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Gegenstand der Erfindung ist ein Bodenbearbeitungsgerät, bestehend aus einem an eine Zugmaschine ankuppelbaren oder einen eigenen Antrieb aufweisenden Rahmen, an welchem in Fahrtrichtung hintereinander den Boden vertikal zerschneidende Messer, vorzugsweise Scheibensechs od. dgl., den Boden horizontal durchtrennende und nach hinten abhebende, nebeneinander angeordnete scharartige Messer sowie ein drehend antreibbarer horizontaler Rotor als Krümelwalze mit in die Bodenoberfläche eingreifenden Zinken angebracht sind.
Zur Bodenbearbeitung werden im allgemeinen Pflüge, Hackwerkzeuge, Bodenfräsen, Eggen, Düngerstreuer, Sprühvorrichtungen zum Verteilen von Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, Sämaschinen, Verdichtungswalzen u. dgl. Spezi al geräte verwendet.
Diese Spezial maschinen und -geräte sind für bestimmte Aufgaben gut geeignet, jedoch nicht universell verwendbar. Das bedeutet aber, dass bei der noch heute üblichen Arbeitsweise der Boden nacheinander mit den einzelnen Spezial geräten in sehr zeitaufwendiger Weise bearbeitet werden muss.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, einzelne Spezial geräte in einem Gerät miteinander zu kombinieren, um verschiedene Arbeitsgänge bei der Bodenbearbeitung gleichzeitig durchzuführen und damit Arbeitszeit einzusparen.
Die praktische Verwirklichung dieser theoretisch an sich bekannten Kombinationsmöglichkeit scheiterte bisher stets an dem enormen Leistungsbedarf, welchen ein derartiges Gerät hat.
Ein nicht zum Stand der Technik gehörender Vorschlag, den Leistungsbedarf eines universellen Bodenbearbeitungsgerätes zu vermindern, das-wie bekannt-aus einem an eine Zugmaschine ankuppelbaren oder einen eigenen Antrieb aufweisenden Rahmen besteht, an welchen in Fahrtrichtung hintereinander den Boden vertikal zerschneidende Messer, vorzugsweise Scheibensechs od. dgl., den Boden horizontal durchtrennende und nach hinten anhebende, nebeneinander, angeordnete scharartige Messer sowie ein drehend antreibbarer horizontaler Rotor als Krümelwalze mit in die Bodenoberfläche eingreifenden Zinken angebracht sind, besteht darin, dass die Zinken auf einer Rotorwelle in wenigstens drei.
vorzugsweise fünf, in Umfangsrichtung gegeneinander gleichmässig versetzten Reihen schraubenförmig angeordnet, im wesentlichen geradlinig ausgebildet und etwa tangential starr an der RotorweJJe befestigt sind, wobei sie gegenüber den ihren Befestigungspunkten zugeordneten Radien einen Winkel von etwa 50 bis 800 einschliessen, ihre Länge sich zum Durchmesser der Rotorwelle etwa wie 2 : 1 verhält und sie an ihren äusseren Enden zugespitzt und in Drehrichtung schaufelartig gekrümmt sind.
Bei der Fortbewegung des Bodenbearbeitungsgerätes schneiden demnach diese Messer den Boden horizontal durch und heben den durchgetrennten Bodenteil auf seinem Weg über die Messer gegen hinten nach oben geringfügig an. Ein Umsetzen und Wenden des Bodens wie beim Pflug ist nicht erforderlich, da ja dieser Arbeitsgang von dem nachgeordneten Zinkenrotor übernommen wird, welcher die Bodenteile erfasst und nach hinten wirft, wobei diese gelockert, gewendet, gekrümelt und gelüftet werden.
Damit jedoch diese flachen Messerschare nicht über den Boden hinweggleiten, vielmehr sicher in diesen hineingezogen werden, sind sie nach einem ebenfalls nicht zum Stande der Technik gehörenden Vorschlag an ihren in Arbeitsrichtung vorderen Enden mit einem Untergriffmeissel versehen, welcher gegenüber der Horizontalen eine stärkere Neigung als die Messerschneiden, vorzugsweise von zirka 30 , besitzt. Bei dieser Anordnung tauchen die Messerschare genügend tief in den Boden ein.
Um nun zu verhindern, dass die Messer zu tief in den Boden eindringen und insbesondere durch die Grasnarbe und das oberflächliche Wurzelwerk zu weit hineingezogen werden, schlägt die Erfindung vor, dass am Rahmen in Fahrtrichtung vorn eine höhenverstellbare Stützwalze vorgesehen ist, an deren Umfang den Boden vertikal zerschneidende Ringmesser vorgesehen sind, die vorzugsweise mit den Mittellinien der nachfolgenden Messerscharen fluchten.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich die Stützwalze nur über einen Teil der Arbeitsbreite und es sind beidseitig dieser Walze jeweils ein und hinter dieser wenigstens zwei scharartige Messer angeordnet.
Weitere Einzelheiten der Messerschare sind an Hand des zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
Ein derartig gestaltetes Bodenbearbeitungsgerät bietet folgende Vorteile :
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1. Der Boden lässt sich unmittelbar nach dem Auflockern grundsätzlich besser und damit wirkungsvoller bearbeiten, d. h. krümeln, mischen und verteilen.
2. Die Saat geht gleichmässiger auf, weil vor den Säscharen keine Schlepperspur den ge- lockerten Boden verfestigt.
3. Pflanzenrückstände und Dung'zersetzen sich im allgemeinen besser, weil sie in der ge- samten Krume gleichmässig vermischt sind, während sie beim Pflügen einfach in einer
Schicht abgelegt werden, was z. B. zur Schimmelbildung führen kann.
4. Mit dem erfindungsgemässen Bodenbearbeitungsgerät werden hervorragend Wurzelunkräuter bekämpft, indem diese auf die Bodenoberfläche gebracht werden und dort vertrocknen können.
5. In dem bearbeiteten Boden werden keine Auspflügefurchen und sonstige Unebenheiten hinter- lassen. Die Schlepperantriebsräder laufen nicht in einer Furche wie beim Pflug, so dass
Pflugsohlenverdichtungen vermieden werden. Ebenso werden die beim Fräsen üblicherweise entstehenden Hackmesserhorizontalverdichtungen vermieden.
Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles, das in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist, im einzelnen erläutert. In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht eines Bodenbearbeitungsgerätes mit den Merkmalen der Erfindung, Fig. 2 eine Draufsicht des Bodenbearbeitungsgerätes gemäss Fig. 1, Fig. 3 eine Vorderansicht des Bodenbearbeitungsgerätes gemäss Fig. l und 2, Fig. 4 eine Vorderansicht einer Messerschar, Fig. 5 eine Draufsicht des Messers gemäss Fig. 4, Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 5, Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII in Fig. 5 und Fig. 8 eine vergrösserte Seitenansicht des Untergriffmeissels.
Soweit Abmessungen, insbesondere Winkel, der erfindungsgemässen Konstruktion von besonderer Bedeutung sind, sind diese in den Zeichnungen eingetragen und damit als wesentlich gekennzeichnet.
Mit den Darstellungen gemäss den Fig. l bis 3 ist der Gesamtaufbau des Bodenbearbeitungsgerätes veranschaulicht.
Dieses Gerät besitzt einen Rahmen --1--, der über ein Kupplungsstück --2-- an einen Schlepper od. dgl. Zugmaschine gekuppelt werden kann. Er wird in Fahrtrichtung vorn von einer Stützwalze --3-- getragen, deren Achse --5-- beidseitig in vertikal verstellbaren Walzenträgern - gelagert ist, welche mit dem Rahmen--1-- verbunden sind. Die Stützwalze ist mit auf deren Umfang angeordneten Ringmessern --4-- ausgerüstet, welche den Boden zunächst vertikal aufschneiden, wodurch eventuelle Pflanzenrückstände im Mittelfeld des Gerätes zerkleinert werden und damit die Verstopfungsgefahr verhindert wird.
Damit verhindert die Stützwalze nicht nur, dass das Gerät zu tief in den Boden einsinkt, sondern dient nach Art bekannter Seche der Vorbereitung des zu bearbeitenden Bodens.
Auf beiden Seiten der Stützwalze --3-- und hinter dieser sind Scharmesser --7'und 7-- an- geordnet. Die aussen gelegenen Scharmesser --7'-- besitzen nur eine nach innen weisende Messerschneide --72'--, während die hinter der Stützwalze --3-- angeordneten Scharmesser zwei symmetrisch zur Mittellinie 76 angeordnete Messerschneiden --72-- besitzen. Die mittleren Scharmesser-7-- sind derart angeordnet, dass deren Mittellinien mit den Mittellinien der an der Stützwalze --3-befindlichen Ringmesser --4-- fluchten. Einzelheiten dieser Scharmesser sind nachstehend an Hand der Fig. 4 bis 8 im einzelnen erläutert. Die Scharmesser-7 und 7'-sind über Messerhalter
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Diese Scharmesser haben die Aufgabe, den Boden horizontal zu durchtrennen, so dass er bereits aufgelockert ist, wenn er in den Arbeitsbereich des Zinkenrotors --9-- gelangt.
Der Zinkenrotor besteht aus einer Rotorwelle --91--, an welcher über den Umfang verteilte Zinken --92-- angebracht sind, die sich in etwa tangentialer Richtung erstrecken und in Drehrichtung schaufelartig gekrümmt sind. Der Zinkenrotor --9-- wird über ein Getriebe --10-- von der Zapfwelle des Zufahrzeuges mittels einer Kette --11-- und Kettenrädern --12 und 13-- entgegen Vorschubrichtung drehend angetrieben, d. h. bei der Darstellung gemäss Fig. l bei Fahrtrichtung von rechts nach links im Uhrzeigersinn in Drehung versetzt.
Auch dieser Zinkenrotor ist über höhenverstellbare Rotorträger-14-- mit dem Rahmen-l- verbunden.
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Oberhalb und hinter dem Rotor-9-- sind Prallbleche-20 und 21-- angeordnet, welche aufgeworfenes Erdreich u. dgl. nach unten und hinten ablenken.
Zwischen dem Rotor --9-- und dem hinteren Prallblech --21-- sind etwa vertikal angeordnete Stäbe rechenartig vorgesehen, welche das aufgeworfene Erdreich derart sieben und verteilen, dass dickere Erdbrocken von den Stäben --22-- zunächst aufgefangen und abgelegt werden, während stärker zerkrümeltes Erdreich nach Passieren der Gitterstäbe --22-- erst von dem Prallblech --21-nach unten umgelenkt wird, wodurch sich eine mit feiner verteiltem Erdreich überdeckende Erdschicht ergibt.
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stützt einerseits das Gerät an seinem hinteren Ende ab, trägt also zusammen mit der Stützwalze - und eventuell dem Zinkenrotor --9-- das Gerät und sorgt anderseits für eine oberflächliche Auflockerung und Strukturierung des bearbeiteten Bodens.
Zu diesem Zweck ist die Krümelpacker- walze-15-- aus einzelnen auf der Welle --15a-- angeordneten Zahnscheiben --15b-- zusammengesetzt, welche abgerundete Zähne --15c-- des in den Fig. l und 2 dargestellten Profils besitzen.
Diese Zahnscheiben --15b-- sind jeweils geringfügig gegeneinander versetzt, so dass die Zahnreihen, wie mit den strichpunktierten Linien 15'c angedeutet, schraubenförmig über den Walzenumfang verteilt sind. Durch diese Anordnung wird ein unerwünschter Kämmeffekt vermieden, d. h. eine gleichmässige Bodenverteilung erreicht.
Zwischen Zinkenrotor-9-, genauer gesagt dem hinteren Prallblech --21--, und der Bodenpackerwalze --15-- münden Düsenrohre --19--, über welche schütt- oder giessfähiges Material z. B. Schädlings- und/oder Unkrautbekämpfungsmittel, nämlich Herbizide oder andere Pestizide, Düngemittel, Saatgut in körniger bzw. flüssiger Form in den Boden eingebracht werden kann. Dieses Material ist in einem am Rahmen --1-- angebrachten Behälter -1-7-- gelagert und wird über einen steuerbaren Behälterauslass --17a-- und Zufuhrrohre --18-- in die Düsenrohre --19-- geführt.
Je nach Bodenbeschaffenheit und gewünschter Bearbeitungsweise sind die Stützwalze --3--, der Zinken rotor --9-- und die Krümelpackerwalze --15-- in ihrer Höhe einzustellen.
Für eine gute Zusammenarbeit mit den Stützwalzen und den an deren Umfang befindlichen Ringmessern ist die Gestaltung und Anordnung der Scharmesser wichtig, wie diese an Hand der Fig. 4 bis 8 erläutert sind. Die im äusseren Umriss dreieckförmig gestalteten Scharmesser mit den Messerschneiden --72-- sind über Messerhalter --8-- mit dem Rahmen-l-fest verbunden. Ein günstiges Arbeitsergebnis bei geringstmöglichem Leistungsaufwand ergibt sich, wenn die symmetrisch zur Mittelachse --76-- angeordneten Messerschneiden --72-- einen Winkel von etwa 75'einschliessen.
Die aussen gelegenen Scharmesser --7'-- entsprechen in ihrem Aufbau jeweils einer Hälfte der in den Fig. 9 und 10. dargestellten Scharmesser-7--.
Nur an ihrem in Arbeitsrichtung vorderen Ende besitzen die Messerschneiden --72-- eine gegenüber der Horizontalen geringfügig ansteigende Schneidfläche, die in Fig. 6 mit gestrichelten Linien 77 angedeutet ist. Diese Fläche soll gegenüber der Horizontalen etwa einen Winkel von 10 bis 300 besitzen.
An diese Schneidfläche schliessen sich die sich in horizontaler Richtung erstreckenden hinteren Schneidflächen der Schneidmesser --72-- an, die nach aussen, wie Fig. 7 veranschaulicht, unter einem Winkel von etwa 72 schräg abfallen. Ihre äusseren Schnittkanten sind angeschärft.
Die Scharmesser sind an ihrem in Arbeitsrichtung vorderen Ende mit einem sogenannten Untergriffmeissel --73-- ausgerüstet. dessen obere Schnittfläche eine stärkere Neigung gegenüber der Horizontalen, z. B. von 30'besitzt, als die entsprechende Schnittfläche --77- der Schneidmesser - -72--. Mit diesem Untergriffmeissel werden die Messer beim Einsatz des Gerätes in den Boden gezogen, so dass sich im Zusammenwirken mit der Stützwalze --3-- eine etwa konstante Bearbeitungstiefe ergibt.
Zweckmässigerweise sind die Schneidmesser --72-- und der Meissel --73-- mit einer hier zweiteilig ausgebildeten Grundplatte --71 und 71a-- verbunden, vorzugsweise verschweisst. Die Grundplatte bildet eine nach oben offene Ausnehmung, in welche das untere Ende der Messerhalter einsteckbar ist. In einfacher Weise wird die Grundplatte mit Schneidmessern --72-- und Untergriffmeissel --73-- Hilfe von Senkschrauben-75-- von unten an die Stützen angeschraubt. Trotz
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eckförmige Versteifungsrippe --74-- vorgesehen.
Bei Beschädigung der mit der Grundplatte --71-- fest verbundenen Messerschneiden --72-und des Meissels --73-- brauchen lediglich die Schrauben --75-- gelöst zu werden, so dass schon am Einsatzort ein einfacher Austausch dieser Verschleissteile möglich ist. Erforderlichenfalls können auch einzelne Messerschneiden der Meissel --73-- lös- und damit austauschbar mit der Grundplatte - verbunden sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bodenbearbeitungsgerät, bestehend aus einem an eine Zugmaschine ankuppelbaren oder einen eigenen Antrieb aufweisenden Rahmen, an welchem in Fahrtrichtung hintereinander den Boden vertikal zerschneidende Messer, vorzugsweise Scheibensechs od. dgl.. den Boden horizontal durchtrennende und nach hinten anhebende, nebeneinander angeordnete scharartige Messer sowie ein drehend antreibbarer horizontaler Rotor als Krümelwalze mit in die Bodenoberfläche eingreifenden Zinken angebracht sind. dadurch gekennzeichnet, dass am Rahmen (1) in Fahrtrichtung vorn eine höhenverstellbare Stützwalze (3) vorgesehen ist, an deren Umfang den Boden vertikal zerschneidende Ringmesser (4) vorgesehen sind, die vorzugsweise mit den Mittellinien der nachfolgenden Messerscharen (7) fluchten.