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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den Hochwasser- und Küstenschutz.
Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise zum Schutz von Küsten, Inseln,
Bauwerken am Meer, Kanälen,
Häfen und Gewässeruntergründen verwendet.
Ihre wesentliche Aufgabe besteht darin, wasserseitig einen dauerhaften
Schutz gegen die Wirkungen von Seegang, Sturmfluten, Wellen, Strömungen und
Gezeiten zu gewährleisten.
Nach dem Stand der Technik bekannte Vorrichtungen sind Dünen, Deiche,
Deckwerke, Wellenbrecher, Buhnen, Lahnungen, Sperr- und Leitwerke.
Nachteil an diesen Vorrichtungen ist, dass sie durch die einwirkenden
Strömungen
und Kräfte
ständigen
Zerstörungen
ausgesetzt sind, die aufwendige Reparaturarbeiten notwendig machen.
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Ein
weiterer Nachteil ist, dass die bekannte Küstenschutzmaßnahmen
aufwändig,
aber dennoch hinsichtlich ihrer Schutzwirkung oft unzureichend sind.
Beispielsweise können
Buhnen den Landverlust nicht aufhalten und haben durch ihre Wirkung
auf die Strömung
nachteilige Wirkungen auf Ökosysteme.
Erhebliche Nachteile haben auch so genannte Tetrapoden, schwere
Betonteile, die als Wellenbrecher dienen. Diese Bauwerke erzeugen
schädliche Strömungen,
die eine Sedimentation von Sand verhindern und so den Landverlust
sogar beschleunigen.
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Man
wendet deshalb zusätzlich
Sandvorspülungsverfahren
an, damit Wellen in einem möglichst flachen
Winkel auf die Landfläche
auflaufen. Diese Verfahren sind jedoch mit hohen Kosten verbunden, weil
der Sand immer wieder vom Wasser abgetragen wird und deshalb ständig neu
vorgespült
werden muss.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die
haltbar und kostengünstig
ist und dabei einen wirksamen Schutz bietet.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass die Vorrichtung für
den Hochwasser- und
Küstenschutz eine
oder mehrere elastische Platten sowie Befestigungsmittel zur Fixierung
der Platten an den zu schützenden
Stellen aufweist. Die Rückseite
der Platten dient als Auflagefläche
für den
Boden oder Untergrund und die Vorderseite der Platten dient als Auflauffläche für Wasser
oder Wellen. Die Flexibilität der
Platten hat dabei mehrere Vorteile. Zum einen passen sich die Platten
dem Verlauf der Küstenlinie oder
Unebenheiten des Bodens an, zum anderen kann die Platte durch ihre
Flexibilität
und elastischen Eigenschaften die Energie der Wellen aufnehmen und
ist dadurch haltbarer als bekannte, starre Vorrichtungen. Ein weiterer
Vorteil ist, dass die Vorrichtung für schwimmende Personen oder
bei einer Kollision mit Wasserfahrzeugen ungefährlich ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
bestehen die elastischen Platten aus Gummi. Gummi ist ein besonders
leichtes, widerstandsfähiges,
haltbares und wiederverwertbares Material. Das Gummi kann aus Naturkautschuk
umweltfreundlich hergestellt sein. Es hat sich gezeigt, dass ein
besonders guter Schutz erzielt wird, wenn die Platte eine Dicke von
etwa 2 cm aufweist.
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Die
Flexibilität
der Platten und die Aufnahme von Kräften werden dadurch verbessert,
dass die elastischen Platten eine oder mehrere Einlagen, insbesondere
aus textilem Gewebe, aufweisen.
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Die
Platten werden mittels Befestigungsmitteln an den zu schützenden
Stellen fixiert. Dies kann beispielsweise eine dem Wasser zugewandten
Seite eines Deiches, einer Düne
oder die Abbruchkante einer Küste
sein. Als Befestigungsmittel sind besonders Erdschrauben oder Erdspieße mit einem
Kerndurchmesser von mindestens 25 mm geeignet, mittels derer die
Platten im Untergrund sicher verankert werden. Hierzu weisen die
elastischen Platten Öffnungen
auf, durch die die Erdschrauben oder Erdspieße hindurchgeführt sind.
Die Öffnungen
werden dann jeweils durch den Kopf der Erdschrauben oder Erdspieße abgedeckt.
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Die
elastischen Platten sind wasserdicht mittels Vulkanisierung oder
mechanisch miteinander verbunden. Hierdurch können größere Abschnitte eines gefährdeten
Bereiches geschützt
werden. Die wasserdichte Verbindung der Platten verhindert dabei
eine Durchfeuchtung oder Unterspülung
des Untergrunds.
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Um
eine übermäßige Verformung
der elastischen Platten durch Sogkräfte von abfließendem Wasser
zu vermeiden, sind für
die elastischen Platten Versteifungselemente vorgesehen. Hierfür sind insbesondere
Flacheisen geeignet. Diese können vorteilhafterweise
eine Öffnung
mit dem Durchmesser der Erdschrauben oder Erdspieße aufweisen
und so mittels der Erdschrauben oder Erdspieße auf der Oberseite der Platten
befestigt sein.
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Um
eine schräge
Auflauffläche
für auftreffende
Wellen zu bilden, weist die Fläche
der Platten einen Neigungswinkel gegenüber der Horizontalen auf. Dieser
ist vorzugsweise einstellbar, um ihn unterschiedlichen Bodenverhältnissen
oder Böschungswinkeln
anzupassen.
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Um
ein Hinterspülen
der Vorrichtung zu verhindern, ist an ihren beiden seitlichen Enden
jeweils eine gegenüber
den Platten abgewinkelte Spundwand vorgesehen. Die Spundwand kann
dabei ein separates, an die Platten angesetztes Teil sein. Sie kann
ebenso als Endabschnitt der elastischen Platten selbst ausgebildet
sein, der an seinem Anfang eine Krümmung aufweist und sich so
vom Wasser weg in Richtung zur Landseite hin erstreckt.
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Als
Befestigungsmittel sind eine oder mehrere im Wesentlichen waagrecht
angeordnete und mit der Vorrichtung verbundene Bodenplatten vorgesehen.
Die Bodenplatten dienen als großflächige Auflage
für die
Vorrichtung und verhindern so ein Einsinken im Untergrund. Die Bodenplatten
können
direkt auf der Bodenoberfläche
aufliegen oder innerhalb des Untergrundes angeordnet sein. Die elastischen Platten
sind mit Bodenplatten außerdem
mit waagrecht und schräg
verlaufenden Stützgliedern
verbunden. Die Stützglieder
fixieren so die elastischen Platten in einer relativ zur Bodenplatte
vertikalen oder geneigten Position, indem ein selbsttragender Rahmen gebildet
wird. Bei dieser Ausführungsform
ist es deshalb nicht notwendig, dass die Platten mit ihrer Rückseite
auf dem Untergrund aufliegen. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass die Bodenplatten und die Stützglieder
Druck- und Sogkräfte,
die auf die elastischen Platten einwirken, aufnehmen. In Längsrichtung
verlaufende Stützglieder
nehmen auch in dieser Richtung einwirkende Kräfte auf. Insgesamt wird die Vorrichtung
durch Bodenplatte und Stützglieder
also stabilisiert.
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Eine
weitere Fixierung und Stabilisierung der Vorrichtung ergibt sich
dadurch, dass die Bodenplatten Ankerelemente zur Verankerung im
Untergrund aufweisen.
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Die
elastischen Platten weisen entlang ihrer unteren Kante verlaufende
Auflageelemente auf, welche vorzugsweise als im vertikalen Querschnitt etwa
T-förmige Profile
ausgebildet sind. Die Auflageelemente dienen der Fixierung und Stabilisierung
der Vorrichtung.
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Indem
die Oberfläche
der elastischen Platten eine Beschichtung aus Sand aufweist, wirkt
die Vorrichtung nicht störend,
sondern fügt
sich ästhetisch
in die Umwelt ein. Statt einer Beschichtung kann die Oberfläche auch
eingefärbt
sein, beispielsweise sandfarben, erdfarben oder grün.
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Die
Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten
den Figuren der Zeichnung zu entnehmen sind.
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Funktionsmäßig gleiche
Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die
Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
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1 einen
Vertikalschnitt der Vorrichtung mit einem Küstenabschnitt;
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2 einen
Detailansicht der Vorrichtung aus 1 im Vertikalschnitt;
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3 einen
Vertikalschnitt der Vorrichtung mit einer Sandvorspülung;
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4 einen
Frontansicht der Vorrichtung;
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5 einen
Vertikalschnitt einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung
mit einem Küstenabschnitt;
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6 einen
Vertikalschnitt einer dritten Ausführungsform der Vorrichtung
für die
Verwendung an einem Binnengewässer;
und
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7 eine
Draufsicht einer vierten Ausführungsform
der Vorrichtung mit Spundwänden.
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1 zeigt
einen Vertikalschnitt der erfindungsgemäßen Hochwasser- und Küstenschutzvorrichtung 1.
Außerdem
ist schematisch der Übergangsbereich
zwischen Wasser und Land eines Küstenabschnitts 10, 12, 13 dargestellt,
indem die Vorrichtung 1 angeordnet ist.
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Die
Vorrichtung 1 weist mehrere elastische Platten 2 aus
Kautschuk bzw. Hartgummi auf, die wasserdicht miteinander verbunden
sind (nicht gezeigt). Die Platten 2 haben eine Dicke von
etwa 2 cm. Sie sind besonders leicht, widerstandsfähig, haltbar und
dabei wiederverwertbar. Für
die Vorrichtung 1 geeignete Gummiplatten sind in verschiedenen
Dicken und mit Textileinlagen einteilig als Rollen mit einer Länge von
einigen Metern bis zu mehreren hundert Metern im Handel erhältlich.
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In
der 1 ist eine derartige Platte 2 in Querschnitt
dargestellt. Mit ihrer Rückseite 17 liegen sie
auf der Sandfläche
auf, während
die Vorderseite 16 der Wasserseite zugewandt ist. Mit der
Bezugsziffer 10 ist eine Wasseroberfläche bezeichnet, während die
Bodenoberfläche
aus Sand mit der Ziffer 12 bezeichnet ist. Die Bodenoberfläche 12 befindet
sich teilweise unter der Wasseroberfläche 10, teilweise darüber. Hinter
dem Wasser ist eine Sanddünenformation
dargestellt, deren Böschungsneigung 12 steil ansteigt
und schließlich
eine Abbruchkante 13 erreicht. Bei Hochwasser oder einer
Sturmflut kann der Wasserspiegel 10 ansteigen. Die Oberfläche eines derartig
gestiegenen Wasserspiegels ist mit der Ziffer 11 bezeichnet
und gestrichelt dargestellt. Ohne Schutzvorrichtung 1 schlagen
die Wellen bei einer Sturmflut ständig gegen die Sanddüne, womit
auf Dauer ein weiterer Abbruch an der Kante 13 und schließlich ein
Landverlust verbunden wäre.
Die Vorrichtung 1 verhindert dies, indem die Vorderseite 16 der
Platten 2 als Auflauffläche
für Wasser 11 oder Wellen
dient. Dadurch können
die Platten 2 aus Gummi mittels ihrer elastischen Eigenschaften
die Energie der Wellen 11 aufnehmen und schützen so die
dahinter liegende Bodenoberfläche 12 davor, vom
Wasser weggespült
zu werden. Aufgrund ihrer Materialeigenschaften können die
Platten 2 einem Druck von mehr als 1 t/m2 widerstehen.
Durch ihre Nachgiebigkeit sind sie außerdem wesentlich haltbarer
als bekannte, starre Deckwerke und benötigen auch keine Reparaturen.
Sie passen sich durch ihre Elastizität Unebenheiten der Bodenoberfläche 12 und
dem Verlauf der Küstenlinie
an.
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Die
Platten 2 sind mittels Erdschrauben 3 im Untergrund 12 sicher
verankert. Statt Erdschrauben 3 können auch Erdspieße, Sandanker
oder andere Befestigungsmittel verwendet werden.
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Wie
in der 1 dargestellt, weisen die Platten 2 einen
Neigungswinkel gegenüber
der Horizontalen auf. Hierdurch wird eine schräge Auflauffläche 16 für auftreffende
Wellen gebildet und somit die Energie des auftretenden Wassers nach
oben geführt und
abgebaut. Der Neigungswinkel kann dabei unterschiedlichen Bodenverhältnissen
oder Böschungswinkeln
angepasst werden.
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Die
Platten 2 sind etwa 1,50 m im Untergrund aus Sand eingelassen,
während
der andere Bereich freiliegt und damit sichtbar ist. Auch dieses
Verhältnis kann
unterschiedlichen Boden- oder Küstenbedingungen
angepasst werden. Insgesamt haben die Platten eine Höhe von etwa
3 bis 6 Metern. Die Platten können
auch erheblich höher
sein und so an unterschiedliche Tidenhube angepasst werden.
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Damit
sich die Vorrichtung 1 ästhetisch
in die Umwelt einfügt,
weist die Oberfläche
der Vorderseite 16 der elastischen Platten 2 eine
Beschichtung aus Sand auf. Hierdurch sind die Platten 2 optisch
unauffällig
und nicht von der Sanddüne
zu unterscheiden. Die Beschichtung aus Sand kann beispielsweise
derart aufgebracht werden, dass auf die Gummioberfläche 16 ein
Klebstoff aufgebracht und dann mit Sand bestreut wird. Statt einer
Beschichtung mit Sand kann die Oberfläche je nach Umgebung auch eine Farbschicht
aufweisen, beispielsweise sandfarben, erdfarben oder grün.
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In
der 1 ist die Verwendung der Vorrichtung 1 im
Rahmen des Küstenschutzes
dargestellt. Es ist hervorzuheben, dass die Erfindung nicht darauf beschränkt ist,
sondern dass zahlreiche andere Verwendungsmöglichkeiten bestehen.
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So
kann die Vorrichtung 1 auch als Hochwasserschutz für Binnengewässer eingesetzt
werden. Hochwassergefährdete
Bereiche in der Nähe von
Flüssen
werden im Allgemeinen durch Deiche geschützt. Oftmals können diese
Deiche jedoch lange andauerndem Hochwasser nicht standhalten. Der Grund
liegt darin, dass die Deiche mit der Zeit vom Wasser durchfeuchtet
werden und so ihre Stabilität verlieren.
Mithilfe der Vorrichtung 1 können die Deiche nun vor einer
Durchfeuchtung geschützt
werden, indem die Platten 2 an der dem Wasser zugewandten Seite
des Deiches angeordnet sind. Das Wasser kann die Vorrichtung 1 nicht
durchdringen, da die Platten 2 aus Gummi bestehen und,
beispielsweise durch Vulkanisierung, wasserdicht miteinander verbunden
sind.
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Der
Neigungswinkel der Platten 2 entspricht dabei etwa der
Böschungsneigung
des Deiches.
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Eine
weitere Verwendung besteht darin, die in 1 gezeigte
Vorrichtung 1 zur Abdichtung des Bettes von Schifffahrtskanälen einzusetzen,
um deren Wasserverlust durch Leckage zu vermindern.
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Die
Vorrichtung 1 kann außerdem
zum Schutz des Uferbereichs von Flüssen verwendet werden. Zur
Wiederherstellung des natürlichen
Lebensraumes im Bereich von Flüssen
aber auch aus Gründen
des Hochwasserschutzes werden Flüsse vermehrt
renaturiert. Sie verlaufen dann nicht mehr gerade sondern streckenweise
gekrümmt.
Im Bereich dieser Krümmungen
treten Strömungen
auf, die zu Unterspülungen
des Ufers führen
können
und deshalb durch Deckwerk aus Steinen gesichert werden müssen. Die
gefährdeten
Uferbereiche können besser
durch die Erfindung geschützt
werden, da die Vorrichtung 1 einfacher aufzubauen und außerdem haltbarer
und kostengünstiger
ist.
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2 zeigt
eine Detailansicht der Vorrichtung aus 1 im Vertikalschnitt.
Es ist ein Bereich der elastischen Platte 2 aus Gummi gezeigt,
deren Rückseite 17 einem
Untergrund aufliegt und deren Vorderseite 16 dem Wasser
zugewandt ist. Die Platte 2 hat eine Dicke von etwa 2 cm
und weist mehrere textile Einlagen 14 auf, um die Stabilität und Flexibilität der Platte 2 zu
verbessern. Die Platte 2 kann dadurch Belastungen von über 1 t/m2 ausgesetzt werden.
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Die
Platte 2 weist in dem in der 2 gezeigten
Bereich eine Öffnung 8 auf,
durch die eine Erdschraube 3 mit einem Gewinde 15 geführt ist.
Der Kerndurchmesser der Erdschraube 3 beträgt etwa
25 mm. Mittels der Erdschraube 3 wird die Platte 2 im Untergrund
sicher befestigt. Die Öffnung 8 innerhalb der
Platte 2 wird vom Kopf 9 der Erdschraube 3 wasserdicht
abgedichtet, so dass der Untergrund nicht durchfeuchtet wird. Zwischen
dem Kopf 9 der Erdschraube 3 und der Vorderseite 16 der
Platte 2 ist außerdem
ein Flacheisen 4 vorgesehen, dass vom Kopf 9 fixiert
wird. Das Flacheisen 4 dient zur Versteifung der Platte 2 bei
starken Sogkräften
durch abfließendes
Wasser. Hierdurch wird eine übermäßige Verformung
der elastischen Platte 2 und eine Hohlraumbildung an der
Rückseite 17 vermieden.
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3 zeigt
einen Vertikalschnitt der Vorrichtung 1 wie in 1 im Übergangsbereich
zwischen Wasseroberfläche 10 und
Bodenoberfläche 12 einer Sanddünenformation.
Es wird jedoch eine weitere Verwendung der Erfindung dargestellt.
Im Unterschied zu 1 ist nach dem Aufbau der Vorrichtung 1 eine
Sandvorspülung 19 erfolgt.
Dadurch läuft
die Bodenoberfläche 12 auf
der Wasserseite in einem flacheren Winkel auf die Sanddüne zu. Die
Vorrichtung 1 befindet sich völlig im Untergrund, weil sie
vom vorgespülten
Sand 19 bedeckt ist.
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Hierdurch
wird die Sanddünenformation
als solche stabilisiert, weil kein Sand zur Wasserseite hin abrutschen
kann. Ein weiterer Schutzeffekt ergibt sich, wenn der gestrichelt
dargestellte Wasserspiegel 11 bei Hochwasser oder einer
Sturmflut ansteigt. Zunächst
erfolgt der Schutz auch durch den vorgespülten Sand 19. Ist
der vorgespülte
Sand 19 im Verlaufe der Sturmflut abgetragen worden, übernimmt
die Vorrichtung 1 vollständig die Schutzfunktion, und
zwar so, wie es in der 1 dargestellt ist. Es tritt
dadurch kein Landverlust ein.
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4 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung 1. Es ist eine längliche
Platte 2 aus Gummi dargestellt, die in regelmäßigen Abständen mit
Erdschrauben 3 im Untergrund befestigt ist. Reicht die Länge oder
Höhe einer
Platte 2 nicht aus, dann können auch mehrere Platten 2 miteinander
verbunden sein (nicht gezeigt), und zwar an den Seiten und an den
Ober- und Unterseiten. Diese sind dann mittels Vulkanisierung oder
mechanischen Verbindern wasserdicht miteinander verbunden. Auf diese
Weise können
beliebig lange und hohe Küsten-
oder Deichabschnitte oder dergleichen geschützt werden.
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Die
elastischen Platten 2 an den beiden äußeren Enden der Vorrichtung 1 weisen
eine Krümmung
auf und erstrecken sich so vom Wasser weg in Richtung zur Landseite
hin. Sie bilden so eine Spundwand 21, die ein Hinterspülen der
Vorrichtung 1 verhindert.
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5 zeigt
einen Vertikalschnitt einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung 1 mit
einem Küstenabschnitt.
Bei dieser Ausführungsform
ist als Befestigungsmittel zusätzlich
eine waagrecht angeordnete Bodenplatte 6 vorgesehen, die
an ihrer einen Kante mit der Rückseite 17 der
elastischen Platte 2 verbunden ist. Die elastische Platte 2 ist
außerdem mittels
schräg
und waagrecht verlaufenden Stützgliedern 5 mit
der Bodenplatte 6 verbunden. Die Stützglieder 5 fixieren
die elastischen Platten 2 in einer relativ zur Bodenplatte 6 geneigten
Position. Außerdem ist
eine weitere Bodenplatte 6 senkrecht angeordnet. Die Stützglieder 5 und
Bodenplatten 6 bilden so einen stabilen Rahmen. Die Vorrichtung 1 ist
durch den Rahmen selbsttragend, d. h. die Rückseite 17 der elastischen
Platte 2 muss nicht auf der Bodenoberfläche 12 aufliegen.
Die waagrechte Bodenplatte 6 weist außerdem Ankerelemente 7 auf,
die ihre Position im Untergrund fixieren.
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Entlang
ihrer unteren Kante weist die elastischen Platte 2 ein
verlaufendes etwa T-förmiges Profil 18 als
Auflageelement auf. Das Profil 18 schließt die Platte 2 nach
unten hin ab und verankert sie im Boden.
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Die
Bodenplatte 6 und das Profil 18 dienen zudem als
großflächige Auflage
für die
Vorrichtung 1, welche ein Einsinken verhindert. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass die Bodenplatte 6, die Stützglieder 5,
das Profil 18 und die Ankerelemente 7 Druck- und
Zugkräfte
aufnehmen, die auf die elastische Platte 2 einwirken, und
daher insgesamt die Stabilität
der Vorrichtung 1 erhöhen.
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In
der 5 ist der Verlauf der Bodenoberfläche 12 einer
Sanddünenformation
nach einer Sturmflut dargestellt. Hierdurch ist Land verloren gegangen und
eine steile Abbruchkante 13 entstanden. In einem solchen
Fall kann die Vorrichtung 1 verwendet werden, um die Küste zu schützen. Hierzu
kann die Vorrichtung 1, wie in der 5 dargestellt,
im Bereich vor der Abbruchkante 13 aufgebaut werden. Dies
ist schnell und kostengünstig
möglich,
da alle Bestandteile der Vorrichtung 1 Fertigteile sind.
Die wasserdichte Verbindung der Platten 2 erfolgt bei dieser Ausführungsform
nicht durch Vulkanisierung, sondern durch mechanische Verbinder
(nicht gezeigt).
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Nach
dem Aufbau der Vorrichtung 1 erfolgt eine Sandvorspülung. Der
Verlauf der Oberfläche nach
einer derartigen Sandvorspülung
ist mit einer gestrichelten Linie 20 dargestellt. Die Vorrichtung 1 danach
völlig
von Sand 19 überdeckt
und nicht mehr sichtbar. Sie dient dann der Befestigung und Sicherung
der Sandvorspülung 19.
Weitere Sandvorspülungen 19 müssen außerdem nicht
oder seltener wiederholt werden, wodurch sich geringe Kosten ergeben.
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Die
gezeigte Ausführungsform
der Vorrichtung 1 lässt
neben dem Hochwasser- und
Küstenschutz
auch andere Verwendungen zu. Sie kann beispielsweise als Auflage
verwendet werden, um die Bewegung von Wanderdünen zu verhindern.
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6 zeigt
einen Vertikalschnitt einer dritten Ausführungsform der Vorrichtung 1,
die besonders für
die Verwendung an einem Binnengewässer geeignet ist. Hierbei
bilden waagrecht, senkrecht und schräg verlaufende Stützelemente 5 einen
stabilen Rahmen, wodurch die Vorrichtung 1 selbsttragend ist.
Die Platten 2 weisen keine Neigung auf und sind in senkrechter
Anordnung an dem aus den Stützelementen 5 gebildeten
Rahmen befestigt. Weiterhin sind feste Fundamente 22 aus
Beton im Boden 12 vorgesehen. Auf den Fundamenten 22 sind
die Stützelemente
mittels Schrauben 3 lösbar
befestigt.
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Die
Bestandteile 2, 3, 5 der Vorrichtung 1 sind
als Fertigteile ausgebildet, die vorteilhafterweise schnell aufgebaut
und wieder abgebaut werden können.
Bei normalem Wasserstand 10 des Binnengewässers sind
lediglich die im Boden 12 eingelassenen Fundamente vorhanden.
Dadurch wird die natürliche
Umwelt optisch und ökologisch
nicht durch eine Schutzvorrichtung beeinträchtigt. Droht ein Hochwasser
durch Ansteigen des Wasserspiegels, dann kann die Vorrichtung 1 sehr
schnell auf die vorbereiteten festen Fundamente 22 aufgebaut
werden und vor Hochwasser effektiv schützen.
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Sollte
ein Hochwasser drohen und es sind keine geeigneten Fundamente 22 vorbereitet
worden, dann kann die Verankerung der Vorrichtung 1 im Boden 12 auch
mittels Erdschrauben oder dergleichen erfolgen, so wie es in 5 dargestellt
ist.
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7 zeigt
eine Draufsicht einer vierten Ausführungsform der Vorrichtung 1 mit
zwei Spundwänden 21, 23.
An der ist einen Seite der Vorrichtung 1 ist die Spundwand 21 als
Endabschnitt der elastischen Platte 2 ausgebildet sein,
die eine Krümmung aufweist
und sich so vom Wasser 10 weg in Richtung zur Landseite 12 hin
erstreckt. An der anderen Seite ist die Spundwand ein separates,
an die Platte 2 angesetztes Teil 23.
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Bei
Hochwasser oder Flut bewegt sich das Wasser 11 auf die
Landfläche 12 zu,
die von der Platte 2 der Vorrichtung 1 geschützt wird.
Der Bereich, bis zu dem das Hochwasser vordringt, ist in der 7 durch
eine gestrichelte Linie dargestellt. Die Spundwände 21, 23 verhindern
dabei ein Hinterspülen
der Vorrichtung 1.
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- 1
- Schutzvorrichtung
- 2
- Elastische
Platten
- 3
- Erdschrauben
- 4
- Flacheisen
- 5
- Stützglieder
- 6
- Bodenplatten
- 7
- Ankerelemente
- 8
- Öffnung
- 9
- Kopf
- 10
- Wasseroberfläche
- 11
- Hochwasseroberfläche
- 12
- Bodenoberfläche
- 13
- Abbruchkante
- 14
- Textileinlage
- 15
- Gewinde
- 16
- Vorderseite
- 17
- Rückseite
- 18.
- Auflageelement
- 19
- Sandvorspülung
- 20
- Sandoberfläche
- 21
- Spundwand
- 22
- Fundament
- 23
- Angesetzte
Spundwand