DE10043251A1 - Vorrichtung für die Notbeleuchtung von Passagierflugzeugen - Google Patents
Vorrichtung für die Notbeleuchtung von PassagierflugzeugenInfo
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Abstract
Vorrichtung für die Notbeleuchtung von Passagierflugzeugen, die unabhängig von dem elektrischen Energieversorgungssystem im Flugzeug und bei dessen Ausfall aktiviert wird, vorzugsweise für Notleuchten, Ausgangsschilder, Türgriffbeleuchtungen und fußbodennahen Fluchtwegmarkierungen innerhalb einer Flugzeugkabine. DOLLAR A Um diese Vorrichtung als nicht-elektrisches Leuchtmitel kurzfristig und als Ersatz für vorhandene Lichtquellen oder auch als Basisbeleuchtung an vorgegebenen Einbauorten einsetzen zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß chemilumineszente Materialien als kurzfristig einsetzbare und nicht-elektrische Leuchtmittel vorgesehen sind. Die Leuchtmittel geben nach einer Vermischung von flüssigen Stoffkomponenten aufgrund einer chemischen Reaktion für eine vorgegebene Zeitdauer weißes oder farbiges Licht ab.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Notbeleuch
tung von Passagierflugzeugen, die unabhängig von dem elek
trischen Energieversorgungssystem im Flugzeug und bei des
sen Ausfall aktiviert wird, vorzugsweise für Notleuchten,
Ausgangsschilder, Türgriffbeleuchtungen und fußbodennahen
Fluchtwegmarkierungen innerhalb einer Flugzeugkabine.
Heutige Passagierflugzeuge müssen mit einem Notbeleuchtungs
system ausgestattet sein, welches unabhängig von der elek
trischen Bordversorgung auch dann noch funktioniert, wenn
alle anderen elektrischen Versorgungsquellen ausgefallen
sind. Hierzu werden im allgemeinen mehrere Batterien in das
Flugzeug eingebaut, die im Falle eines Zusammenbruchs der
Bordversorgung speziell für diesen Versorgungsausfall vor
gesehene Notleuchten versorgen. Als Lichtquellen dienen zu
meist Glühlampen, Leuchtdioden oder elektrolumineszente Fo
lien, die innerhalb einer Flugzeugkabine als Notleuchten,
Ausgangsschilder, Türgriffbeleuchtungen oder Fluchtwegmar
kierungen und außerhalb einer Flugzeugkabine für die Be
leuchtung von Notrutschen verwendet werden.
Bei dem aus der EP 0 795 469 A1 bekannten Fluchtwegbeleuch
tungs- und Leitsystem in Passagierkabinen, insbesondere für
Passagierflugzeuge, sind Markierungspfade im Bereich des
Flugzeugganges angeordnet. Ein Markierungspfad wird im we
sentlichen aus mindestens einem Lichtleitkabel gebildet, wo
bei in zumindest ein Leitungsende eine Lichteinspeisung von
mindestens einem Lichtgenerator erfolgt. Nachteiligerweise
ist die Gefahr einer Nichtversorgung ständig gegeben. Von
Nachteil ist auch, daß im Falle eines Ausfalles des Systems
eine Reparatur dieses Systems nicht an jedem Flughafen mög
lich ist. Somit stellen elektrische Systeme nicht immer eine
zweckmäßige Lösung bei der Konzeption von Notbeleuchtungs
systemen dar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung für die Notbeleuchtung von Passagierflugzeugen zu schaf
fen, die als nicht-elektrisches Leuchtmittel kurzfristig ein
setzbar ist und die als Ersatz für vorhandene Lichtquellen
oder auch als Basisbeleuchtung an vorgegebenen Einbauorten
dienen kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß chemi
lumineszente Materialien als kurzfristig einsetzbare und
nicht-elektrische Leuchtmittel vorgesehen sind, die nach ei
ner Vermischung von flüssigen Stoffkomponenten aufgrund ei
ner chemischen Reaktion für eine vorgegebene Zeitdauer weis
ses oder farbiges Licht abgeben.
Eine Weiterbildung der Erfindung geht dahin, daß als Leucht
mittel ein lichtdurchlässiger Behälter mit mindestens zwei
Kammern vorgesehen ist, die jeweils durch eine als Sollbruchstelle
ausgebildete zerstörbare Trennwand voneinander
getrennt sind, daß in den Kammern die flüssigen Stoffkompo
nenten der chemilumineszenten Materialien enthalten sind,
und daß zum Start der eine Leuchtwirkung hervorrufenden
chemischen Reaktion und damit zur Aktivierung des Leucht
mittels die Trennwand des lichtdurchlässigen Behälters zer
stört wird und eine Vermischung der flüssigen Stoffkompo
nenten erfolgt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen 3 bis 8 beschrieben.
Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Leucht
mittel als kurzfristig montierbarer Ersatz für ausgefallene
Lichtquellen auf einfache Weise durch die Flugzeugbesatzung
installiert und aktiviert werden können. Durch die einwand
freie Funktionssicherheit der Vorrichtung erhöht sich vor
teilhafterweise die Abflugzuverlässigkeit eines Passagier
flugzeuges.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfin
dung dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 ein in einer Kabine eines Passagierflugzeuges ange
ordnetes nicht-elektrisches Leuchtmittel;
Fig. 2 ein einen Notausstieg eines Passagierflugzeuges
kennzeichnendes Leuchtmittel;
Fig. 3 mehrere auf einer Notrutsche befestigte Leuchtmit
tel;
Fig. 4 mehrere Leuchtmittel an einem Rettungsseil, welches
aus dem Cockpit eines Flugzeuges herabgelassen ist;
und
Fig. 5 ein an einer Rettungsweste befestigtes Leuchtmittel.
Im unteren Teil von Fig. 1 ist ein chemilumineszente Mate
rialien enthaltendes Leuchtmittel 1 mit vergrößerten Abmes
sungen dargestellt, wobei die Zeitdauer des abgegebenen
weißen oder farbigen Lichtes der Leuchtmittel durch die ver
wendeten flüssigen Stoffkomponenten und durch deren verwende
ten Mengen einstellbar ist. Das Leuchtmittel 1 weist an der
Unterseite beispielsweise ein Klettband 2 auf, mit dessen
Hilfe das Leuchtmittel 1 auf dem Fußboden 3 einer Flugzeug
kabine 4 befestigt werden kann. Die Befestigung des Leucht
mittels sowie seine Aktivierung erfolgt vor Abflug des Flug
zeuges zweckmäßigerweise in der unmittelbarer Nähe der vor
handenen Fluchtwegmarkierungen 5, und zwar durch die Besat
zung des Flugzeuges, ohne daß die Mithilfe von Wartungsper
sonal erforderlich ist.
In Fig. 2 ist ein als Notausgangsschild ausgebildetes Leucht
mittel 6 dargestellt, welches bei Ausfall der Nothinweis
schilder 7 mittels zweier Haken 8 in unmittelbarer Nähe ei
ner Passagiertür 9 befestigbar ist. Eine Befestigung mit an
deren Hilfsmitteln ist denkbar. Auch dieses Leuchtmittel 6
kann von der Flugzeugbesatzung auf einfache Weise dadurch
aktiviert werden, daß die Trennwand zwischen zwei die flüs
sigen Stoffkomponenten der chemilumineszenten Materialien
enthaltenden Kammern durch Brechen, Reißen oder Durchstoßen
zerstört und somit die Vermischung der Stoffkomponenten ein
geleitet wird.
Eine Verwendung von mehreren Leuchtmitteln 10 als nicht-elek
trische Beleuchtung einer ausgefahrenen Notrutsche 11, die
sich von einem Notausstieg 12 eines Flugzeuges 16 bis zum
Erdboden 13 erstreckt, ist aus Fig. 3 ersichtlich. Diese
Leuchtmittel 10 sind entlang der seitlichen Schutzwandungen
14 und im Bodenbereich 15 der Notrutsche 11 angeordnet und
werden beim Entfalten der Notrutsche 11 für eine vorgegebene
Zeitdauer von zum Beispiel 10 Minuten mechanisch aktiviert.
Eine Verlängerung der Beleuchtungs-Zeitdauer erleichtert
vorteilhafterweise das Auffinden des Havaristen oder der als
Rettungsfloß dienenden Notrutsche bei Nacht.
Wie aus Fig. 4 zu erkennen ist, sind Leuchtmittel 17 als
nicht-elektrische Beleuchtungsmittel für einen Bereich 18 in
der Nähe eines havarierten Flugzeuges 16 verwendbar. Hierzu
ist ein Leuchtmittel 17 an einem Rettungsseil 19 befestigt,
das aus dem Cockpit 20 des Flugzeuges 16 in den Bereich 18
herabgelassen ist, in dem das untere Ende des Rettungsseiles
19 zu liegen kommt. Somit wird vorteilhafterweise eine Be-
Beleuchtung von Orten ermöglicht, die mit bordseitig mon
tierten Leuchtmitteln nicht oder nur unzureichend ausge
leuchtet werden können.
Eine Verbesserung der Orientierung bei einer Notevakuierung
in der Dunkelheit kann durch Kenntlichmachung der Flugzeug
besatzung und/oder der Passagiere durch eine Verwendung der
Leuchtmittel als nicht-elektrische Kennzeichnungsmittel er
folgen. Wie in Fig. 5 dargestellt ist, können hierzu bei
spielsweise Rettungswesten 21 für Passagiere und Besatzungs
mitglieder 23 dienen, die mit Leuchtmitteln 22 ausgestattet
sind. Hierbei werden die Leuchtmittel 22 beim Aufblasen der
Rettungswesten aktiviert.
1
Leuchtmittel
2
Klettband
3
Fußboden einer Flugzeugkabine
4
4
Flugzeugkabine
5
Fluchtwegmarkierungen
6
Leuchtmittel
7
Nothinweisschild
8
Hacken
9
Passagiertür
10
Leuchtmittel
11
Notrutsche
12
Notausstieg
13
Erdboden
14
seitliche Schutzwandungen der Notrutsche
11
15
Bodenbereich der Notrutsche
11
16
Flugzeug
17
Leuchtmittel
18
Havarie-Bereich
19
Rettungsseil
20
Cockpit
21
Rettungsweste
22
Leuchtmittel
23
Passagier/Besatzungsmitglied
Claims (8)
1. Vorrichtung für die Notbeleuchtung von Passagierflugzeu
gen, die unabhängig von dem elektrischen Energieversor
gungssystem im Flugzeug und bei dessen Ausfall aktiviert
wird, vorzugsweise für Notleuchten, Ausgangsschilder,
Türgriffbeleuchtungen und fußbodennahen Fluchtwegmarkie
rungen innerhalb einer Flugzeugkabine, dadurch gekenn
zeichnet, daß chemilumineszente Materialien als kurzfris
tig einsetzbare und nicht-elektrische Leuchtmittel (1, 6,
10, 17, 22) vorgesehen sind, die nach einer Vermischung
von flüssigen Stoffkomponenten aufgrund einer chemischen
Reaktion für eine vorgegebene Zeitdauer weißes oder far
biges Licht abgeben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Leuchtmittel (1, 6, 10, 17, 22) ein lichtdurchlässiger
Behälter mit mindestens zwei Kammern vorgesehen ist, die
jeweils durch eine als Sollbruchstelle ausgebildete zer
störbare Trennwand voneinander getrennt sind, daß in den
Kammern die flüssigen Stoffkomponenten der chemilumines
zenten Materialien enthalten sind, und daß zum Start der
eine Leuchtwirkung hervorrufenden chemischen Reaktion und
damit zur Aktivierung des Leuchtmittels (1, 6, 10, 17, 22)
die Trennwand des lichtdurchlässigen Behälters zerstört
wird und eine Vermischung der flüssigen Stoffkomponenten
erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Zeitdauer des abgegebenen weißen oder farbi
gen Lichtes der Leuchtmittel (1, 6, 10, 17, 22) durch die
verwendeten flüssigen Stoffkomponenten und durch deren
verwendeten Mengen einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet
durch an den Leuchtmitteln (1, 6, 10, 17, 22) angeordne
ten Saugnäpfen, Haken (8), Klettbändern (2), elastischen
Bändern und/oder selbstklebenden Oberflächen zur kurz
fristigen Befestigung und Aktivierung der Leuchtmittel
(1, 6, 10, 17, 22) innerhalb oder außerhalb einer Flug
zeugkabine (4).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch eine Verwendung der Leuchtmittel (1, 6,
10, 17, 22) als nicht-elektrische Notrutschenbeleuchtung,
die beim Entfalten der Notrutsche (11) mechanisch akti
viert wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch eine Verwendung des Leuchtmittels (17) als
nicht-elektrische Beleuchtungsmittel für den Bereich (18)
in der Nähe eines havarierten Flugzeuges (16), in dem das
untere Ende eines aus dem Cockpit (20) des Flugzeuges
(16) herabgelassenen Rettungsseiles (19) zu liegen kommt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch eine Verwendung der Leuchtmittel (22) als
nicht-elektrische Kennzeichnungsmittel für die Flugzeug
besatzung (23).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch eine Verwendung der Leuchtmittel (22) als
nicht-elektrische Kennzeichnungsmittel für Passagier-
Rettungswesten (21), die beim Aufblasen der Rettungswes
ten (23) aktiviert werden.
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DE (1) | DE10043251A1 (de) |
Cited By (5)
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- 2000-09-02 DE DE2000143251 patent/DE10043251A1/de not_active Withdrawn
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