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Die Erfindung betrifft eine Anstellzylinderschnellverstellung für lange, schnelle Hubbewegungen in Stauchgerüsten, mindest bestehend aus Staucherständer, Anstellsystem, Ausbalancierungssystem und Stauchwalzensätzen, umfassend zumindest jeweils einen Kolben, welcher über Stauchwalzeneinbaustücke zumindest einer Stauchwalze beidseitig zum Anstellen gegen das Walzgut einwirkt und wobei die Anstellung der Stauchwalze je Seite hydraulisch mittels eines Fluids betätigbar ist und die Anstellzylinderschnellverstellung im Staucherständer befestigt ist und die für den Stauchprozess erforderliche Kraft aufbringt.
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Die Anstelleinrichtung in Stauchgerüsten hat die Aufgabe, den erforderlichen Walzspalt einzustellen, zu halten und bei Bedarf zu regeln. Hierbei werden die Begrifflichkeiten Schnellanstellung und Regelanstellung verwendet. Die Schnellanstellung dient dem schnellen Öffnen oder des Schließens des Walzspalts. Die Regelanstellung ist die Anstellung bei der letztendlich die Walzkraft mit dem vorher durch die Schnellanstellung eingestellten Walzspalt auf das Walzgut übertragen wird. Die Regelanstellung hält den Walzspalt im Rahmen eines vordefinierten Wertebereichs konstant. Das System wird lediglich über eine Stauchwalzenbalancierung spielfrei gehalten, d.h. es tritt kein Spiel zwischen dem Stauchwalzeneinbaustück, Zylinderkopf und dem Zylinderkolben auf.
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In Stauchgerüsten sind Anstelleinrichtungen als rein mechanische, als rein hydraulische bzw. als eine Kombination aus mechanischer und hydraulischer Anstellung bekannt. Technisch möglich und sinnvoll ist die Anordnung von einer oder zwei Anstellungen je Seite.
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Bekannt ist beispielsweise eine rein hydraulische Anstelleinrichtung in Stauchgerüsten beim Vorgerüst-Staucher einer Warmbandstraße. Diese ist als ein klassischer Differentialzylinder, bestehend aus Kolben, Zylinderdeckel und Zylinderboden ausgeführt.
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Grenzen hat diese Ausführung sowohl in dem erforderlichen Fluidbedarf und damit der Verfahrgeschwindigkeit als auch in der Querkraftempfindlichkeit bei voll ausgefahrener Kolbenstange.
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Aus der Druckschrift
EP 1 687 104 B1 ist es bekannt, den Anstellzylinder mit einer zweiten Kolbenstange auszustatten, sodass jeder Anstellzylinder einen Kolben aufweist, der mit zwei Kolbenstangen in entgegen gerichtete Richtungen weisend ausgestattet ist, und der Kolben in jeweils einer Ausnehmung im Zylinderboden bzw. Zylinderdeckel eingesetzt ist, wobei diese koaxial angeordnete Bohrungen zur Durchführung der Kolbenstangen besitzen. Diese Lösung hat allerdings den Nachteil, dass für die geforderten Arbeitgeschwindigkeiten eine sehr hohe Pumpleistung benötigt wird.
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Aus der Druckschrift
EP 2 411 165 B1 ist eine Vorrichtung zum Kantenwalzen von Metallplatten bekannt. Diese Vorrichtung umfasst eine Walze, die an einem Block montiert ist, mindestens einen Kantenbearbeitungs-Hydraulikzylinder mit einer relativ großen Arbeitsfläche umfasst, wobei mindestens ein weiterer Hydraulikzylinder vorgesehen ist, der mit einer relativ kleinen Arbeitsfläche versehen ist und jeder Zylinder einen zugeordneten Kolben aufweist, wobei die Kolben mechanisch derart gekoppelt sind, dass eine Bewegung des einen eine Bewegung des anderen bewirkt. Die Vorrichtung erfordert eine formschlüssige, unter Umständen zu Wartungszwecken lösbare, Verbindung zwischen Anstellung, Balancierzylinder und Balanciertraverse. Hierbei kann es immer wieder zu Leckagen an den Verbindungsstellen kommen. Des Weiteren können unzulässig hohe Querkräfte auf den Zylinderkolben einwirken, die zur Beschädigung der Kolbenstange und weiterer Führungselemente führen kann. Was wiederum zu weiteren Leckagen führt.
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Die Druckschrift
EP 2 265 395 B1 offenbart des Weiteren eine Art Teleskopzylinder, der zwei in Reihe geschaltete auf das Walzgut wirkende Ölsäulen besitzt. Der komplette Anstellweg ist nur durch die Verwendung beider Ölsäulen zu durchfahren.
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Ferner sind Anstellzylinder in Stauchgerüsten (AWC-Zylinder) in sogenannter Folgeschaltung bekannt. Diese sind regelungstechnisch sehr aufwändig und müssen durch zusätzliche Ventile synchron gehalten werden.
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Insbesondere in Stauchgerüsten mit einer großen Öffnungsweite der Anstellsysteme, wie sie beispielsweise in Grobblechstraßen erforderlich ist, gibt es die Anforderung die Anstellsysteme mit einer sehr hohen Anstellgeschwindigkeit von ca. 150 mm/sec zu verfahren. Hierbei soll innerhalb einer kurzen Zeitspanne von ca. 15 sec der komplette Anstellweg durchfahren werden. Das ist beispielsweise prozesstechnisch erforderlich, da die Ingots in Grobblechstraßen zum Erzeugen der erforderlichen großen Breite auf einem vorgeschalteten Drehrollgang gedreht werden. Dadurch wird ein in Walzrichtung betrachtet schmales Ingot durch das Drehen auf dem Drehrollgang in Walzrichtung gesehen daraufhin sehr breit.
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Bislang wird diese schnelle Anstellgeschwindigkeit der Anstellung durch eine mechanische Anstellung mit elektromechanischem Antrieb und luftbetätigter Bremse realisiert. Die mechanische Anstellung bewerkstelligt dabei die Grobanstellung des Anstellsystems. In der Regel ist zusätzlich zu der mechanischen Anstellung eine Feinanstellung erforderlich. Diese wird als hydraulische Kurzhub-Anstellung ausgeführt und ist für den Regelbetrieb mit automatischer Breitenregelung und KurzHub-Regelung zur Verkleinerung der Schopfverluste verantwortlich.
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In diesem bekannten System aus mechanisch-/hydraulischer Anstellung ist ein Verzicht auf die mechanische Anstellung und die Ausführung des Anstellsystems als rein hydraulische Langhubanstellung bislang nicht wirtschaftlich gewesen, da es nicht möglich war ohne Bereitstellung entsprechend hoher Pumpleistungen und gleichzeitig einer einfachen Ausführung der hydraulischen Langhubanstellung die erforderlichen hohen Anstellgeschwindigkeiten zu realisieren.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schnellverstellung innerhalb eines kompakten Systems aus Hydraulikzylindern zur Verfügung zu stellen, ohne dass dabei die Hydropumpstation unnötig groß ausgelegt werden muss. Auch Stauchgerüste mit kleineren Öffnungsweiten, wie sie beispielsweise in Warmbandstraßen üblich sind, kann die vorliegende Erfindung zu einer Entlastung der Pumpstation beitragen. Bislang wurde dies durch die sogenannte Folgeschaltung bewerkstelligt.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst, insbesondere dadurch, dass die Anstellzylinderschnellverstellung auf jeder Seite des Staucherständers aus mindestens einem Doppelzylinder besteht, wobei der Doppelzylinder als aus zwei miteinander gekoppelten separat steuerbaren Zylindern besteht und zum einen für die Schnellanstellung und zum anderen für die Regelanstellung der Stauchwalze ausgebildet ist.
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Auf diese Weise ist es möglich eine zuverlässige Schnellverstellung von Anstellzylindern insbesondere in einem Stauchgerüst mittels eines rein hydraulischen Anstellsystems, umfassend die erfindungsgemäße Anstellzylinderschnellverstellung, zu realisieren. Dies ist in den Fällen von Vorteil, in denen ein langer und gleichzeitig schneller Zylinderhub erforderlich wird, die ansonsten hohe Kapazitäten an die Pumpleistungen der Hydrauliksysteme erfordern. Ferner werden zusätzliche Stellglieder wie die mechanische Anstellung mit den dazugehörigen Elektrokomponenten (Weggeber, Endschalter, Anstellmotor und entsprechende Einspeisungen) eingespart. Des Weiteren wird durch den Einsatz von Doppelzylindern der Energieverbrauch gesenkt, was wiederum die Kosteneffizienz des gesamten Stauchgerüstes erhöht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anstellzylinderschnellverstellung ist es vorgesehen, dass der Zylinderkolben der Schnellanstellung und das Gehäuse der Regelanstellung mit dem selben festen Ufer des Staucherständers verbunden sind und zusätzlich das Gehäuse der Schnellanstellung mit der Kolbenstange der Regelanstellung einstückig ausgebildet sein kann. In diesem Fall wird unter Ufer ein Widerlager verstanden, an dem die durch die Anstellzylinderschnellverstellung und die Regelanstellung implizierten Kräfte abgestützt und letztendlich über die Stauchwalzen auf das Walzgut übertragen werden. Im vorliegenden Fall kann das Ufer den Staucherständer mit Querhaupt und den oben und unten angeordneten Ständerholmen umfassen.
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In einer mehrstückigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anstellzylinderschnellverstellung kann der Zylinderkolben der Schnellanstellung mit dem Zylinderkolben der Regelanstellung verbunden sein, während das Gehäuse der Schnellanstellung mit demselben festen Ufer des Gehäuses der Regelanstellung verbunden sein kann.
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Gemäß einer anderen mehrstückigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anstellzylinderschnellverstellung ist es vorgesehen, dass das Zylindergehäuse der Schnellanstellung mit der Kolbenstange der Regelanstellung verbunden ist, während der Zylinderkolben der Schnellanstellung mit demselben festen Ufer des Gehäuses der Regelanstellung verbunden ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die Schnellanstellung und die Regelanstellung unabhängig voneinander ansteuerbar ausgebildet sein und die durch die Ansteuerung ausgelöste Bewegung des Gehäuses der Schnellanstellung oder des Zylinderkolbens die Bewegung des Zylinderkolbens der Regelanstellung sodann bedingt. Es ist ferner vorgesehen, dass die Zylinderkolben der Schnellanstellung und der Regelanstellung denselben Hubweg aufweisen können.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, weist die Schnellanstellung gegenüber der Regelanstellung eine höhere Verstellgeschwindigkeit auf, die aufgrund der Flächenverhältnisse der Zylinderkolben zwischen Schnell- und Regelanstellung bei gleichem Volumenstrom des Fluids gegenüber der Regelanstellung um ein mehrfaches höher liegen kann und über die Regelanstellung die erforderliche Walzkraft auf die Stauchwalze aufbringt.
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Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das verdrängte hydraulische Fluidvolumen im nichtaktiven Teil des Doppelzylinders während der Verstellbewegung in die jeweils andere Zylinderkammer geleitet werden kann, wobei eventuell fehlendes Fluidvolumen in das Hydrauliksystem nachgefördert werden kann und überschüssiges Fluidvolumen ableitbar ist. Hierzu kann ein Vorrats- bzw. ein Ausgleichsbehälter vorgesehen sein.
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Auch kann es vorgesehen sein, dass der Zylinderkolben der Regelanstellung des Doppelzylinders als ein Kolben und zwei entgegengesetzt gerichtete Kolbenstangen ausgebildet ist. Dabei können die entgegengesetzt gerichteten Kolbenstangen der Regelanstellung des Doppelzylinders den gleichen Durchmesser aufweisen. Der Zylinderkolben der Schnellanstellung des Doppelzylinders kann als ein Kolben mit zwei entgegensetzt gerichteten Kolbenstangen ausgebildet sein. Die entgegengesetzt gerichteten Kolbenstangen der Schnellanstellung des Doppelzylinders können ebenfalls den gleichen Durchmesser aufweisen.
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Es ist vorgesehen, dass bei zwei oder mehr Anstellungen je Seite nur eine Anstellung je Seite als Doppelzylinder ausgebildet ist, wobei die weiteren nicht als Doppelzylinder ausgebildeten Anstellungen als Regelstellungen ausgebildet werden und über das, beim Verfahren des Zylinders, jeweils verdrängte Fluidvolumen angetrieben werden können.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, sind die Zylinder des Doppelzylinders baulich ineinander verschachtelt ausgebildet. Hierdurch kann eine kompakte und platzsparende Bauweise erreicht werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn am Einsatzort bestehende Stauchwalzwerke umgerüstet werden und hierdurch zusätzlich Platz geschaffen werden kann.
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Es ist vorteilhaft, wenn der Kolben der Regelanstellung das Gehäuse der Schnellanstellung ausbildet. Dies trägt zu einer sehr kompakten, in sich geschlossenen Bauweise einer so gebildeten Kolben-/Zylindereinheit bestehend aus der Schnellanstellung und der hiermit verbunden Regelanstellung bei. Ferner ist der Regelanstellung ein Zylinderkopf zugeordnet, der die Querkräfte auf die Anstellung aus dem Anstichstoß vermindern kann. Auch können die Zylinderkolben mit einer Verdrehsicherung ausgestattet werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn jeder Anstellung ein Wegmesssystem zugeordnet wird. Hierdurch lassen sich exakt Verfahrzustände bestimmen.
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Um die Anstellung der Stauchwalzen zu verbessern, ist es vorteilhaft, wenn die Verfahrwege der Regelanstellungen einer Seite regelungstechnisch synchronisiert werden, sodass der Hub für die einzelnen Regelanstellungen einer Seite im Stauchgerüst je Seite jeweils gleich groß ausgebildet ist. Das heißt der Hub der Regelanstellungen einer Seite soll gleich groß sein. Andererseits kann das auch bedeuten, dass beide Seiten untereinander nicht zwangsläufig denselben Hub aufweisen müssen.
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Die Steuerungen der einzelnen Anstellungen je Seite der Doppelzylinder und die weiteren möglichen Anstellungen können in einer Steuereinheit zusammengefasst und von dieser angesteuert werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn die jeweiligen Zylinder des Doppelzylinders (Schnellanstellung und Regelanstellung) von untereinander unabhängig arbeitenden Ventilen angesteuert werden können. Hierdurch können die Betriebszustände in den Doppelzylindern individuell aufeinander abgestimmt werden. Die hierbei eingesetzten und verbauten Steuerventile im Hydrauliksystem können als Servo- oder Proportional-, oder Wegeventile ausgebildet sein.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anstellzylinderschnellverstellung kann die Steuerung der Anstellungen mit Folgeschaltungen verbunden werden, bzw. versehen sein. Hierdurch kann eine besonders gute synchronisierte Vorpositionierung der Anstellungen einer Seite erzielt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- 1 Die schematische Darstellung eines Stauchers in einer Teilansicht im Schnitt mit der erfindungsgemäßen Anstellzylinderschnellverstellung mit zwei Doppelzylindern für die Schnellanstellung und die Regelanstellung;
- 2 die Darstellung eines möglichen Schaltschemas für eines Doppelzylinders der erfindungsgemäßen Anstellzylinderschnellverstellung im Schnitt;
- 3 die schematische Darstellung des hydraulischen Fluidstroms bei einer ausfahrenden Bewegung des Doppelzylinders nach 2 im Schnitt;
- 4 die schematische Darstellung eines möglichen Schaltschemas des Doppelzylinders, der erfindungsgemäßen Anstellzylinderschnellverstellung, der mit einem Regelzylinder verbunden ist;
- 5 die schematische Darstellung des hydraulischen Fluidstroms bei einer ausfahrenden Bewegung des Doppelzylinders nach 4 im Schnitt.
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Wie die 1 zeigt, ist die erfindungsgemäße Anstellzylinderschnellverstellung 9 als ein integraler Bestandteil eines Stauchers 10 ausgebildet. Der Staucher 10 dient dazu, die Kanten eines in den Staucher 10 einlaufenden Walzguts 11 zu stauchen, um somit die Breite des einlaufenden Walzguts 11 im weiteren Walzprozess gezielt zu beeinflussen. Hierzu umfasst der Staucher 10 einer Seite mindesten einen Staucherständer 20 der mit einem Ständerquerhaupt 21 verbunden ist.
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Des Weiteren sind obere und untere Ständerholme 22 und 23 vorgesehen. Eine sich daran anschließende Stauchwalzeneinheit 30 besteht im Wesentlichen aus einem oberen und unteren Stauchwalzeneinbaustück 32 und 33 in der eine Stauchwalze 31 drehgelagert wird.
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Die Ausbalancierung der auf die Stauchwalze 31 übertragenen Walzkraft geschieht mit Hilfe einer Stauchwalzenbalancierung 40. Die Stauchwalzenbalancierung 40 umfasst eine Balanciertraverse 41 und einen Balancierzylinder 42. Die Balanciertraverse 41 ist mit den Stauchwalzeneinbaustücken 32, 33 verbunden. Der Balancierzylinder 42 wirkt über die Balanciertraverse 41 und über die damit verbundenen Stauchwalzeneinbaustücke 32, 33 auf die Doppelzylinder 50 und übt keine Arbeitskraft auf das Walzgut 11 aus. In dieser Ausführungsform sind die Doppelzylinder 50 jeweils dem oberen und unteren Stauchwalzeneinbaustück 32 und 33 und in linearer Kraftrichtung zugeordnet.
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Der Doppelzylinder 50 besteht aus der Regelanstellung 51 und der hiermit verbundenen Schnellanstellung 52. Die Stangenseite 51a der Regelanstellung 51 bildet dabei ein Gehäuse 54a für den Kolben 54 der Schnellanstellung 52 aus. Der Kolben 54 ist dabei mit dem Gehäuse der Regelanstellung 51 verbunden. Der Regelanstellung 51 ist ebenfalls ein Kolben 53 zugeordnet. Der Kolben 53 weist einen größeren Durchmesser auf als die mit ihm verbundene Kolbenstange 53a. Die Kolbenstange 53a bildet zugleich das Gehäuse 54a der Schnellanstellung aus. Seinen Abschluss, in Richtung der Stauchwalze 31, findet die Anordnung in einem Zylinderkopf 55. Der Schnellanstellung 52 ist ein Weggeber 56 zugeordnet über den der Verfahrweg der Kolben 53 und 54 bestimmt werden kann. Ferner ist der Schnellanstellung 52 eine Verdrehsicherung 57 zugeordnet, die verhindert, dass sich die Kolben 53 und 54 in den entsprechenden Zylindern um ihre Längsachse verdrehen.
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Die 2 zeigt eine mögliche Schaltung 60 für die Anstellzylinderschnellverstellung 9 mit dem hierzu vorgesehenen Doppelzylinder 50. Hierfür ist mindestens ein erstes Steuerventil 61 für die Schnellanstellung 52 und mindestens ein zweites Steuerventil 62 für die Regelanstellung 51 vorgesehen. Die Schaltung 60 für die Schnellanstellung 52 erfolgt über mindestens ein erstes Kurzschlussventil 63, das zwischen dem Zu-, bzw. Ablauf 63a für das hydraulische Fluid angeordnet ist und diese quasi direkt miteinander verbindet. Ferner ist mindestens ein weiteres zweites Kurzschlussventil 64 vorgesehen ist, dass die Kolbenseite der Schnellverstellung mit einem geeigneten vorgespannten System zum Zweck des Volumenausgleichs miteinander verbindet. Die Schaltung 60 der Regelanstellung 51 erfolgt ebenfalls über mindestens ein Kurzschlussventil 65, das den Zu- bzw. Ablauf 65a miteinander verbindet. Das hydraulische Fluid kann dabei in einem Kreislauf fließen und kann in einem Fluidvorrat gesammelt und von da über eine Pumpe P in die Schaltung 60 eingespeist werden.
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3 beschreibt die Fluidströme bei einer ausfahrenden Bewegung in Pfeilrichtung mit der Schnellanstellung. Die in 2 beschriebene Schaltung 60 - der Schnellanstellung - verbindet mit dem Ventil 61 das Kolbenvolumen 54 der Schnellanstellung 52 mit der Druckversorgung und das Stangenvolumen 70a der Schnellanstellung mit dem Rücklauf. Hierdurch wird die Schnellanstellung aktiv angesteuert und verfahren. Gleichzeitig verbindet die Schaltung 60 die beiden Zylindervolumen der Regelanstellung 51 über das Ventil 65 miteinander, sodass das Fluid durch die von der Schnellanstellung verursachte Bewegung direkt von einer Zylinderkammer in die andere verdrängt werden kann.
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4 zeigt ein mögliches Schaltschema 80 des Doppelzylinders 50 mit einem verbundenen Regelzylinder in einer Folgeschaltung 81. Die Schaltung besteht aus mindestens einem zusätzlichen ersten Kurzschlussventil 83 und mindestens einem zusätzlichen zweiten Kurzschlussventil 84. Somit kann das Fluid aus einer Zylinderkammer der Regelanstellung 51 direkt in die entgegengesetzt angeordnete Zylinderkammer der nachfolgenden Regelanstellung 51B verdrängt werden. In gleicher Weise kann das verdrängte Fluid der Regelanstellung 51B direkt in die entgegengesetzt angeordnete Zylinderkammer der Regelanstellung 51 gelangen.
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Durch Volumenunterschiede in den Zylinderkammern bzw. Druckleitungen, die fertigungsbedingt sein können, kann fehlendes bzw. überschüssiges Fluidvolumen über das Ventil 82 in den Vorratsbehälter zugeführt bzw. abgeleitet werden.
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Die 5 ist eine schematische Darstellung des Fluidflusses 90 in einer Folgeschaltung bei einer ausfahrenden Bewegung eines Doppelzylinders 50 der mit einer Regelanstellung 51 und einer Schnellanstellung 52 verbunden ist. Unter ausfahrender Bewegung ist die Bewegung der Regelanstellung 51 in Richtung des Pfeils und damit gegen die Stauchwalze und in Richtung des Walzguts gemeint.
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Bezugszeichenliste
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- 9
- Anstellzylinderschnellverstellung
- 10
- Staucher Teilansicht im Schnitt
- 11
- Walzgut
- 20
- Staucherständer
- 21
- Ständerquerhaupt
- 22
- Ständerholm oben
- 23
- Ständerholm unten
- 30
- Stauchwalzeneinheit
- 31
- Stauchwalze
- 32
- Stauchwalzeneinbaustück oben
- 33
- Stauchwalzeneinbaustück unten
- 40
- Stauchwalzenbalancierung
- 41
- Balanciertraverse
- 42
- Balancierzylinder
- 50
- Doppelzylinder
- 51
- Regelanstellung
- 51a
- Stangenseite
- 51B
- Regelanstellung
- 52
- Schnellanstellung
- 53
- Zylinderkolben der Regelanstellung
- 53a
- Kolbenstange
- 54
- Zylinderkolben der Schnellanstellung
- 54a
- Gehäuse
- 55
- Zylinderkopf
- 56
- Weggeber
- 57
- Verdrehsicherung
- 60
- mögliches Schaltschema eines Doppelzylinders
- 61
- Steuerventil Schnellanstellung
- 62
- Steuerventil Regelanstellung
- 63
- erstes Kurzschlussventil
- 63a
- Zu- bzw. Ablauf (Druckleitungen)
- 64
- zweites Kurzschlussventil
- 65
- Kurzschlussventil Regelanstellung
- 66, 66a
- Fluidvorrat
- 70
- Fluidfluss bei ausfahrender Bewegung für (60) im Betriebsmodus Schnellverstellung
- 80
- Schaltschema des Doppelzylinders mit einem verbundenen Regelzylinder
- 81
- Folgeschaltung
- 82
- Steuerventil Regelanstellung
- 83
- erstes Kurzschlussventil in der Folgeschaltung
- 84
- zweites Kurzschlussventil in der Folgeschaltung
- 90
- Fluidfluss bei ausfahrender Bewegung für (80) eines Doppelzylinders im Betriebsmodus Schnellverstellung
- P
- Pumpe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1687104 B1 [0006]
- EP 2411165 B1 [0007]
- EP 2265395 B1 [0008]