DE102019114862A1 - Bodenbearbeitungsgerät - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bodenbearbeitungsgerät (B) mit an einem Rahmen (6) abgestützten, insbesondere als Hack- und/oder Striegelwerkzeuge ausgebildeten Bodenbearbeitungswerkzeugen (3) zur Vorzugsweise flachgründigen Bodenbearbeitung und/oder zur Einmulchung von Pflanzenrückständen aller Art, wobei zumindest einem Bodenbearbeitungswerkzeug (3) eine mit einem Brenner (2) und einem Tank (1) ausgerüstete, an dem Rahmen (6) abgestützte Flammvorrichtung (F) zugeordnet ist
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Bodenbearbeitungsgerät mit an einem Rahmen abgestützten, insbesondere als Pflug-, Hack- und/oder Striegelwerkzeuge ausgebildeten Bodenwerkzeugen zur vorzugsweise flächengründigen Bodenbearbeitung und/oder zur Einmulchung von Pflanzenrückständen.
- Bodenbearbeitungsgeräte der vorgenannten Art sind bekannt. Diese können mit Bodenbearbeitungswerkzeugen ausgerüstet sein wie zum Beispiel mit Striegeln, Hacken, Eggen, Kreiseleggen, Kultivatoren, Pflugscharen, Grubbern und dergleichen. Solche Bodenbearbeitungswerkzeuge werden insbesondere eingesetzt, um landwirtschaftlich zu nutzende Flächen für eine Einsaat vorzubereiten oder aber auch, um zum Beispiel Pflanzenrückstände einzumulchen oder unterzupflügen und um Schadkräuter zu vernichten. Dabei werden vielfach parallel chemische Wirkstoffe eingesetzt, um Schadkräuter auf chemische Weise zu vernichten. Viele Schadkräuter sind allerdings resistent gegen einzusetztende chemische Wirkstoffe. Zudem ist man im zunehmenden Maße sensibler eingestellt gegenüber der Verwendung solcher chemischer Wirkstoffe, denen vielfach auch die amtlichen Zulassungsbehörden die Zulassung entzogen haben. Allein der Einsatz der vorbeschriebenen vorbekannten Bodenbearbeitungsgeräte, um nur auf mechanische Weise Schadkräuter zu vernichten, erbringt allerdings nicht den gewünschten Erfolg.
- Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bodenbearbeitungsgerät der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass dieses wirksam und nachhaltig gegen Schadkräuter eingesetzt werden kann.
- Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich das Bodenbearbeitungsgerät der eingangs genannten Art dadurch aus, dass zumindest einem Bodenbearbeitungswerkzeug eine mit einer Hochleistungsbrenneinheit ausgerüstete, an dem Rahmen abgestützte Flammvorrichtung zugeordnet ist.
- Damit wird ein Bodenbearbeitungsgerät mit zumindest einem oder mehreren Bodenbearbeitungswerkzeug(en) unterschiedlichster Ausgestaltung wie insbesondere Striegeln, Hacken, Eggen, Kreiseleggen, Kultivatoren, Pflügen und Pflugscharen und dergleichen vorgeschlagen, das mit einer zugeordneten, zumindest eine Hochleistungsbrennereinheit aufweisenden Flammvorrichtung versehen ist, die entweder vor und/oder nach dem oder den Bodenbearbeitungswerkzeug(en) oder aber sowohl vor als auch nach dem oder den Bodenbearbeitungswerkzeug(en) angeordnet werden kann. Hochleistungsbrenner bewirken die Zerstörung der Pflanzenzellen im oberirdischen Pflanzenteil. Ist, wie vorgeschrieben, auch noch nach den Bodenbearbeitungswerkzeugen, jeweils in Fahrtrichtung der Bodenbearbeitungsgerätes gesehen, eine Hochleistungsbrennereinheit vorgesehen, bewirken die mechanischen Bearbeitungswerkzeuge, dass diese im Boden arbeiten und wachstumshindernd auf die Pflanze einwirken. Darüber hinaus können diese Bodenbearbeitungswerkzeuge eine gewisse Bodenmenge von unten an die Oberfläche bringen. Die in Fahrtrichtung nachgeordnete Hochleistungsbrennereinheit wirkt auf die gehobenen Bodenmassen ein und zerstört Wurzeln und tiefer gelegene Samen solcher Schadkräuter. Darüber hinaus werden große Mengen unerwünschter und krankheitsauslösender samenbürtiger und bodenbürtiger Schaderreger wie Pilze, Sporen, Nematoden, Käfer, Larven, Eier und/oder im Entwicklungsstadium befindliche Schädlinge, die sich unterhalb der Bodenfläche im Boden befinden, zum überwiegendem Teil unschädlich gemacht. Durch eine mehrmalige Anwendung des Bodenbearbeitungsgerätes der erfindungsgemäßen Ausgestaltung auf Bodenflächen wird auf Dauer die Schädlingsmenge in der gesamten Bodenfläche abnehmen. Wird zum Beispiel im Anbaujahr ein Kartoffelfeld bearbeitet, hat die Kartoffelschädling abtötende Wirkung gleichzeitig den Effekt, dass zum Beispiel eine im folgenden Jahr geplante Nutzung als Maisanbaufläche weniger Maisschädlinge wie Maiszünsler der Kulturpflanze zusetzen. Durch die thermische Wirkung der Flammvorrichtung wird eine Vielzahl unterschiedlicher Schädlinge der Kulturpflanze vernichtet.
- Je tiefer die Bodenbearbeitungswerkzeuge im Boden arbeiten und die Flammvorrichtung den Unterboden kurzzeitig aufheizt, umso mehr Schädlinge gleich welcher Art können vernichtet werden. Dadurch wird die immer vorhandene Gefahr der Resistenzbildung der Unkräuter wie auch der im Boden vorhandenen Schädlinge entgegengewirkt und eingeschränkt.
- Als Vorteil erweist sich ferner, dass die Kombination von einem Abflammvorgang mit der mechanischen Bodenbearbeitung dahingehend genutzt werden kann, dass mit höchst nachhaltigem Wirkungsgrad ein Flammvorgang durchgeführt werden kann auch für Bodenbereiche, die bislang mit einem herkömmlichen Abflammen aufgrund der Bodentiefe nicht erreichbar waren.
- Besonders bevorzugt wird, wenn die Flammvorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie mit einem Bio-Kraftstoff betreibbar ist. Dazu bieten sich ein Bio-DME (Bio-Dimethylether)-Kraftstoff oder ein Bio-LNG-Kraftstoff an. Diese können als flüssige Biogaskraftstoffe einem unter Druck stehenden Tank entnommen werden. Dieser ist so mit der Hochleistungsbrennereinheit oder den Hochleistungsbrennereinheiten verbunden, dass der Gasbehälter, also der Gastank, eine bodenseitige Ablaufleitung aufweist mit einer entsprechenden Ventileinheit, die an der tiefst gelegenen Stelle des Flüssigkraftstoffbehälters angeordnet ist, so dass gegenüber Tankbehältern, die über ein Tauchrohr Kraftstoff entnehmen, nicht die Gefahr besteht, dass im Tauchrohr der Kraftstoff ausgast. Damit ist ein sicherer Betrieb der Flammvorrichtung an dem Bodenbearbeitungsgerät ermöglicht.
- Ausgangsmaterial für ein Bio-DME ist Biomasse aus Abfällen und Resten, die im Gartenbau und in der Landwirtschaft anfallen. Somit ist ein bisher nicht bekanntes und benutztes Potential gegeben, um besonders klimafreundlich und CO2-reduziert in der Landwirtschaft eine Bodenbearbeitung und eine Unkrautbekämpfung chemiefrei durchführen zu können. Alternativ kann auch noch ein LPG-Kraftstoff Verwendung finden. Bio-DME und Bio-LNG haben einen deutlich höheren Energiegehalt als LPG-Kraftstoffe. Die CO2-Reduzierung in der Landwirtschaft erhält durch die neuartige Unkrautbekämpfungsverfahrensweise eine wirksame Erweiterung. Die Verwendung von Biomasse als Basis der Brennstoffe, die Einsparung mehrerer Überfahrten durch Zusammenlegung von bisher mehreren Fahrten auf eine Fahrt sowie die vermiedene chemische Spritzüberfahrt wirken sich außerordentlich positiv auf die umweltschonende Gesamtbilanz der Bodenbearbeitung aus.
- Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf weitere Unteransprüche, die nachfolgende Beschreibung und die Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine Seitenansicht eines von einem landwirtschaftlichen Schlepper gezogenen Ausführungsbeispiels eines Bodenbearbeitungsgerätes; -
2 die Anordnung eines Kraftstoffbehälters für die Brennereinheiten des Ausführungsbeispiels nach1 , und -
3 eine Rückansicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Bodenbearbeitungsgerätes nach der Erfindung. - In der Zeichnung sind übereinstimmende Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern versehen. Mit
1 ist ein landwirtschaftlicher Schlepper beziffert, den ein Bodenbearbeitungsgerät B angehängt ist, das Hochleistungsbrenner2 aufweist, die abgewinkelt zur Bodenoberfläche ausgerichtete Brennerdüse haben und zum Boden hinragen. Zusätzlich sind Bodenbearbeitungswerkzeuge3 vorgesehen, die in das Erdreich eindringen und dieses nach oben hin fördern bzw. auswerfen. Des Weiteren ist ein rückseitiger Abschlussschleppvorhang5 (Blech) vorgesehen, so dass die erwärmten Gase möglichst lange im Raum unterhalb des Bodenbearbeitungsgerätes B verbleiben. Striegel und dgl. Werkzeuge können geordnet angeordnet werden, so dass ein erstes Werkzeug den Boden ausheben kann, der nachfolgend befeuert wird und vom nachfolgenden Werkzeug wieder eingearbeitet wird. Die einzelnen Brenner2 sind an einen Druckbehälter11 (Tank) angeschlossen, in den eine Kraftstoffflüssigkeit12 in Gestalt eines Bio-DME-Kraftstoffes unter Druck eingefüllt ist. Es ist ein Druckmanometer22 vorgesehen.1 . Eine Dampfentnahme kann über den Anschluss18 erfolgen. Am Verschluss19 ist eine Inhaltsanzeige vorgesehen. Über das Ventil21 kann Kraftstoff eingeführt werden.2 . Zudem ist noch ein Tauchrohr20 vorgesehen. Am Boden des Tankbehälters11 ist ein Entnahmeventil17 angeordnet. Von dort führt eine Leitung18 zu den entsprechenden Brennern 2. 3. Durch die Bodenentnahme mit nachfolgender Pumpeneinheit ist eine bisher nicht erreichbare Arbeitsbreite mit hohem Energiebedarf ermöglicht. Zusätzlich sind ein Handabsperrventil16 , ein Magnetabstellventil15 und ein Filter14 vorgesehen. Über die Förderpumpe13 wird das Gas zu den Brennern2 geführt. -
3 zeigt eine Ansicht von hinten auf das Bodenbearbeitungsgerät B. Die Gaszufuhr erfolgt über die Leitung8 zu den Hochleistungsbrennern2 . Dort wird das zugeführte Gas gezündet. Seitlich neben den Brennern2 sind jeweilige Schutzbleche7 vorgesehen, die einen Raum begrenzen, in den Kulturpflanzen während der Bodenbearbeitung hineinragen. Seitlich neben diesen Schutzblechen7 sind die Bodenbearbeitungswerkzeuge3 vorgesehen. Die offene Flamme9 beaufschlagt den Boden. - Der Trägerrahmen
2 des Bodenbearbeitungsgerätes B ist mit6 beziffert. Dies erfolgt für1 . kleine Energiemengen (kleine Arbeitsbreite),2 . womit Energiemengenentnahmen möglich sind, die über der Dampfentnahmemöglichkeit liegen (mittlere Arbeitsbreite).
Claims (11)
- Bodenbearbeitungsgerät (B) mit an einem Rahmen (6) abgestützten, insbesondere als Hack- und/oder Striegelwerkzeuge ausgebildeten Bodenbearbeitungswerkzeugen (3) zur Vorzugsweise flachgründigen Bodenbearbeitung und/oder zur Einmulchung von Pflanzenrückständen aller Art, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem Bodenbearbeitungswerkzeug (3) eine mit einem Brenner (2) und einem Tank (1) ausgerüstete, an dem Rahmen (6) abgestützte Flammvorrichtung (F) zugeordnet ist.
- Bodenbearbeitungsgerät (B) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Flammvorrichtung (F) zumindest eine mit einem Kraftstoff beaufschlagbare Hochleistungsbrenneinheit (2) aufweist. - Bodenbearbeitungsgerät (B) nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass in Arbeitsfahrtrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes (B) die Hochleistungsbrenneinheit (2) dem Bodenbearbeitungswerkzeug (3) vorgeordnet ist. - Bodenbearbeitungsgerät (B) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Hochleistungsbrenneinheit (2) in Fahrtrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes (B) dem Bearbeitungswerkzeugen (3) nachgeordnet ist. - Bodenbearbeitungsgerät (B) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Hochleistungsbrenneinheiten (2) vorgesehen sind, von denen eine in Fahrtrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes (B) dem Bodenbearbeitungswerkzeug (3) vorgeordnet und die andere Hochleistungsbrenneinheit (2) dem Bodenbearbeitungswerkzeug (3) nachgeordnet ist. - Bodenbearbeitungsgerät (B) nach einen der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammvorrichtung (F) derart ausgebildet ist, dass sie mit einem Bio-DME (Di-Methylether)-Kraftstoff und/oder einem Bio-LNG (Liquefied Natural Gas)-Kraftstoff betreibbar ist.
- Bodenbearbeitungsgerät (B) nach
Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, dass der Bio-DME Kraftstoff oder der Bio-LNG Kraftstoff in einem Tank (1) an dem Bodenbearbeitungsgerät (B) bevorratet ist, der unter einem Überdruck von 1 bar bis 15 bar steht und eine Kraftstoffentnahmeleitung (8) aufweist, die in den Bodenbereich des Tanks (1) mündet. - Bodenbearbeitungsgerät (B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammvorrichtung (F) Brenndüsen aufweist, die auf eine zu bearbeitende Bodenfläche ausgerichtet sind.
- Bodenbearbeitungsgerät (B) nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass die Brennerdüsen höhenverstellbar ausgebildet sind. - Bodenbearbeitungsgerät (B) nach
Anspruch 8 oder9 , dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der Brennerdüsen zur bearbeitenden Bodenfläche verstellbar ist. - Bodenbearbeitungsgerät (B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen benachbarten Brennerdüsen der Hochleistungsbrennereinheiten (2) Schutzvorrichtungen (7) an dem Rahmen (6) abgestützt sind, die in Richtung der zu bearbeitenden Bodenfläche hin ausgerichtet sind, wobei zwei benachbarte Schutzwände einen Schutzraum für zu schützende Kulturpflanzen begrenzen.
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2019
- 2019-06-03 DE DE102019114862.6A patent/DE102019114862B4/de active Active
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