gesamtlänge für einen bestimmten zu verarbeitenden Produkttyp auszubilden.
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Anstelle einer teleskopartigen Verlängerung kann die Halterung auch zur modulartigen Erweiterung ausgebildet sein. Beispielsweise könnten mehrere der vorgenannten L- oder U-Profile als Module in Längsrichtung X ineinander steckbar sein, wobei unterschiedliche Längen der einzelnen Module in ihrer Kombination eine Vielzahl möglicher Gesamtlängen der Halterung ausbilden können. Die Module können auch elektrische Schnittstellen aufweisen, um Signale von an den Modulen angeordneten Sensoren oder Steuersignale für Verriegelungsmechanismen oder Leuchtmittel etc. über ein benachbartes Modul weiterzuleiten.
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Ein erfindungsgemäßes Röntgengerät umfasst eine zuvor beschriebene Halterung und wenigstens ein in die Halterung einsetzbares, strahlungsabsorbierendes Schutzelement der vorstehend beschriebenen Art. Zu untersuchende Produkte sind längs der Förderrichtung X entlang eines Förderweges durch einen Röntgeninspektionsraum hindurch förderbar. Die Halteabschnitte der Halterung erstrecken sich in X-Richtung oberhalb und/oder seitlich des Förderweges, und das wenigstens eine Schutzelement erstreckt sich quer dazu über den Förderweg. Gegenüber dem Stand der Technik bietet dieses Röntgengerät den Vorteil, dass ein oder mehrere Schutzelemente einfach an verschiedenen auswählbaren oder vordefinierten X-Positionen angeordnet werden können.
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Bevorzugt umfasst das Röntgengerät eine Steuereinheit und von der Steuereinheit ansteuerbare Anzeigemittel, um verschiedene Verfahrensschritte anzeigen bzw. anleiten zu können. Die Steuereinheit ist dazu ausgebildet, Identifizierungsmerkmale von wenigstens einem in die Halterung einzusetzenden bzw. eingesetzten Schutzelement und/oder dessen vorgesehene und/oder eingenommene X-Position über die Anzeigemittel anzuzeigen. Bei den Anzeigemitteln kann es sich um ein Display/Bedienterminal als Hauptanzeige der Maschine handeln, über welches Anweisungen zur Bedienung des Röntgengeräts an einen Bediener ausgegeben werden. Alternativ oder ergänzend können mehrere („lokale“) Anzeigemittel auch an bzw. in der Nähe von einzelnen X-Positionen vorgesehen sein, um die jeweilige X-Position (beispielsweise für das Einsetzen oder Entfernen eines Schutzelements an dieser Position) anzuzeigen. Beispielsweise könnten an den Aufnahmemitteln für jede infrage kommende X-Position lokale Leuchtmittel (LED o.ä.) vorgesehen sein, die von der übergeordneten Steuereinheit zur Anzeige der zugehörigen X-Position eingeschaltet werden können. Zweckmäßigerweise ist die Steuereinheit und ein damit zusammenwirkendes Display dazu ausgebildet, Bedienungsanweisungen für das Einsetzen oder Entnehmen eines Schutzelements auch durch perspektivische Grafiken darzustellen, aus denen die betreffende X-Position und/oder die Gestalt und/oder Lage eines Schutzelements relativ zu anderen Komponenten des Röntgengeräts räumlich ersichtlich ist.
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Auch akustische Anzeigemittel (Hupe, Summer, Sprachausgabe etc.) sind denkbar, etwa, um das Erfordernis zum Entfernen oder Einsetzen eines Schutzelements oder Angaben zur X-Position oder zum betreffenden Schutzelement auszugeben.
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Identifizierungsmerkmale für bestimmte einzusetzende Schutzelemente können eine Nummer, eine Kodierung, eine Farbgebung, ein Symbol, elektronisch auslesbare Merkmale oder sonstige Angaben umfassen, die einem Bediener die Auswahl oder Zuordnung eines bestimmten Schutzelements für ein bestimmtes zu verarbeitendes Produkt und/oder eine bestimmte zugehörige X-Position ermöglichen oder erleichtern.
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Beispielsweise könnte die Steuerung ein Verfahren ausführen, bei dem nach Auswahl eines bestimmten zu verarbeitenden Produkttyps eine Nummer oder sonstige Kodierung eines für diesen Typ zu verwendenden Schutzelements ausgegeben wird. Ergänzend oder alternativ kann auch die X-Position, an der das Schutzelement einzusetzen ist, über ein Display ausgegeben und nach Bedarf auch die jeweilige X-Position durch dortige lokale Anzeigemittel (bspw. LED) hervorgehoben werden. In gleicher Weise kann ein zu entfernendes Schutzelement im Display benannt und/oder diejenige X-Position angezeigt werden, an der das Schutzelement zu entfernen ist.
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Zweckmäßigerweise ist die Steuereinheit auch dazu ausgebildet, Signale betreffend bestimmte X-Positionen und/oder einzusetzende oder eingesetzte Schutzelemente über analoge oder digitale Signalschnittstellen an andere Datenverarbeitungsgeräte auszugeben.
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Bevorzugt umfasst das erfindungsgemäße Röntgeninspektionssystem Detektoren, um die Belegung bestimmter X-Positionen durch Schutzelemente und/oder Identifikationsmerkmale oder Kodierungen dieser Schutzelemente automatisch erfassen zu können. Dadurch werden Verfahren möglich, bei denen die korrekte Anordnung von Schutzelementen nach Lage (X-Position) und/oder nach Typ (bspw. für ein bestimmtes Produkt) automatisch oder unter Einbeziehung eines Bedieners überprüft und bestimmte Verfahrensabläufe eingeleitet oder unterbrochen werden können. Die Detektoren ermöglichen eine besonders einfache automatische Verifizierung (Überprüfung der ordnungsgemäßen Einstellung) des Geräts, speziell der verwendeten Schutzelemente und deren X-Position. Zu den Einstelldaten können neben den verwendeten Schutzelementen und deren X-Position u.a. auch Angaben über deren bisherige Nutzungsdauer, die noch zu erwartende Lebensdauer, die noch zulässige Benutzungsdauer etc. gehören.
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Die Einstellungen können lokal oder übergeordnet abgespeichert und archiviert werden. Die Einstellungen können auch den dabei inspizierten Produkten zugeordnet werden. Dazu könnten die betreffenden Produkte mit einem Datenträger oder einer Kennzeichnung versehen sein zur Abspeicherung bzw. Kennzeichnung der für dieses Produkt verwendeten Einstellungen (Identifikation der verwendeten Schutzelemente, deren jeweilige X-Position, Produktionszeitpunkt etc.) am Produkt selbst.
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Beispielsweise könnte die Steuereinheit von einer übergeordneten Anlagensteuerung einen Produktwechsel signalisiert bekommen, vom bisherigen Produkt F1 auf ein neues Produkt F2, für welches die Art oder die Position der bisher verwendeten Schutzelemente zu ändern wäre. Die für das bisherige Produkt F1 im Gerät verwendeten Schutzelemente bzw. die von ihnen belegten X-Positionen können sodann über ein Display bzw. lokale Anzeigemittel an den jeweiligen X-Positionen angezeigt werden in Verbindung mit der Aufforderung, diese zu entfernen. Über Detektoren an den zugehörigen X-Positionen kann die Steuereinheit anschließend ermitteln, ob die dort eingesetzten Schutzelemente auch korrekt entnommen wurden, und gegebenenfalls eine Fehlermeldung und/oder Korrekturanweisungen ausgeben.
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Aus einem Datenspeicher, der Teil der Steuereinheit sein kann, kann ferner eine Zuordnung des Produkts F2 zu den dafür zu verwendenden Schutzelementen bzw. deren Kodierung sowie der zugehörigen X-Position bzw. X-Positionen automatisch ermittelt werden. Die für das neue Produkt F2 zu verwendenden Schutzelemente können nach Typ und X-Position dann in der zuvor beschriebenen Weise angezeigt werden. Geeignete Detektoren können erfassen, ob ein Schutzelement an der richtigen X-Position eingesetzt wurde. Geeignete Detektoren könnten nach dem Einsetzen ferner eine am dann eingesetzten Schutzelement angebrachte Kodierung auslesen, um die richtige Auswahl des Schutzelements und dessen X-Position für das Einsetzen überprüfen zu können.
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Wurde das Schutzelement beispielsweise korrekt ausgewählt, jedoch an der falschen X-Position eingesetzt, kann die Steuereinheit über die Erfassung der fälschlicherweise verwendeten X-Position eine Korrekturanweisung ausgeben, die die Angabe bzw. Anzeige der korrekten X-Position umfassen kann oder auch die Anzahl der Aufnahmemittel, um die das fehlerhaft eingesetzte Schutzelement in oder entgegen der Förderrichtung X versetzt werden müsste, um an die richtige Position zu gelangen. Das kann insbesondere dann hilfreich sein, wenn ein Schutzelement unter schwierigen Lichtverhältnissen oder in eine schwer zugängliche Halterung eingesetzt werden muss. So erleichtert eine automatisch ausgegebene Information, zum Beispiel „Schutzelement um drei Löcher nach links versetzen“ (wobei mit „Löcher“ in X-Richtung hintereinander liegende einzelne Aufnahmemittel der Halterung gemeint sind), die auf dem Display oder akustisch oder durch lokale Leuchtmittel in der Nähe der Halterung ausgegeben werden kann, die korrekte Montage bzw. Demontage.
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Wird über die Detektoren erkannt, dass ein falsches Schutzelement eingesetzt wurde, so können ebenfalls entsprechende Korrekturanweisungen über die zuvor beschriebenen Anzeigemittel ausgegeben werden. Der Betrieb der Anlage könnte so lange automatisch unterbunden werden, bis die korrekte Anordnung der korrekten Schutzelemente automatisch erfasst und überprüft und/oder durch einen Bediener bestätigt wird.
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Die zuvor beschriebenen Merkmale und Eigenschaften der erfindungsgemäßen Halterung lassen sich ohne weiteres auch übertragen bzw. nutzen für einen Bandkörper, der zur Förderung der Produkte ausgebildet ist und eine solche Halterung aufweist. Die am Bandkörper angeordnete Halterung ist dann statt zur Aufnahme eines oder mehrerer Schutzelemente zur Anordnung von anderen, für die Produktförderung wichtigen Komponenten an bestimmten X-Positionen entlang der Förderrichtung X ausgebildet.
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Ein Bandkörper mit einer Halterung der zuvor beschriebenen Art weist daher in gleicher Weise wenigstens einen Halteabschnitt mit Aufnahmemitteln auf, analog zu den Ansprüchen 1 bis 9 und der darauf Bezug nehmenden vorstehenden Beschreibung. Anstelle der in der Halterung anzuordnenden Schutzelemente ist dagegen die Anordnung von für die Produktförderung relevanten Komponenten (im Weiteren: FörderKomponenten) vorgesehen, zu denen insbesondere zählen: Auffangbehälter, Sortiermittel, Kennzeichnungsmittel, Ausscheidemittel, sowie Lichtschranken und andere Sensoren zur Erfassung von Produkten auf dem Bandkörper oder ihrer Produktmerkmale. Derartige Förderkomponenten müssen je nach Produkttyp an unterschiedlichen X-Positionen entlang der Förderrichtung an dem Bandkörper angeordnet werden, um bestimmte Aufgaben für den Förderprozess zu erfüllen.
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So ist es beispielsweise denkbar, bestimmte Produkte mittels geeigneter Ausscheidemittel seitlich (in Querrichtung Y) aus dem Förderweg heraus zu bewegen, um sie aus der Produktfolge auszusortieren und beispielsweise in einen seitlich neben dem Bandkörper angeordneten Auffangbehälter zu lenken. Dazu könnte das Produkt zunächst mittels Röntgenstrahlen durchstrahlt werden, um abhängig von der Auswertung der Durchstrahlung die Weiterförderung oder Ausscheidung des Produktes zu bestimmen.
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Die Ausscheidung könnte durch geeignete Ausscheidemittel (Auswerfer, Pusher, Ausblaser, verschwenkbares Lenkblech etc.) bspw. unmittelbar stromabwärts der Röntgendurchstrahlung erfolgen, wobei die Ausscheidemittel und eventuell zugehörige Auffangbehälter beispielsweise in Abhängigkeit der jeweiligen Produktlänge an bestimmten, je nach Produkttyp variierenden X-Positionen anzuordnen wären. Die Aufnahmemittel der Halterung, wie sie für die Schutzelemente vorstehend bereits umfassend vorgestellt wurden, bieten die Möglichkeit zur Anordnung bzw. Befestigung solcher Förderkomponenten in gleicher Weise und mit den gleichen Funktionalitäten auch am Bandkörper. Analog zu den Schutzelementen weisen die Förderkomponenten dazu Verbindungsabschnitte auf, die mit den Aufnahmemitteln der Halterung zusammenwirken. Alle zuvor für die Halterung beschriebenen Funktionen und Vorrichtungsmerkmale (insbesondere Erkennung und Vorgabe einer auszuwählenden oder belegten X-Position mittels Display und/oder anderen Anzeigemitteln, Kodierung und Erfassung von Kodierungen, Befestigung der Schutzelemente an der Halterung etc.) gelten anstelle für die mit der Halterung zusammenwirkenden Schutzelemente auch für die mit der Halterung des Bandkörpers zusammenwirkenden Förderkomponenten gleichermaßen.
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Einige Merkmale der Erfindung werden nachstehend anhand von Figurenbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen
- 1 ein erfindungsgemäßes Röntgengerät in vereinfachter Darstellung;
- 2 die Detailansicht gemäß 1, und
- 3 zwei verschiedene Schutzelemente,
- 4 einen Bandkörper mit einigen daran angeordneten Förderkomponenten, und
- 5 die Darstellung gemäß 4 in anderer Ansicht.
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1 zeigt in vereinfachter perspektivischer Darstellung ein Röntgengerät G. Das Gerät G kann entlang einer Produktionslinie angeordnet sein, um die Produkte zur Röntgeninspektion entlang eines Förderwegs W durch das Gerät G zu fördern. Im dargestellten Fall verläuft der Förderweg in einer horizontalen Förderrichtung X. Quer zur Förderrichtung verläuft die Querrichtung Y, und orthogonal zu den beiden Richtungen X, Y soll eine Höhenrichtung Z verlaufen. Die erfindungswesentlichen Elemente des Röntgengeräts bzw. der erfindungsgemäßen Halterung liegen innerhalb des strichpunktierten Kreises „A“, dessen Inhalt in 2 vergrößert zu sehen ist.
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Im Zentrum des Röntgengeräts G ist ein Röntgeninspektionsraum R ausgebildet, in welchem nicht näher dargestellte Produkte mit Röntgenstrahlen durchstrahlt werden können. Von einer in 2 verdeckten Röntgenstrahlquelle (oberhalb des Röntgeninspektionsraumes R) wird dazu ein Röntgenstrahlfächer V erzeugt, der in einer Y-Z-Ebene liegt. Die Produkte werden mittels eines Bandkörpers H entlang des Förderwegs W bzw. in Förderrichtung X durch den Fächer V hindurch bewegt und verlassen das Röntgengerät G danach wieder. Unterhalb oder innerhalb des Bandkörpers sind nicht näher dargestellte Kameramittel zur Aufnahme der von dem durchstrahlten Produkt veränderten Röntgenstrahlen angeordnet.
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Der in 2 nur angedeutete Röntgeninspektionsraum R muss im Betrieb allseitig umschlossen sein, um den Austritt gesundheitsschädlicher Röntgenstrahlung in die Umgebung zu vermeiden. Seitlich des Förderwegs W sind dazu Abdeckungen (Tunnel) vorgesehen, die der besseren Übersicht halber in 2 weggelassen wurden. Der Bandkörper H schließt den Inspektionsraum R nach unten weitgehend ab, während eine nicht näher zu sehende Abdeckung oberhalb des Förderweges W den oberen Strahlenschutz ausbildet. In Förderrichtung X bzw. am Eintritt und am Ausgang des Röntgeninspektionsraums ist jeweils ein Schutzelement S vorzusehen, von denen in 2 nur das stromabwärtige Schutzelement S zu sehen ist. Das Schutzelement S wird im dargestellten Fall im Wesentlichen gebildet durch eine steife rechteckige Platte, die sich in Y-Z-Richtung quer zum Förderweg W erstreckt. In dem Schutzelement S ist am unteren Rand mittig eine Durchlassöffnung K eingebracht, durch welche die zu inspizierenden Produkte knapp hindurch passen.
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Zur Anordnung eines oder mehrerer Schutzelemente S ist oberhalb und in Querrichtung Y seitlich neben dem Förderweg W eine erfindungsgemäße Halterung T vorgesehen. Die Halterung T umfasst zwei parallel zueinander in X-Richtung verlaufende Halteabschnitte M, N, die jeweils als L-förmige Längsprofile ausgebildet sind. Ein oberer, horizontaler Schenkel des L-Profils ist an einem oberen Teil des Röntgengeräts G montiert. Der jeweils andere Schenkel des L-Profils ragt entgegen der Höhenrichtung Z ein Stückchen in Richtung auf den Bandkörper H herab. In dieser Ausführung bilden die beiden L-Profile mit einem zwischen ihnen liegenden breiten Scheitel O ein nach unten offenes U-Profil. Der Scheitel O kann hier auch Teil der oberen Begrenzung des Inspektionsraumes R bzw. des dortigen Strahlungsschutzes sein.
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In X-Richtung sind in diesem Profilschenkel in regelmäßigen Abständen Aufnahmemittel L vorgesehen, die hier durch einfache Bohrungen bzw. Löcher gebildet werden. Jedes Aufnahmemittel L nimmt eine bestimmte X-Position ein, wobei die in 2 angezeigten X-Positionen P1 , P2 , P3 ... nur beispielhaft und nicht ausschließend verstanden werden sollen. Einem Aufnahmemittel L des einen Halteabschnitts M liegt ein zugehöriges Aufnahmemittel L des anderen Halteabschnitts N in Querrichtung Y an der gleichen X-Position gegenüber. Die beiden Halteabschnitte M, N sind in Querrichtung Y so voneinander beanstandet, dass ein in 3 näher dargestelltes Schutzelement S dazwischen an einer im Wesentlichen beliebigen, jeweils durch Aufnahmemittel L definierten X-Position P einsetzbar ist.
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3a zeigt ein Schutzelement S mit unterer mittiger Durchlassöffnung K, wie es ähnlich bereits in 2 in eingesetzter Form dargestellt ist. Das Schutzelement S hat im Wesentlichen rechteckige Form mit einer Breite, die in etwa dem lichten Abstand zwischen den jeweils herabhängenden L-Schenken der beiden Halteabschnitte M, N in 2 entspricht. An den oberen beiden Ecken des Schutzelements S sind Verbindungsabschnitte A, B in Form von Zapfen ausgebildet. Diese sind zum Eingriff in die als Löcher ausgebildeten Aufnahmemittel L der Halteabschnitte M, L vorgesehen (die Verbindungsabschnitte A, B können in Querrichtung Y elastisch oder federvorgespannt sein, um durch temporäre Verformung in zwei einander in Querrichtung Y gegenüberliegende Löcher der Halterung T eingesetzt zu werden).
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Das Schutzelement S gemäß 3b hat ähnliche Abmessungen und verfügt über analog funktionierende Verbindungsabschnitte A, B. Allerdings ist dieses Schutzelement nicht als Platte ausgebildet, sondern als Vorhang mit einzelnen vertikal herabhängenden und in Querrichtung voneinander teilweise getrennt ausgebildeten, biegschlaffen Lamellen. Die Lamellen sind so flexibel ausgebildet, dass ein durch den Vorhang hindurchgefördertes Produkt die Lamellen temporär zur Seite bzw. in Bewegungsrichtung wegdrücken kann, wobei sie anschließend wieder ihre in 3b gezeigte Lage einnehmen und einen im Wesentlichen geschlossenen Strahlenschutz bilden.
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Beide Schutzelemente S tragen am Rand vereinfacht dargestellte Kodiermittel J, welche Informationen über bestimmte Eigenschaften des Schutzelements beinhalten (Typ, Schutzwirkung, Produkteignung, Abmessung, Datum der Herstellung oder der letzten Verwendung oder Funktionsprüfung etc.). Die Kodiermittel sind dazu ausgelegt, dauerhaft oder temporär Daten abzuspeichern und auslesbar bereitzuhalten, beispielsweise über RFID- oder Barcode-Technologie.
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Das Röntgengerät G gemäß 2 ist mit mehreren Detektoren E an verschiedenen X-Positionen ausgestattet, wobei nur ein Detektor in 2 beispielhaft an der X-Position P2 gezeigt ist. Der Detektor E ist dazu ausgebildet, zu erkennen, ob ein Schutzelement S an der X-Position P2 eingesetzt ist oder nicht. Der Detektor E oder ein weiterer, hier nicht dargestellter Detektor kann ferner dazu ausgebildet sein, die Kodierung J eines an einer bestimmten X-Position eingesetzten Schutzelements S auszulesen. Die von dem Detektor E erfassten Daten werden einer Steuereinheit C zugeführt, die zur Steuerung verschiedener Funktionen des Röntgengeräts G und zur Ausgabe von Informationen mittels der Anzeigemittel D ausgebildet ist. Anhand der der Steuereinheit C zugeführten Daten lässt sich beispielsweise ermitteln, ob für eine bestimmte Produktverarbeitung das passende Schutzelement S an der richtigen X-Position eingesetzt wurde oder nicht.
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Das Anzeigemittel D1 ist ein „globales“ Anzeigemittel in Form eines Displays, um Informationen jeder Art ausgeben oder (z.B. im Falle eines Touchscreens) auch eingeben zu können. Insbesondere dient das Display D1 dazu, Handlungsanweisungen an einen Bediener auszugeben, die beispielsweise ein bestimmtes Schutzelement S benennen oder eine für dieses Schutzelement geltende X-Position. Ferner umfasst das Röntgengerät auch „lokale“ Anzeigemittel D2 an einzelnen X-Positionen, von denen nur eines in Form einer LED an der X-Position P3 dargestellt ist. Die lokalen Anzeigemittel sind jeweils in der Nähe einer bestimmten X-Position angeordnet, um einem Bediener genau diese X-Position während bestimmter Verfahrensabläufe anzuzeigen.
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Das in 2 dargestellte Röntgengerät ist mittels zugehöriger Steuereinheit C dazu ausgebildet, dem Bediener Informationen über die Art und/oder die X-Position eines in die Halterung T oder aus ihr herauszunehmenden Schutzelements S anzugeben, wobei eine X-Position durch globale oder lokale Anzeigemittel oder durch akustische Anzeigen (Summer, Warntöne, Sprachausgabe etc.) angezeigt werden kann. Auch Angaben zu einem Schutzelement S können auf diese Weise ausgegeben werden, wobei die Angaben aus einem der Steuereinheit C zugänglichen Speicher entnommen und/oder unter Auswertung der von einem Detektor E erfassten Kodierung J ermittelt und ausgegeben werden können.
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4 zeigt in vereinfachter Darstellung ein Röntgengerät G, bei dem der Bandkörper H mit einer erfindungsgemäßen Halterung versehen ist. Analog zu den Ausführungen in 1 und 2 wird die Halterung gebildet durch zwei einander parallel gegenüberliegende Halteabschnitte M, N, die an dem Bandkörper H angeordnet sind. Die in diesem Fall als Lochstreifen ausgebildeten Halteabschnitte M, N weisen analog zu den 1 bis 3 Löcher als Aufnahmemittel L auf, von denen einige bezeichnet sind.
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Die Aufnahmemittel L dienen dazu, verschiedene Förderkomponenten an bestimmten X-Positionen entlang der Halterung H an dieser zu befestigen. So ist eine Lichtschranke 13 am Halteabschnitt M angebracht, die mit einem in Querrichtung Y gerichteten Lichtstrahl die Erkennung von mit dem Bandförderer geförderten Produkten ermöglicht. Der Halteabschnitt N trägt eine Sortiervorrichtung 11, die mittels zweier Luftdüsen ein auszusortierendes Produkt quer zur Förderrichtung X mit einem Luftstoß beaufschlagen kann. Dadurch wird das Produkt einem der Sortiervorrichtung 11 in Querrichtung Y gegenüber am Halteabschnitt M angeordneten Auffangbehälter 12 zugeführt. Der Auffangbehälter 12 ist über Befestigungswangen 14 mit geeigneten Verbindungsabschnitten am Halteabschnitt M befestigt. Die X-Position der Lichtschranke 13, der Sortiervorrichtung 11 und des Auffangbehälters 12 sowie weiterer, hier nicht näher dargestellter Förderkomponenten kann über die zur jeweiligen Befestigung verwendeten Aufnahmemittel L beliebig und geeignet gewählt werden.
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5 zeigt die Anordnung gemäß 4 zum Teil freigeschnitten in anderer perspektivischer Ansicht. Der Auffangbehälter 12 und die Lichtschranke13 wurden in dieser Ansicht weggelassen. Deutlich zu erkennen ist, dass die Sortiervorrichtung 11 über an ihr vorgesehene Verbindungsabschnitte A und mehrere der als Löcher ausgebildeten Aufnahmemittel L mit dem Halteabschnitt N verbunden ist. Die X-Position zur Befestigung der Sortiervorrichtung kann zweckmäßig in Abstimmung mit einer vorherigen Prüfung (beispielsweise Röntgendurchstrahlung) so gewählt werden, dass bei bekannter Fördergeschwindigkeit das Produkt die Sortiervorrichtung nicht erreicht, bevor die Auswertung der Röntgendurchstrahlung abgeschlossen und gegebenenfalls das Aussortieren des Produkts der Sortiervorrichtung signalisiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- A
- Verbindungsabschnitt
- B
- Verbindungsabschnitt
- C
- Steuereinheit
- D1
- Anzeigemittel (Display)
- D2
- Anzeigemittel (LED)
- E
- Detektor
- G
- Röntgeninspektionsgerät (Röntgengerät)
- H
- Bandkörper
- J
- Kennung / Kodierung
- K
- Durchlassöffnung
- L
- Aufnahmemittel
- M
- Halteabschnitte
- N
- Halteabschnitte
- O
- Scheitel der U-förmigen Halterung
- P1, P2, P3
- X-Positionen
- R
- Röntgeninspektionsraum
- S
- Schutzelement
- T
- Halterung
- V
- Röntgenstrahlfächer
- W
- Förderweg
- X
- Förderrichtung
- Y
- Querrichtung
- Z
- Höhenrichtung
- 11
- Sortiervorrichtung
- 12
- Auffangbehälter
- 13
- Lichtschranke
- 14
- Befestigungswange