DE3816802C2 - Vorrichtung zum axialen Anstellen der Walzen von Walzgerüsten, insbesondere zur Herstellung von Profilstahl - Google Patents
Vorrichtung zum axialen Anstellen der Walzen von Walzgerüsten, insbesondere zur Herstellung von ProfilstahlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum axialen Anstellen der
Walzen von Walzgerüsten, insbesondere zur Herstellung von Profilstahl,
bei denen hydraulisch betätigte, als zweiarmige Hebel ausgebildete
Klappen auf die den Walzenständer übergreifenden Ansätze der Walzeneinbau
stücke wirken, wobei die Kolben-Zylindereinheiten am Kraftarm des Hebels
angreifen und über einen Abscherbolzen mit dem Walzenständer verbunden
sind und bei denen zwischen den Ansätzen des Einbaustückes und dem Wal
zenständer Einrichtungen zum Verstellen und Fixieren der Lage des Ein
baustückes im Walzenständer vorgesehen sind.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der Praxis bekannt.
Die Einstellung und Fixierung der relativen Axiallage von Walzen, ins
besondere von Profilwalzen, ist für die Qualität und Maßgenauigkeit des
Produktes von großer Bedeutung. lnsbesondere beim Walzen von unsymme
trischen Profilen treten hohe Axialkräfte auf, die einerseits im Ständer
aufgefangen werden müssen und die im Falle von Anstellungen der Walzen
zwecks Korrektur des Walzprofiles unter Last überwunden werden müssen.
Bekannte Vorrichtungen zum axialen Anstellen der Walzen nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 arbeiten mit zwischen den Ansätzen der Einbau
stücke und dem Walzenständer querverschiebbaren Keilen, die mittels
motorischer Antriebe bewegt werden. Diese Keile verändern den Abstand
zwischen Einbaustück und Walzenständer und dienen gleichzeitig infolge
ihrer Selbsthemmung dem Fixieren des Einbaustückes in der verstellten
Lage.
Nachteilig ist es, daß diese Keile nicht unter Last verstellbar sind,
sondern lediglich im entlasteten Zustand, d.h. bei entlasteter Kolben-
Zylindereinheit zum Anstellen der Klappen verstellt werden können.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden (DE-OS 36 28 733) doppelt
beaufschlagte Hydraulikzylinder am Einbaustück der Walzen vorzusehen,
die achsgleich zu den Walzen ein Verschieben derselben unter Last ermö
glichen. Diese Anordnung wird als nachteilig angesehen, weil ein infolge
der Walzenverbiegung erfolgendes Verkippen der Einbaustücke im Walzen
ständer in der Kolben-Zylinderanordnung aufgefangen werden muß, wozu
diese über Zapfen gelenkig gelagert sein müssen. Beim Ausbau der Walzen
ist ein Lösen von Schläuchen und Kabeln erforderlich, was hinsichtlich
Zeitaufwand und beim Lösen von Schläuchen entstehende Leckagen nachtei
lig ist. Schließlich müssen immer eine größere Anzahl von Kolben-Zylin
dereinheiten vorgehalten werden, in der Regel werden drei Sätze von
Einbaustücken auf Vorrat gehalten, um beim Profilwechsel keine Totzeiten
aufnehmen zu müssen.
Die vorliegende Erfindung hat sich
die Aufgabe gestellt, eine
Vorrichtung zum axialen Anstellen der eingangs geschilderten Art so zu
verbessern, daß einerseits ein Anstellen unter Last leicht möglich ist
und andererseits der Aufwand hinsichtlich Vorhaltung von Verstellvor
richtungen und hinsichtlich der durchzuführenden Arbeiten beim Walzen
wechsel möglichst gering gehalten werden kann.
Zur Lösung der Aufgabe werden die Mittel und Maßnahmen des Anspruchs 1
vorgeschlagen. Günstige Ausgestaltungen sind im Unteranspruch aufge
führt.
Mit der Erfindung wird eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art vor
geschlagen, deren Vorteil darin besteht, daß ein Verschieben der Walzen
unter Last ohne am Einbaustück befestigte Hydraulikeinheiten möglich
wird. Dadurch werden zusätzliche Hydraulikeinheiten eingespart; die
Anstellvorrichtung verbleibt am Walzenständer, so daß auch ein Lösen von
Schläuchen oder Anschlüssen entbehrlich wird. Durch günstige Schaltung
der Hydraulik werden die hohen erforderlichen Drücke ermöglicht und
durch Verbindung der verschiedenen Hydraulikeinrichtungen miteinander
werden präzise Verstellungen unter Last und ein exaktes Halten gegen die
beim Walzen auftretenden Kräfte gewährleistet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird unter Bezugnahme darauf beschrieben:
Es zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Anstellvorrichtung in
einem Querschnitt durch den Walzenständer und
Fig. 2 den Schnitt entsprechend der Linie A-B in
Fig. 1.
In Fig. 1 ist mit 1 die Oberwalze eines Profilwalzgerüstes bezeichnet,
die im Einbaustück 2 gelagert ist. Das Einbaustück 2, das in Fig. 1 nur
zur Hälfte dargestellt ist, weist an beiden Seiten Ansätze 3 auf, die
den Walzenständer 4 übergreifen. Zwischen den Ansätzen 3 und dem
Walzenständer 4 ist die erfindungsgemäße Einrichtung zum Verstellen und
Fixieren der Oberwalze 1 angeordnet, die anhand Fig. 2 nachfolgend noch
beschrieben wird.
Desweiteren gehört zu der Vorrichtung nach der Erfindung die mit 5
bezeichnete Klappe, die um den Gelenkpunkt 6 am Walzenständer 4
schwenkbar von der Kolben-Zylindereinheit 7 betätigt wird, die einer
seits bei 8 an der Klappe und andererseits über einen Abscherbolzen 9
bei 10 am Walzenständer 4 befestigt ist.
Die Klappe 5 ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet, der an seinem der Ober
walze 1 zugewandten Ende eine kalottenartige Abstützung 11 für den
Ansatz 3 des Einbaustückes 2 aufweist. Die Klappe 5 ist in die dünn einge
zeichnete Stellung verschwenkbar und gibt in dieser Stellung das Ein
baustück 2 zum Ausbau frei.
Unter Hinweis auf Fig. 2 wird nun die Kolben-Zylindereinheit 7 beschrie
ben, mit der das Anstellen der Oberwalze 1 möglich ist. Der Plungerkolben 12
der Abstützung 11 drückt auf den Ansatz 3 des Einbaustückes 2 und stützt
sich am anderen Ende gegen den Walzenständer 4 ab. Seitlich an der
Abstützung 11 des Plungerkolbens 12 ist der doppeltwirkende Hydrau
likzylinder 14 angesetzt, mit dem die Oberwalze 1 unter Last verschoben
werden kann, wenn dies notwendig ist. Dazu wird der Hydraulikzylinder 14
beaufschlagt, wodurch über die Verbindungsbohrung 13 etwas Öl aus dem Plungerkolben
zylinder 12a abgezogen wird. Die gleiche Ölmenge wird von der entgegenge
setzten Seite des doppeltwirkenden Hydraulikzylinders 14 in nicht darge
stellter Weise in den Zylinderraum der Kolben-Zylindereinheit 7 geführt,
so daß dieser sich synchron zum Plungerkolben 12 bewegt. Auf diese Weise
wird eine exakte synchronisierte Bewegung der Oberwalzenbefestigung,
nämlich der Klappe 5 und des Plungerkolbens 12, gewährleistet.
Die Verwendung des doppeltwirkenden Hydraulikzylinders 14 ermöglicht
ein platzsparendes Beaufschlagen des Plungerkolbens 12 mit sehr hohem
Druck (ca. 450 bar) und gleichzeitig das synchrone Steuern der Kolben-
Zylindereinheit 7 für die Verstellung der Klappe.
Unter Hinweis auf Fig. 1 wird auf die Kolben-Zylindereinheit 15
verwiesen, die zwischen der Kolben-Zylindereinheit 7 und der Klappe 5
angeordnet ist. Diese kleine Kolben-Zylindereinheit 15 dient dazu, ein
exaktes Spiel zwischen Einbaustück 2 und Klappe 5 auch dann aufrecht zu
erhalten, wenn sich Differenzen zwischen den Einbaustücken ergeben. Die
Kolben-Zylindereinheit 15 zieht dabei eine kleine Menge Öl vom Zylinder
7 ab, so daß, wenn kleine Abmessungsunterschiede zwischen den Einbau
stücken bestehen, gleiche Verhältnisse beibehalten werden können.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum axialen Anstellen der Walzen von Walzgerüsten,
insbesondere zur Herstellung von Profilstahl, bei denen hydraulisch
betätigte, als zweiarmige Hebel ausgebildete Klappen auf die den
Walzenständer übergreifenden Ansätze der Walzeneinbaustücke wirken,
wobei die Kolbenzylindereinheiten am Kraftarm des Hebels angreifen
und über einen Abscherbolzen mit dem Walzenständer verbunden sind
und bei denen zwischen den Ansätzen des Einbaustückes und dem Wal
zenständer Einrichtungen zum Verstellen und Fixieren der Lage des
Einbaustückes im Walzenständer vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Verstellung und Fixierung der Lage des
Einbaustückes (2) im Walzenständer (4) je ein einseitig
beaufschlagbarer Plungerkolben (12) ist, der seinen Arbeitsdruck
von einem an dem Plungerkolbenzylinder (12a) angeflanschten Druck
umsetzer erhält, welcher als doppeltwirkender Hydraulikzylinder
(14) ausgebildet ist, dessen Zylinderräume mit je einem der beiden
Zylinderräume der die Klappen betätigenden Kolben-Zylindereinheit
(7) verbunden ist.
2. Vorrichtung zum axialen Anstellen der Walzen von Walzgerüsten nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der die Klappe (5) betätigenden Kolben-Zylindereinheit
(7) und dem Walzenständer (4) ein der Einstellung des Mindestspiels
zwischen Walzenständer (4) und Einbaustück (2) dienende Kolben-Zy
lindereinheit (15) vorgesehen ist, die mit dem Druckraum der die
Klappe (5) betätigenden Kolben-Zylindereinheit (7) in Verbindung
steht.
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