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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung mit einer an sich flexiblen Gliederkette nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei einer flexiblen Gliederkette, die aus mehreren miteinander verbundenen Kettengliedern aufgebaut ist, sind die einzelnen Kettenglieder relativ zueinander beweglich, um der Gliederkette eine Flexibilität zu verleihen und diese beispielsweise entlang einer nicht geradlinig verlaufenden Führung verlegen zu können. Des Weiteren sind auch an sich flexible Gliederketten bekannt, bei denen die Kettenglieder relativ zueinander beweglich miteinander verbunden, aber untereinander verriegelbar sind, sodass die an sich flexible Gliederkette durch Verriegelung der Kettenglieder miteinander versteift werden kann. Beispielsweise sind die einzelnen Kettenglieder über ein federbelastetes Zugmittel gegeneinander vorgespannt, sodass die einzelnen Kettenglieder formschlüssig miteinander in Eingriff treten und hierdurch starr aneinander fixiert und damit verriegelt werden, wenn ein Abschnitt der Gliederkette aus einer Halterung ausgefahren wird. Beispielsweise kann die an sich flexible Gliederkette als Teil einer Verstellvorrichtung in einem Kettengehäuse untergebracht vorliegen, in dem die einzelnen Kettenglieder nicht kraft- und/oder formschlüssig aneinander anliegen. Wird die Gliederkette über eine Öffnung aus diesem Kettengehäuse ausgefahren, werden die einzelnen Kettenglieder eines ausgefahrenen Abschnitts automatisch gegeneinander verspannt und kraft- und/oder formschlüssig derart miteinander verbunden, dass die Kettengleider relativ zueinander weitestgehend unbeweglich sind und der der ausgefahrene Abschnitt steif und somit selbsttragend ist.
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Derartige Gliederketten kommen beispielsweise innerhalb eines Fahrzeugs bei Gurtbringern zum Einsatz. Dabei wird zum Beispiel wird über einer solche Gliederkette ein Gurtführungselement für einen Sicherheitsgurt verstellt, um einem Fahrzeuginsassen das Ergreifen des Sicherheitsgurtes zum Anschnallen zu erleichtern. Gurtbringer mit einer solchen Gliederkette sind beispielsweise in der
DE 10 2004 036 189 A1 oder der
DE 10 2009 009 906 A1 offenbart.
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Insbesondere bei einem Einsatz einer solchen Gliederkette in einem Fahrzeug ist stets der Widerspruch aufzulösen, einerseits über die Gliederkette im ausgefahrenen Zustand eine größtmögliche Stabilität zu erreichen, gleichzeitig aber im eingefahrenen Zustand über die relativ zueinander beweglichen Kettenglieder die Gliederkette möglichst kompakt unterbringen zu können.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine in dieser Hinsicht verbesserte Verstellvorrichtung mit einer Gliederkette bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Verstellvorrichtung des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist eine Verstellrichtung vorgesehen, die eine Gliederkette aufweist, wobei die Gliederkette mit einem Ende entlang einer Ausfahrrichtung aus einer Öffnung der Verstellvorrichtung ausfahrbar ist. Die Gliederkette weist miteinander verbundene Kettenglieder auf, die relativ zueinander beweglich sind und gegeneinander verspannt werden können, sodass ein Abschnitt der Gliederkette mit nicht gegeneinander verspannten Kettengliedern flexibel ist und ein Abschnitt der Gliederkette mit gegeneinander verspannten Kettengliedern steif und damit vorzugsweise selbsttragend ist. Dabei ist die Verstellvorrichtung eingerichtet, die Kettenglieder in einem aus der Öffnung ausgefahrenen Abschnitt gegeneinander zu verspannen. Zum Verspannen der Kettenglieder an einem ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt ist wenigstens ein bandförmiges Spannelement vorgesehen, das im Bereich des vorderen Endes der Gliederkette angreift und das sich an wenigstens einer Außenseite eines ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts entlang erstreckt, um den ausgefahrenen Abschnitt in zumindest einer Richtung quer zur Auswahlrichtung der Gliederkette zu stützen. Das bandförmige Spannelement wird somit zum einen dazu genutzt, die Gliederkette an dem ausgefahrenen Abschnitt über die gegeneinander verspannten Kettenglieder zu versteifen. Andererseits dient das bandförmige Spannelement zusätzlich als stützendes Element quer zur Ausfahrrichtung, sodass hierüber eine zusätzliche versteifende Wirkung, insbesondere über Vergrößerung des Flächenträgheitsmoments erreicht wird.
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Das bandförmige Spannelement liegt hierbei an einer Außenseite des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts an und erstreckt sich somit bei einem aus mehreren Kettenglieder gebildeten ausgefahrenen Abschnitt über diese mehreren Kettenglieder hinweg. In einem Ausführungsbeispiel liegt das bandförmige Spannelement jeweils an einer kanalartig ausgebildeten Aussparung eines Kettengliedes an. Über die im ausgefahrenen Zustand gegeneinander verspannten Kettenglieder wird damit an wenigstens einer Außenfläche der Gliederkette ein Kanal für das bandförmige Spannelement gebildet, in dem das Spannelement aufgenommen ist und sich an dem ausgefahrenen Abschnitt der Gliederkette entlang erstreckt.
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Über den ausfahrbaren und sich hierbei versteifenden Abschnitt der Gliederkette kann beispielsweise ein Abschnitt eines Bauteils, vorzugsweise ein Fahrzeugbauteil, insbesondere ein sitzseitliches Fahrzeugbauteil, wie zum Beispiel ein Gurtschloss oder ein Abschnitt eines Sicherheitsgurtes gezielt verlagert werden. So kann mit dem ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt beispielsweise ein Abschnitt eines Sicherheitsgurtes im Bereich der Schulter eines Fahrzeuginsassen nach vorne verlagert werden, um das Ergreifen des Sicherheitsgurtes für den Fahrzeuginsassen zum Anschnallen zu erleichtern. Analog kann hierüber ein Gurtschloss vorzugsweise automatisch und fremdkraftbetätigt in eine vordefinierte Verstellposition verfahren werden, um beim Anschnallen des Fahrzeuginsassen das Einstecken einer Gurtzunge zu erleichtern.
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Die erfindungsgemäße Lösung setzt grundsätzlich keine gleichartig ausgestalteten Kettenglieder voraus. Die einzelnen Kettenglieder der Gliederkette können auch zumindest teilweise zueinander geometrisch unterschiedlich ausgestaltet sein. Beispielsweise können quaderförmige Kettenglieder sowie scheibenartig ausgebildete Kettenglieder vorgesehen sein, wobei dann zwischen zwei quaderförmigen Kettengliedern zumindest ein scheibenartiges Kettenglied vorhanden ist.
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Das bandförmige Spannelement kann beispielsweise mittels eines Bandstahls, insbesondere mittels eines Federbandstahls gebildet sein.
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Das wenigstens eine bandförmige Spannelement kann bezüglich der Ausfahrrichtung elastisch ausgebildet oder elastisch gelagert sein, um an einem ausgefahrenen Abschnitt der Gliederkette die Kettenglieder gegeneinander so zu verspannen, dass der ausgefahrene Abschnitt steif ist. Vorzugsweise werden die einzelnen Kettenglieder an einem ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt mithilfe des wenigstens einen bandförmigen Spannelement miteinander formschlüssig in Eingriff gebracht, sodass sie nicht mehr relativ zueinander beweglich sind. Zu diesem Zweck ist beispielsweise an jedem Kettenglied entlang einer Kettenachse einerseits wenigstens ein Fortsatz und andererseits wenigstens eine Aussparung vorgesehen, sodass zwei benachbarte Kettenglieder über die wenigstens eine Paarung aus einem Fortsatz und einer Aussparung formschlüssig in Kontakt gebracht werden können. Über eine entsprechende Fortsatz-Aussparung-Paarung zweier benachbarter Kettenglieder kann dann auch eine Zentrierung der Kettenglieder zueinander stattfinden, wenn diese aufgrund der über das bandförmige Spannelement beim Ausfahren aufgebrachten Vorspannung aneinander angenähert und gegeneinander verspannt werden.
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Bei einer elastischen Lagerung des wenigstens einen bandförmigen Spannelements ist in einer Ausführungsvariante mindestens ein an dem Spannelement angreifendes Federelement vorgesehen. Das Federelement ist hierbei dann einerseits an einem Bauteil gehalten, relativ zu dem die Gliederkette verstellbar ist. Andererseits greift das Federelement an dem Spannelement an, sodass das Spannelement über das wenigstens eine Federelement gegen die Ausfahrrichtung der Gliederkette vorgespannt ist und damit über das bandförmige Spannelement eine Kraft auf die ausfahrende Gliederkette ausgeübt wird, mittels der die Kettenglieder gegeneinander verspannt werden.
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Das wenigstens eine bandförmige Spannelement kann abwickelbar und somit aufrollbar sein, um dieses platzsparend unterbringen zu können, insbesondere wenn die Gliederkette (komplett) eingefahren ist. Hierbei kann ein Wickelelement vorgesehen sein, auf das oder von dem ein Abschnitt des bandförmigen Spannelement beim Ausfahren der Gliederkette wickelbar ist.
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Für eine Verstellung des wenigstens einen bandförmigen Spannelements kann eine vorzugsweise fremdkraftbetätigte Antriebseinrichtung vorgesehen sein. Eine solche Antriebseinrichtung kann somit beispielsweise wenigstens einen Antriebsmotor zur Verstellung des wenigstens einen bandförmigen Spannelements aufweisen. Mittels der Antriebseinrichtung ist in einer Ausführungsvariante das bandförmige Spannelement beim Ausfahren der Gliederkette auf das oder von dem Wickelelement wickelbar.
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Insbesondere beim Einsatz einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung in einem Fahrzeug, zum Beispiel als Teil eines Gurtbringers folgt das Aus- und/oder Einfahren der Gliederkette vorzugsweise fremdkraftbetätigt. Hierbei kann mittels einer einzigen Antriebseinrichtung sowohl das bandförmige Spannelement als auch die Gliederkette verstellbar sein. In diesem Zusammenhang ist in einer Ausführungsvariante vorgesehen, dass Wickeln des bandförmigen Spannelements und das Ausfahren der Gliederkette mittels der Antriebseinrichtung zu synchronisieren. So wird beispielsweise das Wickeln des bandförmigen Spannelements von dem Wickelelement und das Ausfahren der Gliederkette miteinander synchronisiert, um stets eine im Wesentlichen gleichbleibende Vorspannkraft auf die zu verspannenden Kettenglieder mittels des wenigstens einen bandförmigen Spannelements auszuüben.
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Der Antriebseinrichtung kann ein Spannelementenantrieb und ein Kettenantrieb zugeordnet sein, wobei über den Spannelementenantrieb das Verstellen, insbesondere das Wickeln des Spannelements und über den Kettenantrieb das Ein- und/oder Ausfahren der Gliederkette gesteuert wird. Die beiden Antriebe sind dann in einer Ausführungsvariante miteinander synchronisiert.
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Zur Synchronisation kann beispielsweise eine Getriebestufe der Antriebseinrichtung vorgesehen sein. In einem Ausführungsbeispiel umfasst eine solche Getriebestufe wenigstens zwei miteinander kämmende Zahnräder, um eine Drehbewegung eines Antriebsbauteils zum Wickeln des bandförmigen Spannelements und eine Drehbewegung eines anderen Antriebsbauteils zum Ausfahren der Gliederkette miteinander zu synchronisieren. Über die wenigstens eine Zahnradpaarung ist hier eine Verstellbewegung der Gliederkette direkt mit einer Verstellung des wenigstens einen bandförmigen Spannelements gekoppelt. Über diese mechanische Kopplung wird insbesondere im Vergleich zu einem unbeweglichen, längserstreckten Spannelement, das mit einem Ende an einem ortsfesten Bauteil und mit einem anderen Ende an einem vorderen Kettenglied fixiert ist, vermieden, dass eine über das Spannelement aufgebrachte Vorspannkraft zu stark ansteigt, wenn die Gliederkette weiter ausgefahren wird.
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In einer Ausführungsvariante ist ein einzelner Antriebsmotor vorgesehen, mittels dem sowohl die Gliederkette ausgefahren als auch das wenigstens eine bandförmige Spannelement fremdkraftbetätigt verstellt wird. Der einzelne Antriebsmotor kann hierbei insbesondere Teil der Antriebseinrichtung sein und mit der zuvor angesprochenen Getriebestufe gekoppelt sein, um ein Antriebsmoment sowohl an einen Spannelementenantrieb als auch einen Kettenantrieb zu übertragen.
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In einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung ist das wenigstens eine Spannelement an der Gliederkette wenigstens einmal umgelenkt, so dass sich das Spannelement an zwei unterschiedlichen Außenflächen eines ausgefahrenen Abschnitts der Gliederkette entlang erstreckt. Die Umlenkung des Spannelements erfolgt hierbei beispielsweise derart, dass Abschnitte des Spannelements unter einem Winkel von 150° bis 210°, vorzugsweise im Bereich von 180° zueinander an der Gliederkette entlang verlaufen.
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Ein entsprechender Umlenkungsbereich für das wenigstens eine bandförmige Spannelement ist in einer Weiterbildung an einem vorderen Kettenglied vorgesehen. Zur Umlenkung ist an einem Kettenglied ein Umlenkelement vorgesehen. Beispielsweise ist hierfür ein konvex gewölbtes, starres Umlenkstück an ein Kettenglied montiert oder hieran ausgebildet. Alternativ kann das Umlenkelement an einem Kettenglied drehbar gelagert und zum Beispiel als Umlenkrolle ausgebildet sein.
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In einer Ausführungsvariante sind wenigstens zwei bandförmige Spannelemente vorgesehen, die sich an unterschiedlichen Außenflächen eines ausgefahrenen Abschnitts der Gliederkette entlang erstrecken. Die wenigstens zwei Spannelemente können hierbei der Stützung des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts in zumindest zwei Richtungen quer zur Ausfahrrichtung der Gliederkette dienen. Hierbei kann sich ein Spannelement beispielsweise an einer in Ausfahrrichtung verlaufenden ersten Außenfläche entlang erstrecken, während ein zweites Spannelement sich an einer zweiten, ebenfalls in Ausfahrrichtung der Gliederkette verlaufenden Außenfläche entlang erstreckt. Die ersten und zweiten Außenflächen sind hierbei beispielsweise in einem Winkel von 90° oder 180° zueinander orientiert.
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Eine Weiterbildung mit wenigstens zwei Spannelementen schließt hierbei auch eine Ausführungsvariante ein, bei der die Spannelemente jeweils an der Gliederkette umgelenkt sind, sodass sich an vier Außenflächen eines ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts Spannelemente entlang erstrecken und zwar jeweils ein Spannelement an zwei gegenüberliegenden Seiten des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts, um über jedes Spannelement eine Stützung in zwei Raumrichtungen senkrecht zur Ausfahrrichtung bereitzustellen. Derart ist über zwei Spannelemente, die jeweils um ca. 180° an einem ausgefahrenen Abschnitt der Gliederkette umgelenkt sind, der ausgefahrene Gliederkettenabschnitt in jeder Raumrichtung quer zur Ausrichtung zusätzlich gestützt.
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Gleichwohl die erfindungsgemäße Lösung nicht hierauf festgelegt ist, kann die Verstellvorrichtung eingerichtet und vorgesehen sein, über das ausfahrbare Ende der Gliederkette einen Abschnitt eines Sicherheitsgurtes oder eines Gurtschlosses in einem Fahrzeug zu verlagern. So ist im Rahmen der Erfindung insbesondere ein Gutbringer zur Verstellung eines Abschnitts eines Sicherheitsgurtes in einem Fahrzeug vorgeschlagen, der eine erfindungsgemäße Verstellvorrichtung aufweist.
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Nach einem weiteren, unabhängigen Aspekt der Erfindung ist eine Verstellvorrichtung, z.B. für einen Gurtbringer, mit einem ausfahrbaren Verstellelement vorgeschlagen, das in einem ausgefahrenen Zustand aus mindestens zwei formschlüssig miteinander verbunden Einzelelementen aufgebaut und steif ist und dessen Einzelelemente in einem nicht ausgefahrenen Zustand voneinander getrennt und selbst flexibel ausgebildet sind. Hierbei ist nun nach einer Variante, die mit oder ohne eine sich im ausgefahrenen Zustand versteifende Gliederkette auskommt, vorgesehen, dass die Einzelelemente wickelbare, bandförmige Spannelemente aufweisen, die über an den Spannelementen vorgesehene Verzahnungsbereiche nach dem Reißverschlussprinzip formschlüssig miteinander verbunden werden, um ein auszufahrendes, steifes Verstellelement zu bilden.
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Die einzelnen bandförmigen Spannelemente liegen hierbei in einem nicht ausgefahrenen Zustand des Verstellelements unverbunden zueinander vor und werden erst über eine Verbindungseinrichtung der Vorrichtung formschlüssig miteinander verzahnt, sodass hierüber dann das steife und vorzugsweise selbsttragende Verstellelement gebildet ist. Beim Einfahren des dementsprechend längserstreckt ausgebildeten Verstellelements wird die Verbindung der einzelnen bandförmigen Spannelemente untereinander wieder gelöst, sodass die einzelnen bandförmigen Spannelemente separat voneinander aufgewickelt werden können.
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In einer Ausführungsvariante wird ein bandförmiges Spannelement durch ein Spannband, beispielsweise ein Stahlband gebildet, das an seinen Längsseiten jeweils einen Verzahnungsbereich für eine Verbindung nach dem Reißverschlussprinzip mit einem anderen identisch ausgebildeten Spannband aufweist. Die einzelnen Spannbänder sind hierbei vorzugsweise quer zu ihrer Längserstreckungsrichtung gewölbt, sodass sie eine gewisse Eigensteifigkeit aufweisen. Werden die einzelnen Spannbänder dann entlang ihrer Längsseiten miteinander nach dem Reißverschlussprinzip verbunden, bilden sie ein rohrartiges, eigensteifes Verstellelement nach Art eines Tragarms.
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In einer Ausführungsvariante sind beispielsweise drei Spannbänder vorgesehen, die in einem Winkel von jeweils 120° zueinander versetzt um eine Ausfahrrichtung des hiermit zu bildenden Verstellelements von einem oder mehreren zugeordneten Bandspeichern abwickelbar sind. Über ihre an den Längsseiten vorgesehenen Verzahnungsbereiche mit vorstehenden Krampen werden die drei Spannbänder untereinander nach dem Reißverschlussprinzip verzahnt, sodass jedes Spannband jeweils einen Drittel des Umfangs des hiermit gebildeten steifen Verstellelements bildet, das in einem ausgefahrenen Zustand durch die drei miteinander verzahnten Spannbänder gebildet ist.
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In einer alternativen Ausführungsvariante ist das Verstellelement im ausgefahrenen Zustand durch vier Spannbänder gebildet. Diese werden folglich in einem Winkel von 90° zueinander orientiert von einem oder mehreren zugeordneten Bandspeichern abgewickelt, um nach einer formschlüssigen Verbindung untereinander nach dem Reißverschlussprinzip einen rohrförmigen Verbund zu bilden, der als längserstrecktes, eigensteifes Verstellelement ausgefahren werden kann.
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Mit den beigefügten Figuren werden mögliche Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung veranschaulicht.
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Es zeigen:
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1A–1B perspektivische Ansichten eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung für einen Gutbringer mit teilweise ausgefahrener Gliederkette;
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2A–3B in verschiedenen Ansichten vergrößerte Darstellungen der Verstellvorrichtung der 1A und 1B;
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4A–4B Einzeldarstellungen eines bandförmigen und aus einem Bandstahl hergestellten Spannelements der Verstellvorrichtung mit Bandhalterung und Teilen eines Bandantriebs;
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5A Einzeldarstellung eines vordersten Kettenglieds der Gliederkette der Verstellvorrichtung mit einem hieran drehbar gelagerten Umlenkelement in Form einer Umlenkrolle;
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5B Einzeldarstellung eines weiteren Kettenglieds der Gliederkette;
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6 schematisch und in Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung für einen Gurtbringer;
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7 eine Darstellung einer Variante einer Verschlussvorrichtung ohne Gliederkette und mit einem im ausgefahrenen Zustand durch mehrere nach dem Reißverschlussprinzip miteinander verzahnte Spannbänder gebildeten, selbsttragenden Tragarm als Verstellelement.
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Mit den 1A bis 5B ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung V als Teil eines Gurtbringers für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeugsitzes veranschaulicht. Die Verstellvorrichtung V weist hierbei eine an sich flexible Gliederkette 1 mit mehreren Kettengliedern 10, 11 auf. Die Gliederkette 1 ist hierbei in einem ausgefahrenen Zustand über ein Gegeneinanderverspannen und Ineinandergreifenden der Kettenglieder 10, 11 steif und selbsttragend. Über einen ausgefahrenen, steifen Gliederkettenabschnitt kann somit ein Abschnitt eines Sicherheitsgurtes verlagert werden, sodass dieser von einem Fahrzeuginsassen, zum Beispiel beim Anschnallen, leichter ergriffen werden kann. Über den ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt wird beispielsweise im Bereich der Schulter eines Fahrzeuginsassen ein Abschnitt des Sicherheitsgurtes an einem Fahrzeugsitz nach vorne verlagert, sodass der Fahrzeuginsasse seinen Oberkörper nicht übermäßig nach hinten drehen muss, um den Sicherheitsgurt zu ergreifen.
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Die verwendete Gliederkette 1 ist über die in einem nicht gegeneinander verspannten Zustand vorliegenden Kettenglieder 10, 11 flexibel, sodass die Gliederkette 1 in einem eingefahrenen Zustand vergleichsweise kompakt untergebracht werden kann. Derart kann die Gliederkette 1 problemlos umgelenkt werden, vorliegend in einem Kettengehäuse 5 der Verstellrichtung V entsprechend der 1A und 1B. Die einzelnen Kettenglieder 10, 11 sind hierbei an einem durchgehenden Verbindungselement, zum Beispiel einem Gummi- oder Stahlseil, gehalten. So ist dieses Verbindungselement beispielsweise an einem hintersten Kettenglied und einem vordersten, aus einer Öffnung O ausfahrenden Kettenglied 11 fixiert und erstreckt sich über entsprechende Durchgangsöffnungen 102 (vergleiche 5B) durch die dazwischen liegenden Kettenglieder 10 hindurch. An einem in dem Kettengehäuse 5 untergebrachten Abschnitt der Gliederkette 1 sind die einzelnen Kettenglieder 10, 11 nicht in Eingriff miteinander gebracht und damit relativ zueinander beweglich.
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Das Kettengehäuse 5 weist einen Lagerabschnitt auf, der vorliegend als L-förmiges Lagerrohr 50 ausgebildet ist. Das Lagerrohr 50 nimmt die eingefahrene Gliederkette 1 vollständig auf und ist mehrfach in unterschiedliche Raumrichtungen gebogen, sodass es Bauraum optimiert, zum Beispiel im Bereich einer B-Säule eines Fahrzeugs oder einer Rückenlehne eines Fahrzeugssitzes, untergebracht werden kann. An einem Ende bildet das Lagerrohr 50 des Kettengehäuses 5 einen Ausfahrbereich 51 aus. An diesem Ausfahrbereich 51 ist die Öffnung O vorgesehen, über das ein Ende der Gliederkette 1 entlang einer Ausfahrrichtung X ausfahrbar ist.
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Um die aus der Öffnung O ausgefahrenen Kettenglieder 10, 11 der Gliederkette 1 derart miteinander formschlüssig zu verbinden, dass sie nicht ohne weiteres relativ zueinander verlagert werden können und der ausgefahrene Abschnitt steif und damit selbsttragend ist, werden die einzelnen Kettenglieder 10, 11 entlang der Ausfahrrichtung X gegeneinander verspannt. Zur Aufbringung einer ausreichenden Vorspannkraft für ein Versteifen des aus der Öffnung O ausfahrenden Gliederkettenabschnitts ist zusätzlich zu dem Verbindungselement ein bandförmiges Spannelement in Form eines aus Bandstahl hergestellten Spannbandes 2 vorgesehen.
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Dieses Spannband 2 ist im Bereich der Öffnung O mit einem ersten Bandende 24 (vergleiche 4A und 4B) fixiert, erstreckt sich über ein vorderstes Kettenglied 11 der Gliederkette 1 hinweg, an dem es um etwa 180° umgelenkt wird, und endet mit einem zweiten Bandende 23 an einem Bandantrieb 31 für das Ab- und Aufwickeln des Spannbandes 2. Über das an dem vordersten Kettenglied 11 angreifende Spannband 2 wird eine zu der Ausfahrrichtung X entgegengesetzte Vorspannung auf die Gliederkette 1 ausgeübt, sodass aus der Öffnung O ausfahrende Kettenglieder 10, 11 entgegengesetzt zur Ausrichtung X (in Richtung –X) aufeinander zu gedrückt werden. Indem ferner an dem Ausfahrbereich 51 ein Kettenantrieb 30 zum fremdkraftbetätigtes Aus- und Einfahren der Gliederkette 1 vorgesehen ist, der ein an dem Ausfahrbereich 51 vorliegendes, nicht (vollständig) ausgefahrenes Kettenglied 10 gegen ein Zurückdrücken in das Lagergehäuse 5 sperrt, führt das Drücken der ausgefahrenen Kettenglieder 11, 10 in Richtung –X des Ausfahrbereichs 51 zu einem Verspannen der ausgefahrenen Kettenglieder 11, 10 gegeneinander. Hierdurch werden die einzelnen Kettenglieder 11, 10 formschlüssig miteinander in Eingriff gebracht und relativ zueinander arretiert, sodass ein ausgefahrener Abschnitt der Gliederkette 1 steif und selbsttragend ist und vorzugsweise geradlinig verläuft.
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Zum Aufbringen der gewünschten Vorspannkraft mittels des Spannbandes 2 ist das Spannband 2 an seinem ersten Bandende 24 über eine Bandhalterung 4 mit mehreren Federelementen in Form von Zugfedern 40, 41 elastisch gelagert. Die Zugfedern 40 und 41 sind hierbei einerseits gehäusefest über eine Halterung 42 fixiert und mit dem ersten Bandende 24 verbunden. Ausgehend von der Bandhalterung 4 erstreckt sich das Spannband 2 an einem ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt zunächst an einer Außenfläche in Ausfahrrichtung X in einem ersten Bandkanal 101a bis zum vordersten Kettenglied 11. Hier wird das Spannband 2 an einem Umlenkbereich 101c um 180° umgelenkt. Ausgehend von dem Umlenkbereich 101c wird das Spannband 2 in einem zweiten Bandkanal 101b an einer gegenüberliegenden Außenfläche des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts in –X-Richtung zu dem Bandantrieb 31 geführt. Die beiden Bandkanäle 101a und 101b werden hierbei durch kanalartige Aussparungen an den sich quer zur Ausfahrrichtung X gegenüberliegenden Außenflächen eines jeden Kettenglieds 10, 11 gebildet, sodass jedes Kettenglied 10, 11 an einem ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt ein Segment des jeweiligen Bandkanals 101a oder 101b bildet.
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Um die Gliederkette 1 gegen die von dem Spannband 2 aufgebrachte Vorspannkraft über die Öffnung O aus dem Lagerrohr 50 des Kettengehäuses 5 auszufahren, ist ein in den Figuren nicht dargestellter Antriebsmotor vorgesehen. Der Antriebsmotor ist hierbei Teil einer Antriebseinrichtung 3, die im Bereich der Öffnung O an dem Kettengehäuse 5 angeordnet ist. Die Antriebseinrichtung 3 umfasst sowohl den Kettenantrieb 30 als auch den Bandantrieb 31. Der Kettenantrieb 30 und der Bandantrieb 31 sind vorliegend über eine Getriebestufe der Antriebseinrichtung 3 miteinander verbunden, sodass eine Verstellbewegung der Gliederkette 1 mit einer Verstellbewegung des Spannbandes 2 synchronisiert ist. Die Getriebestufe der Antriebseinrichtung 3 weist hierfür Getrieberäder 300 und 310 auf und sind kompakt in einem Antriebsgehäuse untergebracht, das vorliegend aus zwei Gehäuseteilen 3a und 3b gebildet ist.
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Ein (unterstes) Gehäuseteil 3b wird dabei an dem Kettengehäuse 5 durch den Ausfahrbereich 51 selbst ausgebildet. An diesem Gehäuseteil 3b ist ein Wickelelement 311 für das Spannband 2 drehbar gelagert. Ferner ist an dem Gehäuseteil 3b ein Antriebselement in Form eines Antriebsrades 301 des Kettenantriebs 30 drehbar gelagert. Zur drehbaren Lagerung des Antriebsrads 301 ist ein Lagerzapfen 3010 des Antriebsrad 301 oder einer hiermit drehfest verbundenen Abtriebswelle an den Gehäuseteilen 3a und 3b drehbar aufgenommen. Über das andere (obere) Gehäuseteil 3a ist das Gehäuse der Antriebseinrichtung 3 dabei schützend geschlossen.
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Wie insbesondere anhand der 2A, 2B, 3A und 3B näher veranschaulicht ist, kann das Antriebsrad 301 des Bandantriebs 30 unmittelbar an den Kettengliedern 10, 11 angreifen, um diese in Ausfahrrichtung X aus der Öffnung O auszufahren und entgegengesetzt hierzu in das Kettengehäuse 5 einzufahren. Hierfür bildet jedes Kettenglied 10, 11 – vorliegend an einer Oberseite – einen Angriffsbereich 100 aus, mit dem das Antriebsrad 301 kraft- und/oder formschlüssig in Eingriff treten kann, um durch Drehung des Antriebsrades 301 in die eine oder andere Drehrichtung D30 ein Kettenglied 10, 11 innerhalb des Ausfahrbereichs 51 zu verschieben und damit aus der Öffnung O auszufahren oder in das Lagerrohr 51 des Kettengehäuses 5 einzufahren. Vorliegend ist der Angriffsbereich durch einen verzahnten Bereich 100 ausgebildet. Mit diesem kann das vorliegend außenverzahnte Antriebsrad 301 kämmen, um die Gliederkette 1 anzutreiben. Alternativ wäre beispielsweise aber auch eine Wechselwirkung zwischen Antriebsrad 301 und den einzelnen Kettengliedern 10, 11 über eine Reibpaarung möglich.
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Ein erforderliches Antriebsmoment zum Verstellen der Gliederkette 1 über das Antriebsrad 301 wird von dem hier nicht dargestellten Antriebsmotor an einer Antriebswelle 32 der Antriebseinrichtung 3 aufgebracht. Diese Antriebswelle 32 treibt über ein drehfest hiermit verbundenes zweites Getrieberad 310 ein mit dem Antriebsrad 301 drehfest verbundenes erstes Getrieberad 300 an. Die über die beiden Getrieberäder 300 und 310 ausgebildete Getriebestufe der Antriebseinrichtung 2 ist hierbei nach Art eines Kegelradgetriebes ausgeführt, wobei die Antriebswelle 32 senkrecht zur Drehachse des Antriebsrades 301 des Kettenantriebs 30 (und senkrecht zur Ausfahrrichtung X) ausgerichtet ist. Das mit der Antriebswelle 32 drehfest verbundene zweite Getrieberad 310 bildet somit das Ritzel für eine Abtriebswelle des Kettenantriebs 30.
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Über die Antriebswelle 32 wird unmittelbar das drehfest hiermit verbundene Wickelelement 311 des Bandantriebs 31 angetrieben, das innerhalb des Gehäuseteils 3b drehbar gelagert ist. Hierbei sind der Kettenantrieb 30 und der Bandantrieb 31 über die Getriebestufe derart miteinander gekoppelt und das Spannband 2 und die Gliederkette 1 derart zueinander angeordnet, dass bei Drehung der Antriebswelle 32 das Antriebsrad 301 zu einer Drehung entlang einer Drehrichtung D30 angetrieben wird, die zu einem Ausfahren der Gliederkette 1 führt, und gleichzeitig das Wickelelement 311 zu einer Drehung entlang einer Drehrichtung D31 angetrieben wird, die zu einem Abwickeln des Spannbandes 2 von seinem Wickelelement 311 führt. Auf diese Weise wird die durch das Spannband 2 aufgebrachte Vorspannkraft, um die ausfahrenden Kettenglieder 11, 10 gegeneinander zu verspannen, konstant gehalten und variiert nicht oder allenfalls nur geringfügig, wenn die Gliederkette 1 weiter ausgefahren wird.
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Beim Einfahren der Gliederkette 1 in das Kettengehäuse 5 wird umgekehrt das Spannband 2 automatisch auf das Wickelelement 311 aufgewickelt und damit kompakt verstaut, insbesondere wenn die Gliederkette 1 vollständig eingefahren ist. Beim Einfahren in das Kettengehäuse 5 werden die Kettenglieder 10 nach Passieren des Antriebsrades 301 über das Spannband 2 nicht mehr gegeneinander verspannt, sodass sie relativ zueinander beweglich sind und damit der innerhalb des Kettengehäuses 5 jeweils vorliegende Abschnitt der Gliederkette 1 flexibel ist. Derart kann die Gliederkette 1 in dem in –X Richtung hinter dem Antriebsrad 301 liegenden Abschnitt des Lagerrohres 50 auch problemlos umgelenkt werden, vorliegend um mehr als 90°.
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Über das Spannband 2 ist nicht nur besonders effektiv eine Vorspannkraft auf die Gliederkette 1 zur deren Versteifung beim Ausfahren ausgeübt. Vielmehr wird über das an dem ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt an zwei Seiten flächig anliegende Spannband auch eine zusätzliche Stützung des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts erreicht. So ist hierüber der ausgefahrene Gliederkettenabschnitt quer zur Auswahlrichtung X in eine Richtung +Y und in eine Richtung –Y zusätzlich gestützt und versteift. Das an zwei Außenflächen der ausgefahrenen Gliederkette 1 entlang verlaufende Spannband 2 wirkt somit einem Biegen der ausgefahrenen Gliederkette 1 in die Richtungen +Y und –Y entgegen.
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Anhand der 4A und 4B wird der Verlauf und die Führung des Spannbandes 2 an dem ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt der Gliederkette 1 in Einzeldarstellung verdeutlicht. Über die Umlenkung an dem Umlenkbereich 101c am vordersten Ende der Gliederkette 1 läuft das Spannband 2 in einer Schlaufe von der Bandhalterung 4 an dem ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt zu dem Wickelelement 311. Wie aus den 4A und 4B ferner ersichtlich ist, sind die Zugfedern 40 und 41 vorliegend an einer stiftartig ausgebildeten Halterung 42 unmittelbar an einer Seite des Kettengehäuses 5 gehalten, sodass das Spannband 2 über sein erstes Bandende 24 an dem Kettengehäuse 5 angefedert gelagert ist. Der Ausfahrbereich 51 mit dem unteren Gehäuseteil 3b bildet hierbei eine gehäuseseitige Durchführung aus, um das Spannband 2 von der üblicherweise unterhalb einer Verkleidung aufgenommenen Bandhalterung 4 nach außen zu dem ausfahrenden Gliederkettenabschnitt und an den durch die miteinander formschlüssig verbundenen Kettengliedern 10, 11 gebildeten Bandkanal 101a zu führen.
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Die 5A und 5B veranschaulichen in perspektivischer Einzeldarstellung einerseits das endseitige, vorderste Kettenglied 11 (5A) sowie ein Beispiel für eines der übrigen Kettenglieder 10 der Gliederkette 1 (5B). Beide Kettengliedertypen sind im vorliegenden Fall im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und weisen an ihren seitlichen Außenflächen kanalartige Aussparungen zur Ausbildung der Bandkanäle 101a und 101b auf. Ferner weisen beide Kettengliedertypen an ihrer Oberseite den verzahnten Bereich 100 für das Kämmen mit dem außenverzahnten Antriebsrad 301 auf.
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Das vorderste Kettenglied 11 weist ferner zur Bildung des Umlenkbereichs 101c für die Umlenkung des Spannbandes 2 ein Umlenkelement in Form einer Umlenkrolle 110 auf. Diese Umlenkrolle 110 ist um eine senkrecht zur Ausfahrrichtung X verlaufende Drehachse C an dem vordersten Kettenglied 11 drehbar gelagert. Hierüber ist eine reibungsarme Umlenkung des Spannbandes 2 an dem vordersten Kettenglied 11 gegeben.
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An einer in Richtung –X liegenden Kettengliedrückseite 11h des vordersten Kettengliedes 11 ist eine Aussparung vorgesehen, in die beim Verspannen der aus der Öffnung O ausfahrenden Kettenglieder 10, 11 ein Kettengliedfortsatz 10v eines dahinterliegenden Kettengliedes 10 formschlüssig eingreifen kann, um die Kettenglieder 11, 10 relativ zueinander zu arretieren. Der Kettengliedfortsatz 10v ist hierbei pyramidenstumpfförmig und mit rechteckiger Grundfläche ausgebildet. Über die Pyramidenstumpfform ist eine Zentrierung zweier gegeneinander gedrückter Kettenglieder 11, 10 oder 10, 10 beim Ausfahren der Gliederkette 1 erreicht. Ein jedes Kettenglied 10 weist hierbei an einer dem Kettengliedfortsatz 10v abgewandten Kettengliedrückseite 10h analog zu dem vordersten Kettenglied 11 eine mit dem Kettengliedfortsatz 10v korrespondierende Aussparung auf, sodass die Kettenglieder 10 untereinander über Kettengliedfortsätze 10v und entsprechende Aussparungen wechselseitig selbstzentrierend formschlüssig miteinander in Eingriff gebracht werden können.
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Aus der 5B ist ferner die zuvor bereits angesprochene – hier zentrale – Durchgangsöffnung 102 für ein die einzelnen Kettenglieder 10, 11 aneinander haltendes Verbindungselement, zum Beispiel ein Gummiseil, ersichtlich. Diese Durchgangsöffnung 102 erstreckt sich durch ein einzelnes Kettenglied 10 vollständig hindurch. Beim vordersten Kettenglied 11 ist an der Kettengliedrückseite 11h eine entsprechende Sacklochöffnung oder eine Fixierung für dieses Verbindungselement vorgesehen.
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Anhand der 6 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung V veranschaulicht, bei der anstelle eines einzelnen Spannbandes 2 zwei separate Spannbänder 2a und 2b vorgesehen sind, um einen ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt einer Gliederkette 1 zu versteifen und an unterschiedlichen, senkrecht zueinander orientierten Außenflächen zu stützen. Hierbei sind für (funktional und/oder strukturell) identisch ausgebildete Komponenten identische Bezugszeichen verwendet.
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So umfasst die Verstellvorrichtung V der 6 ebenfalls einen Kettenantrieb 30 mit einem Antriebsrad 301, das mit einzelnen Kettengliedern 10 in Eingriff tritt, um diese in Richtung einer Öffnung O oder entgegengesetzt hierzu zu verstellen, um die Gliederkette 1 entlang einer Ausrichtung X auszufahren oder entgegengesetzt hierzu in Richtung –X einzufahren. Die einzelnen Kettenglieder 10, 11 sind vorliegend über ein elastisches Verbindungselement, zum Beispiel in Form eines Gummiseils, miteinander verbunden. Dieses Verbindungselement 6 erstreckt sich durch die einzelnen Kettenglieder 10 hindurch und endet einerseits an dem vordersten Kettenglied 11 und andererseits mit einem fixierten Ende 60 vorzugsweise innerhalb des Kettengehäuses 5.
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Die zwei separaten Spannbänder 2a, 2b, die die ausfahrenden Kettenglieder 11, 10 gegeneinander verspannen, sodass ein ausgefahrener Gliederkettenabschnitt steif ist, sind in der dargestellten Variante einerseits jeweils mit einem Bandende an dem vordersten Kettenglied 11 fixiert und andererseits jeweils mit dem anderen Bandende an einem Wickelelement 311a oder 311b eines von zwei Bandantrieben 31a und 31b. Die beiden Spannbänder 2a und 2b werden hierbei analog zu dem Spannband 2 der 1A bis 4B von ihrem jeweiligen Wickelelement 311a, 311b beim Ausfahren der Gliederkette 1 abgewickelt, um eine konstante Vorspannkraft auf die Kettenglieder 11, 10 zur Versteifung der Gliederkette 1 auszuüben. Dabei ist eine Drehung der Wickelelemente 311a, 311b in jeweilige Drehrichtungen D31a, D31b miteinander synchronisiert, sodass die Spannelemente 2a und 2b mit derselben Geschwindigkeit abgewickelt werden und es somit nicht zu einer unerwünschten Biegung des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts kommt.
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Umgekehrt ist es aber beispielsweise über eine voneinander unabhängige (elektronische) Steuerung oder eine entsprechende mechanische Kopplung der Verstellgeschwindigkeiten möglich, die Wickelelemente 311a, 311b mit unterschiedlichen Verstellgeschwindigkeiten zu drehen und damit dem ausfahrenden Gliederkettenabschnitt eine gewünschte Biegerichtung quer zur Ausfahrrichtung X vorzugeben (z.B. in Y- oder Z-Richtung). Dies kann beispielsweise mit Blick auf eine Verwendung der Verstellrichtung V in einem Gutbringer sinnvoll sein, um einen Sicherheitsgurt nicht nur nach vorne an der Schulter vorbei, sondern auch vor die Schulter des Fahrzeuginsassen zu verlagern.
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Die beiden Spannbänder 2a und 2b erstrecken sich vorliegend an in einem Winkel von 90° zueinander orientierten Außenflächen der ausgefahrenen Kettenglieder 11, 10 entlang. So verläuft das eine Spannband 2a an der Unterseite des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts entlang, während das andere Spannband 2b an einer seitlichen Außenfläche des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts entlang verläuft. Derart ist eine Stützung des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts entlang zweier zueinander senkrechter Raumrichtungen Y und X durch die beiden Spannbänder 2a und 2b gegeben.
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In einer möglichen Weiterbildung kann wenigstens eines der Spannbänder 2a oder 2b oder können beide Spannbänder 2a und 2b zur zusätzlichen Versteifung der ausgefahrenen Gliederkette 1 an dem vordersten Kettenglied 11 umgelenkt sein, sodass über ein Spannband 2a, 2b an zwei sich gegenüberliegenden Außenflächen des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts eine versteifende Stütze bereitgestellt ist und ein Widerstand gegen Biegen in eine quer zur Ausrichtung X verlaufende Raumrichtung Y, –Y, Z, –Z erhöht ist.
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Durch das sich an dem ausgefahrenen Gliederkettenabschnitt flächig entlang erstreckende Spannband 2 der 1A bis 4B oder ein Spannband 2a, 2b der 6 wird im Übrigen eine zumindest teilweise Verblendung der ausgefahrenen Gliederkette 1 erreicht. Hierüber sind somit die einzelnen ausgefahrenen Kettenglieder 11, 10 entlang der Ausfahrrichtung X flächig überdeckt, womit eine ästhetisch ansprechende Gestaltung des ausgefahrenen Gliederkettenabschnitts und eines gegebenenfalls hiermit gebildeten Tragarms für einen Gutbringer oder ein Gurtschloss erreichbar ist.
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Ein Spannband 2, 2a oder 2b kann grundsätzlich eine Elastizität quer zur Ausfahrrichtung X aufweisen und z.B. aus einem Federbandstahl gebildet sein. Alternativ wäre aber auch die Herstellung aus einem Kunststoffmaterial, zum Beispiel kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, glasfaserverstärktem Kunststoff und/oder einem Elastomer und insbesondere im 2K-/3K-Spritzgießprozess möglich. Ferner wäre anstelle der bei der Ausführungsvariante der 1A bis 4B dargestellten Zugfedern 40, 41 auch der Einsatz anderer Federtypen möglich, wie zum Beispiel einer Spiralfeder. Als Verbindungselement, über das die einzelnen Kettenglieder 10, 11 aneinander gehalten sind, bietet sich neben einem Gummiseil zum Beispiel auch ein Stahlseil oder ein Gummiband an. Im Übrigen können auch mehrere Verbindungselemente vorgesehen sein.
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Eine weitere mögliche Ausführungsvariante einer Verstellvorrichtung mit einer an sich flexiblen Gliederkette, die durch bandförmige Spannelemente versteift wird, kann auch nach dem Reißverschlussprinzip arbeiten. Hierbei werden beispielsweise Spannelemente in Form von Spannbändern nach dem Reißverschlussprinzip zusammengeführt, wodurch sich eine fixierte Verbindung der Stahlbänder ähnlich eines Köcher oder stabilen Rohres beim Ausfahren der Gliederkette ergibt. Bei der Verbindung kann den Stahlbändern ein leichter Radius um die Ausfahrrichtung X aufgezwungen werden, sodass ein rohrartiger, steifer Tragarm steht. Das so entstehende Rohr bietet weiterhin den Vorteil einer die ausgefahrenen Kettenglieder zumindest teilweise überdeckenden Blende. Weiterhin kann ein am Stahlband fixierter Reißverschluss so gestaltet sein, dass er eine Doppelfunktion erfüllt und über einen damit verbundenen Bandantrieb das Ein- und Ausfahren der Stahlbänder gewährleistet.
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Eine vergleichbare Variante einer Verstellvorrichtung ohne Gliederkette zeigt hierbei die 7. Die 7 zeigt hierbei ausschnittsweise eine Ausführungsvariante einer Verstellvorrichtung mit einem Verstellelement in Form eines Reißverschlussbandes 8, das als Teil eines Gurtbringers dienen kann. Das Reißverschlussband 8 ist hierbei in einem ausgefahrenen Zustand steif und selbsttragend. Dabei ist das Reißverschlussband 8 jedoch aus mehreren, vorliegend vier, einzelnen, einzeln jeweils wickelbaren Spannbändern mit oder aus integriertem Bandstahl aufgebaut, die nach dem Reißverschlussprinzip untereinander verbunden sind und im ausgefahrenen Zustand des Reißverschlussbandes 8 einen rohrförmigen Verbund bilden. Die einzelnen Spannbänder weisen hierbei an ihren Längsseiten Verzahnungsbereich 80 mit Krampen auf, die für das Ausfahren des Reißverschlussbandes 8 formschlüssig miteinander in Eingriff gebracht werden können.
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Dies ist exemplarisch im linken Teil der 7 für zwei Spannbänder 8a und 8b veranschaulicht. Die beiden Spannbänder 8a und 8b sind hierbei jeweils von einem Bandspeicher 7a oder 7b abwickelbar, der für das Einfahren der Spannbänder 8a und 8b eine Rückstellfeder aufweist. Zum Ausfahren des Reißverschlussbandes 8 werden die in einem Winkel von α = 90° zueinander orientierten Spannbänder 8a und 8b von ihrem jeweiligen Bandspeicher 7a oder 7b abgewickelt. Die zugehörigen Drehachsen D7a und D7b der hierfür vorgesehenen Wickelelemente der Bandspeicher 7a und 7b, auf denen die Spannbänder 8a und 8b in einem eingefahrenen Zustand des Reißverschlussbandes 8 aufgewickelt sind und von denen die Spannbänder 8a und 8b abgewickelt werden können, sind dementsprechend in einem Winkel α = 90° zueinander orientiert.
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Zur Bildung des rohrartigen Reißverschlussbandes 8 sind die einzelnen quer zu ihrer Längserstreckungsrichtung gewölbten Spannbänder 8a und 8b über eine Verbindungseinrichtung mit einem Verbindungselement in Form eines Schiebers 70 nach dem Reißverschlussprinzip miteinander entlang ihrer Längsseiten zu verzahnen oder ineinander zuhaken. Durch ihre Eigenwölbung bilden dann die vier untereinander jeweils nach dem Reißverschlussprinzip entlang ihrer Längsseiten miteinander verbundenen Spannbänder 8a und 8b das im Querschnitt kreisförmige Reißverschlussband 8. Jeweils ¼ der Mantelfläche dieses Reißverschlussbandes 8 wird folglich durch eines der vier miteinander verzahnten Spannbänder gebildet.
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An dem ausgefahrenen Ende des Reißverschlussbandes 8 sind am Umfang gleichmäßig verteilt Endteile 81 vorgesehen. Diese in der dargestellten Ausführungsvariante kastenförmig am Umfang des rohrartigen Reißverschlussbandes 8 radial nach außen vorstehenden Endteile 81 stellen jeweils eine dauerhafte Verbindung zwischen zwei benachbarten Spannbändern über ihre Verzahnungsbereiche 80 sicher. An einem End- oder Kastenteil 81 sind somit jeweils zwei Spannbänder an ihren freien Enden dauerhaft aneinander fixiert, wie dies grundsätzlich auch bei nichtteilbaren Reißverschlüssen vorgesehen ist. Beim Ausfahren des Reißverschlussbandes 8 werden folglich entlang der Längserstreckungsrichtung jeweils nur die weiteren Krampen der Verzahnungsbereichen 80 über jeweils einen Schieber 70 nach dem Reißverschlussprinzip miteinander in Eingriff gebracht. Beim Einfahren des Reißverschlussbandes 8 wird dieses bis maximal zu dem mit den End- oder Kastenteilen 81 versehenen Ende eingefahren, sodass die Enden der einzelnen Spannbänder weiterhin miteinander verbunden bleiben.
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In einer möglichen Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass über die noch unverbundenen Verzahnungsbereiche 80 eine Verstellkraft, z.B. im Bereich des Schiebers 70, auf Spannbänder aufgebracht wird, um diese in Richtung der Ausfahrrichtung X zu verstellen und von ihrem jeweiligen Bandspeichern abzuwickeln.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gliederkette
- 10
- Kettenglied
- 100
- Verzahnter Bereich (Angriffsbereich)
- 101a, 101b
- Bandkanal
- 101c
- Umlenkbereich
- 102
- Durchgangsöffnung
- 10h
- Kettengliedrückseite
- 10v
- Kettengliedfortsatz
- 11
- Vorderes Kettenglied
- 110
- Umlenkrolle (Umlenkelement)
- 11h
- Kettengliedrückseite
- 2, 2a, 2b
- Spannband (Spannelement)
- 23
- 2. Bandende
- 24
- 1. Bandende
- 3
- Antriebseinrichtung
- 30
- Kettenantrieb
- 300
- 1. Getrieberad
- 301
- Antriebsrad (Antriebselement)
- 3010
- Lagerzapfen
- 31, 31a, 31b
- Bandantrieb
- 310
- 2. Getrieberad
- 311
- Wickelelement
- 32
- Antriebswelle
- 3a, 3b
- Gehäuseteil
- 4
- Bandhalterung
- 40, 41
- Zugfeder (Federelement)
- 42
- Halterung
- 5
- Kettengehäuse
- 50
- Lagerrohr (Lagerabschnitt)
- 51
- Ausfahrbereich
- 6
- Verbindungselement
- 60
- Fixiertes Ende
- 70
- Schieber (Verbindungselement)
- 7a, 7b
- Bandspeicher
- 8
- Reißverschlussband (Verstellelement)
- 80
- Verzahnungsbereich (mit Krampen)
- 81
- End- / Kastenteil
- 8a, 8b
- Spannband (Einzelelement)
- C
- Drehachse
- D30
- Drehrichtung
- D31, D31a, D31b, D7a, D7b
- Drehrichtung
- O
- Öffnung
- V
- Verstellvorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004036189 A1 [0003]
- DE 102009009906 A1 [0003]