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Die
Erfindung betrifft einen Gurtschloss- oder Gurtbringer mit einem
Gehäuse, einem Antrieb und einem Verstellarm, wobei der
Verstellarm eine Schubkette aufweist, und wobei eine eingefahrene Stellung
des Verstellarms, in der sich die Schubkette im Gehäuse
befindet, und eine ausgefahrene Stellung des Verstellarms, in der
sich die Schubkette zumindest teilweise außerhalb des Gehäuses
befindet, vorgesehen sind.
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Gurtschloss-
oder Gurtbringer dienen dazu, einem Fahrzeuginsassen den Anschnallvorgang
eines Sicherheitsgurtsystems zu erleichtern. Dazu wird im Falle
eines Gurtschlossbringers das Gurtschloss eine gewisse Strecke angehoben,
sodass der Fahrzeuginsasse die Steckzunge des Sicherheitsgurts leichter
in das Gurtschloss einstecken kann. Nach dem Einrasten wird das
Gurtschloss wieder in seine Ausgangsposition eingefahren, wobei
das Gurtschloss insbesondere am Fahrzeugsitz abgesenkt sein kann,
wodurch der Komfort für den Fahrzeuginsassen erhöht
wird. Ein Gurtbringer andererseits greift am Gurtband oder an der
Steckzunge an und bewegt dieses im Wesentlichen nach vorne in eine Position,
in der der Fahrzeuginsasse das Gurtband bzw. die Steckzunge leicht
greifen kann.
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Aus
der
DE 10 2004
036 189 A1 ist ein Gurtbringer bekannt, bei dem eine Schubkette
linear in einem Gehäuse geführt ist. Am Endglied
der Schubkette ist eine Öse für einen Sicherheitsgurt
vorgesehen. Zum Bringen des Gurtes wird die Schubkette aus ihrem
Gehäuse entlang der linearen, vertikal verlaufenden Führung
ausgefahren, wobei die Schubkette außerhalb des Gehäuses
gegenüber der Längsachse der Führung
verschwenkt wird. Die Schubkette wird durch einen Seilabschnitt
in ihre verschwenkte Stellung beaufschlagt, wobei der Seilabschnitt
am Endglied der Schubkette befestigt ist und beim Ausfahren der
Schubkette aus einem federbelasteten Seilspeicher ausziehbar ist
und die Länge des Seilabschnitts kürzer bemessen
ist als der Ausfahrweg der Schubkette. Eine solche Vorrichtung hat
einen großen Bauraumbedarf, insbesondere durch die lineare
Lagerung der Schubkette im Gehäuse und den Verschwenkmechanismus.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen einfach aufgebauten Gurtschloss- oder
Gurtbringer mit einer Schubkette zu schaffen, wobei der benötigte
Bauraum des Gurtschloss- oder Gurtbringers im eingefahrenen Zustand
möglichst gering ist und flexibel ausgeführt werden
kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch einen Gurtschloss- oder Gurtbringer
mit einem Gehäuse, einem Antrieb und einem Verstellarm
gelöst. Der Verstellarm weist eine Schubkette auf, wobei
eine eingefahrene Stellung des Verstellarms, in der sich die Schubkette
im Gehäuse befindet, und eine ausgefahrene Stellung des
Verstellarms, in der sich die Schubkette zumindest teilweise außerhalb
des Gehäuses befindet, vorgesehen sind. Im Gehäuse
ist eine Führung für die Schubkette mit mindestens
einem gekrümmt verlaufenden Umlenkungsabschnitt vorhanden,
in dem die Schubkette umgelenkt wird. Eine Umlenkung der Schubkette
im Gehäuse ermöglicht eine flexible Unterbringung
der Schubkette im Gehäuse. Somit kann der Gurtschloss-
oder Gurtbringer je nach gewünschter Einbausituation bauraumoptimiert
ausgeführt werden, beispielsweise als Gurtbringer in der
B-Säule eines Fahrzeugs.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung wird die Schubkette
durch einen Umlenkungsabschnitt der Führung um mindestens
30°, vorzugsweise mindestens 60°, insbesondere
mindestens 90° umgelenkt. Somit ist es möglich,
die Schubkette in einem zu ihrer Ausfahrrichtung verschiedenem Winkel
im Gehäuse zu lagern, wodurch sich das Gehäuse
des Gurtschloss- oder Gurtbringers insbesondere im Wesentlichen
senkrecht zur Ausfahrrichtung des Verstellarms erstreckt.
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Vorzugsweise
wird die Schubkette im Gehäuse insgesamt um wenigstens
90°, vorzugsweise wenigstens 180°, insbesondere
wenigstens 240° umgelenkt. Dies ermöglicht insbesondere
ein Aufrollen der Schubkette im Gehäuse.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung sind mindestens
zwei lineare Führungsabschnitte für die Schubkette
im Gehäuse vorgesehen. Auf diese Weise sind mehrere lineare
Führungsabschnitte in verschiedener Orientierung möglich.
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Ein
Antriebszahnrad kann für die Schubkette vorgesehen sein.
Dies ermöglicht einen kompakten Antrieb für die
Schubkette.
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Vorzugsweise
verlässt die Schubkette das Gehäuse in einem Winkel
von ±30° zur Horizontalen. Auf diese Weise kann
die Schubkette durch die Schwerkraft in ihrer ausgefahrenen Stellung
gehalten werden, und ein Aufrollen der Schubkette wird vermieden.
Es ist kein aufwendiger Mechanismus nötig, der die Schubkette
in ihrer ausgefahrenen Stellung hält.
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Die
Schubkette kann in der ausgefahrenen Stellung frei aus dem Gehäuse
herausragen und dabei bogenförmig mit der Ausbauchung nach
oben gerichtet verlaufen. Durch einen solchen konkaven Verlauf der
Schubkette wird die Schubkette durch die Schwerkraft zusätzlich
stabilisiert und ein unbeabsichtigtes Aufrollen, beispielsweise
durch Krafteinwirkung in Ausbreitungsrichtung der Schubkette, wird verhindert.
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Der
bogenförmige Verlauf der Schubkette ist beispielsweise
so gewählt, dass die Längsachse des ersten Kettenglieds
und die Längsachse des letzten ausgefahrenen Kettenglieds
maximal einen Winkel von 20° zueinander einnehmen. Somit
erfolgt die Ausbreitung der Schubkette und des Verstellarms im Wesentlichen
in einer Ausfahrrichtung.
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Die
Schubkette ist in der ausgefahrenen Stellung insbesondere federnd
ausgebildet. Somit gibt die Schubkette und damit der Verstellarm
des Gurtschloss- oder Gurtbringers bei einer unbeabsichtigten Berührung
durch einen Fahrzeuginsassen nach.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist das freie Ende der Schubkette
einen Haltearm auf, insbesondere zum Angriff an dem Gurtschloss oder
Gurt.
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Der
Haltearm kann mit einem Federelement gekoppelt sein, das den Haltearm
in eine ausgefahrene Position beaufschlagt. Auf diese Weise wird
der Haltearm einfach aus einer eingefahrenen Position bei eingefahrenem
Verstellarm, in der der Haltearm unauffällig oder verdeckt
ist, in eine ausgefahrene Position gebracht, die eine optimale Funktion
des Haltearms ermöglicht.
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Am
Gehäuse ist vorzugsweise ein Bauteil vorgesehen, welches
den Haltearm beim Einfahren des Stellarms in das Gehäuse
in eine eingefahrene Position bewegt. Dies ermöglicht einen
einfachen mechanischen Mechanismus, um den Haltearm in der eingefahrenen
Position des Gurtschloss- oder Gurtbringers in eine möglichst
unauffällige eingefahrene Position zu bewegen.
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Der
Haltearm ist beispielsweise eine einfache Gabel zur Mitnahme eines
Gurtschlosses oder Gurtbands, wodurch der Haltearm am Gurtschloss oder
Gurtband angreift, wobei Haltearm und Gurtschloss bzw. Gurtband
nicht permanent miteinander verbunden sein müssen.
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Der
Haltearm kann zweiteilig sein, wobei das zweite Haltearmteil relativ
zum ersten Haltearmteil zwischen einer eingefahrenen Position bei
eingefahrenem Verstellarm und einer ausgefahrenen Position bei ausgefahrenem
Verstellarm beweglich ist. Dies schafft eine möglichst
unauffällige Ausführung des Haltearmteils in der
eingefahrenen Position und gute Funktionalität in der ausgefahrenen
Position.
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Vorzugsweise
ist das zweite Haltearmteil in seine ausgefahrene Position federbeaufschlagt.
Somit kann das zweite Haltearmteil selbsttätig in seine ausgefahrene
Position gelangen.
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Am
Gehäuse ist beispielsweise mindestens ein Bauelement vorgesehen,
welches das zweite Haltearmteil beim Einfahren des Verstellarms
in das Gehäuse in seine eingefahrene Position bewegt.
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Vorzugsweise
sind die Bewegungen der beiden Haltearmteile von der eingefahrenen
Position in die ausgefahrene Position im Ausfahrvorgang zeitlich versetzt.
Auf diese Weise ist es möglich, durch die Bewegung der
Haltearmteile ausgelöste Schwingungen des Verstellarms
gering zu halten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist der Gurtschloss- oder Gurtbringer
nach der Gurtschloss- oder Gurtübergabe vom Gurtschloss
bzw. Gurt beim Zurückfahren in die eingefahrene Stellung entkoppelt.
Dadurch ist der Gurtschlossbringer nach dem Anschnallvorgang und
somit insbesondere bei Betrieb des Fahrzeugs vom Gurtschloss bzw.
Gurt entkoppelt, wodurch im Rückhaltefall oder bei anderer
Belastung von Gurtschloss oder Gurt keine Kräfte direkt
auf den Gurtschloss- oder Gurtbringer übertragen werden
und dessen Belastungen entsprechend geringer sind. Dies ist weiter
vorteilhaft für eine kostengünstige und/oder gewichtsreduzierte
Bauweise des Gurtschloss- oder Gurtbringers.
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Vorzugsweise
ist der Gurtschloss- oder Gurtbringer in der eingefahrenen Stellung
vom Gurtschloss bzw. Gurt entkoppelt. Auf diese Weise sind Gurt
bzw. Gurtschloss nur während des eigentlichen Betriebs
des Gurtschloss- oder Gurtbringers gekoppelt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug
genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht der Vorderseite eines erfindungsgemäßen
Gurtbringers;
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2 die
Rückseite des Gurtbringers gemäß 1;
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3 eine
Draufsicht auf den Gurtbringer gemäß 1;
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4 den
Gurtbringer gemäß 1 mit abgenommenem
Deckel;
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5 einen
in ein Fahrzeug eingebauten Gurtbringer gemäß 4;
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6 einen
Gurtbringer gemäß 5 mit ausgefahrenem
Verstellarm;
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7 eine
Detailansicht des Haltearms eines erfindungsgemäßen
Gurtbringers in ausgefahrener Position;
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8 eine
Detailansicht des Haltearms gemäß 7 in
eingefahrener Position; und
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9 eine
Detailansicht des Gehäuses des Gurtbringers gemäß 1 mit
ausgefahrenem Verstellarm.
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Die
Erfindung wird im Folgenden am Beispiel eines Gurtbringers beschrieben.
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Ein
in 1 bis 6 gezeigter Gurtbringer 10 umfasst
ein flaches Gehäuse 12 mit einem Gehäusedeckel 14,
einem Antrieb 16 (3) und einem Verstellarm 18 (6),
der eine Schubkette 20 und einen an der Schubkette 20 befestigten
Haltearm 22 aufweist.
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1 zeigt
eine Vorderansicht des Gurtbringers 10 mit geschlossenem
Gehäusedeckel 14. Der Verstellarm 18 ist
in seiner komplett eingefahrenen Stellung, in der die Schubkette 20 vollständig
ins Gehäuse 12 eingefahren ist und nur der Haltearm 22 sichtbar
ist.
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Auf
der in 2 gezeigten Rückseite des Gehäuses 12 ist
eine Anschlussstelle 24 für die Stromversorgung
des Gurtbringers 10 und für Steuersignale vorgesehen.
Des Weiteren sind zwei Befestigungsstellen 15 vorhanden, über
die der Gurtbringer 10 an einem Fahrzeugbauteil befestigt
werden kann. Eine halbzylinderförmige Ausbuchtung des Gehäuses 12 dient
zur Unterbringung des Antriebs 16.
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3 zeigt
eine Ansicht auf den Gurtbringer 10 von oben. Das vordere
freie Ende 26 der Schubkette 20 ist an dem Haltearm 22 über
ein Drehgelenk 28 und relativ zur Schubkette 20 drehbar
gelagert. Im Bereich dieses Drehgelenks ist das Gehäuse 12 zur Verdeutlichung
partiell aufgeschnitten dargestellt, so dass die Schubkette sichtbar
ist. In 3 ist der Haltearm 22 in
einer eingefahrenen Position zu sehen, in der der Haltearm 22 im
Wesentlichen parallel zur Schubkette 20 und zum Gehäuse 12 verläuft.
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Der
Haltearm 22 ist zweiteilig ausgebildet, mit einem ersten
Haltearmteil 30 und einem zweiten Haltearmteil 32.
Das erste Haltearmteil 30 ist mit dem vorderen freien Ende 26 der
Schubkette 20 und das zweite Haltearmteil 32 über
ein Drehgelenk 34 drehbar mit dem ersten Haltearmteil 30 verbunden.
In der eingefahrenen Position des Haltearms 22 sind erstes Haltearmteil 30 und
zweites Haltearmteil 32 linear angeordnet. Ein Mitnehmerbolzen 36 am
zweiten Haltearmteil 32 wird in der eingefahrenen Position
des Haltearms 22 von zwei hakenförmigen Bauelementen 38 gehalten.
In der gezeigten Ausführungsform sind die hakenförmigen
Bauelemente 38 einstückig mit dem Gehäusedeckel 14 ausgeführt.
Es ist natürlich auch möglich, dass die hakenförmigen
Bauelemente 38 auf andere Weise am Gehäusedeckel 14 oder
am Gehäuse 12 angebracht sind.
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Die
Schubkette 20 besteht aus mehreren Kettengliedern und ist
in eine Schwenkrichtung der Glieder beweglich. In der Gegenrichtung
sind Anschläge zwischen benachbarten Kettengliedern vorgesehen,
die eine weitere Rotation der Kettenglieder verhindern. Ist die
Schubkette 20 in der vollständig ausgerollten
Stellung, so liegen die Anschläge zwischen den Kettengliedern
aneinander an, wodurch eine steife, freitragende Kette gebildet
wird. Durch die aneinander liegenden Anschläge zwischen
den Kettengliedern lassen sich Schubkräfte übertragen. Die
Verbindung der Kettenglieder ist so ausgelegt, dass auch Zugkräfte
durch die Schubkette übertragen werden können.
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In
der voll ausgerollten Stellung der Schubkette 20 ist die
Schubkette 20 vorzugsweise linear ausgerichtet, wobei die
Längsachsen benachbarter Kettenglieder in die gleiche Richtung
zeigen.
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Es
ist auch möglich, dass die Schubkette 20 einen
bogenförmigen Verlauf einnimmt. Hierbei sind die Anschläge
zwischen benachbarten Kettengliedern so ausgelegt, dass die Kettenglieder
entgegen der Schwenkrichtung so weit beweglich sind, dass die Kette über
ihren linearen Verlauf hinaus einen bogenförmigen Verlauf
annimmt.
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4 zeigt
den Gurtbringer 10 mit abgenommenem Gehäusedeckel 14.
Im Inneren des Gehäuses 12 ist eine Führung 40 für
die Schubkette 20 vorgesehen. Die Führung 40 weist
mehrere lineare Führungsabschnitte 42 und mehrere
Umlenkungsabschnitte 44 auf.
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Die
Führung 40 ist in der gezeigten Ausführungsform
als kontinuierlich verlaufende Schiene für die Schubkette 20 gezeigt.
Es ist natürlich auch möglich, dass die Führung 40 aus
diskreten, voneinander beabstandeten Führungselementen,
beispielsweise in Form von Rollen oder Walzen, besteht, oder aus Kombinationen
zwischen kontinuierlich verlaufenden Führungsabschnitten
und diskreten Führungselementen.
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Die
Führung 40 kann wie gezeigt auf beiden Seiten
der Schubkette 20 verlaufen oder auch durchgehend oder
abschnittsweise an nur einer Seite der Schubkette 20 angeordnet
sein.
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Der
erste, horizontal verlaufende, lineare Führungsabschnitt 42 bestimmt
im Wesentlichen die Richtung, in welcher die Schubkette 20 aus
dem Gehäuse 12 austritt.
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Dieser
erste lineare Führungsabschnitt 42 ist gegenüber
der Hauptausdehnungsrichtung des Gehäuses 12 in
vertikaler Richtung relativ kurz ausgeführt. Auf diese
Weise ist die Form des Gehäuses 12 und der benötigte
Bauraum des Gurtbringers 10 im Wesentlichen unabhängig
von der Ausbreitungsrichtung der Schubkette 20.
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Auf
den ersten linearen Führungsabschnitt 42 folgt
ein erster Umlenkungsabschnitt 44, der die Schubkette 20 um
ca. 90° umlenkt. Ein zweiter und dritter linearer Führungsabschnitt 42 sind
durch einen zweiten Umlenkungsabschnitt 44 verbunden, der die
Schubkette 20 um 180° umlenkt. Die Ausdehnung
des Gehäuses 12 ist in dieser Anordnung deutlich
geringer als die Länge der Schubkette 20.
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Die
Schubkette 20 wird durch den ersten und zweiten Umlenkungsabschnitt 44 der
Führung 40 im Inneren des Gehäuses 12 um
insgesamt 270° umgelenkt.
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Es
ist auch möglich, dass die Führung 40 keine
linearen Führungsabschnitte 42 aufweist, wobei die
Schubkette 20 beispielsweise durch die Führung 40 spiralförmig
aufgewickelt werden kann.
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Um
eine gute Führung der Schubkette 20 zu gewährleisten,
weisen die Umlenkungsabschnitte 44 einen begrenzten Krümmungsradius
auf. Dies führt insbesondere bei einer Umlenkung von 180° wie
im zweiten Umlenkungsabschnitt 44 dazu, dass zwischen dem
benachbarten, zweiten und dritten linearen Führungsabschnitt 42 ein
Freiraum im Gehäuse 12 entsteht. In der gezeigten
Ausführungsform wird dieser Freiraum zwischen den linearen
Führungsabschnitten 42 zur Unterbringung des Antriebs 16 und einer
Steuereinheit 46 genutzt.
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Der
Antrieb 16 besteht aus einem Elektromotor, der über
mehrere Zahnräder ein Antriebszahnrad 50 antreibt.
Das Antriebszahnrad 50 greift direkt an die Schubkette 20 an
und kann diese in Ausfahr- oder Rückfahrrichtung bewegen.
Natürlich kann der Antrieb auch auf andere Weise ausgeführt
sein.
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Die
Steuereinheit 46 weist zwei Sensoren 48 auf, die
die Position der Schubkette 20 und/oder die Drehbewegung
des Antriebs 16 ermitteln. In der gezeigten Ausführungsform
dienen die Sensoren 48 zur Erkennung der eingefahrenen
Stellung der Schubkette 20 und der Antriebsbewegung, wodurch
die Absolutposition der Schubkette 20 ermittelt werden kann.
Es können verschiedene Arten von Sensoren 48 eingebaut
werden, beispielsweise Hall-Sensoren.
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5 zeigt
den Gurtbringer 10 mit abgenommenem Gehäusedeckel 14 in
eingebautem Zustand in einem Fahrzeugbauteil 52. In dem
gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Gurtbringer 10 in
einem viertürigen Fahrzeug in der B-Säule montiert.
Der Gurtbringer 10 ist über die beiden Befestigungsstellen 15 am
Fahrzeugbauteil 52 befestigt.
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In
der gezeigten Ausführungsform ist der Gurtbringer 10 so
im Fahrzeugbauteil 52 angebracht, dass sich das Gehäuse 12 im
Wesentlichen vertikal erstreckt, während die Schubkette 20 das
Gehäuse 12 im Wesentlichen in der Horizontalen verlässt.
Es ist auch möglich, dass das Gehäuse 12 schräg
in das Fahrzeugbauteil 52 eingebaut wird und die Schubkette 20 kann
das Gehäuse in einem Winkel von ±30° zur
Horizontalen verlassen.
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In
der eingefahrenen Position ist der Gurtbringer 10 im Wesentlichen
von einer Fahrzeuginnenverkleidung 53 verdeckt, wobei vorgesehen
sein kann, dass der Haltearm 22 so angeordnet ist, dass er
in seiner eingefahrenen Stellung mit der Fahrzeuginnenverkleidung 53 eine
zusammenhängende Fläche bildet und somit möglichst
unauffällig ist.
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6 zeigt
den ins Fahrzeugbauteil 52 eingebauten Gurtbringer 10 mit
ausgefahrenem Verstellarm 18. Die Schubkette 20 erstreckt
sich dabei linear, im Wesentlichen horizontal und ragt frei aus
dem Gehäuse 12 heraus.
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Es
ist auch möglich, dass die Schubkette 20 bogenförmig,
mit der Ausbauchung nach oben gerichtet verläuft. Ein solcher
konkaver Verlauf der Schubkette 20 stabilisiert die Schubkette 20 und
ermöglicht relativ lange freitragende Ausfahrlängen. Der
bogenförmige Verlauf der Schubkette 20 (durch unterbrochene
Linien in 6 angedeutet) ist so gewählt,
dass die Längsachse des ersten Kettenglieds und die Längsachse
des letzten ausgefahrenen Kettenglieds maximal einen Winkel α von
20° zueinander einnehmen.
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Es
ist insbesondere möglich, eine Schubkette 20 mit
bogenförmigem Verlauf in einem, gegenüber der
Horizontalen, leicht angehobenen Winkel aus dem Gehäuse 12 austreten
zu lassen, wodurch der Verlauf des Verstellarms 18 insgesamt
im Wesentlichen horizontal verläuft.
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Die
Schubkette 20 ist in der ausgefahrenen Stellung federnd
ausgebildet, insbesondere auch senkrecht zu ihrer Schwenkrichtung.
Die Schubkette 20 gibt somit bei einer Berührung
durch einen Fahrzeuginsassen nach.
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Es
kann eine schlauchförmige Abdeckung für die Schubkette 20,
beispielsweise ein Faltenbalg, vorgesehen sein, die einen direkten
Kontakt des Fahrzeuginsassen mit der Schubkette 20 verhindert. Somit
wird beispielsweise ein Einzwicken von Haaren zwischen den Kettengliedern
der Schubkette 20 verhindert.
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7 zeigt
eine Detailansicht des Haltearms 22, der am freien Ende 26 der
Schubkette 20 angebracht ist. Der Haltearm 22 ist
hier in einer ausgefahrenen Stellung des Verstellarms 18 und
erstreckt sich nicht mehr parallel zur Schubkette 20, sondern
bildet einen von der Schubkette 20 abgewinkelten Haken oder
eine Gabel.
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Die
gezeigte ausgefahrene Position des ersten und zweiten Haltearmteils 30, 32 ist
durch Anschlagbolzen 54 definiert. Es sind jeweils Federelemente 56 vorgesehen,
die die beiden Haltearmteile 30, 32 in ihre ausgefahrene
Position gegen die Anschlagbolzen 54 beaufschlagen. Es
ist natürlich auch möglich, dass der Haltearm 22 auf
andere Weise ausgebildet ist. Insbesondere ist es möglich,
dass der Haltearm 22 eine Gabel zur Mitnahme eines Gurtbands
oder eines Gurtschlosses ist.
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8 und 9 zeigen
eine Detailansicht des Gehäuses 12, wobei der
Verstellarm 18 in 8 in der
eingefahrenen Stellung und in 9 in einer ausgefahrenen
Stellung ist.
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Das
Gehäuse 12 bildet an seiner rechten unteren Ecke
ein Bauteil 58, welches zum einen eine Führung
für die Schubkette 20 und zum anderen einen Anschlag 60 bildet.
Der Anschlag 60 bewegt das erste Haltearmteil 30 beim
Einfahren des Verstellarms 18 in das Gehäuse 12 in
seine eingefahrene Position, indem der Fortsatz 62 des
ersten Haltearmteils 30 gegen den Anschlag 60 drückt,
wodurch das erste Haltearmteil 30 in seine parallel zur
Schubkette 20 verlaufende eingefahrene Position beaufschlagt wird.
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Die
hakenförmigen Bauelemente 38 greifen am Mitnehmerbolzen 36 des
zweiten Haltearmteils 32 an und beaufschlagen ihrerseits
das zweite Haltearmteil 32 in seine eingefahrene Position.
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Im
Folgenden wird die Funktion des Gurtbringers 10 beschrieben.
Der Gurtbringer 10 wird beispielsweise bei Anlassen des
Motors oder Schließen der Türe aktiviert. Der
Antrieb 16 setzt das Antriebszahnrad 50 in Bewegung,
wodurch die Schubkette 20 aus dem Gehäuse 12 ausgefahren
wird.
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Bei
der Ausfahrbewegung des Verstellarms 18 wird der Mitnehmerbolzen 36 von
den hakenförmigen Bauelementen 38 freigegeben,
worauf das zweite Haltearmteil 32 in seine ausgefahrene
Position bewegt wird durch das entsprechende Federelement 56.
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Gleichermaßen
wird der Fortsatz 62 des ersten Haltearmteils 30 vom
Anschlag 60 des Bauteils 58 am Gehäuse 12 entfernt,
worauf das erste Haltearmteil 30 durch sein zugeordnetes
Federelement 56 in seine ausgefahrene Position beaufschlagt
wird.
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Die
hakenförmigen Bauelemente 38 und der Anschlag 60 sind
so angeordnet, dass die Bewegungen der beiden Haltearmteile 30, 32 von
der eingefahrenen Position in die ausgefahrene Position und rückwärts
im Ausfahrvorgang bzw. Einfahrvorgang zeitlich versetzt sind. Dies
dient zum einen dazu, das ordnungsgemäße Eingreifen
der hakenförmigen Bauelemente 38 mit dem Mitnehmerbolzen 36 zu
gewährleisten und andererseits dazu, eine eventuelle Schwingungsanregung
des Verstellarms 18 beim Ausfahren der Schubkette 20 zu
vermindern.
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In
der ausgefahrenen Position bildet der Haltearm 22 einen
Haken oder eine Gabel, mit dem der Gurtbringer 10 den Gurt
mitnimmt und in die Gurtbringeposition bewegt. Die Schubkette 20 ragt
dabei freitragend aus dem Gehäuse 12 heraus.
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Nach
erfolgter Gurtübergabe, die beispielsweise durch Einstecken
der Steckzunge in das Gurtschloss ermittelt wird, oder nach Ablauf
einer festgesetzten Zeit wird der Verstellarm 18 des Gurtbringers 10 wieder
eingefahren. Die Schubkette 20 wird dabei durch das Antriebszahnrad 50 rückwärts
bewegt.
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Nähert
sich das freie Ende 26 dem Gehäuse 12,
so wird der Fortsatz 62 des ersten Haltearmteils 30 gegen
den Anschlag 60 des Bauteils 58 am Gehäuse 12 gedrückt,
wodurch sich das Haltearmteil 30 in seine eingefahrene
Position parallel zur Schubkette 20 bewegt. In dieser Stellung
greifen beim weiteren Einfahren der Schubkette 20 die hakenförmigen Bauelemente 38 am
Gehäusedeckel 14 den Mitnehmerbolzen 36 des
zweiten Haltearmteils 32, wodurch dieses in seine eingefahrene
Position linear zum ersten Haltearmteil 30 bewegt wird.
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Der
Gurtbringer 10 ist nach der Gurtübergabe vom Gurt
beim Zurückfahren in die eingefahrene Stellung entkoppelt.
Auf diese Weise werden nach der Gurtübergabe keine Kräfte
vom Sicherheitsgurt auf den Gurtbringer 10 übertragen,
wodurch die mechanischen und strukturellen Anforderungen an den Gurtbringer 10 reduziert
sind.
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Der
Gurtbringer 10 ist insbesondere in der eingefahrenen Stellung
des Verstellarms 18 vom Gurt entkoppelt und somit ausschließlich
während des Gurtbringeverfahrens mit dem Gurt gekoppelt.
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Anstatt
des gabelförmigen Haltearms 30 kann an der Schubkette
natürlich auch ein Gurtschloss angebracht sein, das durch
den Mechanismus verfahren wird, wodurch ein Gurtschlossbringer geschaffen
wird. Die Halterung des Gurtschlosses erfolgt über die
Schubkette und/oder ein übliches Halteseil.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004036189
A1 [0003]