-
Die
Erfindung betrifft eine Zapfeinrichtung zur Ausgabe von Flüssigkeit
aus einem Behälter, der einen Oberboden, einen Unterboden
und eine Mantelfläche aufweist und an dessen Oberboden
eine Zapfeinrichtung aufgenommen ist, mittels derer ein bequemes
Zapfen von Flüssigkeit aus dem Behälter erfolgen
kann.
-
Im
Stand der Technik sind verschiedene Zapfeinrichtungen für
so genannte Partyfässer bekannt, die meist ein Füllvolumen
von 5 oder 10 l aufweisen und in der Regel mit Bier befüllt
sind.
-
Eine
einfache Lösung stellt ein seitlich, unten im Fassrumpf
angebrachter Zapfhahn dar, durch den das Getränk entnommen
werden kann. Dabei erfolgt die Entnahme der Flüssigkeit
durch den eigenen Schweredruck aus dem Behälter (vgl.
WO 99/31010 ). Dies erfordert
jedoch für den Druckausgleich im Behälter eine
zusätzliche Öffnung, da sonst durch den entstehenden
Unterdruck im Behälter keine Flüssigkeit auslaufen
würde. Der so durch ein Einströmen von Umgebungsluft
hergestellte Druckausgleich führt bei kohlesäurehaltigen
oder oxidationsempfindlichen Getränken zu einem raschen
Qualitätsverlust.
-
Zur
Vermeidung dieses Nachteils kann der Behälter unter einen
konstanten Innendruck gesetzt werden, der unabhängig vom
Füllstand ist (vgl. z. B.
EP 1 642 861 A1 und
WO 2005/007560 A2 ).
Dabei kann durch den im Behälter herrschenden Innendruck
die Position des Zapfhahns am Behälter frei gewählt
werden.
-
Als
nachteilig bei diesen Lösungen ist eine auf der Oberseite
des Behälters vorgesehene Anordnung der Zapfeinrichtung,
da hierdurch die Stapelbarkeit beeinträchtigt wird.
-
Es
ist zwar im Stand der Technik auch bekannt, die Zapfeinrichtung
zwischen dem Oberboden des Behälters und dem umlaufenden
Außenrand versenkt aufzunehmen (vgl.
US 2 134 852 ), jedoch ist die bekannte
Lösung sehr aufwändig und kompliziert.
-
Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Zapfeinrichtung zur Ausgabe von Flüssigkeit aus einem Behälter
anzugeben, die sich durch einen möglichst einfachen und
kostengünstigen Aufbau auszeichnet, die bequem zu betätigen
ist und die Handhabbarkeit der Behälter möglichst
wenig beeinflusst.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Zapfeinrichtung
zur Ausgabe von Flüssigkeit aus einem Behälter
gelöst, der einen Oberboden, einen Unterboden und eine
Mantelfläche aufweist, mit einer in den Oberboden dichtend
einsetzbaren Hülse, in die eine Steigleitung über
eine Zapföffnung einmündet, mit einem in der Hülse beweglichen
Kolben, der zwischen einer geschlossenen Position, in der die Zuflussöffnung
durch den Kolben verschlossen ist, und einer geöffneten
Position, in der die Zuflussöffnung über einen
Hohlraum des Kolbens mit einer Auslassöffnung verbunden
ist, bewegbar ist, wobei die Auslassöffnung in einen Auslasskanal
eines Auslegers mündet, der von der Hülse seitlich
absteht und dessen Ausgang mit einem Zapfventil gekoppelt ist, das
mittels eines Betätigungsorgans aktivierbar ist, um in
der geöffneten Position eine Ausgabe von Flüssigkeit
zu erlauben, wobei der Ausleger mit dem Zapfventil in der geschlossenen
Position vollständig versenkt innerhalb eines nach außen
offenen Hohlraums zwischen dem Oberboden und einem Außenrand
des Behälters aufgenommen ist und durch eine Bewegung des
Kolbens in eine Zapfposition überführbar ist,
in der eine Zapföffnung über den Außenrand
des Behälters nach außen hervorsteht.
-
Die
Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
-
Durch
die Ausgestaltung der Zapfeinrichtung mit einem Kolben, der sich
aus einer Hülse herausziehen lässt, kann in Verbindung
mit der geometrischen Ausgestaltung des Auslegers erreicht werden, dass
das Zapfventil in der geschlossenen Position vollständig
versenkt innerhalb eines nach außen offenen Hohlraums zwischen
dem Oberboden und einem Außenrand des Behälters
aufgenommen ist und in der Zapfposition über den Außenrand
des Behälters nach außen hervorsteht.
-
So
wird einerseits eine Stapelfähigkeit der Behälter
gewährleistet und andererseits ein bequemes Zapfen ermöglicht,
wenn sich das Zapfventil in seiner geöffneten Position
befindet.
-
Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung ist der Kolben durch eine axiale
Verschiebung und/oder eine Verdrehung innerhalb der Hülse
zwischen der geschlossenen Position und der geöffneten
Position bewegbar.
-
Auf
diese Weise kann mit besonders einfachen Mitteln eine Abdichtung
der Zapfeinrichtung im noch verschlossenen Originalzustand erreicht
werden, wobei innerhalb des Behälters im noch verschlossenen
Originalzustand auch höhere Drücke von beispielsweise
etwa 5 bar möglich sind, ohne dass die sichere Abdichtung
gefährdet ist.
-
Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung sind Führungsmittel vorgesehen,
die eine axiale Verschiebung und eine Verdrehung des Kolbens zwischen
der geschlossenen Position und der geöffneten Position
vorgeben.
-
Durch
diese Merkmale wird die Überführung der Zapfeinrichtung
von der geschlossenen Position in die geöffnete Position
für den Benutzer klar erkennbar gemacht und eine versehentliche
Einstellung der geöffneten Position vermieden.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist am Kolben eine Handhabe
zum Herausziehen des Kolbens aus der geschlossenen Position vorgesehen.
-
Dies
erleichtert die Überführung der Zapfeinrichtung
in die geöffnete Position.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführung der Erfindung besteht der Ausleger
aus zwei miteinander fest verbindbaren Teilen, die an ihren einander
zugewandten Fügungsflächen jeweils eine Vertiefung
aufweisen, die gemeinsam den Auslasskanal bilden.
-
Mit
einer derartigen Ausgestaltung kann der Ausleger als Kunststoffspritzgussteil
hergestellt sein, wobei der Auslasskanal eine in weiten Grenzen
variierbare Form haben kann.
-
Vorzugsweise
ist hierbei der Auslasskanal gekrümmt.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Zapföffnung
in einer Mantelfläche der Hülse ausgebildet, und
der Kolben weist eine Einlassöffnung auf, die in der geöffneten
Position mit der Zuflussöffnung ausgerichtet ist.
-
Auf
diese Weise kann eine einfache und sichere Abdichtung sowohl in
der geschlossenen Position als auch in der geöffneten Position
erreicht werden.
-
Das
Zapfventil ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung als Walzenventil ausgeführt.
-
Auf
diese Weise ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau und eine
leichte Aktivierbarkeit mit Hilfe eines zugeordneten Betätigungsorgans.
-
Das
Betätigungsorgan ist vorzugsweise als Schwenkhebel ausgebildet,
der am Ausleger verschwenkbar festgelegt ist.
-
Auf
diese Weise ergibt sich eine besonders einfache Betätigungsmöglichkeit.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Originalitätssicherung
vorgesehen, die anzeigt, ob sich die Zapfeinrichtung in der geschlossenen
Position in noch unversehrtem Originalzustand befindet.
-
Hierbei
kann die Originalitätssicherung etwa durch einen abreißbaren
Kunststoffsteg oder eine abreißbare Kunststoffflasche gebildet
sein.
-
Durch
eine derartige Originalitätssicherung wird gewährleistet,
dass eine nicht autorisierte erstmalige Öffnung und Überführung
der Zapfeinrichtung in die geöffnete Position für
einen Kunden oder Verbraucher optisch erkennbar gemacht wird.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Zapfeinrichtung
aus Kunststoffspritzgussteilen.
-
Dies
ermöglicht eine einfache und kostengünstige Herstellung
in großen Stückzahlen.
-
In
zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung ist an einem der
Kunststoffspritzgussteile eine in 2K-Technik angespritzte Dichtungsfläche
vorgesehen.
-
Bei
der 2K-Technik werden zwei verschiedene Kunststoffmaterialien mit
unterschiedlichen Eigenschaften, z. B. ein härteres und
ein weicheres, in aufeinander folgenden Spritzgießvorgängen
miteinander verbunden. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders
innige und gut haftende Verbindung zwischen den beiden Kunststoffmaterialien.
-
Auf
diese Weise ist eine einfache und zuverlässig dichtende
Ausführung der betreffenden Dichtungsflächen gewährleistet.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Drosselung zur Begrenzung
der Austrittsgeschwindigkeit vorgesehen. Hierbei kann es sich um
eine Querschnittsverringerung über einen größeren
Bereich oder um eine örtlich begrenzte Querschnittsverringerung
handeln, die etwa im Steigrohr oder im Auslasskanal vorgesehen ist.
-
So
lässt sich eine Begrenzung der Austrittsgeschwindigkeit
auf einen gewünschten Bereich erzielen.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in
der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung. Es zeigen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht eines Behälters in Form eines Partyfasses
mit einer erfindungsgemäßen Zapfeinrichtung in
der geschlossenen Position im Originalzustand der Zapfeinrichtung;
-
2 eine
Aufsicht des Behälters gemäß 1 von
oben in vergrößerter Darstellung;
-
3 eine
teilweise geschnittene Darstellung des Behälters gemäß 1,
wobei sich die Zapfeinrichtung in ihrer geöffneten Position
befindet, in der ein Zapfvorgang möglich ist;
-
4 eine
Aufsicht auf den Behälter gemäß 3 von
schräg vorne;
-
5 eine
vergrößerte Darstellung der Zapfeinrichtung in
teilweise geschnittener Darstellung;
-
6 eine
Explosionsdarstellung der Zapfeinrichtung mit Hülse, darüber
angeordnetem Kolben mit Ausleger, darüber angeordnetem
Oberteil des Auslegers und einem darüber angeordneten Betätigungsorgan;
-
7 eine
vergrößerte Darstellung von Kolben mit Auslegerunterteil,
darüber angeordnetem Oberteil und darüber angeordnetem
Betätigungsorgan; und
-
8 eine
leicht abgewandelte Ausführung der erfindungsgemäßen
Zapfeinrichtung, wobei die Handhabe zum Betätigen des Kolbens
eine leicht abgewandelte Ausführung aufweist und für
eine Originalitätssicherung ausgebildet ist.
-
In
1 ist
ein Behälter
10 in Form eines Partyfasses von
beispielsweise 5 l Fassungsvolumen perspektivisch dargestellt und
insgesamt mit
10 bezeichnet. Der Behälter
10 weist
eine im Wesentlichen zylindrische Grundform auf mit einem Oberboden
12, einer
Mantelfläche
14 und einem Unterboden
16.
Am Oberboden
12 ist eine zentrale Füllöffnung
18 vorgesehen,
die eine Befüllung des Behälters
10 mit
einem Getränk, z. B. mit Bier, ermöglicht. Ferner
ist am Oberboden
12 eine Öffnung
20 vorgesehen,
in die eine Druckpatrone mit einem Regler einsetzbar ist, um den
Behälterinnenraum dauerhaft mit Gasdruck, etwa einem CO
2-Gasdruck, zu beaufschlagen, wie dies grundsätzlich
im Stand der Technik bekannt ist (vgl. z. B.
EP 1 642 861 A1 ).
-
Ferner
ist am Oberboden 12 eine erfindungsgemäße
Zapfeinrichtung aufgenommen, die insgesamt mit 22 bezeichnet
ist. In der in 1 gezeigten Position befindet
sich die Zapfeinrichtung 22 in einer vollständig
versenkten Anordnung innerhalb eines Hohlraums 23, der
zwischen dem Oberboden 12 und dem umlaufenden Außenrand 25 gebildet
ist. Die Zapfeinrichtung 22 steht somit nicht über
die Kontur des Außenrands 25 nach oben hervor.
Somit ist der Behälter 10 trotz eingebauter Zapfeinrichtung 22 stapelfähig.
-
Aus
der vergrößerten Aufsicht gemäß 2 sind
weitere Einzelheiten der Zapfeinrichtung 22 erkennbar.
Die Zapfeinrichtung 22 weist ein Zapfventil 24 auf,
das mittels eines Betätigungsorgans 26 aktivierbar
ist. Ferner ist als weiteres Teil der Zapfeinrichtung 22 ein
Kolben 30 erkennbar, der aus einem Dichtungsflansch 32 nach
oben hervorsteht, der in eine entsprechende Öffnung am
Oberboden 12 dichtend eingesetzt ist. Zur Betätigung
des Kolbens 30 ist eine Handhabe 28 vorgesehen.
-
Der
grundsätzliche Aufbau der Zapfeinrichtung 22 ist
näher aus 3 erkennbar.
-
Die
Zapfeinrichtung 22 weist eine Hülse 36 auf,
an deren oberem Ende der Dichtungsflansch 32 angespritzt
ist. Der Kolben 30 ist in der Hülse 36 axial verschiebbar
und zusätzlich um einen gewissen Betrag verdrehbar angeordnet.
Seitlich an der Hülse 36 ist eine Steigleitung 38 angeordnet,
die über eine Zuflussöffnung 40 in das Innere
der Hülse 36 mündet. Durch den in der
Hülse 36 axial verschiebbaren und zusätzlich
verdrehbaren Kolben 30 besteht in der in 3 dargestellten
Position eine Verbindung von der Zuflussöffnung 40 über
einen im Kolben 30 gebildeten Hohlraum 42 zu einer
Auslassöffnung 44 am Kolbenende, an die sich ein
in einem Ausleger 34 gebildeter Auslasskanal anschließt,
der schließlich in das Zapfventil 24 mündet.
-
In
der in 3 gezeigten geöffneten Position ist also über
den Kolben 30 eine Verbindung von der Steigleitung 38 bis
zum Zapfventil 24 hergestellt.
-
Befindet
sich dagegen die Zapfeinrichtung 22 in ihrer geschlossenen
Position, so ist die Zuflussöffnung 40 durch den
Kolben 30 sicher verschlossen.
-
Eine
vergrößerte Darstellung des Behälters 10 in 4 zeigt
die Zapfeinrichtung 22 gleichfalls in ihrer geöffneten
Position, in der der Ausleger 34 nach außen bis
in eine Gebrauchsposition verschwenkt ist, wobei Flüssigkeit
bei Betätigung des Zapfventils 24 mittels des
Betätigungsorgans 26 aus dem Behälterinneren
nach außen austreten kann.
-
Um
eine Überführung der Zapfeinrichtung 22 aus
der geschlossenen Position, in der sich die Zapfeinrichtung 22 versenkt
am Oberboden 12 befindet, zu erleichtern, ist eine Handhabe 28 am
Kolben 30 vorgesehen. Die Handhabe 28 kann eine
beliebige Form aufweisen, die jedenfalls so ausgestaltet ist, dass
ein einfaches Ergreifen und Herausziehen des Kolbens 30 nach
oben ermöglicht ist.
-
Aus
der vergrößerten, teilweise geschnittenen Darstellung
gemäß 5 ist das Zusammenwirken von
Kolben 30 und Hülse 36 besser erkennbar.
-
Die
Hülse 36 weist eine grundsätzlich zylindrische
Form auf und ist am unteren Ende stirnseitig geschlossen, während
am oberen Ende der Dichtungsflansch 32 aus relativ weichem
Kunststoffdichtungsmaterial angespritzt ist. Innerhalb der Hülse 36 ist
der Kolben 30 axial verschiebbar und verdrehbar aufgenommen.
Seitlich an die Hülse 36 angeflanscht ist ein
Anschlussstutzen 46 zur Aufnahme der Steigleitung 38.
Der Anschlussstutzen 46 mündet über die Zuflussöffnung 40 in
das Innere der Hülse 36. In der in 5 gezeigten
geöffneten Position korrespondiert die Zuflussöffnung 40 der
Hülse 36 mit einem zugeordneten Kolbeneinlass 60,
der in den Hohlraum 42 des Kolbens 30 mündet,
wodurch ein Durchflusskanal zum äußeren Ende des
Kolbens 30 geschaffen ist, der in die Auslassöffnung 44 mündet.
-
Aus 6 ist
erkennbar, dass an der Außenoberfläche des Kolbens 30 ein
Führungsmittel 58 in Form einer Nut vorgesehen
ist, in die ein zugeordneter Steg (nicht dargestellt) an der Innenoberfläche
der Hülse 36 eingreift. Dadurch wird eine Zwangsführung gebildet,
so dass der Kolben 30 innerhalb der Hülse um einen
gewissen Betrag axial verschiebbar und um einen gewissen Betrag
verdrehbar ist.
-
Aus 7 ist
zu ersehen, dass das Führungsmittel 58 einen axialen
Nutabschnitt 64 und einen sich daran anschließenden
peripheren Nutabschnitt 66 aufweist, der sich in Umfangsrichtung
erstreckt. Der Kolben 30 kann also an der Handhabe 28 zunächst
entlang des axialen Nutabschnittes 64 nach oben herausgezogen
werden und bei Erreichen seiner axialen Endstellung um einen gewissen
Betrag verdreht werden. So wird ein Überführen
des Kolbens 30 aus der anfänglich in der Hülse 36 vollständig
versenkten Position in die geöffnete Position ermöglicht,
in der der Kolben 30 nach oben heraussteht und der Ausleger 34 über
den Rand 25 des Behälters 10 nach außen
herausgeschwenkt ist, so dass ein einfaches Zapfen ermöglicht
ist. In dem am oberen Ende des Kolbens 30 angeordneten
Ausleger 34 befindet sich der Auslasskanal 56, über
den Flüssigkeit aus der Auslassöffnung 44 bis
zum Zapfventil 24 und schließlich bis zur Zapföffnung 48 gelangen
kann.
-
Wie
aus den 6 und 7 näher
zu ersehen ist, ist der Ausleger 34 aus zwei Teilen zusammengesetzt,
aus einem Unterteil 54 und aus einem Oberteil 52.
Unterteil 54 und Oberteil 52 können fest und
dichtend miteinander verbunden werden, beispielsweise durch Rasten 68 am
Oberteil 52, die in zugeordnete Rastaufnahmen 70 am
Unterteil 54 eingreifen. Der Auslasskanal 56 weist
eine gekrümmte Form auf und ist aus zwei zueinander komplementären
Vertiefungen gebildet, die im Oberteil 52 und im Unterteil 54 ausgebildet
sind. Die betreffenden Vertiefungen sind durch einen umlaufenden
Dichtungswulst 72 gegeneinander abgedichtet.
-
Ein
derartiger zweiteiliger Aufbau des Auslegers 34 aus zwei
miteinander verbindbaren Teilen ermöglicht es, beide Teile
als Spritzgussteile herzustellen, während der Auslasskanal 56 dennoch
etwa eine gekrümmte Form aufweisen kann.
-
Die
Krümmung des Auslasskanals 56 ist von Vorteil,
da hierdurch eine geringere Bauhöhe und Aufnahme der Zapfeinrichtung 22 in
der geschlossenen Position oberhalb des Oberbodens 12 erleichtert wird.
Da nämlich der Oberboden 12 zur Fallöffnung 18 hin
ansteigend ausgebildet ist, kann durch die gekrümmte Ausführung
des Auslasskanals 56 dieser mehr in den äußeren
Bereich des Hohlraums 23 zwischen Oberboden 12 und
Außenrand 25 verlegt werden. Auf diese Weise wird
an der Bauhöhe gespart.
-
Das
Zapfventil 24 ist in der hier dargestellten Ausführung
als Walzenventil ausgebildet (vgl. 5), mit
einem Hohlraum 50, der über eine Einlassöffnung 51 mit
dem Auslasskanal 56 verbunden ist, sowie mit einer Zapföffnung 48, über
die Flüssigkeit bei geöffnetem Zapfventil 24 ausgegeben
werden kann. Hierbei ist die Einlassöffnung 51 gegenüber der
Zapföffnung 48 seitlich versetzt.
-
In
der geschlossenen Position, in der der Kolben 30 sich in
seiner noch vollständig in der Hülse 36 eingezogenen
Position im Originalzustand befindet, ist ein Austritt von Flüssigkeit über
die Zuflussöffnung 40 zusätzlich noch
durch eine Dichtfläche 62 verhindert, die den
Kolbeneinlass 60 umschließt und an ihrem Außenrand
von einem Dichtwulst 63 umschlossen ist (vgl. 7).
-
Durch
diese zusätzliche Abdichtung können auch erhöhte
Fassdrücke, die sich während der Lagerung und
des Transportes von etwa mit Bier befüllten Behältern bilden
können, und die bis zu etwa 5 bar betragen können,
sicher aufgenommen werden, ohne dass ein Austreten von Flüssigkeit
zu befürchten ist.
-
In 8 ist
eine leicht abgewandelte Ausführung der erfindungsgemäßen
Zapfeinrichtung dargestellt und insgesamt mit Ziffer 22' bezeichnet.
-
Hierbei
weist die Handhabe 28 zum Herausziehen des Kolbens 30 eine
etwas abgewandelte Form auf. Es handelt sich hierbei um einen Ring,
der sich entlang des Betätigungsorgans 26 auf
dessen Oberseite erstreckt. Zur Aktivierung wird die Handhabe 28' nach
außen herausgeschwenkt, wobei die Handhabe 28' auf
der Oberfläche des Dichtungsflansches 32 mit entsprechenden
Krümmungen abrollt und so den Kolben 30 nach oben
anhebt.
-
In 8 ist
zusätzlich noch eine Originalitätssicherung erkennbar,
die dazu vorgesehen ist, optisch erkennbar zu machen, ob die Zapfeinrichtung 22' bereits
einmal betätigt wurde, und sich somit nicht mehr in ihrem
verschlossenen Originalzustand befindet. Hierzu kann beispielsweise
am oberen Ende des Kolbens 30 ein Steg 80 ausgebildet
sein, in dem eine Aussparung 76 vorgesehen ist. Durch die
Aussparung 76 kann ein Kunststoffmaterial eingespritzt
werden, das sich mit der Oberfläche des darunter befindlichen
Dichtungsflansches 32 verbindet. Wird die Handhabe 28' betätigt,
so löst sich das durch die Aussparung 76 eingespritzte
Kunststoffmaterial und zeigt so die erstmalige Betätigung
der Handhabe 28' an. Gleichermaßen kann am äußeren
Ende der Handhabe etwa eine weitere Aussparung 78 vorgesehen
sein, durch die ein Kunststoffband oder Ähnliches angespritzt
wird, das mit dem Betätigungsorgan 26 verbunden
ist. Auch hier zeigt ein Abreißen eine erstmalige Betätigung
an.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 99/31010 [0003]
- - EP 1642861 A1 [0004, 0047]
- - WO 2005/007560 A2 [0004]
- - US 2134852 [0006]