-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Aluminiumlegierungsbleche bzw. -platten
bzw. -blätter.
Insbesondere betrifft sie Bleche aus einer Al-Mg-Si-Legierung (Aluminium
wird nachstehend einfach als Al bezeichnet), die eine hervorragende
Lackeinbrennhärtbarkeit
und ein hervorragendes Biegevermögen
(typischerweise Falzbildungsvermögen
(Falzverarbeitungsvermögen))
und eine hervorragende Raumtemperaturstabilität (natürliche Alterungsbeständigkeit)
aufweisen. Der Begriff „Raumtemperaturstabilität” bezieht
sich hier auf die Beständigkeit
gegen eine Verschlechterung von Eigenschaften durch ein natürliches
Altern (Verschlechterung der Formbarkeit und des Biegevermögens aufgrund
einer erhöhten
Festigkeit). Eine hervorragende Raumtemperaturstabilität ist eine
Beständigkeit
gegen einer Verschlechterung von Eigenschaften durch eine natürliche Alterung,
nämlich
eine geringere Variation von Eigenschaften bei Raumtemperatur im
Zeitverlauf.
-
Zur
Lösung
von globalen Umweltproblemen, die durch Abgase verursacht werden,
sollten Karosserien von Transportmaschinen, wie z. B. Automobilen,
ein geringeres Gewicht aufweisen, so dass der Kraftstoffverbrauch
verbessert wird. Demgemäß wurden
in Kraftfahrzeugkarosserien anstelle der vorher verwendeten Stahlmaterialien
mehr und mehr Aluminiumlegierungsmaterialien verwendet, da solche
Aluminiumlegierungsmaterialien ein geringeres Gewicht und eine hervorragende
Formbarkeit und Lackeinbrennhärtbarkeit
aufweisen.
-
Von
diesen wurden Bleche aus einer Al-Mg-Si-Aluminiumlegierung der AA
6000- oder JIS 6000-Reihe (nachstehend einfach als „6000-Reihe” bezeichnet)
als dünne
hochfeste Bleche aus einer Aluminiumlegierung für Blechtafeln wie z. B. Außenblechtafeln
und Innenblechtafeln von Kraftfahrzeug-Blechtafelstrukturen verwendet,
einschließlich
Motorhauben, Kotflügel
bzw. Stoßstangen,
Türen,
Dächer
und Kofferraumdeckel.
-
Solche
Bleche aus einer Aluminiumlegierung der 6000-Reihe enthalten grundsätzlich im
Wesentlichen Silizium und Magnesium und weisen eine hervorragende
Alterungshärtbarkeit
auf. Wenn sie einem Formpressen oder Biegen unterzogen werden, zeigen
sie eine niedrigere Streckgrenze und weisen dadurch eine ausreichende
Formbarkeit auf. Darüber
hinaus weisen sie eine Einbrennhärtbarkeit
(künstliche
Alterungshärtbarkeit
oder Lackeinbrennhärtbarkeit)
auf. Insbesondere wenn sie bei relativ niedrigen Temperaturen beim
künstlichen
Altern (Härten)
erwärmt
werden, wie z. B. beim Lackeinbrennen von Blechtafeln nach dem Formen,
unterliegen sie einer Alterungshärtung,
so dass sie eine erhöhte
Streckgrenze aufweisen und dadurch eine ausreichende Festigkeit
zeigen.
-
Die
Bleche aus einer Aluminiumlegierung der 6000-Reihe enthalten relativ
kleinere Mengen an Legierungselementen als z. B. Bleche aus einer
Aluminiumlegierung der 5000-Reihe, die größere Mengen an Legierungselementen,
wie z. B. Magnesium, enthalten. Wenn die Bleche aus einer Aluminiumlegierung
der 6000-Reihe in der Form von Schrott als Aluminiumlegierung-Schmelzmaterialien
(Schmelzausgangsmaterialien) wiederverwendet werden, können daraus
einfach Barren aus Aluminiumlegierungen der 6000-Reihe erhalten
werden. Folglich weisen sie auch ein hervorragendes Recyclingvermögen auf.
-
Andererseits
werden Außenblechtafeln
von Kraftfahrzeugen dadurch hergestellt, dass Bleche aus einer Aluminiumlegierung
mehreren Formverfahren, wie z. B. einem Stauchen und Biegen beim
Formpressen, unterzogen werden. Bei der Bildung von großen Außenblechtafelstrukturen,
wie z. B. Motorhauben und Türen, werden
Aluminiumbleche einem Formpressen, wie z. B. einem Stauchen, unterzogen,
so dass Formgegenstände
als Außenblechtafeln
erhalten werden, und diese Außenblechtafeln
werden mit Innenblechtafeln zur Bildung von Blechtafelstrukturen
durch Falzen, wie z. B. Flachfalzen, am Umfang von Außenblechtafeln
verbunden.
-
Bei
diesem Verfahren unterliegen Bleche aus einer Aluminiumlegierung
der 6000-Reihe einer natürlichen
Alterung. Insbesondere wenn sie einer natürlichen Alterung für etwa drei
Monate bis sechs Monate unterliegen, weisen sie eine beträchtlich
verminderte Lackeinbrennhärtbarkeit
und ein beträchtlich
vermindertes Biegevermögen
aufgrund einer erhöhten
Streckgrenze und einer Bildung von Atomclustern auf.
-
Zur
Hemmung einer Verschlechterung der Eigenschaften durch eine natürliche Alterung
und zur Verbesserung der Raumtemperaturstabilität wurden Vorschläge zur Kontrolle
von Atomclustern gemacht, insbesondere zur Kontrolle von Clustern
von Magnesium- und Siliziumatomen, die gebildet werden, wenn die
Bleche aus einer Aluminiumlegierung nach einer Lösungswärmebehandlung und einer Abschreckbehandlung
bei Raumtemperatur stehengelassen werden.
-
Zur
Verbesserung der Lackeinbrennhärtbarkeit
betrifft z. B.
JP-A
Nr. 2005-139537 eine Technik zur Kontrolle der Abkühlungsgeschwindigkeit
in einer Lösungswärmebehandlung,
während
eine Peakhöhe
in einer Differentialthermoanalysekurve beachtet wird.
JP-A Nr. 10(1998)-219382 und
JP-A Nr. 2000-273567 betreffen
Techniken zur Vermeidung von Clustern von Magnesium- und Siliziumatomen
(Cluster aus Silizium und Atomfehlstelle, Guinier-Preston 1-Zone
(GPI-Zone)).
JP-A
Nr. 2003-27170 betrifft eine Technik des Vermeidens von
Clustern aus Silizium und einer Atomfehlstelle bezüglich Peaks
bei einer Differentialscanningkalorimetrie (DSC).
-
Diese
bekannten Techniken zur Hemmung der Verschlechterung von Eigenschaften
durch ein natürliches
Altern und zur Verbesserung der Raumtemperaturstabilität beruhen
z. B. auf der Kontrolle der Struktur von Bedingungen für eine Lösungswärmebehandlung
oder dem Hinzufügen
einer Wärmebehandlung,
wie z. B. einer Rückführungsbehandlung
(Wärmebehandlung,
die nach einer Lösungswärmebehandlung
durchgeführt
wird). Techniken auf der Basis einer Kontrolle der Struktur von
Bedingungen für
eine Lösungswärmebehandlung
verursachen jedoch eine verminderte Produktivität und Techniken auf der Basis
des Hinzufügens
einer Wärmebehandlung,
wie z. B. einer Rückführungsbehandlung,
erfordern einen zusätzlichen
Anlassschritt und dadurch erhöhte
Kosten.
-
Unter
diesen Umständen
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Blech aus einer
Aluminiumlegierung bereitzustellen, das eine hervorragende Raumtemperaturstabilität aufweist
und gegen eine Verschlechterung von Eigenschaften durch ein natürliches
Altern beständig
ist.
-
Insbesondere
wird ein Aluminiumlegierungsblech bereitgestellt, das eine hervorragende
Raumtemperaturstabilität
aufweist und gegen eine Verschlechterung von Eigenschaften durch
ein natürliches
Altern beständig
ist.
-
Spezifische
Ausführungsformen
des Blechs aus einer Aluminiumlegierung sind wie folgt.
-
Insbesondere
wird gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Blech aus einer Aluminiumlegierung
als Al-Mg-Si-Aluminiumlegierungsblech bereitgestellt, das 0,35 bis
1,0 Massenprozent Magnesium (Mg), 0,5 bis 1,5 Massenprozent Silizium
(Si), 0,01 bis 1,0 Massenprozent Mangan (Mn) und 0,001 bis 1,0 Massenprozent
Kupfer (Cu) enthält,
wobei es sich bei dem Rest um Aluminium (Al) und unvermeidbare Verunreinigungen
handelt, wobei die Menge an gelöstem
Silizium (Si) 0,55 bis 0,80 Massenprozent beträgt, die Menge an gelöstem Magnesium
(Mg) 0,35 bis 0,60 Massenprozent beträgt und das Verhältnis der
Menge an gelöstem
Silizium (Si) zur Menge an gelöstem
Magnesium (Mg) 1,1 bis 2 beträgt,
und die durchschnittlichen Korngrößen an zwei Punkten jeweils
45 μm oder
weniger betragen, wobei die zwei Punkte ein Punkt in einem zentralen
Teil in einer Dickenrichtung des Blechs und ein optionaler Punkt
in einer Oberflächenschicht,
die zwischen der äußersten
Oberfläche
und einer Tiefe von einem Viertel in einer Dickenrichtung des Blechs
liegt, sind, wobei das Blech aus einer Aluminiumlegierung durch
Homogenisieren eines Blocks aus einer Aluminiumlegierung, Abkühlen des
homogenisierten Blocks, erneutes Erwärmen des abgekühlten Blocks,
Varmwalzen des erneut erwärmten
Blocks und Kaltwalzen des warmgewalzten Produkts ahne Anlassen hergestellt worden
ist, und wobei das Vorwalzen bei dem Warmwalzen bei einer Anfangstemperatur
von 490°C
bis 380°C und
einer Endtemperatur von 430°C
bis 350°C
für 10
min oder weniger durchgeführt
worden ist, und wobei die Endtemperatur beim Fertigwalzen in dem
Warmwalzschritt 280°C
oder mehr und 350°C
oder weniger beträgt.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann das Blech aus einer Aluminiumlegierung ein Al-Mg-Si-Aluminiumlegierungsblech
mit Silizium-Überschuss
sein, das ein Verhältnis,
bezogen auf die Masse, des Siliziumgehalts zu dem Magnesiumgehalt
von 1 oder mehr aufweist.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
kann das Blech aus einer Aluminiumlegierung als die unvermeidbaren
Verunreinigungen 1,0 Massenprozent oder weniger Eisen (Fe), 0,3
Massenprozent oder weniger Chrom (Cr), 0,3 Massenprozent oder weniger
Zirkonium (Zr), 0,3 Massenprozent oder weniger Vanadium (V), 0,1
Massenprozent oder weniger Titan (Ti), 0,2 Massenprozent oder weniger
Silber (Ag) und 1,0 Massenprozent oder weniger Zink (Zn) enthalten.
-
Das
Blech aus einer Aluminiumlegierung kann gemäß einer anderen Ausführungsform
0,005 bis 0,2 Massenprozent Titan (Ti) mit oder ohne 0,0001 bis
0,05 Massenprozent Bor (B) enthalten.
-
Ein
solches Blech aus einer Aluminiumlegierung gemäß der vorliegenden Erfindung
wird durch Homogenisieren eines Blocks aus einer Aluminiumlegierung,
Abkühlen
des homogenisierten Blocks, erneutes Erwärmen des abgekühlten Blocks,
Warmwalzen des erneut erwärmten
Blocks und Kaltwalzen des warmgewalzten Produkts ohne Anlassen hergestellt.
-
Das
Vorwalzen bei dem Warmwalzen wird bei einer Anfangstemperatur von
490°C bis
380°C und
einer Endtemperatur von 430°C
bis 350°C
für 10
min oder weniger durchgeführt.
-
Solche
Bleche aus einer Aluminiumlegierung gemäß Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung können
für Außenblechtafeln
für Kraftfahrzeuge
verwendet werden.
-
Erfindungsgemäße Bleche
aus einer Aluminiumlegierung weisen eine hervorragende Raumtemperaturstabilität und Beständigkeit
gegen eine Verschlechterung von Eigenschaften durch eine natürliche Alterung auf.
-
1 ist
eine schematische Ansicht, die Temperaturverläufe zeigt, die Ausscheidungskurven
von Ausscheidungen von Mg2Si und elementarem
Silizium schneiden.
-
Obwohl
bezüglich
des Mechanismus der natürlichen
Alterung viele Theorien vorgeschlagen worden sind, wird davon ausgegangen,
dass die Bildung von Magnesium-Silizium (Mg-Si)-Nanoclustern an der natürlichen
Alterung beteiligt ist. Nach intensiven Untersuchungen bezüglich der
Bedingungen einer festen Lösung und
einer Ausscheidung zur Erzeugung von Blechen von Aluminiumlegierungen,
die eine hervorragende Raumtemperaturstabilität aufweisen, haben die vorliegenden
Erfinder gefunden, dass die Zunahme der Festigkeit durch Einstellen
der Ausgewogenheit zwischen der Menge an gelöstem Silizium und der Menge
an gelöstem
Magnesium gehemmt und dadurch eine Verschlechterung der Formbarkeit,
des Biegevermögens
und der Einbrennhärtbarkeit
selbst nach dem Halten von Blechen aus einer Aluminiumlegierung
bei Raumtemperatur über
einen langen Zeitraum gehemmt werden kann.
-
Die
Gründe
für die
Festlegung von Parametern von Blechen aus einer Aluminiumlegierung
gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachstehend beschrieben.
-
Menge an gelöstem Silizium
und Menge an gelöstem
Magnesium
-
In
wissenschaftlicher Hinsicht wird gegenwärtig davon ausgegangen, dass
die Alterungsverschlechterung (Zunahme der Festigkeit während der
Lagerung bei Raumtemperatur) bei Aluminiumlegierungen der 6000-Reihe
durch Mg-Si-, Si-Si- und Mg-Mg-Nanocluster verursacht wird, die
während
der Lagerung bei Raumtemperatur aus Magnesium- und Siliziumatomen
gebildet werden, die in einer Aluminiummatrix gelöst sind.
-
Es
besteht eine Tendenz dahingehend, dass diese Phänomene mit steigenden Mengen
an gelöstem Magnesium
und gelöstem
Silizium zunehmen. Demgemäß sollten
die Obergrenzen der Mengen dieser gelösten Elemente festgelegt werden.
-
Blechtafelmaterialien
für Kraftfahrzeuge,
die Aluminiumlegierungen der 6000-Reihe enthalten, sollten jedoch
eine Lackeinbrennhärtbarkeit
aufweisen. Demgemäß sollten
die Unter grenzen der Mengen der gelösten Elemente auch festgelegt
werden, um ein Minimum an Einbrennhärtbarkeit (Festigkeit nach
dem Einbrennen) sicherzustellen.
-
Diesbezüglich wird
die Menge an gelöstem
Silizium auf 0,55 bis 0,80 Massenprozent und die Menge an gelöstem Magnesium
auf 0,35 bis 0,60 Massenprozent eingestellt („Massenprozent” wird nachstehend auch
einfach als „%” bezeichnet).
Wenn diese Gehalte ihre Obergrenzen übersteigen, besteht eine Tendenz dahingehend,
dass eine Alterungsverschlechterung auftritt. Die Menge an gelöstem Silizium
beträgt
vorzugsweise 0,78% oder weniger und die Menge an gelöstem Magnesium
beträgt
vorzugsweise 0,55% oder weniger. Wenn diese Mengen im Gegensatz
dazu unter ihren Untergrenzen liegen, ist es schwierig, eine Einbrennhärtbarkeit
(Festigkeit nach dem Einbrennen) sicherzustellen. Die Menge an gelöstem Silizium
beträgt
vorzugsweise 0,6% oder mehr und die Menge an gelöstem Magnesium beträgt vorzugsweise
0,38% oder mehr.
-
Verhältnis der gelösten Siliziummenge
zur gelösten
Magnesiummenge
-
Nach
weiteren Untersuchungen bezüglich
des Mechanismus der Alterungsverschlechterung haben die vorliegenden
Erfinder gefunden, dass die Alterungsverschlechterung lediglich
durch Festlegen der Mengen der gelösten Elemente nicht ausreichend
gehemmt wird und dass zum ausreichenden Hemmen der Alterungsverschlechterung
das Verhältnis
der gelösten
Siliziummenge zur gelösten
Magnesiummenge in geeigneter Weise eingestellt werden sollte. Obwohl
deren Mechanismus nach wie vor teilweise unbekannt bleibt, wird
die Alterungsverschlechterung bei einem geeigneten Verhältnis der
gelösten
Siliziummenge zur gelösten
Magnesiummenge möglicherweise
deshalb gehemmt, da Magnesium und Silizium, die wesentlich in einer
Aluminiummatrix gelöst
sind, in einer Form vorliegen, die gegen die Bildung von Mg-Si-Clustern
beständig
ist, oder in einer Form vorliegen, die während der Lagerung bei Raumtemperatur
Mg-Si-Cluster ergibt, jedoch mit einer niedrigeren Geschwindigkeit.
-
Des
geeignete Verhältnis
der gelösten
Siliziummenge zur gelösten
Magnesiummenge beträgt
1,1 bis 2. Insbesondere sollte das Verhältnis der gelösten Siliziummenge
zur gelösten
Magnesiummenge auf 1,1 bis 2 eingestellt werden. Wenn das Verhältnis der
gelösten
Siliziummenge zur gelösten
Magnesiummenge weniger als 1,1 beträgt, kann die Festigkeit nach
dem Einbrennen unzureichend sein. Wenn es im Gegensatz dazu 2 übersteigt,
kann in unerwünschter
Weise eine Alterungsverschlechterung auftreten. Das Verhältnis beträgt mehr
bevorzugt 1,2 oder mehr und/oder 1,8 oder weniger.
-
Aufgrund
der bisherigen Kenntnisse wird die Alterungsverschlechterung durch
Einstellen der Mengen an Magnesium und Silizium und des Verhältnisses
zwischen diesen kontrolliert. Die Alterungsverschlechterung wird
dadurch jedoch nicht ausreichend gehemmt. In solchen bekannten Materialien
beträgt
das Verhältnis
der gelösten
Siliziummenge zur gelösten
Magnesiummenge im Allgemeinen mehr als 2, wodurch eine Alterungsverschlechterung
verursacht wird.
-
Chemische Zusammensetzung
-
Wenn
sie typischerweise als Bleche für
Außenblechtafeln
für Kraftfahrzeuge
verwendet werden, sollten Bleche aus einer Aluminiumlegierung hervorragende
Eigenschaften, wie z. B. Formbarkeit, Einbrennhärtbarkeit, Festigkeit, Schweißbarkeit
und Korrosionsbeständigkeit
aufweisen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, enthalten Bleche aus
einer Aluminiumlegierung gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung 0,35 bis 1,0 Massenprozent Magnesium
(Mg), 0,5 bis 1,5 Massenprozent Silizium (Si), 0,01 bis 1,0 Massenprozent
Mangan (Mn) und 0,001 bis 1,0 Massenprozent Kupfer (Cu), wobei es
sich bei dem Rest um Aluminium (Al) und unvermeidbare Verunreinigungen
handelt.
-
Im
Allgemeinen weisen Bleche aus einer Aluminiumlegierung der 6000-Reihe
häufig
Riefenmarkierungen auf. In einer bevorzugten Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Blech aus einer Aluminiumlegierung der 6000-Reihe
mit Silizium-Überschuss
mit einem Verhältnis,
bezogen auf die Masse, des Siliziumgehalts zu dem Magnesiumgehalt
(Si/Mg) von 1 oder mehr verwendet. Insbesondere ist ein Blech aus
einer Aluminiumlegierung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise ein Blech aus einer Al-Mg-Si-Aluminiumlegierung
mit Silizium-Überschuss
mit einem Verhältnis,
bezogen auf die Masse, des Siliziumgehalts zu dem Magnesiumgehalt
(Si/Mg) von 1 oder mehr. Die Bleche aus einer Aluminiumlegierung
der 6000-Reihe weisen eine niedrigere Streckgrenze auf, um dadurch
eine Formbarkeit während des
Formpressens oder Biegens sicherzustellen. Darüber hinaus weisen sie eine
hervorragende Alterungshärtbarkeit
(Einbrennhärtbarkeit)
auf. Insbesondere wenn sie einem Erwärmen bei relativ niedrigen
Temperaturen in einer künstlichen
Alterungsbehandlung, wie z. B. einem Lackeinbrennen von Blechtafeln
nach dem Formen unterzogen werden, unterliegen sie einer Alterungshärtung, so
dass sie eine erhöhte
Streckgrenze aufweisen, um dadurch eine zufrieden stellende Festigkeit
sicherzustellen. Von diesen Blechen aus einer Aluminiumlegierung
der 6000-Reihe weisen Bleche aus einer Alu miniumlegierung der 6000-Reihe
mit Silizium-Überschuss
bezogen auf Bleche aus einer Aluminiumlegierung der 6000-Reihe mit
einem Verhältnis,
bezogen auf die Masse, des Siliziumgehalts zu dem Magnesiumgehalt
(Si/Mg) von weniger als 1 eine überlegene Einbrennhärtbarkeit
auf.
-
Von
Aluminium, Magnesium, Silizium, Mangan und Kupfer verschiedene Elemente
sind im Wesentlichen Verunreinigungen und deren Gehalt sollte mit
den zulässigen
Mengen von jeweiligen Verunreinigungen typischerweise gemäß Aluminum
Association Standards (AA-Standards)
oder Japanese Industrial Standards (JIS) identisch oder niedriger
als diese sein. Im Hinblick auf ein Materialrecycling können jedoch
große
Mengen an Schrott von Aluminiumlegierungen, wie z. B. Aluminiumlegierungen
der 6000-Reihe und Aluminiumblöcke mit
geringer Reinheit, als Schmelzmaterialien zusätzlich zu Aluminiumblöcken mit
hoher Reinheit verwendet werden. In diesem Fall können daraus
enthaltene Ausgangsmaterial-Aluminiumlegierungen
relativ große
Mengen an Verunreinigungselementen enthalten. Wenn diese Verunreinigungselemente
z. B. auf die Nachweisgrenzen oder weniger vermindert werden müssen, verursacht
dies erhöhte
Kosten. Demgemäß ist es
zulässig, dass
Bleche aus Aluminiumlegierungen diese Verunreinigungen in einem
gewissen Maß enthalten.
Darüber hinaus
beeinflussen diese Verunreinigungselemente innerhalb gewisser Gehaltsbereiche
die Vorteile der vorliegenden Erfindung nicht negativ, sondern zeigen
vielmehr bestimmte Effekte. Diesbezüglich kann ein Blech aus einer
Aluminiumlegierung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Verunreinigungselemente innerhalb
der folgenden Bereiche enthalten.
-
Insbesondere
kann das Blech aus einer Aluminiumlegierung 1,0 Massenprozent oder
weniger Eisen (Fe), 0,3 Massenprozent oder weniger Chrom (Cr), 0,3
Massenprozent oder weniger Zirkonium (Zr), 0,3 Massenprozent oder
weniger Vanadium (V) und 0,1 Massenprozent oder weniger Titan (Ti)
enthalten, und es kann anstelle dieser Elemente oder zusätzlich zu
diesen Elementen 0,2 Massenprozent oder weniger Silber (Ag) und
1,0 Massenprozent oder weniger Zink (Zn) enthalten.
-
Effekte
und Gründe
für Beschränkungen
von Legierungskomponenten (Si, Mg, Cu und Mn) in einem Blech aus
einer Aluminiumlegierung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden nachstehend beschrieben.
-
Siliziumgehalt: 0,5% bis 1,5%
-
Das
Element Silizium (Si) ist zum Erhalten von erforderlichen Eigenschaften
als Außenblechtafel
für Kraftfahrzeuge,
wie z. B. einer Streckgrenze von 170 MPa oder mehr, wie Magnesium
essentiell. Insbesondere trägt
Silizium zur Härtung
aufgrund einer festen Lösung
und zur Alterungshärtbarkeit
bei, da Silizium zusammen mit Magnesium während einer künstlichen
Alterungsbehandlung bei relativ niedrigen Temperaturen, wie z. B.
beim Lackeinbrennen, Ausscheidungen durch Altern bildet (nachstehend
auch als „Alterungsausscheidungen” bezeichnet)
und diese Alterungsausscheidungen die Festigkeit erhöhen. Silizium
ist daher ein Schlüsselelement,
um zu ermöglichen,
dass ein Blech aus einer Aluminiumlegierung der 6000-Reihe mit Silizium-Überschuss
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Eigenschaften wie z. B. ein Formpressvermögen und
ein Falzbildungsvermögen
auf zufrieden stellenden Niveaus aufweist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist ein Blech aus einer Aluminiumlegierung vorzugsweise ein Verhältnis, bezogen
auf die Masse, des Siliziumgehalts zu dem Magnesiumgehalt (Si/Mg)
von 1 oder mehr auf, so dass es eine Zusammensetzung einer Aluminiumlegierung
der 6000-Reihe mit Silizium-Überschuss
aufweist, die Silizium im Überschuss
bezogen auf Magnesium enthält.
Eine solche Aluminiumlegierung der 6000-Reihe mit Silizium-Überschuss kann eine hervorragende
Niedertemperatur-Alterungshärtbarkeit
aufweisen und wenn das Blech aus einer Aluminiumlegierung zu einer
Blechtafel geformt wird, weist die Blechtafel eine Streckgrenze
nach einem Niedertemperatur-Lackeinbrennen von 170 MPa oder mehr
auf. Die Festigkeit wird hier z. B. nach dem Anwenden eines 2%-Streckens
auf das Blech aus einer Aluminiumlegierung und Unterziehen des Blechs
aus einer Aluminiumlegierung einer Alterungsbehandlung bei 170°C für 20 min
bestimmt.
-
Wenn
der Siliziumgehalt weniger als 0,5% beträgt, weist das Blech aus einer
Aluminiumlegierung gegebenenfalls eine unzureichende Alterungshärtbarkeit
und unzureichende erforderliche Eigenschaften, wie z. B. Formpressvermögen und
Falzbildungsvermögen,
auf. Wenn im Gegensatz dazu der Siliziumgehalt mehr als 1,5% beträgt, weist
das Blech aus einer Aluminiumlegierung gegebenenfalls ein unzureichendes
Falzbildungsvermögen
und Formpressvermögen
und eine verminderte Schweißbarkeit
auf. Demgemäß wird der
Siliziumgehalt auf 0,5% bis 1,5% eingestellt. Eine bevorzugte Untergrenze
des Siliziumgehalts ist 0,6%. Wenn es als Außenblechtafel für ein Kraftfahrzeug
verwendet wird, beträgt
eine bevorzugte Obergrenze des Siliziumgehalts 1,2%, um das Falzbildungsvermögen sowie
das Formpressvermögen
weiter zu verbessern, da das Falzbildungsvermögen bei einer solchen Außenblechtafel
für ein
Kraftfahrzeug besonders wichtig ist. Der Siliziumgehalt wird vorzugsweise
innerhalb eines relativ niedrigen Bereichs, wie z. B. 0,6 bis 1,2%,
eingestellt.
-
Magnesiumgehalt: 0,35% bis 1,0%
-
Das
Element Magnesium (Mg) ist zum Erhalten von erforderlichen Eigenschaften
als Außenblechtafel für Kraftfahrzeuge,
wie z. B. einer Streckgrenze von 170 MPa oder mehr, wie Silizium
essentiell. Insbesondere trägt
Magnesium zur Härtung
aufgrund einer festen Lösung
und zur Alterungshärtbarkeit
bei, da Magnesium zusammen mit Silizium während einer künstlichen
Alterungsbehandlung bei relativ niedrigen Temperaturen, wie z. B.
beim Lackeinbrennen, Ausscheidungen durch Altern bildet und diese
Alterungsausscheidungen die Festigkeit erhöhen.
-
Wenn
der Magnesiumgehalt weniger als 0,35% beträgt, ist die absolute Magnesiummenge
unzureichend, und die Alterungsausscheidungen (Verbindungsphase)
werden gegebenenfalls nicht gebildet und während einer künstlichen
Alterungsbehandlung tritt gegebenenfalls keine Alterungshärtbarkeit
auf. Demgemäß ist es
schwierig, eine Streckgrenze von 170 MPa oder mehr zu erhalten,
die für
eine Blechtafel erforderlich ist. Wenn im Gegensatz dazu der Magnesiumgehalt
1,0% übersteigt,
kann das Formvermögen,
wie z. B. das Formpressvermögen
und das Biegevermögen,
vermindert werden. Demgemäß wird der
Magnesiumgehalt auf 0,35% bis 1,0% eingestellt. Um eine Zusammensetzung
als Aluminiumlegierung der 6000-Reihe mit Silizium-Überschuss
zu erhalten, kann der Magnesiumgehalt auf einen Gehalt eingestellt
werden, so dass das Verhältnis,
bezogen auf die Masse, des Siliziumgehalts zu dem Magnesiumgehalt
1 oder mehr beträgt.
Wenn der Siliziumgehalt innerhalb eines relativ niedrigen Bereichs
von 0,6% bis 1,2% eingestellt wird, um das Falzbildungsvermögen weiter
zu verbessern, beträgt
die Obergrenze des Magnesiumgehalts vorzugsweise 0,7% und der Magnesiumgehalt
liegt vorzugsweise innerhalb eines relativ niedrigen Bereichs, wie
z. B. 0,2% bis 0,7%, so dass das Blech aus einer Aluminiumlegierung
eine Zusammensetzung als eine Aluminiumlegierung der 6000-Reihe
mit Silizium-Überschuss
aufweisen kann.
-
Kupfergehalt: 0,001% bis 1,0%
-
Kupfer
(Cu) beschleunigt die Bildung von Alterungsausscheidungen in Körnern in
einer Aluminiumlegierung-Mikrostruktur während einer künstlichen
Alterungsbehandlung bei relativ niedrigen Temperaturen für einen
relativ kurzen Zeitraum. Solche Alterungsausscheidungen tragen zu
einer erhöhten
Festigkeit bei. Darüber
hinaus verbessert gelöstes
Kupfer auch das Formvermögen.
Wenn der Kupfergehalt weniger als 0,001% beträgt, werden diese Vorteile gegebenenfalls
nicht ausreichend erhalten. Wenn der Kupfergehalt im Gegensatz dazu
1,0% übersteigt,
werden die Beständigkeit
gegen eine Spannungsrisskorrosion, die Fadenrostbeständigkeit
als Korrosionsbeständigkeit
nach dem Lackieren und die Schweißbarkeit ge gebenenfalls vermindert.
Wenn das Blech aus einer Aluminiumlegierung als Konstruktions- bzw. Baumaterial
verwendet wird, bei dem die Korrosionsbeständigkeit wichtig ist, beträgt der Kupfergehalt
vorzugsweise 0,8% oder weniger.
-
Mangangehalt: 0,01% bis 1,0%
-
Mangan
(Mn) wirkt dahingehend, dass es feine Körner bildet, da dieses Element
während
der Homogenisierung dispergierte Teilchen (dispergierte Phase) bildet
und diese dispergierten Teilchen hemmen die Wanderung von Korngrenzen
nach der Rekristallisation. Ein Blech aus einer Aluminiumlegierung
gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann durch eine Erhöhung der Feinheit von Körnern in
der Aluminiumlegierung-Mikrostruktur ein verbessertes Formpressvermögen und
Falzbildungsvermögen
aufweisen. Diese Vorteile werden gegebenenfalls nicht ausreichend
erhalten, wenn der Mangangehalt weniger als 0,01% beträgt. Wenn
der Mangangehalt im Gegensatz dazu übermäßig hoch ist, ist es wahrscheinlich,
dass das Element während
des Schmelzens und Gießens
grobe intermetallische Al-Fe-Si-(Mn, Cr, Zr)-Verbindungen und kristallisierte
Ausscheidungen bildet und verschlechterte mechanische Eigenschaften
des Blechs aus einer Aluminiumlegierung verursacht. Demgemäß wird der
Mangangehalt auf 0,01% bis 1,0% eingestellt.
-
Eine
Flachfalzbildung sollte unter genau festgelegten Arbeitsbedingungen
stattfinden, wenn der gewünschte
Gegenstand eine komplizierte Form oder eine geringe Dicke aufweist,
oder wenn zwischen der Kante einer Innenblechtafel und der gekrümmten Innenfläche einer
entsprechenden Außenblechtafel
ein Spalt vorliegt. Wenn ein Blech aus einer Aluminiumlegierung
mit einem Mangangehalt von mehr als 0,15% einer Flachfalzbildung
unter solchen genau festgelegten Arbeitsbedingungen unterzogen wird,
wird das Falzbildungsvermögen
gegebenenfalls verschlechtert. Demgemäß beträgt der Mangangehalt vorzugsweise
0,01% bis 0,15%, wenn das Blech aus einer Aluminiumlegierung einer
Flachfalzbildung unter genau festgelegten Arbeitsbedingungen unterzogen
wird.
-
Die
Aluminiumlegierung-Mikrostruktur weist in der Praxis eine kleinere
durchschnittliche Korngröße auf,
so dass ein zufrieden stellendes Biegevermögen erhalten wird. Das Biegevermögen ist
die bedeutsamste der Eigenschaften, die sich aufgrund der Alterung
verschlechtern. Insbesondere betragen die durchschnittlichen Korngrößen an zwei
Punkten in dem Blech aus einer Aluminiumlegierung jeweils 45 μm oder weniger, wobei
die zwei Punkte ein Punkt in einem zentralen Teil in einer Dickenrichtung
des Blechs und ein optionaler Punkt in einer Oberflächenschicht
sind, die zwischen der äußersten
Oberfläche
und einer Tiefe von einem Viertel in einer Dickenrichtung des Blechs
liegt. Mit anderen Worten: Wenn die durch schnittlichen Korngrößen nicht nur
in der äußersten
Schicht, sondern auch im zentralen Teil des Blechs eingestellt werden,
kann ein zufrieden stellendes Biegevermögen erhalten werden und Riefenmarkierungen
können
effektiv gehemmt werden.
-
Durch
die Verminderung der Korngröße auf diesen
Bereich können
das Biegevermögen
und das Formpressvermögen
sichergestellt oder verbessert werden. Wenn Körner grob werden, so dass sie
Korngrößen von
mehr als 45 μm
aufweisen, werden das Biegevermögen
und das Formpressvermögen,
wie z. B. das Stauchbearbeitungsvermögen, gegebenenfalls verschlechtert,
so dass während
des Formens selbst dann, wenn die Kristallorientierung eingestellt
wird, Defekte verursacht werden, wie z. B. eine Rissbildung und
Orangenhautoberflächen.
-
Die „durchschnittliche
Korngröße” wird hier
durch Messen der größten Durchmesser
von jeweiligen Körnern,
die in einem vorgegebenen Messbereich eines Rasterelektronenmikroskop-Elektronenrückstreuungsstrukturanalysegeräts (SEM-EBSP)
unter spezifischen Messbedingungen beobachtet werden, und Berechnen
des Durchschnitts der gemessenen größten Durchmesser bestimmt.
-
Feinere
Körner
können
durch Zusetzen von Titan (Ti) mit oder ohne Bor (B) zu einer Aluminiumlegierung
zusätzlich
zu Si, Mg, Cu und Mn erhalten werden. Insbesondere kann ein Blech
aus einer Aluminiumlegierung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ferner 0,005 bis 0,2 Massenprozent Titan (Ti)
mit oder ohne 0,0001 bis 0,05 Massenprozent Bor (B) zusätzlich zu
Si, Mg, Cu und Mn enthalten.
-
Das
Element Titan (Ti) macht Körner
feiner. Von Titan und Bor ist Titan bezüglich dieses Vorteils effektiver
und mehr bevorzugt. Wenn Titan enthalten ist, beträgt der Titangehalt
vorzugsweise 0,005% oder mehr, mehr bevorzugt 0,01% oder mehr und
noch mehr bevorzugt 0,015% oder mehr. Die Obergrenze des Titangehalts
beträgt
vorzugsweise 0,2%, mehr bevorzugt 0,1% und noch mehr bevorzugt 0,05%.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass
dann, wenn Titan im Überschuss
enthalten ist, grobe intermetallische Al-Ti-Verbindungen auskristallisieren
und die Formbarkeit nachteilig beeinflussen.
-
Von
Titan und Bor kann das Blech aus einer Aluminiumlegierung Titan
allein enthalten, wobei es jedoch Titan mit einer Spurenmenge von
Bor enthalten kann. Wenn das Blech aus einer Aluminiumlegierung
zusätzlich
zu Titan ferner Bor enthält,
können
die Körner
effektiv noch feiner werden. In diesem Fall beträgt der Borgehalt 0,0001% oder
mehr, mehr bevorzugt 0,0005% oder mehr und noch mehr bevorzugt 0,0008%
oder mehr. Die Obergrenze des Borgehalts beträgt vorzugsweise 0,05%, mehr
bevorzugt 0,01% und mehr bevorzugt 0,005%. Dies ist darauf zurückzuführen, dass
sich dann, wenn Bor im Überschuss
enthalten ist, grobe Ti-B-Teilchen bilden können und dadurch die Formbarkeit
nachteilig beeinflusst wird.
-
Unvermeidbare
Verunreinigungen sind vorzugsweise möglichst wenig enthalten, um
Eigenschaften von Blechen aus einer Aluminiumlegierung nicht nachteilig
zu beeinflussen. Die unvermeidbaren Verunreinigungen können jedoch
in Mengen bis zu ihren zulässigen
Grenzen als jeweilige Elemente in einer Aluminiumlegierung der 6000-Reihe,
wie es z. B. in Japanese Industrial Standards festgelegt ist, innerhalb
von Bereichen enthalten sein, welche die Eigenschaften der Bleche
aus einer Aluminiumlegierung nicht negativ beeinflussen.
-
Solche
Bleche aus einer Aluminiumlegierung können durch ein Verfahren hergestellt
werden, welches das Homogenisieren eines Blocks aus einer Aluminiumlegierung,
Abkühlen
des homogenisierten Blocks, erneutes Erwärmen des abgekühlten Blocks,
Warmwalzen des erneut erwärmten
Blocks und Kaltwalzen des warmgewalzten Produkts ohne Anlassen umfasst.
-
Gemäß diesem
Verfahren können
Bleche aus einer Aluminiumlegierung in einer kommerziellen Produktion
effizient hergestellt werden, da in dem Verfahren relativ große Blöcke eingesetzt
werden können
und ein Kaltwalzen ohne Anlassen nach dem Warmwalzen durchgeführt wird.
Darüber
hinaus wird verhindert, dass bei dem Blechprodukt aus einer Aluminiumlegierung
Riefenmarkierungen auftreten, da Materialblöcke homogenisiert, einmal gekühlt, dann
erneut erwärmt
und warmgewalzt werden.
-
Das
Verfahren zur Herstellung eines Blechs aus einer Aluminiumlegierung
wird nachstehend detailliert veranschaulicht.
-
Schmelzen und Gießen
-
In
einem Schmelz-Gieß-Schritt
wird eine Aluminiumlegierung geschmolzen, so dass sie eine Zusammensetzung
innerhalb spezifischer Zusammensetzungen von Aluminiumlegierungen
der 6000-Reihe aufweist, und das geschmolzene Metall wird gemäß einem üblichen
Schmelz-Gieß-Verfahren,
wie z. B. einem kontinuierlichen Gießwalzen oder einem halbkontinuierlichen
Gießen
(Gießen
mit direktem Abkühlen
(DC-Gießen)) gegossen.
-
Homogenisieren
-
Als
nächstes
wird der gegossene Block aus einer Aluminiumlegierung homogenisiert.
Die Homogenisierung wird gemäß einem üblichen
Verfahren bei einer geeigneten Temperatur von 500°C oder höher und niedriger
als der Schmelzpunkt der Aluminiumlegierung durchgeführt. Die
Homogenisierung wird zum Homogenisieren der Mikrostruktur des Blocks
durchgeführt,
nämlich
zur Beseitigung einer Ausscheidung in Körnern der Mikrostruktur des
Blocks. Wenn die Homogenisierungstemperatur übermäßig niedrig ist, kann eine
Ausscheidung in Körnern
gegebenenfalls nicht ausreichend beseitigt werden, und die restliche
Ausscheidung kann zu einem Bruch führen und dadurch das Streckbördelvermögen und
das Biegevermögen
nachteilig beeinflussen.
-
Der
Block aus einer Aluminiumlegierung wird nach der ersten Homogenisierung
einmal auf eine Temperatur von 350°C oder niedriger, wie z. B.
Raumtemperatur, gekühlt
und dann wieder auf eine Anfangstemperatur eines Warmwalzens von
380°C bis
490°C erwärmt, worauf
warmgewalzt wird (Vorwarmwalzen). Dieses Verfahren, bei dem eine
erste Homogenisierung, ein Abkühlen
und ein erneutes Erwärmen
durchgeführt werden,
wird nachstehend auch als „Doppelhomogenisierung” bezeichnet.
-
Das
Abkühlen
nach der Homogenisierung (erste Homogenisierung) wird vorzugsweise
bei einer Abkühlungsgeschwindigkeit
von 40°C/Stunde
oder mehr und 100°C/Stunde
oder weniger durchgeführt.
Durch die Durchführung
des Abkühlens
bei einer Abkühlungsgeschwindigkeit
innerhalb des festgelegten Bereichs können Teilchen von Mg2Si-Verbindungen in dem Block Größen und
eine Verteilung aufweisen, die als Keimbildungsstellen für Körner geeignet
sind, die während
des Warmwalzens rekristallisiert sind, und zwar selbst in einer
Warmwalzstraße
für eine
kommerzielle Herstellung. Als Ergebnis kann das Auftreten von groben
rekristallisierten Körnern
(Warmfasern) während
des Warmwalzens gehemmt werden, die Mikrostruktur nach der Rekristallisation
kann homogenisiert werden und das Auftreten von Riefenmarkierungen
während
des Formens kann selbst bei einem Blech aus einer Aluminiumlegierung
der 6000-Reihe mit Silizium-Überschuss
verhindert werden.
-
Ein
in der Praxis eingesetzter Block (Bramme) ist groß und weist
eine Dicke von 400 bis 600 mm, eine Breite von 1000 bis 2500 mm
und eine Länge
von 5 bis 10 m auf. Demgemäß beträgt die Abkühlungsgeschwindigkeit
nach der Homogenisierung weniger als etwa 20°C/Stunde in einem Chargentiefofen
(Warmhalteofen) und selbst wenn der Block außerhalb des Ofens stehengelassen
wird, beträgt
die Abkühlungsgeschwindigkeit höchstens
etwa 30°C/Stunde
bis 40°C/Stunde.
Wenn das Abkühlen
gemäß einem
solchen gebräuchlichen
Abkühlungsverfahren
durchgeführt
wird, ist die Abkühlungsgeschwindigkeit
unzureichend und Ausscheidungen, wie z. B. Mg2Si-Verbindungen,
werden groß.
Dies führt
zu einer Ver minderung der Festigkeit, der Einbrennhärtbarkeit
(Streckgrenze nach dem Einbrennhärten)
und des Biegevermögens
in dem Schritt des Durchführens
einer Doppelhomogenisierung.
-
Wenn
relativ große
Blöcke
mit einer Dicke von etwa 400 mm oder mehr nach der Homogenisierung abgekühlt werden,
sollte der Block durch ein Gebläseluftkühlen mit
Gebläsen
in einen Tiefofen oder außerhalb des
Tiefofens abgekühlt
werden, so dass er mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit
innerhalb des festgelegten Bereichs von 40°C/Stunde oder mehr und 100°C/Stunde
oder weniger abkühlt.
Die Gebläseluftkühlung wird
in diesem Fall dadurch in dem Tiefofen oder außerhalb des Tiefofens durchgeführt, dass
Gebläse
gemäß der Größe und der
Anordnung der Blöcke
so angeordnet werden, dass die Blöcke mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit
innerhalb des festgelegten Bereichs homogen abgekühlt werden.
Im Gegensatz dazu werden die Blöcke
dann, wenn relativ große
Blöcke
mit einer Dicke von etwa 400 mm oder mehr mittels Abstrahlung in
einem Tiefofen oder außerhalb
des Tiefofens ohne die Verwendung von Gebläsen abgekühlt werden, mit einer zu niedrigen
Abkühlungsgeschwindigkeit
abgekühlt.
Die Abkühlungsgeschwindigkeit
ist in diesem Fall zwangsläufig
niedriger als die Untergrenze von 40°C/Stunde.
-
JP-A Nr. 8(1996)-232052 und
JP-A Nr. 7(1995)-228956 beschreiben
eine Technik zum Abkühlen
eines Blocks nach der Homogenisierung mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit
von z. B. 100°C/Stunde
oder mehr oder 150°C/Stunde
oder mehr. Eine so hohe Abkühlungsgeschwindigkeit
kann bei kleinen Blöcken
erreicht werden, jedoch ist sie ziemlich schwer bei relativ großen Blöcken mit
einer Dicke von etwa 400 mm oder mehr zu erreichen, wie es vorstehend
beschrieben worden ist. Wenn ein so großer Block mit einer so hohen
Abkühlungsgeschwindigkeit
abgekühlt
wird, muss er mit einem zusätzlichen
Zwangsabkühlungsverfahren
abgekühlt werden,
einschließlich
einem Wasserkühlen,
wie z. B. einem Nebelkühlen
oder Sprühkühlen. Dieses Zwangsabkühlungsverfahren
kann zusätzliche
Probleme bezüglich
der Form aufgrund einer Wärmeschrumpfung,
wie z. B. ein Verformen und Verziehen, verursachen.
-
Warmwalzen
-
Für eine kommerzielle
Herstellung wird das Warmwalzen vorzugsweise mit einem relativ großen Block in
einer Warmwalzstraße
durchgeführt,
wobei die Warmwalzstraße
eine Umkehrvorwalzmaschine und Tandemfertigwalzmaschinen umfasst.
Die Warmwalzstraße
umfasst im Allgemeinen eine Umkehrvorwalzmaschine und drei bis fünf Tandemfertigwalzmaschinen.
Walzverfahren, die jeweils aus zwei oder mehr Durchgängen bestehen,
werden jeweils in diesen Umkehrvorwalzmaschinen und Fertigwalzmaschinen
durchgeführt.
-
Die
Einstellung der spezifischen Menge an gelöstem Silizium, der Menge an
gelöstem
Magnesium und des Verhältnisses
der gelösten
Siliziummenge zur der gelösten
Magnesiummenge wird nachstehend veranschaulicht.
-
Es
wird davon ausgegangen, dass ein Blech aus einer Aluminiumlegierung
durch Homogenisieren eines Blocks aus einer Aluminiumlegierung,
Abkühlen,
erneutes Erwärmen,
Warmwalzen und Kaltwalzen ohne Anlassen hergestellt wird und das
Blech aus einer Aluminiumlegierung einem Lösungswärmebehandlung/erneutes Erwärmen-Schritt
unterzogen wird. In diesem Fall werden die Mengen an festen Lösungen in
dem resultierenden Blech aus einer Aluminiumlegierung (fertiges
Blech) bestimmt durch: (i) Die Zustände von Ausscheidungen nach
der Homogenisierung (Halten) und vor dem Warmwalzen, (ii) die Größen von
Mg-Si-Ausscheidungen,
die Menge an gelöstem
Magnesium und die Menge an gelöstem
Silizium nach dem Warmwalzen, und (iii) die Menge an erneut gelösten Mg-Si-Ausscheidungen,
die in dem warmgewalzten Blech vor dem Kaltwalzen verblieben sind,
wobei die Menge an erneut gelösten
Mg-Si-Ausscheidungen abhängig
von den Bedingungen für
die Lösungswärmebehandlung
variieren.
-
Die
Lösungswärmebehandlung/das
erneute Erwärmen
werden vorzugsweise unter den nachstehend genannten empfohlenen
Bedingungen durchgeführt.
Es ist jedoch schwierig, Ausscheidungen im Hinblick auf die Produktivität in einem
tatsächlich
durchgeführten
Herstellungsverfahren vollständig
erneut zu lösen,
und die Einstellung durch den vorstehend genannten Parameter (iii)
ist beschränkt.
-
Demgemäß ist es
wichtig, die Größenverteilung
von Ausscheidungen in dem warmgewalzten Blech einzustellen, um die
festgelegten spezifischen Mengen an gelösten Elementen zu erreichen.
-
Zur
Einstellung der Größenverteilung
wird das Vorwarmwalzen in dem Warmwalzschritt vorzugsweise mit einer
Geschwindigkeit durchgeführt,
die höher
ist als in einem normalen Temperaturverlauf. Dies beruht darauf,
wie die Temperatur einer Stelle abhängig von der vergangenen Zeit
während
des Vorwarmwalzens variiert. Insbesondere ist ein Temperaturverlauf,
der eine Ausscheidungskurve von Mg2Si-Ausscheidungen
und eine Ausscheidungskurve einer elementaren Siliziumausscheidung
schneidet, vorzugsweise verkürzt.
Die Ausscheidungskurven und die Temperaturverläufe sind in der 1 beispielhaft
veranschaulicht.
-
Nach
intensiven Untersuchungen und Experimenten haben die vorliegenden
Erfinder gefunden, dass die Größenverteilung
von Mg-Si-Ausscheidungen abhängig
von dem Temperaturverlauf vom Beginn bis zum Ende des Vorwalzens
variiert und dass die Mengen an festen Lösungen in einem Endprodukt
durch Einstellen des Temperaturverlaufs eingestellt werden können.
-
Insbesondere
durch Einstellen der Walzzeit beim Vorwalzen auf einen kürzeren Wert
als beim gewöhnlichen
Vorwalzen kann das Verhältnis
der gelösten
Siliziummenge zu der gelösten
Magnesiummenge auf 2 oder weniger eingestellt werden, wodurch eine
Alterungsverschlechterung von Eigenschaften bei Raumtemperatur gehemmt
werden kann. Dies ist wahrscheinlich auf den folgenden Grund zurückzuführen.
-
Grundsätzlich befindet
sich die Wölbung
der Ausscheidungskurve von Mg2Si-Ausscheidungen bei
einer höheren
Temperatur als diejenige einer elementaren Siliziumausscheidung
und die gelöste
Magnesiummenge neigt aufgrund einer Ausscheidung in diesem Bereich
in einem Blech aus einer Aluminiumlegierung, das die spezifische
Zusammensetzung aufweist, zu einer Verminderung. Darüber hinaus
neigt elementares Silizium bei mittleren Temperaturen beim Vorwalzen
zu einer Ausscheidung in einer erhöhten Menge. Demgemäß wird durch
ein Verkürzen
der Walzzeit beim Vorwalzen die Ausscheidung bei höheren Temperaturen
beschleunigt, die Größe von gebildeten
Mg2Si-Ausscheidungen wird vermindert und
eine Menge an gelöstem Magnesium
in einem ausreichenden Niveau wird erhalten. Folglich wird das Verhältnis der
gelösten
Siliziummenge zu der gelösten
Magnesiummenge auf 2 oder weniger eingestellt.
-
Das
Vorwalzen wird bei einer Anfangstemperatur von 490°C bis 380°C und einer
Endtemperatur von 430°C
bis 350°C
für eine
Walzzeit zwischen dem Beginn und dem Ende von 10 min oder weniger
durchgeführt. Wenn
die Anfangstemperatur des Vorwalzens 490°C übersteigt, können Ausscheidungen
grob werden. Wenn die Anfangstemperatur im Gegensatz dazu niedriger
als 380°C
ist, nimmt eine elementare Siliziumausscheidung zu. Die Anfangstemperatur
des Vorwalzens beträgt
bevorzugt 450°C
bis 380°C.
Die Walzzeit beträgt
bevorzugt 9 Minuten oder weniger. Wenn die Anfangstemperatur des
Vorwalzens auf etwa 490°C
eingestellt wird, beträgt
die Walzzeit vorzugsweise 8 Minuten oder weniger, da die Ausscheidungsgeschwindigkeit
mit steigender Temperatur zunimmt. In diesem Zusammenhang beträgt die Walzzeit
in einem bekannten Vorwalzverfahren etwa 15 Minuten, wodurch feste
Lösungen
in gut ausgewogenen Mengen (mit einem guten Verhältnis) nicht erhalten werden
können.
-
Empfohlene
Bedingungen und Parameter von Blechen aus einer Aluminiumlegierung
zur Verbesserung des Biegevermögens
und zur Hemmung des Auftretens von Riefenmarkierungen werden nachstehend veranschaulicht.
-
Einstellung der Korngröße
-
Die
folgenden Bedingungen sind zum Erhalten der gewünschten Korngrößen an zwei
Punkten bevorzugt, wobei die zwei Punkte ein Punkt in einem zentralen
Teil in einer Dickenrichtung des Blechs und ein optionaler Punkt
in einer Oberflächenschicht
sind, die zwischen der äußersten
Oberfläche
und einer Tiefe von einem Viertel in einer Dickenrichtung des Blechs
liegt. Insbesondere ist es bevorzugt, dass das Vorwalzen in dem
Warmwalzschritt bei einer Anfangstemperatur von 380°C bis 490°C durchgeführt wird,
das Fertigwalzen in dem Warmwalzschritt bei einem Gesamtreduktionsgrad
von 90% oder mehr und bei einer Endtemperatur von 350°C oder weniger
durchgeführt
wird und das Blech mit einer durchschnittlichen Spannung von 20
MPa oder mehr zu einem Coil gewickelt wird.
-
Wenn
die Anfangstemperatur des Vorwalzens in dem Warmwalzschritt niedriger
als 380°C
ist, kann eine Rekristallisation nach dem Warmwalzen gegebenenfalls
nicht ausreichend ablaufen und eine Verformungstextur kann wachsen,
wodurch das Auftreten von Riefenmarkierungen verursacht wird. Im
Gegensatz dazu kann dann, wenn die Anfangstemperatur des Vorwalzens
490°C übersteigt,
während
des Warmwalzens eine Rekristallisation stattfinden, so dass grobe
rekristallisierte Körner
gebildet werden, wodurch rekristallisierte Körner von Kristallorientierungskomponenten
häufig
streifenartig ausgerichtet sein können, so dass Riefenmarkierungen
verursacht werden.
-
Wenn
die Endtemperatur beim Fertigwalzen in dem Warmwalzschritt 350°C übersteigt,
ist es wahrscheinlich, dass grobe rekristallisierte Körner auftreten,
wodurch rekristallisierte Körner
in einer spezifischen Orientierung des Blechs streifenartig ausgerichtet
werden. Dies kann auch auftreten, wenn die durchschnittliche Spannung
während
des Wickelns des Blechs zu einem Coil weniger als 20 MPa beträgt.
-
Wenn
die Endtemperatur beim Fertigwalzen weniger als 280°C beträgt, kann
eine Rekristallisation nach dem Warmwalzen gegebenenfalls nicht
ausreichend ablaufen und eine Verformungstextur kann wachsen, wodurch
das Auftreten von Riefenmarkierungen verursacht wird. Demgemäß beträgt die Endtemperatur des
Fertigwalzens in dem Warmwalzschritt 280°C oder mehr und 350°C oder weniger.
-
Anlassen des warmgewalzten
Blechs
-
Ein
Anlassen (Zwischenanlassen) des warmgewalzten Blechs vor dem Kaltwalzen
wird für
eine höhere
Herstellungseffizienz und für
niedrigere Herstellungskosten vorzugsweise nicht durchgeführt.
-
Kaltwalzen
-
Das
warmgewalzte Blech wird einem Kaltwalzen unterzogen, um ein kaltgewalztes
Blech (einschließlich
eines Coils) mit einer gewünschten
Dicke zu erhalten.
-
Lösungswärmebehandlung
und Abschreckbehandlung („Quenching”)
-
Dispergierte
Teilchen (dispergierte Körner),
die als Ergebnis der Homogenisierung (Halten) des Blocks aus einer
Aluminiumlegierung gebildet worden sind, weisen kontrollierte Größen und
eine Verteilung auf, die sie als Keimbildungsstellen für Körner geeignet
machen, die während
des Warmwalzens rekristallisiert werden. Diese dispergierten Teilchen
werden vorzugsweise als Rekristallisationskeime verwendet, um rekristallisierte Kristalle
mit statistischen Orientierungen zu erhalten, um das Auftreten von
Riefenmarkierungen während
der letzten Lösungswärmebehandlung
und Abschreckbehandlung zu verhindern. Zu diesem Zweck wird die
letzte Lösungswärmebehandlung
bei einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 100°C/Minute
oder mehr durchgeführt.
Die dispergierten Teilchen wirken als Keime zur Bildung rekristallisierter
Kristalle, die statistische Orientierungen aufweisen, während eines
solchen Temperaturanstiegsvorgangs mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
von 100°C/Minute
oder mehr in der letzten Lösungswärmebehandlung.
Die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit in der letzten Lösungswärmebehandlung
beträgt
mehr bevorzugt 200°C/Minute
oder mehr, und noch mehr bevorzugt 300°C/Minute oder mehr.
-
Die
Lösungswärmebehandlung
wird vorzugsweise bei einer Temperatur durchgeführt, die gleich oder höher als
500°C ist
und gleich oder niedriger als der Schmelzpunkt der Legierung ist.
Folglich scheiden sich Alterungsausscheidungen in den Körnern durch
eine künstliche
Alterungsbehandlung nach dem Formpressen des Blechs, wie z. B. einer
Lackeinbrennhärtungsbehandlung,
ausreichend ab. Diese Ausscheidungen tragen zu einer höheren Festigkeit
bei.
-
Wenn
eine Abschreckbehandlung von der Temperatur der Lösungswärmebehandlung
mit einer niedrigen Abkühlungsgeschwindigkeit
durchgeführt
wird, ist es wahrscheinlich, dass Silizium, Mg2Si
und andere Teilchen an Korngrenzen ausgeschieden werden, was ein
Reißen
während
des Formpressens und Biegens verursacht, wodurch die Formbarkeit
verschlechtert wird. Um dies zu vermeiden, wird die Abschreckbehandlung
vorzugsweise mit einer hohen Abkühlungsgeschwindigkeit
von 10°C/Sekunde
oder mehr unter Verwendung eines geeigneten Abkühlungsverfahrens unter geeigneten
Abkühlungsbedingungen
durchgeführt.
Solche Abkühlungsverfahren
umfassen Luftkühlverfahren,
wie z. B. das Kühlen
mit Gebläsen,
und Wasserkühlverfahren,
wie z. B. Nebelkühlen,
Sprühkühlen und
Eintauchen in Wasser.
-
Eine
Voralterungsbehandlung kann nach der Abschreckbehandlung durchgeführt werden,
um die Ausscheidung von Alterungsausscheidungen, die zu einer höheren Festigkeit
beitragen, zu beschleunigen. Folglich kann die Alterungshärtbarkeit
während
einer künstlichen
Alterungsbehandlung typischerweise in einem Lackeinbrennschritt
einer geformten Blechtafel weiter erhöht werden. Die Voralterungsbehandlung
wird vorzugsweise durch Halten des Gegenstands bei Temperaturen
innerhalb von Bereichen von 60°C
bis 150°C,
vorzugsweise von 70°C
bis 120°C
für 1 bis
24 Stunden durchgeführt.
Wenn die Voralterungsbehandlung durchgeführt wird, ist es bevorzugt,
dass die vorhergehende Abschreckbehandlung bei einer hohen Abkühlungsendtemperatur
von 60°C
bis 150°C
durchgeführt
wird und dass der Gegenstand der Voralterungsbehandlung mit oder
ohne erneutes Erwärmen
sofort nach dem Abschluss der Abschreckbehandlung (nach dem Abschluss des
Abkühlens)
der Voralterungsbehandlung unterzogen wird. Es ist auch bevorzugt,
dass ein Gegenstand nach der Lösungswärmebehandlung
einer Abschreckbehandlung auf Raumtemperatur unterzogen wird, sofort (innerhalb
von 5 Minuten) nach dem Abschluss der Abschreckbehandlung auf 60°C bis 150°C erwärmt wird und
der Voralterungsbehandlung unterzogen wird.
-
Darüber hinaus
kann eine Wärmebehandlung
(künstliche
Alterungsbehandlung) bei einer relativ niedrigen Temperatur sofort
nach der Voralterungsbehandlung durchgeführt werden, um das natürliche Altern
zu hemmen. Wenn eine gewisse Verzögerung zwischen der Voralterungsbehandlung
und dem Beginn der künstlichen
Alterungsbehandlung vorliegt, kann eine natürliche Alterung im Lauf der
Zeit selbst nach der Voralterungsbehandlung auftreten. Sobald eine
natürliche
Alterung auftritt, ist es schwierig, die Vorteile der Wärmebehandlung
bei relativ niedrigen Temperaturen (künstliche Alterungsbehandlung)
zu erhalten.
-
Wenn
eine kontinuierliche Lösungswärme/Abschreckbehandlung
durchgeführt
wird, kann die Abschreckbehandlung bei einer hohen Endtemperatur
innerhalb des Bereichs der Voralterungstemperaturen abgeschlossen
werden und der Gegenstand kann als Coil aufgewickelt werden, während bei
der hohen Temperatur gehalten wird. In diesem Fall kann der Gegenstand
vor dem Aufwickeln als Coil erneut erwärmt werden und/oder der Gegenstand
kann nach dem Aufwickeln als Coil bei der Temperatur gehalten werden.
Es ist auch akzeptabel, dass der Gegenstand einer Abschreckbehandlung
auf Raumtemperatur unterzogen wird, der abgeschreckte Gegenstand
erneut auf den Temperaturbereich erwärmt wird und bei einer solchen
hohen Temperatur als Coil aufgewickelt wird.
-
Es
ist auch möglich,
die Festigkeit durch die Durchführung
einer Alterungsbehandlung bei hohen Temperaturen und/oder einer
Stabilisierungsbehandlung gemäß der Verwendung
und den erforderlichen Eigenschaften des Endprodukts weiter zu erhöhen.
-
Einige
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf Beispiele
und Vergleichsbeispiele detaillierter beschrieben. Diese Beispiele
werden jedoch lediglich beispielhaft veranschaulicht und sollen
den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung keinesfalls beschränken. Der Fachmann
sollte beachten, dass verschiedene Modifizierungen, Kombinationen,
Unterkombinationen und Veränderungen
abhängig
von den Gestaltungsanforderungen und anderen Faktoren durchgeführt werden
können,
so lange sie innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten Ansprüche oder
deren Äquivalente
liegen.
-
Experimentelles Beispiel
-
Blöcke aus
Aluminiumlegierungen wurden unter den in der Tabelle 2 gezeigten
Bedingungen homogenisiert, warmgewalzt, kaltgewalzt, einer Lösungswärmebehandlung
und einer Abschreckbehandlung unterzogen und dadurch wurden Bleche
aus einer Aluminiumlegierung der 6000-Reihe mit den in der Tabelle
1 gezeigten Zusammensetzungen A bis M erhalten. Das Symbol „–” beim Gehalt
der jeweiligen Elemente in der Tabelle 1 bedeutet, dass der fragliche
Gehalt unterhalb der Nachweisgrenze liegt.
-
Die
detaillierten Herstellungsbedingungen der Aluminiumlegierungsbleche
sind wie folgt. Insbesondere wurden Blöcke aus Aluminiumlegierungen
mit Zusammensetzungen, die in der Tabelle 1 gezeigt sind, und einer
Dicke von 500 mm, einer Breite von 2000 mm und einer Länge von
7 m gemäß einem
DC-Gießen
gegossen. Diese Blöcke
wurden mit Ausnahme eines Teils davon (Probe Nr. 10) einer Doppelhomogenisierung unterzogen.
Die Probe Nr. 10 wurde einer Einzelhomogenisierung bei 550°C für 4 Stunden
unterzogen und ein Vorwalzen beim Warmwalzen wurde bei dieser Temperatur
sofort nach dem Homogenisieren ohne Abkühlen begonnen.
-
Bei
der Doppelhomogenisierung wurden die Blöcke 4 Stunden bei 550°C homogenisiert
(erste Homogenisierung) und die homogenisierten Blöcke wurden
mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit
von 60°C/Stunde in
einem Tiefofen unter Verwendung von Gebläsen bis zu einer Temperatur
von 200°C
oder weniger Gebläseluft-gekühlt. Die
gekühlten
Blöcke
wurden wieder auf 400°C
erwärmt
und bei dieser Temperatur wurde mit dem Vorwalzen beim Warmwalzen
begonnen.
-
Die
Blöcke
wurden dann bis zu einer Dicke von 2,5 mm warmgewalzt. Insbesondere
wurden ein Vorwalzen und ein Fertigwalzen als Warmwalzen durchgeführt, um
warmgewalzte Bleche mit einer Dicke von 2,5 mm zu erhalten. Die
Endtemperaturen des Vorwalzens und die Endtemperaturen des Fertigwalzens
sind in der Tabelle 2 gezeigt. Die warmgewalzten Bleche wurden bei
einem Reduktionsgrad beim Kaltwalzen von 60% ohne Zwischenanlassen
direkt kaltgewalzt und ergaben dadurch kaltgewalzte Bleche mit einer
Dicke von 1,0 mm.
-
Die
kaltgewalzten Bleche wurden mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
von etwa 300°C/Minute
erwärmt
und zu dem Zeitpunkt, an dem sie eine Lösungswärmebehandlungstemperatur von
550°C erreicht hatten,
wurden sie einer Lösungswärmebehandlung
durch Halten bei dieser Temperatur für 5 Sekunden unterzogen und
dann sofort mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit
von 100°C/Sekunde
oder mehr in einem kontinuierlichen Wärmebehandlungssystem auf Raumtemperatur
abgeschreckt. Innerhalb von 5 Minuten (sofort) nach dem Abschrecken
wurden die abgeschreckten Bleche einer Voralterungsbehandlung (erneutes
Erwärmen)
des Haltens bei 100°C
für 2 Stunden
unterzogen. Die vorgealterten Bleche wurden mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit
von 0,6°C/Stunde
allmählich
abgekühlt
und ergaben dabei Bleche im T4-Zustand (T4-Bleche).
-
Blechproben
(Rohlinge) wurden von den T4-Blechen (Bleche aus einer Aluminiumlegierung
nach einer thermischen Feinungsbehandlung) ausgeschnitten. Die Blechproben
wurden bei Raumtemperatur stehengelassen, um einer natürlichen
Alterung zu unterliegen, worauf die durchschnittliche Korngröße, die
Menge an gelöstem
Silizium, die Menge an gelöstem
Magnesium und andere Eigenschaften der Blechproben gemessen und
bewertet wurden.
-
Die
durchschnittliche Korngröße, die
Menge an gelöstem
Silizium und die Menge an gelöstem
Magnesium wurden gemäß den folgenden
Verfahren gemessen.
-
Durchschnittliche Korngröße
-
Die
durchschnittliche Korngröße einer
Blechprobe wurde von einer Blechoberflächenrichtung unter Verwendung
eines SEM-EBSP-Systems bewertet. Dies wurde an zwei Punkten durchgeführt, einschließlich eines
Punkts in einem zentralen Teil in einer Dickenrichtung des Blechs
und einem optionalen Punkt in einer Oberflächenschicht, die sich zwischen
der äußersten
Oberfläche
und einem Viertel der Tiefe in einer Dickenrichtung des Blechs befindet.
Beispiele für
das SEM- und das EBSP-Analysesystem, die hier verwendet werden,
sind ein Rasterelektronenmikroskop, das von JEOL erhältlich ist
(JEOL JSM5410), und ein EBSP-Analysesystem
(Orientierungsbildgebungsmikroskopie, OIM), das von TSL Solutions
K. K. erhältlich
ist. Die Blechprobe wurde in einem Bereich von 1000 μm Breite
und 1000 μm
Länge bei
einem Messschrittintervall von z. B. 3 μm oder weniger bei einer Orientierungsdifferenz
zwischen Korngrenzen von 15 Grad oder mehr gemessen.
-
Menge an gelöstem Silizium
und an gelöstem
Magnesium
-
Die
Mengen von festen Lösungen
wurden mit einer Blechprobe nach der thermischen Feinungsbehandlung
und einem anschließenden
natürlichen
Altern für
15 Tage bestimmt. Die Mengen von festen Lösungen wurden in der folgenden
Weise bestimmt. Insbesondere wurde die Blechprobe in heißem Phenol
gelöst, der
Rückstand
(dispergierte Teilchen in der Probe) wurde durch Filtration unter
Verwendung eines Filters mit einer Porengröße von 0,1 μm davon abgetrennt und der Siliziumgehalt
und der Magnesiumgehalt des Filtrats wurden durch induktiv gekoppelte
Plasmaemissionsspektroskopie (ICP) bestimmt und der bestimmte Silizium- und
Magnesiumgehalt wurde als die Menge an gelöstem Silizium bzw. die Menge
an gelöstem
Magnesium definiert. Insbesondere umfassen diese Werte auch die
Mengen an Silizium und Magnesium, die in Teilchen mit einer Größe von 0,1 μm oder weniger
enthalten sind.
-
Als
Eigenschaften einer Blechprobe wurden die Riefenmarkierungsbeständigkeit,
die 0,2%-Streckgrenze
(AS-Streckgrenze: MPa) und die 0,2%-Streckgrenze nach einer künstlichen
Alterungsbehandlung (Streckgrenze nach dem Einbrennhärten: MPa)
mit einer Blechprobe nach der thermischen Feinungsbehandlung und
einem anschließenden
natürlichen
Altern für
15 Tage bestimmt. Darüber
hinaus wurde das Biegevermögen
analysiert. Diese Eigenschaften wurden gemäß den folgenden Verfahren bestimmt.
-
Riefenmarkierungsbeständigkeit
-
Die
Riefenmarkierungsbeständigkeit
eines Blechprodukts aus einer Aluminiumlegierung kann sogar vor
der Durchführung
eines Formpressens und Lackierens (Beschichtens) bestimmt werden.
Insbesondere wurde die Oberflächenrauhigkeit
Ra einer Blechprobe nach einem Zugtest gemessen, bei dem die Blechprobe um
15% in einer Richtung senkrecht zur Walzrichtung gestreckt wurde.
Eine Blechprobe mit einer Oberflächenrauhigkeit
Ra nach einem Strecken von 15% von 10 μm oder weniger wurde so bewertet,
dass sie eine hervorragende Riefenmarkierungsbeständigkeit
während
des Formens aufweist.
-
Die
Oberflächenrauhigkeit
Ra (arithmetische durchschnittliche Rauhigkeit) der Blechprobe wurde durch
Messen der Rauhigkeit (Vorwölbungen
und Vertiefungen) der Oberfläche
der Blechprobe mit einem Stift-Oberflächenprofilometer gemäß der Definition
und dem Messverfahren bestimmt, die in JIS B0601 festgelegt sind.
-
Der
Zugtest zum Strecken wurde in der folgenden Weise durchgeführt. Insbesondere
wurde ein Nr. 5-Prüfkörper gemäß JIS Z2201
(25 mm breit, 50 mm GL (Messlänge)
und 2,5 mm dick) als Probe von dem Blech aus einer Aluminiumlegierung
nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für
15 Tage genommen und der Prüfkörper wurde
bei Raumtemperatur gestreckt. Der Prüfkörper wurde als Probe in einer
Richtung senkrecht zur Walzrichtung genommen und die Zugrichtung
war eine Richtung senkrecht zur Walzrichtung. Der Zugtest wurde
bei einer Streckrate von 5 mm/Minute, bis die Probe eine 0,2%-Streckgrenze
zeigte, und danach bei einer Streckrate von 20 mm/min durchgeführt.
-
Zur
Unterstützung
der Bestimmung der Riefenmarkierungsbeständigkeit durch Strecken wurden Orangenhautoberflächen untersucht.
Insbesondere wurde das Blech aus einer Aluminiumlegierung nach der thermischen
Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen Altern für 15 Tage
einem Ziehformen unterzogen und dadurch wurde ein Formgegenstand
erhalten, und die Gegenwart oder Abwesenheit von Orangenhautoberflächen auf
der gesamten Oberfläche
des Formgegenstands wurde visuell untersucht. Eine Probe ohne Orangenhautoberflächen wurde
als hervorragend bewertet, eine Probe mit einigen, jedoch partiellen
und kleinen Orangenhautoberflächen
wurde als gut bewertet und eine Probe mit grollen Orangenhautoberflächen auf
der gesamten Oberfläche
wurde so bewertet, dass sie eine schlechte Riefenmarkierungsbeständigkeit
aufweist.
-
Das
Ziehformen wurde wie folgt durchgeführt. Insbesondere wurde ein
Prüfkörper mit
einem Durchmesser von 100 mm durch Stanzen aus der Blechprobe nach
der thermischen Fei nungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für
15 Tage hergestellt. Der Prüfkörper wurde
mit einem Erichsen-Testgerät
unter Verwendung einer 50%igen Verdünnung von Castrol Probe Nr.
700 (Handelsbezeichnung, Castrol Ltd.) als Schmiermittel zu einem
Becher geformt. Das Ziehformen wurde unter Verwendung eines Stempels mit
einem Durchmesser von 50 mm und einem Schulterradius R von 4,5 mm
und einer Matrize mit einem Durchmesser von 65,1 mm und einem Schulterradius
R von 14 mm bei einer Rohlinghaltekraft von 500 kgf und einem Ziehverhältnis von
2 (Ziehrate von 50%) durchgeführt.
-
AS-Streckgrenze bzw. Formänderungs-
bzw. Umformfestigkeit
-
Ein
Nr. 5-Prüfkörper gemäß JIS Z2201
(25 mm breit, 50 mm GL (Messlänge)
und 2,5 mm dick) wurde als Probe von einem Blech aus einer Aluminiumlegierung
sofort nach der thermischen Feinungsbehandlung genommen. Der Prüfkörper wurde
als Probe in einer Richtung senkrecht zur Walzrichtung genommen
und einem Zugtest bei Raumtemperatur unterzogen. Der Raumtemperatur-Zugtest
wurde bei einer Raumtemperatur von 20°C gemäß JIS Z2241 (1980) (Zugtestverfahren
für Metallmaterialien)
durchgeführt.
Der Zugtest wurde bei einer konstanten Kreuzkopfgeschwindigkeit
von 5 mm/Minute bis zum Reißen
des Prüfkörpers durchgeführt. Folglich
wurde die 0,2%-Streckgrenze gemäß diesem
Verfahren bestimmt und diese wurde als „AS-Streckgrenze” als Durchschnitt
von fünf
Prüfkörpern (N
= 5) definiert.
-
Streckgrenze bzw. Formänderungs- bzw. Umformfestigkeit
nach dem Einbrennhärten
-
Zur
Bewertung des künstlichen
Alterungsvermögens
(Einbrennhärtbarkeit)
wurde ein Prüfkörper durch Unterziehen
einer Blechprobe aus einer Aluminiumlegierung einem simulierten
Schritt eines Formpressens zu einer Blechtafel hergestellt und die
Streckgrenze nach dem Einbrennhärten
des Prüfkörpers wurde
bestimmt. Insbesondere wurde im Vorhinein eine Dehnung von 2% auf
den Nr. 5-Prüfkörper gemäß JIS Z2201
ausgeübt und
der Prüfkörper wurde
für einen
kurzen Zeitraum von 20 Minuten einer künstlichen Alterungsbehandlung bei
einer niedrigen Temperatur von 170°C unterzogen. Der behandelte
Prüfkörper wurde
einem Raumtemperatur-Zugtest unter den vorstehend genannten Bedingungen
unterzogen, die 0,2%-Streckgrenze
des Prüfkörpers wurde
bestimmt und dies wurde als die Streckgrenze nach dem Einbrennhärten (MPa)
definiert. Die Zugrichtung in dem Test war parallel zur Walzrichtung.
Eine Probe mit einer Streckgrenze nach dem Einbrennhärten von
190 MPa oder mehr wurde so bewertet, dass sie eine gute Einbrennhärtbarkeit
aufweist.
-
Biegevermögen
-
Ein
Biegeprüfkörper mit
einer Länge
von 150 mm und einer Breite von 30 mm wurde von der Blechprobe nach
der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für
15 Tage als Probe genommen. Der Prüfkörper wurde einer Flachfalzbildung
unterzogen, wobei eine Außenblechtafel für ein Kraftfahrzeug
simuliert wurde, und dessen Biegevermögen wurde bewertet. Insbesondere
wurde der Biegeprüfkörper einem
scharfen 180 Grad-Biegen mit einem inneren Biegeradius R von etwa
0,25 mm nach dem Anwenden einer Vordehnung von 10% unterzogen. Es
wurde visuell bewertet, wie eine Rissbildung in dem Umfang des Prüfkörpers nach
dem Biegen aufgetreten war und das Biegevermögen wurde in fünf Bewertungsstufen
gemäß den folgenden
Kriterien bewertet:
0: Der Prüfkörper zeigt weder Orangenhautoberflächen noch
einen Riss.
1: Der Prüfkörper zeigt
geringfügige
Orangenhautoberflächen,
jedoch keinen Riss.
2: Der Prüfkörper zeigt einige Orangenhautoberflächen, jedoch
keinen Riss (auch keinen feinen Riss).
3: Der Prüfkörper zeigt
feine Risse.
4: Der Prüfkörper zeigt
einen großen
Riss, jedoch nicht in dem Ausmaß,
wie es in der Bewertungsstufe 5 definiert ist.
5: Der Prüfkörper zeigt
zwei oder mehr große
Risse.
-
Eine
Probe mit einem Biegevermögen
der Bewertungsstufen 0 bis 2 war als Außenblechtafel für ein Kraftfahrzeug
akzeptabel und eine Probe mit einem Biegevermögen der Bewertungsstufen 3
bis 5 war nicht akzeptabel. In diesem Test wurde eine Innenblechtafel
nicht in einen Falz eingesetzt, und zwar für die Annahme, dass eine sehr
dünne Innenblechtafel
zwischen dem Falz sandwichartig angeordnet ist.
-
Alterungsverschlechterung von Eigenschaften
durch eine natürliche
Alterung: Bewertung durch das Biegevermögen
-
Eine
Blechprobe wurde aus dem T4-Blech (Blech aus einer Aluminiumlegierung
nach der thermischen Feinungsbehandlung) ausgeschnitten und für drei Monate
einer natürlichen
Alterung (Stehenlassen bei Raumtemperatur) unterzogen. Das Biegevermögen der
Blechprobe nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden 3-monatigen
natürlichen
Altern wurde bestimmt. Das Biegevermögen wurde hier in einer ähnlichen
Weise wie bei der Bewertung des Biegevermögens bestimmt. Insbesondere
wurde ein Biegeprüfkörper mit
einer Länge
von 150 mm und einer Breite von 30 mm aus der Blechprobe nach dem
3-monatigen natürlichen
Altern ausgeschnitten und einem scharfen 180 Grad-Biegen mit ei nem
inneren Biegeradius R von etwa 0,25 mm nach dem Anwenden einer Vordehnung
von 10% unterzogen. Das Biegevermögen wurde wie bei der Bewertung
des Biegevermögens
in fünf
Bewertungsstufen bewertet.
-
Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 3 und 4 gezeigt. Die Tabellen 1
bis 4 zeigen das Folgende. Die Proben der Vergleichsbeispiele (Proben
Nr. 10 bis 17) sind bezüglich
einem oder mehreren der Riefenmarkierungsbeständigkeit während des Formens, der Streckgrenze
nach dem Einbrennhärten,
dem Biegevermögen nach
der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für
15 tage und dem Biegevermögen
nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für 3
Monate schlecht. Einige davon zeigen eine signifikante Alterungsverschlechterung
des Biegevermögens durch
natürliches
Altern. Die Alterungsverschlechterung des Biegevermögens wurde
hier durch die Differenz zwischen dem Biegevermögen nach der thermischen Feinungsbehandlung
und einem anschließenden
natürlichen
Altern für
3 Monate und dem Biegevermögen
nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für
15 Tage oder durch das Verhältnis
dieser Differenz zu dem Biegevermögen nach der thermischen Feinungsbehandlung
und einem anschließenden
natürlichen
Altern für
15 Tage bewertet.
-
Insbesondere
weist die Probe Nr. 10 keine Oberflächenrauhigkeit Ra nach einem
Strecken von 15% von 10 μm
oder weniger auf und weist daher eine unzureichende Riefenmarkierungsbeständigkeit
während des
Formens auf. Diese Probe wies ein hervorragendes Biegevermögen der
Bewertungsstufe 1 nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem
anschließenden
natürlichen
Altern für
15 Tage auf, jedoch nur ein schlechtes Biegevermögen der Bewertungsstufe 3 nach
der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für
3 Monate. Darüber
hinaus zeigt die Probe eine starke Alterungsverschlechterung des
Biegevermögens
durch natürliches
Altern [(3 – 1)/1
= 2].
-
Die
Probe Nr. 11 weist eine unzureichende Streckgrenze nach dem Einbrennhärten von
weniger als 190 MPa auf. Die Proben Nr. 12 und 13 weisen eine unzureichende
Streckgrenze nach dem Einbrennhärten von
weniger als 190 MPa auf, zeigen ein schlechtes Biegevermögen der
Bewertungsstufe 3 nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem
anschließenden
natürlichen
Altern für
3 Monate und zeigen eine starke Alterungsverschlechterung des Biegevermögens durch
natürliches
Altern [(3 – 1)/1
= 2]. Die Probe Nr. 14 weist eine unzureichende Streckgrenze nach
dem Einbrennhärten
von weniger als 190 MPa und eine Oberflächenrauhigkeit Ra nach einem
Strecken von 15% von mehr als 10 μm
auf und zeigt daher eine schlechte Riefenmarkierungsbeständigkeit
während
des Formens. Diese Probe wurde auch so bewertet, dass sie eine schlechte
Riefenmarkierungsbeständigkeit
aufweist, da die Oberfläche
des Formgegenstands nach dem Ziehformen als „schlecht” bewertet wurde und da sie
Orangenhautoberflächen
auf der gesamten Oberfläche
zeigt. Die Probe Nr. 15 zeigt ein schlechtes Biegevermögen der
Bewertungsstufe 4 nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem
anschließenden
natürlichen
Altern für
3 Monate. Die Proben Nr. 16 und 17 zeigen ein schlechtes Biegevermögen der
Bewertungsstufe 3 nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem
anschließenden
natürlichen
Altern für
15 Tage und ein schlechtes Biegevermögen der Bewertungsstufe 5 nach
der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für
3 Monate. Von den Proben Nr. 16 und 17 ist die Probe Nr. 17 auch
bezüglich
der Riefenmarkierungsbeständigkeit
während
des Formens unzureichend.
-
Im
Gegensatz dazu sind die Proben der Beispiele der vorliegenden Erfindung
(Proben Nr. 1 bis 9) bezüglich
allen Eigenschaften der Riefenmarkierungsbeständigkeit während des Formens, der Streckgrenze nach
dem Einbrennhärten,
des Biegevermögens
nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für
15 Tage und des Biegevermögens
nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für
3 Monate hervorragend. Darüber
hinaus zeigen sie eine geringe Alterungsverschlechterung des Biegevermögens durch
natürliches
Altern.
-
Insbesondere
weisen die Proben der Beispiele der vorliegenden Erfindung jeweils
eine Oberflächenrauhigkeit
Ra nach einem Strecken von 15% von 10 μm oder weniger auf, ergeben
eine hervorragende Oberfläche
eines ziehgeformten Gegenstands mit einigen, jedoch partiellen und
kleinen Orangenhautoberflächen, weisen
eine gute Riefenmarkierungsbeständigkeit
auf und zeigen eine gute Streckgrenze nach einem Einbrennhärten von
190 MPa oder mehr. Darüber
hinaus zeigen sie ein hervorragendes Biegevermögen der Bewertungsstufe 1 nach
der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für 15
Tage. Mit Ausnahme eines Teils der Proben (Probe Nr. 8) zeigen sie
alle ein hervorragendes Biegevermögen der Bewertungsstufe 2 nach
der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen Altern
für 3 Monate
und diese Proben zeigen eine geringe Alterungsverschlechterung des
Biegevermögens durch
natürliches
Altern [(2 – 1]/1
= 1]. Die Probe Nr. 8 zeigt ein Biegevermögen der Bewertungsstufe 2,5
nach der thermischen Feinungsbehandlung und einem anschließenden natürlichen
Altern für
3 Monate, was zwischen der Bewertungsstufe 2 und der Bewertungsstufe
3 liegt. Das Biegevermögen
wird hier nahe an der Bewertungsstufe 2 liegend bewertet und es
ist nicht klar inakzeptabel und wird als akzeptabel bewertet. Von
den Proben der Beispiele der vorliegenden Erfindung zeigen die Proben
Nr. 1, 2 und 4 eine besonders hervorragende Riefenmarkierungsbeständigkeit.
-
-
-
-
-
Wie
es vorstehend beschrieben worden ist, weisen Bleche aus einer Aluminiumlegierung
gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eine hervorragende Raumtemperaturstabilität und eine
hervorragende Beständigkeit
gegen eine Verschlechterung von Eigenschaften durch ein natürliches
Altern auf und sie sind daher typischerweise zweckmäßig als
Außenblechtafeln
für Kraftfahrzeuge
verwendbar.