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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Doppelstock-Schienenfahrzeug,
mit einem Oberstock, der sich in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs
erstreckt, mit einem Unterstock, der sich in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs
erstreckt, wobei der Unterstock in einer Ebene unterhalb des Oberstocks verläuft,
und mit einer Treppe, die den Oberstock mit dem Unterstock verbindet,
wobei die Treppe eine Wendeltreppe mit einer Vielzahl von in einer
Wendelung angeordneten Trittstufen ist.
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Üblicherweise
sind in Doppelstock-Schienenfahrzeugen die den Oberstock mit dem
Unterstock verbindenden Treppen an einem oder beiden Enden des Fahrgastabteils
angeordnet, da die Treppen an dieser Stelle den Aufbau des Fahrgastabteils am
wenigstens stören und hier auch zur Verbindung mit einem
Zwischenstock genutzt werden können, der den Einstiegsbereich
für die Fahrgäste oder den Durchgang zu einem
benachbarten Waggon bildet. Aufgrund der endseitigen Anordnung sind
die Treppen üblicherweise so ausgebildet und ausgerichtet, dass
der Einstieg und der Austritt in Fahrtrichtung, das heißt
in Fahrzeuglängsrichtung, erfolgt.
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Bisher
werden die besagten Treppen entweder als zweiläufig gegenläufige
U-Treppe mit Zwischenpodest oder als einläufig halbgewendelte
Treppe, üblicherweise in Form einer Spindeltreppe, also einer
Wendeltreppe mit einer Spindel im Treppenauge, ausgeführt.
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Die
konventionelle U-Treppe mit Zwischenpodest ist zwar in Querrichtung,
also in Richtung quer zum Einstieg und Austritt, relativ schmal,
allerdings in Längsrichtung relativ groß. Will
man daher einen Raumgewinn in Längsrichtung erzielen, so
wird in diesem Fall die konventionelle Spindeltreppe eingesetzt,
die in Längsrichtung gerade mal eine Gesamtausdehnung in
der Größe einer Stufenbreite zuzüglich
des halben Spindeldurchmessers hat. Die Spindeltreppe ist dagegen
in Querrichtung deutlich breiter als die konventionelle U-Treppe,
was konstruktionsbedingt ist und an den Vorgaben für die
Stufenbreite, die Stufenanzahl und das Auftrittsmaß in
der Stufenmitte, die in Schienenfahrzeugen eingehalten werden müssen,
liegt. Die genannten Vorgaben führen dazu, dass bei der
Spindeltreppe in Querrichtung die Breite des Treppenauges bzw. der
Spindel um ein Vielfaches größer als die Breite
des Treppenauges im Falle der U-Treppe ist. Üblicherweise
nimmt eine Spindeltreppe daher unter Berücksichtigung der
heute geltenden Vorgaben an Stufenbreite, Stufenhöhe und Auftrittsmaß in
Stufenmitte nahezu die gesamte Fahrzeugbreite ein.
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Bei
Triebwagen, auch Kopfwagen genannt, des doppelstöckigen
Typs, ist oft zusätzlicher Platzbedarf, insbesondere im
Kopfende des Schienenfahrzeugs, für die Antriebsaggregate
vorzusehen, weshalb in diesem Teil des Schienenfahrzeugs besonders
wenig Raum für die Anordnung einer Treppe zwischen Oberstock
und Unterstock zur Verfügung steht. Dieses Problem wird
im Stand der Technik beispielsweise durch die Anordnung einer einläufigen Treppe
gelöst, die vom Unterstock in Fahrzeuglängsrichtung
gerade in den Oberstock führt. Durch die einläufige
Ausbildung der Treppe wird zwar in Querrichtung Raum gewonnen, jedoch
geht im Oberstock wertvoller Platz für die Anordnung von
Sitzen verloren.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE
197 31 120 A1 ist ein Doppelstock-Kopfwagen bekannt, bei
dem am Kopfende eine einläufig halbgewendelte Spindeltreppe
zwischen Oberstock und Unterstock mit einem Austritt zum vorderen
Zwischenstock angeordnet ist. Zur Reduzierung der Treppenabmessungen ist
der Durchmesser der Treppe relativ klein gewählt, wobei
die Breite der Stufen und das Auftrittsmaß ebenfalls entsprechend
verringert worden sind. Zudem verjüngt sich der schmale
Auftritt zur Treppenspindel hin relativ stark, was das Risiko eines
Sturzes bei einem unbedachten Schritt erheblich erhöht.
Daher kollidiert die bekannte Treppe auch mit den aktuellen Betreiberforderungen
nach der Einhaltung des TSI PRM-Regelwerks (Technical Specification
for Interoperability, Accessibility for People with Reduced Mobility).
Danach soll das Auftrittsmaß in der Mitte eine Trittstufe
mindestens 270 mm betragen. Will man diese Forderung mit einer Spindeltreppe
realisieren, muss der Durchmesser der inneren Spindel deutlich größer
als im Stand der Technik gewählt werden, was dazu führt,
dass die Spindeltreppe in Querrichtung wie zuvor erwähnt üblicherweise
nahezu die gesamte Fahrzeugbreite einnimmt.
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Problematisch
ist bei einer Spindeltreppe mit dem zwangsläufig größeren
Durchmesser neben dem reduzierten Raum für Antriebsaggregate
außerdem, dass in Doppelstockwagen mit Begrenzungsprofil,
beispielsweise nach UIC 505, einem Standard des Internationalen
Eisenbahnverbands (UIC, Union Internationale des Chemins de fer)
eine solche Spindeltreppe kaum noch untergebracht werden kann, da die
lichte Höhe im Bereich der Austrittsstufe zum Oberstock
wegen des eingezogenen Daches des Schienenfahrzeugs zu gering wäre,
das heißt die äußere Kante der Treppendecke
weit über die schräge Dachkontur des Wagens hinausragen
müsste. Spindeltreppen der zuvor beschriebenen Art benötigen somit
zwar einen geringen Bauraum in Fahrzeuglängsrichtung, der
Raumbedarf in Querrichtung führt bei Anwendung des aktuellen
Regelwerkes jedoch dazu, dass Spindeltreppen in Doppelstockwagen
heutzutage zumindest als durchgängige Treppe zwischen Unterstock
und Oberstock in der beschriebenen Weise kaun einsetzbar sind.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Doppelstock-Schienenfahrzeug
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die
Verbindung zwischen Oberstock und Unterstock des Schienenfahrzeugs
möglichst platzsparend ausgebildet ist.
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Die
zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird bei einem Doppelstock-Schienenfahrzeug der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass mehrere Trittstufen
nach dem Evolutenverfahren oder Kreisschnittverfahren ausgebildet
und angeordnet sind.
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Die
nach dem Evolutenverfahren oder Kreisschnittverfahren ausgebildeten
und angeordneten Trittstufen ermöglichen bei Einhaltung
des TSI PRM-Regelwerks, insbesondere der Berücksichtigung
eines Auftrittsmaßes von mindestens 270 mm, einen deutlichen
Raumgewinn in Längsrichtung gegenüber der in Querrichtung
ohnehin relativ schmalen konventionellen U- Treppe, aber auch einen Raumgewinn
in Querrichtung gegenüber der in Längsrichtung
ohnehin schmalen einläufig halbgewendelten Spindeltreppe.
Mit anderen Worten nimmt die bei dem erfindungsgemäßen
Doppelstock-Schienenfahrzeug vorgesehene Wendeltreppe weniger Raum
als alle bisher bekannten Lösungen ein und schafft damit
Platz für beispielsweise größere Antriebsaggregate
und/oder weitere Sitzplätze.
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Beim
Evolutenverfahren oder Kreisschnittverfahren sind die einzelnen
Trittstufen so ausgebildet, dass die vordere Stufenkante winkelig
zur hinteren Stufenkante verläuft, wie dies grundsätzlich
auch bei einer herkömmlichen Spindeltreppe der Fall ist. Jedoch
gehen im Unterschied zur herkömmlichen Spindeltreppe die
Stufen nicht von einem kreisförmigen Treppenauge bzw. einer
kreisförmigen Treppenspindel aus, sondern von einem länglichen
Treppenauge, welches wie die herkömmliche Spindeltreppe auch
einen in Form eines Kreisausschnitts gebogenen Abschnitt aufweisen
kann, an den sich aber im Unterschied zur herkömmlichen
Spindeltreppe zueinander parallele Verlängerungen anschließen,
so dass das Treppenauge und damit die Treppe im wesentlichen U-förmig
ist. Dabei verlaufen bei den Trittstufen nach dem Evolutenverfahren
oder Kreisschnittverfahren die Vorderkante und die Hinterkante auch
derjenigen Stufen winkelig zueinander, die an den geraden Teil des
Treppenauges, also an die beiden parallelen Schenkel des U stoßen.
Die Stufen an dem geraden Teil des Treppenauges sind also nicht, wie
bei der konventionellen U-Treppe mit zueinander parallelen Vorder-
und Hinterkanten versehen, sondern die Trittstufen haben auch in
diesem Bereich bereits die sich zum Treppenauge hin verjüngende Form.
Die Trittstufen sind damit im erfindungsgemäßen
Fall schon im Einstieg und/oder im Austritt gegenüber der
Querrichtung schräg angeordnet, so dass die Wendelung schon
in diesem Bereich und nicht erst im Bereich des bogenförmigen
Teils des Treppenauges beginnt, womit eine deutliche Raumersparnis
einhergeht.
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Dabei
sind vorzugsweise die nach dem Evolutenverfahren oder Kreisschnittverfahren
ausgebildeten und angeordneten Trittstufen in der Wendelung aufeinander
folgend angeordnet, was eine einfache Konstruktion der Treppe nach
dem genannten Verfahren ermöglicht. Grundsätzlich
ist es aber auch denkbar, verschiedene Abschnitte der Wendeltreppe mit
Trittstufen nach dem Evolutenverfahren oder Kreisschnittverfahren
und dazwischen nach anderen Verfahren ausgebildete Treppenstufen,
die beispielsweise eine spiegelsymmetrische Form wie bei einer herkömmlichen
Spindeltreppe haben, anzuordnen. Der größte Raumgewinn
läßt sich in dem Fall erreichen, dass zumindest
die drei oder vier dem Bogenscheitel der Wendelung am nächsten
liegenden Trittstufen, vorzugsweise die sieben oder acht dem Bogenscheitel
am nächsten liegenden Trittstufen, Teil der nach dem Evolutenverfahren
oder Kreisschnittverfahren ausgebildeten und angeordneten Trittstufen
sind.
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Dabei
ist es denkbar, dass im Bogenscheitel der Wendelung nur eine einzelne
Trittstufe verläuft oder gemäß einer
anderen Alternative zwei Trittstufen aneinander grenzen. Im ersten
Fall kann dabei die Mittellinie der Treppe, definiert als eine Gerade, die
durch den Bogenscheitel und die Mitte des Treppenauges bzw. der
Treppenspindel verläuft, auch die Mittellinie der im Bogenscheitel
angeordneten Trittstufe bilden. In dem Fall, dass im Bogenscheitel
zwei Trittstufen aneinander grenzen, kann die Vorderkante der oberen
der beiden Stufen auf der Mittellinie der Treppe liegen. Beide alternative
Anordnungen führen zu einer weitestgehend symmetrischen
Wendeltreppe, was die Konstruktion derselben weiter vereinfacht.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Doppelstock-Schienenfahrzeugs verläuft
die Mittellinie der Treppe in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs.
Auf diese Weise kann die Treppe endseitig im Schienenfahrzeug angeordnet
werden, wobei der Einstieg in die Treppe und der Austritt aus der
Treppe im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung, also parallel
zum durch das Fahrgastabteil führenden Gang, erfolgen kann.
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Gemäß wiederum
einer weiteren Ausgestaltung ist die Eintrittsstufe und/oder die
Austrittsstufe Teil der nach dem Evolutenverfahren oder Kreisschnittverfahren
ausgebildeten und angeordneten Trittstufe. Ist auch die Eintrittstufe,
also die unterste der Stufen, und/oder die Austrittsstufe, also
die oberste aller Stufen, in der zuvor beschriebenen, platzsparenden
Weise angeordnet und ausgebildet, so kann insgesamt der Platzbedarf
der Treppe weiter reduziert werden.
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Da
bei bestimmten Typen von Doppelstock-Schienenfahrzeugen, beispielsweise
einem Doppelstockwagen mit Begrenzungsprofil nach UIC 505, im Oberstock
ein eingezogenes Dach vorgesehen ist und daher die lichte Höhe
von der Fahrzeugmitte zur Seitenwand hin abnimmt, ist es vorteilhaft, wenn
der obere Teil der Treppe so ausgebildet ist und so verlauft, dass
die Austrittsstufe möglichst weit zur Fahrzeugmitte hin
angeordnet ist. Um eine solche Anordnung zu erreichen, ist es denkbar,
dass die Lauflinie, das heißt die Verbindungslinie zwischen der
Mitte der Vorderkante und der Mitte der Hinterkante der jeweiligen
Trittstufe, mindestens der obersten Trittstufe, insbesondere der
obersten zwei Trittstufen, vorzugsweise der obersten drei Trittstufen, winkelig
zur Mittellinie der Treppe verläuft. Auf diese Weise wird
erreicht, dass die Lauflinie sich im oberen Teil der Treppe der
Mittellinie der Treppe und damit ggf. auch der Fahrzeugmitte nähert,
also auf die Mittellinie der Treppe bzw. Fahrzeugmitte zuläuft.
Dabei liegt der Winkel zwischen der Lauflinie der jeweiligen Trittstufe
und der Mittellinie der Treppe gemäß einer Ausgestaltung
zwischen 10 und 30°, wodurch einerseits die geringst möglichen
Abmessungen der Wendeltreppe erreicht werden und dennoch ein Austritt
im Oberstock ermöglicht wird, der möglichst weit
von der Seitenwand und damit dem eingezogenen Dach entfernt ist.
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Hinsichtlich
einer möglichst kleinen Dimensionierung der Wendeltreppe
bei gleichzeitig möglichst großem Komfort für
den Fahrgast ist es gemäß noch einer weiteren
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Doppelstock-Schienenfahrzeugs
bevorzugt, wenn der Winkel zwischen der vorderen Stufenkante und
der hinteren Stufenkante der Trittstufen, die nach dem Evolutenverfahren
oder Kreisschnittverfahren ausgebildet und angeordnet sind, zwischen
15 und 30°, insbesondere zwischen 18 und 25°,
liegt. Auf diese Weise läßt sich ein besonders
hoher Raumgewinn in Querrichtung und in Längsrichtung erzielen, ohne
dass dadurch die Trittstufen ein zu kleines Auftrittsmaß in
der Stufenmitte erhalten.
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Die
zuvor beschriebene Treppe ist gemäß einer besonderen
Ausgestaltung des Doppelstock-Schienenfahrzeugs eine einläufig
halbgewendelte Treppe, so dass der Fahrgast zwischen dem Einstieg
in die Treppe und dem Austritt eine Wende von etwa 180° durchführt.
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Wie
bereits zuvor erwähnt, ist gemäß einer weiteren
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Doppelstock-Schienenfahrzeugs
das Treppenauge, welches auch ähnlich einer Spindel mit
einem senkrechten Pfeiler versehen sein kann, der in der Treppenmitte
vom Unterstock in den Oberstock verläuft, U-förmig
ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass das Treppenauge, von dem die
Trittstufen strahlenförmig nach außen verlaufen,
zwei parallele Seiten hat, die zum Scheitelpunkt der Wendelung hin
miteinander verbunden sind. Die Verbindung zwischen den beiden parallelen
Seiten kann in jeder denkbaren Form, insbesondere bogenförmig,
realisiert sein.
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Schließlich
ist das Schienenfahrzeug gemäß noch einer weiteren
Ausgestaltung ein Triebwagen, wobei die Treppe insbesondere im Kopfende
des Schienenfahrzeugs angeordnet ist. Bei einem Triebwagen ist aufgrund
der unterzubringenden Antriebsaggregate, insbesondere am Kopfende
des Schienenfahrzeugs, wenig Raum für eine Treppe zwischen Oberstock
und Unterstock, weshalb hier die zuvor beschriebene Wendeltreppe
besonders sinnvoll ist.
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Es
gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße
Doppelstock-Schienenfahrzeug auszugestalten und weiterzubilden.
Hierzu sei einerseits verwiesen auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten
Patentansprüche, andererseits auf die Beschreibung von
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung.
In der Zeichnung zeigt:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel einer Wendeltreppe für
ein Doppelstock- Schienenfahrzeug gemäß der vorliegenden
Erfindung, und
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2a) bis c) verschiedene Ansichten eines Teils
eines Doppelstock-Schienenfahrzeugs mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
einer solchen Wendeltreppe.
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1 zeigt
in einer Draufsicht ein Ausführungsbeispiel einer Wendeltreppe 4 für
ein Doppelstock-Schienenfahrzeug 1, wie es noch anhand
von den 2a) bis c) näher
beschrieben wird.
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Die
Wendeltreppe 4 weist eine Vielzahl von in einer Wendelung
angeordneten Trittstufen 5a, 5b, ..., 5i auf,
von denen mehrere, nämlich die Trittstufen 5a, 5b,
..., 5h nach dem Evolutenverfahren ausgebildet und angeordnet
sind.
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Nach
dem Evolutenverfahren sind die Trittstufen 5a, 5b, 5g und 5h,
die an die beiden parallelen Seiten des Treppenauges 9 angrenzen,
trapezförmig ausgebildet und so angeordnet, dass sich die
Trittstufen zum Treppenauge 9 hin verjüngen. Auch
die Stufen 5c, 5d, 5e und 5f,
die zur Treppenmitte hin auf einen kreisbogenförmigen Abschnitt
des Treppenauges 9 zulaufen, der die beiden parallelen
Abschnitte des Treppenauges 9 verbindet, sind nach dem
Evolutenverfahren ausgebildet und angeordnet. Auch die Stufen 5c, 5d, 5e und 5f sind
trapezförmig ausgebildet und verjüngen sich zum
Treppenauge 9 hin.
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Im
Gegensatz zu einer herkömmlichen Spindeltreppe 4 ist
das Treppenauge 9 länglich, hier U-förmig,
ausgebildet, wobei die Basis des U von einem Halbkreis gebildet
wird. Gleichermaßen wäre es aber auch denkbar,
die Basis des U, die die parallelen Seiten des Treppenauges 9,
auf die die Stufen 5a, 5b, 5g, 5h zulaufen,
verbindet, in einer anderen Form auszugestalten, beispielsweise
wie in 2b) und c) statt eines Kreisbogens
mit einer Geraden, die senkrecht zu den beiden parallelen Seiten
des Treppenauges 9 verläuft.
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Im
in 1 dargestellten Fall sind die Trittstufen mit
Ausnahme der Austrittsstufe 5i, also der obersten Stufe,
nach dem Evolutenverfahren ausgebildet und angeordnet. Alternativ
ist für eine möglichst platzsparende Ausbildung
einer Wendeltreppe 4 auch denkbar, mehrere Trittstufen
nach dem Kreisschnittverfahren auszubilden, bei welchem die Trittstufen,
welche an den geraden Rand des Treppenauges grenzen, ebenfalls trapezförmig
ausgebildet wären. Diese Stufen sind außerdem
nach beiden Verfahren im Vergleich zu einer herkömmlichen
U-Treppe schräg versetzt, also um einen bestimmten Grad gegenüber
der Querrichtung der Treppe verdreht. Mit anderen Worten verläuft
bei Stufen dieser Art die Stufenmittellinie, also eine gedachte
Gerade, die durch die jeweiligen Mittelpunkte der rechten und linken Stufenseite
verläuft, winkelig zu der Treppenquerrichtung. Bei Trittstufen
nach dem Evolutenverfahren ist die Stufe im Vergleich zum Kreisschnittverfahren stärker
in Bezug auf die Treppenquerrichtung angestellt, also angewinkelt.
Auch verjüngen sich die Trittstufen nach dem Evolutenverfahren
zum Treppenauge 9 hin stärker als bei Trittstufen
nach dem Kreisschnittverfahren.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die acht dem Bogenscheitel 6 der Wendelung am nächsten
liegenden Trittstufen 5a, 5b, ..., 5h nach
dem Evolutenverfahren ausgebildet und angeordnet, wohingegen die
Austrittsstufe 5i gesondert ausgebildet und angeordnet
ist, nämlich derart, dass der Fahrgast in Richtung der
Treppenmitte und damit in Richtung der Mitte des Fahrgastabteils
geleitet wird, da im Oberstock bei einem eingezogenen Dach ansonsten
die lichte Höhe im Bereich der Austrittsstufe nicht genügend
groß wäre.
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Die
nach dem Evolutenverfahren ausgebildeten und angeordneten Trittstufen 5a, 5b,
..., 5h weisen wie gesagt eine Trapezform auf, wobei sich die
Stufen zum Treppenauge 9 hin verjüngen. Dabei liegt
der Winkel zwischen der jeweiligen Stufenvorderkante 7a, 7b,
..., 7h und der jeweiligen Stufenhinterkante 8a, 8b,
..., 8h in einem Bereich zwischen 19° und 24°.
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Eine
weitere Besonderheit bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Verlauf der Lauflinie L, die bei der Antrittsstufe 5a parallel
zur Mittellinie M, definiert als eine Gerade, die durch den Bogenscheitel 6 und
die Mitte des Treppenauges 9 verläuft, angeordnet
ist. Bei den Trittstufen 5d und 5e, die im Bogenscheitel 6 der
Wendelung aneinandergrenzen, verläuft die Lauflinie L nahezu
senkrecht zur Mittellinie M. Bei der Austrittsstufe 5i verläuft
die Lauflinie L in einem Winkel von etwa 30° auf die Mittellinie
M zu, wodurch der Treppenverlauf in Richtung Mittellinie M und damit
vorzugsweise in Richtung Fahrzeugmitte geführt wird.
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Alternativ
zu der dargestellten Anordnung, bei der die Trittstufen 5d und 5e im
Bogenscheitel 6 aneinander grenzen, ist es auch denkbar,
nur eine einzige Trittstufe im Bogenscheitel 6 anzuordnen, von
der ausgehend die jeweils nach oben und nach unten verlaufenden
Stufen konstruiert wären.
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Ein
Einbaubeispiel für eine Wendeltreppe 4, wie sie
zuvor beispielhaft anhand von 1 beschrieben
wurde, zeigen die 2a) bis c). Die
hier dargestellte Treppe 4 entspricht im wesentlichen der zuvor
beschriebenen Treppe 4, wobei jedoch die äußere
Begrenzung der Treppe 4 und die innere Begrenzung der Treppe 4,
also das Treppenauge, nicht in einer gebogenen Linie verläuft,
sondern durch einzelne gerade Abschnitte gebildet ist. Dabei ist
hervorzuheben, dass auch bei dem in den 2b)
und c) gezeigten Fall das Treppenauge 9 U-förmig
ausgebildet ist, wobei hier jedoch die Basis des U eine gerade Linie
ist, die senkrecht zu den beiden parallelen in Fahrzeugrichtung
verlaufenden Abschnitten des Treppenauges verläuft.
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Die
Treppe 4 befindet sich am Kopfende 10 eines Doppelstock-Schienenfahrzeugs 1 und
verbindet einen Oberstock 2 mit einem Unterstock 3,
der in einer Ebene unterhalb des Oberstocks 2 verläuft,
wobei der Oberstock 2 und der Unterstock 3 in
Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs 1 verlaufen.
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2c) zeigt den unteren Teil der Treppe 4, deren
Trittstufen ebenfalls nach dem Evolutenverfahren ausgebildet und
angeordnet sind. In diesem Fall ist die Vorderkante der Antrittsstufe
senkrecht zur Mittellinie der Treppe 4 angeordnet. Wie 2b) zu entnehmen ist, ist der obere Teil
der Treppe so angeordnet, dass die Austrittstufe zur Fahrzeugmitte
hin weist, wo die größte lichte Höhe
des Oberstocks 2 vorliegt.
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Die
dritte Stufe von unten ist, wie 2c) zeigt,
auf der Höhe des vorderen Zwischenstocks 11, der
den Führerstand beinhaltet, angeordnet, und kann von der
Treppe 4 aus durch eine Tür 12 betreten
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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