DE3438204A1 - Vorrichtung zur ansandung an kuesten - Google Patents
Vorrichtung zur ansandung an kuestenInfo
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- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02B—HYDRAULIC ENGINEERING
- E02B3/00—Engineering works in connection with control or use of streams, rivers, coasts, or other marine sites; Sealings or joints for engineering works in general
- E02B3/04—Structures or apparatus for, or methods of, protecting banks, coasts, or harbours
Description
3Λ3820Α
Vorrichtung zur Ansandung an Küsten
Bekannt sind Uferbefestigungen, Vorrichtungen zur Brandungsdämpfung, Wellenbrecher, Stützwände,
Buhnen oder dgl. sowie vorgefertigte Elemente zur Herstellung dieser oder ähnlicher Bauwerke. Vorwiegend
wird mit diesen Bauwerken bekannter Art der Zweck verfolgt, Erosionen im Küstenbereich,
vor allem an Stränden, Dünen usw. zu erreichen. In einem sehr begrenzten Umfang treten zuweilen
auch Ansandungen und andere Ablagerungen zur Landgewinnung auf, jedoch sind solche Bauwerke
für die Landgewinnung ungeeignet. Das Abdriften von Inseln kann damit nicht verhindert werden,
so daß der bestmögliche Schutz des vorhandenen Gestades stets im Vordergrund steht. Besonders
bewährt haben sich Senkkörper in der Form bekannter Tetrapoden, die als Wellenbrecher und Brandungsdämpfer in das Wasser gesenkt auf dem Grund im
Wasser vor der Küste lagern. Wegen der durch die Körperform entstehenden Strömungsschnellen sind
solche Senkkörper zur gezielten Versandung und
Ansandung nicht geeignet, obwohl hin und wieder
geringe Ablagerungen hinter solchen Senkkörpern festzustellen sind. Die bekannten Senkkörper
sind außerdem an Badestränden und anderen wirtschaftlich genutzten Küstenflächen nicht anwendbar.
Sie berühren den Erfindungsgedanken daher nicht.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, durch eine Vorrichtung im ufernahen Küstenbereich
eine gezielte Ablagerung, d.h. vor allem eine Versandung zu erreichen.
Im Gegensatz zu bekannten Brandungsdämpfern und Wellenbrechern wird die Vorrichtung gemäß der
Erfindung im ufernahen Küstenbereich unter der Wasserspiegelfläche angeordnet, so daß das gegen
die Küste strömende Wasser über das künstliche Riff hinwegfließt. Es hat sich herausgestellt,
daß je nach Neigung und Beschaffenheit des Gestades und nach Lage des künstlichen Riffs Ablagerungen
sowohl vor als auch hinter dem Riff stattfinden. Diese Ablagerungen treten dabei in so
großen Mengen auf, daß eine nennenswerte Landgewinnung erfolgt. Bei einer besonderen konstruktiven
Ausführungsform ist vorgesehen, daß die
von der oberen Profilkante abfallenden Flächen des künstlichen Riffs kielförmig ausgebildet
sind und daß die Kehle an der dem offenen Wasser zugekehrten Vorderseite nach unten in eine Kontur
konvexer Krümmung übergeht, an die sich eine einen
Stützfuß bildende Profilkante anschließt. Diese Ausbildung führt zu einer besonderen Strömung an
der in Anströmrichtung vorderen Seite des künstlichen Riffs, daß die Abreißkante in besonderer
Weise wirksam wird. Die Ablagerungen sowohl vor
als auch hinter dem Riff werden dadurch erheblich verstärkt, wie Modellversuche inzwischen bestätigt
haben. Zurückzuführen ist dies darauf, daß durch den Strömungsabriß eine Verwirbelung und dadurch
eine beträchtliche Geschwindigkeitsreduzierung
eintritt, so daß die mitgeführten Feststoffe, insbesondere Sand, niedergeschlagen werden und sich
auf dem Grund ablagern. Die Herstellung des künstlichen Riffs aus vorgefertigten Bauelementen ermöglicht
die Anordnung des künstlichen Riffs an beliebigen Stellen in beliebiger Länge durch einfaches
Aneinanderreihen solcher vorgefertigten Bauelemente. Auch mehrere künstliche Riffs könnten
in Reihen hintereinander quer zur Strömungsrichtung des Wassers gegen die Küste angeordnet werden. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß bei einer entsprechenden Höhe der erzielten Ansandung ein neues
künstliches Riff auf die erzielte Ansandung aufgesetzt werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
eignet sich daher besonders zum Schutz von Stränden und Dünen, insbesondere aber zur
Landgewinnung in diesen Bereichen. Die angestrebte Wirkung tritt verstärkt bei Sturm oder Sturmfluten
ein. Selbst bei unerwarteter Strömungsänderung durch Veränderung der Wetterlage verbleiben die aufgewirbelten
Ablagerungen im Bereich des künstlichen Riffs und werden nicht wieder fortgeschwemmt. Form und
Ausführungsart des künstlichen Riffs erlauben sogar die Anordnung im Bereich von Badestränden, ohne
daß eine Gefahr für die Strandbesucher besteht. Eine Gefahr für die küstennahe Schiffahrt stellt die
Vorrichtung ohnehin nicht dar. Vorsorglich können jedoch an der Oberkante der Vorrichtung Aufnahmeöffnungen
für Priggen und andere Schiffahrtszeichen vorgesehen sein.
Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsformen
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 schematisch den Aufbau eines künstr liehen Riffs in Seitenansicht,
Figur 2 eine Draufsicht auf einen Teilbereich eines künstlichen Riffs,
Figur 3 einen Teilschnitt nach der Linie III
bis III der Figur 2 und
Figuren verschiedene Profilformen für den 4 bis 6 Querschnitt der Baukörper.
, p. Zur Bildung eines künstlichen Riffs werden mehrere
Baukörper 1 in Reihen nebeneinander auf dem Meeresgrund unterhalb der Wasseroberfläche 2 abgelegt.
Zur sicheren Positionierung kann in Anpassung an den
Untergrund 3 eine Ablagerung auf einer Unterlage . aus einem Stahlgewebe, einem Drahtgeflecht oder einem
anderen geeigneten Werkstoff vorgesehen sein. Die Ablage der Baukörper zur Bildung des künstlichen Riffs
kann planparallel auf dem Meeresboden 3 erfolgen, wie es links in der Figur 1 dargestellt ist oder
auch mit einer gewissen Anstellung gegen die Strömungsrichtung 5 des Wassers gegen die Küste.
Zur Verbindung der Baukörper 1 untereinander empfiehlt sich die versetzte Ausbildung der Teilfugen
6, wie es aus der Draufsicht in Figur 2 hervorgeht,
so daß Schultervorsprünge die Verschiebung der Baukörper 1 gegeneinander quer zur Längsrichtung
des künstlichen Riffs verhindern. Außerdem ist es vorteilhaft, im Bereich dieser Teilfugen der Bauelemente
Vorsprünge und korrespondierende Ausnehmungen mit geneigten unteren Begrenzungsflächen 7
auszubilden, auf denen die Bauelemente 1 durch ihr Eigengewicht zusammenhaltend belastet werden,
wie es schematisch in der Figur 3 angedeutet ist. Für das Querschnittsprofil der Bauelemente 1
empfiehlt sich eine spiegelbildliche Ausbildung,
wie sie beispielsweise in den Figuren 4 bis 6
dargestellt ist. Gezeigt wird ein dreieckförmiges Querschnittsprofil mit einer nach oben gerichteten
Spitze 8, die die Abreißkante der Strömung beim überströmen des künstlichen Riffs bildet. Von dieser
oberen Abreißkante 8 ist das Querschnittsprofil
nach beiden Seiten abfallend mit einer Kehle 9 ausgebildet, die nach unten mittelbar oder unmittelbar
allmählich in eine konvexe Gegenkrümmung 10 übergeht.
Obwohl die angestrebte Wirkung bereits bei einer stetigen Krümmung der Kehle 9 eintritt,
empfiehlt sich, wenigstens auf der in Strömung vorderen Seite eine Kehle auszubilden, deren Krümmung
nach oben zur Abreißkante 8 geringer wird.
Auf der gegenüberliegenden Rückseite kommt der vorgegebenen
Krümmung in der Kehle 9 und in der Gegenkrümmung 10 keine so entscheidende Bedeutung bei,
so daß hier ein weiterer Spielraum für die Gestaltung vorhanden ist. Aus Gründen einer ökonomischen
Herstellung empfiehlt sich jedoch die spiegelbildliche Ausbildung. Am übergang der Kehle 9 in die
Gegenkrümmung 10 kann ein gerades Teilstück 11 vorgesehen sein, wie es in Figur 1 angedeutet ist.
Die wirksamsten Krümmungen für die Kehle 9 und die Gegenkrümmung 10 und für die Ausbildung des Teilstückes
11 sind in Anpassung an die Strömungsverhältnisse und an die örtlichen Einbauverhältnisse
vorteilhaft in jedem Einzelfalle empirisch zu ermitteln. Die Gegenkrümmungen 10 gehen mit ihrem
unteren Auslauf in eine Profilkante eines Stützfußes 12 über, so daß unter dem Bauelement 1 ein
Hohlraum 13 gebildet ist, wenn das Bauelement auf den Grund abgesenkt wird. Diese Ausbildung
bewirkt eine festere Lage auf dem Grund unter der Wasseroberfläche. Die Figuren 5 und 6 zeigen schematisch
weitere Ausbildungsformen zur Erzielung des Hohlraumes 13 unter dem Bauelement 1 und zur Bildung
der diesen Hohlraum bewirkenden Stützfüße 12. Die Figur 6 zeigt dabei ein Querschnittsprofil, welches
sich besonders eignet, wenn eine gewichtssparende
Ausbildung erzielt werden soll. Armierungen innerhalb des Bauelementes 1 können dabei für
eine hinreichende Steifigkeit sorgen. Die Her-. stellung der Bauelemente erfolgt vorteilhaft aus
einer geeigneten Betonmischung, die für die An-Ordnung unter Wasser geeignet ist. Aus den Zeichnungsbeispielen
in Verbindung mit der Beschreibung ergibt sich, daß die dargestellten Bogenformen des
Querschnittsprofils auch andere Krümmungsgrade bis
hin zu schwach gekrümmtem bis gestrecktem Vorlauf, vor allem in Teilbereichen, wie es schon einleitend
erwähnt worden ist.
Für die Erhöhung der Standfestigkeit der Bauelemente
sind auch andere Vorkehrungen als Mattenunterlagen verwendbar, z.B. Unterschüttungen oder Einschüttungen
mit Geröll, Beton, oder auch feste Fundament!erungen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Ansandung an Küsten, gekennzeichnet durch ein künstliches Riff aus vorgefertigten
Bauelementen (1), welches im Querschnittsprofil mit
einer nach oben gerichteten Profilkante (8) vorzugsweise dreieckförmig ausgebildet und quer zur Hauptströmungsrichtung
unter der Wasseroberfläche (2) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die von der oberen Profilkante (8) abfallenden Flächen des Riffs kehlförmig ausgebildet und
daß die Kehle (9) an der dem offenen Wasser zugekehrten Vorderseite nach unten in eine Kontur konvexer
Krümmung (10) übergeht, an die sich eine einen Stützfuß (12) bildende Profilkante anschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente (1) mit den
Merkmalen des Anspruches 1 zu einer durch die
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obere Profilkante gelegten Mittelebene spiegelbildlich symmetrisch ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente ein asymmetrisches
Querschnittsprofil aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Krümmung der Kehle (9) des Querschnittsprofils von
unten nach oben abnimmt.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kehle (9) strakend in die Gegenkrümmung des Querschnittsprofils übergeht.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Kehle (9) und der Gegenkrümmung (10) ein ebener Flächenbereich (11) eingestrakt ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Teilfugen (6) der Bauelemente (1) Vorsprünge und korrespondierende Ausnehmungen mit geneigten
unteren Begrenzungsflächen (7) vorgesehen sind, auf
denen die Bauelemente (1) durch ihr Eigengewicht zusammenhaltend belastet werden.
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EP19850112201 EP0178510B1 (de) | 1984-10-18 | 1985-09-26 | Vorrichtung zur Ansandung an Küsten |
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