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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung eines Mehrfachfunkenbetriebs
einer Verbrennungskraftmaschine mit den im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Merkmalen einerseits und ein zugehöriges Verfahren zur Regelung
eines Mehrfachfunkenbetriebs einer Verbrennungskraftmaschine mit
den im Oberbegriff des Anspruchs 14 genannten Merkmalen andererseits.
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Stand der Technik
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Eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur Regelung eines Mehrfachfunkenbetriebs
einer Verbrennungskraftmaschine der eingangs genannten Art sind
im Allgemeinen bekannt. Um in allen Betriebspunkten der Verbrennungskraftmaschine
eine sichere Entflammung eines Gemischs aus Kraftstoff und Luft
zu gewährleisten,
werden in einigen Betriebszuständen,
wie beispielsweise während
einer Startphase, durch ein Wiedereinschalten eines Zündtransformators
unmittelbar nach einem Erlöschen
eines Zündfunkens
weitere Zündfunken
in demselben Zündzyklus
im Sinne einer Mehrfachzündung
mittels einer Zündkerze
erzeugt. Anhand eines Steuergeräts erfolgt
eine Steuerung der Mehrfachzündung.
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Darüber hinaus
sind weiterführende
Lösungen
bekannt, die den Mehrfachfunkenbetrieb – auch als Multispark Mode
bezeichnet – verbessern.
Dabei wird bereits vor dem Erlöschen
des Zündfunkens eine
in dem Primärstromkreis
des Transformators befindliche Primärinduktivität nachgeladen. Auf Grund einer
noch vorhandenen Restenergie im Zündtransformator ist eine Nachladezeit
der Primärinduktivität deutlich
verkürzt.
In diesem Zusammenhang kann von einem Effekt profitiert werden,
bei dem ein wesentlicher Teil einer von dem Transformator erzeugten
Zündfunkenenergie
zu Beginn eines jeden Zündfunkens
umgesetzt wird, wenn also der Zündfunkenstrom
am höchsten
ist, wobei dieser im Anschluss daran nahezu linear abnimmt. Auf
diese Weise können
folglich während eines
Zündzyklus
mehrere Zündfunken
kurzer Dauer, jedoch vergleichsweise hoher Energie erzeugt werden.
Das Steuergerät
gibt dabei lediglich die Gesamtdauer des Mehrfachfunkenbetriebs
vor, während
eine Regelungselektronik eine Regelung des Mehrfachfunkenbetriebs,
also eine Serie von aufeinander folgenden Zündfunken, übernimmt. In der Regel befindet
sich die Regelungselektronik zusammen mit dem Zündtransformator in einem gemeinsamen
Gehäuse.
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Typischerweise
sind in der Regelungselektronik feste Schwellwerte für einen
Primärstrom
und für
einen Sekundärstrom
hinterlegt, zu denen der Zündtransformator
jeweils ausgeschaltet oder wieder eingeschaltet wird. Es bestehen
jedoch eine Reihe von Einflussfaktoren, wie beispielsweise Zusammensetzung
eines Kraftstoff-Luft-Gemischs, Zündkerzenalterung und dergleichen,
die bei festgelegten Schwellwerten einen optimalen Betrieb der Verbrennungskraftmaschine
erschweren.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Regelung eines Mehrfachfunkenbetriebs einer Verbrennungskraftmaschine
mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen bietet demgegenüber den
Vorteil, dass je nach Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine
eine individuelle Einstellung der Schwellwerte, insbesondere Stromschwellen,
für den
Primärstrom
und/oder für
den Sekundärstrom
vorgenommen werden kann. Dabei erfolgt eine Programmierung zumindest
einer Stromschwelle. Die individuelle Einstellung der Stromschwellen
ermöglicht
demnach eine bedarfsorientierte Einstellung der Folgestromschwellen
des Mehrfachfunkenbetriebs in jedem einzelnen Zündzyklus beziehungsweise Arbeitsspiel
der Verbrennungskraftmaschine.
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Anhand
der individuellen Einstellung der Stromschwellen und der damit zusammenhängenden
bedarfsorientierten Einstellung der Folgestromschwellen des Mehrfachfunkenbetriebs
können
somit bei Zündvorgängen auch
Einflussfaktoren, wie beispielsweise Gemischzusammensetzung, Zündkerzenalterung
und dergleichen, die einen optimalen Betrieb der Verbrennungskraftmaschine
erschweren, berücksichtigt
und kompensiert werden. Mit anderen Worten kann die Zuführung einer
Zündenergie
an eine Zündkerze
an den Bedarf des jeweiligen Betriebs- und Lastzustandes der Verbrennungskraftmaschine
optimal angepasst werden.
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Letztlich
lässt sich
mit der vorliegenden Erfindung neben einer verbesserten Kraftstoffentflammung
auch ein zuverlässigerer
Betrieb der Verbrennungskraftmaschine gewährleisten. Die verbesserte Kraftstoffentflammung
wirkt sich zudem positiv auf einen Kraftstoffverbrauch der Verbrennungskraftmaschine
einerseits und auf einen Leistungsabruf der Verbrennungskraftmaschine
andererseits aus. Gleiches gilt in analoger Weise für das Verfahren
zur Regelung des Mehrfachfunkenbetriebs einer Verbrennungskraftmaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 14.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen, insbesondere hinsichtlich der Programmierung der
Schwellen, ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung ist es vorgesehen, dass in Abhängigkeit eines mit einem Erfassungsmittel
erfassbaren beziehungsweise messbaren Transformatorstroms, insbesondere
Primärstrom
und/oder Sekundärstrom,
eine Einstellung der zumindest einen Stromschwelle erfolgt. Hierbei
kann anhand eines Steuergeräts
eine individuelle Einstellung der Schwellen dahingehend erfolgen,
dass diese mit in dem Steuergerät
hinterlegten optimalen Schwellen, welche für jeden Betriebszustand bekannt
sind, in Übereinstimmung
gebracht werden. Letztlich ist auf diese Weise, insbesondere unter
Einbeziehung der eingestellten Schwellen, der Mehrfachfunkenbetrieb möglich.
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Ineiner
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass
eine Übermittlung
des Vorgabewertes für
eine Folgestromschwelle von einem Steuergerät an eine Regelelektronik des
Zündtransformators
anhand einer kodierten Zeitspanne zwischen einem von einem Steuergerät ausgegebenen
ersten Ansteuersignal und einem von dem Steuergerät ausgegebenen
zweiten Ansteuersignal erfolgt. Mittels der Kodierung der Zeitspanne
beziehungsweise der Pausenzeit zwischen den beiden Ansteuersignalen
des Steuergeräts
kann eine für
den Zündtransformator
geeignete Information über
eine vorzusehende Stromschwelle übermittelt
werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es
vorgesehen, dass die Übermittlung
des Vorgabewertes für
die Folgestromschwelle, insbesondere Sekundärstrom-Abschaltschwelle, anhand
der Dauer der Zeitspanne erfolgt. Die Dauer der Zeitspanne beziehungsweise
die Pausenzeit zwischen den beiden Ansteuersignalen des Steuergeräts stellt
eine ohnehin vorhandene Signallücke
dar, die durch eine gezielte und planmäßige Veränderung zu einer Werteassoziierung
genutzt werden kann. So lässt
sich beispielsweise einer Zeitspanne von 30 μs eine Sekundärstrom-Abschaltschwelle
von 70 mA oder einer Zeitpause von 160 μs eine Sekundärstrom-Abschaltschwelle
von 40 mA zuordnen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist es vorgesehen, dass die Übermittlung des Vorgabewertes
in Kombination mit einem auf einer zusätzlichen Stromschwelle basierenden weiteren
Vorgabewert für
eine zugehörige
Folgestromschwelle, insbesondere Primärstrom-Abschaltschwelle, anhand
der Dauer der Zeitspanne erfolgt. Hierbei ergibt sich ein Synergieeffekt,
bei dem mittels lediglich eines Parameters, nämlich der Zeitspanne, eine
Wertekombination sowohl für
die Sekundärstrom-Abschaltschwelle
als auch für
die Primärstrom-Abschaltschwelle übermittelbar
ist.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Übermittlung des Vorgabewertes
in Verbindung mit einem Stromschwellen-Differenzwert über die
Dauer der Zeitspanne erfolgt. Mit anderen Worten wird hierbei über die
Pulspause ein Wertedelta übermittelt,
das die jeweilige Stromschwelle bei einer langen Pulspause, beispielsweise
um 10 mA, absenkt. Bei einer kurzen Pulspause kann anhand des Wertedeltas
die entsprechende Stromschwelle, beispielsweise um 10 mA, angehoben
werden. Auch vorsehbar ist eine Konstellation, bei der eine mittlere
Pulspause zu keiner Veränderung
der relevanten Stromschwelle führt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen,
dass eine bidirektionale Schnittstelle zwischen dem Steuergerät und dem Zündtransformator,
insbesondere zur Übermittlung einer
Funkenbrenndauer, vorgesehen ist. Dabei kann eine Rückmeldung
von Informationen des Zündtransformators über eine
Umschaltung eines Ansteuerstroms erfolgen. Zum Beispiel kann der
An steuerstrom während
der Funkenbrenndauer einem Wert von 20 mA und während einer Aufladephase einem Wert
von 10 mA entsprechen. Das Steuergerät ist dann in der Lage, über den
Strom die Funkenbrenndauer zu ermitteln und erhöht oder verringert die Sekundärstromschwelle
in Abhängigkeit
der benötigten Funkenbrenndauer.
Damit kann letztlich eine fehlerhafte Interpretation vorhandener
Pulspausen, insbesondere bei der Übermittlung von Stromschwellen-Differenzwerten,
vermieden werden. Ferner ist gewährleistet,
dass die Informationen im Steuergerät und im Zündtransformator stets übereinstimmen,
wodurch eine Mitführung
eines Fehlers in jedem weiteren Zündzyklus unterbleibt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es
vorgesehen, dass die Übermittlung
des Vorgabewertes und/oder des weiteren Vorgabewertes anhand eines
Stromschwellenwerte beinhaltenden Protokolls über die Dauer der Zeitspanne
erfolgt. Hierbei umfasst das Protokoll Regeln, welche das Format,
den Inhalt, die Bedeutung und die Reihenfolge gesendeter Informationen
zwischen verschiedenen Instanzen, insbesondere zwischen der in dem
Zündtransformator
befindlichen Regelungselektronik und dem Zündtransformator selbst oder
zwischen dem Steuergerät
und der Regelungselektronik, festlegen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsvariante
der Erfindung ist es vorgesehen, dass eine Erfassung eines Amplituden-Wertes
eines ersten Primärstrompulses
zur Einstellung der zumindest einen Stromschwelle, insbesondere
Primärstrom-Abschaltschwelle,
erfolgt. Die Amplitude des ersten Primästrompulses wird demnach dazu
verwendet, die Primärstromschwelle
einzustellen beziehungsweise zu programmieren. Dabei entspricht
der Amplitudenwert des ersten Pulses der Stromschwelle für alle nachfolgenden
Pulse. Alternativ kann die Stromschwelle um einen festen Faktor
erhöht
oder verringert werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist es vorgesehen, dass während der Erfassung des Amplituden-Wertes
des ersten Primärstrompulses
zur Einstellung der Primärstrom-Abschaltschwelle
die Übermittlung
des Vorgabewertes der Sekundärstrom-Abschaltschwelle über die
Dauer der Zeitspanne erfolgt. Hierbei wird der Amplitudenwert als
Vorgabe für
alle weiteren Primärstrom-Abschaltschwellen
verwendet und gleichzeitig über
die Pause der Sekundärstrom-Schwellwert übermittelt.
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Vorteilhaft
ist auch ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei dem vorgesehen ist, dass mit der Amplitude respektive
dem Amplituden-Wert des ersten Primärstrompulses die Übermittlung
einer Kombination aus Sekundärstrom-Abschaltschwelle
und Primärstrom-Abschaltschwelle
erfolgt. Hierbei ergibt sich aus dem Schwellwert eine feste Wertekombination,
wobei die Pause unberücksichtigt
bleibt. Beispielsweise kann einer Amplitude von 15 A eine Wertekombination
von 15 A für
die Primärstrom-Abschaltschwelle
und von 40 mA für
die Sekundärstrom-Abschaltschwelle
zugeordnet werden. Weiterhin kann bei einer Amplitude von 16 A die
Abschaltschwelle für
den Primärstrom
bei 16 A und die Abschaltschwelle für den Sekundärstrom bei
50 mA liegen. Bei einer Abschaltschwelle von 17 A für den Primärstrom und
einer Abschaltschwelle von 60 mA für den Sekundärstrom kann
die Amplitude einen Wert von 17 A aufweisen.
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In
einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist es vorgesehen, dass das Steuergerät in Abhängigkeit des Betriebszustandes
der Verbrennungskraftmaschine die Dauer der Zeitspanne einstellt,
wobei zum Ende der Zeitspanne eine Messung und Speicherung des anstehenden
Sekundärstromwertes
erfolgt, der als Vorgabewert der zugehörigen Folgestromschwelle, insbesondere
Sekundärstromschwellen,
dient, wodurch eine weitere Alternative zu den vorgenannten Wertevorgaben
gegeben ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es
vorgesehen, dass die Übermittlung
des Vorgabewertes und/oder des weiteren Vorgabewertes anhand eines
Stromschwellenwerte beinhaltenden Protokolls oder anhand eines die
Stromschwellenwerte beinhaltenden Wertesignals, insbesondere pulsweitenmoduliertes
Wertesignal, über
die Dauer des zweiten Ansteuersignals erfolgt. Zur Übermittlung
der entsprechenden Information während der
Mehrfachfunkenphase ist hierbei ein für Eindrahtschnittstellen geeignetes
Protokoll oder auch ein geeignetes pulsweitenmoduliertes Signal
vorzusehen. Zur Vermeidung eines unerwünschten Einschaltens oder Ausschaltens
des Zündtransformators
auf Grund der Informationsübertragung,
können
vorzugsweise sehr kurze Pulse zum Einsatz kommen, die für eine standardmäßige Funktion
heraus gefiltert werden können.
Die gesendeten Informationen werden für diesen Fall erst im nächsten Zündzyklus
verarbeitet.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen gemäß den Merkmalen der weiteren
Ansprüche
werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele
näher erläutert, ohne
dass insoweit eine Beschränkung
der Erfindung erfolgt; diese umfasst vielmehr alle Abwandlungen, Änderungen
und Äquivalente,
die im Rahmen der Ansprüche
möglich
sind. Es zeigen:
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1 ein
Diagramm mit einem Ansteuersignalverlauf, insbesondere Verlauf einer
Ansteuerspannung, sowie mit einem Primärstromverlauf und mit einem
Sekundärstromverlauf,
bei dem die Einstellung einer Sekundärstrom-Abschaltschwelle über eine
kurze Pulspause erfolgt;
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2 ein
weiteres Diagramm mit einem Ansteuersignalverlauf, insbesondere
Verlauf einer Ansteuerspannung, sowie mit einem Primärstromverlauf
und mit einem Sekundärstromverlauf,
bei dem die Einstellung der Sekundärstrom-Abschaltschwelle über eine
lange Pulspause erfolgt;
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3 ein
Diagramm mit einem Ansteuersignalverlauf, insbesondere Verlauf einer
Ansteuerspannung, und mit einem Verlauf eines Ansteuerstroms sowie
mit einem Primärstromverlauf
und mit einem Sekundärstromverlauf,
bei dem durch eine Regelungselektronik eines Zündtransformators eine Änderung
des Ansteuerstromes in Abhängigkeit
des Betriebszustandes des Transformators erfolgt (Nachladen = 20
mA und Entladen (Zündfunke)
= 10 mA);
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4 ein
Diagramm mit einem Ansteuersignalverlauf, insbesondere Verlauf einer
Ansteuerspannung, sowie mit einem Primärstromverlauf und mit einem
Sekundärstromverlauf,
bei dem die Einstellung einer Primär- und der Sekundärstrom-Abschaltschwelle,
insbesondere anhand eines Abschaltschwellen-Wertepaars, über eine
kurze Pulspause erfolgt;
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5 ein
weiteres Diagramm mit einem Ansteuersignalverlauf, insbesondere
Verlauf einer Ansteuerspannung, sowie mit einem Primärstromverlauf
und mit einem Sekundärstromverlauf,
bei dem die Einstellung der Primär-
und der Sekundärstrom-Abschaltschwelle,
insbesondere anhand eines Abschaltschwellen-Wertepaars, über eine
lange Pulspause erfolgt; und
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6 ein
Diagramm mit einem Ansteuersignalverlauf, insbesondere Verlauf einer
Ansteuerspannung, sowie mit einem Primärstromverlauf und mit einem
Sekundärstromverlauf,
bei dem eine Informationsübertragung
zur Einstellung der Strom-Abschaltschwellen während einer Mehrfachfunkenphase
erfolgt.
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Ausführungsform(en)
der Erfindung
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In 1 ist
ein Diagramm 10 gezeigt, das den Verlauf einer Ansteuerspannung 11,
den Verlauf eines Primärstroms 12 sowie
den Verlauf eines Sekundärstroms 13 umfasst.
Typischerweise sendet bei einem Mehrfachfunkensystem der vorliegenden
Art ein Steuergerät
bei einem Einsatz einer Eindrahtschnittstelle in einem Zündzyklus
einen ersten Puls 14 und einen zweiten Puls 15.
Der erste Puls 14 entspricht dem Puls einer konventionellen
Transistorspulenzündung,
wobei das Steuergerät
sowohl eine Ladedauer als auch einen Zündzeitpunkt vorgibt. Der zweite
Puls 15 gibt die Dauer einer Mehrfachfunkenphase vor. Zwischen
den beiden Pulsen 14; 15 – auch als Ansteuersignale
bezeichnet – liegt
eine Pulspause 16 oder auch eine Zeitspanne vor, die gemäß 1 relativ
kurz ausfällt
und zur Programmierung zumindest einer Stromschwelle dient. Sofern
die Pausenzeit 16 zwischen den beiden vom Steuergerät gesendeten
Pulsen 14; 15 kodiert ist, können über die Pulspause 16 Informationen
beziehungsweise Datenwerte, wie beispielsweise Werte einer Sekundärstromschwelle 17,
an den Zündtransformator,
insbesondere Zündspule, übermittelt
werden. Die Kodierung kann dabei durch verschiedene Varianten erfolgen.
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Gemäß 1 erfolgt über die
Dauer beziehungsweise Länge
der Pulspause 16 eine Übermittlung
von Werten der Sekundärstrom-Abschaltschwelle 17.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
weist die Pulspause 16 einen Wert von 10 μs auf und
entspricht somit einer Sekundärstrom-Abschaltschwelle 17 von
80 mA, was einem hohen Abschaltstrom gleich kommt. Neben der Sekundärstrom-Abschaltschwelle 17 ist
eine Primärstrom-Abschaltschwelle 18 gegeben.
Bei weiteren Wertepaarungen weist die Pulsdauer 16 Werte
von 30 μs,
60 μs, 100 μs oder 160 μs, während die
Sekundärstrom-Abschaltschwelle 17 auf
Werte von 70 mA, 60 mA, 50 mA beziehungsweise 40 mA gesetzt wird.
Gemäß 2 beziehungsweise
gemäß einem
zugehörigen Diagramm 20 entspricht
die Sekundärstrom-Abschaltschwelle 17 mit
dem letztgenannten Wert von 40 mA der Pulspause 16 in Höhe von 160 μs, was einen
niedrigen Abschaltstrom bei einer vergleichsweise langen Pulspause
widerspiegelt. Im Übrigen
entspricht das Diagramm nach 2 dem Diagramm entsprechend 1 und
weist ebenfalls den Verlauf des Ansteuersignals 11, den
Verlauf des Primärstroms 12 mit
zugehöriger
Primärstrom-Abschaltschwelle 18 sowie
den Verlauf des Sekundärstroms 13 auf.
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In 3 ist
ein Diagramm 30 gezeigt, das den Verlauf der Ansteuerspannung 11,
den Verlauf eines Ansteuerstroms 19 sowie den Verlauf des
Primärstroms 12 und
den Verlauf des Sekundärstroms 13 wiedergibt.
Hierbei wird über
die Pulspause 16 ein Stromschwellen-Differenzwert oder
auch ein Wertedelta übermittelt.
Eine lange Pulspause bedeutet in diesem Zusammenhang eine Absenkung
der Stromschwelle um 10 mA. Eine kurze Pulspause bewirkt eine Anhebung
der Stromschwelle um 10 mA. Eine mittlere Pausendauer hat keine Änderung
zur Folge. Um eine fehlerhafte Interpretation vorhandener Pulspausen,
insbesondere bei der Übermittlung
von Stromschwellen-Differenzwerten, zu vermeiden, kann eine bidirektionale
Schnittstelle zwischen dem Steuergerät und dem Zündtransformator vorgesehen werden.
Dabei kann eine Rückmeldung
von Informationen des Zündtransformators über eine
Umschaltung eines Ansteuerstroms erfolgen. Zum Beispiel kann der
Ansteuerstrom 19 während
einer Funkenbrenndauer einem Wert 21 von 20 mA und während einer
Aufladephase einem weiteren Wert 22 von 10 mA entsprechen. Das Steuergerät ist dann
in der Lage, über
den Strom die Funkenbrenndauer zu ermitteln und erhöht oder
verringert die Sekundärstromschwelle
in Abhängigkeit
der benötigten
Funkenbrenndauer. Damit ist gewährleistet,
dass die Informationen im Steuergerät und im Zündtransformator stets übereinstimmen,
wodurch eine Mitführung
eines Fehlers in jedem weiteren Zündzyklus unterbleibt.
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In
der 4 ist ein Diagramm 40 gezeigt, das den
Verlauf der Ansteuerspannung 11, den Verlauf des Primärstroms 12 sowie
den Verlauf des Sekundärstroms 13 darstellt.
Hierbei wird über
die Länge
der Pulspause 16 eine Kombination von Werten aus der Sekundärstrom-Abschaltschwelle 17 und
der Primärstrom-Abschaltschwelle 18 übermittelt.
Die Dauer der Pulspause 16 von 160 μs entspricht dabei 50 mA für die Sekundärstrom-Abschaltschwelle 17 und 17A für die Primärstrom-Abschaltschwelle 18. Gemäß 5,
dessen Diagramm 50 ebenfalls den Verlauf des Ansteuersignals 11,
den Verlauf des Primärstroms 12 sowie
den Verlauf des Sekundärstroms 13 aufweist,
beträgt
die Dauer der Pulspause 100 μs,
so dass für
die Sekundärstrom-Abschaltschwelle 17 ein
Wert von 50 mA und für
die Primärstrom-Abschaltschwelle 18 ein
Wert von 15 A zugeordnet sind. Weitere Zuordnungen weisen für eine Pulspause
von 60 μs
ein Stromschwellenverhältnis von
70 mA zu 17 A und bei einer Pulspause von 30 μs ein Stromschwellenverhältnis von
70 mA zu 15 A für
die Sekundärstrom-Abschaltschwelle 17 beziehungsweise
für die
Primärstrom-Abschaltschwelle 18 auf.
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In 6 ist
ein Diagramm 60 gezeigt, das den Verlauf der Ansteuerspannung 11 sowie
den Verlauf des Primärstroms 12 und
den Verlauf des Sekundärstroms 13 umfasst.
Die Übermittlung
der Information über
die Stromschwellen erfolgt hierbei während der Mehrfachfunkenphase,
also während
des zweiten Pulses 15. Zur Übermittlung der Informationen und
Werte kann ein für
Eindrahtschnittstellen geeignetes Protokoll zum Einsatz kommen.
Die Mehrfachfunkenphase beziehungsweise deren Signalverlauf ist
hierbei Grundlage für
eine Programmierung der Stromschwellen. Alternativ kann hierfür auch ein pulsweitenmoduliertes
Signal Anwendung finden. Zur Vermeidung eines unerwünschten
Einschaltens oder Ausschaltens des Zündtransformators auf Grund
der Informationsübertragung
während
der Mehrfachfunkenphase, werden vorzugsweise sehr kurze Pulse 15.1 bis 15.4 eingesetzt,
die für
eine standardmäßige Funktion
heraus gefiltert werden können.
Die gesendeten Informationen werden für diesen Fall erst im nächsten Zündzyklus
verarbeitet, da die Mehrfachfunkenphase beziehungsweise dessen Signal
selbst als Informationsträger
dient.