DE2217841C3 - Zweiwalzen-Schrägwalzwerk - Google Patents
Zweiwalzen-SchrägwalzwerkInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schrägwalzwerk mit zwei Arbeitswalzen und angetriebenen Führungsscheiben gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bereits während der ersten Entwicklungsphase des Schrägwalzens wurde ein solches Walzwerk mit
FUhrungslinialen gebaut, jedoch ging dann infolge der schlechten Montagemöglichkeit die Suche nach der
günstigsten Anordnung von Arbeitswalzen und Führungseinrichtung in eine ganz andere Richtung und
führte zu der allgemein bekannten und praktizierten Bauart mit zwei nebeneinander liegenden Arbeitswalzen, während die Führungseinrichtungen, die sowohl
Lineale als auch Stützwalzen sein können, übereinander liegend angeordnet sind (Stahl und Eisen, 53. Jahrgang,
Nr. 19 S. 465 bis 472, DE-PS 6 49 754).
Entwicklung verbesserte die Konstruktion vor allem dahingehend, daß die Arbeitswalzen entweder durch
eine zweiteilige oder aufklappbare Ständerausführung leichter zugänglich wurden (DE-OS 19 46 463),
Dabei war allerdings nicht zu vermeiden, daß zusätzliche Werkzeuge bzw, beachtliche Handarbeit
notwendig sind. Zum Stand der Technik ist weiterhin auf die US 35 66 653 zu verweisen, die — bei horizontal
nebeneinander angeordneten Arbeitswalzen — aufzeigt
ίο wie sowohl die Arbeitswalzen wie auch die Führungswalzen einfach ausbaubar sind.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Zweiwalzen-Schrägwalzwerk der eingangs beschriebenen Art
zu entwickeln, bei dem die Arbeitswalzen gut zugäng-
[ich und ohne Kraftanstrengung schnell auszuwechseln
sind.
Gelöst ist diese Aufgabe mit den im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmalen.
Sogenannte Kappenständer sind dem Walzwerker
schließlich aus verschiedenen Walzwerksbereichen
bekannt, wie die DE-AS 12 87 541 bzw. 12 17 322 oder »Stahl und Eisen« 62. Jahrg. Nr. 3,15. Januar 1942, S. 41
bis 48 zeigen. Diese Vorveröffentlichungen geben aber keinen verwertbaren Hinweis auf die Schaffung des
erfindungsgemäßen Zweiwalzen-Schrägwalzwerkes, bei dem erstmals von der Rahmenbauweise abgegangen
und die Säulenbauweise eingesetzt ist.
Dabei ist es ein weiteres Merkmal der Erfindung, daß jede Gerüstsäule mit einem schwenkbaren Hebel
versehen ist und jeder Hebel mit einem auf dem Gerüstdeckel ortsfest, jedoch drehbar gelagerten
Zylinder zusammenwirkt, dessen Kolbenstange mit einer Klaue ausgestattet ist und im eingefahrenen
Zustand den Gerüstdeckel über eine Keilfläche
zwangsläufig klemmt, wobei ein Ausfahren der Kolbenstange zwangsläufig den Gerüstdeckel von den Säulen
löst und ein Abheben des Gerüstdeckels in senkrechter Richtung ermöglicht
Es sind außerdem die Form der schwenkbaren Hebel
und Klauen einerseits und der Zylinderhub andererseits
so aufeinander abgestimmt, daß der Winkelausschlag der Hebel derart begrenzt ist, daß die Klauen der
ausgefahrenen Zylinderkolbenstangen diese nach Absetzen des Deckels auf den Säu'en zwangsläufig
erfassen.
Ein weiteres wesentliches Erfindungsmerkmal besteht darin, daß jedes Einbaustück zwischen den
Gerüstsäulen derart geführt ist, daß es in einer Richtung spielarm, in der anderen Richtung jedoch mit vergrö
ßertem Spiel versehen und in dieser Richtung von an
den Gerüstsäulen angebrachten Klemmvorrichtungen verspannt ist.
Die Erfindung schlägt weiterhin eine besonders einfache Klemmeinrichtung vor, die so beschaffen ist,
daß jedes Einbaustück in seiner möglichen Verschiebungsrichtung von vier Winkelhebeln beaufschlagbar
ist, welche an den Gerüstsäulen gelagert sind und je zwei von einem gemeinsamen doppelt beaufschlagbaren Zylinder in Verbindung mit zwei mechanischen
Anschlägen beteiligt werden, die die Offenhaltung der Winkelhebel sieherstellen.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zweiwalzen-Schrägwalzwerkes ist nachfolgend an
Hand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 Ansicht des Zweiwalzen-Schrägwalzwerkes in Walzrichtung;
F i g. 2 Schnitt entlang der Linie A-B in F i g. 1;
Fig.3 Ansicht des Zweiwalzen-Schrägwalzwerkes
von oben;
Fig,4a Schnitt entlang der Linie C-D in Fig.3 bei
verspanntem Gerüstdeckel;
Fig,4b Schnitt entlang der Linie C-D in Fig.3 mit
abgehobenem Gerüstdeckel;
Fig,5a Ansicht in Richtung »a« der Fig.2 im
verspannten Zustand des Einbaustückes;
Fig.5b Ansicht in Richtung »a« der Fig.2 bei
geöffneter Klemmvorrichtung.
Der Ständer des Zweiwalzen-Schrägwalzwerkes besteht aus vier kräftigen mit einer Bodenplatte 1
verschweißten Gerüstsäulen 2, die mit den im Fundament verankerten Sohlplatten 3 verschraubt und
oben von einem einstückigen entsprechende Säulenausnehmungen 4 übergreifenden Gerüstdeckei 5 abgeschlossen
sind, dessen in Walzrichtung wirkende Arretierung nicht dargestellt ist, wobei die Gerüstsäulen
der Führung der Walzeneinbaustücke 6 sowie der Halterung der Führungsscheiben 7 dienen.
In dem dargestellten Beispiel sind die Führungsscheiben 7, deren Antrieb nicht dargestellt ist, in einem
gegabelten mit den Lagerdeckeln 8 versehenen Lagerstück 9 doppelseitig axial einstellbar gelagert und
jeweils mit zwei Gerüstsäulen 2 derart verbunden, daß eine Einstellung in zwei Achsen möglich ist, was z. B.
durch Beilagen 10 (Fig.2) sowie durch Langlöcher in den Flanschen der Lagerstücke 9 gewährleistet ist. Ein
Ausbau der Führungsscheiben 7 ist bei der beschriebenen allseits offenen Ständerkonstruktion durch Lösen
der Lagerstücke 9 ohne Schwierigkeiten möglich und schafft die Voraussetzung dafür, daß auch die untere mit
dem Walzeneinbaustück 6 verbundene Arbeitswalze 11 nach oben ausgebaut werden kann.
Die an den Gerüstsäulen 2 unlösbar angebrachten Leisten 12 ermöglichen eine Führung der Walzeneinbaustücke
6 in den Richtungen 13 und 14 der Pfeile in F i g. 2, jedoch ist zwecks Montageerleichterung in
Richtung 14 bewußt ein vergrößertes Spiel 15 gewählt, welches im Betriebszustand dadurch ausgeglichen wird,
daß die Walzeneinbaustücke 6 beidseitig von zwei Winkelhebeln 16 beaufschlagt werden (F i g. 5a), die mit
in den Leisten 12 gelagerter. Bolzen bzw. Drehpunkt 17 verbunden sind und über die Winkelhebel 18 mit einem
doppelt beaufschlagbaren Zylinder 19 in Verbindung stehen.
Durch entgegengesetzte Beaufschlagung des Zylinders 19 wird, wie Fig.5b zeigt, die Klemmung gelöst,
wobei die Offenhaltung der Winkelhebel 16 durch Anlage des Zylinderbodens 20 und des Kolbenstangenkopfes
21 an den Anschlägen 22 gegeben ist Bei dieser Hebelstellung kann die vertikale Verstellung der
Walzeneinbaustücke 6 in bekannter Weise durch die an den Teilen 1 und 5 (Bodenplatte bzw. Gerüstdeckel)
befestigten doppelt beaufschlagbaren Zylinder 23 (Fig. 1), deren Kolbenstangen 24 mit den Walzeneinbaustücken
6 verbunden sind, erfolgen.
Neben einer einfachen Ausbaumöglichkeit der Führungsscheiben 7 ist für einen zeitsparenden Arbeitswalzenwechsel
eine rasch lösbare Befestigung des oberen Gerüstdeckels 5 die notwendige Voraussetzung.
In jeder Gerüstsäule 2 ist daher ein um den Drehpunkt 25 schwenkbarer Hebel 26 angeordnet, der in
entsprechende Ausnehmungen 27 des Gerüstdeckels 5 eingreift und hydraulisch über Keilflächen 28 die
Verspannung des Gerüstdeckels 5 mit den Gerüstsäulen 2 vornimmt Die hydraulische Betati^ig der Hebel 26
geschieht durch Klauen 29, die Beilandteil der Kolbenstange 30 eines doppelt beaufschiagbaren, mit
dem Gerüstdeckel 5 verbundenen im Punkt 31 drehbar gelagerten Zylinders 32 ist
Zum Lösen des Gerüstdeckels 5 erfolgt eine umgekehrte Druckbeaufschlagung im Zylinder 32, so
daß die Klaue 29 den Hebel 26 von der Keilfläche 28 löst und in die in Fig.4b dargestellte Stellung bringt. Der
durch eine entsprechende Formgebung (Nasen 33) der Hebel 26 gegebene max. Öffnungsschwenkwinkel 34
und der Hub 35 des Zylinders 32 sind dabei so aufeinander abgestimmt, daß der Hebel 26 bei
senkrechtem Aufsetzen des Gerüstdeckels 5 zwangsläufig von den Klauen 29 erfaßt wird, so daß ein
Zurückfahren der Kolbenstange 30 das erneute Verspannen des Gerüstdeckels 5 mit den Gerüstsäulen 2
zur Folge hat.
Beim Arbeitswalzenwechsel werden die Kolbenstangen 24 von den Walzeneinbaustücken 6 getrennt und-die
Hebel 26 hydraulisch gelöst, so daß unter Zuhilfenahme der Krananhänger 36 (Fig. 1) mit einem Minimum an
Muskelarbeit und Zeit die schweren Teile nach oben ausgebaut werden können.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. ZwejwaJzen-Scbrägwalzwerk mit zwei übereinanderliegenden Arbeitswalzen und einem Paar sich
gegenüberliegender, das Walzgut in seiner horizontalen Längsmittelebene berührenden angetriebenen
Führungsscheiben, dadurch gekennzeichnet, daß der über Sohlplatten (3) mit dem
Fundament verankerte Ständer aus einer Bodenplatte (1) und vier damit verbundenen Gerüstsäulen (2)
besteht, die oben von einem abnehmbaren einstückigen Gerüstdeckel (5) abgeschlossen sind, die
Gerüstsäulen (2), die Halterungen für die von oben einzubauenden und in der notwendigen vertikalen
Lage festlegbaren Walzeneinbaustücke (6) bilden, und die Führungsscheiben (7) durch Lösen ihrer
Lagerstücke (9) von den Gerüstsäulen (2) schnell ausbaubar sind.
2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Gerüstsäule (2) ein um den
Drehpunkt <{25) schwenkbarer Hebel (26) gelagert
und mit einer Klaue (29) in Verbindung bringbar ist, die Bestandteil der Kolbenstange (30) eines auf dem
Gerüstdeckel (5) in dem Punkt (31) ortsfest, jedoch um diesen schwenkbar gelagerten Zylinder (32) ist
3. Walzwerk nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der maximale Öffnungsschwenkwinkel (34) durch die an den schwenkbaren Hebeln (26) angebrachten Nasen (33) bestimmt und dieser mit dem maximalen Hub (35) der
Zylinder (32) abgestimmt ist.
4. Walzweric nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Waizeneini-iustück (6) zwischen
den Gerüstsäulen (2) de-art geführt ist, daß es in einer Richtung (13) spieiarm in der anderen
Richtung (14) mit vergrößertem Spiel versehen und in dieser Richtung von an den Gerüstsäulen (2)
angebrachten Klemmvorrichtungen verspannt ist.
5. Walzwerk nach einem der Ansprüche 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Walzeneinbaustück (6) von vier an den Geriistsäulen (2) gelagerten
um die Drehpunkte (17) schwenkbaren gekröpften Winkelhebeln (16,18) beaufschlagbar ist und je zwei
Hebel von einem gemeinsamen doppelt beaufschlagbaren Zylinder (19) betätigbar sind und
Zylinderboden (20) und Kolbenstangenkopf (21) in Offenstellung an je einem mechanischen Anschlag
(22) anliegen.
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