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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schmierfett das für die Verwendung in homokinetischen Gelenken, vorzugsweise Kugelgelenken oder Dreibeingelenken (Tripode-Gelenken), die in den Antrieben von Kraftfahrzeugen verwendet werden, bestimmt ist.
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Die Bewegungen von Komponenten im Inneren von homokinetischen Gelenken (CVJ = Constant velocity joints) sind komplex und weisen eine Kombination von rollen, gleiten und drehen auf. Wenn die Gelenke mit Drehmoment beaufschlagt sind, werden die Komponenten gegeneinander belastet, was nicht nur zu einem Verschleiß an den Berührungsflächen der Komponenten führen kann, sondern auch zu einer Rollberührungsermüdung und zu erheblichen Reibungskräften zwischen den Oberflächen. Der Verschleiß kann einen Ausfall der Gelenke nach sich ziehen, und die Reibungskräfte können Noise Vibration Harshness (NVH) in dem Antrieb zur Folge haben. NVH wird normalerweise dadurch ”gemessen”, dass die axialen Kräfte bestimmt werden, die in CVJs vom Verschiebetyp erzeugt werden. Im Idealfall müssen die Fette, die in homokinetischen Gelenken verwendet werden, nicht nur den Verschleiß verringern, sondern sie müssen auch einen niedrigen Reibungskoeffizienten haben, um die Reibungskräfte zu verringern und die NVH zu verringern oder zu vermeiden.
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Homokinetische Gelenke weisen des Weiteren Dichtungsmanschetten aus einem elastomeren Material auf, die im Allgemeinen die Form eines Balges haben, wobei das eine Ende mit dem äußeren Teil des CVJ und das andere Ende mit der Verbindungs- oder Abtriebswelle des CVJ verbunden ist. Die Manschette hält das Fett in dem Gelenk zurück und hält Schmutz und Wasser fern.
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Das Fett muss nicht nur den Verschleiß und die Reibung verringern und das vorzeitige Einsetzen der Rollberührungsermüdung in einem CVJ verhindern, sondern es muss dar über hinaus mit dem elastomeren Material kompatibel sein, aus dem die Manschette hergestellt ist. Anderenfalls erfolgt ein Abbau des Manschettenmaterials, was einen vorzeitigen Ausfall der Manschette zur Folge hat, wodurch das Auslaufen des Fettes und am Ende ein Ausfall des CVJ ermöglicht wird. Die beiden Haupttypen des Materials, das für CVJ-Manschetten verwendet wird, sind Chloropren-Kautschuk (CR) und thermoplastische Elastomere (TPE), vorzugsweise thermoplastische Elastomere auf der Basis von Ether-Ester-Blockcopolymer (TPC-ET).
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Aus der
EP 1 559 771 A1 ist eine Fettzusammensetzung bekannt, die 0,1–10 Gew.-% mindestens einer Phosphorverbindung sowie 2–30 Gew.-% eines Verdickungsmittels enthält.
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Typische CVJ-Fette weisen Basisöle auf, die Mischungen von naphthenischen (mit gesättigten Ringen) und paraffinischen (mit geraden und verzweigten gesättigten Ketten) Mineralölen sind. Synthetische Öle können auch hinzugefügt sein. Es ist bekannt, dass diese Basisöle einen großen Einfluss auf die Verschlechterung (Aufquellen oder Einschrumpfen) von sowohl Manschetten, die aus CR hergestellt sind, als auch von Manschetten, die aus TPC-ET hergestellt sind, haben. Sowohl die mineralischen als auch die synthetischen Basisöle extrahieren die Weichmacher und andere öllösliche schützende Mittel aus den Manschettenmaterialien. Paraffinische Mineralöle und synthetische Basisöle auf der Basis von Poly-α-Olefin (PAO) diffundieren sehr wenig in vor allem Manschetten, die aus Kautschuk-Material hergestellt sind, was Einschrumpfen zur Folge hat, aber auf der anderen Seite diffundieren naphthenische Mineralöle und synthetische Ester in Manschettenmaterialien hinein und betätigen sich als Weichmacher und können ein Aufquellen zur Folge haben. Der Austausch eines Weichmachers oder von Weichmacherzusammensetzungen gegen das naphthenische Mineralöl kann die Manschettengüte, vor allem bei niedrigen Temperaturen, deutlich verringern und kann zur Folge haben, dass die Manschette durch Kaltreißen ausfällt, was am Ende einen Ausfall des CVJ nach sich zieht. Falls ein deutliches Aufquellen oder Erweichen auftritt, so wird die maximale Hochgeschwindigkeitsfähigkeit der Manschette aufgrund der schlechten Stabilität bei Schnelligkeit und/oder übermäßiger radialer Expansion verringert.
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Um die zuvor erwähnten Probleme zu lösen, schlägt die
US 6 656 890 B1 eine spezielle Basisölkombination vor, die 10 bis 35 Gew.-% von einem oder mehreren Poly-α-Olefinen, 3 bis 15 Gew.-% von einem oder mehreren synthetischen organischen Estern, 20 bis 30 Gew.-% von einem oder mehreren naphthenischen Ölen, wobei der Rest der Kombination ein oder mehrere parafinische Öle sind, und des Weiteren ein Lithiumseifenverdickungsmittel und einen schwefelfreien Reibungsminderer, der ein Organomolybdän-Komplex sein kann, und Molybdändithiophosphat und ein Zink-Dialkydithiophosphat und weitere Additive aufweist, wie zum Beispiel Korrosionsschutzmittel, Antioxidationsmittel, Fressschutzadditive (extreme Pressure agents = EP-Agenz) und Haftverbesserer. Jedoch müssen der Reibungskoeffizient und der Verschleiß der Fettzusammensetzungen gemäß der
US 6 656 890 B1 , wie sie in SRV-Tests (Abkürzung für die deutschen Wörter Schwingungen, Reibung, Verschleiß) gemessen werden, verbessert werden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fettzusammensetzung, in erster Linie für die Verwendung in homokinetischen Gelenken, zur Verfügung zu stellen, die eine gute Kompatibilität mit Manschetten, die aus Kautschuk oder thermoplastischem Elastomer hergestellt sind, aufweist und die darüber hinaus einen niedrigen Verschleiß und eine niedrige Reibung bei der Verwendung in einem CVJ bietet.
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Diese Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch eine Fettzusammensetzung für die Verwendung in homokinetischen Gelenken gemäß den Ansprüchen gelöst.
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Die Anzahl der Kohlenstoffatome, die in der dreikernigen Molybdänverbindung unter all den Organogruppen der Liganden vorhanden sind, beträgt wenigstens 21 Kohlenstoffatome, bevorzugt wenigstens 25, mehr bevorzugt wenigstens 30 und am meisten bevorzugt wenigstens 35. Dreikernige Molybdänverbindungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind in der
US 6 172 013 B1 offenbart, deren Offenbarung insoweit durch Bezugnahme in die vorliegende Erfindung aufgenommen ist. Die Anwesenheit von wenigstens 0,3 Gew.-% der dreikernigen Molybdänverbindung gemäß Anspruch 1 senkt sowohl den Reibungskoeffizienten als auch den Verschleiß bei Verwendung in einem CVJ erheblich ab.
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Als eine Basisölzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung kann bevorzugt eine Basisölzusammensetzung verwendet werden, wie sie in der
US 6 656 890 B1 offenbart ist, deren Offenbarung insoweit durch Bezugnahme in die vorliegende Erfindung aufgenommen ist. Allerdings kann auch jede andere Art von Basisölzusammensetzung verwendet werden, vor allem eine Mischung von mineralischen Ölen, eine Mischung von synthetischen Ölen oder ein Gemisch aus einer Mischung von mineralischen und synthetischen Ölen. Die Basisölzusammensetzung sollte bevorzugt eine kinematische Viskosität zwischen etwa 32 und etwa 250 mm
2/s bei 40°C und zwischen etwa 5 und etwa 25 mm
2/s bei 100°C aufweisen. Die Mineralöle werden bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt, die wenigstens ein naphthenisches Öl und/oder wenigstens ein paraffinisches Öl umfasst. Die synthetischen Öle, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden aus einer Gruppe ausgewählt, die wenigstens ein Poly-α-Olefin (PAO) und/oder wenigstens einen synthetischen organischen Ester umfasst. Der synthetische organische Ester ist bevorzugt ein Dicarbonsäure-Derivat, das Untergruppen aufweist, die auf aliphatischen Alkoholen basieren. Es wird bevorzugt, dass die aliphatischen Alkohole primäre, gerade oder verzweigte Kohlenstoffketten mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen aufweisen. Es wird bevorzugt, dass der organische synthetische Ester aus einer Gruppe ausgewählt wird, die Sebacinsäure-bis(2-Ethylhexylester) (”Dioctylsebacat” (DOS)), Adipinsäure-bis-(2-Ethylhexylester) (”Dioctyladipat” (DOA)) und/oder Azelainsäure-bis(2-Ethylhexylester) (”Diolctylazelat” (DOZ)) umfasst.
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Falls Poly-α-Olefin in der Basisölzusammensetzung vorhanden ist, dann werden bevorzugt Poly-α-Olefine ausgewählt, die eine Viskosität in einem Bereich von etwa 2 bis etwa 40 Zentistokes bei 100°C haben. Die naphthenischen Öle, die für die Basisölzusammensetzung ausgewählt sind, weisen bevorzugt eine Viskosität in einem Bereich zwischen etwa 20 und etwa 150 mm2/s bei 40°C auf, wohingegen, falls paraffinische die in der Basisölzusammensetzung eingesetzt sind, die paraffinischen Öle bevorzugt eine Viskosität in einem Bereich zwischen etwa 25 bis etwa 170 mm2/s bei 40°C aufweisen.
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In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung weist die Fettzusammensetzung wenigstens ein Harnstoffderivatverdickungsmittel auf. Das Harnstoffderivatverdickungsmittel, das in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann auch ein komplexes Harnstoffverdickungsmittel sein, das als eine Mischung von wenigstens einem Harnstoffderivatverdickungsmittel mit wenigstens einem anderen Verdickungsmittel definiert ist, das nicht ein Harnstoffderivatverdickungsmittel ist. Besonders bevorzugte komplexe Harnstoffverdickungsmittel in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung sind Mischungen von wenigstens einem Harnstoffderivatverdickungsmittel mit wenigstens einem Verdickungsmittel und/oder komplexen Verdickungsmittel auf der Basis von Calcium und/oder Lithium.
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Als ein Verdickungsmittel des Harnstoffderivattyps wird in der vorliegenden Erfindung vor allem ein Harnstoffverdickungsmittel, das von der Gesellschaft Kyodo Yushi Co., Ltd., Tokio, Japan hergestellt wird, verwendet, wie es in der
US 5 589 444 A definiert ist. Das Harnstoffderivatverdickungsmittel ist bevorzugt ein Reaktionsprodukt von wenigstens einem organischen aliphatischen Amin mit wenigstens einem organischen Phenylisocyanat. Allerdings ist das Harnstoffderivatverdickungsmittel nicht auf spezifische Harnstoffderivatverdickungsmittel beschränkt und kann zum Beispiel auch eine Diharnstoffverbindung und/oder eine Polyharnstoffverbindung sein.
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Beispiele von Diharnstoffverbindungen schließen diejenigen ein, die aus einer Reaktion von einem Monoamin mit einer Diisocyanatverbindung erhalten werden. Beispiele von verwendbaren Diisocyanaten schließen Phenylendiisocyanat, Diphenyldiisocyanat, Phenyldiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat, Octadikandiisocyanat, Dicandiisocyanat und Hexandiisocyanat ein. Beispiele von verwendbaren Monoaminen schließen Octylamin, Dodecylamin, Hexadecylamin, Octadecylamin, Oliylamin, Anilin, t-Toluidin und Cyclohexylamin ein. Besonders bevorzugte Diharnstoffverbindungen sind Verbindungen, die durch eine Reaktion von (4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat) (MDI) mit Octadecylamin erhalten werden.
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Beispiele von verwendbaren Polyharnstoffverbindungen schließen diejenigen ein, die aus einer Reaktion von einem Diamin mit einer Diisocyanatverbindung erhalten werden. Beispiele von verwendbaren Diisocyanaten schließen die oben für die Bildung der Diharnstoffverbindungen verwendeten ein, hingegen schließen Beispiele von verwendbaren Diaminen Ethylendiamin, Propandiamin, Butandiamin, Hexandiamin, Octandiamin, Phenylendiamin, Tolylendiamin und Xylendiamin ein. Am meisten bevorzugte Beispiele von Verdickungsmitteln von dem Typ Harnstoffderivat schließen diejenigen ein, die durch eine Reaktion von Arylamin, wie beispielsweise Anilin oder p-Toluidin, Cyclohexylamin oder eine Mischung aus diesen, mit einem Diisocyanat erhalten werden. Die Arylgruppe in der Diharnstoffverbindung weist bevorzugt 6 oder 7 Kohlenstoffatome auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Harnstoffderivatverdickungsmittel ausgewählt aus einer Gruppe, umfassend komplexe Harnstoffverdickungsmittel. Komplexe Harnstoffverdickungsmittel sind definiert als eine Mischung von wenigstens einem Harnstoffderivatverdickungsmittel mit irgendeiner anderen Art von Verdickungsmittel, vor allem Verdickungsmitteln auf der Basis von Calcium. Als ein komplexes Harnstoffverdickungsmittel in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung wird vor allem bevorzugt eine Mischung von einem Harnstoffderivatverdickungsmittel, wie dieses weiter oben definiert worden ist, mit wenigstens einem komplexen Calciumverdickungsmittel und/oder Calciumverdickungsmittel (Verdickungsmittel auf der Basis von Calcium).
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Calciumverdickungsmittel (Seife) ein Reaktionsprodukt von wenigstens einer Fettsäure mit Calciumhydroxid. Vorzugsweise kann das Verdickungsmittel eine einfache Calciumseife sein, die aus 12-Hydroxistearinsäure oder aus anderen ähnlichen Fettsäuren oder Mischungen aus diesen oder Methylestern von solchen Säuren gebildet ist. Als eine Alternative kann ein komplexes Calciumverdickungsmittel (Seife) eingesetzt werden, das zum Beispiel aus einer Mischung von langkettigen Fettsäuren zusammen mit einer Mischung aus kurz- und/oder mittelkettigen Carbonsäuren gebildet ist. Es können allerdings auch Mischungen aus all den zuvor erwähnten Verdickungsmitteln verwendet werden.
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Das Harnstoffderivatverdickungsmittel ist in der beanspruchten Fettzusammensetzung in einer Menge von 4,5 Gew.-% bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Menge der Fettzusammensetzung, vorhanden.
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In der vorliegenden Erfindung umfasst die beanspruchte Fettzusammensetzung darüber hinaus wenigstens 0,5 Gew.-% bis 3 Gew.-% Zinkdithiophosphat und 1,5 Gew.-% bis 3 Gew.-% Molybdändithiocarbamat und gegebenenfalls wenigstens ein Molybdändithiophosphat als ein Additivpaket. Am meisten bevorzugt ist der hinzugefügte Gewichtsprozentsatz, bezogen auf die gesamte Menge der Fettzusammensetzung, von einem jeden der Zinkdithiophosphate, Molybdändithiophosphate und/oder Molybdändithiocarbamate identisch. In einer derartigen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt vorzugsweise die Menge der Zinkdithiophosphate, Molybdändithiophosphate und/oder Molybdändithiocarbamate bei 0,5 Gew.-%, 0,6 Gew.-% oder 0,7 Gew.-%, wobei sich diese Angaben in jedem Fall auf die gesamte Menge der Fettzusammensetzung beziehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine weitere Molybdän enthaltende Verbindung aus der Gruppe Molybdändithiophosphate umfasst. Das wenigstens eine Molybdändithiophosphat (MoDTP) ist vorzugsweise in der Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung in einer Menge in einem Bereich von 0,1 Gew.-% bis zu 5 Gew.-% vorhanden, vorzugsweise in einem Bereich von etwa 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt etwa 0,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt etwa 1,5 Gew.-%, bis etwa 3,5 Gew.-%, weiter bevorzugt bis etwa 3 Gew.-%, liegt, wobei sich diese Angaben in jedem Fall auf die gesamte Menge der Fettzusammensetzung beziehen. Allerdings kann auch jede weitere Molybdän enthaltende Verbindung in der Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung vorhanden sein, von denen organische Molybdänverbindungen bevorzugt werden. Die Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung enthält eine oder mehrere Molbdändithiocarbamate (MoDTC) und vorzugsweise zusätzlich MoDTP und vor allem Mischungen aus diesen. Das MoDTP in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung weist die folgende allgemeine Formel auf:
in der X oder Y für S oder O stehen und jeder der R
1 bis R
4 einschließlich identisch oder unterschiedlich sein können und jeweils für eine primäre (gerade Kette) oder sekundäre (verzweigte Kette) Alkylgruppe stehen, die zwischen 6 und 30 Kohlenstoffatome aufweist.
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Das MoDTC in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung weist die folgende allgemeine Formel auf: [(R5)(R6)N-CS-S]2-Mo2OmSn (III) in der jeder der R5 und R6 unabhängig für eine Alkylgruppe steht, die 1 bis 24, vorzugsweise 3 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist, m im Bereich von 0 bis 3 und n im Bereich von 4 bis 1 liegt, unter der Voraussetzung, dass m + n = 4 gilt.
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Die erfindungsgemäße Fettzusammensetzung weist 0,5 Gew.-% bis 3 Gew.-% wenigstens eines Zinkdithiophosphats an.
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Das Zinkdithiophosphat ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe von Zinkdialkyldithiophosphaten mit der folgenden allgemeinen Formel: (R7O)(R8O)SP-S-Zn-S-PS(OR9)(OR10) (IV) in der jeder der R7 bis R10 einschließlich identisch oder unterschiedlich sein können und von denen jeder für eine primäre oder sekundäre Alkylgruppe steht, wobei primäre Alkylgruppen am meisten bevorzugt sind, die 1 bis 24, bevorzugt 3 bis 20, weiter bevorzugt 3 bis 5 Kohlenstoffatome aufweisen. Im Einzelnen können exzellente Effekte erwartet werden, falls die Substituenten R7, R8, R9 und R10 für eine Kombination von primären und sekundären Alkylgruppen stehen, von denen jede 3 bis 8 Kohlenstoffatome hat.
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Das gegebenenfalls zusätzlich vorhandene Zinkverbindungsadditiv, nämlich Zinkdithiocarbamat kann bevorzugt aus Zinkdialkyldithiocarbamaten mit der folgenden allgemeinen Formel ausgewählt werden:
in der R
11, R
12, R
13 und R
14 identisch oder unterschiedlich sein können und von denen jeder für eine Alkylgruppe, die 1 bis 24 Kohlenstoffatome, oder eine Arylgruppe steht, die 6 bis 30 Kohlenstoffatome aufweist.
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Das Zinkverbindungsadditiv ist in einer Menge von 0,5 Gew.-%–3,5 Gew.-% vorhanden.
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Durch das Hinzufügen von wenigstens einem Zinkverbindungsadditiv zu der Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der Erfindung können sowohl der Reibungskoeffizient als auch der Verschleiß in einem CVJ weiter deutlich vermindert werden.
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In Übereinstimmung mit einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Fettzusammensetzung weiterhin umfassen wenigstens ein Antioxidationsmittel, einen Korrosionshemmer, einen Verschleißminderer einen Reibungsminderer und/oder ein Fressschutzmittel (EP-Agenz), die ebenfalls Teil des Additivpakets sein können. Das Additivpaket kann daher nicht nur Zinkdithiophosphate, Molybdändithiocarbonate und gegebenenfalls Molybdändithiophosphate aufweisen, sondern auch die zuvor genannten Mittel.
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Das EP-Agenz oder Fresschutzmittel ist bevorzugt ein metallfreies Polysulfid oder eine Mischung dieser, zum Beispiel sulfurierte Fettsäuremetylestermittel, mit bevorzugt einer Viskosität von etwa 25 mm2/s bei 40°C, und es ist bevorzugt in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 3 Gew.-% vorhanden, bevorzugt 0,3 bis etwa 2 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Menge der Fettzusammensetzung. Die gesamte inaktive Schwefelmenge des EP-Agenz bei Raumtemperatur liegt bevorzugt in einem Bereich von etwa 8 bis etwa 50 Gew.-%, bevorzugt bis etwa 45 Gew.-%. Die aktive Schwefelmenge, wie sie in Übereinstimmung mit ASTM D1662 gemessen wird, kann bei bis zu etwa 1 Gew.-%, bevorzugt bis zu etwa 8 Gew.-% bei 100°C, und bevorzugt bis zu etwa 20 Gew.-% bei 140°C liegen, wobei sich die Gewichtsprozente auf die Menge des EP-Agenz selbst beziehen. Derartige EP-Agenzien zeigen exzellente Effekte in Bezug auf die Verhinderung von Fressen von sich berührenden internen Komponenten eines CVJ. Falls der Schwefelgehalt die obere Grenze, die oben definiert worden ist, überschreitet, so kann er das Einsetzen von Rollkontaktermüdung und Verschleiß der sich berührenden Metallkomponenten fördern und zu einem Abbau des CVJ-Manschettenmaterials führen.
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Die Fettzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann als ein Antioxidationsmittel ein Amin umfassen, bevorzugt ein aromatisches Amin, weiter bevorzugt Phenyl-α-Naphthylamin oder Diphenylamin oder Derivate von diesen. Das Antioxidationsmittel wird dazu verwendet, um eine Verschlechterung der Fettzusammensetzung zu verhindern, die mit Oxidation in Verbindung steht. Die Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung kann von etwa 0,1 bis etwa 2 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Menge der Fettzusammensetzung, eines Antioxidationsmittels umfassen, um sowohl die Oxidationsverschlechterung der Basisölzusammensetzung zu hemmen als auch die Lebensdauer der Fettzusammensetzung zu verlängern, wodurch die Lebensdauer des CVJ verlängert wird.
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Typischerweise ist die letzte Tätigkeit vor dem Zusammenbau eines CVJ eine Wäsche, um Bearbeitungsablagerungen zu entfernen, und es ist daher erforderlich, dass das Fett sämtliche Spuren von restlichem Wasser absorbiert und verhindert, dass das Wasser eine Korrosion zur Folge hat und die Leistungsfähigkeit des CVJ nachteilig beeinflusst. Folglich wird ein Korrosionshemmer benötigt. Die Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung kann als einen Korrosionshemmer wenigstens ein Metall- oder Dimetallsalz umfassen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Metallsalzen von oxidierten Wachsen, Metallsalzen von Petroliumsulfonaten, vor allem hergestellt durch Sulfonieren von aromatischen Kohlenwasserstoffkomponenten, die in Fraktionen von Schmierölen vorhanden sind, und/oder Metallsalzen von aromatischen Alkylsulfonaten, wie zum Beispiel Dinonylnaphthalensulfonsäuren, Alkylbenzensulfonsäuren oder überbasischen Alkylbenzensulfonsäuren. Beispiele der Metallsalze schließen Natriumsalze, Kaliumsalze, Calciumsalze, Magnesiumsalze, Zinksalze und quartäre Ammoniumsalze ein, wobei die Calciumsalze am meisten bevorzugt sind. Calciumsalze von oxidierten Wachsen stellen ebenfalls einen exzellenten Effekt sicher. Besonders bevorzugt wird Dinatriumsebacat als Korrosionshemmer.
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Verschleißminderer in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung verhindern einen Metall-Metall-Kontakt durch das Hinzufügen von schichtbildenden Verbindungen, um die Oberfläche entweder durch physikalische Absorption oder chemische Reaktion zu schützen. ZnDTP-Verbindungen können ebenfalls als Verschleißminderer verwendet werden. Als Korrosionsminderer in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung werden bevorzugt Calciumsulfonatsalze verwendet, bevorzugt in einer Menge von etwa 0,5 bis etwa 3 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Menge der Fettzusammensetzung.
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Die erfindungsgemäße Fettzusammensetzung enthält 0,5 Gew.-% bis 2 Gew.-% wenigstens eines Wachses.
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Die Fettzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann als eine Wachsverbindung jede beliebige Art von Wachsen, vorzugsweise öligen Wachsen, aufweisen, die im Stand der Technik dafür bekannt sind, dass sie in einer Fettzusammensetzung oder in Mischungen aus dieser verwendet werden, von denen Montanwachse, vor allem Estermontanwachse, die ein Reaktionsprodukt von wenigstens einem Säuremontanwachs mit einem Ester sind, und Polyolefinwachse einschließlich koloidgemahlene (micronized) Montan- und/oder Polyolefinwachse, oder Mischungen aus diesen am meisten bevorzugt sind. Montanwachse im Sinne der vorliegenden Erfindung weisen vorzugsweise Ester von C22 bis C34-Fettsäuren und eventuell Wachsalkohole auf, die 24 bis 28 Kohlenstoffatome aufweisen. Ester können in dem Montanwachs in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung in einer Menge in einem Bereich von etwa 35 Gew.-% bis etwa 70 Gew.-% vorhanden sein. Des Weiteren können sowohl freie Fettsäuren als auch freie Wachsalkohohle als auch Montanharze vorhanden sein. Verwendbare Montanwachse werden zum Beispiel von der Gesellschaft Clariant GmbH, 86005 Augsburg, Deutschland, angeboten, vor allem Montanwachse, die unter dem Handelsnamen ”Licowax” angeboten und verkauft werden. Verwendbare Polyolefinwachse im Sinne der vorliegenden Erfindung sind vor allem Polypropylen- und/oder Polyethylenwachse oder Mischungen aus diesen, auch einschließlich modifizierten Polyolefinwachsen, die vor allem durch Copolymerisation von Ethylen mit verwendbaren Comonomeren wie Vinylestern oder Acrylsäure erhalten werden. Das Wachs hat vorzugsweise eine Viskosität von mindestens etwa 50 mPa·s bei 100°C, mehr bevorzugt von mindestens etwa 100 mPa·s bei 100°C und am meisten bevorzugt von mindestens etwa 200 mPa·s bei 100°C, gemessen in Übereinstimmung mit DIN 53 018. Das Wachs, das in der Fettzusammensetzung verwendet wird, kann als Pulver oder Flocken vorliegen, und es wird der Fettzusammensetzung über langdauerndes Rühren zugeführt, vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen, vor allem bei Temperaturen von etwa 80°C bis etwa 100°C.
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Herkömmliche Reibungsminderer, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, wie zum Beispiel Fettsäureamide und Fettaminphosphate, sind seit vielen Jahren in Fetten und anderen Schmierstoffen verwendet worden (vergleiche zum Beispiel die Minderer, die in Klamann, Dieter – ”Schmierstoffe”, Verlag Chemie GmbH 1983, 1. Ausgabe, Kapitel 9.6 offenbart sind). Ihre Rolle besteht darin, dem Schmierstoff eine stabile, aber nicht notwendigerweise niedrige Reibung über einen weiten Bereich von Betriebsbedingungen zu verleihen.
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Erfindungsgemäß ist eine Fettzusammensetzung, die 70 Gew.-%, vorzugsweise etwa 80 Gew.-%, bis 92 Gew.-%, der Basisölzusammensetzung, 0,3 Gew.-% bis 2 Gew.-%, vorzugsweise bis etwa 1,2 Gew.-% der wenigstens einen dreikernigen Molybdänverbindung, etwa 4,5 Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorzugsweise bis etwa 11 Gew.-% wenigstens eines Harnstoffderivatverdickungsmittels, 1,5 Gew.-% bis 3,5 Gew.-% wenigstens eines Molybdädithiocarbamates, 0,5 Gew.-% bis 3 Gew.-% wenigstens eines Zinkdithiophosphates und 0,5 Gew.-% bis 2 Gew.-% wenigstens eines Waches umfasst. Darüber hinaus sind etwa 0,3 Gew.-% bis zu etwa 2 Gew.-% von einem EP-Additiv vorzugsweise hinzugefügt.
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Vorzugsweise ist die Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der hinzugefügte Gewichtsprozentsatz, bezogen auf die gesamte Menge der Fettzusammensetzung, der dreikernigen Molybdänverbindungen im Wesentlichen identisch mit dem Gewichtsprozentsatz von jeweils dem hinzugefügten Zinkdithiophosphat, Molybdändithiophosphat und/oder Molybdändithiocarbamat ist. Die Verbindungen, die zuvor erwähnt worden sind, können auch aus unterschiedlichen Zinkdithiophosphaten, Molybdändithiophosphaten und/oder Molybdändithiocarbamaten zusammengesetzt sein, und daher können sie eine Mischung von unterschiedlichen Zinkdithiophosphaten, Molybdändithiophosphaten und/oder Molybdändithiocarbamaten darstellen. Zum Zwecke der Klarstellung wird darauf hingewiesen, dass die Identität des hinzugefügten Gewichtsprozentsatzes von der dreikernigen Molybdänverbindung oder von Mischungen von derartigen Verbindungen im Wesentlichen sich auf jede einzelne der hinzugefügten Verbindungen bezieht und nicht auf Mischungen von den unterschiedlichen erwähnten Verbindungen. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Fettzusammensetzung dadurch gekennzeichnet, dass der hinzugefügte Gewichtsprozentsatz, bezogen auf die gesamte Menge der Fettzusammensetzung, von einer dreikernigen Molybdänverbindung oder von Mischungen unterschiedlicher dreikerniger Molybdänverbindungen 4 bis 10 Mal kleiner ist als der Gewichtsprozentsatz der gesamten Menge an zugefügtem Zinkdithiophosphat, Molybdändithiophosphat und/oder Molybdändithiocarbamat. Falls zum Beispiel in der Fettzusammensetzung sowohl 2 Gew.-% Dithiophosphat(e) und 1 Gew.-% Molybdändithiocarbamat(e) vorhanden sind als auch 0,5 Gew.-% von einer dreikernigen Molybdänverbindung, so ist folglich der Gewichtsprozentsatz der hinzugefügten dreikernigen Molybdänverbindung 6 Mal kleiner als der Gewichtsprozentsatz von dem hinzugefügten Zinkdithiophosphat beziehungsweise den hinzugefügten Zinkdithiophosphaten und von dem hinzugefügten Molybdändithiocarbamat beziehungsweise den hinzugefügten Molybdändithiocarbamaten. Es sei darauf hingewiesen, dass auch das Zinkdithiophosphat, Molybdändithiophosphat und/oder Molybdändithiocarbamat als Mischungen der besagten Verbindungen, die unterschiedliche Strukturformeln haben, vorhanden sein kann.
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Des Weiteren hat die Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung einen Gleitreibungskoeffizienten (sliding friction coefficient) von nicht mehr als 0,08, wie er mit einem SRV-Test gemessen wird.
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Beste Art und Weise, um die Erfindung auszuführen
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Um den Effekt der Verringerung sowohl des Reibungskoeffizienten (friction coefficient) als auch des Verschleißes durch die Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der Erfindung zu bestimmen, werden SRV-Tests unter Verwendung eines Optimol-Instruments-SRV-Testers ausgeführt. Es werden untere Proben in Gestalt einer flachen Scheibe, die aus dem 100Cr6-Standardlagerstahl von der Optimol Instruments Prüftechnik GmbH, Westendstraße 125, München hergestellt sind und unter Verwendung eines Lösungsmittels ordnungsgemäß gereinigt worden sind, präpariert und mit der Fettzusammensetzung, die untersucht werden soll, in Berührung gebracht. Der SRV-Test ist ein Industriestandardtest und ist vor allem für das Testen von Fetten für das CVJ relevant. Der Test besteht aus einer oberen Ballprobe mit einem Durchmesser von 10 mm, die aus 100Cr6-Lagerstahl hergestellt ist und unter Last auf den unteren Proben in Gestalt einer oben erwähnten flachen Scheibe hin- und herbewegt wird. Bei Tests für das Nachahmen von Dreibeingelenken wurde eine Frequenz von 7 Hz (nur für die Beispiele D1 und D2) beziehungsweise 40 Hz mit einer aufgebrachten Last von 200 N 60 Minuten lang (einschließlich Einlaufen) oder 3 Stunden lang (nur für die Beispiele D1 und D2) bei 80°C oder bei 40°C (nur für die Beispiele D1 und D2) ausgeübt. Der Hub betrug jeweils 0,5 mm (nur für die Beispiele D1 und D2), 1,5 mm und 3,0 mm. Die erhaltenen Reibungskoeffizienten wurden auf einem Computer abgespeichert. Für jedes Fett ist der ausgewiesene Wert ein Mittelwert von vier Daten (zwei Daten für die Beispiele D1 und D2) am Ende der Tests mit jeweils vier Durchläufen oder zwei Durchläufen (zwei Durchläufe bei 1,5 mm Hub und zwei Durchläufe mit 3,0 mm Hub mit der Ausnahme der Beispiele D1 und D2 mit zwei Durchläufen mit 0,5 mm Hub). Der Verschleiß wird unter Verwendung eines Profilometers und eines digitalen Planimeters gemessen. Durch die Verwendung des Profilometers kann ein Profil des Querschnitts in der Mitte der verschlissenen Oberflächen erhalten werden. Die Fläche (S) dieses Querschnitts kann durch die Verwendung des digitalen Planimeters gemessen werden. Die Verschleißgröße wird durch V = SI festgelegt, worin V das Volumen des Verschleißes ist und I der Hub ist. Die Verschleißrate (Wr) wird aus W = V/L [μm3/m] erhalten, worin L die gesamte Gleitdistanz in den Tests ist. Für das Einlaufen wird von einer aufgebrachten Last von 50 N 1 Minute lang unter den oben spezifizierten Bedingungen ausgegangen. Im Anschluss daran wird die ausgeübte Last 30 Sekunden lang um 50 N bis zu 200 N vergrößert.
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Darüber hinaus wird die Schweißkraft (welding load), die auf CVJs mit einer unterschiedlichen Fettzusammensetzung ausgeübt wird, in Übereinstimmung mit einem Verschleiß-4-Ball-EP-Test in Übereinstimmung mit dem Standard IP-239 (Energy Institute, London, UK) gemessen.
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Die folgenden Substanzen werden in den untersuchten Fettzusammensetzungen verwendet:
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Basisölzusammensetzung (Ölmischung)
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Die verwendeten Basisölzusammensetzungen weisen eine kinematische. Viskosität von zwischen etwa 32 und etwa 250 mm2/s bei 40°C und zwischen etwa 5 und etwa 25 mm2/s bei 100°C auf. Zwei Basisölmischungen wurden in dieser Erfindung verwendet. Die Basisölmischung A ist eine Mischung von einem oder mehreren naphthenischen Ölen in einem Bereich zwischen etwa 10 bis etwa 60 Gew.-%, einem oder mehreren paraffinischen Ölen in einem Bereich zwischen etwa 30 bis etwa 80 Gew.-% und einem oder mehreren Poly-Alpha-Olefinen (PAO) in einem Bereich zwischen etwa 5 und etwa 40 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Menge der Ölmischung. Die Ölmischung A weist nicht einen organischen synthetischen Ester auf, wohingegen die Ölmischung B DOS in einem Bereich zwischen etwa 2 und etwa 10 Gew.-%, bezogen auf eine gesamte Menge der Ölmischung, enthält.
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Die naphthenischen Öle werden mit einem Bereich der Viskosität zwischen etwa 20 und etwa 180 mm2/s bei 40°C ausgewählt, die paraffinischen Öle zwischen etwa 25 und etwa 400 mm2/s bei 40°C und PAO zwischen etwa 6 und etwa 40 mm2/s bei 100°C.
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Dreikernige Molybdänverbindung (TNMoS)
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Die dreikernige Molybdänverbindung, die in der Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist eine schwefelhaltige dreikernige Molybdänverbindung, die unter dem Handelsnamen C9455B von der Infineum International Ltd., UK. erhalten werden kann. Ihre Struktur ist in der
US 6 172 013 B1 definiert.
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Weitere Molybdänverbindungen
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Es wird ein Molybdändithiophosphat (MoDTP) verwendet, das unter dem kommerziellen Namen Sakuralube 300 (S-300) von der Asahi Denka Co. Ltd., Japan verkauft wird und die chemische Formel 2-Ethylhexylmolybdändithiophosphat aufweist und mit Mineralöl verdünnt ist. Des Weiteren wird ein Molybdändithiocarbamat (MoDTC) verwendet, das unter dem Handelsnamen Sakuralube 600 (S-600) im festen Zustand verkauft und von der Asahi Denka Co. Limited, Japan hergestellt wird.
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Zinkverbindungsadditiv
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Als Zinkverbindungsadditive wird ZnDTP, das von der Infineum International Ltd., Oxfordshire, UK, unter dem Handelsnamen C9425 verkauft wird, verwendet, das ein Zinkdialkyldithiophosphat mit primären und/oder sekundären Alkylgruppen, die insbesondere 3 bis 8 C-Atome, bevorzugt 4 bis 5 C-Atome aufweisen, ist und mit Mineralöl verdünnt ist.
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Verdickungsmittel
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Das Harnstoffverdickungsmittel (”Verdickungsmittel” in den Beispielen), hergestellt von der Gesellschaft Kyodo Yushi Co., Ltd., Tokio, Japan, wie in der
US 5 589 444 A definiert, wird verwendet (im Folgenden als Verdickungsmittel bezeichnet). Dieses ist ein Reaktionsprodukt von (4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat) mit Octadecylamin.
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Des Weiteren wird ein komplexes Calciumverdickungsmittel verwendet, der ein Reaktionsprodukt von Calciumhydroxid mit zwei Carbonsäuren ist, von denen eine eine kurze Kohlenstoffketten mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen und die andere eine lange Kohlenstoffkette mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen aufweist, wobei das Verhältnis von kurzer zu langer Kette zwischen 1:2 und 1:5 liegt. Die Beispiele umfassen Mischungen, die sowohl ein Harnstoffverdickungsmittel als auch ein komplexes Calciumverdickungsmittel enthalten und somit ein komplexes Harnstoffverdickungsmittel in Übereinstimmung mit der Definition in der vorliegenden Erfindung aufweisen.
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Wachs
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Als Wachsverbindung wird ein öliges Montanwachs verwendet, das von der Clariant GmbH, Augsburg, Deutschland, unter der Marke ”Licowax OP” verkauft wird und das ein Estermontanwachs ist, das zum Teil verseift ist und einen Tropfpunkt von etwa 100°C (DIN 51 801/1 oder ASTM D 127) und eine Viskosität von etwa 300 mPa·s bei 120°C (DIN 53 018) hat (”Montanwachs” in den Beispielen).
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Korrosionshemmer
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Als ein Korrosionshemmer wird Dinatriumsebacat verwendet.
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Antioxidationsmittel
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Als ein Antioxidationsmittel (Antioxidant) wird ein Diphenylamin mit Butyl- und/oder Octylgruppen verwendet, zu beziehen von der Ciba Speciality Chemicals, Schweiz unter dem Handelsnamen ”L57” (Irganox L57).
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EP-Agenz
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Als ein EP-Agenz wird eine sulfurierte organische Verbindung (Di-t-Butyl-Polysulfid) verwendet, die unter dem Handelsnamen C9002 von der Infineum International Ltd., Oxfordshire, UK verkauft wird und die eine inaktive Schwefelmenge von etwa 45% (”EP-Agenz” in den Beispielen) bei Raumtemperatur (20°C oder 25°C) und eine aktive Schwefelmenge bei 100°C von etwa 5 Gew.-% und bei 140°C von etwa 15 Gew.-% hat, wobei sich der Gewichtsprozentsatz auf die Menge des EP-Agenz selbst bezieht.
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Als Erstes wurden die Vorteile der Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung durch Messen des Reibungskoeffizienten und der Schweißkraft untersucht. Es wurden sechs unterschiedliche Fettzusammensetzungen hergestellt, wie sie in der Tabelle 1 aufgelistet sind:
Die Beispiele A1–A6 sind nicht erfindungsgemäß. Tabelle 1
Fettzusammensetzung [Gew.-%] | Beispiel A1 | Beispiel A2 | Beispiel A3 | Beispiel A4 | Beispiel A5 | Beispiel A6 |
TNMoS | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
ZnDTP | 0,5 | 0,5 | 0,5 | - | 0,5 | 0,5 |
MoDTP | 0,5 | 0,5 | | 0,5 | - | 0,5 |
MoDTC | 0,5 | 0,5 | | 0,5 | 0,5 | - |
Komplexes Calciumverdickungsmittel | 3,0 | | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
Ölmischung | 87 | 90 | 88 | 85 | 85 | 85 |
Verdickungsmittel | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 |
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Die Ergebnisse sowohl aus den SRV-Messungen des Reibungskoeffizienten als auch aus den Schweißkraftmessungen der Beispiele A1 bis A6 können aus der 1 entnommen werden. Das Beispiel A2 weist keinerlei komplexe Calciumverdickungsmittel und/oder Calciumverdickungsmittel auf und weist somit kein komplexes Harnstoffkomplexverdickungsmittel auf, wohingegen die anderen Beispiele ein komplexes Harnstoffverdickungsmittel aufweisen. Darüber hinaus ist sowohl die Menge des Additivpakets als auch die Zusammensetzung desselben in den Beispielen A1 bis A6 geändert. Der Reibungskoeffizient des Beispiels A1 ist kleiner als 0,06, und er ist der kleinste Reibungskoeffizient, der in dieser Testreihe gemessen worden ist. Der Reibungskoeffizient des Beispiels A2 ist größer als 0,08, und er ist der größte Reibungskoeffizient, der gemessen worden ist. Darüber hinaus sind auch die Reibungskoeffizienten der Beispiele A4 und A5 geringfügig größer als die Reibungskoeffizienten der Beispiele A1, A3 und A6. Man kann aus den Reibungskoeffizientenmessungen herleiten, dass das Hinzufügen eines Additivpakets, das wenigstens ein ZnDTP, wenigstens ein MoDTP und wenigstens ein MoDTC enthält, die niedrigsten Werte für den Reibungskoeffizienten ergibt. Des Weiteren wird das Hinzufügen von sowohl wenigstens einem ZnDTP als auch von wenigstens einem MoDTP, vorzugsweise in Kombination miteinander (siehe Beispiel A6), bevorzugt.
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Aus den Messungen der Schweißkraft in der 1(b) kann man herleiten, dass die Schweißkraft sowohl des Beispiels A1 als auch des Beispiels A5 größer ist als die Schweißkraft, die für die anderen Beispiele gemessen worden ist. Als Folge hieraus zeigt die Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit dem Beispiel A1 die besten Werte nicht nur für den Reibungskoeffizienten, sondern auch in Bezug auf die Schweißkraft, und somit zeigt sie gute Fressschutzeigenschaften.
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In einer weiteren Reihe von Tests wurde sowohl die Menge des TNMoS als auch die Zusammensetzung des Additivpakets geändert. Es wurden drei Fettzusammensetzungen in Übereinstimmung mit der Tabelle 2 präpariert. Tabelle 2
Fettzusammensetzung [Gew.-%] | Beispiel B1 = A1 | Beispiel B2 | Beispiel B3 |
TNMoS | 0,5 | 1,0 | 0,1 |
ZnDTP | 0,5 | 1,0 | 0,1 |
MoDTP | 0,5 | 1,0 | 0,1 |
MoDTC | 0,5 | 1,0 | 0,1 |
Komplexes Calciumverdickungsmittel | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
Ölmischung | 87 | 85 | 88,6 |
Verdickungsmittel | 8 | 8 | 8 |
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In all den Beispielen B1 bis B3, die nicht erfindungsgemäß sind, blieb die Menge des Verdickungsmittels unverändert, wohingegen die Menge sowohl der TNMoS-Verbindung als auch der Komponenten des Additiv-Pakets jeweils zu 0,1 Gew.-%, 0,5 Gew.-% und 1,0 Gew.-% geändert wurden, die sich in jedem Fall auf die gesamte Menge der Fettzusammensetzung beziehen. Sowohl die Ergebnisse aus den SRV-Messungen mit Bezug auf den Reibungskoeffizienten als auch die Schweißkraft kann aus der 2 hergeleitet werden.
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Das Beispiel B1 (= A1) zeigt den niedrigsten Reibungskoeffizienten und die höchste Schweißkraft, und zeigt somit sehr gute Fressschutzeigenschaften, wenn es mit den Beispielen B2 und B3 verglichen wird. Darüber hinaus hat das Verringern der Menge sowohl der TNMoS-Verbindung als auch der Komponenten des Additivpakets auf Werte von etwa 0,1 Gew.-% eindeutig einen Anstieg des Reibungskoeffizienten und einen Abfall der Schweißkraft zur Folge. Als Folge hieraus sollten vorzugsweise sowohl etwa 0,25 Gew.-% der TNMoS-Verbindung als auch wenigstens einer aus den ZnDTPs, MoDTPs und MoDTCs in der Fettzusammensetzung vorhanden sein.
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In einer dritten Testreihe wird der Effekt des Hinzufügens eines komplexen Calciumverdickungsmittels, der zu vier Fettzusammensetzungen C1 bis C4, die nicht erfindungsgemäß sind, in Übereinstimmung mit der Tabelle 3 hinzugefügt wird, untersucht. Tabelle 3
Fettzusammensetzung [Gew.-%] | Beispiel C1 = A1 | Beispiel C2 = A2 | Beispiel C3 | Beispiel C4 |
TNMoS | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
ZnDTP | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
MoDTP | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
MoDTC | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Komplexes Calciumverdickungsmittel | 3,0 | | 1,5 | 1,5 |
Ölmischung | 87 | 90 | 88,5 | 75 |
Verdickungsmittel | 8 | 8 | 8 | 8 |
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Das Beispiel C2 ist identisch mit dem Beispiel A2. Man kann sowohl aus den SRV-Messungen des Reibungskoeffizienten als auch aus der Messung der Schweißkraft (siehe 3) herleiten, dass das Hinzufügen von 3 Gew.-% von komplexen Calciumverdickungsmittel die niedrigsten Reibungskoeffizientwerte und eine Schweißkraft größer als 3000 N zur Folge hat. Die Schweißkraft wird insbesondere durch das Hinzufügen von 15 Gew.-% des komplexen Calciumverdickungsmittel in Übereinstimmung mit dem Beispiel C4 erhöht, wohingegen auch der Reibungskoeffizient auf Werte von etwa 0,08 vergrößert wird. Diese dritte Testreihe deutet darauf hin, dass die Menge des komplexen Calciumverdickungsmittel, die in der Fettzusammensetzung verwendet wird, in einem Bereich von etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise bis etwa 15 Gew.-% liegen kann, so dass mit dem Verdickungsmittel ein komplexes Harnstoffverdickungsmittel gebildet wird.
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Erfindungsgemäße Fettzusammensetzungen sind die Fettzusammensetzungen, wie sie in der Tabelle 4 aufgelistet sind. Tabelle 4
Fettzusammensetzung [Gew.-%] | Beispiel D1 | Beispiel D2 |
TNMoS | 0,5 | 0,5 |
ZnDTP | 1,0 | 2,0 |
MoDTC | 2,5 | 2,5 |
Montanwachs | 1,0 | 1,0 |
Korrosionshemmer | 0,2 | 0,2 |
Antioxidationsmittel | 0,5 | 0,5 |
EP-Agenz | | 0,5 |
Ölmischung | 88,3 | 86,8 |
Verdickungsmittel | 6 | 6 |
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Wie aus der 4 hergeleitet werden kann, ist der Reibungskoeffizient des Beispiels D2 kleiner als 0,05 und damit sogar kleiner als der Reibungskoeffizient des Beispiels C1. Des Weiteren ist der Verschleiß des Beispiels D2 nicht erfassbar. Als Folge hieraus hat sowohl das Hinzufügen eines EP-Agenz als auch das Erhöhen der ZnDTP-Menge eine Fettzusammensetzung mit hochbevorzugten Eigenschaften zur Folge, wenn man D1 und D2 miteinander vergleicht.
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Alles in allem hat die Fettzusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung einen vorteilhaften und deutlichen Einfluss auf den Reibungskoeffizienten und den Verschleiß, was sowohl zu guten Fressschutzeigenschaften als auch zu einer guten NVH-Leistung in CVJs führt.