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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung eines Schiffsladeraums, ein Schiff mit der Vorrichtung, sowie ein Verfahren zur Reinigung eines Schiffsladeraums mittels der Vorrichtung.
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Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie gesteuert ist, manuell oder automatisch gesteuert, um eine Sprüheinrichtung für Reinigungsflüssigkeit und/oder eine Scheuereinrichtung, die z.B. eine Bürste oder ein Schaber sein kann, entlang einer Wand des Schiffsladeraums zu bewegen. Die Sprüheinrichtung kann eine Hochdrucksprühdüse aufweisen und mit Reinigungsflüssigkeit bei Hochdruck beaufschlagt sein, z.B. bei zumindest 10 oder zumindest 50 bar.
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Es ist bekannt, Schiffsladeräume manuell mittels Scheuereinrichtungen und/oder Sprüheinrichtungen zu reinigen und dazu Leitern oder Gerüste an die Wände eines Schiffsladeraums zu stellen.
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Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine alternative Vorrichtung und ein alternatives Verfahren zur Reinigung eines Schiffsladeraums bereitzustellen, die vorzugsweise an einem Schiff angebracht sein können, den Laderaum nicht stören und eine gesteuerte, bevorzugt automatisch gesteuerte Reinigung ermöglichen.
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Die Erfindung löst die Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche und stellt insbesondere eine Vorrichtung zur Reinigung eines Schiffsladeraums bereit, die einen Teleskoparm aufweist, dessen erstes Ende an einer Verfahreinrichtung angebracht ist und dessen gegenüberliegendes zweite Ende eine Sprüheinrichtung für Reinigungsflüssigkeit und/oder eine Scheuereinrichtung aufweist. Der Teleskoparm ist in seiner Länge gesteuert einfahrbar und ausfahrbar, so dass sein zweites Ende durch Ein- und Ausfahren entlang einer Wand des Schiffsladeraums beweglich ist. Dabei werden als Wand Seitenwände und Bodenwände eines Schiffsladeraums gefasst.
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Die Verfahreinrichtung ist eingerichtet und gesteuert angetrieben, entlang des oberen Rands des Schiffsladeraums zu verfahren, so dass der Teleskoparm entlang des Laderaums, insbesondere parallel zur Längsachse des Schiffs, verfahren werden kann, damit das zweite Ende des Teleskoparms entlang nebeneinander liegender Abschnitte der Wand des Schiffsladeraums bewegt werden kann. Die Verfahreinrichtung kann mittels Rädern auf dem oberen Rand des Schiffsladeraums geführt sein, bevorzugt mit einer Sicherung gegen das Entfernen vom oberen Rand. Der obere Rand ist bevorzugt eine Führung, z.B. in Form einer Profilschiene, auf der Abdeckungen verschieblich geführt sind, die den Laderaum überdecken.
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Da die Vorrichtung zur Anordnung am oberen Rand eines Schiffsladeraums vorgesehen ist, erstreckt sich der Teleskoparm vom oberen Rand des Schiffsladeraums nach unten in den Schiffsladeraum, wenn die Vorrichtung am oberen Rand des Laderaums eines Schiffs angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Vorrichtung aus dem Innenvolumen des Schiffsladeraums heraus beweglich ist und diesen außerhalb der Reinigung nicht beeinträchtigt.
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Bevorzugt weist die Vorrichtung einen Querbalken einer Länge auf, die die Breite oder Länge eines Schiffsladeraums aufweist, wobei an dem Ende des Querbalkens, der der Verfahreinrichtung gegenüberliegt, eine zweite Verfahreinrichtung angebracht ist, die an dem Bereich des oberen Rands des Schiffsladeraums angeordnet und verfahrbar ist, der der Verfahreinrichtung gegenüberliegt, an der das erste Ende des Teleskoparms angebracht ist.
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Die Vorrichtung kann eine Abdeckung aufweisen, die sich oberhalb der Verfahreinrichtung und des Teleskoparms erstreckt und eine Länge aufweist, die den Schiffsladeraum überspannt. Optional kann der Querbalken einstückig mit der Abdeckung ausgebildet sein, bzw. der Querbalken kann durch die Abdeckung gebildet sein. Der Teleskoparm kann dadurch mit seinem ersten Ende an der Verfahreinrichtung angebracht sein, dass er an einem solchen Querbalken bzw. einer solchen Abdeckung angebracht ist.
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Bevorzugt ist das zweite Ende des Teleskoparms mit einer solchen Abdeckung bzw. einem solchen Querbalken, die bzw. der sich über den Schiffsladeraum erstreckt, reversibel verrastbar, z.B. dadurch, dass das zweite Ende des Teleskoparms mit der Abdeckung bzw. dem Querbalken in Eingriff tritt. In dieser Ausführungsform kann der Teleskoparm im oberen Bereich oder oberhalb des Schiffsladeraums befestigt sein, z.B. wenn der Laderaum beladen ist.
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In Ausführungsformen mit einer Abdeckung ist bevorzugt zumindest die Abdeckung entlang einer Achse, die etwa parallel zu der Ebene liegt, in der der obere Rand des Schiffsladeraums liegt, schwenkbar, insbesondere bis zumindest 45°, bevorzugter zumindest 60°, bis 80° oder bis 90° zu dieser Ebene, bevorzugt in Richtung gegenüber dem Schiffsladeraum, so dass die Abdeckung auf einem Schiff nach oben geschwenkt werden kann. In diesen Ausführungsformen kann die Abdeckung z.B. quer zur Längsachse des Schiffs angeordnet sein und zwei beabstandete Verfahreinrichtungen an gegenüberliegenden Abschnitten des oberen Rands aufweisen und mittel dieser verfahrbar sein. Die gegenüberliegenden Abschnitte des oberen Rand verlaufen z.B. parallel zur Längsachse des Schiffs. Weiter optional ist die Vorrichtung zur Reinigung mit Laderaumabdeckungen verbunden, bevorzugt gelenkig verbunden, die parallel zu der Abdeckung angeordnet sind und parallel dazu schwenkbar am oberen Rand geführt sind. Dadurch können die Abdeckung der Vorrichtung zur Reinigung und die parallelen Laderaumabdeckungen entlang der Längsachse des Schiffs verschoben und in einen Winkel zu der Ebene verschwenkt werden, in der der obere Rand des Schiffsladeraums liegt, so dass der Laderaum geöffnet wird. Dabei kann die Abdeckung der Vorrichtung zur Reinigung die Breite und Länge aufweisen, wie eine der Laderaumabdeckungen.
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Die Vorrichtung weist den Vorteil auf, dass sie unterhalb der Abdeckung an einem Schiff angebracht sein kann, wobei die Abdeckung einen Bestandteil der Laderaumabdeckungen bildet.
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Bevorzugt weist zumindest eine Verfahreinrichtung eine Fixiereinrichtung auf, mit der die Verfahreinrichtung am oberen Rand festgesetzt werden kann. Eine solche Fixiereinrichtung kann z.B. eine Klemme sein, die bevorzugt gesteuert in einer Verfahrstellung zugespannt werden kann.
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Bevorzugt ist der Teleskoparm an seinem ersten Ende um zumindest eine Achse schwenkbar an der Verfahreinrichtung angelenkt, bevorzugter um zwei Achsen schwenkbar angelenkt, und um diese Achsen gesteuert zur Verschwenkung angetrieben. Der Antrieb für die gesteuerte Verschwenkung um zumindest eine Achse kann z.B. mit seinem einen Ende an der Verfahreinrichtung und mit seinem anderen Ende an dem Teleskoparm angelenkt sein und z.B. ein hydraulischer oder pneumatischer Zylinder oder ein elektrischer Stellmotor sein.
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Der Teleskoparm ist gesteuert ein- und ausfahrbar und gesteuert schwenkbar, z.B. mittels einer Steuereinrichtung, die eingerichtet ist, das zweite Ende des Teleskoparms entlang einer Wand des Schiffsladeraums zu bewegen. Dazu kann die Steuereinrichtung abhängig von einer Kamera gesteuert sein, die den Abstand des zweiten Endes des Teleskoparms bestimmt und eingestellt sein, das zweite Ende des Teleskoparms in einem vorbestimmten Abstand entlang der Wand des Schiffsladeraums zu bewegen.
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Optional kann der Teleskoparm an dem Querträger verschieblich geführt sein, so dass der Teleskoparm zwischen gegenüberliegenden Wänden eines Schiffsladeraums verfahrbar ist. Dazu kann das erste Ende des Teleskoparms z.B. mittels einer Laufkatze am Querträger verschieblich geführt sein.
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Optional weist die Vorrichtung einen Sammeltank für Reinigungsflüssigkeit auf, in den Flüssigkeit geleitet wird, die sich am Boden des Schiffsladeraums sammelt. Der Sammeltank weist zumindest einen Partikelfilter auf, der den Sammeltank in Kammern unterteilt, so dass Partikel beim Durchtritt der Reinigungsflüssigkeit durch den Partikelfilter aufgehalten werden. Ein solcher Partikelfilter kann z.B. ein Sieb aus Metall oder Kunststoff und/oder ein Tiefenfilter sein. Die Kammer des Sammeltanks, die stromabwärts des Partikelfilters liegt, ist mittels einer Rückführleitung, die eine Pumpe aufweist, mit der Sprüheinrichtung für Reinigungsflüssigkeit verbunden, so dass im Verfahren Reinigungsflüssigkeit nach Abtrennung von Partikeln rückgeführt und nochmals zur Reinigung verwendet werden kann. Ein Sammeltank kann unterhalb der Bodenwand des Schiffsladeraums angeordnet sein. Die Rückführleitung kann abschnittsweise oder vollständig ein biegsamer Schlauch sein, der bevorzugt lösbar zwischen dem Sammeltank und der Sprüheinrichtung anschließbar ist.
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Die Sprüheinrichtung und/oder die Scheuereinrichtung sind bevorzugt schwenkbar, insbesondere gesteuert schwenkbar, am zweiten Ende des Teleskoparms angebracht. Eine Scheuereinrichtung kann vom zweiten Ende des Teleskoparms weg federbelastet angebracht sein, so dass sie mit Federdruck gegen die Wand des Laderaums belastet ist, wenn sie durch Verschwenkung und/oder Ein- und Ausfahren des Teleskoparms und/oder Verfahren der Verfahreinrichtung gegen die Wand und an der Wand entlang bewegt wird.
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Die Erfindung wird nun genauer mit Bezug auf die Figuren beschrieben, die schematisch in
- - 1 eine Vorrichtung zur Reinigung am oberen Rand eines Schiffsladeraums,
- - 2 eine weitere Vorrichtung zur Reinigung am oberen Rand eines Schiffsladeraums und
- - 3 eine ausschnittsweise Seitenansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Reinigung, angeordnet am oberen Rand eines Schiffsladeraums
zeigen.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugsziffern funktionsgleiche Elemente. Von einem Schiff sind im Querschnitt im Wesentlichen nur die Wände des Laderaums gezeigt.
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Die 1 zeigt den oberen Rand 1, der als eine Profilschiene mit rundem Querschnitt dargestellt ist und an der oberen Kante der Wand 2 eines Laderaums angebracht ist. Die Verfahreinrichtung 3 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auf dem oberen Rand 1 verschieblich angeordnet sein, z.B. indem die Verfahreinrichtung 3 Rollen 4 aufweist, die auf dem oberen Rand 1 laufen und durch ein Sicherungselement 5, das den oberen Rand 1 hintergreift, gegen Entfernen gesichert ist. Das Sicherungselement 5 kann eine Fixiereinrichtung bilden, mittels derer die Verfahreinrichtung in einer Stellung entlang des oberen Rands 1 festgelegt werden kann. Der Teleskoparm 6 ist an seinem ersten Ende 8 um zumindest eine Achse 7 schwenkbar an der Verfahreinrichtung 3 angelenkt und entlang seiner Länge aus- und einfahrbar. Am gegenüberliegenden zweiten Ende 9 des Teleskoparms 6 ist eine Sprüheinrichtung 10 für Reinigungsflüssigkeit und/oder eine Scheuereinrichtung 11angebracht, vorzugsweise schwenkbar. Der Teleskoparm 6 ist in eine Stellung beweglich, die oberhalb der Ebene 12 liegt, in der der obere Rand 1 angeordnet ist.
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Die 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform, in der der Teleskoparm 6 an einem Querbalken 13 verschieblich geführt ist, der an jedem Ende an einer Verfahreinrichtung angebracht ist, die auf gegenüberliegenden Abschnitten des oberen Rands 1 eines Schiffsladeraums geführt sein können. Der Querbalken 13 überspannt den Laderaum z.B. quer zur Längsachse des Schiffs. Der Querbalken 13 weist zum Verrasten des zweiten Endes 9 des Teleskoparms 6 z.B. einen Haken 19 auf, in dem der Teleskoparm 6 in einer Ruhestellung ruhen sein kann, die oberhalb der Ebene 12 liegt, in der der obere Rand 1 angeordnet ist.
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Der Teleskoparm 6 ist in dieser Ausführungsform bevorzugt entlang des Querbalkens 13 gesteuert angetrieben verfahrbar, z.B. an einer Laufkatze 20 schwenkbar angebracht, die am Querbalken 13 läuft.
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Durch Aus- und Einfahren des Teleskoparms 6 und Verfahren der Verfahreinrichtungen 3 entlang des oberen Rands 1 und optional Verfahren des Teleskoparms 6 entlang des Querbalkens 13 kann das zweite Ende 9 des Teleskoparms 6 entlang der Wand 2 bewegt werden.
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Der Bereich des Querbalkens 13 ist von einer Abdeckung 21 überdeckt, die generell bevorzugt eine Breite entlang der Längsachse eines Schiffs hat, die der Breite anderer Laderaumabdeckungen entspricht.
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Die 2 zeigt eine Ausführungsform, in der ein Sammeltank 14 vorgesehen ist, hier unterhalb der Bodenwand 2' angeordnet, um Reinigungsflüssigkeit aufzunehmen, die z.B. entlang der Wand 2, 2' aufgesprüht wurde. Der Sammeltank 14 weist zumindest einen Partikelfilter 15 auf, der ihn unterteilt, so dass Partikel in dem Sammeltank 14 zurückgehalten werden und durch den Partikelfilter 15 hindurchgetretene Reinigungsflüssigkeit zur Sprüheinrichtung 10 rückgeführt werden kann. Als Rückführleitung 16 verbindet ein elastischer Schlauch einen Stutzen 17 des Sammeltanks, der z.B. in einer vertikalen Wand 2 angeordnet ist, mit der Sprüheinrichtung 10. Entlang des Teleskoparms 6 kann ein elastischer Schlauch 18 geführt und mit der Sprüheinrichtung 10 verbunden sein.
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Die 3 zeigt eine Anordnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Reinigung mit einer Abdeckung 21, die gegen den oberen Rand 1 schwenkbar ist und die an zumindest einer weiteren Laderaumabdeckung 22 angelenkt ist. In dieser Ausführungsform kann die Vorrichtung zur Reinigung und die daran angelenkten Laderaumabdeckungen von der Ebene des oberen Rands hochgeschwenkt werden, um den Laderaum zugänglich zu machen und um die Vorrichtung zur Reinigung entlang des oberen Rands 1 zu verschieben, z.B. entlang der Längsachse des Schiffs.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- oberer Rand 2, 2' Wand
- 3
- Verfahreinrichtung
- 4
- Rolle
- 5
- Sicherungselement
- 6
- Teleskoparm
- 7
- Schwenkachse
- 8
- erstes Ende
- 9
- zweites Ende
- 10
- Sprüheinrichtung
- 11
- Scheuereinrichtung
- 12
- Ebene des oberen Rands
- 13
- Querbalken
- 14
- Sammeltank
- 15
- Partikelfilter
- 16
- Rückführleitung
- 17
- Stutzen
- 18
- elastischer Schlauch
- 19
- Haken
- 20
- Laufkatze
- 21
- Abdeckung
- 22
- Laderaumabdeckung