-
Die Erfindung betrifft eine Verteilervorrichtung zum Beschicken einer Zigarettenstrangmaschine mit einer aus mehreren Mischungskomponenten gebildeten Tabakmischung, umfassend eine Eingabevorrichtung zum Eingeben einer ersten Mischungskomponente M1, eine Zuführeinrichtung zum Zuführen einer weiteren Mischungskomponente M2, einen Sichter zur Trennung von zu verarbeitenden und nicht zu verarbeitenden Anteilen einer der Mischungskomponenten sowie einen hinter dem Sichter angeordneten Stauschacht, dem ausgangsseitig eine Entnahmewalze zum Weiterleiten der in dem Sichter gesichteten Mischungskomponente in einen Aufnahmeraum zugeordnet ist, wobei mindestens die Zuführeinrichtung keine Rückführungseinrichtungen innerhalb der Verteilervorrichtung ist.
-
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Beschicken einer Zigarettenstrangmaschine mit einer aus mehreren Mischungskomponenten gebildeten Tabakmischung, umfassend die Schritte: Eingeben einer ersten Mischungskomponente mittels einer Eingabevorrichtung in eine Verteilervorrichtung, Sichten der ersten Mischungskomponente in einem Sichter, Weiterleiten der gesichteten Mischungskomponente mittels einer einem Stauschacht zugeordneten Entnahmewalze in einen Aufnahmeraum, Zuführen mindestens einer weiteren Mischungskomponente, die kein Überschusstabak ist, mittels einer Zuführeinrichtung in die Verteilervorrichtung.
-
Solche Verteilervorrichtungen und Verfahren kommen in der Tabak verarbeitenden Industrie zum Einsatz, um insbesondere Tabalanischungen, also Produktströme aus unterschiedlichen Mischungskomponenten (Tabakfasern, Rippen, expandiertem Tabak, Tabakersatzstoffen, Zusatzstoffen etc.) einer Zigarettenstrangmaschine zuzuführen.
-
Dabei dienen die Verteilervorrichtungen dazu, den ihnen üblicherweise über einen Luftstrom zugeführten Tabak zu dosieren, zu sichten und über den Stauschacht einem Aufnahmeraum zuzuführen. Der Aufnahmeraum dient dabei als Zuführraum zu einem Saugstrangförderer oder dergleichen zur Bildung eines Tabakstangs oder mehrerer Tabakstränge, die dann der nachgeordneten Zigarettenstrangmaschine zugeführt werden.
-
Die Tabakstränge, die zu Zigaretten oder dergleichen verarbeitet werden, bestehen üblicherweise aus einer Tabakmischung verschiedener Mischungskomponenten (also den Geschmack und/oder die Beschaffenheit der Zigaretten oder dergleichen beeinflussenden Komponenten) und/oder unterschiedlicher Tabaksorten. Die endgültige Tabakmischung wird üblicherweise im Bereich der so genannten „Primary“ hergestellt. Das bedeutet, dass die Tabakmischung als fertige Mischung in die Verteilervorrichtung transportiert und darin weiter verarbeitet wird.
-
Aus dem Stand der Technik sind solche Verteilervorrichtungen und Verfahren bekannt, bei denen der gesamte Produktstrom, also die endgültige Tabakmischung, durch den Sichter der Verteilervorrichtung geleitet wird. Zusätzlich wird die bereits fertige Tabakmischung mit zurückgeführtem Tabak, dem so genannten Überschuss-Tabak, der im Bereich des Trimmens der Stränge anfällt, gemischt. Das führt jedoch dazu, dass die Zusammensetzung der Tabakmischung ständig einer unkontrollierten Veränderung unterworfen ist. Mit anderen Worten ändert sich die Zusammensetzung der Tabakmischung in Abhängigkeit der Menge des zurückgeführten Tabaks. Im Übrigen enthalten die Tabakmischungen Mischungskomponenten, die insbesondere wegen der beim Sichten auftretenden Belastungen nicht für das Sichten geeignet sind oder beim Sichten sogar aussortiert werden. Die aus dem Stand der Technik bekannten Verteilervorrichtungen und Verfahren weisen daher den Nachteil auf, dass alle für die Strangherstellung notwendigen und/oder gewünschten Mischungskomponenten denselben Prozess durchlaufen und damit denselben Belastungen ausgesetzt sind. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die unterschiedlichen Mischungskomponenten auf die mechanischen, thermischen, pneumatischen und/oder weiteren Belastungen unterschiedlich reagieren. Anders ausgedrückt führen die genannten Belastungen bei einigen Mischungskomponenten zu unerwünschten Effekten. Des Weiteren erfordern oder erlauben nur einige der Mischungskomponenten das im Sichter stattfindende Sichten zum Trennen/Abscheiden von schweren Teilen/Komponenten (z.B. Rippen) aus einer Mischungskomponente.
-
Die
EP 1 442 666 B1 z.B. offenbart eine Verteilervorrichtung, bei der neben der Eingabevorrichtung zum Eingeben eines Produktstroms eine weitere externe Zufiihreinrichtung zum Zuführen einer weiteren Komponente vorgesehen ist, wobei die zusätzliche Zuführeinrichtung in Förderrichtung des Tabaks zwischen einem Speicher zur Aufnahme des in die Verteilervorrichtung eingegebenen Produktstroms und dem Sichter am Ende der so genannten Sichtstrecke angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass die weitere Komponente nicht dem Sichtprozess unterworfen ist, da der gesichtete Produktstrom beim Austritt aus der Sichtstrecke die zusätzlich zugeführte Komponente mitreißt. Die beiden Mischungskomponenten, nämlich der eigentliche Produktstrom und die weitere Komponente, werden somit zwar unterschiedlich behandelt und erst in der Verteilervorrichtung gemischt. Das Mischen erfolgt aber vor dem Stauschacht der Verteilervorrichtung, so dass die durch den Stauschacht in den Aufnahmeraum strömende Tabakmischung sowohl über die gesamte Stranglänge als auch bezüglich des gesamten Strangaufbaus in radialer Richtung gleichmäßig verteilt ist. Der beim Trimmen entstehende bzw. anfallende Überschuss wird dann üblicherweise an die Eingabevorrichtung zurückgeführt, so dass sich das Mischungsverhältnis der Mischungskomponenten verändert. Mit anderen Worten weist die endgültige Tabakmischung bei der Strangbildung eine nicht konstante Zusammensetzung auf. Auch werden in eingeschwungenem Betriebszustand der Verteilervorrichtung Produktströme gesichtet, die die zusätzliche, ursprünglich sichtungsfreie Komponente beinhalten.
-
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine Verteilervorrichtung zu schaffen, die eine effektive und für alle Mischungskomponenten schonende Behandlung bei der Herstellung einer Tabakmischung gewährleistet. Die weitere Aufgabe besteht darin, ein entsprechendes Verfahren vorzuschlagen.
-
Die Aufgabe wird durch eine Verteilervorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Zuführeinrichtung zum Zuführen mindestens einer weiteren Mischungskomponente M2 in Transportrichtung T1 der über die Eingabevorrichtung eingegebenen und durch den Sichter strömenden Mischungskomponente M1 hinter dem Stauschacht direkt in den Aufnahmeraum mündet, derart, dass die aus den Mischungskomponenten M1 und M2 gebildete Tabakmischung frühestens im gemeinsamen Aufnahmeraum herstellbar ist. Mit dieser erfindungsgemäßen Ausbildung wird auf effektive und zuverlässige Weise erreicht, dass die endgültige Tabakmischung durch das Zusammenführen zweier einzelner Mischkomponentenströme erzeugt wird. Dies führt zu einer gleichmäßigen Mischung aller Mischkomponenten in dem Strang bzw. sogar in jeder einzelnen der aus dem Strang gebildeten Zigaretten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Mischkomponenten unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sind. Anders ausgedrückt werden ausschließlich die Mischkomponenten dem Sichter zugeführt, die den Belastungen des Sichtens standhalten. Dadurch, dass die Mischkomponenten völlig getrennt und unabhängig voneinander bis in den Bereich des Aufnahmeraums geführt sind, sind quasi zwei unabhängige Kreisläufe geschaffen, so dass die Mischungskomponenten individuell und entsprechend ihrer Belastbarkeit kontrolliert beigemischt werden können.
-
Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Aufnahmeraum hinter dem Stauschacht mindesten zwei separate Zugänge aufweist, wobei ein Zugang zum Einführen der in dem Sichter gesichteten Mischungskomponente und ein Zugang zum Einführen der sichtungsfreien Mischungskomponente ausgebildet und eingerichtet ist. Durch die Trennung der Mischkomponentenströme wird der Sichter entlastet, da ein Teilstrom um den Sichter geleitet wird, so dass höhere Maschinengeschwindigkeiten realisierbar sind.
-
Vorteilhafterweise weist die Zuführeinrichtung mindestens einen Stauschacht mit ausgangsseitig zugeordneter Entnahmewalze auf. Damit können Mischkomponenten sehr gezielt und kontrolliert in den Aufnahmeraum geleitet werden, so dass z.B. gewünschte Geschmackskomponenten präzise für jede einzelne vom Strang geschnittene Zigarette dosiert werden können.
-
Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der der Zuführeinrichtung zugeordnete Stauschacht in Strangrichtung S schmaler ausgebildet ist als der der Eingabevorrichtung zugeordnete Stauschacht. Durch die Einengung des Arbeitsbereiches des Stauschachtes wird erreicht, dass die Mischungskomponente, die durch die Zufiihrungseinrichtung geleitet wird, nur partiell zur Tabakmischung zugegeben wird. Anders ausgedrückt wir die Mischungskomponente, die aus der Zuführeinrichtung kommt, über eine geringere Breite am Saugbandförderer aufgeschauert als die Mischungskomponente, die aus der Eingabevorrichtung kommt.
-
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Entnahmewalzen als Nadelwalzen ausgebildet sind, wobei die Entnahmewalze des oder jedes der Zufiihreinrichtung zugeordneten Stauschachtes nur über einen Teil der Länge in axialer Richtung benadelt ist, während die Entnahmewalze des der Eingabevorrichtung zugeordneten Stauschachtes über die gesamte Länge in axialer Richtung benadelt ist. Diese Ausführungsform unterstützt die zuvor genannten Vorteile des gezielten und dosierten Aufschauerns der jeweiligen Mischungskomponenten.
-
Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung eine Dosiertrommel umfasst, die wie der der Eingabevorrichtung zugeordnete Stauschacht in den gemeinsamen Aufnahmeraum mündet. Durch diese Ausführungsform wird auf besonders effektive und zuverlässige Weise erreicht, dass z.B. rieselfähige Bestandteile, wie z.B. Granulate oder dergleichen, exakt dosiert und parallel zur Mischungskomponente, die über die Eingabevorrichtung eingegeben wird, in den Aufnahmeraum geleitet werden.
-
Vorteilhafterweise ist die Dosiertrommel in axialer Richtung geteilt und/oder besteht aus mehreren Einzeltrommeln. Dies ermöglicht die Zuführung mehrerer Mischungsbestandteile der über die Zuführeinrichtung zugeführten Mischungskomponente. Mit anderen Worten kann die oder jede Mischungskomponente aus mehreren Mischungsbestandteilen bestehen, wobei durch die Teilung der Dosiertrommel, die auch durch mehrere Einzeltrommeln realisiert sein kann, parallel oder versetzt mehrere Mischungsbestandteile individuell aus einem Reservoir gefördert und dem Aufnahmeraum zugeführt werden können.
-
Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren mit den eingangs genannten Schritten dadurch gelöst, dass die aus den Mischungskomponenten gebildete Tabakmischung frühestens in einem gemeinsamen Aufnahmeraum hinter dem oder jedem Stauschacht hergestellt wird. Die sich daraus ergebenden Vorteile wurden bereits im Zusammenhang mit der Verteilervorrichtung beschrieben, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die entsprechenden Abschnitte verwiesen wird.
-
Weitere zweckmäßige und/oder vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verteilervorrichtung sowie das entsprechende Verfahren werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführingsform einer Verteilervorrichtung,
- 2 eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform der Verteilervorrichtung,
- 2a eine vergrößerte Darstellung der Ausbildung der Zuführeinrichtung gemäß 2,
- 3 ein Stauschacht mit nachgeordneter Walzenanordnung, bestehend aus Entnahmewalze und Schlagwalze, und
- 4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausbildung der Entnahmewalze für die Zuführeinrichtung in einer Verteilervorrichtung gemäß 1.
-
Die erfindungsgemäßen Verteilervorrichtungen dienen zum Beschicken von ein- oder mehrsträngigen Zigarettenstrangmaschinen mit einer aus mehreren Mischungskomponenten gebildeten Tabakmischung, wobei die Verteilervorrichtungen stets mindestens zwei unabhängige und getrennte, externe Zugänge für die Mischungskomponenten aufweisen.
-
Die in der Zeichnung beschriebenen Verteilervorrichtungen 10 umfassen eine Eingabevorrichtung 11 zum Eingeben einer ersten Mischungskomponente M1 und eine Zuführeinrichtung 12 zum Zuführen einer weiteren Mischungskomponente M2. Die Mischungskomponenten M1 und M2 können jeweils aus einem Mischungsbestandteil oder mehreren Mischungsbestandteilen bestehen. Im Folgenden wird die Mischungskomponente M1 auch als Hauptkomponente und die Mischungskomponente M2 als Nebenkomponente bezeichnet. Die Verteilervorrichtung 10 weist des Weiteren einen Sichter 13 zur Trennung von zu verarbeitenden und nicht zu verarbeitenden Anteilen einer der Mischungskomponenten M1 oder M2 auf. Hinter dem Sichter 13 ist ein Stauschacht 14 angeordnet, dem ausgangsseitig eine Entnahmewalze 15, die auch als Auskämmwalze bezeichnet wird, zugeordnet ist. Mittels der Entnahmewalze 15 ist die in dem Stauschacht 12 gestaute Mischungskomponente in einen Aufnahmeraum 16 leitbar oder förderbar. Mindestens die Zuführeinrichtung 12 ist keine Rückführungseinrichtung innerhalb der Verteilervorrichtung 10. Das bedeutet, dass die Zuführeinrichtung 12 als externe Zuführung keinen vom Strang geschnittenen oder getrimmten Überschussanteil der Tabakmischung, also den so genannten Überschusstabak, zurück in die Verteilervorrichtung 10 einführt. Anders ausgedrückt dient die Zuführeinrichtung 12 ausschließlich dazu, noch nicht in der Verteilervorrichtung 10 verarbeitete Mischungskomponenten zuzuführen. Die Eingabevorrichtung 11 kann wahlweise als externe Zuführung zum Eingeben noch nicht in der Verteilervorrichtung 10 verarbeiteter Mischungskomponenten und/oder als Rückführung z.B. von Überschusstabak oder dergleichen dienen.
-
In den gezeigten Ausführungsformen ist der Sichter 13 zum Sichten der Mischungskomponente M1 angeordnet und eingerichtet. In Transport- oder Förderrichtung T1 der Mischungskomponente M1 ist der Sichter 13 hinter der Eingabevorrichtung 11 angeordnet. Dem Sichter 13 schließt sich in Transportrichtung T1 der Stauschacht 14 an, an dessen ausgangsseitigem Ende die Entnahmewalze 15 angeordnet ist. Der Entnahmewalze 15 ist üblicherweise eine Schlagwalze 17 zugeordnet, um die von der Entnahmewalze 15 aus dem Stauschacht 14 gekämmte Mischungskomponente M1 von der Entnahmewalze 15 zu lösen. Die Verteilervorrichtungen 10 können optional weitere Elemente aufweisen. Beispielsweise kann zwischen der Eingabevorrichtung 11 und dem Sichter 13 eine Speicherkiepe 18 oder dergleichen angeordnet sein, die einem Förderelement 19, nämlich z.B. einem Steilförderer zugeordnet ist. Die Verteilervorrichtung 10 kann auch einen Vorverteiler umfassen. In den beschriebenen Ausführungsformen ist an den Sichter 13 eine Führung 20 angeschlossen, die einerseits als Rückführung für den Luftkreislauf innerhalb der Verteilervorrichtung 10 und andererseits als Zuführung für den Stauschacht 14 dient. Da derartige Verteilervorrichtungen 10 grundsätzlich bekannt sind, wird auf die detaillierte Beschreibung sämtlicher für die eigentliche Funktion notwendiger Teile verzichtet.
-
Die erfindungsgemäßen Ausführungsformen zeichnen sich dadurch aus, dass die Zuführeinrichtung 12 zum Zuführen mindestens einer weiteren Mischungskomponente M2 (zusätzlich zu der über die Eingabevorrichtung 11 eingegebenen Mischungskomponente M1) in Transportrichtung T1 der über die Eingabevorrichtung 11 eingegegbenen und durch den Sichter 13 strömenden Mischungskomponente M1 hinter dem Stauschacht 14 direkt in den Aufnahmeraum 16 mündet, derart, dass die aus den Mischungskomponenten M1 und M2 gebildete Tabakmischung frühestens im gemeinsamen Aufnahmeraum 16 herstellbar ist. Das bedeutet, dass letztlich zwei unabhängige Komponentenströme getrennt voneinander und von außerhalb der Verteilervorrichtung 10 in den Aufnahmeraum 16 münden, ohne zuvor in Kontakt miteinander gekommen zu sein. Die Zuführeinrichtung 12 ist damit zur Zuführung mindestens einer weiteren Mischungskomponente M2 am Ende der Transportstrecke der Mischungskomponente M1, unmittelbar vor Weiterleitung der Tabakmischung an ein Saugförderband zum Bilden des Tabakstrangs angeordnet.
-
Der Aufnahmeraum 16 weist hinter dem Stauschacht 14 mindestens zwei separate Zugänge 21, 22 auf, wobei ein Zugang 21 zum Einführen der in dem Sichter 13 gesichteten Mischungskomponente M1 und ein Zugang 22 zum Einführen der sichtungsfreien Mischungskomponente M2 ausgebildet und eingerichtet ist. Es werden somit zwei einzelne Faserströme separat in den Aufnahmeraum 16 geleitet und innerhalb des Aufnahmeraums 16 zur endgültigen Tabakmischung zusammengeführt. Die endgültige Tabakmischung wird somit quasi auf Faserebene hergestellt.
-
Die Zuführeinrichtung 12 zum Zuführen der oder jeder weiteren Mischungskomponente M2 kann auf unterschiedliche Weise ausgebildet sein. Zwei der besonders bevorzugten Ausführungsformen werden anhand der Zeichnung näher erläutert. Bei der Ausführungsform gemäß der 1 ist der Zuführeinrichtung 12 mindestens ein Stauschacht 23 zugeordnet. Ausgangsseitig ist dem Stauschacht 23 eine Entnahmewalze 24 mit einer Schlagwalze 25 zugeordnet. Beide Stauschächte 14 und 23 münden in den gemeinsamen Aufnahmeraum 16, so dass die Mischungskomponenten M1, die der Transportrichtung T1 folgt, und M2, die der Transportrichtung T2 folgt, erstmalig im Aufnahmeraum 16 aufeinander treffen. Die Stauschächte 14 und 23 der Eingabevorrichtung 11 einerseits und der Zuführeinrichtung 12 andererseits liegen in Strangrichtung S gesehen parallel nebeneinander (siehe 1). Parallel nebeneinander bedeutet, dass die beiden Entnahmewalzen 15 und 24 gerade nicht fluchtend zueinander liegen.
-
Der zur Zuführeinrichtung 12 zugehörige Stauschacht 23 kann unterschiedliche Ausbildungen aufweisen. Der Stauschacht 23 kann in Strangrichtung S gesehen die gleiche Breite aufweisen wie der Stauschacht 14. Damit kann in Strangrichtung S über die gleiche Breite bzw. genauer die gleiche Stranglänge die jeweilige Mischungskomponente M1 bzw. M2 in den Aufnahmeraum 16 zugeführt werden. Der Stauschacht 23 kann gegenüber dem Stauschacht 14 auch schmaler ausgebildet sein. In anderen Ausführungen kann der Stauschacht 23 auch in mehrere Stauschachtkammern unterteilt sein. Weiterhin können mehrere unabhängige Stauschächte 23 vorgesehen sein, die jeweils der Zuführeinrichtung 12 zugeordnet sind. Der Stauschacht 23 bzw. die Stauschächte 23 können auch verschiebbar ausgebildet sein. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der Stauschacht 23 oder die Stauschächte 23 insgesamt schmaler sind als der Stauschacht 14. Unabhängig von der Anzahl der Stauschächte 23 ist insgesamt eine gemeinsame Entnahmewalze 24 vorgesehen, so dass der oder jeder Stauschacht 23 auf die Entnahmewalze 24 trifft.
-
Korrespondierend zum Stauschacht 23 bzw. zur Breite des Stauschachtes 23 bzw. der Summe der Stauschächte 23 ist die Entnahmewalze 24 ausgebildet. In einer Ausführungsform kann die Entnahmewalze 24 der der Zuführeinrichtung 12 zugeordneten Stauschächte 23 in axialer Richtung kürzer ausgebildet sein als die Entnahmewalze 15 des der Eingabevorrichtung 11 zugeordneten Stauschachtes 14. Bevorzugt entspricht die Breite der Entnahmewalze 24 in axialer Richtung der Breite des Stauschachtes 23 bzw. der Summe der Breite der Stauschächte 23. Selbstverständlich kann die Breite der Entnahmewalze 24 jedoch von der Breite des Stauschachtes 23 bzw. der Stauschächte 23 abweichen.
-
Wie insbesondere den 3 und 4 zu entnehmen, sind die Entnahmewalzen 15, 24 als Nadelwalzen ausgebildet. Optional können die Entnahmewalzen 15, 24 über die gesamte Breite oder Teile der Breite benadelt sein. Üblicherweise wird die Benadelung durch Nadelplatten erreicht, die umfangsseitig an den Walzenkörpern angebracht sind. Die Entnahmewalzen 15, 24 und insbesondere die Entnahmewalze 24, die der Zuführeinrichtung für die Mischkomponente M2 zugeordnet ist, können in axialer Richtung in mehrere Abschnitte unterteilt sein. Bevorzugt wird eine Unterteilung in drei Abschnitte 24a, 24b, 24c bzw. 24d, 24e und 24f ausgewählt. Jede andere Anzahl von Abschnitten und/oder die Art und Weise der Ausbildung, z.B. gleichmäßige oder ungleichmäßige Verteilung, ist jedoch möglich und variabel. Die der Eingabeeinrichtung 11 zugeordnete Entnahmewalze 15 ist üblicherweise über die gesamte Breite in axialer Richtung gleichmäßig benadelt bzw. mit Nadelplatten versehen. Die der Zuführeinrichtung 12 zugeordnete Entnahmewalze 24 ist optional nur über einen Teil der Länge bzw. Breite in axialer Richtung benadelt. Mit anderen Worten weist die Entnahmewalze 24 benadelte und unbenadelte Abschnitte auf. Die Ausbildung der Benadelung, also z.B. der Abstand zwischen den Nadeln oder die Nadelausrichtung, kann von Abschnitt zu Abschnitt unterschiedlich oder gleich sein.
-
In der 3 ist der Stauschacht 23 mit einer Entnahmewalze 24 gezeigt, bei der sämtliche Abschnitte benadelt sind. Der Stauschacht 23 bzw. die zugeordnete Entnahmewalze 24 ist zur Versorgung eines Doppelstrangs ausgebildet. Anders ausgedrückt versorgt ein Teil der Entnahmewalze 24 (Abschnitte 24a bis c) einen ersten Strang mit der Tabakmischung und der andere Teil (Abschnitte 24 d bis f) einen zweiten Strang mit der Tabakmischung. In der 3 sind die Abschnitte 24a, b und c für den vorderen Strang und die Abschnitte 24d, e und f für den hinteren Strang vorgesehen. In der 4 ist lediglich die Entnahmewalze 24 zur Versorgung eines Einzelstrangs dargestellt. Der Abschnitt 24a, also der in Strangrichtung S gesehene erste Abschnitt, ist mit einer Nadelplatte versehen, während die in Strangrichtung S weiter hinten liegenden Abschnitte 24b und c unbenadelt sind. Es besteht auch die Möglichkeit, dass nur der Abschnitt 24b benadelt ist. Dies kann vorteilhaft sein, um eine bessere Durchmischung innerhalb des Strangquerschnitts zu erzeugen. Alternativ können auch nur zwei der drei Abschnitte 24a bis c oder alle Abschnitte 24a bis c benadelt sein. Insbesondere für den anhand der 4 dargestellten Aufbau der Entnahmewalze 24 ist es sinnvoll, auch den Stauschacht 23 auf den entsprechend benadelten Arbeitsbereich der Entnahmewalze 24 zu begrenzen oder für jeden Abschnitt 24a bis c einen separaten Stauschacht 23 vorzusehen. In dem letztgenannten Fall ist es vorteilhaft, die Stauschächte 23 separat zu steuern und/oder zu regeln, so dass eine schachtspezifische Versorgung der einzelnen Abschnitte 24a bis c gewährleistet ist.
-
Die in 2 dargestellte Zuführeinrichtung 12 der Verteilervorrichtung 10 umfasst eine Dosiertrommel 26, die wie der der Eingabevorrichtung 11 zugeordnete Stauschacht 14 in den gemeinsamen Aufnahmeraum 16 mündet. Die Dosiertrommel 26 dient zur direkten Zuführung der Mischungskomponente M2 in den Aufnahmeraum 16. Die Dosiertrommel 26 ist rotierend antreibbar und mit Mulden 27 zur Aufnahme und Abgabe der Mischungskomponente M2 versehen. Insbesondere eignet sich die Dosiertrommel 26 zur Zuführung rieselfähiger Mischungskomponenten M2. Die Mulden 27 sind axial in Strangrichtung S ausgerichtet. Die Dosiertrommel 26 kann als Einzeltrommel oder Mehrfachtrommel ausgebildet sein. Dazu kann die Einzeltrommel in axialer Richtung geteilt sein. Des Weiteren können auch mehrere Einzeltrommeln die Dosiertrommel 26 bilden. Die Breite der Dosiertrommel 26 in axialer Richtung entspricht in einer Ausführungsform der Breite der Entnahmewalze 15. In anderen Ausführungsformen kann die Breite der Dosiertrommel 26 von der Breite der Entnahmewalze 15 abweichen. Für den Fall, dass mehrere Einzeltrommeln die Dosierwalze 26 bilden, kann jeder Einzeltrommel ein eigener Antrieb 28, 29 zugeordnet sein.
-
Zur Versorgung der Dosiertrommel 26 mit der Mischungskomponente M2 ist die Dosiertrommel 26 an eine Speichervorrichtung 30 angeschlossen. Die Speichervorrichtung 30 selbst kann als Mehrfachspeicher zur Aufnahme mehrere Einzelkomponenten (der Mischungskomponente M2) ausgebildet sein. Am Ausgang der Speichervorrichtung 30 im Übergang zur Dosiertrommel 26 ist ein Abstreifer 31 angeordnet, der die gleichmäßige Befüllung aller Mulden 27 sicherstellt.
-
Nicht dargstellt aber dennoch möglich sind Rückführelemente, um den vom Strang geschnittenen/getrimmten Überschusstabak wieder zu verwerten bzw. der Verteilervorrichtung 10 erneut zuzuführen.
-
Im Folgenden wird das Verfahrensprinzip anhand der Zeichnung näher erläutert:
- Die Eingabe der Mischungskomponente M1 über die Eingabevorrichtung 11 bis hin zum Aufnahmeraum 16 ist für alle Ausführungsformen gleich und läuft in bekannter Weise ab. Von extern wird die Mischungskomponente M1 in die Verteilervorrichtung 10 eingegeben. Die Mischungskomponente M1 wird in einer Speicherkiepe 18 aufgenommen und mittels des Förderelementes 19 kontinuierlich dem Sichter 13 zugeführt. In dem Sichter 13 wird die Mischungskomponente M1 gesichtet. Dabei werden nicht zu verarbeitenden Anteile (z.B. Rippen) von zu verarbeitenden Anteilen (z.B. Tabakfasern) getrennt. Lediglich die zu verarbeitenden Anteile werden durch den Luftstrom über die Führung 20 dem Stauschacht 14 zugeführt und im Stauschacht 14 gestaut. Die Entnahmewalze 15 kämmt durch Rotation aus dem Stauschacht 14 die Mischkomponente M1 aus und führt diese mit Hilfe der Schlagwalze 17 dem Aufnahmeraum 16 zu.
-
Die Mischungskomponente M2 kann nun erfindungsgemäß auf verschiedene Weise ebenfalls dem Aufnahmeraum 16 zugeführt werden. Mit der Zugführeinrichtung 12 gemäß 1 wird die Mischungskomponente M2 in einer Speicherkiepe aufgenommen und mittels eines Förderelementes dem Stauschacht 23 zugeführt. In dem Stauschacht 23 wird die Mischungskomponente M2 gestaut. Bei Bedarf kämmt die Entnahmewalze 24 durch Rotation aus dem Stauschacht 23 die Mischungskomponente M2 aus und führt diese mit Hilfe der Schlagwalze 25 dem Aufnahmeraum 16 zu. Das Speichern und Fördern kann auch auf andere Weise erfolgen. Die für die Strangherstellung gewünschte, endgültige Tabakmischung wird also erst hinter dem oder jedem Stauschacht 14, 23 unmittelbar und direkt vor der Strangbildung hergestellt.
-
Enthält die Mischungskomponente M2 keine sichtungskritischen Bestandteile, können die Stauschächte 14, 23 die gleiche Breite aufweisen, so dass beide Mischungskomponenten M1 und M2 über die gesamte Maschinenbreite, also die volle Schachtbreite (in Strangrichtung S) mit entsprechend vollständig benadelten Entnahmewalzen 15, 24 zugegeben werden können. Damit ist der hergestellte Strang über die ganze Länge und über den Strangquerschnitt gleichmäßig mit beiden Mischungskomponenten M1 und M2 versehen. Das bedeutet, dass auch der vom Strang getrimmte Überschusstabak beide Mischungskomponenten M1 und M2 enthält.
-
Enthält die Mischungskomponente M2 sichtungskritische Bestandteile, wird die nur teilweise benadelte Entnahmewalze 24, wie z.B. in 4 dargestellt, und/oder ein Stauschacht 23 mit reduzierter Breite gegenüber dem Stauschacht 14 eingesetzt. Dadurch wird erreicht, dass die Mischungskomponente M2 nur über einen Teil des Strangquerschnitts verteilt ist. Mit anderen Worten wird dadurch ein Strang aufgeschauert, der in radialer Richtung unterschiedliche Tabakmischungen aufweist. Der Überschuss wird von unten vom Strang getrennt, weshalb der Strang in radialer Richtung am weitesten vom Saugband weg nur noch aus der Mischungskomponente M1 bestehen sollte. Der Überschuss wird aus dem dritten (letzten) Abschnitt der Entnahmewalzen 15, 24 gebildet, weshalb der Abschnitt 24c der Entnahmewalze 24 dann unbenadelt ist. Alternativ oder kumulativ kann auch der Stauschacht 23 schmaler ausgebildet sein, so dass die Mischungskomponente M2 z.B. nur auf die ersten beiden Abschnitte 24a und b oder nur auf einen der beiden Abschnitte 24 a oder b fällt. Damit weist die zuletzt aufgeschauerte, also quer zur Strangrichtung S am weitesten vom Saugband entfernte Tabakmischung nur noch die Mischungskomponente M1 auf. Da der Überschusstabak frei von der Mischungskomponente M2 ist (also nur die Mischungskomponente M1 beinhaltet), kann dieser Überschusstabak wieder der Eingabevorrichtung 11 zurückgeführt werden.
-
Die Zuführung der Mischungskomponente M2 über die Dosiertrommel 26 erfolgt entsprechend. Enthält die Mischungskomponente M2 keine sichtungskritischen Anteile, kann die Dosiertrommel 26 über die gesamte Breite der Entnahmewalze 15 die Mischungskomponente M2 zuführen. Handelt es sich bei der Mischungskomponente M2 um sichtungskritische Komponenten, wird die oder jede Einzelkomponente der Mischungskomponente M2 nur über einen Teil der Breite der Entnahmewalze 15 zugegeben.