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Die
Erfindung betrifft ein Gebäude in Leichtbauweise, insbesondere
ein Freizeit-, Garten- oder Wirtschaftshaus.
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Kleine
Gebäude in Leichtbauweise sind z. B. im Privatbereich,
bei Gewerbetrieben, in der Industrie, Land- und Forstwirtschaft
u. s. w., in unterschiedlichsten Größen und Ausführungen
und für verschiedenste Verwendungen im Einsatz. Es kann
sich dabei beispielsweise um Gartenhäuser, Schuppen, Lauben,
Produktions- und Lagerhallen, Ställe, Unterstände
und vieles mehr handeln. Gebäude dieser Art sind nicht
für Wohnzwecke bzw. allenfalls nur für einen vorübergehenden
Aufenthalt von Personen vorgesehen. Kleine Gebäude dieser
werden z. B. neben vollwertigen Wohngebäuden oder auch
vollkommen frei stehend z. B. in Gärten, landwirtschaftlichen
oder gewerblichen Nutzflächen aufgestellt. Dementsprechend
weisen derartige Gebäude vielfach nur eine eingeschränkte
Wärmedämmung auf, bzw. sind nicht mit einer Kanalisierung
oder einem Stromanschluss ausgestattet.
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Zum
Aufbau werden vielfach u. U. bereits vorgefertigte platten-, latten-
bzw. balkenförmige Leichtbaustoffe wie z. B. wandartige
Blechelemente, Fachwerk- bzw. Rahmenkonstruktionen aus Kant- und
Profilhölzern, Verbund- und Leichtbauplatten bzw. Kombinationen
daraus eingesetzt. Kleingebäude dieser Art können
im einfachsten Falle mit einer zur Auflage auf einem natürlichen
Untergrund vorgesehenen Bodenplatte ausgestattet sein, auf der mittels
einfacher Wand- und Dachkonstruktionen häufig nur ein einziger
Nutzraum errichtet ist. Dieser kann mit einem überdachten
Freisitz in der Art einer Veranda mit Vordach erweitert sein.
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Bei
kleinen Gebäuden dieser Art tritt häufig das Problem
auf, dass die Nutzung vielfach nicht dauerhaft nur für
einen einzigen Zweck möglich ist. Vielmehr können
die praktischen Anforderungen an die Brauchbarkeit des Gebäudes
sich z. B. jahreszeitlich verändern. Dies hat in der Regel
auch starke Schwankungen bezüglich des jeweils benötigen
Innenraumes zur Folge.
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Aus
der
DE 534 416 ist ein
auf Rollen ruhendes Gebäude bekannt, das aus Teilen besteht,
welche mittels Schienenpaaren nach Belieben fernrohrartig völlig
zusammen- oder auseinander geschoben werden können.
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Aus
der
EP 0 024 455 ist
ein Gewächshaus bekannt. Dieses besteht aus zwei über
Schienen ineinander verschiebbaren Teilen.
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Aus
der
DE 44 05 781 ist
eine mobile Schutzhütte in Teleskop-Bauweise aus mehreren
komplett übereinander schiebbaren Einheiten bekannt.
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Aus
der
DE 92 16 314 ist
ein Container mit veränderbarem Volumen bekannt, aus dem
eine schubladenartige Einheit mit zwei Mantelflächen und Stirnwand
ausfahrbar und weitere Mantelflächen, z. B. ein Dach, ausklappbar
sind.
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Aus
der
DE 91 13 701 ist
ein transportabler Container mit einem hydraulisch klappbaren Seitendach,
Seitenboden, Aufstellwand und Querwände zur Veränderung
der Grundfläche bekannt.
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Aus
der
DE 101 19 638 ist
ein Container bekannt, bei dem ein Zusatzcontainer aus einer offenen Seite
eines Hauptcontainers heraus- oder einführbar ist. Dabei
weist der Hauptcontainer einen doppelten Boden zur Angleichung an
das Bodenniveau des Zusatzcontainers auf.
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Aus
der
DE 94 08 060 ist
ein Container bekannt, aus dem ein schubladenförmiger Einschub
mit einer Hutschiene zur Volumenvergrößerung ausfahrbar
und auf die Höhe des inneren Bodens des Hauptcontainers
absenkbar ist.
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Aus
der
DE 885 927 ist eine
Halle mit einem Dach in Binderkonstruktion bekannt, das über
Schienen auf Seitenmauern mit Rollen verschiebbar ist. Hiermit kann
die Halle abgedeckt oder von oben zugänglich gemacht werden.
Das Dach kann aus zwei gegeneinander beweglichen Teilen bestehen,
von denen der eine Teil unter den anderen geschoben werden kann.
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Aus
der
DE 203 16 588 ist
ein transportabler Verkaufsstand aus einer Raumzelle mit Boden und Dach
bekannt. Daran ist ein Stauraum angeordnet, an dem unter Öffnung
einer Seite und Herausklappen eines Vordachs ein Verkaufstresen
einrichtbar ist.
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Wird
ein Gebäude z. B. zur Lagerung von Gegenständen
benutzt, welche etwa in der Herbst- und Winterzeit nicht benötigt
werden, wie z. B. Gartengeräten, Freizeitmöbeln,
Fahr- und Motorrädern, nur saisonal benötigten
landwirtschaftlichen Geräten, Werkzeugen und Stoffen, so
muss der Stauraum auf die jeweiligen Einlagerungsanforderungen abgestimmt
sein. Dies hat aber zur Folge, dass in der Frühlings- und
Sommerzeit ein geschlossener Raum häufig nicht genutzt
wird, während dann ein erhöhter Bedarf an regen-
und sonnengeschützten Unterständen in der Art
von überdachten Terrassen besteht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein in einer Leichtbauweise
ausgeführtes, bevorzugt kompaktes kleines Haus bzw. Gebäude
anzugeben, mit dem die oben dargestellten Probleme reduziert werden
können, und welches ohne großen Aufwand variabler
nutzbar ist als herkömmliche Nebengebäude.
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Die
Aufgabe wird gelöst mit dem in Anspruch 1 angegebenen Gebäude.
Vorteilhafte, weitere Ausführungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Gebäude spannt auf einer
Bodenplatte in einer stabilen Weise einen aus einem Standard- und
einem Zusatzraum kombinierbaren zusammenhängenden Nutzraum
auf, der dauerhaften von einem Dach überdeckt ist. Hierdurch werden
nicht nur die Standfestigkeit und eine geordnete Nutzbarkeit gefördert,
da die vom Gebäude eingenommene Aufstellfläche
konstant bleibt. Vielmehr ist der Nutzraum trotz des unveränderlichen
von der Bodenplatte abgedeckten Untergrundes variabel veränderbar.
Hierzu kann der von den festen Wänden eingefasste und somit
weitgehend oder vollständig geschlossene Standardraum mit
Hilfe beweglicher Wände um den Zusatzraum teilweise oder
vollständig erweitert werden. So kann der Zusatzraum als
ein überdachter Freibereich in der warme Jahreszeit z. B.
zur Ausführung von Reparaturen oder als Veranda genutzt
werden bzw. bei erhöhtem Bedarf an geschlossenem Stauraum
in der kalten Jahreszeit stattdessen auch teilweise oder vollständig
dem Standardraum zugeschlagen werden.
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Vorteilhaft
ist das Dach über eine Stützrahmenkonstruktion
quasi selbst tragend, also ohne zusätzliche Unterstützung
durch die zur Einfassung des Standardraumes dienenden festen Wände,
auf der Bodenplatte abgestützt. Besonders vorteilhaft bilden die
Bodenplatte, die Stützrahmenkonstruktion und das Dach eine
konstruktive Einheit, und sind bevorzugt aus dem gleichen Material
gefertigt, z. B. aus Holz.
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Vorteilhaft
können die beweglichen Wände auf der Bodenplatte
z. B. über Rollen oder in Schienen am Boden laufend bzw.
mittels seitlich oder oberhalb der Wände befindlichen Schiebetürbeschlägen verschiebbar
sein.
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Vorteilhaft
sind so genannte Auszugskonstruktionen. Hierbei sind die beweglichen
Wände für eine Erweiterung teilweise oder vollständig
aus dem von den festen Wänden eingefassten Standardraum herausziehbar
gestaltet. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die festen- und beweglichen
Wände so ineinander eingreifen, dass die beweglichen Wände
für eine Erweiterung teilweise oder vollständig
teleskopartig aus dem von den festen Wänden eingefassten
Standardraum herausziehbar sind. In einem solchen Fall können
die festen- und beweglichen Wände jeweils u-förmig
angeordnet sein und gegenüber liegend ineinander eingreifen.
Dies wird nachfolgend an dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine
beispielhafte Ausführung eines erfindungsgemäßen
Hauses in einer perspektivischen Seitenansicht, wobei in dem dargestellten
Zustand der Zusatzraum außerhalb des Standardraumes vollständig
frei liegt,
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2 das
beispielhafte Haus von 1 in einem Zustand, bei dem
der Standardraum vollständig um den Zusatzraum erweitert
ist,
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3 einen
horizontalen Längsschnitt durch das beispielhafte Haus
gemäß der Darstellung von 1,
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4 einen
Längsschnitt durch das beispielhafte Haus in einem Zustand,
bei dem der Standardraum teilweise um den Zusatzraum erweitert ist,
und
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5 einen
horizontalen Längsschnitt durch das beispielhafte Haus
entsprechend dem in 2 dargestellten Zustand.
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Das
in 1 dargestellte beispielhafte Haus weist eine Bodenplatte 6 auf,
worauf über eine Stützrahmenkonstruktion 8 ein
festes Dach 7 mit durchgehendem First 7c dauerhaft
angebracht ist und die gesamte Bodenplatte 6 vollständig überdeckt.
Das Dach 7 überspannt mit einem Dachanteil 7a einen Standardraum 1 im
hinteren Bereich von 1, und in Verlängerung
mit einem Dachanteil 7b im vorderen Bereich einen Zusatzraum 1a.
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Bei
dem in 1 dargestellten Zustand liegt der Zusatzraum 1a außerhalb
des Standardraumes 1 vollständig frei. Der nur
vorübergehend verschließbare Teil 6b der
Bodenplatte 6 ist in diesem Fall z. B. als Terrasse nutzbar
und wird vom Dachteil 7b, welches auf einem vorderen Stützenpaar 8a der
Stützrahmenkonstruktion 8 ruht, in der Art eines
Vordaches überspannt. Demgegenüber ist der Standardraum 1 im
hinteren Bereich des Gebäudes über dem dauerhaft
verschlossenen Teil 6a der Bodenplatte zumindest von den
festen Seitenwänden 2 und der Rückwand 3 eingefasst,
und weist im Zustand von 1 das kleinstmögliche
Volumen auf. Dieser ist über eine beispielhaft in einer
Frontwand 5 befindliche Tür zugänglich,
und kann in 1 nicht dargestellte zusätzliche
Fenster aufweisen.
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Erfindungsgemäß kann
der Standardraum 1 mit Hilfe von beweglichen Wänden 4, 5 um
den Zusatzraum 1a erweitert werden. 2 zeigt
dabei das Gebäude in einem Zustand, in dem die beweglichen Seiten-
und Frontwände 4, 5 komplett mit der
Zugangstür unter dem Dachteil 7b und über
den gesamten vorderen Teil 6a der Bodenplatte 6 in
Auszugsrichtung A bis zur Vorderkante vorgeschoben sind. In diesem
Fall ist der Standardraum 1 vollständig um den
Zusatzraum 1a erweitert und nimmt das größtmögliche
Volumen ein.
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In
den 3 bis 5 ist der Übergang
zwischen dem kleinstmöglichen bis zum größtmöglichen Volumen
des Standardraumes des erfindungsgemäßen, variabeln
Gebäudes in der Art von Grundrissen dargestellt. Zudem
ist in den 3, 4 bzw. 5 eine
vorteilhafte Ausführung der Erfindung in Zuständen
gezeigt, bei der die beweglichen Wände 4, 5 nicht,
teilweise bzw. vollständig aus dem von den festen Wänden 2, 3 eingefassten
Standardraum 1 teleskopartig herausziehbar ist.
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So
bilden in 3 die beweglichen Seitenwände 4 gemeinsam
mit der beweglichen Frontwand 5 eine u-förmige
Anordnung, welche in der Art einer nach innen offenen Schublade
vollständig in den Standardraum 1 eingeschoben
ist. Dieser wird durch die festen Seitenwände 2 gemeinsam
mit der festen äußeren Rückwand 3 eingefasst,
welche ebenfalls eine u-förmige Anordnung darstellen. So
liegen die Verbindungen der beweglichen und festen Wände
jeweils gegenüber und greifen ineinander ein. In 4 ist
die Anordnung der beweglichen Seitenwände teilweise in
Richtung A über den Teil 6b der Bodenplatte 6 verschoben,
so dass der Standardraum 1 um einen Teil des Zusatzraumes 1a erweitert
ist. Ein ganz links von 4 befindlicher Rest des Zusatzraumes 1a und
des Teiles 6a der Bodenplatte ist weiterhin frei. In 5 ist
schließlich der quasi vollständig herausgezogene
Zustand gezeigt, bei dem die Räume 1 und 1a ein
von den festen und beweglichen Wänden 2 bis 5 vollständig
umgebenen, geschlossenen Stauraum bilden, so dass der Raum unter
dem Dach 7 vollständig geschlossen ist.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass trotz aller, oben im Detail beschriebenen
Veränderungen der beweglichen Wände gegenüber
den festen Wänden das Dach unverändert und stabil
die gesamte Anordnung überdeckt. Dabei können
sowohl die festen Wände als auch die beweglichen Wände
mit Festern oder Türen ausgestattet sein. Im Falle einer „Auszugskonstruktion” wie
in den 3 bis 5 dargestellt, sind bevorzugt
die feste Rückwand 3 und/oder die bewegliche Frontwand 5 mit
Fenstern und/oder Türen versehen, während die
festen bzw. beweglichen Seitenwände 2 bzw. 3 je
nach Auszugsstellung mehr oder weniger übereinander liegen.
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Gemäß einer
weiteren, in den Figuren nicht dargestellten Ausführung
umfasst die Erfindung auch eine Variante, bei der die festen und
beweglichen Wände nur Seitenwände aber keine Front-
und Rückwände aufweisen. Auch in einem solchen
Fall kann gemäß der Erfindung der Standardraum
um den Zusatzraum teilweise oder vollständig erweitert
werden, wobei eine besonders gute Zugänglichkeit an den Stirnseiten
vorliegt, welche z. B. als Durchfahrmöglichkeit genutzt
werden kann. Weiterhin kann der Standardraum bei einer entsprechenden
Dimensionierung der Bodenplatte und Ausladung des Daches auch auf
beiden Seiten quasi spiegelbildlich um Zusatzräume erweitert
werden. Auf diese Weise entsteht eine beidseitige Auszugslösung.
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- 1
- Standardraum
- 1a
- Zusatzraum
- 2,
3
- feste
Seiten- und Rückwände
- 4,
5
- bewegliche
Seiten- und Frontwände, z. B. mit Zugangstür
- 6
- Bodenplatte
- 6a,
6b
- dauerhafter
verschlossener bzw. vorübergehend verschließbarer
Teil der Bodenplatte
- 7
- festes
Dach über der gesamten Bodenplatte
- 7a
- Dachanteil über
dauerhaft verschlossenem Teil der Bodenplatte, d. h. Hinter- bzw.
Hauptdach
- 7b
- Dachanteil über
vorübergehend verschließbarem Teil der Bodenplatte,
d. h. Vordach
- 7c
- First
- 8
- Stützrahmenkonstruktion
- 8a
- vorderes
Stützenpaar am vorderen Ende des vorübergehend
verschließbaren Teiles der Bodenplatte (Vordach)
- A
- Auszugsrichtung
der beweglichen Frontwand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 534416 [0005]
- - EP 0024455 [0006]
- - DE 4405781 [0007]
- - DE 9216314 [0008]
- - DE 9113701 [0009]
- - DE 10119638 [0010]
- - DE 9408060 [0011]
- - DE 885927 [0012]
- - DE 20316588 [0013]