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Die Erfindung betrifft einen mehrlagigen Sack für Schüttgut wie z. B. Zement, Gips, Granulat, Kakaopulver oder andere pulverförmige Lebensmittel, Baustoffe oder Chemikalien.
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Derartige Säcke sind bekannt und typischerweise aus zwei oder mehr Lagen eines flächigen bzw. bahnförmigen Materials, vorzugsweise Papier und/oder Kunststoff, gebildet. Sie werden insbesondere für die Verpackung und den Vertrieb von pulverförmigem oder feinkörnigem Schüttgut eingesetzt. Übliche Größen sind 5 kg, 10 kg und 25 kg. Ein mehrlagiger Sack ist z. B. in der
DE 20 2014 000 194 beschrieben.
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Zur Herstellung derartiger Säcke werden in bekannter Weise Materialbahnen aus flächigem Material, z. B. Papier- und/oder Folienbahnen, in einer sog. Schlauchmaschine übereinander gelegt, zu einem Endlosschlauch geformt und in Schlauchstücke geeigneter Länge geteilt, aus denen schließlich der Sack gebildet wird, z.B. mittels einer Kreuz- oder Blockbodenfaltung. Die mehrlagigen Schlauchstücke umfassen mehrere einlagige Schlauchstücke, welche typischerweise die gleiche Länge aufweisen und derart ineinander gelegt sind, dass ihre Enden bündig miteinander abschließen. Ein zweilagiger Papierbahnabschnitt mit derart bündig abschließenden Enden gemäß dem Stand der Technik ist in 1a gezeigt, ein daraus gebildetes Schlauchstück in 1b. An den Enden der Schlauchstücke werden die Sackböden ausgebildet, z. B. in Form einer Kreuz- oder Blockbodenfaltung. In 1a ist eine Kreuzbodenfaltung am oben und unten befindlichen Ende des Schlauchstücks durch gestrichelte Falzlinien angedeutet. 1c zeigt das Zulegen eines Kreuzbodens im Stand der Technik. Gegen Ende des Sackherstellungsprozesses wird die Bodenfaltung in der Regel durch eine geeignete Verklebung fixiert. Häufig wird zur besseren Abdichtung und Fixierung der Bodenverklebung zusätzlich ein Deckblatt aufgeklebt.
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Bedingt durch die Bodenfaltung und die Aufklebung des Deckblatts hat der Sack im Bodenbereich eine in der Regel nicht benötigte Materialstärke. Da die gattungsgemäßen Säcke in großen Stückzahlen produziert und vertrieben werden, können bereits kleinere Materialeinsparungen zu relevanten Kostenvorteilen führen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen mehrlagigen Sack vorzuschlagen, bei dem im Bodenbereich Material eingespart werden kann. Vorteilhafterweise soll dabei die Stabilität und Dichtigkeit des Sackes möglichst wenig beeinträchtigt werden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch einen Sack mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Zur Sackherstellung wird erfindungsgemäß ein Verfahren mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs 12 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Sack zwei Materiallagen umfasst, die aus ineinander eingesetzten Schlauchstücken gebildet sind, von denen ein erstes Schlauchstück an einem Ende einen Überstand gegenüber einem zweiten Schlauchstück aufweist. Dementsprechend befinden sich die beiden Schlauchstücke in einer teleskopartigen Anordnung, in der die beiden teleskopartig ineinander eingesetzten Schlauchstücke an mindestens einem Ende nicht bündig miteinander abschließen. Bei typischen Sackformaten beträgt der Überstand geeigneter Weise einige Zentimeter, vorzugsweise mindestens 2cm, weiter vorzugsweise mindestens 3cm und noch weiter vorzugsweise mindestens 4cm. Vorteilhafterweise beträgt der Überstand höchstens 8cm, weiter vorteilhaft höchstens 6cm und noch weiter vorteilhaft höchstens 5cm.
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Neben dem ersten und zweiten Schlauchstück können weitere Materiallagen vorhanden sein, die ebenfalls aus Schlauchstücken gebildet sein können, welche sich außerhalb und/oder innerhalb des ersten und/oder zweiten Schlauchstücks und auch zwischen diesen befinden können. Diese weiteren Schlauchstücke können an ihren Enden bündig mit dem ersten und/oder zweiten Schlauchstück abschließen oder gegenüber diesen einen Überstand aufweisen oder eingekürzt sein. Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass von den Schlauchstücken, aus denen ein mehrlagiger Papiersack gebildet ist, mindestens ein Schlauchstück an mindestens einem Ende über ein anderes Schlauchstück hinaussteht, bzw. mindestens ein Schlauchstück an mindestens einem Ende gegenüber einem anderen Schlauchstück eingekürzt ist.
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An einem Ende mit überstehendem Schlauchstück kann ein Sackboden ausgebildet werden, bei dem der Materialaufwand um die Einkürzung des eingekürzten Schlauchstücks reduziert ist, wobei aufgrund des Überstandes des überstehenden Schlauchstücks gleichwohl eine den Boden verschließende Bodenfaltung in üblicher Weise hergestellt werden kann.
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Durch geeignete Wahl des Überstandes bzw. der Einkürzung kann die Materialersparnis auf den Bodenbereich beschränkt werden. So ermöglicht die Erfindung einen mehrlagigen Sack, bei dem im Bodenbereich durch Schlauchstück-Überstände und korrespondierende Einkürzungen eine Materialersparnis erreicht werden kann, während im Bereich der Sackwandung zwischen den Böden ein stabiler Wandaufbau mit allen Materiallagen erhalten bleibt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Überstand des ersten Schlauchstücks gegenüber dem zweiten Schlauchstück dadurch erreicht, dass das erste Schlauchstück länger ausgebildet ist als das zweite Schlauchstück.
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Bevorzugt ist an beiden Enden eines mehrlagigen Schlauchstücks ein Überstand mindestens eines Schlauchstücks gegenüber mindestens einem anderen Schlauchstück ausgebildet. Dann können an beiden Enden des mehrlagigen Schlauchstücks in materialsparender Weise Böden ausgebildet werden. Besonders vorteilhaft ist der Überstand an beiden Enden gleich breit ausgebildet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung hat bei den beiden teleskopartig ineinander eingesetzten Schlauchstücken das erste an einem Ende einen Überstand gegenüber dem zweiten Schlauchstück, und das zweite an dem anderen Ende einen Überstand gegenüber dem ersten Schlauchstück. Vorteilhafterweise haben die beiden Schlauchstücke die gleiche Länge. So steht jedes der beiden teleskopartig ineinander eingesetzten Schlauchstücke an einem anderen Ende über das jeweils andere Schlauchstück hinaus, besonders vorteilhaft um einen gleich breiten Überstand. Diese Ausgestaltung ist fertigungstechnisch besonders vorteilhaft, weil mit gleich langen Schlauchstücken an beiden Enden ein Überstand erzeugt werden kann. Ein mehrlagiges Schlauchstück wird in einfacher Weise dadurch verlängert, dass zwei gleich lange, ineinander eingesetzte Schlauchstücke teleskopartig auseinander gezogen werden. Auch bei dieser Ausgestaltung können neben dem ersten und zweiten Schlauchstück weitere gleich oder verschieden lange bündig oder nicht bündig abschließende Schlauchstücke vorhanden sein.
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Vorteilhafterweise sind der bzw. die Überstände umlaufend um den Sack ausgebildet, d. h. der bzw. die Überstände erstrecken sich ringsrum um den gesamten Schlauchumfang. Weiter vorteilhaft sind der bzw. die Überstände umlaufend um den Sack, d. h. entlang des gesamten Schlauchumfangs gleich breit. Umlaufend um den Sackumfang gleich breit ausbildete Überstände sind fertigungstechnisch leichter realisierbar, insbesondere durch geradlinige, glatte Schnitte bzw. Trennlinien bei der Unterteilung der Papierbahnen und gestaffelte Anordnung übereinander liegender Papierbahnabschnitte.
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In weiteren Varianten können der bzw. die Überstände umlaufend um den Sack ohne oder mit Versatz in Schlauchrichtung ausgebildet sein. Bei der Ausbildung ohne Versatz verläuft eine in Umfangsrichtung umlaufende Mittellinie des Überstandes in einer Ebene, während bei einer Ausbildung des Überstandes mit Versatz eine derartige Mittellinie nicht in einer Ebene verläuft. Bei der Ausgestaltung ohne Versatz können die Überstände in einfacher Weise mit einem geradlinigen Schnitt bzw. Glattschnitt der entsprechenden Materialbahn hergestellt werden. Bei der Ausgestaltung mit Versatz ist ein nicht geradliniger Schnitt erforderlich. Eine Ausgestaltung mit Versatz kann ggf. Vorteile bei der Faltung und Abdichtung des Bodens ergeben.
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Vorteilhafterweise weist der erfindungsgemäße Sack zwei gegenüberliegende Böden auf, die an den Enden der Schlauchstücke vorzugsweise in Kreuz- oder Blockbodenfaltweise gebildet sind. Mindestens an einem Boden, vorteilhafterweise an beiden Böden, weist ein Schlauchstück den erfindungsgemäßen Überstand auf, und der bzw. die Böden sind erfindungsgemäß materialsparend.
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Nach einer weiter bevorzugten Ausgestaltung wird zumindest ein Boden zusätzlich durch ein Deckblatt verstärkt, welches vorzugsweise mit dem äußersten Schlauchstück verklebt wird. Mit einem derart angebrachten Deckblatt kann die Stabilität des Bodens und des Sackes erhöht werden. Wenn das äußerste Schlauchstück im Bereich des betreffenden Bodens gegenüber dem bzw. einem weiter innen liegenden Schlauchstück eingekürzt ist, bildet das äußerste Schlauchstück im Bereich dieses Bodens vorteilhafterweise einen Rahmen, der mit dem Deckblatt verklebt wird.
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Die bevorzugten Kreuz- oder Blockböden haben im Wesentlichen parallel zur Bodenlängsachse verlaufende Seitenklappen sowie Eckeinschläge an den Enden der Bodenlängsachse. Derartige Böden werden typischerweise durch Zuklappen der sich überlappenden Seitenklappen zugelegt, und die sich überlappenden Seitenklappen werden in der Regel verklebt. Bei derartigen Böden ist es ausreichend, wenn der Überlappungsbereich der Seitenklappen lediglich von dem bzw. den überstehenden Schlauchstück(en) gebildet wird, während sich das bzw. die eingekürzten Schlauchstücke sich lediglich rahmenartig vom Rand her in den Bodenbereich erstrecken.
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In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung bildet das erste der teleskopartig ineinander eingesetzten Schlauchstücke die äußerste Materiallage des Sackes, und/oder das zweite der teleskopartig ineinander eingesetzten Schlauchstücke die innerste Materiallage des Sackes. Dazwischen können weitere Materiallagen bzw. Schlauchstücke eingesetzt sein, und das erste und zweite Schlauchstück können auf der Innen- und Außenseite Beschichtungen aufweisen oder auch nicht.
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Besonders bevorzugt sind neben dem ersten und zweiten Schlauchstück keine weiteren Materiallagen vorhanden, so dass ein zweilagiger Sack vorliegt. Wenn diese Ausgestaltung mit gleich langen ersten und zweiten Schlauchstücken gebildet wird, entsteht ein besonders einfacher materialsparender Zwei-Lagen-Sack, bei dem die Überstände durch teleskopartiges Auseinanderziehen des ersten und zweiten Schlauchstücks erzeugt sind.
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Mindestens eine Materiallage der erfindungsgemäßen Säcke ist aus Papier oder einem papierartigen Material gebildet. Als papierartige Materialien kommen z. B. beschichtete oder kaschierte Papiere in Betracht, oder andere faserhaltige Flachmaterialien mit vergleichbaren Eigenschaften wie Papier. Andere Materiallagen der erfindungsgemäßen Säcke können z. B. als Kunststofffolien ausgebildet sein.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch 12 geht von der vorbekannten Verwendung einer Schlauchmaschine bei der Sackherstellung aus. Dabei werden Materiallagen eines bahnförmigen flächigen Materials, beispielsweise Papier- und/oder Kunststofffolienbahnen, in einer Schlauchmaschine übereinander gelegt, in Abschnitte geeigneter Länge geteilt und zu Schlauchstücken geformt. Erfindungsgemäß erfolgt die Bildung der mehrlagigen Schlauchstücke derart, dass mindestens eines der Schlauchstücke in und/oder gegen die Förderrichtung der Schlauchmaschine einen Überstand gegenüber mindestens einem anderen Schlauchstück aufweist.
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Vorteilhafterweise kann der Überstand dadurch hergestellt werden, dass das überstehende Schlauchstück länger ausgebildet ist bzw. auf größere Länge geschnitten wird als das nicht überstehende, eingekürzte Schlauchstück. Dies kann z. B. dadurch realisiert werden, dass die Materialbahn, aus der das überstehende Schlauchstück gebildet wird, in der Schlauchmaschine schneller läuft, als die Materialbahn aus der das kürzere Schlauchstück gebildet wird.
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In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird der Sack mit mindestens zwei ineinander eingesetzten Schlauchstücken gleicher Länge hergestellt, die in der Schlauchmaschine derart gestaffelt angeordnet werden, dass mindestens ein Schlauchstück gegenüber mindestens einem anderen Schlauchstück in Förderrichtung des bahnförmigen Materials nach vorne oder nach hinten verschoben ist. Weiter vorteilhaft werden die beiden Schlauchstücke durch gestaffeltes Schneiden der zugehörigen Materialbahnen in die vorgenannte gestaffelte Anordnung gebracht. So ist es möglich mit gleich schnell laufenden Materialbahnen bei mehrlagigen Schlauchstücken einen Überstand an beiden Enden der Schlauchstücke auszubilden, wobei der Überstand an beiden Enden besonders vorteilhaft gleich groß ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden an den Enden der mehrlagigen Schlauchstücke in einer sogenannten Bodenleger-Maschine Böden ausgebildet, vorzugsweise in Kreuz- oder Blockbodenfaltung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der nachstehenden Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1a/b: Bündig abschließende Papierbahnabschnitte bzw. Schlauchstücke für die Sackherstellung gemäß Stand der Technik
- 1c: Das Zulegen eines aus dem Stand der Technik bekannten Sackbodens
- 2: Einen Papierbahnabschnitt für einen erfindungsgemäßen zweilagigen Sack
- 2a: Einen Papierbahnabschnitt für eine Variante eines erfindungsgemäßen zweilagigen Sackes
- 3: Ein Schlauchstück für einen erfindungsgemäßen zweilagigen Sack
- 3a: Ein Schlauchstück für eine Variante eines erfindungsgemäßen zweilagigen Sackes
- 4: Eine Draufsicht auf den offenen Kreuzboden eines erfindungsgemäßen Sackes
- 5: Eine Schrägansicht des teilweise zugelegten Kreuzbodens eines erfindungsgemäßen Sackes
- 6: Den geschlossenen Kreuzboden eines erfindungsgemäßen Sackes
- 7: Den geschlossenen Boden eines erfindungsgemäßen Sackes mit Deckblatt
- 8: Eine schematische Darstellung des Zuschneidens von Papierbahnen für einen erfindungsgemäßen zweilagigen Sack
- 9: Ein Papierbahnabschnitt für einen erfindungsgemäßen zweilagigen Sack mit Überstand mit Versatz
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1a zeigt einen zweilagigen Papierbahnabschnitt 1 zur Herstellung eines zweilagigen Papiersacks gemäß Stand der Technik. Die obere Papierlage 3 bildet die Außenlage des fertigen Sackes, die darunter liegende Papierlage 4 die innere Lage der Sackwandung. Die rechten und linken Ränder 5 und 6 der Materiallagen 3 und 4 werden jeweils zur Bildung eines Schlauches verbunden, welcher in 1b gezeigt ist. In 1a ist der linke Rand 6 von beiden Materiallagen 3 und 4 zu sehen, während der rechte Rand 5 nur von der Materiallage 3 zu sehen ist. Zu einem Schlauch geformt bildet der zweilagige Papierabschnitt gemäß 1 b ein zweilagiges Schlauchstück 1 mit dem Außenschlauchstück 3 und Innenschlauchstück 4, wobei an den Enden 7 und 8 die beiden Papier- bzw. Schlauchstücklagen 3 und 4 bündig miteinander abschließen. In den Bereichen der beiden Enden 7 und 8 wird die Bodenfaltung des Sackes ausgebildet, wobei in 1a in gestrichelten Linien eine Kreuzbodenfaltung angedeutet ist. 1c zeigt das Zulegen des Bodens 9, wenn aus dem Papierbahnabschnitt bzw. Schlauchstück 1 gemäß 1a/b ein Kreuzbodensack gemäß Stand der Technik gebildet wird. Wie ersichtlich, kommt es im Bereich der Bodenfaltung durch das Übereinanderlegen von Faltabschnitten zu einer Erhöhung der Materialstärke.
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2 zeigt einen zweilagigen Papierbahnabschnitt 15 zur Herstellung eines erfindungsgemäßen zweilagigen Sackes. Die obere Papierlage 22 bildet die Außenlage und die untere Papierlage 32 die Innenlage des Sackes. Durch Verbindung der jeweiligen linken und rechten Seitenränder 24, 34 und 25, 35 wird ein zweilagiges Schlauchstück 15 mit dem ersten Schlauchstück 22 und dem zweiten Schlauchstück 32 gebildet, wie in 3 schematisch gezeigt. Dabei weist das zweite Schlauchstück 32 an seinem vorderen Ende 38 einen Überstand U2 gegenüber dem vorderen Ende 28 des ersten Schlauchstücks 22 auf, und das erste Schlauchstück 22 weist an seinem hinteren Ende 27 einen Überstand U1 gegenüber dem hinteren Ende 37 des zweiten Schlauchstücks 32 auf. Dies bedeutet, dass das erste Schlauchstück 22 an seinem vorderen Ende 28 gegenüber dem zweiten Schlauchstück 32 um den Überstand U2 eingekürzt ist, und das zweite Schlauchstück 32 an seinem hinteren Ende 37 um den Überstand U1 gegenüber dem ersten Schlauchstück 22 eingekürzt ist.
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Die Überstände U1 und U2 sind an beiden Enden des zweilagigen Schlauchstücks im Wesentlichen gleich groß ausgebildet, und beide Schlauchstücke 22 und 32 weisen zwischen den Enden 27, 37 und 28, 38 und im Wesentlichen dieselbe Länge L1 = L2 auf. Dementsprechend werden die Überstände U1 und U2 dadurch realisiert, dass die Papierlagen bzw. Schlauchstücke 22 und 32 in Richtung der Länge L1 = L2, die der Förderrichtung F der Papierbahn in der Schlauchmaschine entspricht, versetzt zu einander angeordnet sind. Die versetzte Anordnung der inneren Papierlage 32 führt in der Schlauchformation dazu, dass die Schlauchstücke 22 und 32 teleskopartig ineinander eingesetzt sind, wobei der Teleskop-Auszug dem Überstand U1 = U2 entspricht, und die beiden teleskopartig ineinander eingesetzten Schlauchstücke derart angeordnet sind, dass an beiden Enden 27 und 28 der Überstand U1 = U2 ausgebildet ist. Die Ausführungsform gemäß 2 und 3 lässt sich fertigungstechnisch besonders einfach realisieren, weil die Papierlagen 22 und 32 in der Schlauchmaschine auf gleiche Länge geschnitten werden können, also für beide Materiallagen gleichlange Bahnabschnitte benötigt werden. Das zweilagige Schlauchstück weist eine gegenüber der Länge L1 = L2 der einzelnen Lagen vergrößerte Länge auf. Dadurch kann materialsparend ein zweilagiger Sack mit größerer Sacklänge und größerem Füllvolumen besonders einfach hergestellt werden.
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Die 2a und 3a zeigen einen zweilagigen Papierbahnabschnitt 15 bzw. ein zweilagiges Schlauchstück 15 für eine Variante eines erfindungsgemäßen zweilagigen Sackes, bei dem die untere Papierlage 32 bzw. das innere Schlauchstück 32 länger ausgebildet ist als die obere Papierlage 22 bzw. das äußere Schlauchstück 22. Bei dieser Variante weist das innere Schlauchstück 32 an seinem hinteren Ende 37 einen Überstand U1 und an seinem vorderen Ende 38 einen Überstand U2 gegenüber dem äußeren Schlauchstück 22 auf. Besonders vorteilhaft sind die Überstande U1 und U2 gleich groß. Die Materialersparnis wird bei dieser Variante dadurch erreicht, dass das hintere Ende 27 des äußeren Schlauchstücks gegenüber dem inneren Schlauchstück 32 um dem Überstand U1 und das vordere Ende 28 des äußeren Schlauchstücks 22 um dem Überstand U2 gegenüber dem inneren Schlauchstück 32 eingekürzt ist.
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Wie in den 2, 2a, 3 sowie 3a gezeigt, sind die Überstände U1 und U2 umlaufend um den Sack ausgebildet, d. h. die Überstände erstrecken sich an den Schlauchstückenden 27 / 37 und 28 / 38 ringsrum entlang des gesamten Schlauchumfangs. Des Weiteren haben die beiden Überstände U1 und U2 ringsrum durchgehend die gleiche Breite, d. h. ringsrum sind die Überstände U1 und U2 an jeder Stelle gleich groß. Ferner sind die Überstände U1 und U2 ringsrum ohne Versatz ausgebildet. Geeigneter Weise sind die Überstände U1 und U2 zwischen 3cm und 5cm breit.
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4 zeigt den offenen Kreuzboden 50 eines erfindungsgemäßen Sackes, welcher aus dem in 2 und 3 gezeigten zweilagigen Papierbahnabschnitt 15 bzw. Schlauchstück 15 gebildet ist. Dabei ist der Kreuzboden 50 an dem Schlauchstückende 28 / 38 ausgebildet, an dem das innere Schlauchstück 32 um den Überstand U2 gegenüber dem äußeren Schlauchstück 22 übersteht. Charakteristisch für die Kreuzbodenfaltung sind die Eckeinschläge 52 und 53 sowie die Seitenklappen 55 und 56, die zum Zulegen des Bodens um die Seitenfalzlinien 58 und 59 zugeklappt werden. Das Schlauchstück 22 ist in 4 mit einem Punkt-/Winkelmuster versehen, und das innere, zweite Schlauchstück 32 mit einer gekreuzten Schraffur. Aufgrund des Überstandes U2 des Endes 38 des zweiten Schlauchstücks 32 gegenüber dem Ende 28 des ersten Schlauchstücks 22 befindet sich im Bereich des Bodens ein mittlerer Bereich, in dem die Eckeinschläge 52 und 53 und die Seitenklappen 55 und 56 lediglich vom Schlauchstück 32 gebildet und nicht vom Schlauchstück 22 überdeckt sind. So kann aufgrund des Überstandes U2 beim Zulegen der Seitenklappen 55 und 56 ein Verschluss des Bodens unter Einsparung von Material erreicht werden, wobei sich die Einsparung aus dem im Bereich des Überstandes eingesparten Material der ersten bzw. äußeren Schlauchlage 22 ergibt. Die Verklebung des Bodens wird mit einer geeigneten Klebekontur 51 herstellt.
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5 zeigt das Zulegen des Bodens 50 eines erfindungsgemäßen Sackes, wobei zuerst die vordere Seitenklappe 56 und dann die hintere Seitenklappe 55 zugeklappt wird. Der zugelegte Boden wird mit der Verklebung 51 fixiert.
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6 zeigt den zugelegten und verklebten Boden 50 eines erfindungsgemäßen Sackes. Das äußere Schlauchstück 22 bildet einen Rahmen, der entlang des Randes des Bodens 50 verläuft und in der Mitte ein Fenster lässt, in dem die Überlappung des überstehenden Bereichs der Seitenklappen 55 und 56 ersichtlich ist. Der überstehende Bereich des inneren Schlauchstücks 32 sorgt dafür, dass der Boden vollständig geschlossen ist.
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7 zeigt einen erfindungsgemäß gebildeten Sackboden 50, der zusätzlich durch ein Deckblatt 60 verstärkt ist. Dabei ist die Klebekontur 61 des Deckblatts derart ausgebildet, dass das Deckblatt mit dem äußeren Schlauchstück 22 bzw. dem von ihm im Bereich des Bodens gebildeten Rahmen verklebt ist. Um das Aufreißen des Deckblatts zu erleichtern ist in diesem ein Aufreißstreifen 69 vorgesehen.
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Die 8 veranschaulicht eine Stufe des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens für erfindungsgemäße Säcke, nämlich die Erzeugung eines zweilagigen Papierbahnabschnittes 15, bei dem jeweils ein Papierbahnabschnitt bzw. Schlauchstück 22, 32 gegenüber dem jeweils anderen Papierbahnabschnitt bzw. Schlauchstück 22, 32 an jeweils einem Ende einen Überstand U aufweist. Papierbahnen werden von Rollen 20 und 30 abgewickelt und in der Schlauchmaschine übereinander gelegt. Die Papierbahn 20 ist für die Außenlage bzw. das äußere, erste Schlauchstück 22, und die Papierbahn 30 für die Innenlage bzw. das innere, zweite Schlauchstück 32 der erfindungsgemäßen Säcke. In einer ersten Station 95 der Schlauchmaschine werden die Papierbahnen mit einer geradlinigen Querperforation 27, 28, 37, 38 versehen, die später die oberen und unteren Ränder 27, 28, 37, 38 von erstem und zweitem Schlauchstück 22, 32 bilden. In einer zweiten Station 96 der Schlauchmaschine werden dann die Papierbahnabschnitte bzw. daraus geformte Schlauchabschnitte 22 und 32 vereinzelt. Wie ersichtlich, werden zweilagige Papierbahnabschnitte bzw. Schlauchstücke 22, 32 gebildet, bei denen das obere Ende 27 des ersten Schlauchstücks 22 einen Überstand U gegenüber dem oberen Ende 37 des zweiten Schlauchstücks (32), und das untere Ende 38 des zweiten Schlauchstücks 32 einen Überstand U gegenüber dem unteren Ende 28 des ersten Schlauchstücks 22 aufweist. Dabei haben die Papierbahnabschnitte bzw. Schlauchstücke 22 und 32 in Förderrichtung F der Schlauchmaschine die gleiche Länge L. Lediglich die Perforations- bzw. Schnittlinien sind zueinander versetzt bzw. gestaffelt angeordnet, wobei der Papierbahnabschnitt 32 gegenüber dem Abschnitt 22 in Förderrichtung nach hinten verschoben ist. Auf diese Weise ist es möglich, mit gleichlangen Papierbahnabschnitten bzw. gleichlangen Schlauchstücken 22, 32 für Außen- und Innenlage einen zweilagigen Sack herzustellen, bei dem an beiden Enden des zweilagigen Schlauchstücks jeweils ein Überstand U eines Schlauchstücks vorhanden ist, so dass beide Böden des Sackes erfindungsgemäß materialsparend gebildet werden können.
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Das Falten, Zulegen und Verkleben der Böden erfolgt in einer in 8 nicht dargestellten Bodenleger-Maschine.
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9 veranschaulicht einen zweilagigen Papierbahnabschnitt bei dem das obere und untere Ende 27, 28 der oberen bzw. ersten Papierlage 22, die das erste bzw. äußere Schlauchstück 22 bildet, nicht geradlinig geschnitten ist. Vielmehr weist das obere Ende 27 hervorstehende Laschen 91 und das untere Ende 28 dazu komplementäre Aussparungen 92 auf. In dieser Ausgestaltung ist der Überstand U nicht umlaufend um den Schlauchumfang gleich breit und weist durch die Laschen 91 und die Aussparungen 92 entlang des Umfangs einen Versatz auf. Auch mit der in 9 gezeigten Ausgestaltung kann erfindungsgemäß eine Materialersparnis bei der Bodenbildung erreicht werden, wobei mit den Laschen 91 und Aussparungen 92 bestimmte Vorteile bei der Bodenfaltung erreicht werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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