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Die
Erfindung betrifft ein Maischverfahren zur Herstellung von Kwass-Würze sowie
ein Verfahren zum Herstellen von Kwass.
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Kwass
ist ein uraltes Getränk,
welches traditionell aus Brot, Getreiden, Malzen und Zucker hergestellt
wird, und dem häufig
weitere pflanzliche Stoffe zugegeben werden. Die Fermentation erfolgt
meist mit einer Mischkultur aus Hefen und Milchsäurebakterien, so dass das kohlensäurehaltige
Erfrischungsgetränkt
eine angenehme Säure
hat, aber nur wenig Alkohol enthält.
Bereits seit Jahrhunderten wird dem Kwass eine gesundheitsfördernde
Wirkung zugeschrieben, und es zählt
in Russland, der Ukraine und weiteren Ländern Osteuropas zu den Nationalgetränken. In
den vergangenen Jahren hat dieses althergebrachte Produkt, vor allem
in Russland und der Ukraine einen großen Aufschwung erfahren.
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Hergestellt
wird Kwass heute oftmals mit einer über 50 Jahre alten Anlagentechnik
und nach einer ebenso alten Technologie. Bei dem klassischen Produktionsprozess
kommt es teilweise zu erheblichen Problemen infolge des hohen Roggenanteils, da
Roggen beispielsweise Substanzen wie Pentosane enthält, die
bei unzureichendem Abbau oder starkem Sauerstoffeintrag stark viskositätserhöhend wirken
können
und dadurch die Filtration/Separation negativ beeinflussen. Das
fermentierte Kwass-Roggenmalz enthält zudem Kornpartien, die eine
Lösung
erschweren und die weitere Prozessfähigkeit behindern können.
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Bislang
nehmen die Kwass-Würzehersteller sehr
langwierige und energieaufwändige
Produktionsverfahren in Kauf, wobei die Maischzeiten bis zu 5 Stunden
betragen. Ein aus dem Stand der Technik bekanntes Maischverfahren
ist in 3 gezeigt. Dabei werden zwei Teilmaischen parallel
zueinander oder nacheinander erzeugt. In einer ersten, meist größeren (Rohfrucht)Teilmaische,
wird unvermälztes Getreide
(z. B. Roggen, Gerste, Mais) zusammen mit Wasser bei tiefen Temperaturen
eingemaischt. Zudem werden technische Enzyme und/oder kleine Malzanteile
(als Enzymspender) dazugegeben. Anschließend wird die Rohfruchtmaische
stufenweise (vorzugsweise unter Einhaltung von bestimmten Rasten
bei unterschiedlichen Temperaturen), auf Kochtemperatur (ca. 100°C) erhitzt
und das Gemisch mehrere Minuten bei dieser Temperatur gehalten.
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Meist
parallel dazu (zeitlich versetzt) wird die kleinere zweite Malzmaische
kalt eingemaischt und ihr pH-Wert auf etwa 5,0 bis 5,5 eingestellt.
Nun werden die zwei Maischen zusammengeführt. Dies geschieht dadurch,
dass die kochende Maische (Rohfruchtmaische) zur kälteren Maische
(Malzmaische) zugebrüht
wird. Da jedoch der Anteil der 100°C heißen Rohfruchtmaische meistens
zu groß ist,
kann nicht die gesamte Menge auf einmal zu der zweiten Teilmaische
zugefügt
werden, da ansonsten die Temperatur der Malzmaische zu stark ansteigen
würde und
somit wichtige Rasten bei bestimmten Temperaturen übersprungen
werden würden.
Diese jeweiligen Rasten sind jedoch notwendig, da bestimmte Substanzen
durch die Enzyme abgebaut werden müssen und die einzelnen Enzymgruppen
nebst pH-Optimas auch Temperaturoptimas haben. Werden also bestimmte
Temperaturniveaus übersprungen,
können
wichtige Enzyme nur noch eingeschränkt funktionieren, oder gar
geschädigt
werden, so dass eine Umsetzung bestimmter Stoffklassen verhindert
oder erschwert wird. Daher wird immer nur ein Teil der heißen Rohfruchtmaische
zur Malzmaische zugebrüht
(in 3 gestrichelt dargestellt), um so die schrittweisen
Temperaturerhöhungen
beizuführen.
Die fertige Maische hat nun eine Konzentration von z. B. 12 bis
16° Plato.
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Da
die Rohfruchtmaische nur schrittweise der kälteren Malzmaische zugeführt werden
kann, werden über
einen langen Zeitraum zwei Maischvorrichtungen, d. h. z. B. zwei
Maischbottiche blockiert, so dass keine hohe Sudfolge mit nur zwei
Gefäßen möglich ist.
In der Getränkeproduktion
sind jedoch 10 bis 14 Sude pro Tage wünschenswert. Eine hohe Sudfolge
ist somit nur durch einen hohen anlagetechnischen Aufwand (z. B.
Maische- oder Pufferbehälter)
zu realisieren. Darüber
hinaus ist der Energieaufwand bei dem bekannten Maischprozess groß. Des Weiteren
kann bei dieser Verfahrensweise die Prozessabwärme nicht optimal genutzt werden.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein energiesparendes verbessertes Maischverfahren zur Herstellung von
Kwass-Würze
bereitzustellen, welche dann zu Kwasswürzekonzentrat oder direkt zu
Kwass weiter verarbeitet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Kwass-Maischverfahren gemäß Anspruch 1 und ein Herstellungsverfahren
nach Anspruch 12 gelöst.
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Dadurch,
dass gemäß der vorliegenden
Erfindung beim Maischen die erste Teilmaische nun nicht mehr auf
Kochtemperatur (ca. 100°C)
aufgeheizt wird, kann hier der Energieaufwand reduziert werden.
Darüber
hinaus ergibt sich hier der Vorteil, dass die heiße erste
Teilmaische der zweiten kälteren Teilmaische
nicht schrittweise zugefügt
werden muss, sondern dass die beiden Teilmaischen auch auf einmal
miteinander vermischt werden können,
da die Mischtemperatur dann nicht zu stark ansteigt, d. h. vorzugsweise
nicht über
60°C bis
65°C. Dies
bedeutet in der Praxis, dass dann das entleerte Maischgefäß wieder
schneller für
den nächsten
Sud zur Verfügung
steht. So kann durch dieses Verfahren die Sudzahl pro Tag deutlich
erhöht
werden oder auf weitere (Maisch)Gefäße verzichtet werden. Das Erhitzen der
Teilmaische (in Schritt a) kann in einer ersten Maischvorrichtung
erfolgen und das Einmaischen (in Schritt b) der zweiten Teilmaische
in einer zweiten Maischvorrichtung, wobei die Teilmaischen dann
entweder in der ersten oder zweiten Maischvorrichtung vermischt
werden können.
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Es
ist jedoch auch möglich,
dass die zweite Teilmaische auch in der ersten Maischeinrichtung eingemaischt
wird, was ebenfalls ein Maischgefäß spart.
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Es
ist auch möglich,
dass man in die heiße erste
(Roggen)Teilmaische zunächst
kaltes Wasser gibt und dann das Malz einmaischt.
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Das
Einmaischen kann direkt in der Maischvorrichtung, d. h. dem Maischbottich
erfolgen oder aber auch mit Hilfe eines Vormaischers.
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Die
Temperatur, auf die die erste Teilmaische in Schritt a aufgeheizt
wird liegt insbesondere in einem Bereich von 75°C bis 90°C, vorteilhafter jedoch in einem
Bereich von 80°C
bis 85°C.
Die Temperatur der ersten Teilmaische von 75°C bis 90°C vorzugsweise 80°C bis 85°C reicht
aus, um eine Verzuckerung der Roggenstärke zu gewährleisten und die Aktivität der thermisch
stabilen Amylasepräparate
zu erhalten. Der Erhalt der Amylaseaktivität spart zudem Kosten für weitere
Enzympräparate
im weiteren Produktionsprozess.
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Vorteilhafterweise
wird beim Erwärmen
der ersten Teilmaische eine Rast oder mehrere kürzere Rasten in einem Temperaturbereich
von 56°C
bis 70°C
eingehalten. So können
die kristallinen Stärkemoleküle effektiver
aufgebrochen, d. h. verkleistert werden (dies geschieht beim Roggen
je nach Sorte und Jahrgang bei Temperaturen zwischen 56°C und 70°C). Weil
häufig
keine sortenreinen Chargen erhältlich
sind und die exakte Bestimmung der jeweiligen Verkleisterungstemperatur
mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist, kann erfindungsgemäß durch
Rasten in diesem Bereich ein effizienter und rohstoffspezifischer
Maischprozess realisiert werden.
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Die
Einmaischtemperatur der ersten Teilmaische liegt bei 30 bis 65°C, vorzugsweise
bei 35 C bis 55°C.
Dies hat mehrere Vorteile. Zum einen wird eine Klumpenbildung der
meist fein ausgemahlenen Getreide verhindert, zum anderen kann eine
effektivere Wärmerückgewinnung
betrieben werden. So kann das warme Wasser, welches z. B. bei der
Kochung im Pfannendunstkondensator hergestellt wird und/oder welches
bei der Würze
bzw. Konzentratkühlung
anfällt
in effektiver Weise verwendet werden. Außerdem ist eine sinnvolle Verwendung
des warmen Glattwassers (extrakthaltiges Auswaschwasser) welches
bei der Filtration anfällt,
möglich.
Der erfindungsgemäße Einmaischtemperaturbereich
ermöglicht
daher eine wirtschaftlich effektive Wärmerückgewinnung und einen geringeren
Energieverbrauch.
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Vorteilhafterweise
ist die erste Teilmaische eine Roggenteilmaische, die Wasser, technische
Enzyme und Mittel zur pH-Werteinstellung umfasst, und als Rohstoff
Roggen bzw. Roggenerzeugnisse, insbesondere Roggenmehl und fermentiertes Kwass-Roggenmalz
enthält.
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Weil
die erste Teilmaische, als Rohstoff vorwiegend den gesamten Roggenanteil
der Gesamtmaische (Anteil des Roggens in der ersten Teilmaische
beträgt
vorteilhafterweise 90–100%
des Gesamtroggenanteils der Gesamtmaische) umfasst, kann bei der
Temperaturführung
und der pH-Wert-Einstellung speziell auf die Roggenerzeugnisse eingegangen
werden. Demnach weist die erste Teilmaische als Rohstoff vorteilhafterweise
ausschließlich
Roggen bzw. Roggenerzeugnisse auf.
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Die
zweite Teilmaische umfasst Wasser, vorteilhafterweise technische
Enzyme, Mittel zur pH-Werteinstellung sowie Gerste und Gerstenmalz. Denkbar
sind jedoch alternativ oder zusätzlich
auch Zusätze
aus Weizen, Mais, Buchweizen, Reis (wobei dieser zuvor gekocht werden
muss) und Kartoffeln bzw. aus deren Erzeugnissen.
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Die
erste Teilmaische wird mit einem hohen Rohstoffanteil hergestellt,
wobei das Einmaischverhältnis
(Schüttungshauptgussverhältnis) Rohstoffmenge
(kg)/Wassermenge (l) in einem Bereich von 1:2 bis 1:3,4, insbesondere
1:2,5 bis 1:3 liegt. Eine derartige dicke Teilmaische bringt eine
höhere
Vorderwürzekonzentration,
insbesondere in einem Bereich von 18 bis über 28° Plato mit sich. Da die Würze in vielen
Betrieben für
die Vergärung
verdünnt
oder zuvor eingedampft wird, ist eine höhere Extraktkonzentration anzustreben.
Dadurch können
bei gleicher Leistung die entsprechenden Sudgefäße und Armaturen kleiner ausgelegt
werden, was zu einer Einsparung der Investitionskosten führt. Außerdem können die
Energiekosten für
das Erhitzen der Maische reduziert werden. Falls die Würze eingedampft
wird, erhöht
eine höhere
Ausgangskonzentration die Effizienz der Eindampfanlage, da weniger
Wasser ausgetrieben werden muss. Dementsprechend ist das zuvor genannte
Einmaischverhältnis
optimal zur Erzeugung einer hohen Vorderwürzekonzentration und sowohl
Investitions- wie auch Betriebskosten können dadurch reduziert werden.
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Weil
die erste Roggenteimaische vorteilhaftsweise aus 40–80% besteht,
enthält
die zweite Teilmaische (Restmaische) vorteilhaftsweise 20–60% der
gesamt eingesetzten Rohstoffe.
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Auch
die zweite Teilmaische wird aus den oben erwähnten Gründen dick, mit einem Gussverhältnis von
1:2 bis 1:3,4, insbesondere 1:2,5 bis 1:3 hergestellt.
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Um
die Temperatur der ersten Roggenteilmaische zu verringern liegen
die Einmaischtemperatur der zweiten Teilmaische je nach Einmaischverfahren
vorteilhaftsweise bei 5°C
bis 25°C,
vorzugsweise bei 10 C bis 15°C.
Weil jedoch die Gefahr besteht, dass es bei derartig tiefen Temperaturen
zu einer Klumpenbildung kommt, kann auch erst das kalte Wasser,
welches für
die zweite Teilmaische verwendet wird, mit der ersten Roggenteilmaische
zusammengeführt
werden, so dass sich eine entsprechend kühlere Mischtemperatur von 35°C bis 65°C einstellt. Anschließend können die
restlichen (kühlen)
Rohstoffe in die jetzt verdünnte,
kühlere
Roggenmaische klumpenfrei eingemaischt werden.
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Durch
diesen Prozess sollte ein Gussverhältnis der Gesamtmaische von
1:2 bis 1:3,4, insbesondere 1:2,5 bis 1:3 resultieren. Die Gesamtmaischetemperatur
sollte anfangs unterhalb von 65°C
liegen.
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Vorteilhafterweise
wird zumindest in Schritt c, vorzugsweise jedoch während des
gesamten Einmaisch- und Maischprozesses die Maische mit Hilfe eines
Rüttelsystems
mechanisch in Schwingungen versetzt. Das Rütteln wirkt sich günstig auf
den enzymatischen Abbau der Stärke
aus und verringert eine Gasanhaftung an die Partikel. Durch das
Rütteln kann
die Maischdauer reduziert werden. Darüber hinaus kann sich die Filtrierbarkeit
des fertigen Kwasses verbessern.
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Bei
einem Verfahren zum Herstellen von Kwass werden zunächst Rohstoffe
bereitgestellt, insbesondere geschrotetes Malz und zerkleinerte
Rohstoffe (Getreide). Die mit Wasser vermischten Rohstoffe werden
einem Maischprozess unterzogen, Um die noch enthaltenen Partikel
der Maische abzutrennen erfolgt eine Separation z. B. mittels Läuterbottich,
Maischefilter oder Zentrifuge. Nach einer Erhitzung erfolgt die
Gärung
der Kwass-Würze
sowie optional eine Filtration des erzeugten Kwass. Schließlich können noch
Zusatzstoffe wie Zu cker und/oder Aromen sowie Säuren, Farbstoffe, Stabilisierungs- und
Konservierungsmittel zugesetzt werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform kann
nach dem Abläutern/Filtrieren/Separieren
die Kwass-Würze
erhitzt werden, wobei vorteilhafterweise danach der Heißtrub abgeschieden
werden sollte.
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Die
Würze kann
auch vor der Gärung
eingedampft und somit konzentriert werden. Das hergestellte Konzentrat
kann zudem gekocht werden, um so die gewünschten sensorischen Eigenschaften
einzustellen. Anstatt dessen können
jedoch auch entsprechende Zusatzstoffe wie Aromen und Farbstoffe zugesetzt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme der folgenden
Figuren näher
erläutert.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Fließbild einer Kwass-Brauerei
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 zeigt
einen Temperaturverlauf in Abhängigkeit
der Zeit gemäß dem erfindungsgemäßen Maischverfahren,
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3 zeigt
einen Temperaturverlauf in Abhängigkeit
der Zeit gemäß einem
Maischverfahren nach dem Stand der Technik.
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In
Zusammenhang mit dem in 1 gezeigten Fließbild einer
Kwass-Brauerei wird das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren für Kwass
näher erläutert.
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Zunächst erfolgt
das Bereitstellen von Rohstoffen, insbesondere von geschrotetem
Malz und zerkleinerten Getreiden.
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Als
Rohstoffe kommen Roggen (z. B. in Form von Roggen und/oder Roggenmalz
und/oder fermentierten Kwass-Roggenmalz und/oder Roggen(Misch)-Brot),
Gerste (Gerste und/oder Gerstenmalz und/oder Gersten(Misch)-Brot),
Weizen (Weizen und/oder Weizenmalz und/oder Weizen(Misch)-Brot),
Mais (Mais und/oder Mais(Misch)-Brot) in Frage. Weitere denkbare
Rohstoffe sind Buchweizen und Buchweizenerzeugnisse, Reis und Reiserzeugnisse,
Kartoffel und Kartoffelerzeugnisse sowie andere exotische Zucker-
oder Stärkehaltige
Ingredienzien.
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Wie
aus dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
hervorgeht, werden die angelieferten Rohstoffe z. B. über eine
Schüttkuhle 1 entleert
und mittels einer Beförderungseinrichtung
zu einem Vorreinigungssystem 2 transportiert. Anschließend gelangt
das, von groben Verunreinigungen befreite Gut, in die Silos 3,
in denen es eingelagert wird. Bei Bedarf wird das Getreide dann
aus den Silos entnommen und über
einen Plansichter und Steinausleser 4 nachgereinigt. Von
dort aus wird es zu den entsprechenden Schrotsystemen transportiert.
Dabei werden Malze über
eine Walzenmühle 5 (nass)geschrotet,
wohingegen Rohfrucht mittels einer (Hammer)mühle, insbesondere Hammermühle 6 zerkleinert
wird. Beispielsweise kann dann in einem (Schnecken)transporteur
das vorgemaischte Gut mit Kalziumchlorid, Säure oder Lauge oder andere
ph-einstellende Mittel über
eine entsprechende Einrichtung 7 versetzt werden, so dass
es einen für
den enzymatischen Abbau idealen pH-Wert erreicht.
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Der
eigentliche Maischprozess findet gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
in zwei Maischgefäßen 8a,
b statt, die gleichartig ausgebildet sein können und die auch als Maischepfannen
verwendet werden können.
In bekannter Weise sind die Maischgefäße mit einem Rührwerk und
Heizvorrichtungen ausgestattet. In den Maischgefäßen 8a, b werden die
Rohstoffe mit Wasser eingemaischt, wie nachfolgend noch näher erläutert wird.
Um eine verbesserte, sauerstoffarme Arbeitsweise zu gewährleisten,
weisen die Maischgefäße Rüttler 9 auf,
die die Maische mechanisch in Schwingung versetzen. Dabei bewegen
sich die Rüttler
(beispielsweise mindestens ein Rüttelstab)
mechanisch in der Maische hin und her (z. B. mit einer variierenden
Frequenz). Der Maische können
entsprechende Enzyme und Mittel zur pH-Werteinstellung beigefügt werden.
Die Enzymgabe erfolgt hier manuell über das Mannloch 10.
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Nach
Beendigung des Maischprozesses, d. h. bei Erreichen der Jodnormalität wird die
Maische geläutert/filtriert
und dabei beispielsweise in den Läuterbottich 11 gepumpt.
Das Läutern
kann jedoch auch mittels Maischefilter, Zentrifuge oder einer anderen Vorrichtung
zur Separation erfolgen. Die geklärte Würze wird in einem Vorlaufbehälter 12 aufgefangen. Nachdem
eine ausreichende Auslaugung der Treber erfolgt ist, wird das Glattwasser
im Glattwasserbehälter 13 aufgefangen
und die Treber in den Treberbunker 14 transportiert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform kann
die Würze
einer Kochvorrichtung 15 zum Würzekochen geleitet werden.
Dieser ist mit einem (Hopfen)dosiergefäß 16 ausgestaltet,
so dass Früchte oder
andere Zusatzstoffe an dieser Prozessstelle zugefügt werden
können.
Die bei der Kochung entstehenden Brüden werden im Gegenstrom mittels
Kaltwasser, z. B. über
einen Pfannendunstkondensator 17 abgekühlt. Das so entstandene Warmwasser
wird in einem Warmwassertank 18 aufgefangen und kann z.
B. zum Einmaischen des nächsten
Sudes verwendet werden. Sobald die Kochung beendet ist wird die Würze vom
Heißtrub
befreit, beispielsweise mittels Whirlpool oder einer anderen Vorrichtung 19.
Von dort aus wird die Würze
in einen Pufferbehälter 20 gepumpt,
so dass ein kontinuierlicher Zufluss in eine Eindampfanlage 21 gewährleistet
werden kann. Weil die evt. anschließende Konzentratkochung nicht
kontinuierlich abläuft,
wird das Konzentrat in einen Sammelbehälter 22 aufgefangen.
Danach wird es erhitzt, insbesondere mittels Platten- oder Rohrbündelwärmetauscher 23 und
in einen Konzentratkocher 24 eingeleitet. Dort erfolgt
eine Überdruckkochung
unter kontinuierlichem Rühren.
Nach Beendigung der Kochung wird das heiße Konzentrat erneut über einen Wärmetauscher
insbesondere Platten- oder Rohrbündel
wärmetauscher 25 abgekühlt und
in die Konzentratlagertanks 26 gepumpt. Bei Bedarf kann
es von dort aus entweder zum Verkauf abgefüllt oder wie dargestellt innerbetrieblich
weiterverarbeitet werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird das Kochen der Kwass-Würze
mit den Einrichtungen 15 bis 18 und die Heißtrubabscheidung
nicht durchgeführt.
Nach dem Läutern
kann die Würze
in einen Puffertank geleitet und danach erhitzt und eingedampft
werden (oder erst erhitzt, dann gepuffert und dann eingedampft),
um das Konzentrat zu gewinnen.
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Es
ist auch möglich,
Kwass direkt, ohne Eindampfung der Kwass-Würze herzustellen. Dann kann
man die Komponenten 20 bis 28 einsparen.
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Bei
Herstellung eines Kwasses aus Kwass-Würzekonzentrat, wird dieses
in einer Ausmischvorrichtung 27 mit Wasser verdünnt und
mit der entsprechenden Menge an Zuckersirup versetzt. Wurde vorab
kein Konzentrat hergestellt, so kann die Würze entweder unvermischt verwendet
oder ebenfalls mit Wasser verdünnt
werden, um einen entsprechenden Würzegehalt zu erhalten.
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Um
Fremdkontaminationen bei der Gärung zu
vermeiden, kann das Würzezuckersirupgemisch mit
Hilfe Erhitzungseinrichtung 28 pasteurisiert bzw. kurzzeiterhitzt
werden. Anschließend
können
Milchsäurebakterien
aus dem Assimilator 29 und Hefen aus dem Assimilator 30 in
den Würzestrom
eindosiert werden.
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Kwass
sollte immer ein fermentiertes Produkt sein. Dabei ist es den Herstellern überlassen,
ob Sie:
- • Eine
Mischfermentation anwenden, bei der sich die Organismen zusammen
im Tank befinden, oder ob Sie
- • Die
Hefe und Milchsäure
in separaten Behältnissen
fermentieren lassen und danach die beiden entstandenen Produkte
miteinander verschneiden (Dabei können sogar jeweils einzelne
Organismenstämme
separat behandelt werden). Oder ob Sie:
- • Entweder
nur eine Fermentation mit Hefen durchführen und anschließend technische
Milchsäure
geben, oder eine milchsaure Fermentation erfolgt und die Aromen
aus der Hefevergärung optionell
zugefügt
werden.
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Die
Gärung
erfolgt in Fermentationstanks 31, hier als kombinierte
Gär- und
Drucktanks dargestellt. Nach der Fermentation wird das meist noch
warme Produkt (die Gärung
erfolgt meist bei Temperaturen von 15–42°C, vorzugsweise bei 30–40°C) vorzugsweise
zunächst
in einem Wärmetauscher 32 (vorzugsweise
Platten/oder Rohrbübdelwärmetauscher) abgekühlt. Anschließend kann
das kühlere
Kwass filtriert werden. Dabei wird bevorzugt zunächst ein Großteil der
Mikroorganismen sowie enthaltene Partikel mit einer Zentrifuge 33,
abgeschieden. Anschließend
erfolgt eine Filtration, vorteilhafterweise eine Anschwemmfiltration.
Dabei wird in den Produkt Strom durch eine Zufuhr 34 angerührte Kieselgurmischung
eindosiert und das Produkt mit Hilfe des Anschwemmfilters, z. B.
Anschwemmkerzenfilter 35 filtriert. Anschließend kann
optionell eine Entkeimungsfiltration erfolgen.
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Das
Kwass wird dann über
einen Sammelbehälter 36 Drucktanks
(in diesem Fall Gär-
und Drucktanks) geleitet. Um die Ratio (Zucker-Säure-Verhältnis) im Fertiggetränk einzustellen,
wird Zucker benötigt.
Dieser sollte Idealerweise in Sirupform vorliegen, oder als solcher
hergestellt werden. Dies geschieht beispielsweise, indem der angelieferte
Kristallzucker in eine automatische Entleerstation 37 eingebracht wird.
Von dort aus kann der Transport in die Zuckersilos 38 erfolgen,
so dass für
den Lösungsprozess immer
ein ausreichender Zustrom erfolgen kann. Nachdem der Zucker kontinuierlich
in der Einrichtung 39 gelöst wurde, wird der Sirup mit
Hilfe des Pasteurs/Kurzzeiterhitzer 40 pasteurisiert/kurzzeiterhitzt. Über die
Einrichtung 41 kann bei bedarf Aktivkohle zugegeben werden
und eine Filtration über 42 erfolgen
Danach wird der Zuckersirup in die entsprechenden Tanks 43 eingelagert.
Andere Zusatzstoffe können
pulverförmig
angeliefert werden und müssen dann
vor dem Einbringen in den Prozess in den entsprechenden Lösebehältern 44 zu
Konzentraten ausgemischt/gelöst
werden. Dieses wird dann in Konzentratlagertanks 45 eingelagert.
Ebenso wird mit Sirupen verfahren, die in Fässern angeliefert werden. In
einem Mischer 46 erfolgt dann die Ausmischung des Kwasses.
Dabei kann die fermentierte Kwasswürze (jetzt: Kwass) beispielsweise
mit den folgenden Zusätzen
versetzt werden: Zucker(sirup), Säuren, Kwasswürze, Farbmittel,
Stabilisatoren, Aromen, Konzentraten, Säfte, Nektare und/oder Konservierungsmitteln.
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Das
Fertigprodukt wird mit Hilfe eines Erhitzers 47 kurzzeiterhitzt
und zu den Füllern 48, 49 geleitet
in denen es in die verschiedensten Gebinden abgefüllt werden
kann.
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Zur
Entsorgung wird die gebrauchte Kieselgur in den Tank 50 geleitet
und die Organismen in den Autolysetank 51 transferiert.
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Im
Nachfolgenden wird das erfindungsgemäße Kwass-Maischverfahren im
Zusammenhang mit 2 beispielhaft näher erläutert. Zunächst kann eine
erste Teilmaische, insbesondere Roggenteilmaische in der Einmaischstrecke 7 oder
in einem Maischbottich (z. B. 8a) eingemaischt werden.
Hier umfasst die Roggenteilmaische beispielsweise Roggenmehl, fermentiertes
Kwass-Roggenmalz sowie Wasser.
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Im
Vergleich zum Stand der Technik wird hier warm eingemaischt und
zwar in einem Bereich von 30 bis 65°C, idealerweise 35 bis 55°C. Dabei
wird das zuvor kalte Brauwasser durch Abwärme aus dem Prozess aufgewärmt (P1)
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Weil
fermentiertes Roggenmalz sehr sauer ist, muss der pH-Wert beim Einmaischen
auf z. B. 5,6 bis 6,5 (gegebenenfalls durch Laugegabe) eingestellt werden,
so dass die Enzyme optimal wirken können. Die Zugabe von zytolytischen-,
proteolytischen- und amylytischen- und pentosanabbauenden Enzymen sowie
die Gabe von thermisch stabilen Amylasen ist für die Roggenteilmaische sinnvoll
und sollte je nach Rezeptur entsprechend angepasst werden. Es können jedoch
auch andere Enzyme eingesetzt werden.
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Vorteilhafterweise
ist das Einmaischverhältnis
(Gussverhältnis)
von Rohstoffmenge (kg)/Wassermenge (l) in einem Bereich von 1:2
bis 1:3,4, insbesondere 1:2,5 bis 1:3. Die dickere Maische ermöglicht einen ökonomischeren
Maischprozess, da Kwass-Würzen
mit einer höheren
Vorderwürzekonzentration
von 18 bis über
28° Plato
erzeugt werden können
und dadurch der apparative Aufwand bei gleicher Leistung, sowie
die laufende Kosten (z. B. für die
Maischeerhitzung und den Pumpenbetrieb) sowie die Folgekosten (z.
B. Für
das Eindampfen der Würze)
reduziert werden können.
Da die Würze
in vielen Betrieben für
die Vergärung
verdünnt
oder zuvor gar eingedampft wird ist diese hohe Extraktkonzentration anzustreben.
Dadurch können
bei gleicher Leistung die entsprechenden Sudgefäße und Armaturen kleiner ausgelegt
werden, was zu einer Einsparung von Investitionskosten führt. Außerdem können Energiekosten
für das
Erhitzen der Maische gespart werden. Falls die Würze eingedampft wird, erhöht eine
höhere Ausgangskonzentration
die Effizienz der Eindampfanlage, da weniger Wasser ausgetrieben
werden muss. Weil jedoch eine dickere Maische die enzymatischen
Reaktionen erschwert und dementsprechend mehr technische Enzyme
zugegeben werden müssen,
gilt es den Schnittpunkt zwischen sinnvollem Einmaischverhältnis und
zusätzlichen
Mehrkosten für
Enzympräparate
individuell und rezeptabhängig zu
ermitteln.
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Nach
dem Einmaischen müssen
die kristallinen Stärkemoleküle aufgebrochen,
d. h. verkleistert werden. Dies geschieht beim Roggen jeweils sorten- und
jahrgangsabhängig
bei Temperaturen zwischen 56 bis 70°C. Weil häufig keine sortenreinen Chargen erhältlich sind,
und die exakte Bestimmung der jeweiligen Verkleisterungstemperatur
mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist, ist es sinnvoll ein
allgemein anwendbares Maischschema zu verwenden. Dementsprechend
wird in dem dargestellten Beispiel eine Rast, (möglich wären auch mehrere kürzere Rasten
innerhalb der Temperaturspanne) zwischen 56 und 70°C eingehalten
(P2). Die Gesamtdauer der Rast beträgt etwa 10 bis 40 Minuten,
vorzugsweise jedoch 10 Minuten. Bei den in 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel
wird die Rast bei ca. 54°C
für 10
Minuten eingehalten. Die Aufheizrate liegt z. B. etwa in einem Bereich
von 0,5°C/min
bis 2,5°C
pro Minute. Das Kochen der Roggenteilmaische (bei ca. 100°C), d. h.
der ersten Maische ist nicht notwendig. Eine maximale Aufwärmtemperatur,
bzw. Teilmaischetemperatur von 70°C
bis 90°C,
insbesondere 75°C
bis 85°C reicht
aus, um die Roggenstärke
zu verzuckern und die Aktivität
der thermisch stabilen Amylasepräparate zu
erhalten. Der Erhalt der Amylaseaktivität spart zudem Kosten für weitere
Enzympräparate
im weiteren Produktionsprozess. Die erste Teilmaische wird dann etwa
5 bis 40 Minuten, insbesonders 10 Minuten, auf der erhöhten Teilmaischtemperatur
von 80°C
bis 90°C
bzw. 80°C
bis 85°C
gehalten. Daher wurde in dem in 2 illustrierten
Beispiel eine 10 minütige Rast
bei 80°C
dargestellt.
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Weil
das industriell hergestellte Kwass ein Roggenbrotaroma aufweisen
soll (und aufgrund der Verfügbarkeit
und des Preises) beträgt
der Roggen(mehl)anteil vorzugsweise 30 bis 80% der gesamt eingesetzten
Rohstoffe. Das fermentierte Kwassroggenmalz ist zusätzlich ausschlaggebend für das Aroma
und die Farbgebung verantwortlich. Daher beträgt der Anteil an fermentiertem
Kwassroggenmalz vorteilhaftsweise 10 bis 50% der gesamt einge setzten
Rohstoffe. Damit ergibt sich für
die erste Roggenteilmaische vorteilhaftsweise ein Gesamtrohstoffanteil
von 40 bis 80%.
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Um
die restlichen Rohstoffe wie z. B. Gerstenmalz und Gerste (aber
auch die anderen oben erwähnten
Rohstoffe) ebenfalls zu verzuckern, werden diese ebenfalls einem
Maischprozess unterzogen. (P3).
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Auch
die zweite Teilmaische wird aus den oben erwähnten Gründen dick, mit einem Gussverhältnis von
1:2 bis 1:3,4, insbesondere 1:2,5 bis 1:3 hergestellt.
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Um
die Temperatur der ersten Roggenteilmaische zu verringern liegen
die Einmaischtemperatur der zweiten Teilmaische je nach Einmaischverfahren
vorteilhaftsweise bei 5°C
bis 25°C,
vorzugsweise bei 10 C bis 15°C.
Weil jedoch die Gefahr besteht, dass es bei derartig tiefen Temperaturen
zu einer Klumpenbildung kommt, kann auch erst das kalte Wasser,
welches für
die zweite Teilmaische verwendet wird, mit der ersten Roggenteilmaische
zusammengeführt
werden, so dass sich eine entsprechend kühlere Mischtemperatur von 35°C bis 65°C einstellt. Anschließend können die
restlichen (kühlen)
Rohstoffe in die jetzt verdünnte,
kühlere
Roggenmaische klumpenfrei eingemaischt werden.
-
Durch
diesen Prozess sollte ein Gussverhältnis der Gesamtmaische von
1:2 bis 1:3,4, insbesondere 1:2,5 bis 1:3 resultieren. Die Gesamtmaischetemperatur
sollte anfangs unterhalb von 65°C
liegen.
-
Die
Temperatur der Gesamtmaische wird dann stufenweise erhöht, bis
die Gesamtmaische jodnormal ist.
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Weil
die Roggenteilmaische nicht gekocht wird (und dementsprechend kälter ist
als die traditionell hergestellte Rohfruchtkochmaische) kann die
gesamte Menge der kalten Malzmaische zugeführt werden, ohne dass ein zu
starker Temperaturanstieg (über
60 bis 65°C)
erfolgt (P4). Dabei bietet die beispielhaft dargestellte Anlage
verschiedene Möglichkeiten
dies zu tun. Einige davon sind:
- • Eine Möglichkeit
wäre die
Rohstoffe in der Einmaischstrecke 7 mit kaltem Wasser zu
versetzen (Vorzugsweise auch in einem Gussverhältnis von 1:2,5 bis 1:3) Anschließend könnte das
Gemisch (zweite Teilmaische) zu der ersten Roggen-Teilmaische (z.
B. in Behälter 8a)
zugeführt
werden, so dass sich die Gesamtmaische entsprechend abkühlt (im
Bsp. Auf 54°C).
- • Alternativ
dazu könnte
auch zunächst
nur das kalte Wasser der zweiten Teilmaische zu der ersten Roggenteilmaische
(z. B. In 8a) gegeben werden, so dass sich eine entsprechende
Abkühlung und
Verdünnung
der Roggenteilmaische vollzieht. Anschließend könnten die restlichen Rohstoffe
in die verdünnte,
kühlere
Roggenmaische eingebracht werden.
- • Eine
andere Möglichkeit
bietet sich wenn im anderen Maischbottich (z. B. 8b) die
zweite Teilmaische zeitlich versetzt kalt angestellt wird. Dann kann
entweder der Inhalt des Behälters 8a in 8b gegeben
werden oder umgekehrt.
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Dies
bedeutet in der Praxis, dass immer ein Maischgefäß entleert wird und für einen
weiteren Sud zur Verfügung
steht, so dass durch dieses Verfahren die Sudzahl pro Tag deutlich
erhöht
werden-, oder auf ein weiteres Maischgefäß verzichtet werden kann.
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Um
die gewünschten
Eigenschaften der Gesamtmaische zu erhalten (vorzugsweise: Ein Gussverhältnis von
1:2,5 bis 1:3, Einen pH-Wert um 5,5 bis 6,5, Eine Temperatur von
unter 65°C
und eine benötigte
Enzymausstattung der Gesamtmaische) können weitere Ingredienzien
zugegeben werden die diese Eigenschaften bewirken (z. B. Lauge,
Säure,
Enzyme, Rohstoffe).
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Die
Mischtemperatur der beiden Maischen beträgt hier in etwa 53°C.
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Die
Gesamtmaische wird weiter erhitzt wird, wobei es insbesondere eine
Eiweißrast,
bei einer Temperatur von 45°C
bis 60°C über eine
Dauer von 5 bis 50 Minuten, eine Maltoserast bei 60°C bis 70°C über eine
Dauer von 5 bis 50 Minuten und einer Verzuckerungsrast in einem
Temperaturbereich von 70°C
bis 80°C über eine
Dauer von 5 bis 50 Minuten eingehalten wird. Es ergibt sich idealerweise
eine Vorderwürzekonzentration
von 18 und über
28° Plato.
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Während des
gesamten Einmaisch- und Maischprozesses wird auf eine sauerstoff/luftarme Arbeitsweise
geachtet. Das Rüttelsystem
wird vorzugsweise im gesamten Einmaisch- und Maischprozess verwendet.
Das Maischverfahren wird bis zur vollständigen Verzuckerung, d. h.
bis Jodnormal durchgeführt.
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Die
erzeugte Würze
wird dann zur Partikelentfernung (hier im Läuterbottich) weitergeleitet.
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Das
erfindungsgemäße Maischverfahren spart
Energie, verringert die Investitionskosten und Betriebskosten der
Anlage und ist für
viele unterschiedliche Rezepte und Roggensorten geeignet und steigert
die Rohstoffausbeute.
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Bei
der Herstellung von Kwass können
neben den Roh- und Grundstoffen auch noch Zusatzstoffe eingesetzt
werden.
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Als
Zusatzstoffe werden diverse süßende oder
säuernde
Ingredienzien sowie geschmacksgebende Zutaten wie Obst und Gemüsesorten
sowie würzende
Ingredienzien zugesetzt. Beispielhaft dafür sind: Zucker und Zuckererzeugnisse
(Karamellzucker, Zuckerkulör,
Melasse etc.), Süßstoffe
(künstlich wie
Aspartam oder natürlich
wie Honig), Säuren, künstliche
oder natürliche
Zitronen- oder Milchsäuren etc.),
Obst und Obsterzeugnisse (Kern-, Stein-, Beerenobst), Nüsse und
Nusserzeugnisse (Erdbeeren), würzende
Stoffe: Minze, Hopfen, Zwiebeln, Knoblauch, Kümmel, Salz, Pfeffer, Chili
etc., natürliche und/oder
künstliche
Aromen wie Vanillin, aber auch Raucharoma, Brotaroma, brenzliges
Aroma. Die Aromen können
zu verschiedenen Prozessschritten wie beispielsweise vor der Gärung oder
nach der Gärung/Filtration
zugegeben werden.
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Beispiel zur Herstellung von
Kwass
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Bei
dem hergestellten Kwass, werden als Rohstoffe Roggenmehl, Gerste,
Gerstenmalz und fermentiertes Kwass-Roggenmalz zur Kwass-Würzekonzentratherstellung
verwendet. Dabei wurde folgende Rezeptur gewählt: 20% fermentiertes Kwass-Malz,
15% Gerstenmalz, 25% Gerste, 40% Roggenmehl.
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Das
fermentierte Kwass-Malz und das Gerstenmalz wurden in einer Zweiwalzmühle (0,8
mm Walzenabstand) geschrotet. Die Gerste wurde mittels einer Hammermühle geschrotet
und diverse technische Enzympräparate
beim Maischen verwendet.
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Die
Einstellung des Maische-pH-Wertes erfolgte durch die Dosage von
technischer Milchsäure und
NaOH. Das Gussverhältnis
betrug 1:3
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Das
Einmaischen erfolgt in einem Shakesbeer-Maischebottich mit Shakesbeer
Rüttlersystem der
Firma Krones/Steinecker. Beim Einbringen der beschriebenen Rohstoffe
wurde versucht, möglichst wenig
Sauerstoff in das System einzudringen. Zunächst wurde das kalte Brauwasser
auf 32°C
aufgewärmt
und das Kwass-Malz mit dem Roggenmehl entsprechend eingemaischt
(Gussverhältnis
1:2,8). Nach dem Einmaischen wurde der pH-Wert auf etwa 5,6 eingestellt,
Thermamyl und Promozyme zugegeben und die Maische für etwa 15
Minuten mit eingeschaltetem Rüttler
auf dieser Temperatur gehalten. Anschließend wurde die Roggenteilmaische
auf 55°C
erhitzt: Heizrate: 0,5°C
pro Minute und eine etwa 10 Minuten lange Rast eingelegt. Danach
wurde die Roggenteilmaische auf 83°C erhitzt und etwa 15 Minuten
lang auf dieser Temperatur gehalten. Dabei stellte sich bereits
eine Jodnormalität
der Teilmaische ein. Die zweite kalte Teilmaische wurde nicht in
einem extra Maischbottich hergestellt, sondern in dem ersten Maischbottich.
Nach der Heißhaltephase
wurde somit die restliche Wassermenge kalt in die Maische zugegeben,
so dass sich eine Mischtemperatur von 56°C einstellte.
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Der
Rüttler
wurde erneut eingeschaltet und das restliche Gerstenmalz sowie die
Gerste (mit Raumtemperatur) zugegeben, so dass die Gesamtmaische
eine Temperatur von etwa 54°C
aufwies. Anschließend
wurden die restlichen oben beschriebenen Enzyme zugegeben und die
Maischtemperatur für
40 Minuten auf 42°C
gehalten. Es folgte eine 40 Minuten lange Rast bei 62°C und eine
35 Minuten lange Rast bei 42°C
bevor die jodnormale Maische mit 83°C in den vorgewärmten Maischefilter
zum Läutern
transferiert wurde.
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Der
Anteil der ersten Roggenteilmaische zur Gesamtmaische betrug 65%.
Die Gussmenge beider Teilmaischen betrug 1:2,8
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Die
Maischeabtrennung bzw. das Läutern
erfolgte in einem Maischefilter. Dabei baute sich ein konstanter Überdruck
von 1 bar auf. Das Filtrat lief blank mit einer Vorderwürzekonzentration
von 23° Plato
ab. Nach dem Anschwänzen
hatte die Pfannevollwürze
eine Konzentration von 18° Plato.
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Die
erzeugte Kwass-Würze
wurde bei diesem Beispiel gekocht.
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Die
Würzekochung
erfolgte im Kochsystem Typ Stromboli der Firma Krones/Steinecker
und dauerte 30 Minuten. Die Kochtemperatur lag bei ca. 98°C.
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Die
Klärung
der Würze
erfolgte im Whirlpool. Dabei wird die Würze tangential in einen zylindrischen
Behälter
eingeleitet, wobei sich in der Mitte des Bodens des Whirlpools ein
Trubkegel ausbildet. Anschließend
erfolgt eine Whirlpoolrast. Diese dauerte etwa 10 Minuten.
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Bei
diesem Beispiel wurde nur ein Maischbehälter verwendet. Selbstverständlich kann
das zuvor gezeigte Beispiel auch unter Verwendung von zwei Maischevorrichtungen
bzw. Bottichen 8a, b durchgeführt werden.
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Die
Parameter, die in dem Beispiel gezeigt wurden, sind rein beispielhaft
und können
je nach Prozess variieren.
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Die
so gewonnene fertige Würze
kann dann entweder erst eingedampft und aufkonzentriert werden,
weiterbehandelt, oder gleich zum Gärprozess weitergeleitet werden.