-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Evakuierung von Personen aus einem Fahrzeug.
-
Bei der Beförderung von Personen aus einem Fahrzeug, insbesondere bei der Beförderung von Passagieren in Flugzeugen, ist es nötig, Notfallvorrichtungen für Notfallsituationen vorzusehen, die es ermöglichen, die Personen in dem Fahrzeug schnell und unversehrt in einen Bereich außerhalb des Fahrzeugs zu evakuieren. Insbesondere müssen Notfallvorrichtungen vorgesehen sein, die den Personen im Fahrzeug Fluchtwege aufzeigen. Diese Fluchtwege sind im Idealfall durch eine hohe Durchgangsrate charakterisiert, mit der die Personen über den Fluchtweg evakuiert werden.
-
Flugzeugpassagiere werden über Türen im Flugzeugrumpf und über den Türen zugeordnete Notrutschen evakuiert. Typischerweise geht man bei heutigen Evakuierungsszenarien von einer maximalen Durchflussrate von 110 Passagieren pro Tür des Flugzeugs innerhalb von 90 Sekunden aus. Sofern eine Evakuierung aller Passagiere innerhalb von 90 Sekunden gewährleistet sein muss und man annimmt, dass nur 50% aller Türen zur Evakuierung zur Verfügung stehen, ist damit die Passagierzahl bei einem Kabinendesign mit 4 Türen-Paaren auf 440 Personen begrenzt. Eine Erhöhung der Passagierzahl wird nur möglich durch einen weiteren Türbereich mit einer oder mehreren zusätzlichen Türen. Ein solcher weiterer Türbereich kann jedoch aufgrund des technischen Aufwands, der Kosten und des Gewichts unerwünscht sein.
-
Demgegenüber steht die Erfahrung, dass heute eingesetzte Notrutschen prinzipiell dazu in der Lage sind, Durchflussraten jenseits von 110 Personen pro Tür und 90 Sekunden zu bewältigen. Jedoch kann ein Mangel an Orientierung unter den zu evakuierenden Passagieren zu einem gehemmten Verhalten der Passagiere führen. Insbesondere kann es vorkommen, dass die Passagiere zögern, zügig durch eine Evakuierungstür hindurch zu treten, sich auf die daran angrenzende Notrutsche zu begeben und diese anschließend wieder zügig zu verlassen. Dadurch kann es zu Personenstaus und einer Hemmung des Durchflusses an Personen kommen. Eine hohe Durchflussrate kann somit nicht erreicht werden.
-
Das Dokument
EP 1 365 369 B1 beschreibt eine lichtemittierende Vorrichtung zur Indikation eines Notausgangs, die dazu dient, Personen vor einer Gefahrensituation zu warnen und in Richtung des Notausgangs zu führen. Die Vorrichtung kann unter normalen Bedingungen in einem Bereitschaftszustand und im Fall einer Notevakuierung in einem Warnzustand betrieben werden. Im Bereitschaftszustand emittiert die Vorrichtung eine kontinuierliche Lichtstrahlung niedriger Intensität. Im Warnzustand emittiert die Vorrichtung eine diskontinuierliche Lichtstrahlung höherer Intensität.
-
Das Dokument
EP 1 538 079 B1 beschreibt eine Notrutsche mit aufgeständerter Beleuchtung. Die Notrutsche umfasst mehrere aufblasbare Pfosten, die sich von seitlich der Rutschfläche angeordneten Stützteilen der Notrutsche erstrecken. Die Pfosten weisen an ihren Enden Beleuchtungsquellen zur Beleuchtung der Rutschfläche auf.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein System zur Evakuierung von Personen aus einem Fahrzeug bereitzustellen, das dazu beitragen kann, im Falle einer Notevakuierung die Orientierung unter zu evakuierenden Personen aus einem Fahrzeug zu optimieren und die Durchflussrate, d. h. die Anzahl an aus dem Fahrzeug zu evakuierenden Personen pro Zeiteinheit, zu erhöhen.
-
Diese Aufgabe wird durch ein System zur Evakuierung von Personen aus einem Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Das erfindungsgemäße System zur Evakuierung von Personen aus einem Fahrzeug umfasst eine Lichtsignalgebereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, mindestens ein visuelles Lichtsignal auszugeben, das mindestens einen vorgegebenen Fluchtweg für mindestens eine zu evakuierende Person kennzeichnet. Die Lichtsignalgebereinrichtung erzeugt ein visuelles Lichtsignal, das von einer Person erkannt werden kann und das der Person Hinweise und/oder Anweisungen gibt, in welcher Richtung oder an welchem Ort die Person Sicherheit in einer Gefahrensituation erlangen kann. Richtung und Ort werden durch den Fluchtweg bestimmt. Dabei kennzeichnet das Lichtsignal den Fluchtweg so, dass die Person intuitiv versteht, wann, wohin und wie sie sich entlang des Fluchtweges zu bewegen hat.
-
Das erfindungsgemäße System kann beispielsweise in/auf einem Schiff, einem Landfahrzeug, einem Zug oder einem Flugzeug zum Einsatz kommen. Es ist jedoch auch denkbar, dass das erfindungsgemäße System in nicht beweglichen Objekten eingesetzt wird, wie z. B. in Gebäuden (Kino, Wohngebäude, Schule und dergleichen).
-
Das erfindungsgemäße System umfasst vorzugsweise eine Evakuierungstür und eine sich von der Evakuierungstür erstreckende Notrutsche. Die Evakuierungstür stellt einen Durchgang oder eine Durchgangsöffnung dar, durch welchen die zu evakuierende Person hindurch treten muss, um in Sicherheit zu gelangen. Bei der Evakuierungstür kann es sich beispielsweise um eine Gebäudewandöffnung, um eine Tür in einem Schiffsrumpf, in einem Landfahrzeugrumpf oder in einem Flugzeugrumpf handeln.
-
Die Notrutsche kann aufblasbar sein. In einem unaufgeblasenen Zustand kann die Notrutsche kompakt zusammengelegt und in einem Bereich unterhalb, in und/oder neben der Evakuierungstür verstaut sein. Die Notrutsche kann eine Aufblasvorrichtung mit Aktivierungsmechanismus, einer eigenen Energieversorgung und/oder Gaskartuschen umfassen, die dazu eingerichtet sind, die Notrutsche bei Betätigung eines Schalters aufzublasen. Der Schalter kann im Bereich der Evakuierungstür und/oder im Führerstand des Fahrzeugs, insbesondere im Cockpit eines Flugzeugs oder auf der Brücke eines Schiffs angeordnet sein. Der Schalter kann jedoch auch automatisch betätigt werden, beispielsweise bei Öffnung der Evakuierungstür nach einer Notlandung oder in einer anderen, durch Gefahr gekennzeichneten Situation.
-
Die Notrutsche kann eine Stützkonstruktion und eine Rutschfläche umfassen. Die Stützkonstruktion kann dazu eingerichtet sein, eine aufblasbare Notrutsche im aufgeblasenen Zustand derart zu stabilisieren, dass die Rutschfläche über die ganze Länge sicher und problemlos berutscht werden kann, ohne dass sie sich dabei wesentlich durchbiegt oder durchhängt. Die Notrutsche kann gummiartiges, insbesondere luftundurchlässiges, vernähbares, verklebares und/oder thermoplastisch verschweißbares Gewebe umfassen. Die Stützkonstruktion kann in Form zweier oder mehrerer Stützröhren ausgebildet sein, die seitlich der Rutschfläche angeordnet sind und sich im Wesentlichen über deren gesamte Länge erstrecken. Die Notrutsche kann am Fußende und/oder Kopfende weitere Stützröhren umfassen, die sich senkrecht zu den seitlich der Rutschfläche angeordneten Stützröhren erstrecken und mit diesen für die Notrutsche eine rahmenartige Umrandung bilden. Die Stützröhren der Stützkonstruktion können sich über die Rutschfläche der Notrutsche derart erheben, dass zu evakuierende Person beim Berutschen der Notrutsche nicht unbeabsichtigt aus der Notrutsche heraus- oder von dieser herunterfallen können.
-
Vorzugsweise gibt die Lichtsignalgebereinrichtung ein visuelles Lichtsignal aus, das von einer zu evakuierenden Person leicht zu erkennen ist. Bevorzugt ist das Lichtsignal dazu geeignet, von einer zu evakuierenden Person selbst bei starker Rauchentwicklung oder bei Feuer auch aus großer Entfernung klar und deutlich erkannt zu werden.
-
Die Lichtsignalgebereinrichtung ist vorzugsweise dazu eingerichtet, das Lichtsignal in Form eines Pfeils, einer Zielscheibe, einer schematischen Darstellung einer Hand mit ausgestrecktem Finger, einer schematischen Darstellung einer laufenden Person und/oder einer gepunkteten Linie auszugeben. Jedoch ist auch jede andere Darstellung möglich, die von einer zu evakuierenden Person intuitiv als eindeutiger Orientierungshinweis und/oder als eindeutige Anweisung verstanden werden kann.
-
Die Lichtsignalgebereinrichtung kann ferner dazu eingerichtet sein, das Lichtsignal mit einer beliebigen Farbe, mit einer beliebigen Signalstärke und/oder In eine beliebige Richtung auszugeben. Die Farbe liegt vorzugsweise in dem für das menschliche Auge sichtbaren Bereich. Sie kann beispielsweise weiss, grün, rot, blau oder gelb sein und ist z. B. deutlich von der Farbeinwirkung der Umgebung der Lichtsignalgebereinrichtung und/oder des Lichtsignals unterscheidbar. Aber auch Farben im infraroten oder ultravioletten Wellenlängenbereich (z. B. Schwarzlicht zur Anregung von Lumineszenz) sind denkbar. Die Signalstärke des Lichtsignals kann z. B. durch eine Lichtmenge, eine Leuchtdichte und/oder eine Intensität des Lichtsignals charakterisiert werden. Die von dem Lichtsignal ausgegebene Signalstärke kann deutlich über oder unter der von anderen Lichtquellen in der Umgebung der Lichtsignalgebereinrichtung und/oder des Lichtsignals ausgegebenen Signalstärken liegen. Die Signalstärke kann z. B. durch eine Lichtmenge von 100 Lumen charakterisiert seinn, wodurch das Lichtsignal den Personen im Fahrzeug keine unangenehmen Beeinträchtigungen oder Störungen verursacht. Die Signalstärke kann aber auch z. B. durch eine Lichtmenge von 1500 Lumen charakterisiert sein und was dazu führt, dass das Lichtsignal für die Personen im Fahrzeug deutlich zu erkennen ist. Die Signalstärke kann aber auch durch eine Lichtmenge von weniger oder mehr als 100 oder 1500 Lumen charakterisiert werden. Die Richtung kann den gesamten Raumwinkel abdecken (wie im Fall eines diffusen Lichtsignals) oder gerichtet sein.
-
Es ist auch vorstellbar, dass die Lichtsignalgebereinrichtung ein Lichtsignal mit sich ändernder Farbe, Lichtmenge und/oder Richtung ausgeben kann. Diese Änderung kann zeitabhängig sein. Beispielsweise kann die Änderung zeitlich periodisch erfolgen.
-
Die Lichtsignalgebereinrichtung ist vorzugsweise dazu eingerichtet, das Lichtsignal durch Umwandlung elektrischer Leistung in Lichtleistung zu erzeugen. Mit anderen Worten: Die Lichtsignalgebereinrichtung kann das Lichtsignal aktiv erzeugen. Dazu kann die Lichtsignalgebereinrichtung eine Energiequelle umfassen, z. B. in Form einer Batterie, eines Akkus oder einer Zuleitung von elektrischer Energie aus einem beliebigen elektrischen Netz. Die Lichtsignalgebereinrichtung kann ferner eine Lichtquelle umfassen, z. B. in Form einer oder mehrerer Glühlampe(n), einer oder mehrerer Gasentladungslampe(n), einer oder mehrerer Leuchtdiode(n), eines oder mehrerer Laser(s), eines oder mehrerer Beamer(s), eines oder mehrerer Spot-Licht-Werfer(s), einer oder mehrere Leselampe(n) und/oder eines oder mehrerer Projektors/Projektoren.
-
Es versteht sich, dass jedes Lichtsignal durch eine einzige Lichtquelle erzeugt werden kann. Es ist jedoch auch denkbar, dass zwei oder mehr Lichtsignale mit ein und der selben Lichtquelle erzeugt werden können. So kann z. B. die Lichtsignalgebereinrichtung in Form eines Lasers, eines Projektors, eines Beamers oder eines Leuchtelement-Arrays ein Muster aus einer Mehrzahl an Lichtsignalen erzeugen, die abhängig oder unabhängig voneinander in unterschiedlichen oder gleichen Formen, Farben und/oder Intensitäten angezeigt werden können. Ein Muster aus Lichtpunkten kann z. B. durch Interferenz (z. B. Beugung) von kohärenter Lichtstrahlung (z. B. Laserlicht) erzeugt werden.
-
Es ist aber auch eine passive Erzeugung des Lichtsignals durch die Lichtgebereinrichtung möglich. So kann die Lichtsignalgebereinrichtung Leuchtmittel umfassen, die das Lichtsignal nach deren Aktivierung erzeugen. Beispielsweise kann eine Aktivierung der Leuchtmittel chemisch, thermisch und/oder durch Beleuchtung mit Licht, das beispielsweise von der Lichtsignalgebereinrichtung selbst und/oder aus einer anderen Lichtquelle stammt, aktiviert werden. Die Leuchtmittel können das Lichtsignal auch umlenken, streuen, verstärken und/oder aufrechterhalten. Die Leuchtmittel können ferner Reflektoren, retroreflektierende oder lumineszierende Stoffe umfassen. Unter Lumineszenz kann u. a. chemische Lumineszenz, Fluoreszenz, Phosphoreszenz, Photolumineszenz oder dergleichen verstanden werden. Selbstverständlich kann die Funktion der Lichtsignalgebereinrichtung auch auf einer Kombination von aktiver und passiver Erzeugung des Lichtsignals basieren. Die retroreflektierenden Stoffe können Licht gerichtet oder diffus reflektieren.
-
Ferner ist es möglich, dass die Lichtsignalgebereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Lichtsignal durch eine Projektion mindestens eines Objekts oder mindestens eines Objektbildes auf eine Bildebene zu erzeugen. Zu diesem Zwecke kann die Lichtgebereinrichtung ein Abbildungssystem umfassen, welches das Lichtsignal von einem Objektort (beispielsweise am Ort einer Lichtquelle) auf einen Bildort abbildet. Objektort und Bildort können sich somit an zwei voneinander unterschiedlichen, insbesondere voneinander entfernten Positionen im Raum befinden. Dies ermöglicht eine Trennung des Ortes der Lichtsignal-Erzeugung vom Ort der Lichtsignal-Anzeige. Insbesondere kann die Lichtsignalgebereinrichtung ein Lichtsignal in Form eines gerichteten, fokussierten und/oder kollimierten Lichtstrahls erzeugen. Die Bildebene kann einem Kabinenboden, einer Kabinenwand, einer Kabinendecke, dem Fußboden im Bereich einer Evakuierungstür, einem sonstigen beliebigen Kabineninnenbereich und/oder Kabinenaußenbreich, der Rutschfläche einer Notrutsche und/oder der Fläche einer Landbahn, eines Bahnsteigs und/oder eines Hafenkais entsprechen. Die Bildebene kann aber auch die Fläche eines Körperteils einer anderen Person entsprechen. Insbesondere kann die Bildebene einer Fläche auf dem Rücken einer zu evakuierenden Person entsprechen, die sich vor einer anderen zu evakuierenden Person befindet.
-
Darüber hinaus kann die Lichtsignalgebereinrichtung eine Steuereinrichtung umfassen, die dazu eingerichtet ist, die Form, Farbe, Lichtmenge und/oder Richtung des Lichtsignals in einem zeitlichen Rhythmus zu ändern, der an eine vorgegebene Durchgangsrate von zu evakuierenden Personen über den Fluchtweg angepasst ist. So kann das Lichtsignal als ein Taktgeber verstanden werden, der einer zu evakuierenden Personen einen Takt vorgibt, wann (zu welchem Zeitpunkt) und wie (z. B. mit welchem vorgegebenen Abstand zu einer ihr voraus bewegenden anderen Person) sich die Person zumindest entlang eines bestimmten Abschnitts des Fluchtweges zu bewegen hat. Die Kennzeichnung des Fluchtweges anhand eines solchen Lichtsignals mit Taktgeberfunktion ist insbesondere an Stellen des Fluchtweges vorteilhaft, wo Engstellen vorliegen, bei denen mit Staugefährungspotenzial zu rechnen ist, wie z. B. an einer Evakuierungstür, an einem Kopfende einer Notrutsche, das die Einstiegsstelle zur Notrutsche umfasst, und/oder an einem Fußende einer Notrutsche, an dem über die Notrutsche evakuierte Personen die Notrutsche über eine Ausstiegsstelle wieder verlassen. Der Takt kann z. B. einen vorgegebenen Zeitpunkt zum Absprung einer Person von der Evakuierungstür auf die Notrutsche vorgeben, um eine bestimmte Durchgangsrate zu gewährleisten. Die Durchgangsrate kann z. B. einen Wert von 110 Personen pro 90 Sekunden, aber auch einen niedrigeren Wert (z. B. 100 Personen pro 90 Sekunden) oder einen größeren Wert (z. B. 120 Personen pro 90 Sekunden) aufweisen. Falls gewünscht, kann der von den Lichtsignalen der Lichtsignalgebereinrichtung, je nach Bedarf, d. h. situationsabhängig, beispielsweise mit Hilfe einer entsprechenden Steuereinheit variiert werden.
-
Die Steuereinrichtung kann ferner dazu eingerichtet sein, die Lichtsignalgebereinrichtung in mindestens einem ersten Betriebszustand, mindestens einem zweiten Betriebszustand und/oder mindestens einem dritten Betriebszustand zu betreiben.
-
Der erste, zweite und/oder dritte Betriebszustand kann/können einen Bereitschaftszustand darstellen und einem Normalbetrieb dienen, in dem für Personen im Fahrzeug keine Gefahr besteht. Der erste, zweite und/oder dritte Betriebszustand kann/können aber auch einen Warnzustand darstellen und dem Hinweis auf eine Gefahrensituation dienen, in der den Personen im Fahrzeug signalisiert werden soll, dass sie sich im Rahmen einer Notevakuierung zur Evakuierungstür begeben sollen. Der erste, zweite und/oder dritte Betriebszustand kann/können ferner einen Freigabezustand in einer Situation darstellen, in der darauf hingewiesen werden soll, dass die Evakuierungstür und die sich davon erstreckende Notrutsche gefahrlos und ohne Behinderung genutzt werden können.
-
Die Lichtgebereinrichtung kann ausschließlich im ersten, zweiten oder dritten Betriebszustand betrieben werden. Die Lichtgebereinrichtung kann aber auch bedarfsabhängig im ersten, zweiten und/oder dritten Betriebszustand betreibbar sein. Im ersten Betriebszustand kann die Lichtgebereinrichtung ein Lichtsignal mit einer ersten Form, einer ersten Farbe und einer ersten zeitabhängigen Lichtmenge in eine erste Richtung ausgeben. Im zweiten Betriebszustand kann die Lichtgebereinrichtung ein Lichtsignal mit einer zweiten Form, einer zweiten Farbe und einer zweiten zeitabhängigen Lichtmenge in eine zweite Richtung ausgeben. Im dritten Betriebszustand kann die Lichtquelle schließlich ein Lichtsignal mit einer dritten Form, einer dritten Farbe und einer dritten zeitabhängigen Lichtmenge in eine dritte Richtung ausgeben.
-
Die erste, zweite und/oder dritte Farbe können gleich oder unterschiedlich sein. Die erste, zweite und/oder dritte Farbe können sich z. B. in ihrer von Personen empfundenen Signalwirkung unterscheiden. Die erste, zweite und/oder dritte Lichtmenge können gleich oder unterschiedlich sein. Die erste Lichtmenge kann z. B. kleiner als die zweite und dritte Lichtmenge sein und die zweite Lichtmenge kann z. B. kleiner als die dritte Lichtmenge sein. Die Zeitabhängigkeiten der ersten, zweiten und/oder dritten Lichtmengen können gleich oder unterschiedlich sein. Die Zeitabhängigkeiten der ersten, zweiten und/oder dritten Lichtmengen können zeitlich konstant sein oder sich über die Zeit periodisch mit jeweils gleichen oder unterschiedlichen Frequenzen ändern. Die erste, zweite und/oder dritte Richtung können gleich oder unterschiedlich sein. Die Lichtmenge des Lichtsignals kann als ein Maß dafür verstanden werden, wie hell bzw. deutlich eine zu evakuierende Person das durch die Lichtmenge erzeugte Lichtsignal wahrnimmt.
-
Die Lichtsignalgebereinrichtung kann eine mit der Steuereinrichtung verbundene Erfassungseinrichtung umfassen, die dazu eingerichtet ist, mindestens ein für die Passierbarkeit der Evakuierungstür und/oder der Notrutsche charakteristisches Eingabesignal zu erfassen, wobei die Steuereinrichtung ferner dazu eingerichtet sein kann, das von der Erfassungseinheit erfasste Eingabesignal zu empfangen und in Abhängigkeit des Eingabesignals die Lichtgebereinrichtung im ersten, zweiten und/oder dritten Betriebszustand zu betreiben. Die Erfassungseinrichtung kann einen manuell betätigbaren Schalter umfassen, bei dessen Betätigung z. B. durch das Bordpersonal die Evakuierungstür und/oder die Notrutsche als passierbar freigeben wird. Die Erfassungseinheit kann z. B. einen Sensor zur Messung eines Eingabesignals umfassen. Das Eingabesignal kann ein Signal sein, das für einen Zustand charakteristisch ist, in dem die Notrutsche vorschriftsmäßig aufgeblasen worden ist. Das Signal kann aber auch für die Aktivierung eines Aufblasmechanismus der Notrutsche und/oder für das Öffnen einer Tür charakteristisch sein. Die Erfassungseinheit kann mehrere Eingabesignale erfassen und diese mit ”und”, ”und nicht”, ”oder” und/oder ”oder nicht” verknüpfen. Beispielsweise kann die Erfassungseinrichtung dazu eingerichtet sein, einem Schalter oder einem Sensor eine derartige Priorität einzuräumen, dass nur das Eingabesignal des Schalter oder des Sensors für den Betriebszustand der Lichtgebereinrichtung relevant ist und andere Eingabesignale ignoriert werden.
-
Schließlich kann die Lichtsignalgebereinrichtung auch dazu eingerichtet sein, ein Lichtsignal im Bereich einer eine Rutsche in eine erste Rutschbahn und eine zweite Rutschbahn teilende, sich im Wesentlichen über die Länge der Notrutsche erstreckende Trennvorrichtung auszugeben. Das Lichtsignal kann dadurch einen ersten Fluchtweg und einen von dem ersten Fluchtweg unabhängig nutzbaren zweiten Fluchtweg kennzeichnen, wobei der erste und der zweite Fluchtweg über dieselbe Notrutsche führen. Das Lichtsignal ist vorzugsweise so gestaltet, dass es einer Person, welche die Notrutsche zu benutzen hat, eindeutig zu verstehen gibt, dass die Notrutsche zwei Rutschbahnen aufweist, die voneinander getrennt sind und unabhängig voneinander, zeitgleich und/oder parallel von zu evakuierenden Personen in Zweier-Reihen benutzt werden können.
-
Die Trennvorrichtung ist beispielsweise als eine geometrische Erhebung ausgebildet. Die Trennvorrichtung kann derart ausgebildet sein, dass das Überkreuzen von Bewegungspfaden verhindert wird, die von zwei Personen bei paralleler Benutzung der Notrutsche beschrieben werden. Die Trennwand gewährleistet vorzugsweise, dass die Notrutsche auch tatsächlich zwei miteinander nicht überlappende Fluchtwege bietet. Zum Beispiel kann die Trennvorrichtung in Form einer in die Notrutsche integrierte, gemeinsam mit der Notrutsche aufblasbare, wulstförmigen Stützröhre ausgebildet sein.
-
Die Lichtsignalgebereinrichtung kann zum Zwecke der Lichtsignal-Erzeugung im Bereich der Trennvorrichtung eine längs der Trennvorrichtung angeordnete Reihe von Licht emittierenden Elementen umfassen. Beispielsweise können die Licht emittierenden Elemente mehrere Signallampen umfassen. Alternativ dazu ist auch eine Kette mit einer Vielzahl an hintereinander gereihten Leuchtdioden denkbar. Die Licht emittierenden Elemente können voneinander beabstandet oder dicht beieinander angeordnet sein. Vorzugsweise erzeugt die Lichtsignalgebereinrichtung ein im Wesentlichen vom Kopfende bis zum Fußende der Notrutsche periodisch unterbrochenes oder unterbrechungsfrei erscheinendes Lichtsignal. Insbesondere reicht das Lichtsignal von einer Stelle auf Höhe des Einstiegspunkts der Notrutsche bis zu einer Stelle auf Höhe des Ausstiegspunkts der Notrutsche. Die Lichtsignalgebereinrichtung ist vorzugsweise in die Außenhaut der Notrutsche eingearbeitet. Insbesondere ist vorstellbar, dass die Lichtsignalgebereinrichtung auf die Notrutsche durch Kleben, Vernähen und/oder Verschweißen aufgebracht ist.
-
Vorzugsweise ist die Lichtsignalgebereinrichtung dazu eingerichtet, ein erstes Lichtsignal in einem Bereich eines Türsturzes und/oder einer Türschwelle einer Evakuierungstür anzuzeigen, durch die ein erster Fluchtweg hindurch führt, wobei das erste Lichtsignal eine erste Richtung kennzeichnet, die an die Richtung des Verlaufs des ersten Fluchtweges angepasst ist. Ferner kann die Lichtsignalgebereinrichtung dazu eingerichtet sein, das erste Lichtsignal in einem Bereich eines Kopfendes einer Notrutsche anzuzeigen, über die der erste Fluchtweg führt, wobei das erste Lichtsignal eine erste Position kennzeichnet, die an einen vorgegebenen ersten Einstiegspunkt der Notrutsche angepasst ist. Schließlich kann die Lichtsignalgebereinrichtung dazu eingerichtet sein, das erste Lichtsignal in einem sich von dem Fußende der Notrutsche in eine von der Notrutsche abgewandte Richtung erstreckenden Bereich anzuzeigen, wobei das erste Lichtsignal eine erste Richtung kennzeichnet, die an die Richtung des Verlaufs des ersten Fluchtwegs angepasst ist. Die Lichtsignalgebereinrichtung kann zu diesem Zweck selbst in dem Bereich des Türsturzes und/oder der Türschwelle der Evakuierungstür und/oder im Bereich des Kopfendes und/oder des Fußendes der Notrutsche angeordnet sein. Das erste und/oder zweite Lichtsignal kann diesseits und/oder jenseits einer auf der Rutschfläche der Notrutsche angeordneten Trennvorrichtung ausgegeben werden.
-
Den Bereich der Türschwelle der Evakuierungstür stellt z. B. der Bodenbereich vor, in oder nach der Evakuierungstür dar, auf dem sich die zu evakuierende Person entlang des Fluchtweges auf die Tür hinzu, durch diese hindurch und/oder von dieser weg bewegt. Der Bereich der Türschwelle der Evakuierungstür kann z. B. ein an die Evakuierungstür in einem Fahrzeugrumpf angrenzender Kabinenflur oder Kabinengang sein. Der Bereich der Türschwelle umfasst vorzugsweise einen Punkt des Fluchtweges, von dem eine zu evakuierende Person bei ihrer Bewegung über den Fluchtweg abspringt, um auf eine der Evakuierungstür zugeordneten Notrutsche zu gelangen, über die der Fluchtweg fortführt.
-
Bei dem Bereich des Türsturzes der Evakuierungstür kann es sich um eine obere Durchgangsbegrenzung einer Tür handeln, wie z. B. die Deckenzarge des Türrahmens. Der Türsturz kann aber auch den seitlichen Bereich des Türrahmens oder des Türstocks der Evakuierungstür umfassen. Vorzugsweise befindet sich die Lichtgebereinrichtung zumindest teilweise innerhalb des Fahrzeugs. Sie kann sich aber auch zumindest teilweise außerhalb des Fahrzugs befinden.
-
Bei dem Bereich des Kopfendes der Notrutsche kann es sich z. B. um einen Bereich handeln, der den Bereich der Notrutsche umfasst, in welchem die Notrutsche an das Fahrzeug angrenzt. Der Bereich des Kopfendes der Notrutsche kann aber auch ein Bereich sein, der einen dem Fahrzeug zugewandten ersten Abschnitt der Rutschfläche der Notrutsche umfasst. Der erste Abschnitt und ein vom Fahrzeug abgewandter, mit dem ersten Abschnitt nicht überlappender, zweiter Abschnitt der Rutschfläche können die gesamte Rutschfläche ausmachen. Das Verhältnis zwischen der Länge des ersten Abschnitts zum zweiten Abschnitt kann z. B. 1:2 oder 1:3 sein. Die Länge des ersten Abschnitts kann aber auch der halben, einfachen oder doppelten, durchschnittlichen Sprungweite einer Person aus dem Stand entsprechen.
-
Bei dem Bereich des Fußendes der Notrutsche kann es sich z. B. um einen Bereich der Notrutsche handeln, in welchem die Notrutsche an eine Landebahn, einen Bahnsteig oder ein Hafenkai angrenzt. Der Bereich des Fußendes der Notrutsche kann insbesondere Stützröhren einer Stützkonstruktion der Notrutsche ganz oder teilweise umfassen. Insbesondere kann der Bereich des Fußendes der Notrutsche auch die Seitenbegrenzung der Rutschfläche umfassen.
-
Die Lichtsignalgebereinrichtung kann ferner dazu eingerichtet sein, ein zweites Lichtsignal in einem Bereich eines Türsturzes und/oder einer Türschwelle einer Evakuierungstür anzuzeigen, durch die ein zweiter Fluchtweg hindurch führt, wobei das zweite Lichtsignal eine zweite Richtung kennzeichnet, die an die Richtung des Verlaufs des zweiten Fluchtweges angepasst ist. Ferner kann die Lichtsignalgebereinrichtung dazu eingerichtet sein, das erste Lichtsignal in einem Bereich eines Kopfendes einer Notrutsche anzuzeigen, über die der zweite Fluchtweg führt, wobei das zweite Lichtsignal eine zweite Position kennzeichnet, die an einen vorgegebenen zweiten Einstiegspunkt der Notrutsche angepasst ist. Schließlich kann die Lichtsignalgebereinrichtung dazu eingerichtet sein, das zweite Lichtsignal in einem sich von dem Fußende der Notrutsche in eine von der Notrutsche abgewandten Richtung erstreckenden Bereich anzuzeigen, wobei das zweite Lichtsignal eine zweite Richtung kennzeichnet, die an die Richtung des Verlaufs des zweiten Fluchtwegs angepasst ist.
-
Vorzugsweise ist die Lichtsignalgebereinrichtung dazu eingerichtet, das erste Lichtsignal und zweite Lichtsignal nebeneinander anzuzeigen, wobei der durch das erste Lichtsignal gekennzeichnete erste Fluchtweg und der durch das zweite Lichtsignal gekennzeichnete zweite Fluchtweg durch dieselbe Evakuierungstür hindurch oder über dieselbe Notrutsche führen und unabhängig voneinander nutzbar sind. Mit anderen Worten: Die Lichtsignalgebereinrichtung gibt ein erstes und zweites Lichtsignal derart aus, dass es für eine zu evakuierende Person deutlich erkennbar ist, dass durch die eine Evakuierungstür und über die eine Notrutsche zwei unabhängige Fluchtwege führen, die von zu evakuierenden Personen in Zweierreihen zeitgleich und/oder parallel genutzt werden können. Die Lichtsignalgebereinrichtung kann das erste und zweite Lichtsignal derart nebeneinander anzuzeigen, dass beide Signale im Wesentlichen auf gleicher Höhe des ersten und zweiten Fluchtweges angeordnet sind. Das erste und zweite Lichtsignal sind vorzugsweise räumlich voneinander getrennt, d. h. sie überlappen nicht.
-
Des Weiteren ist es möglich, dass die Steuereinrichtung des erfindungsgemäßen Systems dazu eingerichtet ist, die Lichtmengen des ersten und zweiten Lichtsignals zueinander synchron oder asynchron zu ändern. Beispielsweise kann die Zeitabhängigkeit der Lichtmenge des ersten Lichtsignals eine erste Frequenz und die Zeitabhängigkeit der Lichtmenge des zweiten Lichtsignals eine zweite Frequenz aufweisen, wobei die ersten und zweite Frequenz gleich, jedoch um 180° phasenverschoben sind. Ferner ist denkbar, dass der zeitabhängige Verlauf der von einer zu evakuierenden Person wahrgenommenen Signalstärke des ersten Lichtsignals einer zeitabhängigen Stufenfunktion entspricht und zwischen einem Minimalwert der Signalstärke und einem Maximalwert der Signalstärke des ersten Lichtsignals periodisch wechselt. Die einer Periode entsprechende Zeitspanne kann einen ersten Zeitspannenabschnitt und einen zweiten Zeitspannenabschnitt umfassen. Die Dauer der Zeitspanne kann insbesondere der Gesamtdauer des ersten und zweiten Zeitspannenabschnitts entsprechen. Der erste und zweite Zeitspannenabschnitt können unterschiedlich lang sein. Während des ersten und/oder zweiten Zeitspannenabschnitts kann der Maximalwert und/oder der Minimalwert der Lichtmenge des ersten Lichtsignals ausgegeben werden. Das Verhältnis des ersten Zeitabschnitts zum zweiten Zeitabschnitt und das Verhältnis vom Maximalwert Das Verhältnis des ersten Zeitabschnitts zum zweiten Zeitabschnitt wird vorzugsweise so gewählt, dass kann z. B. 1:10 oder 1:100 betragen. Das erste und zweite Lichtsignal können zueinander abwechselnd angezeigt werden. Einer zu evakuierenden Person kann dabei das Gefühl vermittelt werden, dass der erste und zweite Fluchtweg im Bereich von Engstellen nach dem Reißverschlussverfahren benutzt werden sollen.
-
Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und anhand der beigefügten Figuren näher erläutert, von denen
-
1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Systems zur Evakuierung von Personen aus einem Flugzeug zeigt,
-
2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Systems zur Evakuierung von Personen aus einem Flugzeug zeigt,
-
3 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Systems zur Evakuierung von Personen aus einem Flugzeug zeigt,
-
4 eine Detailansicht einer Lichtsignalgebereinrichtung des Systems aus 1 zeigt,
-
5 eine schematische Darstellung der Lichtsignalgebereinrichtung des Systems aus 1 zeigt
-
6a eine schematisch Darstellung des zeitlichen Verlaufs einer Signalstärke eines von der Lichtgebereinrichtung des Systems aus 1 ausgegebenen ersten Lichtsignals zeigt, sowie
-
6b eine schematisch Darstellung des zeitlichen Verlaufs einer Signalstärke eines von der Lichtgebereinrichtung des Systems aus 1 ausgegebenen zweiten Lichtsignals.
-
1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Systems 10 zur Evakuierung von Personen aus einem Flugzeug. Das System sieht Maßnahmen vor, um die Durchgangsrate von zu evakuierenden Personen im Falle einer Notevakuierung durch eine Evakuierungstür 12 und über eine Notrutsche 14 zu optimieren und zu erhöhen.
-
Das System umfasst eine Evakuierungstür 12, von der sich eine Notrutsche 14 erstreckt. Die Notrutsche 14 umfasst eine Aufblasvorrichtung (nicht dargestellt), die dazu eingerichtet ist, die Notrutsche 14 bei Aktvierung aufzublasen. Die Maßnahmen zur Optimierung der Durchgangsrate durch die Evakuierungstür 12 und über die Notrutsche 14 sollen einer zu evakuierenden Person Hinweise und/oder Anweisungen geben, wie sie die Evakuierungstür 12 zu durchtreten und wie sie die Notrutsche 14 zu benutzen hat.
-
Die Hinweise und/oder Anweisungen gibt das System 10 mit Hilfe einer Lichtsignalgebereinrichtung 16, die eine Mehrzahl von visuellen Lichtsignalen ausgibt, die einen vorgegebenen ersten Fluchtweg 18 und einen vorgegebenen, vom ersten Fluchtweg 16 unabhängig nutzbaren zweiten Fluchtweg 18 für eine oder mehrere zu evakuierende Personen kennzeichnen. Der Verlauf des ersten und zweiten Fluchtweges 18, 20 sind in 1 anhand von zwei Pfeilen dargestellt. Der erste und der zweite Fluchtweg 18, 20 führen dabei nebeneinander durch die Evakuierungstür 14 hindurch und über die an die Evakuierungstür 14 anschließende Notrutsche 16.
-
Folgt eine zu evakuierende Person dem ersten Fluchtweg 18, durchtritt sie im Wesentlichen eine erste Hälfte der Gesamtfläche der Durchgangsöffnung der Evakuierungstür 14 und rutscht im Wesentlichen über eine erste Hälfte der Rutschfläche 22 der Notrutsche 14. Folgt die Person hingegen dem zweiten Fluchtweg 20, so durchtritt sie im Wesentlichen die zweite Hälfte der Gesamtfläche der Durchgangsöffnung der Evakuierungstür 14 und rutscht im Wesentlichen über die zweite Hälfte der Rutschfläche 22 der Notrutsche 14.
-
Die Lichtsignalgebereinrichtung 16 umfasst eine erste Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24 und eine zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 26. Die erste Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24 erzeugt ein erstes Hinweislichtsignal 28. Die zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 26 erzeugt ein zweites Hinweislichtsignal 30. Die erste und zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 sind jeweils in einem Bereich des Türsturzes 28 der Evakuierungstür 12 nebeneinander angeordnet. Wie in 1 zu erkennen ist, befindet sich die erste Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24 oberhalb eines Durchgangsbereichs der Evakuierungstür 12, der dem ersten Fluchtweg 18 zugeordnet ist. Die zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 26 befindet sich oberhalb eines Durchgangsbereichs der Evakuierungstür 12, der dem zweiten Fluchtweg 20 zugeordnet ist.
-
Die von der ersten und der zweiten Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 ausgegebenen Hinweislichtsignale 28, 30 sind im Wesentlichen identisch, jedoch zeigen sie aufgrund der seitlich zueinander versetzten Anordnung der ersten und zweiten Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 einer zu evakuierenden Person an, dass die Evakuierungstür 12 von zwei zu evakuierende Personen gleichzeitig und nebeneinander durch die Evakuierungstür 12 hindurch treten können. Die erste und die zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 weisen somit die zu evakuierende Person darauf hin, dass nicht nur der erste Fluchtweg 18 durch die Evakuierungstür 12, sondern auch noch der neben dem ersten Fluchtweg 18 verlaufende zweite Fluchtweg 20 durch die Evakuierungstür 12 hindurch führt.
-
Eine schematische Darstellung der ersten oder zweiten Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 ist in 4 gezeigt. Dabei umfasst das erste bzw. zweite Hinweislichtsignal 28, 30 ein auf die erste bzw. zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 aufgedrucktes oder aufgeklebtes Piktogramm 32, auf dem eine schematische Darstellung einer durch eine Durchgangsöffnung eilenden Person zu erkennen ist.
-
5 zeigt eine schematische Darstellung der ersten und zweiten Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 und der von diesen ausgegebenen ersten und zweiten Hinweislichtsignalen 28, 30. Die Lichtsignalgebereinrichtung 16 umfasst eine Steuereinrichtung 34, die die erste bzw. zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 in einem ersten, zweiten und/oder dritten Betriebszustand betreiben kann.
-
Der erste Betriebszustand stellt einen Bereitschaftszustand dar und dient dem Normalbetrieb, in dem für Personen im Flugzeug keine Gefahr besteht. Im ersten Betriebszustand weisen das erste und zweite Hinweislichtsignal 28, 30 jeweils eine grüne Farbe auf und leuchten jeweils mit einer zeitlich konstanten, ersten Leuchtdichte. Solange sich Personen an Bord des Flugzeugs befinden, betreibt die Steuereinrichtung 34 die erste und zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 im ersten Betriebszustand. Der zweite Betriebszustand stellt einen Warnzustand dar und dient dem Hinweis auf eine Gefahrensituation, in der den Personen im Flugzeug signalisiert werden soll, dass sie sich im Rahmen einer Notevakuierung zur Evakuierungstür 12 begeben sollen. Im zweiten Betriebszustand weisen das erste und zweite Hinweislichtsignal 28, 30 jeweils eine grüne Farbe auf und leuchten jeweils mit einer zeitlich konstanten, zweiten Leuchtdichte. Die zweite Leuchtdichte ist deutlich größer als die erste Leuchtdichte. Beispielsweise beträgt das Verhältnis von erster zu zweiter Leuchtdichte 1:10 oder 1:100. Der dritte Betriebszustand stellt einen Freigabezustand dar und dient einer Situation, in der darauf hingewiesen werden soll, dass die Evakuierungstür 12 und die sich davon erstreckende Notrutsche 14 gefahrlos und ohne Behinderung genutzt werden können. Im dritten Betriebszustand weisen das erste und zweite Hinweislichtsignal 28, 30 jeweils eine grüne Farbe auf und leuchten jeweils mit einer blitzartig periodisch variierenden dritten Leuchtdichte S', S'' auf.
-
Die dritten Leuchtdichten S', S'' des in 4 dargestellten Zeichens der ersten und zweiten Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 sind im dritten Betriebszustand zeitlich moduliert. Die Modulationen der dritten Leuchtdichten S', S'' folgen im Wesentlichen der Form von Rechteckpulsen. Die zeitabhängige Modulation der von der ersten Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24 erzeugten Leuchtdichte S' ist in 6a dargestellt. Die dritte Leuchtdichte S' wechselt periodisch zwischen einem Minimalwert S'1 der dritten Leuchtdichte S' und einem Maximalwert S'2 der dritten Leuchtdichte S'. Die Periode entspricht einer Zeitspanne Δ'1 + Δ'2 und entspricht beispielsweise einer Dauer von einer Sekunde. Die dritte Leuchtdichte S' nimmt während der Zeitspanne Δ'1 den Minimalwert S'1 und während der Zeitspanne Δ'2 den Maximalwert S'2 an. Die Zeitspanne Δ'1 ist wesentlich größer als die Zeitspanne Δ'2. Das Verhältnis der Zeitspanne Δ'1 zur Zeitspanne Δ'2 beträgt z. B. 10:1 oder 100:1.
-
Die zeitabhängige Modulation der von der zweiten Hinweislichtsignalgebereinrichtung 26 erzeugten Leuchtdichte S'' ist in 6b schematisch dargestellt. Die dritte Leuchtdichte S'' wechselt periodisch zwischen einem Minimalwert S''1 der dritten Leuchtdichte S'' und einem Maximalwert S''2 der dritten Leuchtdichte S''. Die Periode entspricht einer Zeitspanne Δ''1 + Δ''2 und entspricht beispielsweise einer Dauer von einer Sekunde. Die dritte Leuchtdichte S'' nimmt während der Zeitspanne Δ''1 den Minimalwert S''1 und während der Zeitspanne Δ''2 den Maximalwert S''2 an. Die Zeitspanne Δ''1 ist wesentlich größer als die Zeitspanne Δ''2. Das Verhältnis der Zeitspanne Δ''1 zur Zeitspanne Δ''2 beträgt z. B. 10:1 oder 100:1.
-
Die Zeitspanne Δ'1 + Δ'2 entspricht der Zeitspanne Δ''1 + Δ''2. Die Modulation der dritten Leuchtdichten
-
Wie in 5 ferner zu erkennen ist, umfasst die Signalgebereinrichtung 16 ferner eine mit der Steuereinrichtung 34 verbundene Erfassungseinrichtung 36, die ein für die Passierbarkeit der Evakuierungstür 12 und der Notrutsche 14 charakteristisches Eingabesignal erfasst und an die Steuereinrichtung 34 leitet. Die Steuereinheit 34 betreibt in Abhängigkeit des Eingabesignals die erste und zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26. Die Erfassungseinheit 36 ist hierzu mit einer Türlogik verbunden. Die Erfassungseinheit 36 umfasst einen Messsensor 38, der als Eingabesignal ein für die Aktivierung des Aufbalsmechanismus der Notrutsche 14 charakteristisches Signal misst. Wird ein solches Eingabesignal erfasst, so betreibt die Steuereinrichtung 34 die erste und zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 im ersten und dritten Betriebszustand. Die Erfassungseinrichtung 36 umfasst ferner einen manuell betätigbaren Schalter 40, bei dessen Betätigung die Evakuierungstür 12 und die Notrutsche 14 als passierbar oder unpassierbar eingestuft werden können. Wird durch Betätigung des Schalters 40 die Evakuierungstür 12 oder die Notrutsche 14 als unpassierbar eingestuft, so betreibt die Steuereinrichtung 34 die erste und zweite Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 lediglich im ersten und/oder im zweiten Betriebszustand, nicht jedoch im dritten Betriebszustand.
-
Wie in 1 zu erkennen ist, umfasst die Lichtsignalgebereinrichtung 16 ferner eine erste Rhythmuslichtsignalgebereinrichtung 42 und eine zweite Rhythmuslichtsignalgebereinrichtung 44. Die erste und zweite Rhythmuslichtsignalgebereinrichtung 42, 44 sind als Projektoren ausgebildet und in einem Bereich des Türsturzes 28 der Evakuierungstür 12 jeweils oberhalb der ersten bzw. zweiten Hinweislichtsignalgebereinrichtung 24, 26 an der Kabinendecke nebeneinander angeordnet. Die erste Rhythmuslichtsignalgebereinrichtung 42 erzeugt ein erstes Rhythmuslichtsignal 46 durch Projektion eines pfeilförmigen Objekts auf den Kabinenboden vor der Evakuierungstür 12. Die zweite Rhythmuslichtsignalgebereinrichtung 44 erzeugt ein dem ersten Rhythmuslichtsignal 46 gleichendes zweites Rhythmuslichtsignal 48 durch Projektion eines pfeilförmigen Objekts auf die Türschwelle der Evakuierungstür 12.
-
Die Form des ersten Rhythmuslichtsignals 46 ist die eines Pfeils, welcher in die Richtung des Verlaufs des ersten Fluchtweges 18 zeigt. Die Form des zweiten Rhythmuslichtsignal 48 ist ebenfalls die eines Pfeils, der in die Richtung des Verlaufs des zweiten Fluchtweges 20 zeigt. Das erste und zweite Rhythmuslichtsignal 46, 48 sind voneinander getrennt zu erkennen, d. h. sie überlappen nicht miteinander. Im Bereich des Kabinenbodens, auf den das erste und zweite Rhythmuslichtsignals 46, 48 projiziert werden, sind Leuchtmittel vorgesehen, die auf Grund von Lumineszenz die Signalwirkung des ersten und zweiten Rhythmuslichtsignals 46, 48 verstärken.
-
Wie in 5 dargestellt, sind die erste und zweite Rhythmuslichtsignalgebereinrichtung 42, 44 mit der Steuereinrichtung 34 verbunden. Die Steuereinrichtung 34 ist dazu eingerichtet, die Intensitäten des ersten und zweiten Rhythmuslichtsignals 46, 48 in einem zeitlichen Rhythmus stroboskopartig zu ändern. Der zeitliche Rhythmus ist an eine vorgegebene Durchgangsrate von zu evakuierenden Personen über den ersten und zweiten Fluchtweg 18, 20 angepasst. Eine Periode des Rhythmus dauert 0,5 Sekunden. So leuchtet das erste Rhythmuslichtsignal 46 dann auf, wenn eine erste zu evakuierende Person auf dem ersten Fluchtweg 18 durch die Evakuierungstür 12 hindurch treten soll. Anschließend erlischt das erste Rhythmuslichtsignal 46 und bleibt während einer Zeitspanne erloschen, die der Zeitspanne entspricht, welche die erste zu evakuierenden Person benötigt oder benötigen soll, um durch die Evakuierungstür 12 hindurch zu treten und sich auf die Notrutsche 14 zu begeben. Hiernach leuchte das erste Rhythmuslichtsignal 46 erneut auf, um einer der ersten zu evakuierenden Person auf dem ersten Fluchtweg 18 folgenden zweiten zu evakuierenden Person die Anweisung zu geben, sich ihrerseits durch die Evakuierungstür 12 hindurch zu treten und sich auf die Notrutsche 14 zu begeben. Entsprechendes gilt für die zweite Rhythmuslichtsignal 48 für Personen auf dem zweiten Fluchtweg 20. Ein Teil der zu evakuierenden Personen bewegt sich somit im Takt des Rhythmus des ersten Rhythmuslichtsignals 46 über den ersten Fluchtweg 18, ein anderer teil der zu evakuierenden Personen bewegt sich im Takt des Rhythmus des zweiten Rhythmuslichtsignals 48 über den zweiten Fluchtweg 20. Der Periode des Rhythmus der ersten und zweiten Rhythmuslichtsignals 46, 48 beträgt etwa 1,5 Hz.
-
Die Steuereinrichtung 34 ist dazu eingerichtet, dass der Rhythmus des ersten und zweiten Rhythmuslichtsignals 46, 48 derart aufeinander abgestimmt sind, dass die Intensitäten des ersten und zweiten Rhythmuslichtsignals 46, 48 sich zueinander asynchron ändern. Mit anderen Worten: Wenn die Maximal Lichtmenge des ersten Rhythmuslichtsignals 46 erreicht ist, weist die Lichtmenge des zweiten Rhythmuslichtsignals 48 ihr Minimum auf. Dadurch benutzen die zu evakuierenden Personen den ersten und zweiten Fluchtweg 18, 20 bei Durchtritt durch die Evakuierungstür 12 nach dem Reißverschlussverfahren.
-
Wie in 1 dargestellt, umfasst die Lichtsignalgebereinrichtung 16 ferner eine erste Markierungslichtgebereinrichtung 50 und eine zweite Markierungslichtgebereinrichtung 52. Die erste Markierungslichtgebereinrichtung 50 erzeugt ein erstes Markierungslichtsignal 54. Die zweite Markierungslichtgebereinrichtung erzeugt ein zweites Markierungslichtsignal 56. Das erste und zweite Markierungslichtsignal 54, 56 werden in einem Bereich des Kopfendes der Notrutsche nebeneinander angezeigt. Dabei markiert das erste Markierungslichtsignal 54 den Punkt des ersten Fluchtweges 18 auf der Notrutsche 16, den es von einer zu evakuierenden, den ersten Fluchtweg 18 nutzenden Person beim Verlassen der Evakuierungstür 12 anzusteuern gilt. Das erste Markierungslichtsignal 54 markiert also einen Auftreffpunkt auf der Notrutsche 14, den eine zu evakuierende, den ersten Fluchtweg 18 nutzende Person, bei einem Absprung aus der Evakuierungstür 12 idealerweise treffen soll, um ein schnelles sowie problem- und gefahrloses Herabgleiten der Person über die Notrutsche 12 vom Kopfende bis zum Fußende der Notrutsche 12 zu gewährleisten. Entsprechendes gilt für das zweite Markierungslichtsignal 56 zur Markierung des zweiten Fluchtweges 20 auf der Notrutsche 14.
-
Zur Erzeugung des ersten und zweiten Markierungslichtsignals 54, 56 weisen die erste und zweite Markierungslichtsignalgebereinrichtung 50, 52 eine Vielzahl von in Reihe geschalteten Leuchtdioden auf, die in die Notrutsche 14 eingearbeitet sind. Die Leuchtdioden sind in Reihen angeordnet, die den Verlauf von drei konzentrischen Kreisen mit unterschiedlichen Durchmessern folgen. Das erste und zweite Markierungslichtsignal 54, 56 haben somit jeweils die Form einer Zielscheibe. Zur besseren Kenntlichmachung des ersten und zweiten Markierungslichtsignals 54, 56 umfassen die erste und zweite Markierungslichtsignalgebereinrichtung 50, 52 jeweils zusätzliche lumineszierende oder retroreflektierende Leuchtmittel, die durch das von den Leuchtdioden erzeugte Licht aktiviert werden.
-
Indem das erste und zweite Markierungslichtsignal 54, 56 nebeneinander auf der Notrutsche 14 aufgebracht sind, ist es für eine zu evakuierenden Person eindeutig erkennbar, dass sich die Rutschfläche 22 der Notrutsche 14 in eine dem ersten Fluchtweg 18 zugeordnete erste Rutschbahn 58 und in eine dem zweiten Fluchtweg 20 zugeordnete zweite Rutschbahn 60 unterteilt ist, die unabhängig voneinander als Rutschen genutzt werden können.
-
In 1 ist außerdem zu erkennen, dass die Lichtsignalgebereinrichtung 16 ferner eine Trennlichtsignalgebereinrichtung 62 umfasst. Die Trennlichtsignalgebereinrichtung erzeugt ein Trennlichtsignal 64. Das Trennlichtsignal wird im Bereich einer die Notrutsche 14 in die erste Rutschbahn 58 und die zweite Rutschbahn 60 teilende, sich im Wesentlichen über die Länge der Notrutsche erstreckende, Trennvorrichtung 66 ausgegeben. In 1 ist die Trennvorrichtung 66 als ein mit der Notrutsche 14 verbundenes flexibles Lichtleiterband 68 ausgebildet. Längs des Lichtleiterbandes 68 ist die Trennlichtsignalgebereinrichtung 62 in Form einer durchgehenden, diffus reflektierenden Beschichtung 70 ausgebildet. Zur Erzeugung des Trennlichtsignals 64 umfasst die Trennlichtsignalgebereinrichtung 62 Leuchtstrahler 72, die die diffus reflektierenden Beschichtung mit Licht beleuchten und somit die diffus reflektierte Strahlung des diffus reflektierende Bandes 70 bewirken. Die Leuchtstrahler 72 sind in regelmäßigen Abständen an Stützröhren 74 der Notrutsche 14 angeordnet und weisen in Richtung der Rutschfläche 22.
-
3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Trennlichtsignalgebereinrichtung 62. Hierbei ist die Trennvorrichtung 66 in Form einer sich im Wesentlichen entlang der Mittellinie der Rutschfläche 22 angeordneten erstreckenden Wulst ausgebildet. Die Trennlichtsignalgebereinrichtung 62 ist in Form von z. B. acht aneinandergereihten, im Wesentlichen entlang der Mittellinie der Rutschfläche 22 angeordneten, Licht emittierenden Leuchtelementen ausgebildet, wobei die Leuchtelemente Leuchtdioden und/oder Glühbirnen umfassen.
-
Wie in 1 gezeigt, umfasst die Lichtsignalgebereinrichtung 16 ferner eine erste Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 76 und eine zweite Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 78. Die erste Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 76 erzeugt ein erstes Ausstiegslichtsignal 80. Die zweite Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 78 erzeugt ein zweites Ausstiegslichtsignal 82. Die erste und zweite Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 76, 78 sind in Form zweier lichtreflektierender, pfeilförmiger Beschichtungen ausgebildet, die jeweils auf einem ersten bzw. zweiten Pfosten 84, 86 angeordnet sind. Durch Beleuchten der Beschichtungen mit Licht aus anderen Lichtquellen, wie z. B. durch Beleuchtung aus dem Kabineninnenbereich durch Kabinenfenster oder die Evakuierungstür dringendes Licht, ist das erste und zweite Ausstiegssignal für eine zu evakuierende Person auf dem ersten bzw. zweiten Pfosten 84, 86 aufgrund von Lichtreflexion erkennbar. Es ist aber auch denkbar, dass das erste und zweite Ausstiegslichtsignal 80, 82 auf die entsprechenden Pfosten 84, 86 projiziert werden, und die erste und zweite Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung hierzu als mindestens ein Projektor ausgebildet sind, der in einem in 1 nicht näher dargestellten Bereich der Evakuierungstür, der Notrutsche oder des Flugzeugrumpfes angeordnet ist. Der erste und zweite Pfosten 84, 86 sind mit den Stützröhren 74 der Notrutsche 14 und erstrecken sich in eine von der Notrutsche abgewandten Richtung. Dabei weisen der erste und zweite Pfosten 84, 86 von der Bodenfläche, auf welcher das Fußende der Notrutsche 14 aufliegt, weg. Der erste und zweite Pfosten 84, 86 sind aufblasbar und werden bei Aktivierung des Aufblasmechanismus der Notrutsche 14 mit aufgeblasen.
-
Die erste und zweite Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 76, 78 sind an dem von der Notrutsche 14 abgewandten Ende des ersten bzw. zweiten Pfostens 84, 86 angeordnet und geben die Ausstiegslichtsignale 80, 82 im Wesentlichen entgegen der Richtung der ersten bzw. zweiten Fluchtweges 18, 20 aus, so dass eine zu evakuierende Person vor und während ihrer Bewegung über die Notrutsche 14 eine klare Anweisung erhält, in welche Richtung sie die Notrutsche 14 zu verlassen und in welche Richtung sie sich anschließend zu bewegen hat.
-
In 2 ist eine weitere Ausführungsform der ersten und zweiten Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 76, 78 dargestellt. In diesem Fall sind die erste und zweite Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 76, 78 als Projektoren ausgebildet. Die erste Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 76 erzeugt eine Mehrzahl an zueinander versetzten ersten Ausstiegslichtsignalen 80a, 80b, 80c durch Projektion von mehreren Pfeilförmigen Objekten auf die Bodenfläche, auf welcher das Fußende der Notrutsche 14 aufliegt. Die zweite Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 78 erzeugt eine Mehrzahl an zueinander versetzten zweiten Ausstiegslichtsignalen 82a, 80b, 80c ebenfalls durch Projektion von mehreren pfeilförmigen Objekten auf die Bodenfläche, auf welcher das Fußende der Notrutsche 14 aufliegt. Die Formen der ersten Ausstiegslichtsignale 80a, 80b, 80c sind die von Pfeilen, welche in die Richtung des Verlaufs des ersten Fluchtweges 18 zeigen und in räumlich versetzter Abfolge den Verlauf des ersten Fluchtweges 18 kennzeichnen. Dabei Die Formen der zweiten Ausstiegslichtsignale 82a, 82b, 82c sind die von Pfeilen, die in die Richtung des Verlaufs des zweiten Fluchtweges 20 zeigen und in räumlich versetzter Abfolge den Verlauf des ersten Fluchtweges 20 kennzeichnen. Die erste und zweite Ausstiegslichtsignalgebereinrichtung 76, 78 geben das erste bzw. zweite Ausstiegslichtsignale 80a, 80b, 80c, 82a, 82b, 82c im Wesentlichen entlang der Richtung der ersten bzw. zweiten Fluchtweges 18, 20 aus, d. h. im Wesentlichen entlang der Bewegungsrichtung einer die Notrutsche 14 herunterrutschenden Person, so dass eine zu evakuierende Person vor und während ihrer Bewegung über die Notrutsche 14 nicht geblendet wird, jedoch am Fußende der Notrutsche 14 angekommen das erste bzw. zweite Ausstiegslichtsignale 80, 82 deutlich auf der Bodenfläche erkennen und somit den weiteren Fluchtwegverlauf erfassen kann. Darüber hinaus werden die ersten und zweiten Ausstiegslichtsignale 80a, 80b, 80c, 82a, 82b, 82c in zeitlicher Abfolge nacheinander oder nacheinander abwechselnd erzeugt. So wird z. B. auf dem ersten Fluchtweg 18 zunächst das erste Ausstiegslichtsignal 80a angezeigt, dann das erste Ausstiegslichtsignal 80b und schließlich das erste Ausstiegslichtsignal 80c. Anschließend beginnt dieser Zyklus von neuem und so weiter. Somit entsteht für eine zu evakuierende Person der Eindruck zweier sich entlang des ersten bzw. zweiten Fluchtweges 18, 20 bewegenden Pfeile. Das ersten und zweiten Ausstiegslichtsignale 80a, 80b, 80c, 82a, 82b, 82c erzeugt somit ein dynamisches Lauflicht, um eine zu evakuierende Person in ihrer Orientierung und Bewegung derart zu unterstützen, dass sich diese schnell von der Notrutsche und dem Flugzeug weg in eine gefahrenfreie Umgebung bewegt, ohne dabei die Durchgangsrate zu hemmen oder eine Gefahr oder ein Hindernis für andere zu evakuierende Personen darzustellen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1365369 B1 [0005]
- EP 1538079 B1 [0006]