EP0432650A1 - Zapfvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Zapfvorrichtung für ein in einem Vorratsbehälter enthaltenen Getränk, insbesondere Bier oder alkoholfreies Getränk, mittels eines aufgebbaren Gasförderdruckes, wobei der Vorratsbehälter oberseitig eine durch zwei Rückschlagventile verschlossene sowie mit einem Anschlußflansch für die Zapfvorrichtung versehene Öffnung aufweist, die Zapfvorrichtung bestehend aus einem Zapfgehäuse, in dem eine Gaszuführungsleitung mündet und in dem ein hohlzylindrischer Kolben mit einer angeschlossenen Getränkeabführungsleitung verschiebbar angeordnet ist, wobei beim Verschieben des Kolbens in die untere Zapfstellung dieser zunächst das Rückschlagventil für die Getränkeabführung aus dem Vorratsbehälter und anschließend die Gaszuführungsleitung sowie das Rückschlagventil für die Gaszuführung den Vorratsbehälter öffnet.
- Sowohl alkoholische Getränke, wie beispielsweise Bier, als auch alkoholfreie Getränke sind beispielsweise im Gaststättengewerbe in größeren Behältern bevorratet. Der Vorratsbehälter ist dabei oberseitig mit einer Öffnung versehen, welche im Nichtgebrauchszustand durch Rückschlagventile verschlossen ist.
- Um das im Vorratsbehälter befindliche Getränk zapfen zu können, wird mittels einer auf die Öffnung aufflanschbaren Zapfvorrichtung ein Gas, insbesondere Kohlendioxid in den Vorratsbehälter hineingelassen, wobei der dadurch entstehende Gasdruck die im Behälter befindliche Flüssigkeit hinausdrückt. Die Zapfvorrichtung besteht dabei aus einem Zapfgehäuse, in dem eine Zuführungsleitung für das Kohlendioxidgas mündet. Weiterhin ist innerhalb des Zapfgehäuses ein hohlzylindrischer Kolben verschiebbar gelagert, wobei an diesen Kolben oberseitig eine Getränkeabführungsleitung angeschlossen ist, die sich in Achsrichtung des Kolbens erstreckt. Beim Verschieben des Kolbens in die untere Zapfstellung mittels eines am Zapfgehäuse angelenkten Hebels öffnet das untere Ende des Kolbens zunächst das mittige Rückschlagventil für die Getränkeabführung aus dem Vorratsbehälter sowie anschließend eine seitliche Schulter des Kolbens einmal die Gaszuführungsleitung und zum anderen das das innere Rückschlagventil umgebende äußere Rückschlagventil für die Gaszuführung in den Vorratsbehälter.
- Bei dieser bekannten Zapfvorrichtung ist der Kolben im Bereich der Mündung der Gaszuführungsleitung im Zapfgehäuse mit einer umlaufenden Ringnut versehen, über die in der unteren Zapfstellung des Kolbens die Gaseinleitung ins Innere des Zapfgehäuses erfolgt. Da aufgrund des großen Hubes des Kolbens von der oberen Verschließstellung in die untere Zapfstellung das Zapfgehäuse den Kolben um dessen ganzen Umfang herum bis hin zur oberen Verschlußstellung des Ringkanals umgeben muß, kann die Getränkeabführungsleitung zwangsläufig nur in axialer Richtung des Kolbens auf dessen Oberseite angeflanscht werden. Dies hat aber nachteiligerweise zur Folge, daß die Vorratsbehälter mit angeschlossenen Zapfvorrichtungen nicht gestapelt werden können.
- Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannte Zapfvorrichtung derart weiterzuentwickeln, daß im angeschlossenen Zustand ein Stapeln der Vorratsbehälter möglich ist.
- Als technische Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die Gaseinleitung ins Innere des Zapfgehäuses im Bereich einer bestimmten Umfangsstelle des Zapfgehäuses/Kolbens vorgesehen ist und daß die Getränkeabführungsleitung im wesentlichen quer zur Verschieberichtung des Kolbens an diesem angeordnet ist.
- Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Zapfvorrichtung hat den Vorteil, daß durch die querverlaufende Anordnung der Getränkeabführungsleitung am verschiebbaren Kolben trotz angeschlossener Zapfvorrichtung ein Stapeln der Vorratsbehälter möglich ist. Die Queranordnung der Getränkeabführungsleitung wird dadurch ermöglicht, daß die Gaseinleitung ins Innere des Zapfgehäuses nicht wie beim Stand der Technik aufgrund der umlaufenden Ringnut im Kolben um dessen ganzen Umfang herum erfolgt, sondern lediglich im Bereich einer bestimmten Umfangsstelle.
- In einer konstruktiven Weiterbildung mündet die Gaszuführungsleitung vorteilhafterweise in einem parallel zur Verschieberichtung des Kolbens verlaufenden Kanal im Zapfgehäuse und der Kolben weist einen in diesem Kanal verschiebbaren, seitlich fingerartig auskragenden Verschlußzapfen auf. Ein derartiger in einem Kanal der Gaszuführungsleitung verschiebbarer Verschlußzapfen hat den Vorteil, daß über einen langen Verschiebeweg des Kolbens die Gaszuführungsleitung für die Kohlendioxidzuführung geschlossen bleibt, so daß erst im Bereich der unteren Zapfstellung des Kolbens die Öffnung freige geben wird. Dies stellt eine konstruktiv einfache Möglichkeit dar, wobei der Verschlußzapfen des Kolbens zusätzlich noch Führungsaufgaben übernimmt.
- In einer bevorzugten Weiterbildung unterscheidet sich die Stelle der Gaseinleitung in das Zapfgehäuse winkelmäßig von der Stelle der vom Kolben ausgehenden Getränkeabführungsleitung. Vorzugsweise beträgt dabei der Winkel 90° oder 180°. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die Getränkeabführungsleitung ungehindert von der Gaseinleitung mit dem Kolben verschoben werden kann, so daß eine Zapfeinrichtung mit optimal niedriger Bauhöhe geschaffen ist.
- Es ist grundsätzlich denkbar, daß die Getränkeabführungsleitung in einem gewissen Winkelbereich um die Horizontale gekippt seitlich vom Kolben ausgeht. In einer bevorzugten Weiterbildung verläuft jedoch die Getränkeabfuhrungsleitung senkrecht zur Verschieberichtung des Kolbens, so daß die Getränkeabführungsleitung exakt horizontal verläuft.
- In einer bevorzugten Weiterbildung ist im Bereich des unteren Endes des Kolbens in dessen hohlzylindrischem Innern ein insbesondere schwerkraftbetätigtes Rückschlagventil angeordnet. Die Anordnung dieses Rückschlagventils im unteren Bereich des Kolbens bringt den Vorteil eines geringen Nachtropfens mit sich.
- Schließlich wird in einer Weiterbildung der Zapfvorrichtung vorgeschlagen, daß diese im wesentlichen aus Kunststoff besteht. Dadurch ist die Zapfeinrichtung preiswert, korrosionsbeständig und leicht. Weiterhin ist eine farbliche Einfärbung möglich, um so jeder Getränkesorte eine leicht wiedererkennbare, unverwechselbare Zapfvorrichtung zuordnen zu können.
- Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Zapfvorrichtung für ein in einem Vorratsbehälter enthaltenen Getränk wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Vorratsbehälter mit aufgeflanschter Zapfvorrichtung (unter Weglassung des Betätigungshebels);
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab durch die Zapfvorrichtung.
- Ein Vorratsbehälter 1 beispielsweise für ein alkoholfreies Getränk weist oberseitig eine Öffnung 2 auf, die von einem Anschlußflansch 3 für eine Zapfvorrichtung 4 umgeben ist. Wie insbesondere in der Schnittdarstellung gemäß Fig. 3 erkennbar ist, ist die Öffnung 2 durch zwei Rückschlagventile 5,5' dicht verschlossen. Während das eine Rückschlagventil 5' als Ring ausgebildet ist, ist das andere Rückschlagventil 5 im Innern dieses äußeren Rückschlagventiles 5' angeordnet. Die dazugehörigen Federn, welche die Rückschlagventile 5,5' nach oben gegen den Anschlußflansch 3 drücken, sind nicht dargestellt.
- Die Zapfvorrichtung 4 weist ein Zapfgehäuse 6 aus Kunststoff auf, welches abgedichtet auf den Anschlußflansch 3 des Vorratsbehälters 1 aufgeflanscht ist. Auf der einen Seite weist das Zapfgehäuse 6 eine zweifach abgewinkelte Gaszuführungsleitung 7 auf, an die beispielsweise ein Gaszuführungsschlauch verbunden werden kann und die am anderen Ende an eine Kohlen dioxidflasche angeschlossen ist. Die wesentliche Abwinklung der Gaszuführungsleitung 7 besteht aus einem Kanal 8 mit einem runden Durchgangsquerschnitt, wobei sich dieser Kanal 8 ausgehend von der radial nach innen gerichteten Gaszuführungsleitung 7 parallel zur Längsachse der Zapfvorrichtung 4 in Richtung der Öffnung 2 des Vorratsbehälters 1 hin erstreckt.
- Auf der anderen Seite weist das Zapfgehäuse 6 einen hohlzylindrischen Anschlußstutzen 9 für ein Öffnungsventil 10 auf, welches zugleich auch als Rückschlagventil ausgebildet sein kann. Dieses Öffnungsventil 10 dient der Entlüftung des Vorratsbehälters 1.
- Im Innern des Zapfgehäuses 6 ist schließlich ein hohlzylindrischer Kolben 11 axial verschiebbar angeordnet. Zwischen dem Kolben 11 und dem Zapfgehäuse 6 ist dabei eine Dichtung 12 angeordnet. Zum Verschieben des Kolbens 11 ist am Zapfgehäuse 6 ein Betätigungshebel 13 angelenkt. Dieser weist seitliche Langlöcher 14 auf, in die ein Querbolzen 15 am oberen Ende des Kolbens 11 eingreift. Durch Verschwenken des Betätigungshebels 13 nach unten wird dabei entsprechend der Kolben 11 nach unten bewegt. Um diesen in seiner unteren Stellung zu fixieren, ist eine Rasteinrichtung zwischen dem Zapfgehäuse 6 und dem Betätigungshebel 13 vorgesehen. Dieser besteht aus einer Rastnase 16 des Zapfgehäuses 6 sowie aus einer federbelasteten Zunge 17 des Betätigungshebels 13.
- Der Kolben 11 ist mit einem Verschlußzapfen 18 versehen, welcher oberseitig auf einem Anschlagring 19 des Kolbens 11 angeordnet ist und der mit einem korrespondierenden Querschnittsprofil im Kanal 8 der Gaszuführungsleitung 7 entsprechend der Verschiebebewegung des Kolbens 11 verschiebbar geführt ist. Zwischen dem Verschlußzapfen 18 und dem Kanal 8 sind dabei Dichtungen 20 vorgesehen.
- Im oberen Bereich weist der Kolben 11 eine zu dessen Mittelachse senkrecht abstehende Getränkeabführungsleitung 21 auf, die beispielsweise über Schläuche mit einer Zapfarmatur verbunden sein kann.
- Schließlich ist im Innern des hohlzylindrischen Kolbens 11 noch ein schwerkraftbetätigbares Rückschlagventil 22 vorgesehen. Dieses weist eine Kugel 23 auf, die auf einem Innenring 24 des Kolbens 11 dichtend aufliegt. Oberseitig ist der Verschiebeweg der Kugel 23 durch Anschläge 25 begrenzt.
- Die Zapfvorrichtung 4 funktioniert folgendermaßen:
- In der Verschlußstellung befindet sich der Betätigungshebel 13 und somit der Kolben 11 in seiner oberen Stellung. In dieser ist die Öffnung 2 des Vorratsbehälters 1 durch die Rückschlagventile 5,5' sowie der Kanal 8 der Gaszuführungsleitung 7 durch den Verschlußzapfen 18 des Kolbens 11 verschlossen. Auch das Öffnungsventil 10 ist geschlossen.
- Um das im Vorratsbehälter 1 befindliche Getränk zu zapfen, wird der Betätigungshebel 13 nach unten verschwenkt und somit der Kolben 11 innerhalb des Zapfgehäuses 6 nach unten verschoben. Das untere Ende des Kolbens 11 drückt dabei zunächst das innere Rückschlagventil 5 entgegen der Federkraft nach unten. Da die Außenmantelfläche des Kolbens 11 dichtend an der Innenringfläche des äußeren, ringförmigen Rückschlagventils 5' anliegt und da die Stirnfläche des Kolbens 11 mit Öffnungen 26 versehen ist, wird auf diese Weise die Verbindung zwischen dem Innern des Vorratsbehälters 1 und dem Innern des Kolbens 11 hergestellt, so daß die Flüssigkeit durch den Kolben 11 sowie durch die nachfolgende Getränkeabführungsleitung 21 hindurch abgezapft werden kann. Dies ist jedoch erst dann möglich, wenn sich im Innern des Vorratsbehälters 1 ein gewisser Gasförderdruck befindet, welcher die Flüssigkeit durch ein nicht dargestelltes Steigrohr des Vorratsbehälters 1 hochsteigen läßt. Zu diesem Zweck wird der Kolben 11 mittels des Betätigungshebels 13 derart weiter nach unten bewegt, daß zum einen eine Ringschulter 27 des Kolbens 11 das äußere Rückschlagventil 5' mitnimmt und vom Anschlußflansch 3 abhebt und zum anderen der Verschlußzapfen 18 des Kolbens 11 den Kanal 8 der Gaszuführungsleitung 7 freigibt, so daß das Gas ins Innere des Vorratsbehälters 1 mit Überdruck strömen kann und die darin befindliche Flüssigkeit in der zuvor beschriebenen Weise hinausdrückt.
- Nach Beendigung des Zapfvorganges wird der Betätigungshebel 13 wieder nach oben verschwenkt, so daß sich das gesamte System wieder im geschlossenen Zustand befindet. Ein Entlüften des Vorratsbehälters 1 ist durch Betätigen des Öffnungsventils 10 möglich.
-
- 1
- Vorratsbehälter
- 2
- Öffnung
- 3
- Anschlußflansch
- 4
- Zapfvorrichtung
- 5
- Rückschlagventil
- 5'
- Rückschlagventil
- 6
- Zapfgehäuse
- 7
- Gaszuführungsleitung
- 8
- Kanal
- 9
- Anschlußstutzen
- 10
- Öffnungsventil
- 11
- Kolben
- 12
- Dichtung
- 13
- Betätigungshebel
- 14
- Langloch
- 15
- Querbolzen
- 16
- Rastnase
- 17
- Zunge
- 18
- Verschlußzapfen
- 19
- Anschlagring
- 20
- Dichtung
- 21
- Getränkeabführungsleitung
- 22
- Rückschlagventil
- 23
- Kugel
- 24
- Innenring
- 25
- Anschlag
- 26
- Öffnung
- 27
- Ringschulter
Claims (6)
- Zapfvorrichtung (4) für ein in einem Vorratsbehälter (1) enthaltenen Getränk, insbesondere Bier oder alkoholfreies Getränk, mittels eines aufgebbaren Gasförderdruckes, wobei der Vorratsbehälter (1) oberseitig eine durch zwei Rückschlagventile (5,5') verschlossene sowie mit einem Anschlußflansch (3) für die Zapfvorrichtung (4) versehene Öffnung (2) aufweist,
die Zapfvorrichtung (4) bestehend aus einem Zapfgehäuse (6), in dem eine Gaszuführungsleitung (7) mündet und in dem ein hohlzylindrischer Kolben (11) mit einer angeschlossenen Getränkeabführungsleitung (21) verschiebbar angeordnet ist, wobei beim Verschieben des Kolbens (11) in die untere Zapfstellung dieser zunächst das Rückschlagventil (5) für die Getränkeabführung aus dem Vorratsbehälter (1) und anschließend die Gaszuführungsleitung (7) sowie das Rückschlagventil (5') für die Gaszuführung in den Vorratsbehälter (1) öffnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gaseinleitung ins Innere des Zapfgehäuses (6) im Bereich einer bestimmten Umfangsstelle des Zapfgehäuses (6) /Kolbens (11) vorgesehen ist und
daß die Getränkeabführungsleitung (21) im wesentlichen quer zur Verschieberichtung des Kolbens (11) an diesem angeordnet ist. - Zapfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaszuführungsleitung (7) in einem parallel zur Verschieberichtung des Kolbens (11) verlaufenden Kanal (8) im Zapfgehäuse (6) mündet und daß der Kolben (11) einen in diesem Kanal (8) verschiebbaren, seitlich fingerartig aus kragenden Verschlußzapfen (18) aufweist.
- Zapfvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stelle der Gaseinleitung in das Zapfgehäuse (6) winkelmäßig von der Stelle der vom Kolben (11) ausgehenden Getränkeabführungsleitung (21) unterscheidet.
- Zapfvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Getränkeabführungsleitung (21) senkrecht zur Verschieberichtung des Kolbens (11) verläuft.
- Zapfvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des unteren Endes des Kolbens (11) in dessen hohlzylindrischem Innern ein insbesondere schwerkraftbetätigtes Rückschlagventil (22) angeordnet ist.
- Zapfvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese im wesentlichen aus Kunststoff besteht.
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