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Die Erfindung betrifft einen Gewässerverbau, bestehend aus untereinander und/oder mit dem Erdreich verbundenen gebrauchten Fahrzeugreifen, deren Ebenen im wesentlichen parallel zur zu verbauenden Fläche verlaufen, wobei zumindest ein Teil einer der Reifenflanken vom Reifenwulst ausgehend entfernt ist.
Es ist bereits bekannt, gebrauchte Fahrzeugreifen bzw. Teile hievon für die Herstellung eines Uferverbaues zu verwenden. So wurde bereits vorgeschlagen, gebrauchte Fahrzeugreifen auf einer Armierungsstange anzuordnen, welche die Reifenöffnungen durchsetzt, und diese Armierungsstange mit den darauf angeordneten Reifen über einen Draht im Erdreich zu verankern. Durch diese Art der Verankerung wird jedoch die Herstellung des Gewässerverbaues umständlich und aufwendig.
Es ist auch eine Konstruktion bekannt, bei welcher gebrauchte Fahrzeugreifen dadurch zu einer Kette verbunden werden, dass in die Lauffläche der Reifen Öffnungen gebohrt werden, durch die ein Seil hindurchgesteckt wird, dessen Enden verknotet werden. Diese Art der Verbindungsweise der Reifen ist mühsam und bringt nicht die nötige Sicherheit, da der Knoten bei grosser Beanspruchung durch die Öffnung hindurchgerissen werden kann.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, Reifen kettenartig miteinander zu verbinden, wobei ein Teil der Reifen aufgeschnitten, durch die Reifenöffnung der andern Reifen gesteckt und dann wieder verbunden werden muss. Bei einer andern Ausführungsform werden die Reifen in schräg zur Bodenfläche verlaufenden Reihen angeordnet und miteinander durch geeignete Befestigungsmittel verbunden. Eine derartige Anordnung dient zur Verbauung von Meeresufern, wobei sich der natürliche Schwemmsand im Inneren der Reifen festsetzen kann. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Reifen in den Wulstbereichen beispielsweise durch Geröll oder Steine so stark belastet werden, dass diese Wulstbereich gegeneinander gepresst werden und daher der Innenraum des Reifens abgeschlossen wird, so dass dieser Innenraum nicht mit Sand od. dgl. ausgefüllt wird.
Dadurch werden die Reifen nachgiebig und es erfolgt keine hinreichende Verankerung.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man bereits vorgeschlagen, zwischen den beiden Wulstbereichen eines jeden Fahrzeugreifens Abstandhalter, wie beispielsweise Holzkeile, Steine od. dgl. anzuordnen, so dass auch bei einer Belastung der Reifen im Bereich der Reifenwülste diese nicht zusammengedrückt werden und daher eine auf die verlegten Reifen aufgebrachte Schüttmasse auch in das Innere der Reifen eindringen kann und daher die Reifenhohlräume von dieser Schüttmasse ausgefüllt werden, so dass eine gute Verankerung gewährleistet ist.
Nachteilig ist jedoch, dass das Einlegen der Abstandhalter zeitraubend und mühevoll ist und an der Baustelle erfolgen muss, wo oft schlechte Witterungsbedingungen herrschen, da bei einem Einlegen der Abstandhalter, in die Reifen vor dem Transport derselben zur Baustelle diese Abstandhalter, bedingt durch den Transport der Reifen, wieder herausfallen würden.
Es ist auch bekannt, einen dem Reifenwulst benachbarten Teil der oberen Reifenflanke abzuschneiden, um die Reifenöffnung zu vergrössern und dadurch den Hohlraum des Reifens für das Füllmaterial leichter zugänglich zu machen, so dass auch ohne Abstandhalter ein Ausfüllen dieses Reifenhohlraumes gewährleistet ist.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, einen Gewässerverbau der eingangs beschriebenen Art weiter zu verbessern und die entfernten Teile der Reifenflanken nutzbringend zu verwerten.
Die Erfindung ist hiebei dadurch gekennzeichnet, dass die entfernten Teile der Reifenflanken in den Hohlraum der Reifen eingelegt sind. Dort bewirken diese entfernten Teile eine Versteifung des Reifens und geben diesem eine grössere Stabilität insbesondere auch beim Aufbringen des Füllmaterials, so dass dieser hiebei die gewünschte Form und Lage beibehält. Bei der erfindungsgemässen Ausbildung des Gewässerverbaues entsteht somit weiters trotz der Entfernung eines Teiles der Reifenflanken kein Abfallprodukt.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen schematisch veranschaulicht. Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch einen Reifen, der für einen erfindungsgemässen Gewässerverbau Verwendung findet. Fig. 1 stellt eine aus solchen Reifen vorgefertigte Matte dar. Fig. 3 zeigt in Draufsicht die Ausbildung eines schrägen Uferverbaus durch in mehreren Schichten angeordnete Reifen und Fig. 4 stellt einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 dar. Die Fig. 5 und 6 zeigen in Seitenansicht einen mittels Stangen fixierten Uferverbau.
Der erfindungsgemässe Gewässerverbau besteht aus gebrauchten Fahrzeugreifen, die in der
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Regel untereinander verbunden sind, wobei die Verbindung auf verschiedene, im folgenden noch näher beschriebene Art und Weise erfolgen kann. Es ist jedoch auch möglich, einen Gewässerverbau dadurch herzustellen, dass einzelne gebrauchte Fahrzeugreifen ausschliesslich mit dem Erdreich verbunden werden und dass eine gegenseitige Verbindung der Fahrzeugreifen durch Verbindungselemente nicht erfolgt. In jedem Fall besteht der Gewässerverbau aus Fahrzeugreifen --1--, bei welchen, wie aus Fig. l hervorgeht, eine der Reifenflanken, beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 die obere Reifenflanke --2--, vom Reifenwulst --3-- ausgehend teilweise entfernt ist.
Dadurch wird der Reifenhohlraum geöffnet und daher für das Eindringen von Schüttmaterial in diesen Hohlraum ohne zusätzliche Massnahmen zugänglich. Wie in Fig. l gezeigt ist, wird der entfernte Teil --4-- des Reifens - -1--, der einen Kreisring bildet, umgedreht in den Reifenhohlraum eingelegt und bildet dadurch eine zusätzliche Versteifung des Reifens und daher des Gewässerverbaues.
Die Entfernung des Teiles --4-- kann durch Abschneiden oder durch Ausstanzen erfolgen.
Beide Vorgänge können mit relativ einfachen Vorrichtungen maschinell vorgenommen werden, so dass die durch die zusätzliche Bearbeitung der gebrauchten Fahrzeugreifen entstehenden Kosten
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von Abstandhaltern kompensiert werden.
Die Erfindung ermöglicht es, für die Herstellung des Gewässerverbaues vorgefertigte Matten zu verwenden, von welchen eine in Fig. 2 dargestellt ist. Wie aus diesen Zeichnungen ersichtlich, erfolgt die Verbindung der Reifen-l-durch Bänder oder Seile --5--, die durch die Öffnungen benachbarter Reifen hindurchgeführt sind. Es können hiebei Draht- oder Stahlbänder bzw.-seile oder Stahlhaken Verwendung finden, aber auch Bänder aus andern Materialien, beispielsweise Kunststoff. Es ist aber auch möglich, die Reifen an den Laufflächen in den aneinander anliegenden Bereichen zu durchbohren und durch miteinander fluchtende Bohrungen benachbarter Reifen entweder Seile oder Bolzen --6-- hindurchzuführen, durch welche die Verbindung benachbarter Reifen erfolgt.
Die genaue Ausbildung der Verbindung der Reifen wird im folgenden mit Bezug auf Fig. 4 näher erläutert werden.
Die Verbauung von schrägen Bach- oder Flussufern kann auf zwei Arten erfolgen. Es können entweder die Reifen auf eine vorbereitete schräg verlaufende Böschung so aufgelegt werden, dass die Reifenebenen parallel zur schräg verlaufenden Böschungsebene angeordnet sind, oder es können die Reifenebenen im wesentlichen parallel zur Fluss- oder Bachsohle in mehreren übereinander liegenden Schichten angeordnet werden, wobei jeweils immer die vorderste, dem Bachbett zugewendete Reihe einer oberen Schicht gegenüber der unteren Schicht zurückversetzt ist. Eine solche Ausbildung eines Uferverbaues ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt, von welchen Fig. 3 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 4 und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 darstellt.
Bei der Herstellung eines solchen Uferverbaues wird zunächst im Bereich der Bachsohle und im wesentlichen parallel zu dieser eine Matte --7-- aufgelegt, die aus Reifen besteht, bei welchen diejenige Seite, bei welcher die Flanke zumindest teilweise entfernt wurde, oben angeordnet ist.
Anschliessend wird Füllmaterial aufgefüllt, welches die Reifenhohlräume und die Zwischenräume zwischen den Reifen ausfüllt. Als Füllmaterial wird vorzugsweise Erde oder Schotter verwendet.
Nach dem Planieren der Oberfläche wird eine weitere Matte --6-- aufgelegt, welche ebenso wie die Matte --7-- ausgebildet ist, wobei jedoch die Anordnung dieser Matte --6-- derart ist, dass sie sowohl gegenüber der Matte --7-- in bezug auf das Fluss- bzw. das Bachbett --10-- zurückver- setzt ist als auch, wie aus Fig. 3 hervorgeht, in Fliessrichtung, also senkrecht zur Zurückversetzung, gegenüber der ersten Matte --7-- versetzt ist.
Nach diesem Arbeitsgang erfolgt wieder ein Auffüllen der Reifenhohlräume und der Zwischenräume zwischen den Reifen mit Schüttmaterial und ein Planieren desselben, worauf eine weitere Matte --9-- parallel zu den beiden Matten-7 und 8-aufgelegt wird, die wieder gegenüber der Matte-8-zurückversetzt wird und auch in Fliessrichtung gegenüber der Matte --8-- versetzt ist. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis das Bach- bzw. Flussufer erreicht ist. Durch entsprechende Wahl der Rückversetzung der benachbarten Matten wird der gewünschte Winkel der Böschung --11-- erreicht, wie dies aus Fig. 4 hervorgeht.
Die Matten --7 bis 9-- können in beliebiger Breite und Länge hergestellt werden, wobei die Abmessungen ausschliesslich von den Transport- und Verlegungsmöglichkeiten abhängen.
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Die bereits im Zusammenhang mit Fig. 2 erwähnten Verbindungsmöglichkeiten der Reifen-l- zur Bildung der Matten sind in Fig. 4 im Schnitt dargestellt. Die Reifen-l-können entweder durch Bänder oder Seile --5-- verbunden werden, die durch die Reifenöffnungen hindurchgeführt und deren Enden dann auf geeignete Weise durch Schliessen od. dgl. --12-- : vereinigt werden. Es ist auch möglich, die Laufflächen zu durchbohren und die Verbindung entweder wieder durch Seile - vorzunehmen, die durch miteinander fluchtende Bohrungen benachbarter Reifen geführt und an ihren Enden durch Schliessen --12-- od. dgl. vereinigt sind, oder in die Bohrungen Bolzen - einzusetzen, die entweder verschraubt oder vernietet werden.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Fixierung von einzelnen, übereinander angeordneten Schichten - 13 bis 16--, die beispielsweise wieder aus Matten gebildet sein können, durch Stangen--17--, welche durch die Reifenöffnungen hindurchgesteckt sind. Die Stangen können hiebei aus beliebigen Materialien, beispielsweise aus Metall oder aus Holz bestehen und eine den jeweiligen Erfordernissen entsprechende Länge besitzen. Der Durchmesser der Stangen ist durch die Reifenöffnungen begrenzt.
Besonders zweckmässig ist es, wenn als Stangen grüne Weidenpfähle verwendet werden, die im fertigen Verbau auswachsen und durch ihre Verwurzelung eine natürliche und dauerhafte Verankerung bilden.
Die Stangen --17-- können im wesentlichen senkrecht zur Bachsohle verlaufen oder in einem Winkel zur Bachsohle angeordnet sein.
Soll der erfindungsgemässe Gewässerverbau zur Befestigung einer Gewässersohle dienen, so werden zweckmässig Matten verwendet, deren Breite der Breite der Gewässersohle entspricht, so dass die Matten in Abständen am Ufer befestigt werden können. Die vorgefertigten Matten werden in Flussrichtung nacheinander in die Gewässersohle eingelegt, wobei man zweckmässig entgegen der Flussrichtung arbeitet, also zuerst die in Flussrichtung gesehen unterste Matte einlegt, dann flussaufwärts die nächste Matte, die erste etwas überlappend usw., so dass dadurch ein Aufstellen der in Flussrichtung gesehen jeweils oberen Mattenränder verhindert wird. Die in Flussrichtung gesehen oberste Reifenmatte wird zweckmässig an einem Baum befestigt, welcher wie eine Wasserbremse quer über den Fluss in die Flusssohle eingebaut ist.