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Die Erfindung betrifft eine Ofenmuffel, insbesondere Backofenmuffel mit mindestens zwei aneinander grenzenden Wandelementen, die einen insbesondere als Garraum dienenden Innenraum zumindest bereichsweise begrenzen, wobei die Wandelemente aus Glas oder Glaskeramik bestehen, und wobei die benachbarten Wandelemente zueinander im Winkel stehen, wobei die Wandelemente einstückig miteinander verbunden sind und ein Formteil bilden.
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Elektrisch beheizte Backöfen für Standherde oder zum Einbau in eine Küchenzeile sind allgemein bekannt. Der Backofen besteht im Wesentlichen aus einer emaillierten Backofenmuffel, die oben und unten mit Rohrheizkörpern beheizt wird. Auf der Vorderseite wird die Backofenmuffel mit einer gerahmten Glastür verschlossen. Üblicherweise ist die obere Beheizung im Innenraum der Backofenmuffel angeordnet und wird bei hochwertigen Backöfen noch von einem zweiten Heizkörper unterstützt, der eine Grill-Funktion des Backofens erlaubt. Der untere Heizkörper ist auf der Außenseite des Muffelbodens aufgebracht. Neben diesen Standard-Beheizungen für Ober-/Unterhitze und Grillbetrieb wird häufig noch in die Rückwand ein Umluftgebläse eingesetzt, das zusätzlich auch noch einen separaten Heizring haben kann, um nicht nur Luft umzuwälzen, sondern auch selber heiße Luft zu erzeugen.
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Es ist weiterhin bekannt, Backofenwände aus Glas oder Glaskeramik zu gestalten. Der Einsatz von Glaskeramik in Backöfen an sich ist bereits in der
CA 2 183 498 A1 beschrieben. Hier wird der Backofen zur besseren Reinigbarkeit aus Glaskeramik vorgeschlagen. In der
DE 35 27 957 C2 wird eine Backofenmuffel aus Glaskeramik beschrieben, die lösbar zusammengefügt ist und die durch von außen aufmontierte Strahlungsheizkörper beheizt wird. Die Scheiben werden in ein Trag- oder Halterahmengestell eingeschoben, durch die dabei entstehenden Kanten und Fugen, insbesondere in den unteren Eckbereichen der Backofenmuffel ist diese nur sehr schlecht zu reinigen. Darüber hinaus ist der konstruktive Aufwand hoch. Dem Rechnung tragend wird in der
DE 35 27 958 C2 eine emaillierte Stahlblechmuffel vorgeschlagen, bei der in den Seitenwänden Fensteröffnungen vorgesehen sind, in die Glas- beziehungsweise Glaskeramikscheiben eingesetzt werden. In diesem Fall besteht das gleiche Problem mit den schlecht zu reinigenden Fugen und Verbindungsstellen, und zusätzlich ist ein Großteil des Muffelraums weiterhin aus emailliertem Stahlblech ausgebildet.
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In der
EP 1 947 388 A1 ist eine Ofenmuffel beschrieben, die einen Boden, eine Decke, eine Rückwand und zwei vertikale Seitenwände aufweist. Die Ofenmuffel ist als ein Gußstück hergestellt, so dass diese Bauteile einteilig miteinander verbunden sind. Der Fertigungsaufwand für eine solche Ofenmuffel ist sehr hoch. Insbesondere muss beim Auskühlen der Glaskeramik auf eine langsame, gleichmäßige Temperaturabsenkung geachtet werden, da die komplexe Formgebung leicht zur Spannungsbildung neigt. Entstehen zu starke Temperaturgradienten, bricht der Werkstoff. Die Taktzeiten für die Fertigung sind damit sehr hoch. Weiterhin ist die Installation der Ofenmuffel aufwändig.
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Eine weitere Ofenmuffel ist aus der
DE 32 31 462 C1 bekannt. Dabei sind die Muffelseiten von Blechteilen begrenzt, wobei die Blechteile Teil eines Blechbandes sind.
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Zur Fertigung der Ofenmuffel werden die Blechteile gegeneinander abgebogen, so dass ein quaderförmiger Körper entsteht. An den aufeinandertreffenden Quaderkanten sind die Blechteile miteinander verschweißt.
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In der
DE 101 04 501 A1 ist eine weitere Ofenmuffel offenbart. Dabei ist ein wannenartiger Muffelboden, bestehend aus Glaskeramik, verwendet. An der dem Muffelinnenraum abgewandten Außenseite trägt der Muffelboden ein Gehäuse, in dem Heizkörper angeordnet sind. Zur Vervollständigung des Muffelraumes ist auf den Muffelboden ein haubenartiger Aufsatz, bestehend aus Blechwerkstoff, aufgesetzt. Der Fertigungs- und Montageaufwand für eine solche Ofenmuffel ist hoch. Weiterhin müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, die dem unterschiedlichen Wärmeausdehnungsverhalten des Wannenbodens und des haubenartigen Aufsatzes Rechnung tragen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine leicht reinigbare Ofenmuffel der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die einfach herstellbar und im beengten Einbauraum eines Herdes einfach zu montieren beziehungsweise im Schadenfall zu warten ist.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Demgemäß ist es vorgesehen, dass zwei Formteile aus Glas oder Glaskeramik verwendet sind, die im zusammengesetzten Zustand rahmenartig den Ofenmuffelboden, die beiden Ofenmuffelseitenwände und den Ofenmuffeldeckel bilden, in Form eines front- und rückseitigen offenen Rahmens. Die Formteile können einzeln mit geringem Aufwand hergestellt werden. Da sie relativ kleine Bauteile darstellen, müssen keine besonderen Vorkehrungen an die Werkstoffstabilisierung beim Abkühlungsprozess des glasigen Werkstoffes gestellt werden. Zudem können für die einzelnen Formteile kurze Taktzeiten eingestellt werden, da sie in relativ kurzer Zeit ohne unzulässige Spannungsbildung abkühlbar sind.
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Die erfindungsgemäße Ofenmuffel ist auch einfach montierbar beziehungsweise im Wartungsfall demontierbar. Die Formteile können jeweils einzeln gehandhabt und im begrenzten Aufnahmeraum eines Herdes verbaut beziehungsweise aus diesem ausgebaut werden. Im Betriebseinsatz müssen keine besonderen Vorkehrungen an unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten getroffen werden, da die Formteile aus dem gleichen Werkstoff bestehen.
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Die Nahtstelle, an der die Formteile aneinandergefügt sind, kann zur Befestigung von Innenbauten im Muffelinnenraum, beispielsweise für die Anbringung von Tragschienen, genutzt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass das Formteil drei Wandelemente aufweist, und dass die Wandelemente derart angeordnet sind, dass das Formteil im Wesentlichen V- oder U-förmig ausgebildet ist. Wenn die Gestaltung der Ofenmuffel dabei vorsieht, dass von dem als Boden- oder Deckwand ausgebildeten Wandelement an gegenüberliegenden Wandelementen die beiden als Seitenwände ausgebildeten Wandelemente abgebogen sind, dann sind alle Kantenbereiche der Ofenmuffel, in denen sich üblicherweise Verschmutzungen verstärkt ansammeln, leicht reinigbar.
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Eine denkbare Erfindungsalternative sieht vor, dass die der Ofenmuffelvorder- und/oder -rückseite zugewandten Begrenzungsränder der gegeneinander abgebogenen Wandelemente zur Bildung einer ebenen Dichtfläche ineinander übergehen. An der Ofenmuffelvorderseite gelingt dann auf einfache Weise der Anschlag und die Abdichtung der Ofentür. Rückseitig kann an dem Formteil ein weiteres Wandelement abgedichtet angelegt sein, das die Rückseite des Innenraumes begrenzt.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass wenigstens eines der Wandelemente an seiner dem anderen, angeformten Wandelement abgewandten Seite eine ebene Dichtfläche bildet. Dann lassen sich seitlich an die Wandelemente zusätzlich Wandelemente oder auch weitere Formteile auf einfache Weise abgedichtet anbauen.
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Die Funktionalität des Formteils lässt sich noch zusätzlich dadurch verbessern, wenn vorgesehen ist, dass wenigstens eines der Wandelemente wenigstens ein einstückig angeformtes Funktionselement (Vorsprung, Aufnahme, Eintiefung) aufweist, das in die dem Innenraum zugewandte Innenfläche des Wandelements eingeformt ist oder in den Innenraum von der Innenfläche vorsteht.
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Hierbei kann eine Ofenmuffel beispielsweise dergestalt sein, dass das Funktionselement im Bereich der Vorder- und/oder Rückseite der Ofenmuffel an das den Ofenmuffelboden und/oder an die die Ofenmuffelseitenwände bildenden Wandelemente ein- oder angeformt ist. Das Funktionselement kann dann als Barriere beziehungsweise Auslaufschutz für Fett verwendet sein.
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Denkbar ist auch, dass die Funktionselemente in Form von Aufnahmen in wenigstens eine der die Ofenmuffelseitenwände bildenden Wandelemente an- oder eingeformt sind. Dann können die Funktionselemente hier eine Tragfunktion übernehmen. Dabei ist eine bevorzugte Ausführungsvariante der Ofenmuffel dadurch gekennzeichnet, dass an den beiden, die Ofenmuffelseitenwände bildenden Wandelementen Aufnahmen angeordnet sind, die in Richtung der Ofenmuffeltiefe verlaufende Führungen für Backbleche bilden. Auch hier ist dem Gedanken der einfachen Reinigbarkeit konsequent Rechnung getragen.
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Das Funktionselement kann auch in Form eines Fettauffangs als Eintiefung in den Ofenmuffelboden eingeformt sein.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst mit einer Ofenmuffel, insbesondere Backofenmuffel mit mindestens zwei aneinander grenzenden Wandelementen, die einen insbesondere als Garraum dienenden Innenraum zumindest bereichsweise begrenzen, wobei die Wandelemente aus Glas oder Glaskeramik bestehen, wobei die benachbarten Wandelemente zueinander im Winkel stehen, und wobei die Wandelemente einstückig miteinander verbunden sind und ein Formteil bilden.
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Dabei ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass an dem Formteil wenigstens ein plattenartiges Wandelement gehalten ist, das den Innraum begrenzt und dass das Formteil und das wenigstens eine plattenartige Wandelement rahmenartig den Ofenmuffelboden, die beiden Ofenmuffelseitenwände und den Ofenmuffeldeckel bilden.
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Bei den beiden vorgenannten rahmenartigen Aufbauten gelingt eine stabile Fixierung des Verbands auf einfache Weise dadurch, dass die Formteile oder das Formteil und das plattenartige Wandelement mittels Umreifungselementen gegeneinander verspannt sind. Um dem unterschiedlichen Wärme-Ausdehnungsverhalten des Umreifungsbandes und des Glases/der Glaskeramik Rechnung zu tragen, kann es vorgesehen sein, dass das Umreifungselement zumindest bereichsweise federelastisch ausgebildet ist oder ein Federelement aufweist.
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Wenn die erfindungsgemäße Ofenmuffel dergestalt ist, dass im Bereich der Stoßstelle zweier aneinander gesetzter Formteile oder im Bereich der Stoßstelle eines Formteils mit einem plattenartigen Wandelement ein Tragteil gehalten ist, dann lässt sich die Funktionalität mit geringem Aufwand erhöhen. Das Tragteil kann dann entweder innenseitig oder außenseitig zur Anbindung von Anbauteilen dienen. Denkbar ist, dass im Innenraum ein Traggestell befestigt wird (beispielsweise für Backbleche, Bräter etc.). Außenseitig kann das Tragteil beispielsweise Halterungen zur Aufhängung der Ofenmuffel in dem Herd besitzen.
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Denkbar ist auch, dass das Umreifungselement Halteelemente aufweist. Dann können an dem Umreifungselement beispielsweise Heizelemente befestigt werden. Die Halteelemente können auch zur Aufhängung der Ofenmuffel im Herd eingesetzt werden.
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Das Tragteil kann auch ein Leuchtelement zur Ausleuchtung des Innenraums aufweisen. Als temperaturbeständiges Leuchtelement lassen sich insbesondere auch Lichtleitfasern verwenden, die im Bereich der Stoßstelle ihr Licht in den Rand des Wandelements einkoppeln.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer Darstellung,
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2 ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß 1 gefertigt ist, in perspektivischer Darstellung,
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3 einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer Darstellung,
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4 ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß 3 gefertigt ist, in perspektivischer Darstellung,
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5 einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer Darstellung,
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6 ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß 5 gefertigt ist, in perspektivischer Darstellung,
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7 einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer Darstellung,
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8 ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß 7 gefertigt ist, in perspektivischer Darstellung,
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9 einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer Darstellung,
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10 ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß 9 gefertigt ist, in perspektivischer Darstellung,
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11 ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß 9 gefertigt ist, in Frontansicht,
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12 einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer Darstellung,
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13 ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß 12 gefertigt ist, in perspektivischer Darstellung,
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14 ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß 12 gefertigt ist,
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15 ein aus zwei baugleichen U-förmigen Formteilen zusammengegesetztes Ofenmuffelbauteil in perspektivischer Ansicht,
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16 eine der 15 entnommene Detailansicht,
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17 ein aus zwei baugleichen U-förmigen Formteilen zusammengegesetztes Ofenmuffelbauteil in perspektivischer Ansicht,
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18 eine der 17 entnommene Detailansicht,
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19 ein aus zwei baugleichen U-förmigen Formteilen zusammengegesetztes Ofenmuffelbauteil in perspektivischer Ansicht,
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20 eine der 19 entnommene Detailansicht,
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21 ein aus einem U-förmigen Formteil und einem plattenförmigen Wandelement zusammengesetztes Ofenmuffelbauteil in perspektivischer Detailansicht,
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22 eine der 21 entnommene Detailansicht,
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23 abschnittsweise ein Umreifungselement in perspektivischer Darstellung und
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24 eine Detailansicht einer Ofenmuffel in Frontansicht.
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Die 1 zeigt einen flächenförmigen rechteckigen Zuschnitt 10.1 aus Glas oder Glaskeramik, der von einem Glas/Glaskeramikband abgehängt ist. Auf der Oberseite des Zuschnitts 10.1 ist ein durchgehender Vorsprung 17 anprofiliert, der während des Walzens des Glasbandes aus der Schmelze ausgeformt ist. In der 1 sind gestrichelte Biegelinien 18.1 angedeutet, die in Breitenrichtung des Zuschnitts 10.1 verlaufen. An diesen Biegelinien 18.1 wird der Zuschnitt 10.1 zu dem in 2 gezeigten Formteil 10 umgeformt. Dabei werden zwei vertikale seitliche Wandelemente 11 U-förmig von einem horizontalen Wandelement 12 an den Biegelinien 18.1 unter Bildung gerundeter Biegekanten 18 abgebogen. Die Wandelemente 11 stehen zueinander parallel und senkrecht zum Wandelement 12. Denkbar ist auch, dass die Wandelemente 11 in einem Winkel größer als 90° zu dem Wandelement 12 V-förmig angestellt sind.
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Wie die 2 erkennen lässt, bildet der Vorsprung 17 im Bereich der Frontseite der Ofenmuffel eine Überlaufbarriere am Backofen (Wandelement 12), die ein Auslaufen von beispielsweise Fett verhindert. Die Innenflächen 13 der Wandelemente 11 und 12 gehen zugunsten einer guten Reinigbarkeit in den Kopplungsbereichen gerundet ineinander über. Die vorderseitigen und rückseitigen Kanten der Wandelemente 11 und 12 gehen bündig ineinander über, so dass sich ebene Dichtflächen 19.1 und 19.3 ergeben. Frontseitig kann daran eine Ofentür (nicht dargestellt) und rückseitig ein weiteres Wandelement (nicht dargestellt) abgedichtet angeschlagen werden. Die freien Enden der Wandelemente 11 bilden horizontale Dichtflächen 19.2.
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In den 3 und 4 ist ein Zuschnitt 10.1 beziehungsweise ein Formteil 10 für eine Ofenmuffel beschrieben, die in ihrer Gestaltung dem Zuschnitt 10.1 und dem Formteil 10 gemäß 1 und 2 entsprechen. Unterschiedlich ist lediglich die Ausbildung eines zweiten Vorsprunges 17. Dieser ist im rückseitigen Ofenmuffelbereich angeordnet. Zwischen den beiden bodenseitigen Vorsprüngen 17 und den jeweiligen Wandelementen 11 wird somit ein räumlich begrenzter Auffang gebildet.
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In den 5 und 6 sind Ausgestaltungen der Erfindung gezeigt, die der 1 und 2 im Wesentlichen entsprechen. Wie die 5 erkennen lässt, ist in die Innenfläche 13 der die seitlichen Wandelemente 11 bildenden Zuschnittbereiche eine wellenförmige Profilierung eingetieft. Dabei sind schienenförmige Aufnahmen 15 abgebildet, die in Richtung der Ofenmuffeltiefe (entspricht Breite des Zuschnitts 10.1) verlaufen. Die Aufnahmen 15 sind dabei von den Vorsprüngen 16 der wellenförmigen Profilierungen begrenzt. Die Profilierung wird während des Walzens des Glasbandes aus der Schmelze ausgeprägt. Die Aufnahmen 15 der beiden Wandelemente 11 sind einander gegenüberliegend derart angeordnet, dass dort Backbleche oder Führungsschienen eingeschoben werden können.
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Im Unterschied zu der Ausführung gem. 5 und 6 kann die wellenförmige Profilierung sowohl in der Innen- als auch in der Außenfläche 13 und 14 der Wandelemente 11 vorgesehen sein, so dass sich insgesamt ein welliges Bild der seitlichen Muffelwandung (Wandelement 11) ergibt. Die Funktion der sich innenseitig ergebenden Aufnahmen 15 und Vorsprünge 16 entspricht der gemäß 6. Allerdings können die Vorsprünge 16 gemäß 7 und 8 intensiver ausgeprägt werden.
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In den 9 bis 11 ist ein Formteil für eine Ofenmuffel gezeigt, bei der das bodenseitige Wandelement 12 zur Aufnahme von Überlauf eine Eintiefung 20 aufweist. Ausgehend von einer flachen Glaskeramik-Scheibe, wie in 9 dargestellt, wird beim Umformprozess oder als nachgeschalteter separater Verformungsprozess eine Mulde im Bodenbereich abgesenkt. Diese muldenförmige Absenkung kann üblicherweise bei Wiedererwärmung allein durch die Schwerkraft der Glaskeramik-Scheibe erzeugt werden.
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Die 12 bis 14 zeigen ebenfalls die Ausbildung einer Bodenwanne zur Aufnahme von Überlaufvolumen. In diesem Fall ist die Bodenwanne allerdings durch eine Zwangsverformung des Vorläuferglases erzeugt worden, durch Pressen oder Vakuumsenken. Vorteil ist hier, dass größere und schärfer ausgeprägte Formen (Biegekanten 20.1 und 20.2) möglich sind, als bei der Herstellung wie in 10 und 11 gezeigt.
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In der 15 ist ein Bauteil für eine Ofenmuffel dargestellt, das aus zwei U-förmigen Formteilen 10 zusammengesetzt ist, die bis auf den Vorsprung 17 entsprechend 2 gefertigt und ausgestaltet sind. Die beiden Formteile 10 sind baugleich, weswegen nur ein Fertigungswerkzeug erforderlich ist. Die beiden Formteile 10 werden unter Zwischenlage eines Teflon- oder Graphit-Bandes als Dichtelement 19.4 im Bereich der Dichtflächen 19.2 gegeneinander gestellt. Damit ergibt sich ein umlaufender Rahmen, bei dem die seitlichen Wandelemente 11 der beiden Formteile 10 jeweils die Ofenmuffelseitenwände und die Wandelemente 12 jeweils die Ofenmuffeldeckenbeziehungsweise -bodenwand bilden.
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Das rahmenartige Bauteil wird mit zwei Umreifungselementen 30, die als Spannbänder ausgebildet sind, in Form gehalten. Das Umreifungselement 30 ist als Metallband ausgeführt, das an seinen Bandenden mit nach außen gerichteten Abwinklungen 31 versehen ist. Aus den Abwinklungen 31 sind Laschen 31.1 freigestanzt und abgebogen. Die Laschen 31.1 weisen jeweils einen Durchbruch 31.2 auf. Die Umreifungselemente 30 werden vorder- bzw. rückseitig um den Rahmen geschlungen und die Bandenden aufeinander ausgerichtet. Zwischen dem Umreifungselement 30 und den Formteilen 10 kann ein Teflon- oder Graphitband als Kratzschutz eingelegt sein.
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Bei der Verbindung von Glaskeramik-Muffeln mit Metallteilen müssen grundsätzlich die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen beider Materialien beachtet werden, da sich der Metallrahmen weitet oder aber wenn der Metallrahmen in der Backofenmuffel innen eingreifen würde oder mit der Backofenmuffel fest verbunden wäre, würde die Glaskeramik-Muffel beim Aufheizen einreißen und zerbrechen. Aus diesem Grund sind die Bandenden des Umreifungselementes 30 mit einem Federelement 32 verbunden. Die Federenden sind in die Durchbrüche 31.2 der Abwinklungen 31 vorgespannt eingehangen. Damit wird dem unterschiedlichen Wärmeausdehnungsverhalten Rechnung getragen. Das Federelement 32 kann auch an anderer als der in 16 gezeigten Stelle angeordnet sein. Denkbar ist es auch, dass die beiden Formteile 10 miteinander stoffschlüssig verbunden, beispielsweise verlötet oder verschweißt sind.
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Die in den 17 und 18 gezeigte Anordnung entspricht der 14 und 15, wobei im Bereich der Stoßstellen der Formteile 10 Tragteile 40 in Form von Profilabschnitten eingesetzt sind. Die Tragteile 40 weisen einen Steg 41 auf, der im Bereich der Außenseite einen verdickten Ansatz 42 trägt. Innenseitig ist am Steg 41 ein Halteabschnitt 44 angeformt, der zwei Schenkel 45 trägt. Die Schenkel 45 sind zueinander parallel beabstandet. Von den Schenkelenden 45 gehen rechtwinklig Endabschnitte 46 ab, so dass sich eine hinterschnittene, in Tiefenrichtung verlaufende Aufnahme 43 ergibt. In dieser Aufnahme 43 können Befestigungsmittel (Gestelle, Backbleche, Laufrollen, Führungsschienen etc.) im Innenraum der Ofenmuffel gehalten und fixiert werden. Der Ansatz 42 und der Halteabschnitt 44 verhindern, dass das Tragteil 40 aus der Stoßstelle gezogen werden kann. Zwischen dem Steg 41 und den Dichtflächen 19.2 sind jeweils Dichtelemente 19.4 eingelegt.
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Die Ausgestaltungsvariante nach 19 und 20 unterscheidet sich von der nach 17 und 18 dadurch, dass der Steg 41 des Tragteils 40 als Hohlprofil ausgebildet ist und Leuchtelemente 47 in Form einer Leuchtdioden-Kette zur Beleuchtung des Garraums aufnimmt. Denkbar ist selbstverständlich auch ein Tragteil 40, das keine Aufnahme 43 bildet und nur die Leuchtelemente 47 aufnimmt.
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Ergänzend zu den in 15 bis 20 gezeigten halbschaligen Formteilen 10 ist auch denkbar, die seitlichen Wandelemente 11 des U-Profils höher auszugestalten und als Muffeldeckel ein im Wesentlichen gerades Wandelement 50 in Form einer Glaskeramik-Scheibe aufzusetzen. Die Verbindung und Befestigung erfolgt analog den in 15 bis 20 beschriebenen Möglichkeiten.
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Zur Halterung der Backofenmuffel im gesamten Backherd wird vorgeschlagen, das Umreifungselement 30 mit ausgeprägter Lasche 33 zu versehen, wie in 23 gezeigt. Die ausgeprägten Laschen 23 können über verbrödeln, verschrauben, vernieten oder verschweißen mit einem Herdrahmen 60 flexibel verbunden werden. In dem Zwischenraum zwischen Herdrahmen und Backofenmuffel kann ein Dichtelement 34 in Form eines umlaufenden Gewebeschlauches eingeknipst werden. Dies ist eine bekannte Technik, wie sie heute bereits bei Pyrolysebacköfen Verwendung findet. Bei dieser Verbindungsart wird der unterschiedlichen Ausdehnung von Glaskeramik und Metall Rechnung getragen und es wird sichergestellt, dass durch thermische Ausdehnung kein Bruch der Backofenmuffel erzeugt wird.
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Das Dichtelement 34 wird von einer Klammer 35 gehalten. Die Klammer 35 ist zwischen dem Umreifungselement 30 und dem Herdrahmen 60 angeordnet, wie dies 24 veranschaulicht.