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Die
Erfindung betrifft ein Strickwerkzeug, insbesondere für Strick- oder Kettenwirkmaschinen.
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Für Maschen
bildende Maschinen, wie beispielsweise Strick- oder Kettenwirkmaschinen
sind Strickwerkzeuge bekannt, die aus einer Nadel (die auch als
Kuliernadel bezeichnet wird) und einer Transfernadel bestehen. Die
Kuliernadel und die Transfernadel sind mit aufeinander zu weisenden Haken
versehen und in einem gemeinsamen Nadelkanal angeordnet. Durch eine
Relativbewegung der Kuliernadel und der Transfernadel zueinander
können
Maschen zwischen beiden Nadeln übertragen werden.
Außerdem
kann die Kuliernadel eine aufgenommene Masche durch eine von der
Transfernadel aufgenommene Masche durchziehen (kulieren). Dabei
kommt es darauf an, dass die Hakenspitze der Kuliernadel durch die
von der Transfernadel gehaltene Masche hindurch findet, ohne den
Faden anzustechen.
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Aus
der
DE 102 11 231
C1 ist eine Vorrichtung zum maschinellen Ma schenbilden
mit einer Kuliernadel und einer Transfernadel bekannt, die beide jeweils
mit einem Haken versehen und parallel zueinander zu bewegen sind.
Die Kuliernadel weist einen mit einer Zasche versehenen Brustbereich
auf. Der Haken der Transfernadel weist ein verjüngtes Ende auf, das in diese
Zasche eindringen kann.
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Aus
der WO 02/072936 A2 ist ein solches Strickwerkzeug bekannt. Die
Kuliernadel weist einen Schaft auf, der endseitig mit einem Haken
versehen ist. Im Bereich des Hakens ist der Schaft relativ schmal
ausgebildet, so dass die Hakenbreite geringer ist als die Breite
des übrigen
Schafts der Kuliernadel. Im Bereich ihrer Brust ist der Schaft der
Kuliernadel mit einer Ausnehmung versehen, die zur Aufnahme des
Transferhakens der Transfernadel dient. Der Transferhaken ist dazu
bei seiner Hakenspitze an beiden Seiten jeweils mit einer Stufe
versehen, so dass ein schmaler, nasenförmiger Vorsprung gebildet ist,
der in die in der Nadelbrust der Kuliernadel ausgebildete Ausnehmung
(Zasche) passt.
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Bei
zumindest einer Ausführungsform
des aus der WO 02/072936 A2 bekannten Strickwerkzeugs ist im Anschluss
an die Nadelbrust der Kuliernadel eine Steuerfläche ausgebildet, an der ein
an der Transfernadel ausgebildeter Vorsprung entlang läuft. Passiert
er die rampenförmige
Steuerfläche, ändert sich
der Abstand zwischen der Kuliernadel und der Transfernadel. Dies
schafft einerseits die Basis dafür,
dass der Haken der Kuliernadel und der Haken der Transfernadel ungehindert
aneinander vorbeigehen können
und dass der Haken der Transfernadel andererseits in die in der
Nadelbrust ausgebildete Zasche eintauchen kann. Bei dieser Version
ist der Nadelhaken um den Betrag der Eindringtiefe des Transferhakens
gegenüber
der Nadelbrust zurück versetzt,
d.h. die Brusthöhe
ist um die Eindringtiefe des Transferhakens höher als die Oberkante des Hakens
der Kuliernadel. Bei einer anderen aus der oben genannten Offenlegungsschrift
bekannten Ausführungsform
fluchtet die Oberkante des Nadelhakens mit der Brusthöhe und der
Transferhaken vollführt
bei seinem Rückhub
eine kleine Querbewegung zum Eintauchen in die Nadelbrust. Mit dieser
Ausführungsform
lassen sich kleinere Maschenhöhen
realisieren. Um die kleine Querbewegung zu erzielen, ist jedoch
ein Federvorspannungsmittel vorgesehen, das die Transfernadel permanent
an die Kuliernadel andrückt.
Jede Relativbewegung erzeugt hier Reibung, die zu einer unerwünschten
Erwärmung
führen kann.
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Aus
der
GB 643 802 ist eine
Nadelanordnung bestehend aus zwei Na deln bekannt, von denen eine
eine verbreiterte Nadelbrust mit einer darin ausgebildeten Ausnehmung
aufweist. Eine zweite Nadel ist im stumpfen Winkel zu der ersten
Nadel angeordnet und taucht mit ihrem schmalen Kopf in die Ausnehmung
ein, die in der Nadelbrust der anderen Nadel ausgebildet ist.
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Ausgehend
von dem genannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung,
ein Strickwerkzeug der genannten Art zu schaffen, das hinsichtlich des
Maschenbildungsprozesses insbesondere auch hinsichtlich der Verschiedenheit
verwendbarer Garne unempfindlich, zuverlässig und robust ist.
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Diese
Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Strickwerkzeug gelöst. Die
Besonderheit des erfindungsgemäßen Strickwerkzeugs
besteht in der Breite des Transferhakens der Transfernadel und der Breite
des Brustbereichs der Kuliernadel. Sowohl der Brustbereich der Kuliernadel
als auch der Transferhaken sind breiter als der Schaft der Kuliernadel
und der Transfernadel ausgebildet. Die von dem Transferhaken der
Transfernadel gehaltene Masche wird dadurch so weit aufgespreizt,
dass der Haken der Kuliernadel auch bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit und
beim Verstricken sehr schwieriger Garne die vom Transferhaken gehaltene
Masche nicht ansticht. Dazu kann der Nadelkanal an seinem vorderen,
dem Haken der Kuliernadel zugewandten, Ende etwas verbreitert sein,
so dass der im Brustbereich verbreiterte Abschnitt der Kuliernadel
ausreichend Platz hat, um klemmfrei zu laufen. Andererseits kann
die Kuliernadel auch in diesem Bereich eine Führung erfahren, wenn die Verbreiterung
des Brustbereichs auf die größere Breite
des Nadelkanals in seinem vorderen Endbereich abgestimmt ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Schaft der Kuliernadel mit einer Steuerfläche versehen,
der eine an dem Körper
der Transfernadel ausgebildete Steuerfläche zugeordnet ist. Beide Steuerflächen dienen
dazu, der Transfernadel eine kontrollierte Querbewegung zu der Kuliernadel
zu erteilen, um den Abstand zwischen der Transfernadel und der Kuliernadel
während
des Arbeitsprozesses gesteuert zu vergrößern oder zu verringern. Dadurch kann
der Transferhaken gesteuert in die in der Nadelbrust vorgesehene
Zasche eintauchen, wodurch sich sehr kleine Maschenhöhen erzielen
lassen. Unter Querbewegung und Querrichtung wird hier eine Bewegung
verstanden, bei der sich die Kuliernadel und die Transfernadel annähern oder
voneinander entfernen.
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Die
Steuerflächen
können
beispielsweise als Rampenfläche
und als zuge ordneter Nocken ausgebildet sein. Diese können positiv
eine Vergrößerung des
Nadelabstands zwischen der Kuliernadel und der Transfernadel, nicht
aber ein Annähern
der Transfernadel an die Kuliernadel bewirken. Abhilfe kann mit einem
Federmittel geschaffen werden, das die Transfernadel etwas gegen
die Kuliernadel vorspannt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Transfernadel jedoch spannungslos an oder neben der Kuliernadel
gelagert. Eine Federspanneinrichtung dient dann dazu, lediglich
dann einen Querdruck auf die Transfernadel auszuüben, wenn diese an die Kuliernadel
herangeführt
werden soll.
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Der
Schaft der Kuliernadel weist in seinem Brustbereich eine Zasche
auf, die als sich in Längsrichtung
erstreckende nutartige Ausnehmung ausgebildet ist. Diese nutartige
Ausnehmung ist im Querschnitt vorzugsweise trapez- oder keilförmig ausgebildet
und erweitert sich somit in Richtung der Nadeloberseite. Ein an
dem Transferhaken ausgebildeter nasenartiger Vorsprung, der vorzugsweise
etwa komplementär
zu der Zasche geformt ist, kann dann in die Ausnehmung greifen.
Dadurch wird die Transfernadel an der Kuliernadel geführt. Außerdem erleichtert
der in die Zasche greifende Vorsprung das Übernehmen von auf der Nadelbrust
liegenden Maschen durch die Transfernadel.
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Der
Transferhaken weist eine Breite auf, die größer ist, als die Breite des
Schafts der Transfernadel. Vorzugsweise ist die Breite des Transferhakens auch
größer, als
die Breite des Hakens und des Schafts der Kuliernadel in deren Endbereich
sowie in dem vom Haken aus gesehen hinter der Brust liegenden Schaftbereich.
Dadurch wird die zu übernehmende
Masche in weit aufgespreizter Form gehalten. Die Breite des Hakens
der Kuliernadel ist geringer als die Schaftbreite der Kuliernadel.
Eine Masche wird, wenn sie von dem Hakeninnenraum der Kuliernadel auf
die erweiterte Nadelbrust überführt wird,
seitlich aufgeweitet und in diesem Zustand von dem Transferhaken übernommen.
Ein Anstechen einer Masche, die von der Transfernadel gehalten ist,
durch die Hakenspitze der Kuliernadel ist auch bei schwierigen Garnen
und bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit nicht zu befürchten.
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Vorzugsweise
stimmt die Breite des Transferhakens mit der Breite des Brustbereichs überein. Es
ergeben sich günstige
Verhältnisse
beim Kulieren.
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Der
Brustbereich der Kuliernadel und der Transferhaken sind vorzugsweise
so ausgelegt, dass der Transferhaken an Führungsflächen zu beiden Seiten der Zasche
geführt
ist. Die entsprechenden Hakenbereiche des Transferhakens können als
Gleitkufen angesehen werden. Vorzugsweise sind die Abmessungen der
Kuliernadel und der Transfernadel dabei so bemessen, dass der Transferhaken
unter einer zumindest geringen Vorspannung auf den Führungsflächen läuft. Dies
erhöht
die Sicherheit bei der Maschenübernahme.
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Das
erfindungsgemäße Strickwerkzeug
zeigt eine geringe Reibung bei der Relativbewegung der Kuliernadel
und der Transfernadel. Reibungsverluste werden auf ein geringes
Maß vermindert.
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Die
möglichst
von der Arbeitsposition der Strickmaschine abhängige elastische Vorspannung des
Transferhakens erhöht
die Gleichmäßigkeit
der gesteuerten Querbewegung der Transfernadel ohne zusätzliche
Justierung irgendeiner Vorrichtung an dem Nadelschloss. Es ergibt
sich eine einfache Montage und Einstellung des Nadelschlosses und
eine gute Gleichmäßigkeit
der gestrickten Ware.
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Der
in die Zasche greifende Abschnitt des Transferhakens kann wie eine
in Hakenrichtung vorstehende Nase ausgebildet sein. Er bildet damit
ein Mittel zur sicheren Maschenaufnahme. Er kann besonders fein
ausgebildet sein, weil die Zugbeanspruchung des Fadens von dem verstärkten und
verbreiterten Teil des Transferhakens aufgenommen wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Strickwerkzeugs ist das hakenseitige Ende der Nadelbrust als
Aufgleitfläche
für den
Transferhaken ausgebildet. Dadurch können kleinste Maschenhöhen erreicht
werden.
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Damit
die Funktion, Bewegung des Strickwerkzeuges in Längs- und Querrichtung in einem
Nadelführungskanal,
gewährleistet
ist, stimmen die Breite des Schaftbereichs des Transferhakens, welcher
sich vom Haken weg erstreckt, und die Breite des Schaftbereichs
der Kuliernadel, im Anschluß des Brustbereichs
in Richtung weg vom Haken, im wesentlichen überein. Dadurch ist es möglich, einen
Nadelführungskanal
mit gleicher Breite über
die gesamte Führungshöhe zu verwenden.
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Weitere
Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, der Beschreibung oder
Unteransprüchen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 ein
Strickwerkzeug in perspektivischer Prinzipdarstellung,
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2 bis 5 das
Strickwerkzeug nach 1 bei einem Maschenbildungsvorgang
in unterschiedlichen Arbeitsphasen,
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6 eine
abgewandelte Ausführungsform einer
zu dem Strickwerkzeug gehörigen
Kuliernadel in Draufsicht,
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7 die
Kuliernadel nach 6 in Seitenansicht,
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8 eine
zu dem Strickwerkzeug gehörige Transfernadel
in Seitenansicht,
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9 die
Transfernadel nach 8 in einer Ansicht von unten,
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10 bis 13 das
Strickwerkzeug nach 6 bis 9 bei einem
Maschenbildungsvorgang in unterschiedlichen Arbeitsphasen,
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14 ein
am Nadelschloss anzubringendes Federmittel in Querschnittsdarstellung,
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15 das
Federmittel nach 14 in Seitenansicht,
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16 eine
andere Ausführungsform
des Federmittels in geschnittener Darstellung,
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17 das
Federmittel nach 16 in Seitenansicht,
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18 ein
Schlossteil mit montiertem Federelement in geschnittener Darstellung,
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19 die
Innenfläche
des Schlossteils nach 18 ohne Federelement und
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20 das
Schlossteil nach 19 mit Federelement.
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In 1 ist
ein Strickwerkzeug 1 veranschaulicht, zu dem eine Kuliernadel 2 und
eine Transfernadel 3 gehören. Beide sind in dem Nadelkanal
eines Nadelbetts angeordnet. Die Kuliernadel 2 weist einen
entlang ihrer Längsrichtung 4 sich
länglich
erstreckenden Schaft 5 auf, der an einem Ende oder einer
anderen ge eigneten Stelle mit einem nicht weiter veranschaulichten
Antriebsmittel, beispielsweise in Form eines Fußes, versehen ist, der sich
von dem Schaft 5 weg erstreckt. Der Fuß steht mit einem Schloss in
Eingriff, das zum hin- und hergehenden Antrieb der Kuliernadel 2 in
seiner Längsrichtung 4 dient.
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Der
Schaft 5 verjüngt
sich an seinem Ende 6 sowohl hinsichtlich seiner Breite
als auch hinsichtlich seiner Höhe.
Die Höhe
wird dabei von der Nadelunterseite 7 zu der Nadeloberseite 8 gemessen.
Die Breite wird quer dazu gemessen. An dem Ende 6 ist ein
Haken 9 ausgebildet, dessen Spitze nach rückwärts orientiert
ist.
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Der
Schaft 5 weist einen Brustbereich 12 auf, der
sich an das Ende 6 anschließt. Der Brustbereich 12 weist
eine zwischen seinen beiden Flanken 14, 15 zu
messende Breite auf, die die Breite des übrigen Schafts 5,
der sich von dem Brustbereich 12 nach hinten, d.h. zu der
Antriebseinnchtung hin erstreckt, übersteigt. Der Brustbereich 12 bildet
somit den breitesten Abschnitt der Kuliernadel 2. Er übersteigt
insbesondere auch die Breite des den Schaft 5 sonst führenden
Nadelkanals. Auch ist er breiter als der Haken 9.
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Der
Brustbereich 12 weist an der Nadeloberseite 8 eine
Zasche 16 in Form einer sich in Längsrichtung 4 mittig über den
Brustbereich 12 erstreckenden Nut auf. Die Nut läuft dabei
an dem dem Haken 9 zugewandten Ende flach aus. Der Nutboden
ist im Wesentlichen eben. Zu beiden Seiten der Zasche 16 sind
an der Nadeloberseite 8 Führungsflächen 17, 18 ausgebildet,
die in einer gemeinsamen Ebene liegen. Diese Ebene verläuft oberhalb
der Spitze 11 des Hakens 9. Letzterer liegt vorzugsweise
geringfügig unterhalb
des Nutbodens der Zasche 16. Die beiden Führungsflächen 17, 18 gehen
an dem hakenseitigen Ende der Zasche 16 in Aufgleitflächen 21, 22 über, die
zu der Nadelunterseite 7 hin abfallen und sich somit von
der Ebene entfernen, in der die Führungsflächen 17, 18 liegen.
Die Aufgleitflächen 21, 22 erstrecken
sich vorzugsweise bis unterhalb der Höhe der Spitze 11.
Außerdem
ist die Zasche 16 zumindest an ihrer Mündung, gemessen zwischen den
Führungsflächen 17, 18,
breiter als die Spitze 11 des Hakens 9.
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Die
Transfernadel 3 weist einen sich ebenfalls in Längsrichtung 4 erstre ckenden
Körper 23 auf, der
mit seiner Unterseite 24 an der Nadeloberseite 8 anliegt. 1 ist
insoweit eine Explosionsdarstellung. Der Körper 23 der Transfernadel 3 ist
mit einer nicht weiter veranschaulichten Antriebseinrichtung, beispielsweise
in Form eines Fußes,
versehen, der sich z.B. im rechten Winkel von dem Körper 23 weg erstreckt
und mit einer Schlosskurve in Eingriff steht. Die Antriebseinrichtungen
der Kuliernadel 2 und der Transfernadel 3 können diesen
bezüglich
der Längsrichtung 4 eine
Relativbewegung zueinander erteilen.
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An
seinem freien Ende 25 ist der Körper 23 der Transfernadel 3 mit
einem Transferhaken 26 versehen, dessen Breite vorzugsweise
etwa der Breite des Brustbereichs 12 entspricht. Der Transferhaken 26 ist
somit erheblich breiter als der einen Schaft bildende Körper 23 der
Transfernadel 3. Dies betrifft insbesondere den Teil seiner
nach unten gewandte Spitze 27, der oberhalb der Führungsflächen 17, 18 läuft. Die
Spitze 27 endet an Führungskufen 28, 29, die
durch an der Spitzenunterseite ausgebildete, einwärts gewölbte Flächenbereiche
gebildet werden, die bei Betrieb des Strickwerkzeugs 1 auf
den Führungsflächen 17, 18 gleiten.
Die Spitze 27 läuft
somit in einer etwa horizontal, d.h. ungefähr parallel zu der Nadeloberseite 8,
orientierten Fläche
aus. An diese schließt
sich ein Fortsatz 31 an, der wie eine nach unten gerichtete
Nase ausgebildet ist und zwischen den Führungskufen 28, 29 nach
unten ragt. Dieser Fortsatz 31 ist zu der Zasche 16 etwa
komplementär
ausgebildet und kann in diese einfahren. Der Fortsatz 31 weist
an seiner zu dem Körper 23 weisenden
Seite eine Schrägfläche 32 auf,
die unter einem spitzen Winkel zu der Längsrichtung 4 orientiert
ist. Im Vergleich zum Haken 9 der Kuliernadel 2 ist
der Transferhaken 26 der Transfernadel 3 wesentlich
breiter, vorzugsweise doppelt so breit.
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Das
insoweit beschriebene Strickwerkzeug 1 arbeitet wie folgt:
In
Betrieb liegt die Transfernadel 3 mit ihrer Unterseite 24 an
der Nadeloberseite 8 der Kuliernadel 2 an. Es
wird zunächst
angenommen, dass der Haken 9 eine Masche aufgenommen hat.
Der Transferhaken 26 steht beispielsweise zwischen der
Hakenspitze 11 und den Aufgleitflächen 21, 22.
Werden nun die Kuliernadel 2 und die Transfernadel 3 in
Austreibrichtung (1 nach links) bewegt, gleitet
die Masche auf die Führungsflächen 17, 18 des
Brustbereichs 12 und wird dabei aufgeweitet. Im nächsten Schritt
erfährt
die Transfernadel 3 eine Rückwärtsbewegung, wodurch der Vorsprung 32 in
die Zasche 16 eintritt und die dort liegende Masche aufnimmt.
Diese gleitet dann in den Innenraum des Transferha kens 26.
Etwa gleichzeitig nimmt der Haken 9 einen Faden auf, der nun
durch einen relativen Rückzug
der Kuliernadel 2 gegenüber
der Transfernadel 3 durch die von dem Transferhaken 26 aufgenommene
Masche gezogen (kuliert) werden kann.
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Durch
die sehr breite Ausbildung des Transferhakens 26 im Vergleich
zu dem Haken 9 der Kuliernadel ist die von dem Transferhaken 26 gehaltene Masche
so weit aufgespreizt, dass ein Anstechen des Fadens durch die Spitze 11 nahezu
ausgeschlossen ist und zwar auch unter widrigen Strickbedingungen.
Das Strickwerkzeug 1 eignet sich somit als zuverlässiges Strickwerkzeug
sowohl zur Verarbeitung schwieriger Garne als auch zur Erzielung
hoher Arbeitsgeschwindigkeiten.
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Die
verschiedenen Phasen des Maschenbildungsvorgangs sind in den 2 bis 5 veranschaulicht.
Während
die Kuliernadel 2 ausgetrieben ist und einen Faden 33 fängt, übernimmt
der Transferhaken 26 eine Masche 34, die auf der
Nadelbrust 12 liegt. 3 veranschaulicht
den Kuliervorgang, bei dem die Kuliernadel 2 ihre aus dem
Faden 33 gebildete neue Masche durch die in dem Transferhaken 26 liegende
Masche 34 zieht. Der Transferhaken 26 läuft dabei
mit etwas Spiel an dem Haken 9 vorbei. Eine Querbewegung
der Kuliernadel 2 und der Transfernadel 3 gegen
einander findet nicht statt. 4 veranschaulicht
den Zustand nach dem Abschlagen der Masche 34 von dem Transferhaken 26 und 5 veranschaulicht
einen Zustand, der unmittelbar vor dem in 2 vorhandenen
Zustand eintritt. In dem Zustand nach 5 ist die
Kuliernadel 2 an der Transfernadel 3 vorbei ausgetrieben
worden, wobei der Haken 9 an dem Transferhaken 26 vorbei
gelaufen ist, ohne diesen zu berühren.
Dies wird durch einen ausreichenden Höhenversatz zwischen den Führungsflächen 17, 18 und
dem Haken 9 erreicht. Der Höhenversatz ist die Summe aus
der Eintauchtiefe des Transferhakens 26 in die Zasche 16 und
einem zusätzlichen
Spielmaß,
das auch bei Vorliegen von Einbau- und Funktionstoleranzen einen
berührungsfreien
Vorbeigang des Hakens 9 an dem Transferhaken 26 sicher
stellt.
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In
den 6 bis 9 ist eine abgewandelte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Strickwerkzeugs
in verschiedenen Ansichten veranschaulicht. Diese Ausführungsform
stimmt insbesondere hinsichtlich der Breite des Brustbereichs 12,
dem Verhältnis
dieser Breite zur Breite des Schafts 5 sowie zu der Breite
des Transferhakens 26 und zu dem Haken 9 mit dem
vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel überein.
Insbesondere die auf ganzer Nadelhöhe durch gehende Verbreiterung
des Brustbereichs 12 gegenüber dem Schaft 5 ist
aus 6 zu erkennen. Weiter ist der Haken 9 vorzugsweise
deutlich schmaler als der Schaft 5. Vorzugsweise ist er weniger
als halb so breit wie der Brustbereich 12. Hingegen hat
der Transferhaken 26 eine Breite, die die des Schafts 5 übersteigt
und vorzugsweise mit der des Brustbereichs 12 übereinstimmt.
Die Führungsflächen 17, 18 sind
durch relativ schmale Kanten gebildet, die mit einer leichten Rundung
in die Zasche 16 übergehen.
Diese kann einen rechteckigen, sich nach unten verjüngenden,
trapezförmigen
oder auch glockenförmigen
Querschnitt haben. Die Führungsflächen 17, 18 liegen,
wie 7 veranschaulicht, in einer Ebene E, die der Haken 9 berührt. Der Haken 9 kann
bedarfsweise mit seiner Spitze 11 auch in dieser Ebene
liegen. Um den Vorbeigang des Fortsatzes 31 des Transferhakens 26 an
dem Haken 9 zu ermöglichen,
liegt die Spitze des Fortsatzes 31 des in einer gemeinsamen
Ebene mit der Unterseite 24 oder in einem gewissen Sicherheitsabstand
zu dieser. Liegt die Transfernadel 3 mit ihrer Unterseite 24 an
den Führungsflächen 17, 18 an,
ist zwischen dem Haken 9 und dem Fortsatz 31 des
Transferhakens 26 ein kleiner dem Toleranzausgleich dienender
Sicherheitsabstand in einer Richtung quer zu der Längsrichtung 4 vorhanden.
Beispielsweise liegt der Haken 9 unterhalb der Ebene E,
während
der Fortsatz 31 oberhalb der Ebene E liegt.
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Um
ein Eintauchen des Fortsatzes 31 in die Zasche 16 zu
ermöglichen,
ist der Schaft 5 der Kuliernadel 2 mit einer Steuerfläche 36 versehen,
die beispielsweise im Anschluss an den Brustbereich 12 zu dem
Schaft 5 hin an der von dem Haken 9 abgewandten
Seite angeordnet ist und die eine Neigung zu der Längsrichtung 4 aufweist.
Die Neigung der Steuerfläche 36 ist
so beschaffen, dass diese eine Rampe bildet, an der eine zweite
Steuerfläche 37 entlang
gleiten kann, die an der Transfernadel 3 vorgesehen ist.
Die Steuerfläche 37 ist
dabei beispielsweise als Rundung im Übergang zwischen der Unterseite 24 und
einer stufenförmigen
Ausnehmung 38 ausgebildet, die so groß bemessen ist, dass sie die vorstehende
Nadelbrust aufnehmen kann, wenn die Unterseite 24 hinter
der Steuerfläche 36 an
dem Schaft 5 anliegt. Die Steuerfläche 36 weist quer
zu der Längsrichtung 4 eine
Höhe auf,
die zumindest so groß ist,
wie die gewünschte
Eintauchtiefe des Fortsatzes 31 in die Zasche 16.
Die Steuerfläche 36 kann rampenartig
gerade oder in Seitenansicht s-förmig gewölbt sein.
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Aus 9 sind
zusätzlich
die Führungskufen 28, 29 zu
erkennen, die in 1 teilweise verdeckt sind. Sie
begrenzen den Transferhaken 26 nach unten und markieren
den Übergang
von dem Transferhaken 26 zu dem Vorsprung 31.
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Der
Betrieb dieses Strickwerkzeugs 1 ergibt sich aus den 10 bis 13. 10 veranschaulicht
die Übernahme
der Masche 34 durch den Transferhaken 26 entsprechend
dem in Zusammenhang mit 2 beschriebenen Prozess. Die
Unterseite 24 der Transfernadel 3 liegt an dem
Schaft 5 hinter der Steuerfläche 36 an, wodurch
der Vorsprung 31 in die Zasche 16 eintaucht. Die
Führungskufen 28, 29 können dabei
vorzugsweise unter geringer federnder Vorspannung an den Führungsflächen 17, 18 anliegen.
Zum Erhalt der Übersichtlichkeit
sind die letztgenannten Bezugszeichen in 10 weg
gelassen. Der Vorsprung 31 liegt damit unterhalb der Ebene
E, die von den Führungsflächen 17, 18 markiert
ist, und an die der Haken 9 heran reicht.
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Zum
Kulieren wird die Kuliernadel 2, wie 11 veranschaulicht,
in Längsrichtung
zurückgezogen.
Dabei kommt die Steuerfläche 36 an
der Steuerfläche 37 an
und drückt
die Transfernadel 3 somit von der Kuliernadel 2 weg.
Die Weg-Drück-Bewegung
bedeutet eine Querbewegung der Transfernadel 3 in Bezug
auf die Kuliernadel 2. Der Hub ist dabei so groß, dass
der Vorsprung 31 des Transferhakens 26 oberhalb
von der durch die Nadelbrust bzw. deren Führungsflächen 17, 18 definierte
Ebene positioniert wird. Er kann somit frei an dem Haken 9 vorbei
laufen und der Haken 9 kann frei an dem Transferhaken 26 vorbei
laufen.
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12 zeigt
das Strickwerkzeug 1 bei weiter ausgetriebener Transfernadel 3.
In diesem Zustand hat der Transferhaken 26 die neu gebildete
Masche abgeworfen und das Gestrick hängt ausschließlich an
der Kuliernadel 2.
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13 veranschaulicht
das Austreiben der Kuliernadel 2. Bei diesem Vorgang rutscht
die letzte Masche des Gestricks auf den Brustbereich 12 in Vorbereitung
der Maschenübernahme
gemäß 10.
Bei dem Übergang
von dem Zustand nach 13 zu dem nach 10 gleitet
die zweite Führungsfläche 37 an
der ersten Führungsfläche 36 herab,
wodurch sich die Transfernadel 3 an die Kuliernadel 2 anlegt
und der Vorsprung 31 in den Zwischenraum zwischen dem Haken 9 und
dem Brustbereich 12 der Kuliernadel 2 eintaucht.
Der Vorsprung 31 findet dann bei weiterem Rückhub der
Transfernadel 3 in die Zasche 16, wobei die Führungskufen 28, 29 an den
Aufgleitflächen 21, 22 (analog 1)
aufgleiten und dann auf die Führungsflächen 17, 18 finden.
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Die
bei dem Ausführungsbeispiel
nach den 6 bis 13 erforderliche
Querbewegung der Transfernadel 3 kann durch ein statisch
wirkendes Federmittel erzielt werden. Es wird jedoch als vorteilhaft
angesehen, hier ein Federmittel vorzusehen, das eine Federkraft
vor allem während
der Rückhubphase
(Übergang
von Zustand nach 13 zum Zustand nach 10)
ausübt.
Ein solches Federmittel ist beispielsweise in den 14 und 15 veranschaulicht.
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Das
genannte Federmittel 41 wird beispielsweise in ein Schlossteil
eines Schlosses zum Antrieb der Transfernadel 3 sowie der
Kuliernadel 2 eingesetzt. Es ist so angeordnet, dass ein
an ihm vorgesehenes Druckstück 42 im
Wesentlichen nur dann mit dem Rücken
der Transfernadel 3 in Eingriff kommt, wenn die Steuerflächen 36, 37 in
Eingriff sind und die Transfernadel 3 an die Kuliernadel 2 angenähert werden
soll. Zu dem Federmittel 41 gehört ein Fassungsteil 43,
das in dem Schloss gelagert ist. Das Fassungsteil 43 umschließt einen
Innenraum, in dem ein Schieber 44 gegen die Kraft einer
Druckfeder 45 verschiebbar gelagert ist. Diese arbeitet
vorzugsweise ohne Vorspannung. Ihre Position kann durch eine Stellschraube 46 einstellbar
sein, an der sie sich abstützt.
Mit ihrem anderen Ende stützt
sie sich an dem Schieber 44 ab. Dieser trägt endseitig
ein Gleitstück 47,
dessen Gleiteigenschaften hinsichtlich der Zusammenwirkung mit der
Transfernadel 3 optimiert sind.
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Die 16, 17 veranschaulichen
eine Alternative, bei der das Gleitstück 47 durch ein Kugellager 48 ersetzt
ist. Dieses ist über
einen Stift 49 an dem Schieber 44 gehalten. Ansonsten
wird auf die vorstehende Beschreibung verwiesen.
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Die 18 bis 20 veranschaulichen eine
weitere alternative Ausführungsform
des Federmittels 41. Es handelt sich hier um ein Schlossteil 51 in
das eine Gleitkufe 52 eingesetzt ist. Wie aus 18 ersichtlich,
kann die Gleitkufe 52 als u-förmig gebogener Bügel in zwei
Bohrungen 53, 54 des Schlossteils 51 eingesetzt
sein (19). Die Gleitkufe 52 kann
aus einem elastischen Material gebildet sein, wie beispielsweise
aus einem polierten Flachdraht, aus einem polierten Runddraht, sie
kann gleitgünstig
beschichtet sein oder beispielsweise auch als Schlauch ausgebildet
sein. Wie 20 veranschaulicht, ist die
Gleitkufe 52 vorzugsweise etwas schräg gegenüber dem Schlossteil 51 angeordnet. Die
genaue Lage wird durch die Schlosskurve bestimmt.
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Ein
verbessertes Strickwerkzeug, bestehend aus einer Kuliernadel 2 und
einer Transfernadel 3, wird hinsichtlich seiner Betriebszuverlässigkeit,
der Vielseitigkeit seiner Anwendung und der Strickgeschwindigkeit
dadurch verbessert, dass die Kuliernadel 2 einen gegenüber ihrem übrigen Schaft 5 verbreiterten
Brustbereich 12 aufweist, der mit einer Zasche 16 versehen
ist. An dem von dem Haken 9 der Kuliernadel 2 abliegenden
Ende des Brustbereichs 12 ist eine Steuerfläche 36 vorgesehen,
an der die Transfernadel 3 mit ihrer Steuerfläche 37 entlang läuft, wodurch
sich der Abstand zwischen der Kuliernadel 2 und der Transfernadel 3 ändert. Der
Transferhaken 26 der Transfernadel 3 ist breiter
als der Haken 9 der Kuliernadel 2, wobei die Hakenspitze
zugeschärft
oder zugespitzt ist, um in die Zasche 16 in der Kuliernadel 2 zu
passen. Durch die besonders breite Ausbildung des Transferhakens 26 wird
die Betriebssicherheit wesentlich erhöht.
-
- 1
- Strickwerkzeug
- 2
- Kuliernadel
- 3
- Transfernadel
- 4
- Längsrichtung
- 5
- Schaft
- 6
- Ende
- 7
- Nadelunterseite
- 8
- Nadeloberseite
- 9
- Haken
- 11
- Spitze
- 12
- Brustbereich
- 14,
15
- Flanken
- 16
- Zasche
- 17,
18
- Führungsflächen
- 21,
22
- Aufgleitflächen
- 23
- Körper
- 24
- Unterseite
- 25
- Ende
- 26
- Transferhaken
- 27
- Spitze
- 28,
29
- Führungskufen
- 31
- Fortsatz
- 32
- Schrägfläche
- 33
- Faden
- 34
- Masche
- 36,
37
- Steuerflächen
- 38
- Ausnehmung
- 41
- Federmittel
- 42
- Druckstück
- 43
- Fassungsteil
- 44
- Schieber
- 45
- Druckfeder
- 46
- Stellschraube
- 47
- Gleitstück
- 48
- Kugellager
- 49
- Stift
- 51
- Schlossteil
- 52
- Gleitkufe
- 53,
54
- Bohrungen
- E
- Ebene