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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bordinformationssystem fur Fahrzeuge, umfassend ein Gehause, in dem eine Recheneinheit und ein erster Massenspeicher angeordnet und zur Datenübertragung miteinander verbunden sind.
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Derartige Bordinformationssysteme fur Fahrzeuge, wie beispielsweise Fahrtschreiber oder Mautgerate, sind meist eingerichtet zur Speicherung von Fahrzeug- und Betriebsdaten des Fahrzeugs, wie beispielsweise Lenk-, Arbeits-, Bereitschafts- und Ruhezeiten von Fahrer und Beifahrer, gefahrene Wegstrecken sowie einsatzspezifische Parameter, wie z. B. Drehzahlen und andere Arbeitsvorgange und Ereignisse am Fahrzeug.
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Zur Verarbeitung und Speicherung dieser Daten sind in dem Bordinformationssystem eine Recheneinheit sowie ein mit der Recheneinheit verbundener Massenspeicher enthalten. Um gesetzliche Vorschriften zu erfüllen, kann es außerdem vorgesehen sein, dass ein derartiges Bordinformationssystem einen Drucker umfasst, mit dem gesetzlich vorgeschriebene Berichte, grafische Geschwindigkeitsprotokolle, Status- und Aktivitätsprotokolle ausgedruckt werden können.
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Außer zur Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen Datenerfassung und -speicherung werden derartige Bordinformationssysteme häufig auch verwendet, um zusätzliche Daten zu speichern, wie z. B. im Sekundentakt aufgezeichnete Geschwindigkeiten, Kilometerstände bei Fahrzeugstopps sowie andere Fahrzeugparameter, wie beispielsweise Drehzahlprofile.
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Mit den zunehmenden Anforderungen an die Datenspeicherung durch derartige Systeme und durch zusätzliche Funktionsanforderungen besteht nun das Problem, dass die Speicherkapazität des Systems haufig nicht mehr ausreichend ist. Zudem ist das Auslesen großer Datenmengen aus dem System oft zeitaufwendig.
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Es ist also die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bordinformationssystem fur Fahrzeuge vorzuschlagen, welches die geschilderten Probleme lost oder zumindest abmildert. Ein derartiges Bordinformationssystem soll also eine hinreichend große Kapazitat zur Datenspeicherung aufweisen. Gleichzeitig soll das System ein moglichst einfaches und schnelles Auslesen der gespeicherten Daten aus dem System erlauben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Bordinformationssystem gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Weiterentwicklungen und Ausfuhrungsformen der Erfindung sind Gegenstände der abhangigen Anspruche.
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Ein Bordinformationssystem für Fahrzeuge gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst demnach ein Gehause, in dem eine Recheneinheit und ein erster Massenspeicher angeordnet und zur Datenubertragung miteinander verbunden sind. Das System umfasst außerdem einen zumindest teilweise aus dem Gehäuse herausbewegbaren Trager. Dieser Träger weist eine Datenschnittstelle für einen zweiten Massenspeicher auf, die zur Datenubertragung mit der Recheneinheit mit dieser verbunden ist, oder der Träger ist zumindest derart mit der Datenschnittstelle verbunden, dass diese im festen Abstand relativ zueinander angeordnet sind.
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Über die Datenschnittstelle kann nun ein zweiter Massenspeicher, also ein den ersten Massenspeicher ergänzender Zusatzspeicher, in das System integriert werden, um auf diese Weise die Speicherkapazität des Systems zu erweitern. Zum einen kann also bei Bedarf mittels des zweiten Massenspeichers auf einfache Weise eine Speichererweiterung durchgeführt werden. Außerdem ist es möglich, durch Entnahme des zweiten Massenspeichers aus dem System die auf dem zweiten Massenspeicher gespeicherten Daten auf ein anderes Gerat zu ubertragen. So kann der zweiten Massenspeicher nach der Entnahme aus dem System beispielsweise in ein externes Lesegerät eingesetzt und die Daten mittels des Lesegerats ausgelesen werden.
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Dadurch, dass die Datenschnittstelle auf den zumindest teilweise aus dem Gehäuse herausbewegbaren Trager angeordnet ist, lasst sich der zweite Massenspeicher besonders einfach mit der Datenschnittstelle verbinden. Dazu lasst der herausbewegbare Trager sich vorzugsweise so weit aus dem Gehäuse herausbewegen, dass die Datenschnittstelle ebenfalls aus dem Gehäuse herausbewegt wird und dann von außen leicht zuganglich ist. Im Betriebszustand des Systems, in dem sich der Träger vorzugsweise vollständig im Innenraum des Gehäuses befindet, ist die Datenschnittstelle nicht zugänglich. Auf diese Weise ist der zweite Massenspeicher im Betrieb des Systems durch das Gehäuse besonders gut vor äußeren Einflüssen, wie etwa Staub oder Wasser, geschützt. Der Trager kann als Schublade oder als Schwenkelement ausgefuhrt sein und beispielsweise in Schienen oder durch ein Scharnier gefuhrt sein. Dann lässt sich der Träger also (zumindest teilweise) aus dem Gehäuse herausziehen bzw. herausschwenken und hineinschieben bzw. hineinschwenken.
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In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Träger an der Datenschnittstelle eine Aufnahme für den zweiten Massenspeicher aufweist, in die der zweite Massenspeicher zumindest teilweise aufgenommen werden kann. Die Aufnahme weist vorzugsweise eine Öffnung auf, durch die der zweite Massenspeicher in die Aufnahme eingesetzt werden kann. Vorzugsweise ist diese Öffnung der Aufnahme einer Frontseite des Gehäuses nicht zugewandt. Es ist dann also insbesondere nicht vorgesehen, dass der zweite Massenspeicher durch ein Frontelement des Systems hindurch in die Aufnahme hinein geschoben wird, wie dies etwa im Fall von Fahrerkarten mit Speicherchip ublich ist.
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In einer Weiterentwicklung ist vorgesehen, dass der Trager frontseitig aus dem Gehäuse herausbewegbar ist. Dies erlaubt eine besonders einfache Bedienbarkeit, insbesondere dann, wenn es sich bei dem Gehause um ein Einbaugehause handelt, welches bis auf ein Frontelement des Systems eingebaut wird, beispielsweise in ein Armaturenbrett des Fahrzeugs.
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In einer Weiterentwicklung ist vorgesehen, dass der Trager eine Vorratskammer zum Aufnehmen von Druckmaterial, wie beispielsweise Druckpapier, oder einem anderen, vorzugsweise falschungs- und manipulationssicheren Speichermedium, aufweist. In einer besonders günstigen Anordnung der Aufnahme fur den zweiten Massenspeicher ist vorgesehen, dass die Aufnahme oberhalb, unterhalb oder seitlich einer Fuhrung für Druckbelege angeordnet ist.
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Alternativ wird die vorab formulierte und zu losende Aufgabe gelost durch ein Bordinformationssystem fur Fahrzeuge, welches ein Gehause umfasst, in dem eine Recheneinheit und ein erster Massenspeicher angeordnet und zur Datenübertragung miteinander verbunden sind, wobei innerhalb des Gehauses eine Aufnahme zum zumindest teilweisen Aufnehmen eines zweiten Massenspeichers vorgesehen ist. Dabei ist ferner vorgesehen, dass die Aufnahme eine mit der Recheneinheit verbundene Datenschnittstelle aufweist zur Datenübertragung zwischen der Recheneinheit und dem zweiten Massenspeicher, wobei die Aufnahme außerdem zum Einsetzen des zweiten Massenspeichers in die Aufnahme eine Öffnung aufweist, die einer Frontseite des Gehauses nicht zugewandt ist.
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Ein derartiges erfindungsgemaßes Bordinformationssystem hat also die Eignung, durch einen zweiten Massenspeicher nachgerüstet zu werden, indem dieser zweite Massenspeicher in die Aufnahme eingesetzt wird und über die Datenschnittstelle mit der Recheneinheit verbunden wird. Somit ist bei Bedarf eine Speichererweiterung des Systems moglich. Gleichzeitig ist der zweite Massenspeicher durch das Gehause vor außeren Einflüssen sicher geschutzt. Ein weiterer Vorteil besteht wiederum darin, dass der zweite Massenspeicher zum Auslesen der auf ihm gespeicherten Daten aus dem System entnommen und mit einem externen Lesegerat ausgelesen werden kann.
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Im Folgenden werden weitere Ausfuhrungsformen der beschriebenen erfindungsgemaßen Bordinformationssysteme dargestellt.
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In einer Weiterentwicklung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Datenschnittstelle elektrische Kontaktelemente zum Herstellen eines elektrischen Kontakts zwischen dem zweiten Massenspeicher und der Datenschnittstelle aufweist. Auf diese Weise ist eine besonders sichere, schnelle und zuverlässige Datenubertragung zwischen der Recheneinheit und dem zweiten Massenspeicher möglich.
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In einer Weiterentwicklung ist vorgesehen, dass ein Innenraum des Gehäuses, der insbesondere die Datenschnittstelle und gegebenenfalls auch die Aufnahme fur den zweiten Massenspeicher beinhaltet, derart abgedichtet ist, dass ein schädliches Eindringen von Staub und/oder Wasser in den Innenraum des Gehäuses weitestgehend unterbunden werden kann. Zu diesem Zweck können Mittel zum Abdichten vorgesehen sein, wie etwa Gummidichtungen.
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Vorzugsweise ist die Recheneinheit dazu eingerichtet, den zweiten Massenspeicher automatisch zu erkennen, sobald dieser uber die Datenschnittstelle mit der Recheneinheit verbunden ist. Ferner ist die Recheneinheit vorzugsweise dazu eingerichtet, den zweiten Massenspeicher automatisch mit Daten zu beschreiben, sobald der zweite Massenspeicher durch die Recheneinheit erkannt worden ist. Insbesondere kann die Recheneinheit dazu eingerichtet sein, fortlaufend anfallende Fahrzeugdaten, wie beispielsweise Drehzahlen, Geschwindigkeiten, der Druck von Reifen, oder andere Betriebsdaten des Fahrzeugs auf dem zweiten Massenspeicher abzulegen. Zu diesem Zweck kann auch vorgesehen sein, dass das System mit einem zentralen Bordcomputer des Fahrzeugs verbunden ist, welcher mit einer Fahrzeugsensorik verbunden ist.
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Bei dem zweiten Massenspeicher kann es sich beispielsweise um ein Flash-Speichermedium handeln. Insbesondere kann es sich um eine SD-Karte (Secure Digital Memory Card) handeln, oder um ein CompactFlash-Karte, um einen Memory Stick, um eine Multimedia Card, um eine Smart Media Karte, um eine Solid State Floppy Disc Card oder eine xD-Picture Card. Derartige Speichermedien haben den Vorteil, dass sie kostengunstig und weit verbreitet sind, so dass Kompatibilitatsprobleme weitgehend vermieden werden können.
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Ein besonders einfacher Aufbau des Systems kann dadurch erzielt werden, dass die Datenschnittstelle auf einer Leitungstragerplatte oder auf einem Seitenarm der Leitungstragerplatte angeordnet ist. Derartige Leitungstragerplatten sind üblicherweise Bestandteil von Bordinformationssystemen und tragen zentrale Datenleitungen und Steuerleitungen des Systems, welche beispielsweise als Flexleitungen oder Flachbandleitungen ausgestaltet sein können.
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Es kann ferner vorgesehen sein, dass die Datenschnittstelle für den zweiten Massenspeicher an einen seriellen Kanal der Recheneinheit für eine serielle Datenubertragung zwischen der Recheneinheit und dem zweiten Massenspeicher angeschlossen ist. Haufig lassen sich über einen seriellen Kanal besonders große Massenspeicher mit der Recheneinheit verbinden. Der erste Massenspeicher, der ausschließlich zur Speicherung gesetzlich vorgeschriebener Daten eingerichtet sein kann, kann vorzugsweise an einem parallelen Kanal der Recheneinheit angeschlossen sein für eine parallele Datenubertragung zwischen der Recheneinheit und dem ersten Massenspeicher.
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In einer Weiterentwicklung des Bordinformationssystems ist vorgesehen, dass in ihm ein Fahrtschreiber und/oder ein Mautgerat integriert sind. Zu diesem Zweck ist dann also die Recheneinheit zur Durchfuhrung von Fahrtschreiberfunktionen und/oder Mautfunktionen eingerichtet.
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Die Erfindung betrifft außerdem einen Adapter fur ein Bordinformationssystem hier vorgeschlagener Art zum Verbinden des zweiten Massenspeichers mit der Datenschnittstelle für den zweiten Massenspeicher. Ein solcher Adapter umfasst vorzugsweise mindestens ein Halterungselement fur den Massenspeicher. Es kann ferner vorgesehen sein, dass der Adapter korrespondierend zu der Aufnahme fur den zweiten Massenspeicher in dem Gehause ausgestaltet ist. Vorzugsweise ist der Adapter so ausgeformt, dass eine kraftschlussige und/oder formschlussige Verbindung zwischen dem Adapter und der Aufnahme hergestellt werden kann. Zu diesem Zweck können beispielsweise Verrastungselemente, Schienen, Nuten, Federn an der Aufnahme und/oder dem Adapter vorgesehen sein. Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Aufnahme, die eine Push-Push-Verriegelung ermöglicht. Ferner ist es vorteilhaft, wenn an der Aufnahme eine Griffmulde ausgeformt ist, fur ein einfaches manuelles Ergreifen des Adapters oder des zweiten Massenspeichers.
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In einer Ausfuhrungsform des Adapters ist vorgesehen, dass dieser elektrische Verbindungselemente aufweist zum Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen der Datenschnittstelle und dem zweiten Massenspeicher.
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In einer Weiterentwicklung eines Bordinformationssystems ist vorgesehen, dass der zweite Massenspeicher mit der Datenschnittstelle nur mittels eines derartigen Adapters verbunden werden kann. Zu diesem Zweck kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Aufnahme fur den zweiten Massenspeicher so dimensioniert ist, dass ein Adapter verwendet werden muss, um den zweiten Massenspeicher sicher mit der Datenschnittstelle verbinden und ggf. dort fixieren zu konnen. Es kann ferner vorgesehen sein, dass die Datenschnittstelle derart ausgeformt ist, dass eine elektrische Verbindung zwischen der Datenschnittstelle und dem zweiten Massenspeicher nur mittels eines derartigen Adapters möglich ist.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand spezieller Ausfuhrungsbeispiele, die in den folgenden 1 bis 10 dargestellt sind, naher beschrieben werden. Es zeigt:
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1 den Aufbau einer speziellen Ausfuhrungsform eines Bordinformationssystems 1 hier vorgeschlagener Art;
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2 und 3 das in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel in einer Ansicht von schrag oben,
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4 einen Trager des in 1 gezeigten Systems,
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5 bis 7 Schnittebenen des in 4 gezeigten Trägers,
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8 und 9 einen Adapter fur das in 1 gezeigte System und
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10 eine Leiterplatte des in 1 gezeigten Systems.
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In 1 ist der Aufbau einer speziellen Ausführungsform eines Bordinformationssystems 1 hier vorgeschlagener Art schematisch dargestellt. Das Bordinformationssystem 1 umfasst ein Gehäuse 2, in dem eine Recheneinheit 3 und ein erster Massenspeicher 4 angeordnet sind, die zum Datenaustausch mit einem Leiter 5 und uber einen parallelen Anschlusskanal 6 der Recheneinheit 3 miteinander verbunden sind.
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Die Recheneinheit 3 ist über einen seriellen Anschlusskanal 8 und einem weiteren Leiter 9 mit einer Datenschnittstelle 10 verbunden. Uber diese Datenschnittstelle 10 kann ein zweiter Massenspeicher 11 mit dem System 1 verbunden werden. Zu diesem Zweck weist die Datenschnittstelle 10 elektrische Kontaktelemente 12 auf, über die der zweite Massenspeicher 10, beispielsweise ein Flash-Datenspeicher in Form einer SD-Karte, mit der Schnittstelle 10 elektrisch verbunden werden kann zur Ubertragung elektrischer Signale, in denen Daten/Informationen kodiert sind, zwischen der Recheneinheit 3 und dem zweiten Massenspeicher 11 über den elektrischen Leiter 9. Der Leiter 9 ist teilweise auf einer Leiterplatte 13 und einem mit der Leiterplatte 13 verbundenen Seitenarm 13' der Leiterplatte 13 angeordnet, auf welcher außerdem ein weiterer Leiter 14 angeordnet ist, der die Recheneinheit 3 mit Bedienelementen 15 verbindet. Die Bedienelemente 15 sind an einer Frontseite 16 des Gehauses 2 angeordnet.
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Die Datenschnittstelle 10 ist auf einem Trager 17 angeordnet, der als eine Schublade ausgestaltet ist und aus dem Gehäuse 2 soweit heraus bewegt werden kann, bis sich die Datenschnittstelle außerhalb des Gehauses 2 befindet. Der Träger 17 weist an der Datenschnittstelle 10 eine Aufnahme 18 für den zweiten Massenspeicher 11 auf mit einer Offnung 19 zum Einstecken des zweiten Massenspeichers 11 in die Aufnahme 18. Die Öffnung 19 weist nach oben und ist der Frontseite 16 des Gehäuses 2 somit nicht zugewandt, sondern in diesem Beispiel nur von oben zugänglich. Somit ist die Datenschnittstelle 10 insbesondere nicht durch eine Frontblende 20 des Systems 1 hindurch zuganglich. Ferner ist ausgeschlossen, dass der zweite Massenspeicher 10 durch die Frontblende 20 hindurch in die Aufnahme 18 eingesetzt oder aus dieser entnommen werden kann.
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Zum Einsetzen des zweiten Massenspeichers 11 in die Aufnahme 18 und zur Entnahme des zweiten Massenspeichers 11 aus der Aufnahme 18 muss der als Schublade ausgefuhrte Trager 17 frontseitig soweit aus dem Gehause 2 herausgezogen werden, bis sich die Öffnung 19 der Aufnahme 18 außerhalb des Gehauses 2 befindet und somit zugänglich ist. Die Recheneinheit 3 ist dazu eingerichtet, den zweiten Massenspeicher 11 automatisch zu erkennen, sobald dieser uber die Datenschnittstelle 10 mit der Recheneinheit 3 verbunden ist, und diesen automatisch mit Daten zu beschreiben, sobald der zweite Massenspeicher 11 durch die Recheneinheit 3 erkannt worden ist und sobald ein entsprechender Sicherheitscode uber das Bedienungselement 15 eingegeben wurde. Dieser Sicherheitscode kann fahrerspezifisch oder fahrzeugspezifisch sein oder auch speziell fur eine einzelne Speicherkarte ausgestellt sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass der genannte Sicherheitscode nur einmalig eingegeben werden muss, um das System 1 fur eine Speichererweiterung mit einem zweiten Massenspeicher 11 treizuschalten.
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Die Recheneinheit 3 weist außerdem einen zweiten seriellen Verbindungskanal 21 auf, der uber einen Leiter 22 mit einer weiteren Datenschnittstelle 23 verbunden ist, wobei die Recheneinheit 3 dazu eingerichtet ist, über diese weitere Datenschnittstelle 23 eine Chip-Karte 24 zu beschreiben und auszulesen, wie etwa einer Fahrerkarte, Werkstattkarte oder Kontrollkarte. Die Frontblende 20 weist eine schlitzformige Durchgangsoffnung 25 auf, durch die die Chip-Karte 24 zumindest teilweise in das Gehäuse 2 hinein geschoben werden kann, bis ein Kontakt zwischen der Karte 24 und der weiteren Datenschnittstelle 23 hergestellt ist.
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Das Bordinformationssystem 1 umfasst ferner ein mit der Recheneinheit 3 verbundenes, integriertes Mautsystem 26 („On-Board-Unit” oder kurz „OBU”) zur automatischen Abrechnung in einem Gebuhrenerhebungs- oder Mautsystem. Das integrierte Mautsystem umfasst zu diesem Zweck ein GPS-Ortungssystem, ein GSM-Modul, sowie einen Speicher, in dem fahrzeugspezifische Angaben sowie Positionsdaten mautpflichtiger Verkehrswege abgelegt sind. Die Recheneinheit 3 ist eingerichtet zur Durchfuhrung von Mautfunktionen, wie etwa die Berechnung wahrend der Fahrt anfallender Mautgebühren und das Ansteuern des GSM-Moduls zum Versenden von Nachrichten an eine Mautzentrale.
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Die Recheneinheit 3 ist ferner mit einem Anschlusselement 7 ausgestattet zur Ubertragung von zu verarbeitenden und/oder zu speichernden Daten auf die Recheneinheit 3. Insbesondere kann die Recheneinheit uber das Anschlusselement 7 mit einem zentralen Bordcomputer eines Fahrzeugs (hier nicht dargestellt) verbunden werden.
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Das Bordinformationssystem 1 ist außerdem als ein digitaler Fahrtschreiber (Tachograph) ausgelegt. Die Recheneinheit 3 ist zu diesem Zweck dazu eingerichtet, alle relevanten und gesetzlich vorgeschriebenen Fahrtschreiberfunktionen durchzufuhren. Die Recheneinheit 3 ist insbesondere dazu programmiert, entsprechende Fahrzeugs- und Betriebsdaten auf den ersten Massenspeicher 4, den zweiten Massenspeicher 11 und die Chipkarte 24 (Fahrerkarte, Kontrollkarte) zu ubertragen und dort abzuspeichern. Die Daten betreffen insbesondere fortlaufend anfallende Fahrzeugdaten und Betriebsdaten, wie etwa Arbeits-, Ruhe-, Bereitschaftszeiten, sowie deren Unterbrechungen, zurückgelegte Entfernungen, Lenkdaten und Geschwindigkeiten auf den genannten Speichern 4, 11 und 24 abzulegen und zu speichern.
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Außerdem ist die Recheneinheit 3 dazu eingerichtet, diverse weitere Messdaten, etwa aus einer Fahrzeugsensorik, auf dem zweiten Massenspeicher 11 abzuspeichern, insbesondere Messdaten des Motors (Temperatur von Kuhlwasser und Öl, Umdrehungszahlen, Drehmomente), des Getriebes (Schaltvorgänge, Umdrehungszahlen, Temperatur), der Reifen (Luftdruck), Kraftstoffverbrauch, Fahrweise des Fahrers, Beschleunigung, Verzogerung sowie vom zentralen Bordcomputer erzeugte Stör- oder Warnmeldungen.
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Aufgrund der praktisch unbegrenzten Speicherkapazitat des zweiten Massenspeichers 11 konnen die genannten Daten in einer hohen Zeitauflosung, d. h. in nur sehr kurzen zeitlichen Abstanden (etwa wenige Minuten oder Sekunden), auf dem zweiten Massenspeicher 22 gespeichert werden. Auf diese Weise konnen beispielsweise detaillierte Fahrer-, Fahrt- und Fahrzeugprofile erstellt werden und insbesondere ein Zustand eines Fahrzeugs und moglicherweise anfallende Reparaturen oder Instandhaltungsmaßnahmen festgestellt werden.
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Das Gehause ist gemaß geltender gesetzlicher Vorschriften versigelt. Ferner ist das System als Einbaugerat gemäß ISO 7736 ausgefuhrt, so dass sich das System in einen entsprechenden Einbauschacht einbauen lasst, beispielsweise in einem Armaturenbrett in einer Fahrerzelle eines Fahrzeugs. Im entsprechend eingebauten Zustand des Systems ist ein Innenraum 27 des Gehauses 2, der insbesondere die Recheneinheit 3, den ersten Massenspeicher 4, das Mautsystem 26, die Datenschnittstelle 10 und den zweiten Massenspeicher 11 sowie die Datenschnittstelle 23 fur die Chip-Karte 24 sowie Teile des Trägers 17 umfasst, gemäß geltender gesetzlicher Vorschriften gegen schadliche äußere Einflusse, wie Staub und Wasser, gesichert. Zu diesem Zweck ist insbesondere die Frontblende 20 des Gehauses 2 gemaß Schutzklasse IP54 abgedichtet.
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Wie aus den folgenden Figuren ersichtlich, umfasst das in 1 gezeigte System 1, wie gegenwartig gesetzlich vorgeschrieben, einen Drucker zum Erstellen von Papierbelegen mit gesetzlich vorgegebenen Angaben, insbesondere bezgl. Fahrt- und Ruhezeiten sowie Kilometerstande und gefahrene Geschwindigkeiten. Alternativ oder zusatzlich konnten auch andere Speichermedien vorgesehen sein, um moglichst fälschungs- und manipulationssichere Belege zu erstellen, wie etwa einfach beschreibbare CDs.
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In den folgenden Zeichnungen 2 bis 10 ist das in 1 gezeigte Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung beziehungsweise Teile dieses Ausfuhrungsbeispiels schematisch und aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. Dabei werden wiederkehrende Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 2 und 3 ist das in 1 gezeigte Bordinformationsgerat 1 in einer Ansicht von schrag oben schematisch dargestellt. Zu sehen ist insbesondere das Gehause 2, an dessen Frontseite 16 das Frontelement 20 angeordnet ist, welches außerdem vier an die Frontseite 16 angrenzende Seitenflachen des Gehauses 2 teilweise uberdeckt. Auf dem Frontelement 20 sind die Bedienelemente 15, ein Display 21 und die Durchtrittsoffnung 25 zum Einfuhren der Chip-Karte 24 (hier nicht dargestellt) angeordnet.
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Außerdem ist in ein separater Teil 20' der Frontblende 20 direkt mit dem Trager 17 verbunden, so dass der Trager durch die Frontblende 20 hindurch aus dem Innenraum 27 des Gehauses 2 wie eine Schublade herausgezogen werden kann, wie in 3 dargestellt. In einem alternativen Ausfuhrungsbeispiel ist der Trager 17 uber ein Scharnier mit dem Gehäuse verbunden und kann aus dem Innenraum 27 des Gehauses 2 herausgeschwenkt werden. An dem zum Trager 17 gehorigen Teil 20' der Frontblende ist eine Öffnung 22 fur die Ausgabe von Druckbelegen vorgesehen. Der Trager 17 weist außerdem eine Vorratskammer 28 fur Druckmaterial, wie etwa eine Papierrolle, in Form einer Vertiefung in dem Trager 17 auf. Diese Vertiefung 28 ist über eine ebenfalls als Vertiefung im Träger 17 ausgeformte Fuhrung 29 für Druckbelege mit der Offnung 22 fur die Papierausgabe verbunden. In der Fuhrung 29 ist eine Griffmulde 30 vorgesehen, in der die Offnung 19 der Aufnahme 18 fur den zweiten Massenspeicher 11 angeordnet ist.
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Der Teil 20' der Frontblende 20 weist an seinem Rand ein Dichtungselement 31 auf, beispielsweise aus Gummi, mit dem das Gehäuse im eingebauten Zustand gegen Staub und Wasser weitgehend abgedichtet ist, wenn der Trager 17, wie in 2 gezeigt, in das Gehäuse 2 eingeschoben ist. Ist der Träger 17, wie in 3 gezeigt, soweit aus dem Innenraum 27 des Gehauses 2 heraus gezogen, dass die Offnung 19 der Aufnahme 18 fur den zweiten Massenspeicher 11 zuganglich ist, kann der zweite Massenspeicher 11 bei Bedarf sehr leicht in die Aufnahme 2 eingesetzt (zur Speichererweiterung des Systems 1) oder aus dieser entnommen werden (zum Auslesen von auf dem Speicher 11 abgelegter Daten). Durch die Platzierung der Aufnahme 18 im Innenraum 27 innerhalb des Gehauses 2 ist der zweite Massenspeicher 11 dennoch gegen schädliche außere Einflusse wie Feuchtigkeit und Staub weitgehend geschutzt. Ferner erlaubt die Anordnung der Aufnahme 18 unterhalb der Fuhrung 29 eine unbehinderte Papierausgabe.
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Zur Verdeutlichung ist in 4 der Trager 17 mit dem frontseitig am Träger 17 befestigten Teil 20' der Frontblende 20 in einer Ansicht von oben schematisch dargestellt. Darin sind Schnittebenen F, G, H gekennzeichnet, die in den 5, 6 und 7 schematisch dargestellt sind. Zu erkennen sind außerdem zwei seitliche Fuhrungsschienen 32 der Trägers, mit denen der Trager 17 innerhalb korrespondierend ausgestalteten Aussparungen im Gehause 2 gefuhrt ist. Ferner ist ein weiteres Bedienelement 33 an der Frontseite 20' dargestellt, mit dem sich manuell ein Verriegelungsmechanismus des Tragers 17 vor einem Herausziehen des Tragers 17 aus dem Gehäuse 2 entriegeln lasst. Die Leiterplatte 13 verlauft entlang einer Unterseite der Vorratskammer 28 fur das Druckpapier. Auf der Leiterplatte ist eine Flexleitung 34 angeordnet, in der insbesondere die Leitungen 9 und 14 integriert sind, welche die Recheneinheit 3 mit der Datenschnittschnelle 10 bzw. mit dem Bedienelement 15 verbinden. Die Leiterplatte 3 wird anhand 8 naher erlautert.
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In 5 und 6 ist außerdem ein Adapter 35 gezeigt, der durch die Offnung 19 in die Aufnahme 18 des zweiten Massenspeichers eingeschoben ist, der in 8 und 9 detailliert dargestellt ist.
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In 7 ist die Datenschnittschnelle 10 zu erkennen, deren elektrische Kontaktelemente 12 mit elektrischen Zwischenkontakteelementen 36 des Adapters elektrisch leitend verbunden sind. Zu erkennen ist ferner ein Halterungselement 37 des Adapters 35, mit dem der zweite Massenspeicher 11 in der Aufnahme 18 mechanisch fixiert werden kann. Um das gezeigte Ausfuhrungsbeispiel des Systems 1 mit dem zweiten Massenspeicher 11 erweitern zu konnen, ist also der Adapter 35 notwendig, da ohne ihn der Massenspeicher 11 weder mit der Datenschnittschnelle 10 verbunden noch in der Aufnahme 18 sicher fixiert werden kann. Dabei ist es prinzipiell auch moglich, dass der Adapter fest in dem Trager integriert oder sogar stoffschlüssig mit dem Trager verbunden ist.
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Wie in 8 und 9 gezeigt, weist der Adapter 35 an einer Oberseite eine Griffmulde 38 auf zum leichteren manuellen Ergreifen des zweiten Massenspeichers 11. Ferner sind an Seitenflächen des Adapters 35 Verrastungselemente 39 in Form von Einkerbungen eingearbeitet fur eine sichere Fixierung des Adapters 35 in der Aufnahme 18 des Tragers 17, der seinerseits korrespondierende Verrastungselemente in Form von elastischen Federelementen aufweist.
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In 10 ist die Leiterplatte 13 des Systems 1 schematisch dargestellt, auf deren Seitenarm 13' die Datenschnittstelle 10 angeordnet ist. Ferner weist die Leiterplatte eine Frontplatte 40 auf, an der die Bedienungselemente 15 befestigt werden konnen, sowie eine Motorplatte 41, an der ein Druckelement (nicht dargestellt) zum Drucken der Papierbelege befestigt werden kann.
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Das hier gezeigte System 1 hat also insbesondere den Vorteil, dass es sich mittels des Adapters leicht nachrusten lässt. Zur Herstellung des in den 1 bis 10 gezeigten Ausfuhrungsbeispiels ist ein herkommliches Bordinformationssystemen dahingehend zu modifizieren, dass an der Leiterplatte 13 ein Leiterarm 13' mit der Datenschnittschnelle 10 angebracht, die Ausnehmung 18 in den Trager 17 eingearbeitet und die Recheneinheit 3 mit der Datenschnittstelle 10 über den Leiter 9 verbunden wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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