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Die Erfindung bezieht sich auf einen Pflug mit Scheibenkultivator zum Wenden der gepflügten Scholle, bestehend aus einer Pflugschar und einer mit dieser zusammenwirkenden, drehbar gelagerten kreisrunden konkaven Scheibe.
Das am meisten verbreitete landwirtschaftliche Gerät ist immer noch der Pflug, der in den Boden eindringt, die Schollen wendet und das Land zum Säen vorbereitet.
Auf lehmigem oder zähem Boden, besonders auf Reisfeldern in der Ebene, aber auch im Hügelland und mitunter auch im Gebirge sind die vom Pflug erzeugten Erdschollen jedoch gross und kompakt und schwer zu zerkleinern. Die Zerkleinerung dieser Erdschollen wurde bisher mit verschiedenen Arten von Geräten bewerkstelligt wie Eggen, Grubbern, Schollenbrechern, Scheibeneggen, Ackerfräsen und andern in der Landwirtschaft bekannten Maschinen.
Es ist jedoch bekannt, dass alle diese bekannten Maschinen, auch wenn sie mehrmals hintereinander auf dem gleichen Boden angewandt werden, immer nur die Bodenoberfläche bearbeiten, da ihre Brechwerkzeuge nicht in der erforderlichen Tiefe in den gepflügten Boden eindringen können. Wenn die Wurzeln der Pflanzen gut wachsen sollen, ist es jedoch erforderlich, die Erdschollen bis zu einer grösseren Tiefe zu zerkleinern. Diese Situation verschlimmert sich noch, wenn es vor der Sua- odeur Pflanzperiode nicht ausreichend regnet, um die Erdschollen zu erweichen, und das gepflügte Land sich nicht durch die Waschwirkung des Regens setzen kann.
Ein auf diese Weise vorbereitetes Feld ist daher zum Säen oder Pflanzen ungenügend vorbereitet und hat viele Mängel, die oft Ungeziefer oder andern Ursachen zugeschrieben werden, aber in Wirklichkeit auf eine schlechte Bodenbearbeitung, insbesondere eine mangelhafte Zerkleinerung der durch Pflügen entstandenen Erdschollen, zurückzuführen sind.
Es ist zwar ein Pflug mit Scheibenkultivator bekannt, doch ist dieser Scheibenkultivator nur zur Lockerung des bereits gepflügten Bodens in herkömmlicher Weise, wie bei einem Pflug mit daran angehängtem Scheibenkultivator vorgesehen. Der Scheibenkultivator bei diesem Pflug ist im wesentlichen oberhalb des Pflugstreichbretts angeordnet, so dass dieser Pflug die Scholle auch ohne Scheibenkultivator im wesentlichen vollständig wenden würde.
Es ist ferner ein Scheibenkultivator bekannt mit vorgeschalteter Grabspitze, die zwar das Eindringen des Kultivators in den Boden erleichtert, aber auch die Drehung des Scheibenkultivators behindert, da der rückwärtige Teil der Grabspitze die Kultivatorscheibe teilweise überdeckt. Dadurch kann die bei der Bewegung des Geräts durch den Boden auf die Kultivatorscheibe einwirkende Kraft mit ihrer wesentlichsten vorderen Komponente nicht auf die Kultivatorscheibe übertragen werden und die Kultivatorscheibe lockert nur den Boden wie alle herkömmlichen Kultivatoren, aber pflügt ihn nicht. Eine Pflügewirkung kann bei diesem Gerät schon deswegen nicht erzielt werden, weil die durch das Grabelement bewegte Erde im wesentlichen unterhalb der Drehachse der Kultivatorscheibe hindurchgeht.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, diese Mängel und Nachteile zu beseitigen und ein landwirtschaftliches Gerät zu schaffen, das praktisch die Kombination eines Pflugschars mit einer Scheibenegge darstellt, so dass der Arbeitsgang des Pflügens und Eggens gleichzeitig ausgeführt werden kann.
Erfindungsgemäss wird nun vorgeschlagen, dass der Pflug im wesentlichen nur aus der Pflugschar mit einer schmalen Verlängerung besteht, die sich in der Gebrauchsstellung des Pfluges von der der Spitze der Pflugschar entgegengesetzten Kante derselben nach oben und vorn erstreckt und deren Vorderkante der Form der Vorderkante eines herkömmlichen Pflugstreichbretts entspricht, während ihre Innenkante mit einer kreisrunden Ausnehmung versehen ist, die sich an eine kreisrunde Ausnehmung des gleichen Radius an der oberen hinteren Kante der Pflugschar anschliesst, und dass die als Scheibenkultivator dienende kreisrunde konkave Scheibe mit ihrer Mitte an einer der Mitte eines herkömmlichen Pflugstreichbretts entsprechenden Stelle drehbar auf einem Lagermittel gelagert ist,
das mit einem sich in der Arbeitsstellung des Pfluges von einem rohrförmigen Rahmen senkrecht nach unten erstreckenden Tragelement fest verbunden ist, wobei sich der Aussenrand des Scheibenkultivators in Form und Grösse der Ausnehmung in der Verlängerung der Pflugschar und der Ausnehmung in der letzteren anpasst, so dass der Scheibenkultivator im wesentlichen das herkömmliche Pflugstreichbrett ersetzt und die beim Pflügen durch die Erde auf den Pflug ausgeübte Kraft im wesentlichen vollständig zur Bewegung des Scheibenkultivators ausgenutzt wird und das Wenden der Erde durch den Scheibenkultivator erfolgt.
Der erfindungsgemässe Pflug mit Scheibenkultivator bietet den Vorteil, dass er das Pflügen des Bodens zur gewünschten Tiefe gestattet, die Erdschollen wendet und gleichzeitig der Scheibenkultivator die Erdschollen zerteilt, den gepflügten Boden ebnet und ihn zum Säen vorbereitet.
Der erfindungsgemässe Pflug mit Scheibenkultivator benötigt nur etwa die Hälfte der Energie, die für den Betrieb eines herkömmlichen Pfluges mit Pflugschar und Streichblech erforderlich ist, und der Arbeitsgang des Pflügens wird gleichzeitig mit dem des Kultivierens durch nur eine Bedienungsperson und nur einen Traktor ausgeführt, wodurch die für diese Arbeitsgänge erforderliche Zeit und Arbeitskosten erheblich reduziert werden.
Wenn mit dem rohrförmigen Rahmen mehrere Bodenbearbeitungsgeräte gekuppelt werden, so werden diese natürlich so daran angeordnet, dass die vom Traktor ausgeübte Zugkraft ausgeglichen ist und der Traktor stets geradeaus läuft.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen : Fig. l eine schematische Draufsicht auf den erfmdungsgemässen Pflug mit Scheibenkultivator mit mehreren einzelnen Pflug- und Scheibenkultivatorelementen ; Fig. 2 eine Seitenansicht eines einzelnen Pflug- und Scheibenkultivatorelementes ; Fig. 3 eine Vorderansicht des in Fig. 2 dargestellten Pflugund Scheibenkultivatorelementes ; Fig. 4 eine Vorderansicht des in Fig. 2 dargestellten Pflug- und Scheibenkultivatorelementes ohne Kultivatorscheibe und Fig. 5 einen Axialschnitt durch das Scheibenkultivatorelement.
Wie aus Fig. l ersichtlich ist, hat der erfindungsgemässe Pflug mit Scheibenkultivator einen rohrförmigen
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Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, hat jedes Bodenbearbeitungsgerät --3-- ein in den Boden eindringendes Pflugelement--4--, das die allgemeine Form eines Pflugschars mit einer Schneidekante--S-hat, die sich etwa rechtwinkelig zur Vorschubrichtung des Pflugelementes--4--im Boden erstreckt. Das Pflugelement-4-ist mit einer Schutzvorrichtung --6-- zur Entfernung von Stroh, Dung und
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Boden und deren Drehachse --8-- parallel zur Bodenschubkraft gerichtet ist. Der Scheibenkultivator--7-ist auf seiner Rückseite mit einem Schaft--9--versehen, der mittels eines Flansches--10--an der konkaven Scheibe --7-- befestigt und durch Lagermittel --11-- fest mit dem Rahmen-l-verbunden ist.
Der Scheibenkultivator--7--und das Pflugelement--4--sind über ein starres Tragelement--13--
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemässen Pfluges mit Scheibenkultivator ist wie folgt :
Das Pflugelement--4--mit seiner Schneidkante--5--bewegt sich im Boden vorwärts. Dadurch wird die Erde gehoben und drückt gegen die konkave Fläche der Kultivatorscheibe--7--, die durch den auf sie einwirkenden Druck in Umdrehung gesetzt wird. Dabei wird die Erde gewendet und gleichzeitig werden die Erdschollen durch den Umfangsbereich der konkaven Scheibe--7--zerkleinert, im Gegensatz zu der Wirkungsweise des herkömmlichen Pfluges, bei dem die gegen das Streichblech drückende Erde lediglich gewendet wird.
Durch die gleichzeitige Arbeit des Pflugelementes--4--und des Scheibenkultivators--7-erfolgt die Zerkleinerung der Erdschollen erheblich wirtschaftlicher und vollständiger als bei den herkömmlichen Verfahren.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebene und in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform beschränkt und daran können zahlreiche Änderungen und Abwandlungen vorgenommen werden, ohne vom Schutzumfang der Erfindung abweichen zu müssen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Pflug mit Scheibenkultivator zum Wenden der gepflügten Scholle, bestehend aus einer Pflugschar und einer mit dieser zusammenwirkenden, drehbar gelagerten kreisrunden konkaven Scheibe, dadurch ge- k e n n z e i c h n e t, dass der Pflug im wesentlichen nur aus der Pflugschar (12) mit einer schmalen Verlängerung (5) besteht, die sich in der Gebrauchsstellung des Pfluges von der der Spitze des Pflugschars (12) entgegengesetzten Kante derselben nach oben und vorn erstreckt und deren Vorderkante der Form der Vorderkante eines herkömmlichen Pflugstreichbretts entspricht, während ihre Innenkante mit einer kreisrunden Ausnehmung versehen ist, die sich an eine kreisrunde Ausnehmung des gleichen Radius an der oberen hinteren Kante der Pflugschar (12) anschliesst,
und dass die als Scheibenkultivator (7) dienende kreisrunde konkave Scheibe mit ihrer Mitte (8) an einer der Mitte eines herkömmlichen Pflugstreichbretts entsprechenden Stelle drehbar auf einem Lagermittel (11) gelagert ist, das mit einem sich in der Arbeitsstellung des Pfluges von einem rohrförmigen Rahmen (1) senkrecht nach unten erstreckenden Tragelement (13) fest verbunden ist, wobei sich der Aussenrand des Scheibenkultivators (7) in Form und Grösse der Ausnehmung in der Verlängerung (5) der Pflugschar (12) und der Ausnehmung in der letzteren anpasst, so dass der Scheibenkultivator (7) im wesentlichen das herkömmliche Pflugstreichbrett ersetzt und die beim Pflügen durch die Erde auf den Pflug ausgeübte Kraft im wesentlichen vollständig zur Bewegung des Scheibenkultivators (7) ausgenutzt wird und das Wenden der Erde durch den Scheibenkultivator (7)
erfolgt.
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