DE41873C - Neuerung an Verschlufsvorrichtungen für Flaschen und andere Behälter, welche zur Aufnahme gashaltiger Flüssigkeiten dienen - Google Patents
Neuerung an Verschlufsvorrichtungen für Flaschen und andere Behälter, welche zur Aufnahme gashaltiger Flüssigkeiten dienenInfo
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Description
KAISERLICHES
ΡΑΤΕΝΤΑΜΤΛ&
Diese Erfindung betrifft die Construction einer einfachen und billig herzustellenden vereinigten
Verschlufs- und Abzugsvorrichtung für Flaschen, Mineralwasserbereiter, Syphons und
andere Behälter, die zur Aufnahme von moussirenden Flüssigkeiten dienen und bisher theure
Metallbeschläge und Syphon-Ausflufsröhrchen haben mufsten. Der Inhalt der Behälter kann
durch den Verschlufs entweder auf einmal ganz oder nach Belieben theilweise abgezogen werden.
Die Vorrichtung besteht aus einem eigenthümlich ausgebildeten hohlen oder röhren-:
förmigen, drehbaren, ein Ventil bewegenden Auslafsstopfen, welcher entweder in den Flaschenhals
eingeschraubt oder in anderer Weise darin befestigt wird. ■ Der Stopfen ist so gestaltet,
dafs er mit seinem inneren Ende auf einem inneren losen Ventil aufliegt, um dasselbe,
wenn er gedreht wird, durch Wegdrücken von seinem Sitze öffnen zu können, der elastisch
und von dem hohlen Stopfen unabhängig ist, indem er in eine ringförmige Nuth des Flaschenhalses pafst. Diese Nuth liegt zweckmäfsig ein
wenig unterhalb des Muttergewindes für den: Stopfen. Das lose Ventil wird durch den;
inneren Druck an seinen Sitz geprefst, und dadurch allmalig geöffnet, dafs man das Mundstück ein wenig einschraubt; es schliefst sich
dagegen das Ventil sofort wieder selbstthätig, wenn das Mundstück in entgegengesetzter Rich-[
tung gedieht wird. Das lose Ventil kann durch; einen herausnehmbaren Drahtkorb u. s. w. an;
dem Hineinfallen in die Flasche gehindert' werden. Ein solcher Drahtkorb wird zweck-;
mäfsig bei allen von innen abschliefsenden Flaschen anzuwenden sein, da hierdurch eine
Zusammenziehung des unteren Flaschenhalstheiles entbehrlich wird. Die Auslafsöffnung
mit ihrem Ventil und röhrenförmigem Auslafsstopfen ist an dem Behälter so anzuordnen,
dafs das Ventil stets durch den Flascheninhalt bedeckt wird, wenn derselbe abgezogen, d. h.
der Behälter in Gebrauch genommen wird. In diesem Falle bewirkt eine geringe Drehung
des röhrenförmigen Stopfens in dem Halse des Behälters das allmälige Oeffhen des Ventils, so
dafs der ganze oder theilweise Inhalt des Behälters durch den röhrenförmigen Stopfen abgelassen
werden kann, und zwar gleichzeitig mit dem Gas u. s. w., anstatt dafs ein Theil
unter Druck stehender Luft austreten kann, ehe die Flüssigkeit austritt, wie dies beim
Oeffnen der bisher gebräuchlichen Verschlüsse der Fall ist.
Der das Ventil bewegende hohle Stopfen kann von Hand mehr oder weniger nach
beiden Richtungen in dem Halse des Behälters gedreht und braucht nur herausgenommen zu
werden, wenn der Behälter gereinigt oder gefüllt werden soll.
Fig. ι ist die Ansicht einer Flasche für Mineralwässer; der obere Theil des Flaschenhalses
ist im Schnitt dargestellt und zeigt die Anwendung der Verschlufs- und Abzugsvorrichtung,
α ist der Flaschenhals, welcher ein Schraubengewinde und eine Ringnuth b dicht
unter diesem Gewinde zur Aufnahme eines elastischen Ventilsitzringes c hat. Gegen diesen
Ring c legt sich die lose Kugel d, welche durch den Druck in der Flasche in gehobener
Lage gehalten wird. e ist der hohle, das Ventil bewegende Schraubenstöpsel, der in das
Gewinde des Flaschenhalses pafst und zugleich als Auslafs dient, wenn das Ventil von seinem
Sitz fortgedriickt worden ist. Das untere Ende des Stöpsels e hat zweckmäfsig einen kleineren
Durchmesser als die Oeffnung in dem Ventilsitz c, ist etwas konisch und reicht genügend
weit über den mit Gewinde versehenen Theil hinaus, um auf das Ventil d aufzuliegen, wenn
dasselbe geschlossen ist. f ist die centrale Auslafsöffnung durch den Stöpsel, welche in
Seitenöffnungen über dem Ventilsitz ausläuft. Wird die Flasche danach in umgekehrter Lage
gehalten und das Ventil d geöffnet, so tritt Flüssigkeit und Gas zusammen durch, den
-mittleren Kanal f aus, wie durch Pfeile an-,
gegeben. Der Ausflufs wird regulirt oder ganz abgesperrt, indem man den Stöpsel entsprechend
dreht, ohne ihn aus dem Halse zu entfernen. g ist der erweiterte Kopf des Stöpsels, um
diesen leicht drehen zu können. Der Gummiring h unter dem Kopf, der entweder allein
oder in Verbindung mit einem zweiten Ring i auf dem Schraubentheil des Stöpsels angewendet
wird, dient als Dichtung; der Ring h wird dabei zweckmäfsig aus nachgebendem Material
hergestellt, so dafs er sich zusammendrücken läfst, wenn der Stöpsel zur Oeffnung des
Ventils d etwas weiter hineingeschraubt wird. k ist ein etwas vorstehendes Mundstück an
dem Kopf des Stöpsels, um ein Ausfliefsen ■ des Inhalts ohne Nachtropfen möglich zu
machen.
Fig. 2 ist ein 'Verticalschnitt durch eine etwas modificirte Construction, bei der das
untere Ende des Stöpsels so ausgebildet ist, dafs es die Oeffnung in dem ringförmigen
Ventilsitz ausfüllt, wenn der Stöpsel so weit hineingeschraubt worden, dafs das Ventil d
geöffnet ist. Es wird durch diese Einrichtung vermieden, dafs Flüssigkeit zwischen den
Stöpsel und Flaschenhals gelangt; die Packungs- - ringe 7; und i, Fig. i, sind also entbehrlich.
Die mittlere Auslafsöffnungy des Stöpsels setzt sich nach unten in eine oder mehrere direct
durchgeführte Oeffnungen fort, anstatt, dafs diese Oeffnungen seitlich ausmündende Zweigkanäle
über dem Ventilsitz, Fig. i, bilden.
Fig. 3 ist ein Verticalschnitt durch einen Verschlufs,
bei welchem der Stöpsel e eine Kappe el mit innerem Schraubengewinde hat, das in
das entsprechende Muttergewinde aufsen am Flaschenhals α greift. Das untere Ende dieses
Stöpsels kann auch wie in Fig. 2 dargestellt ausgebildet sein.
Fig. 4 ist ein Verticalschnitt einer weiteren
Modification und Fig. 5 die getrennte Schnittdarstellung
des in Fig. 4 gezeigten Flaschenhalses. Hiernach ist das Schraubengewinde des Stöpsels und Flaschenhalses durch Ansätze /,
Fig. 4, an dem Stöpsel und zwei oder mehr innere Randvorsprünge Ot, Fig. 5, des Flaschenhalses'
ersetzt. Diese Halsvorsprünge sind an der unteren Seite abgeschrägt, gleich einem
Schraubengewinde, und reichen ungefähr halb um den Hals herum; es kann die Einrichtung
auch umgekehrt, d. h. die Vorsprünge in dem Flaschenhalse und die abgeschrägten Ansätze
an dem Stöpsel angebracht werden; ferner können die Ansätze innen an einer Kappe e1
sitzen, die mit dem Stöpsel aus einem Stück besteht; sie treten mit entsprechenden abgeschrägten
.Vorsprüngen m an der Aufsenseite des Halses in Eingriff, wie in Fig. 6 dargestellt.
Diese Einrichtung kann gleichfalls umgekehrt . werden,. indem man Ansätze aufsen an der
Flasche und :.die. abgeschrägten Vorsprünge
innen an der Kappe e1 anbringt. Zuweilen werden die abgeschrägten Ansätze m derart
ausgebildet, dafs ihr schmälster Theil an den beiden Enden und der stärkste Theil in der
Mitte;,..wie aps Fig. 5 ersichtlich, auftritt; der
eingeführte Stöpsel kann hiernach nach jeder Richtung ungefähr eine Vierteldrehung machen,
um die Oeffnung des Ventils durch Niederdrücken desselben herbeizuführer). Oder die
Unterseite jedes Ansatzes gegen das schmälste Ende zu kann auf eine Strecke (vielleicht einen
Viertelkreis) rechtwinklig zur Achse des Halses gerichtet sein und von diesem Punkte_allmälig
nach innen oder aufsen sich neigen, bis sie ihre gröfste Stärke an dem gegenüberliegenden
Ende des 'Ansatzes erreicht, wie in Fig. 6 zur
Anschauung gebracht. In allen Fällen müfs zwischen den benachbarten Enden der abgeschrägten
Ansätze m zur Einführung der Vorsprünge I ein freier Raum gelassen, werden.
Wird also der Stöpsel eingeführt, . so treten die Ansätze unter die schmalen Enden der
Vorsprünge am Halse; dreht man nun -den Stöpsel ein wenig, so wird er'in dem. Halse
festgehalten; fährt man jedoch mit der Drehung des Stöpsels fort, bis die Ansätze die schrägen
Theile der Vorsprünge treffen, '.so wird der
Stöpsel nach innen bewegt und öffnet das Ventil d, indem er dasselbe von seinem'.Sitz
drückt. Wenn ein loses inneres pder Kugelventil in Verbindung mit dem Hals: einer
Flasche angewendet worden soll., welche nicht
die Einschnürung n, Fig.: 1, hat, so wird
zweckmäfsig ein. herausnehmbarer Körb 0 angebracht, Fig. 7, welcher das Ventil aufnimmt,
. wenn.dasselbe von seinem Sitz gedrückt worden
ist. Dieser Korb kann aus zwei sich kreuzenden. Drähten bestehen, die in der Mitte zusammengelöthet
sind oder aus einem aus-. gestanzten Stück Metallblech gebildet werden.
. Nach aufsen zu werden die Drähte etwas umgebogen, um federnde, in die Ringnuth b
tretende Halter zu bilden. Dieser Korb kann mit dem Ventilsitz zusammen leicht herausgenommen
werden, um das Reinigen der Behälter zu erleichtern.
Beim Gebrauch können die Flaschen bezw. Behälter, nachdem sie gefüllt sind, an Zapfen n>,
Fig. ι, die in Ständern oder Lagern ruhen, aufgehängt werden, und zwar mit der Mündung
nach unten, so dafs sie nach Belieben um ihre Drehzapfen gekippt werden können, wenn ein
Glas unter die Oeffnung des Stöpsels gestellt wird.
Die Fig. 8 und 9 zeigen die combinirte Verschlufs- und Abziehvorrichtung getrennt aus
Metall oder anderem Material, wie sie mittelst Kittes an dem glatten Halse gewöhnlicher
Flaschen, Mineralwasserbereiter oder Syphongefä'fse angebracht werden kann. A ist ein
mit inwendigem Schraubengewinde versehener Metallbeschlag mit dem Rand B, der auf den
glatten Hals C aufgekittet ist. In Fig. 8 liegt der mit Muttergewinde versehene Theil der
Metallkapsel, welcher den das Ventil bewegenden Stöpsel e aufnimmt, über dem Halse und
in Fig. 9 innerhalb desselben.
Bei den dieser Construction ähnlichen Flaschenverschlüssen liegt der Uebelstand vor,
den inneren Druck auf das lose Ventil dadurch los zu werden, dafs man das Gas austreten
liefs, ehe Flüssigkeit austreten konnte; deshalb sind diese Verschlüsse weder für das gleichzeitige
Ablassen von Gas und Flüssigkeit, noch für die Entnahme eines Theiles des Inhaltes in
Zwischenräumen geeignet, wenn der Rest geschützt bleiben soll.
Claims (2)
1. Die Anwendung eines drehbaren, röhrenförmigen Auslafsschraubenstöpsels e, der
direct auf ein loses Ventil d wirkt, das durch Drehung des Stöpsels nach innen
gedrückt, d. h. geöffnet wird und sich bei entgegengesetzter Drehung des Stöpsels durch
den inneren Gasdruck selbstthätig schliefst (Fig. ι bis 6 und 8 und 9).
2. Die Anbringung eines herausnehmbaren Korbes ο zum Auffangen des Ventils d
(Fig. 7 bis 9).
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DENDAT41873D Expired - Lifetime DE41873C (de) | Neuerung an Verschlufsvorrichtungen für Flaschen und andere Behälter, welche zur Aufnahme gashaltiger Flüssigkeiten dienen |
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