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Die
Erfindung betrifft eine Wandrandabschalung zum Gießen einer
Bodenplatte aus Beton zum Aufstellen einer einhäuptigen Schalung. Die Erfindung
betrifft außerdem
ein Verfahren zum Aufstellen einer einhäuptigen Wandschalung mit Schaltafeln und
Stützböcken auf
einer Bodenplatte aus Beton.
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Eine
einhäuptige
Schalung wird bei der Herstellung von Stahlbetonbauteilen verwendet,
die nur von einer Seite her zugänglich
sind. Im Gegensatz zu einer zweihäuptigen Schalung sind deren
Schaltafeln nur auf einer Seite der zu betonierenden Wand angeordnet.
Eine solche Schalung wird beispielsweise beim Betonieren einer Wand
gegen eine Felswand eingesetzt. Hierbei bildet die den Schaltafeln
gegenüberliegende
Felswand die zweite Schalfläche
für die zu
erstellende Betonwand, so dass es nicht möglich ist, den Frischbetondruck,
wie bei der zweihäuptigen Schalung,
durch Spannanker gegen die zweite Schalfläche abzuleiten. Anstelle dessen
muss beim einhäuptigen
Schalen der Lastabtrag mittels Stützböcken über Schräganker in eine zuvor betonierte
Bodenplatte erfolgen. Zu diesem Zweck ist es bekannt, stabförmige Anker
in einer Reihe mit einer bestimmten Neigung in die Bodenplatte einzubetonieren. Dazu
wird der Anker vor dem Gießen
der Betonplatte üblicherweise
mit einem Halter an einer Bewehrung der Bodenplatte befestigt, die
den Anker für
das Einbetonieren in einer vorbestimmten Position und Neigung hält.
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Beim
Errichten der einhäuptigen
Schalung müssen
die Schaltafeln an einer vorgegebenen Stelle und miteinander fluchtend
aufgestellt werden. Das Ausrichten der Schaltafeln ist insbesondere
dann schwierig, wenn die Schaltafeln großflächig ausgebildet und damit
so schwer sind, dass sie nur mit einem Kran oder dergleichen aufgestellt
werden können.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
vorzuschlagen, die das Ausrichten von Schaltafeln einer einhäuptigen
Schalung vereinfacht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Wandrandabschalung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Kern
der Erfindung ist die Idee, beim Betonieren der Bodenplatte bereits
eine Stufe als niedriger Wandanfang für die einhäuptig herzustellende Betonwand
herzustellen. An die Stufe können
die Schaltafeln mit einem unteren Rand beim Aufstellen angelegt
werden, was das Ausrichten in einer Linie enorm vereinfacht. Hierzu
ist für
die Herstellung der Stufe eine niedrige Wandrandabschalung notwendig, die
an der Bewehrung der Bodenplatte befestigbar ist und die sich an
der Stelle befindet, an der später
die Wand betoniert werden soll.
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Die
erfindungsgemäße Wandrandabschalung
zum Gießen
einer Bodenplatte mit Stufe aus Beton weist eine Stufenschalelement
und mindestens einen Halter für
das Stufenschalelement auf, der an einer Bewehrung der Bodenplatte
befestigbar ist und der das Stufenschalelement zum Betonieren der
Stufe mit vertikalem Abstand über
der Bewehrung hält. Die
Stufe wird gleichzeitig mit der Bodenplatte betoniert, wobei das
Stufenschalelement, beispielsweise ein Kantholz oder ein L-Profil aus Holz oder
Metall, vor dem Gießen
der Betonplatte entlang einer gewünschten Wandkante (Kehle) an
der Bewehrung der Betonplatte fixiert wird und die Anker für die Stützböcke der
einhäuptigen
Schalung mit gleichbleibendem Abstand zu dem Stufenschalelement
positioniert werden. Nach dem Betonieren und Aushärten des
Betons der Betonplatte mit Stufe werden die Stufenschalelemente
von den Haltern gelöst
und über eine
Oberseite der Bodenplatte vorstehende Abschnitte der Halter von
der Bodenplatte entfernt.
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Vorteilhafterweise
weist das Stufenschalelement der Wandrandabschalung einen vertikalen
Stufenschalabschnitt zum Betonieren der Stufe und einen horizontalen
Fußschalabschnitt
zum Betonieren einer Stellfläche
für die
einhäuptige
Wandschalung auf. Dabei bestimmt der vertikale Stufenschalabschnitt
die Höhe
der Stufe und der horizontale Stufenschalabschnitt die Tiefe der
Stellfläche
vor der Stufe der Bodenplatte. Grundsätzlich genügt der vertikale Stufenschalabschnitt
zum Betonieren der Stufe.
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Zum
Festlegen einer Richtung der zukünftigen
Wandkante muss das Stufenschalelement mit mindestens zwei Haltern
an der Bewehrung befestigt werden, wobei die Halter beispielsweise
in bekannter Weise mittels einem Draht an der Bewehrung angerödelt werden
können.
Dabei besteht jedoch das Problem, dass die Lage der Halter oft nicht
die gewünschte
Genauigkeit besitzt. Um eine ungenaue Position der Halter ausgleichen
zu können,
ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung an den Haltern eine Verstelleinrichtung für das daran
befestigte Stufenschalelement vorgesehen. Mit der Verstelleinrichtung
ist das Stufenschalelement horizontal und vertikal verstellbar,
d. h. parallel und senkrecht zu der zu betonierenden Stufe. Außerdem kann
damit der Abstand einer Unterseite oder des unteren Randes des Stufenschalelementes
gegenüber
der Bewehrung verändert
werden.
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Die
Verstelleinrichtung kann mit einer Befestigungseinrichtung für das Stufenschalelement
an dem Halter kombiniert sein. Dazu kann beispielsweise eine Schraubverbindung
vorgesehen sein, die sich durch mindestens ein Langloch in dem Stufenschalelement
und/oder dem Halter erstreckt. Durch Verschieben der Schraubverbindung
in dem Langloch ist die Lage des Stufenschalelements gegenüber dem
Halter in Erstreckungsrichtung des Langloches veränderbar
und durch Einfügen,
Entfernen oder Variation eines Distanzstückes zwischen dem Stufenschalelement
und dem Halter in Erstreckungsrichtung der Schraubverbindung veränderbar.
Abhängig
davon, ob die Schraubverbindung horizontal oder vertikal angeordnet
ist, ermöglicht
das Langloch eine horizontale und die Distanzstücke eine vertikale Verstellung
des Stufenschalelementes gegenüber dem
Halter, oder umgekehrt. Mit der Verstelleinrichtung kann somit sowohl
die Höhe
wie auch die Tiefe der zu betonierenden Stufe verändert werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Wandrandabschalung
weist der Halter ein in die Bodenplatte einzubetonierendes unteres
Halterteil und ein nicht in die Bodenplatte einzubetonierendes oberes
Halterteil auf, das vorzugsweise von dem unterem Halterteil lösbar ist.
An dem oberen Halterteil ist das Stufenschalelement befestigt. Damit kann
nach dem Betonieren der Bodenplatte mit Stufe das obere Halterteil
mit dem daran befestigten Stufenschalelement auf einfache Weise
von der Oberseite der Bodenplatte entfernt werden. Das wiedergewonnen
obere Halterteil kann zusammen mit dem Stufenschalelement weiter
verwendet werden.
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Bei
einer Variante der Erfindung weist der Halter eine Halteeinrichtung
für den
in die Bodenplatte einzubetonierenden Anker auf. Der Halteeinrichtung
ist vorzugsweise an dem unteren Halterteil des Halters angeordnet,
das an der Bewehrung der Betonplatte befestigt wird. Die Haltereinrichtung
hält den
Anker in einer vorbestimmten Position und einer vorbestimmten Neigung
gegenüber
dem Stufenschalelement und der Bewehrung der Bodenplatte. Dabei wird
der Anker nur an dem unteren Halterteil befestigt, ein zusätzliches
direktes Verbinden mit der Bewehrung ist nicht erforderlich. Die
Ausrichtung der Anker in einer Linie erfolgt damit selbständig mit
dem Ausrichten der Halter der Wandrandabschalung an der Bewehrung.
Das obere Halterteil ist dabei vorzugsweise über den Anker mit dem unteren
Halterteil verbunden, wobei das obere Halterteil mit unterschiedlichem
Abstand zu dem unteren Halterteil an dem Anker befestigbar ist.
Damit kann der Abstand des am oberen Halterteil befestigten Stufenschalelementes
gegenüber
der Bewehrung beliebig eingestellt werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Aufstellen einer einhäuptigen
Wandschalung mit Schaltafeln und Stützböcken auf einer Bodenplatte aus
Beton wird zuerst eine Bodenplatte mit angeformter Stufe aus Beton
betoniert, wobei die Bodenplatte vor der Stufe eine ebene Stellfläche für die Schaltafeln
aufweist und vor der Stellfläche
in die Betonplatte einbetonierte Anker für die Stützböcke in einer Reihe angeordnet
sind. Die Stufe befindet sich an der Stelle, an der eine Wand auf
der Bodenplatte betoniert werden soll Anschließend erfolgt das Errichten
der einhäuptigen
Wandschalung und das Ausrichten der Schaltafeln in einer Linie auf
der Stellfläche
der Bodenplatte, wobei zum Ausrichten ein unterer Rand der Schaltafeln
an einem vertikalen Stufenabschnitt der Stufe in Anlage gebracht
wird. Zuletzt werden die Stützböcke, an
denen die Schaltafeln befestigt sind, an der Bodenplatte durch Spannen
mit den einbetonierten Ankern verankert.
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Mit
Hilfe der Stufe können
die Schaltafeln schnell und einfach positionsgenau auf der Stellfläche vor
der Stufe aufgestellt und mit den Stützböcken an der Bodenplatte fixiert
werden. Zu der Herstellung der Bodenplatte mit Stufe aus Beton wird
vorzugsweise die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Wandrandabschalung
verwendet, wobei die Herstellung wie folgt abläuft. Zuerst wird eine Stirnflächenschalung
für die
Bodenplatte auf einem Boden angeordnet. Anschließend wird eine Bewehrung in den
von der Stirnflächenschalung
begrenzten Schalungsinnenraum eingebracht. Dann wird die Wandrandabschalung
mit ihren Haltern derart an der Bewehrung der Bodenplatte befestigt,
dass Stufenschalelemente der Wandrandabschalung mit vertikalem Abstand über der
Bewehrung angeordnet sind. Dann erfolgt das Ausrichten der Stufenschalelemente
in vertikaler und/oder horizontaler Richtung mittels einer an dem
Halter vorgesehenen Verstelleinrichtung. Als nächstes wird der einzubetonierende
Anker an einer an dem Halter ausgebildeten Halteeinrichtung für den Anker
angebracht, die den Anker in einer vorbestimmten Position und in
einer vorbestimmten Neigung hält.
Schließlich
erfolgt das Gießen
der Bodenplatte und der Stufe aus Beton, wobei ein vertikaler Stufenschalabschnitt
der Stufenschalelemente eine Stufenhöhe der Stufe und ein horizontaler
Stufenabschnitt der Stufenschalelemente die Stellfläche vor der
Stufe bestimmt. Nach dem Aushärten
des Betons werden die Stufenschalelemente und über eine Oberseite der Bodenplatte
vorstehende Abschnitte des Halters der Wandrandabschalung von der
Bodenplatte entfernt.
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Nachfolgend
wir die Erfindung anhand eines in der beigefügten Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
veranschaulicht. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der Erläuterung
des Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den Ansprüchen.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine gegossene Bodenplatte 1 aus
Beton mit einer angegossenen Stufe 2 in einer schematischen
Schnittdarstellung, wobei die Stufe 2 mittels einer erfindungsgemäßen Wandrandabschalung 3 hergestellt
ist.
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Die
erfindungsgemäße Wandrandabschalung 3 weist
ein Stufenschalelement 4 auf, das mittels einem Halter 5 an
einer Bewehrung 6 der Bodenplatte 1 befestigt
ist. Der Halter 5 hält
das Stufenschalelement 4, wenn die Bodenplatte 1 noch
nicht gegossen ist, mit vertikalem Abstand über der Bewehrung 6.
Das Stufenschalelement 4 ist beispielsweise als L-Profil
aus Holz oder Metall ausgeführt
und so an dem Halter 5 angeordnet, dass ein Schenkel einen vertikalen
Stufenschalabschnitt 7 und der andere Schenkel einen horizontalen
Fußschalabschnitt 8 bildet.
Der vertikale Stufenschalabschnitt 7 bestimmt die Höhe der Stufe 2 und
der horizontale Fußschalabschnitt 8 die
Tiefe einer Stellfläche 9 vor
der Stufe 2 der Bodenplatte 1. Die Stellfläche 9 ist
zum Aufstellen von in der Zeichnung nicht dargestellten Schaltafeln
einer einhäuptigen
Wandschalung vorgesehen und die Stufe 2 zum Ausrichten
der Schaltafeln zu einer fluchtenden Reihe.
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Der
Halter 5 weist ein unteres Halterteil 10 auf,
das an der Bewehrung 6 befestigt ist, und ein oberes Halterteil 11,
an dem das Stufenschalelement 4 angebracht ist. Die beiden
Halterteile 10, 11 sind lösbar miteinander verbunden.
Das obere Halterteil 11 weist einen Mittelabschnitt 12 auf,
der bei dem an der Bewehrung 6 befestigten Halter 5 horizontal
verläuft.
An den Mittelabschnitt 12 schließen ein dem Stufenschalelement 4 zugeordneter
Endabschnitt 13 sowie ein dem unteren Halterteil 10 zugeordnete
Endabschnitt 14 an, wobei der Endabschnitt 13 um
90° nach
oben und der Endabschnitt 14 um 45° nach unten gegenüber dem
Mittelabschnitt 12 abgewinkelt ist.
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Das
Stufenschalelement 4 ist mit seinem horizontalen Stufenschalabschnitt 8 mit
dem horizontalen Mittelabschnitt 12 des oberen Halterteils 11 verschraubt,
wobei der Fußschalabschnitt 8 ein
Rundloch 15 und der Mittelabschnitt 12 ein Langloch 16 aufweisen,
durch die sich eine Schraubverbindung 17 erstreckt. Die
Schraubverbindung 17 ermöglicht eine Veränderung
des Abstandes des horizontalen Stufenschalabschnitt 8 zu
dem horizontalen Mittelabschnitt 12 und des vertikalen
Stufenschalabschnitt 7 zu dem vertikalen Endabschnitt 13 des
Halters 5 durch dazwischen anordenbare Distanzstücke 18, 18'. Die Schraubverbindung 17 und
das Langloch 16 bilden zusammen mit den Distanzstücken 18, 18' eine Verstelleinrichtung 19 des
Halters 5 für
das Stufenschalelement 4.
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Das
obere Halterteil 11 ist mit dem unteren Halterteil 10 über einen
in die Bodenplatte 1 einzubetonierenden Anker 20 verbunden.
Dazu weist der zweite Endabschnitt 14 des oberen Halterteils 11 eine
Aufnahmebohrung 21 für
den Anker 20 auf und das untere Halterteil 10 eine
Halteeinrichtung 22 für den
Anker 20, die den Anker 20 um 45° gegenüber einer
Oberseite 23 der Bodenplatte 1 geneigt hält. Von
der Halteeinrichtung 22 weg erstreckt sich ein Befestigungsabschnitt 24 zum
Befestigen des unteren Halterteils 10 an der Bewehrung 6,
wobei die Haltevorrichtung 22 U-förmig ausgebildet und mit einander
gegenüberliegenden
Durchbrüchen 25, 25' zur Aufnahme
des Ankers 20 versehen ist. Die Haltevorrichtung 22 des
unteren Halterteils 10 und der zugeordnete Endabschnitt 14 des
oberen Halterteils 11 sind voneinander beabstandet und
erstrecken sich parallel zueinander. Sie sind in Längsrichtung
des Halters 5 zueinander versetzt angeordnet, wobei die Aufnahmebohrung 21 des
oberen Halters 11 und die Durchbrüche 25, 25' des unteren
Halters 10 auf einer gedachten Linie angeordnet sind.
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Der
Anker 20 ist dreistückig
ausgebildet. Er weist ein unteres Ankerteil 26 auf, das
in die Bodenplatte 1 einbetoniert wird und ein oberes Ankerteil 27, das über die
Oberseite 23 der betonierten Botenplatte 1 vorsteht
und lösbar
mit dem unteren Ankerteil 26 verbunden ist. Das untere
Ankerteil 26 wird von der Haltevorrichtung 22 des
unteren Halterteils 10 gehalten und das obere Ankerteil 27 ist über eine
konische Gewindebuchse 28 mit dem unteren Ankerteil 26 verschraubt.
Das obere Halterteil 11 ist mit seinem Endabschnitt 14 über die
Aufnahmebohrung 21 mit oberen Ankerteil 27 verbunden
und wird mit einer Spannmutter 29 von oben gegen die Gewindebuchse 28 gepresst.