-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bodenbearbeitungsgerät mit an einem Rahmen abgestützten, insbesondere als Pflug-, Hack- und/oder Striegelwerkzeuge ausgebildeten Bodenwerkzeugen zur vorzugsweise flächengründigen Bodenbearbeitung und/oder zur Einmulchung von Pflanzenrückständen.
-
Bodenbearbeitungsgeräte der vorgenannten Art sind bekannt. Diese können mit Bodenbearbeitungswerkzeugen ausgerüstet sein wie zum Beispiel mit Striegeln, Hacken, Eggen, Kreiseleggen, Kultivatoren, Pflugscharen, Grubbern und dergleichen. Solche Bodenbearbeitungswerkzeuge werden insbesondere eingesetzt, um landwirtschaftlich zu nutzende Flächen für eine Einsaat vorzubereiten oder aber auch, um zum Beispiel Pflanzenrückstände einzumulchen oder unterzupflügen und um Schadkräuter zu vernichten. Dabei werden vielfach parallel chemische Wirkstoffe eingesetzt, um Schadkräuter auf chemische Weise zu vernichten. Viele Schadkräuter sind allerdings resistent gegen einzusetztende chemische Wirkstoffe. Zudem ist man im zunehmenden Maße sensibler eingestellt gegenüber der Verwendung solcher chemischer Wirkstoffe, denen vielfach auch die amtlichen Zulassungsbehörden die Zulassung entzogen haben. Allein der Einsatz der vorbeschriebenen vorbekannten Bodenbearbeitungsgeräte, um nur auf mechanische Weise Schadkräuter zu vernichten, erbringt allerdings nicht den gewünschten Erfolg.
-
Aus der
US 2,542,498 A ist ein Bodenbearbeitungsgerät der eingangs genannten Art bekannt, bei dem dem Bodenbearbeitungswerkzeug in Fahrtrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes über die Breite des Bodenbearbeitungsgerätes verteilt vier Brennerdüsen in Arbeitsfahrtrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes vorgeordnet sind. Mit diesen Brennerarbeiten lassen sich jedoch keine in tieferen Bodenbereichen befindlichen unerwünschten und krankheitsauslösenden, samenbürtigen und bodenbürtigen Schaderreger wie Pilze, Sporen, Käfer, Nematoden, Larven, Eier und/oder im Entwicklungsstadium befindliche Schädlinge ausschalten.
-
Ähnliches gilt auch für die aus der
US 2,523,953 A bekannte Kombination aus Schlepper und einem gezogenen Bodenbearbeitungsgerät in Gestalt eines Pfluges, bei dem ebenfalls den Pflugscharen Brennereinheiten über die Breite des Pfluges verteilt zugeordnet sind, um aufrechte Unkrautpflanzen zu zerstören und abzufackeln. Auch dieser Bodenbearbeitungskombination haftet der vorbeschriebene Nachteil an, dass in tieferen Erdschichten gelegene Schädlinge nicht abgetötet werden können.
-
Aus der
DE 43 38 298 A1 ist eine Vorrichtung zum Abtöten von Flachspflanzen im stehenden Bestand bekannt. Diese weist Verdrängungselemente, einen Trennkörper, eine Schneideinrichtung und einen Brenner auf. Während der Arbeitsfahrt können die Verdrängungselemente bodennah zwischen die Stängel der Flachspflanzen fahren und diese nach links und nach rechts verdrängen. In diesem Zustand kann eine Messerscheibe die Flachspflanzen aufschlitzen. Nachfolgend können Heizgase, die aus dem Rohr der Brennereinheit kommen, die Flachspflanzen beaufschlagen, was zu einer Abtötung der Pflanzen führt. Auch mit dieser Vorrichtung lassen sich daher nicht in tiefer im Boden gelegene samenbürtige und bodenbürtige Schaderreger vernichten.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bodenbearbeitungsgerät der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass dieses wirksam und nachhaltig gegen Schadkräuter eingesetzt werden kann.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich das Bodenbearbeitungsgerät der eingangs genannten Art dadurch aus, dass die Flammvorrichtung zumindest zwei Hochleistungsbrenneinheiten aufweist, von denen eine Hochleistungsbrenneinheit in Fahrtrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes dem Bodenbearbeitungswerkzeug vorgeordnet und die andere Hochleistungsbrenneinheit dem Bodenbearbeitungswerkzeug in Fahrtrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes nachgeordnet ist.
-
Damit wird ein Bodenbearbeitungsgerät mit zumindest einem oder mehreren Bodenbearbeitungswerkzeug(en) unterschiedlichster Ausgestaltung wie insbesondere Striegeln, Hacken, Kultivatoren, Pflügen und Pflugscharen und dergleichen vorgeschlagen, das mit Hochleistungsbrennereinheiten versehen ist, die sowohl vor als auch nach dem oder den Bodenbearbeitungswerkzeug(en) angeordnet sind. Hochleistungsbrenner bewirken die Zerstörung der Pflanzenzellen im oberirdischen Pflanzenteil. Ist, wie vorgeschrieben, auch nach den Bodenbearbeitungswerkzeugen, jeweils in Fahrtrichtung der Bodenbearbeitungsgerätes gesehen, eine Hochleistungsbrennereinheit vorgesehen, bewirken die mechanischen Bearbeitungswerkzeuge, dass diese im Boden arbeiten und wachstumshindernd auf die Pflanze einwirken. Darüber hinaus können diese Bodenbearbeitungswerkzeuge eine gewisse Bodenmenge von unten an die Oberfläche bringen. Die in Fahrtrichtung nachgeordnete Hochleistungsbrennereinheit wirkt auf die gehobenen Bodenmassen ein und zerstört Wurzeln und tiefer gelegene Samen solcher Schadkräuter. Darüber hinaus werden große Mengen unerwünschter und krankheitsauslösender samenbürtiger und bodenbürtiger Schaderreger wie Pilze, Sporen, Nematoden, Käfer, Larven, Eier und/oder im Entwicklungsstadium befindliche Schädlinge, die sich unterhalb der Bodenfläche im Boden befinden, zum überwiegendem Teil unschädlich gemacht. Durch eine mehrmalige Anwendung des Bodenbearbeitungsgerätes der erfindungsgemäßen Ausgestaltung auf Bodenflächen wird auf Dauer die Schädlingsmenge in der gesamten Bodenfläche abnehmen. Wird zum Beispiel im Anbaujahr ein Kartoffelfeld bearbeitet, hat die Kartoffelschädling abtötende Wirkung gleichzeitig den Effekt, dass zum Beispiel eine im folgenden Jahr geplante Nutzung als Maisanbaufläche weniger Maisschädlinge wie Maiszünsler der Kulturpflanze zusetzen. Durch die thermische Wirkung der Flammvorrichtung wird eine Vielzahl unterschiedlicher Schädlinge der Kulturpflanze vernichtet.
-
Je tiefer die Bodenbearbeitungswerkzeuge im Boden arbeiten und die Flammvorrichtung den Unterboden kurzzeitig aufheizt, umso mehr Schädlinge gleich welcher Art können vernichtet werden. Dadurch wird die immer vorhandene Gefahr der Resistenzbildung der Unkräuter wie auch der im Boden vorhandenen Schädlinge entgegengewirkt und eingeschränkt.
-
Als Vorteil erweist sich ferner, dass die Kombination von einem Abflammvorgang mit der mechanischen Bodenbearbeitung dahingehend genutzt werden kann, dass mit höchst nachhaltigem Wirkungsgrad ein Flammvorgang durchgeführt werden kann auch für Bodenbereiche, die bislang mit einem herkömmlichen Abflammen aufgrund der Bodentiefe nicht erreichbar waren.
-
Besonders bevorzugt wird, wenn die Flammvorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie mit einem Bio-Kraftstoff betreibbar ist. Dazu bieten sich ein Bio-DME (Bio-Dimethylether)-Kraftstoff oder ein Bio-LNG-Kraftstoff an. Diese können als flüssige Biogaskraftstoffe einem unter Druck stehenden Tank entnommen werden. Dieser ist so mit der Hochleistungsbrennereinheit oder den Hochleistungsbrennereinheiten verbunden, dass der Gasbehälter, also der Gastank, eine bodenseitige Ablaufleitung aufweist mit einer entsprechenden Ventileinheit, die an der tiefst gelegenen Stelle des Flüssigkraftstoffbehälters angeordnet ist, so dass gegenüber Tankbehältern, die über ein Tauchrohr Kraftstoff entnehmen, nicht die Gefahr besteht, dass im Tauchrohr der Kraftstoff ausgast. Damit ist ein sicherer Betrieb der Flammvorrichtung an dem Bodenbearbeitungsgerät ermöglicht.
-
Ausgangsmaterial für ein Bio-DME ist Biomasse aus Abfällen und Resten, die im Gartenbau und in der Landwirtschaft anfallen. Somit ist ein bisher nicht bekanntes und benutztes Potential gegeben, um besonders klimafreundlich und CO2-reduziert in der Landwirtschaft eine Bodenbearbeitung und eine Unkrautbekämpfung chemiefrei durchführen zu können. Alternativ kann auch noch ein LPG-Kraftstoff Verwendung finden. Bio-DME und Bio-LNG haben einen deutlich höheren Energiegehalt als LPG-Kraftstoffe. Die CO2-Reduzierung in der Landwirtschaft erhält durch die neuartige Unkrautbekämpfungsverfahrensweise eine wirksame Erweiterung. Die Verwendung von Biomasse als Basis der Brennstoffe, die Einsparung mehrerer Überfahrten durch Zusammenlegung von bisher mehreren Fahrten auf eine Fahrt sowie die vermiedene chemische Spritzüberfahrt wirken sich außerordentlich positiv auf die umweltschonende Gesamtbilanz der Bodenbearbeitung aus.
-
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf weitere Unteransprüche, die nachfolgende Beschreibung und die Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines von einem landwirtschaftlichen Schlepper gezogenen Ausführungsbeispiels eines Bodenbearbeitungsgerätes;
- 2 die Anordnung eines Kraftstoffbehälters für die Brennereinheiten des Ausführungsbeispiels nach 1, und
- 3 eine Rückansicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Bodenbearbeitungsgerätes nach der Erfindung.
-
In der Zeichnung sind übereinstimmende Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern versehen. Mit 1 ist ein landwirtschaftlicher Schlepper beziffert, den ein Bodenbearbeitungsgerät B angehängt ist, das Hochleistungsbrenner 2 aufweist, die abgewinkelt zur Bodenoberfläche ausgerichtete Brennerdüse haben und zum Boden hinragen. Zusätzlich sind Bodenbearbeitungswerkzeuge 3 vorgesehen, die in das Erdreich eindringen und dieses nach oben hin fördern bzw. auswerfen. Des Weiteren ist ein rückseitiger Abschlussschleppvorhang 5 (Blech) vorgesehen, so dass die erwärmten Gase möglichst lange im Raum unterhalb des Bodenbearbeitungsgerätes B verbleiben. Striegel und dgl. Werkzeuge können geordnet angeordnet werden, so dass ein erstes Werkzeug den Boden ausheben kann, der nachfolgend befeuert wird und vom nachfolgenden Werkzeug wieder eingearbeitet wird. Die einzelnen Brenner 2 sind an einen Druckbehälter 11 (Tank) angeschlossen, in den eine Kraftstoffflüssigkeit 12 in Gestalt eines Bio-DME-Kraftstoffes unter Druck eingefüllt ist. Es ist ein Druckmanometer 22 vorgesehen. 1. Eine Dampfentnahme kann über den Anschluss 18 erfolgen. Am Verschluss 19 ist eine Inhaltsanzeige vorgesehen. Über das Ventil 21 kann Kraftstoff eingeführt werden. 2. Zudem ist noch ein Tauchrohr 20 vorgesehen. Am Boden des Tankbehälters 11 ist ein Entnahmeventil 17 angeordnet. Von dort führt eine Leitung 18 zu den entsprechenden Brennern 2. 3. Durch die Bodenentnahme mit nachfolgender Pumpeneinheit ist eine bisher nicht erreichbare Arbeitsbreite mit hohem Energiebedarf ermöglicht. Zusätzlich sind ein Handabsperrventil 16, ein Magnetabstellventil 15 und ein Filter 14 vorgesehen. Über die Förderpumpe 13 wird das Gas zu den Brennern 2 geführt.
-
3 zeigt eine Ansicht von hinten auf das Bodenbearbeitungsgerät B. Die Gaszufuhr erfolgt über die Leitung 8 zu den Hochleistungsbrennern 2. Dort wird das zugeführte Gas gezündet. Seitlich neben den Brennern 2 sind jeweilige Schutzbleche 7 vorgesehen, die einen Raum begrenzen, in den Kulturpflanzen während der Bodenbearbeitung hineinragen. Seitlich neben diesen Schutzblechen 7 sind die Bodenbearbeitungswerkzeuge 3 vorgesehen. Die offene Flamme 9 beaufschlagt den Boden. Der Trägerrahmen 2 des Bodenbearbeitungsgerätes B ist mit 6 beziffert. Dies erfolgt für 1. kleine Energiemengen (kleine Arbeitsbreite), 2. womit Energiemengenentnahmen möglich sind, die über der Dampfentnahmemöglichkeit liegen (mittlere Arbeitsbreite).