DE102013208066A1 - Schlossteil für eine Rundstrickmaschine - Google Patents
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Abstract
Ein Schlossteil für eine Rundstrickmaschine mit mindestens einem in seine Oberfläche (16) eingebrachten Schlosskanal (11) zur Aufnahme und Führung eines an einem Maschenbildungswerkzeug ausgebildeten Fußes, wobei in die Schlossteiloberfläche (16) zusätzliche Vertiefungen (14, 15) zur Reduzierung der Reibfläche zwischen der Schlossteiloberfläche (16) und dem Schaft der Maschenbildungswerkzeuge eingebracht sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Schlossteil für eine Rundstrickmaschine mit mindestens einem in seine Oberfläche eingebrachten Schlosskanal zur Aufnahme und Führung eines an einem Maschenbildungswerkzeug ausgebildeten Fußes.
- Schlossteile von Rundstrickmaschinen dienen nicht nur dazu, die Maschenbildungswerkzeuge zur Maschenbildung auszutreiben. Sie halten mit ihrer Oberfläche die Maschenbildungswerkzeuge auch in ihrer Position. So verhindern beispielsweise die Schlossteile, dass die Zylindernadeln einer Rundstrickmaschine durch die auftretenden Zentrifugalkräfte beim Rotieren des Zylinders radial nach außen geschleudert werden. Bei Rechts-Links-Maschinen verhindern die Platinenschlossteile ein Kippen der Einschließplatinen aufgrund der Krafteinwirkung der Maschen.
- In allen diesen Fällen werden die Maschenbildungswerkzeuge gegen die Schlossteiloberflächen gedrückt. Da sich die Maschenbildungswerkzeuge relativ zu den Schlossteilen bewegen, entstehen dadurch Reibungskräfte, die zu einem vorzeitigen Verschleiß insbesondere der Maschenbildungswerkzeuge führen. Außerdem führt die Reibung zu einer erheblichen Wärmeentwicklung und erfordert einen höheren Energiebedarf des Antriebs der Maschine. Um die Reibungsenergie möglichst gering zu halten, werden die Schlossteile daher geschmiert.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schlossteile bereitzustellen, bei denen die Reibung zwischen ihrer Oberfläche und den Maschenbildungswerkzeugen verringert ist.
- Die Aufgabe wird gelöst durch ein Schlossteil für eine Rundstrickmaschine mit mindestens einem in seine Oberfläche eingebrachten Schlosskanal zur Aufnahme und Führung eines an einem Maschenbildungswerkzeug ausgebildeten Fußes, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in die Schlossteiloberfläche zusätzliche Vertiefungen zur Reduzierung der Reibfläche zwischen der Schlossteiloberfläche und dem Schaft der Maschenbildungswerkzeuge eingebracht sind.
- Die im mindestens einen Schlosskanal führbaren Maschenbildungswerkzeuge können dabei Nadeln, Steuerplatinen, Einschließplatinen, Schwenkplatinen, Federplatinen, Federstifte, Zwischenstifte oder Stößer sein.
- Durch die Vertiefungen in der Schlossteiloberfläche werden nicht nur die Anlageflächen zwischen den Schlossteilen und den Maschenbildungswerkzeugen verringert und dadurch die Reibung reduziert, sondern auch der Abfluss des Schmiermittels an der Schlossteiloberfläche verlangsamt. Das Öl sammelt sich in den Vertiefungen, die dadurch Ölreservoirs für eine verbesserte Schmierung bilden. Die Reibung zwischen den Maschenbildungswerkzeugen und der Schlossteiloberfläche wird dadurch weiter reduziert, wodurch ein geringerer Verschleiß und eine geringere Erwärmung der Maschenbildungswerkzeuge entstehen. Außerdem kann der Schmiermittelbedarf reduziert werden.
- Durch die Art der Vertiefungen lassen sich die Schlossteile außerdem herstellerspezifisch individualisieren und leichter von Kopien unterscheiden.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Schlossteils sind die Vertiefungen Rillen oder Nuten, die sich in Laufrichtung der Maschenbildungswerkzeuge erstrecken. Diese Vertiefungen können über die gesamte Breite des Schlossteils den Abfluss des Schmiermittels an der Schlossteiloberfläche von oben nach unten verlangsamen. Dabei können die Rillen oder Nuten vorzugsweise parallel zu dem mindestens einen Schlosskanal verlaufen, wodurch die Schlossteiloberfläche sehr gleichmäßig mit reibungsreduzierenden Vertiefungen versehen ist.
- Bei einer weiteren Ausführungsform können sich die Rillen oder Nuten sternförmig von einem Öldüsenaustritt ausgehend erstrecken. Das Öl kann in diesen Kanälen von unten nach oben befördert und dadurch der Ölverbrauch reduziert werden.
- Auch sich kreuzende Rillen oder Nuten können eingesetzt werden, um das Öl gleichmäßig verteilen zu können.
- Selbstverständlich sind jedoch auch andere Ausgestaltungen der Vertiefungen, beispielsweise als in einem regelmäßigen Raster angeordnete zylindrische, pfeil- oder wannenförmige Vertiefungen, einsetzbar.
- Dabei kann die Tiefe der Rillen oder Nuten in Laufrichtung der Maschenbildungswerkzeuge abnehmen oder anderweitig variieren. Durch diese Maßnahme kann eine Pumpwirkung für das sich in den Vertiefungen ansammelnde Öl erzeugt und somit die Schmierwirkung verbessert werden.
- Eine weitere Reduzierung der Reibung zwischen dem Schlossteil und den Maschenbildungswerkzeugen kann zudem dadurch bewirkt werden, dass die Schlossteiloberfläche zwischen den Vertiefungen mindestens bereichsweise konvex ist. Dies führt zu lediglich punktförmigen Anlagestellen zwischen den Maschenbildungswerkzeugen und der Schlossteiloberfläche. In den Vertiefungen kann sich Öl ansammeln.
- Selbstverständlich ist es auch möglich, in einem Schlossteil mehrere unterschiedlich geformte Vertiefungen vorzusehen.
- Für ein Schlossteil, das mit parallel zum Schlosskanal verlaufenden Nuten oder Rillen versehen ist, kann außerdem ein Maschenbildungswerkzeug eingesetzt werden, das an seinem Schaft mit einem flachen, in eine der Nuten oder Rillen einführbaren Vorsprung versehen ist, wobei der Vorsprung vorzugsweise berührungsfrei in der Nut oder Rille läuft. Ein Schlossteil ohne die zum Vorsprung passende Nut kann dann nicht mit diesem Maschenbildungswerkzeug betrieben werden. Hierdurch kann das Kopieren der Schlossteile weiter erschwert werden.
- Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Schlossteile mit Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Schlossteils; -
2 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Schlossteils; -
3 eine perspektivische Ansicht eines dritten Schlossteils; -
4a , b perspektivische Ansichten eines vierten und fünften Schlossteils; -
5a , b eine perspektivische Ansicht und eine Ansicht von oben auf ein sechstes Schlossteil; -
6 eine perspektivische Ansicht eines siebten Schlossteils; -
7 eine perspektivische Ansicht eines achten Schlossteils; -
8 eine perspektivische Ansicht eines neunten Schlossteils; -
9a –c perspektivische Ansichten einer weiteren Herstellungsvariante des Schlossteils aus3 ; -
10 eine perspektivische Ansicht des Schlossteils aus1 mit einem Maschenbildungswerkzeug. - Das Schlossteil
10 einer nicht weiter dargestellten Rundstrickmaschine aus1 ist in bekannter Weise mit einem Schlosskanal11 zur Führung eines Fußes12 eines Maschenbildungswerkzeugs13 , von dem eine mögliche Ausführungsform in10 dargestellt ist, versehen. Der Verlauf des Schlosskanals hängt von den Austriebs- und Rückzugsbewegungen, die das Maschenbildungswerkzeug13 durchführen soll, ab. Parallel zum Schlosskanal11 sind zwei Vertiefungen14 ,15 in Form von breiten, flachen Nuten in die Oberfläche16 des Schlossteils10 eingeformt. Sie dienen der Reduzierung der Reibfläche zwischen der Oberfläche16 des Schlossteils10 und dem Schaft des Maschenbildungswerkzeugs13 . Außerdem verlangsamen sie das Ablaufen von Schmiermittel an der Oberfläche16 des Schlossteils in Pfeilrichtung18 . Das Schmiermittel wird teilweise in den Vertiefungen14 ,15 aufgefangen, die damit ein Schmiermittelreservoir bilden. Die Tiefe der Vertiefungen14 ,15 kann dabei in Laufrichtung19 der Maschenbildungswerkzeuge13 variieren. -
2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Schlossteils20 , das neben dem Schlosskanal21 mit zu diesem parallelen, rillenförmigen Vertiefungen22 in seiner Oberfläche26 versehen ist. Wie die nutenförmigen Vertiefungen14 ,15 des Schlossteils10 sorgen auch die Vertiefungen22 für eine Reduktion der Kontaktfläche zwischen einem Maschenbildungswerkzeug13 und der Oberfläche26 des Schlossteils20 . Gleichzeitig wird an der Oberfläche26 nach unten laufendes Schmiermittel über die gesamte Breite des Schlossteils20 teilweise aufgefangen. Dadurch lässt sich die entstehende Reibung zwischen Maschenbildungswerkzeugen13 und dem Schlossteil20 reduzieren, der Schmiermittelbedarf einschränken und der Energiebedarf des Antriebs der Rundstrickmaschine verringern. - Im Gegensatz zu den Ausgestaltungen der
1 und2 weist das Schlossteil30 aus3 eine Vielzahl von in einem regelmäßigen Raster angeordneten, sacklochartigen Vertiefungen32 auf. Diese sind ebenso geeignet, die Reibfläche zwischen den Maschenbildungswerkzeugen13 und dem Schlossteil30 zu verringern und abfließendes Schmiermittel aufzufangen. - Die
4a und4b zeigen Schlossteile40 und45 mit jeweils pfeilförmigen Vertiefungen41 ,42 , von denen die Vertiefungen41 in Schlosslaufrichtung43 und die Vertiefungen42 entgegengesetzt dazu verlaufen. Die Vertiefungen41 ,42 bilden ein Ölreservoir. Sie sind außerdem kegelförmig gestaltet, sodass mit den Vertiefungen41 eine Art Pumpeneffekt für das Öl erzielt wird. Die entgegengesetzt gerichteten Vertiefungen42 dienen als Auffang für überschüssiges Öl. Anstelle der Pfeilform könnte auch eine Wannenform für die Vertiefungen41 ,42 gewählt werden. -
5a , b zeigt ein Schlossteil50 , bei dem die Vertiefungen derart gestaltet sind, dass hügelförmige Erhebungen52 die Kontaktflächen mit den Maschenbildungswerkzeugen ergeben. Dadurch tritt Reibung zwischen den Maschenbildungswerkzeugen und der Schlossteiloberfläche nur an punktförmigen Stellen auf. Um eine gleichmäßige Führung der Maschenbildungswerkzeuge zu gewährleisten, können die hügelförmigen Erhebungen52 auch versetzt zueinander angeordnet werden. - Das in
6 gezeigte Schlossteil60 weist von Ölein- oder Austrittsöffnungen61 sternförmig ausgehende Nuten62 als Vertiefungen auf. Alle Nuten62 sind in Laufrichtung63 des Schlossteils60 ansteigend. Dadurch kann das Öl in den Nuten von unten nach oben gefördert werden, wodurch der Ölverbrauch reduziert werden kann. In entgegengesetzter Laufrichtung des Schlossteils60 können die Nuten62 für den Ölablauf aus dem Schlossteil60 genutzt werden. - In
7 ist ein weiteres Schlossteil70 mit horizontal verlaufenden, nutenförmigen Vertiefungen71 dargestellt. Dieses Schlossteil zeichnet sich durch eine ausgesprochen einfache Herstellung aus. -
8 zeigt dagegen ein Schlossteil80 mit sich kreuzenden, geradlinigen Nuten81 als Vertiefungen. Durch diesen Verlauf der Nuten81 kann das Öl gleichmäßig über die Schlossteiloberfläche verteilt werden. - In
9c ist eine Variante des Schlossteils30 aus3 dargestellt. Im Gegensatz zum Schlossteil30 ist das Schlossteil30' nicht einteilig, sondern aus einer Grundplatte35 (9a ) und zwei Schalenteilen36a , b (9b ) hergestellt. In die Grundplatte ist ein Schlosskanal31 für den Fuß eines Maschenbildungswerkzeugs (nicht dargestellt) eingebracht. Die beiden Schalenteile36a , b sind mit sacklochartigen Vertiefungen32 versehen und werden derart an der Grundplatte35 befestigt, dass der Schlosskanal31 zwischen den Schalenteilen36a , b freiliegt. Bei dickeren Schalenteilen36a , b kann der Schlosskanal31 auch ausschließlich zwischen den Schalenteilen36a , b oder in einem einteiligen Schalenteil ausgebildet werden. Auf eine einheitliche Grundplatte35 können somit verschiedene Schalenteile36a , b angeordnet werden, wodurch sich die Kosten für die Herstellung des Schlossteils30' reduzieren lassen. - Die Vertiefungen
14 ,15 ,22 ,32 ,41 ,42 ,51 ,62 ,71 ,81 in den Schlossteilen10 bis80 können auch dazu genutzt werden, die Schlossteile eines Herstellers zu individualisieren und das Anfertigen nicht autorisierter Kopien zu erschweren. Dieser Kopierschutz lässt sich noch dadurch erhöhen, wenn die Maschenbildungswerkzeuge13 dem Schlossteil10 bzw. seinen Vertiefungen14 ,15 individuell angepasst werden, wie10 verdeutlicht. In dieser Figur ist wieder das Schlossteil10 mit den Vertiefungen14 ,15 zusammen mit einem Maschenbildungswerkzeug13 dargestellt. Das Maschenbildungswerkzeug13 weist wie üblich einen Fuß12 auf, der im Schlosskanal11 geführt wird und dadurch für die Austriebs- und Rückzugsbewegungen des Maschenbildungswerkzeugs13 sorgt. Zusätzlich ist das Maschenbildungswerkzeug13 mit einem Vorsprung17 versehen, der in die nutförmige Vertiefung14 eingreift und sich reibungsfrei entlang dieser bewegt, wenn der Fuß12 entlang des Schlosskanals bewegt wird. - Das Maschenbildungswerkzeug
13 ist damit exakt auf das Schlossteil10 angepasst und kann nicht zusammen mit anderen Schlossteilen, beispielsweise den Schlossteilen20 ,30 oder herkömmlichen Schlossteilen ohne Vertiefungen in der Oberfläche genutzt werden.
Claims (12)
- Schlossteil für eine Rundstrickmaschine mit mindestens einem in seine Oberfläche (
16 ,26 ) eingebrachten Schlosskanal (11 ,21 ,31 ) zur Aufnahme und Führung eines an einem Maschenbildungswerkzeug (13 ) ausgebildeten Fußes (12 ), dadurch gekennzeichnet, dass in die Schlossteiloberfläche (16 ,26 ) zusätzliche Vertiefungen (14 ,15 ;22 ,32 ) zur Reduzierung der Reibfläche zwischen der Schlossteiloberfläche (16 ,26 ) und dem Schaft der Maschenbildungswerkzeuge (13 ) eingebracht sind. - Schlossteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (
14 ,15 ;22 ) Rillen oder Nuten sind, die in Laufrichtung (19 ) der Maschenbildungswerkzeuge (13 ) verlaufen. - Schlossteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen oder Nuten (
14 ,15 ;22 ) parallel zu dem mindestens einen Schlosskanal (11 ,21 ) verlaufen. - Schlossteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen Rillen oder Nuten sind, die die sich sternförmig von einem Öldüsenaustritt des Schlossteils erstrecken.
- Schlossteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen sich kreuzende Kanäle oder Rillen sind.
- Schlossteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen zylinder-, pfeil- oder wannenförmig ausgebildet sind.
- Schlossteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Vertiefungen (
14 ,15 ,22 ) in Laufrichtung (19 ) der Maschenbildungswerkzeuge (13 ) variiert. - Schlossteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossteiloberfläche zwischen den Vertiefungen zumindest bereichsweise konvex ausgebildet ist.
- Schlossteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlossteil von einer Grundplatte gebildet ist, auf der mindestens ein die Schlossteiloberfläche bildendes Schalenteil angeordnet ist.
- Schlossteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die im mindestens einen Schlosskanal (
11 ,21 ,31 ) führbaren Maschenbildungswerkzeuge (13 ) Nadeln, Steuerplatinen, Einschließplatinen, Schwenkplatinen, Federplatinen, Federstifte, Zwischenstifte oder Stößer sind. - Maschenbildungswerkzeug für ein Schlossteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es an seinem Schaft mit einem flachen, in eine der Nuten oder Rillen (
14 ) einführbaren Vorsprung (17 ) versehen ist. - Maschenbildungswerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (
17 ) berührungsfrei in der Nut (14 ) oder Rille läuft.
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