-
Die
Erfindung betrifft ein schmelzmetallurgisches Verfahren zur Herstellung
einer Schmelze mit zumindest einem Basismetall und zumindest einem
weiteren Legierungsbestandteil in einem Schmelzgefäß, wobei die
Schmelze mit einer Schlacke abgedeckt ist. Ferner betrifft die Erfindung
einen übergangsmetallhaltigen, insbesondere
nickel- und/oder kobalthaltigen, Zuschlagstoff zur Herstellung nickel-
und/oder kobalthaltiger Legierungen, wobei der Zuschlagstoff als
Feststoff vorliegt und in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbar ist.
-
Zur
Herstellung von mit bestimmten Legierungsbestandteilen angereicherten
Eisenlegierungen oder Stählen
sind zumeist Legierungsbestandteile der Schmelze zuzuführen, um
die Zusammensetzung der Schmelze einzustellen. Derartige Bestandteile
können
insbesondere Nickel, Kobalt aber auch Vanadium, Molybdän usw. sein.
Zur Einstellung der Schmelzzusammensetzung werden oftmals Ferrolegierungen
wie Ferronickel, Ferrokobalt usw. eingesetzt, aber auch oxidische
Komponenten wie NiO oder auch Nickelerze wie Laterite, die einen
entsprechenden Nickelgehalt aufweisen. Die Zugabe dieser Bestandteile
ist jedoch jeweils mit bestimmten Nachteilen verbunden.
-
So
ist die Bereitstellung von Ferrolegierungen zur Einstellung der
Gehalte der Legierungsbestandteile in der Schmelze relativ kostenaufwändig und
bedarf eines großen
Energieaufwandes. Die Verwendung oxidischer Mineralien zur Einstellung
der Schmelzzusammensetzung hat den Nachteil, dass oftmals ein hoher
Aufwand zu treiben ist, um unerwünschte
Verunreinigungen an unerwünschten
Spurenelementen wie Phosphor, Zinn, Arsen oder auch bei bestimmten
Stählen
Kobalt, Molybdän
usw. aus den Erzen zu entfernen. Auch durch Anreicherungsverfahren
wie Flotationsverfahren sind derartige Verunreinigungen nicht immer
in ausreichendem Umfang zu entfernen. Werden durch die Erze unerwünschte Bestandteile
wie Phosphor, Schwefel usw. in die Schmelze eingebracht, so ergibt
sich zudem ein hoher Aufwand zur Entfernung derselben aus der Schmelze,
beispielsweise durch geeignete Schlackenarbeit, Anwendung mehrerer
unterschiedlicher Schlacken und dergleichen. Ferner führt die
Einbringung von Erzen in Metallschmelzen zu anderen Problemen, insbesondere
hinsichtlich der Kinetik und des Ausmaßes der Bildung von Kristallisationskeimen,
da bei der Verwendung von Erzen sich die Partikel des Zuschlagstoffes
nicht immer ausreichend schnell und vollständig in der Schmelze auflösen und
so unerwünschte
Auswirkungen auf die Schmelzmetallurgie haben können. Des Weiteren bedingt
die Einbringung von oxidischen Erzen in die Schmelze einen negativen
Beitrag zur Energiebilanz, da das Aufschmelzen der Erze stark endotherm
ist. Dies kann zu erheblichen prozesstechnischen und metallurgischen
Problemen führen,
beispielsweise auch zu einer erhöhten
Verschlackung von Legierungsbestandteilen wie Chrom. Welche Elemente
verschlackt werden hängt
hierbei wesentlich auch von den thermischen Verhältnissen im Zeitpunkt der Verfahrensdurchführung ab.
-
Weiterhin
ist es bekannt, unmittelbar Oxide wie Nickeloxid zuzuführen, hierbei
stellen sich jedoch auch die oben genannten Probleme ein. Des weiteren
ist Nickeloxid toxisch und kanzerogen, so dass dessen Verwendung
zu vermeiden ist.
-
Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von mit Legierungsbestandteilen angereicherten Metallschmelzen,
die vorzugsweise mit einer Schlacke bedeckt sind und mit dieser im
Stoffaustausch stehen, bereitzustellen, welches einfach und kostengünstig durchführbar ist
und welches auf einfache Weise eine schmelzmetallurgische Steuerung
ermöglicht.
Ferner besteht die Aufgabe darin, einen Zuschlagstoff bereitzustellen,
der in einem derartigen Verfahren besonders vorteilhaft einsetzbar
und preiswert herstellbar ist.
-
Die
Erfindung wird durch die Bereitstellung eines Vergfahrens nach Anspruch
1 und eines Zuschlagstoffes nach Anspruch 15 gelöst.
-
Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden Zuschlagstoffe enthaltend den anzureichernden Legierungsbestandteil
und hohe Gehalte an schmelzmetallurgisch unbedenklichen flüchtigen
Bestandteilen wie insbesondere Wasser und/oder Carbonat eingesetzt,
die niedrige Schwefelgehalte, gegenüber der Verwendung von Erzen
geringe Gehalte an Schlackebildnern wie Calcium- und/oder Magnesiumoxid usw. sowie hohe Gehalte
an dem jeweiligen Legierungsbestandteil aufweisen. Das Wasser kann
insbesondere zumindest im Wesentlichen oder praktisch ausschließlich als
chemisch gebundenes Wasser in Form von Kristallwasser und/oder Hydroxid-Gruppen
vorliegen. Derartige Zuschlagstoffe können insbesondere durch die
Aufbereitung von Erzen gewonnen werden, beispielsweise durch Auslaugung
von Laterit-Erzen, wenn die zu legierenden Bestandteile Nickel und/oder
Kobalt sind. Gegebenenfalls können
diese Auslaugungen aufgearbeitet werden, um weitere unerwünschte Bestandteile
zu trennen, gegebenenfalls können
die gewünschten
Legierungsbestandteile auch unmittelbar aus diesen Auslaugungen
durch Ausfällung
abgetrennt werden. Die jeweiligen Niederschläge können dann separiert und getrocknet
werden, insbesondere um pneumatisch oder durch Schwerkraft förderbare
Zuschlagsstoffe zu erhalten. Gegebenenfalls können die derart gewonnenen
Zuschlagstoffe in einem separaten Schritt kalziniert bzw. vorkalziniert
werden, um den Gehalt der bei der Zufügung des Zuschlagstoffes zu
der Schmelze sich verflüchtigenden
Bestandteile wie chemisch gebundenes Wasser z. B. in Form von Kristallwasser
und/oder sich aus Hydroxid-Gruppen und/oder Carbonat zu verringern,
ohne dass dies immer notwendig ist. Der Gehalt an unerwünschten
Bestandteilen, die weder erwünschte
Legierungsbestandteile noch Bestandteile sind, die sich bei der
Zuführung
des Zuschlagstoffes zu der Metallschmelze verflüchtigen, noch Schlackebildner
sind, kann ≤ 15–20 Gew.-%, ≤ 5–10 Gew.-%
oder auch ≤ 2–3 Gew.-%
bezogen auf den eingesetzten Zuschlagstoff betragen.
-
Überraschenderweise
hat es sich herausgestellt, dass derartige Zuschlagstoffe mit sehr
hohem Gehalt an sich bei der Zuführung
des Zuschlagstoffes in die Schmelze verflüchtigenden Bestandteilen in
derartigen Verfahren verwendbar sind und Vorteile bieten, wie die
Herstellung relativ reiner Schmelzen, schmelzmetallurgische Vorteile
wie geringe Verschlackung anderer Legierungsbestandteile, geringe
Herstellungskosten der jeweilige Schmelze und der aus diesen hergestellten
Materialien. Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass derartige Verfahren trotz der mit der Kalzinierung
der zugeführten
Zuschlagstoffe auftretenden Effekte wie Erzeugung großer Mengen
Wasserdampf oder anderer flüchtiger
Gase wie CO2, beherrschbar sind. Dies gilt
insbesondere dann, wenn der Zuschlagstoff von dem oberen Bereich
des Schmelzgefäßes her,
d. h. schlackenseitig, zugeführt
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere anwendbar, wenn das Basismetall der Schmelze, d.
h. der Hauptlegierungsbestandteil derselben, Eisen ist oder die
Schmelze allgemein ≥ 10–20 Gew.-%
Eisen enthält
oder eisenhaltig ist, aber auch bei anderen Basismetallen, die allgemein Übergangsmetalle
sein können.
Das Verfahren ist insbesondere zur Herstellung von Stählen geeignet,
einschließlich
niedrig-, mittel- und hochlegierter Stähle. Die Stähle weisen vorzugsweise einen
hohen Kohlenstoffgehalt auf, beispielsweise ≥ 1,5 Gew.-%, ≥ 1,75–2 Gew.-% oder ≥ 2,25–2,5 Gew.-%
oder ≥ 2,75–3 Gew.-%
Kohlenstoff bezogen auf den Kohlenstoffgehalt der Schmelze, in welche
der Zuschlagstoff eingebracht wird oder bezogen auf das Endprodukt
des jeweiligen Stahlherstellungverfaherns wie es in dem jeweiligen
Schmelzegefäß hergestellt wird.
Der Nickelgehalt der resultierenden Schmelze nach Beendigung der
Zugabe eines Ni-haltigen
Zuschlagstoffes kann ≥ 1,5–1,75 Gew.-%, ≥ 2–2,75 Gew.-%
oder ≥ 3–4 Gew.-%
betragen, z. B. ca. 5 Gew.-% oder größer. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist ferner bevorzugt bei der Herstellung von Cr-Fe- oder Cr-Fe-Ni-Vorlegierungen
einsetzbar, die einen Cr-Gehalt von ≥ 30–35 Gew.-%, ≥ 40–45 Gew.-%
oder ≥ 45–50 Gew.-% Chrom
aufweisen können,
wobei der Kohlenstoffgehalt der Schmelze in dem Verfahrensschritt
der Zugabe des erfindungsgemäßen Zuschlagstoffes
oder des Endproduktes 2–3
Gew.-%, ≥ 3,5–4 Gew.-%
oder ≥ 4,5–5 Gew.-%
betragen kann und wobei die Schmelze vorzugsweise in einem Konverterprozeß hergestellt
wird. Der Kohlenstoffgehalt beträgt
zumeist ≤ 8–10 Gew.-%.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren
findet zumeist eine Entkohlung der Schmelze statt. Die erfindungsgemäße Zugabe
des Zuschlagstoffes erfolgt daher zumeist während eines mittels einer Blaslanze
durchgeführten
Entkohlungsprozesses oder während
eines Frischprozeßes
bzw. unmittelbar diesem vorangehend oder nachfolgend.
-
Allgemein
erfolgt die erfindungsgemäße Zugabe
des Zuschlagstoffes vorzugsweise während einer Hauptentkohlungsphase
des jeweiligen Verfahrens der Stahlherstellung oder Herstellung
der jeweiligen Legierung. Der erfindungsgemäß eingesetzte Zuschlagstoff
wird somit vorzugsweise noch zu entkohlenden Schmelzen zugeführt, wobei
während
der Zuführung
des Zuschlagstoffes eine Teilentkohlung stattfinden kann.
-
Vorzugsweise
wird der zulegierende Zuschlagstoff in den jeweiligen Oberraum des
Schmelzegefäßes oder
Konverters eingeführt,
d. h. von oberhalb der die Schmelze bedeckenden Schlacke, wobei
der Zuschlagstoffauslass der Zuführeinrichtung
vorzugsweise von der Schlacke beabstandet ist, so dass der Zuschlagstoff einen
Weg durch die Atmosphäre
zur Schlacke bzw. zur Schmelze hin zu nehmen hat.
-
Vorteilhafterweise
wird der als Feststoff vorliegende Zuschlagstoff mittels eines Gasstromes
unter Erzeugung eines schlackefreien Brennfleckes der Metallschmelze
direkt in dieser zugeführt.
Dies gilt insbesondere bei der Verwendung Ni- und/oder Co-haltiger
Zuschlagstoffe, aber ggf. auch im Falle anderer Übergangsmetalle, insbesondere
von V, Mo. Der Brennfleck der Metallschmelze (Schmelzbadoberfläche) entsteht
somit dadurch, dass die Schlacke von dem Gasstrom an der Auftrittstelle
vollständig
verdrängt
wird, so dass der Zuschlagstoff – unter Berücksichtigung dessen Kalzinierung
bei der Zuführung
aus der Zuführeinrichtung
zur Schmelze – unmittelbar
mit der Metallschmelze in Kontakt kommen kann, ohne durch die Schlacke
durchtreten zu müssen.
Es hat sich hierbei im Hinblick auf die schmelzmetallurgische Umwandlung
des Zuschlagstoffes und der Legierung insgesamt als vorteilhaft
herausgestellt, wenn der Brennfleck eine möglichst hohe Temperatur hat,
beispielsweise von ≥ 1.750° bis 1.800°C, vorzugsweise ≥ 2.000° bis 2.200°C oder ≥ 2.400° bis 2.500°C, besonders
bevorzugt Temperaturen von ≥ 2.600°C. Durch
die sehr hohen Brennflecktemperaturen (d. h. Temperaturen der Schmelze
im Brennfleck) erfolgt eine äußerst schnelle
Aufnahme der Legierungsbestandteile aus dem Zuschlagstoff in die
Schmelze.
-
Die
Kalzinierung des Zuschlagstoffes kann derart gesteuert werden, insbesondere
durch die Fördergeschwindigkeit
des Zuschlagstoffes in Richtung auf die Schmelze, dass diese erst
unmittelbar bei oder nach Austritt aus der zumeist als Lanze ausgebildeten
Zuführeinrichtung
erfolgt. Die Kalzinierung kann hierbei teilweise oder überwiegend
während
des Transportes von der Lanze zur Schmelzoberfläche erfolgen, aber auch zu
einem signifikanten oder überwiegenden
Anteil unmittelbar im Brennfleck (d. h. der durch die Eindüsung freigelegten
Schmelzeoberfläche)
oder in der Aufprallzone des zugeführten Zuschlagstoffes auf dem
Schmelzbad, in welcher die Schmelze eine Senke ausbildet, statt.
Die endothermen Kalzinierungsvorgänge des Zuschlagstoffes finden
somit vor dem Eintritt desselben in die Schmelze oder unmittelbar
in dem Brennfleck bzw. der Aufprallzone statt, so dass eine überaus feine
Zerteilung der Zuschlagstoffe bei der Kalzinierung und vor deren
Aufnahnme durch die Schmelze stattfindet. Die Kalzinierungsgase
dringen somit auch nur in geringem Ausmaß oder praktisch nicht in die
Metallschmelze ein und eine Kalzinierung des Zuschlagstoffes in
der Düsenzone,
d. h. vor Austritt aus einer Lanzendüse oder dergleichen wird vermieden.
Hierdurch ist insgesamt auch der Energiehaushalt des Herstellungsprozesses
besser steuerbar, was besondere Vorteile in der Prozessführung mit
sich bringt, insbesondere auch hinsichtlich der Vermeidung der Verschlackung
bestimmter Legierungsbestandteile wie z. B. Chrom und der Metallurgie
der Schmelze im Hinblick auf die durch die Kalzinierung des Zuschlagstoffes
eingebrachten Kristallisationskeime. Dies gilt beispielsweise auch
gegenüber
einem etwaigen Eindüsen
der genannten Zuschlagstoffe durch Unterbaddüsen, die unterhalb der Schlacke
in die Schmelze eindringen.
-
Der
die Legierungselemente enthaltene Zuschlagstoff wird vorzugsweise
in einem Feststoffstrom der Schmelze zugeführt, der von einem Gasstrom
ummantelt ist. Hierdurch kann auf wirksame Weise ein Brennfleck
in der Schmelze erzeugt und eine Wechselwirkung oder chemische Reaktion
des Zuschlagstoffes mit der Schlacke vermieden werden. Zugleich
kann hierdurch der Feststoffstrom fokussiert bzw. in seinem Durchmesser
eingestellt werden. Ferner kann durch den Gasmantel die Eindringtiefe
des Zuschlagstoffes in die Metallschmelze bzw. der Ort der Kalzinierung
unabhängig
von der Feststoffzufuhr gesteuert werden und/oder ein Entweichen
von Stäuben
wie beispielsweise Nickeloxidstäuben
aus dem Feststoffstrom vermieden werden. Ferner wird ein Entweichen
der bei der Kalzinierung entstehenden flüchtigen Bestandteile wie H2O, CO2 und dergleichen
vermieden, was bei bestimmten Prozessführungen erwünscht ist. Die Ummantelung
des Feststoffstroms durch den Gas- bzw. Fördergasstrom erfolgt somit
vorzugsweise von der Zuführeinrichtung,
insbesondere einer Gaslanze, bis in den Brennfleck hinein. Vorzugsweise
ist die Fördereinrichtung
bzw. die Lanze gekühlt,
insbesondere wassergekühlt.
Das ummantelnde Gas kann unter Umständen zugleich das Fördergas für den Feststoffstrom
sein. Vorzugsweise ist das Fördergas
in Bezug auf den Zuschlagstoff inert, zumindest bis zum Austritt
desselben aus der Zuführeinrichtung
wie z. B. einer Lanze, oder insgesamt unter den Verfahrensbedingungen
inert. Das Fördergas
kann unter Umständen
Luft sein, vorzugsweise mit Stickstoff oder anderen Inertgasen angereicherte
Luft oder unmittelbar Stickstoff oder ein anderes Inertgas wie Argon.
Vorzugsweise weist das Fördergas
nicht einen gegenüber
Luft erhöhten
Sauerstoffgehalt auf.
-
Die
Lanze kann in bekannter Weise ein zentrales Rohr zur Zuführung von
Feststoffen aufweisen und radial außenseitig ein weiteres koaxial
angeordnetes Rohr mit größerem Durchmesser
oder aber eine vorzugsweise im Wesentlichen kreisförmige Anordnung
von zumeist mehreren Austrittsdüsen
für das
Ummantelungsgas. Die Austrittsdüsen
des Feststoffstromes und/oder des Ummantelungsgases können insbesondere
als Laval-Düsen
ausgebildet sein. Das etwaig eingesetzte Fördergas tritt mit den Feststoffen
zusammen aus dem Zentralrohr aus. Die Lanze kann einen wassergekühlten Mantel
aufweisen.
-
Die
Vorrichtung zum Zuführen
bzw. Einblasen der erfindungsgemäß Zuschlagstoffe
kann in Art eines geschlossenen Systems ausgeführt sein, so dass jeglicher
menschlicher Kontakt mit dem Material vermieden werden kann. Dies
ist insbesondere im Falle von nickelhaltigen Zuschlagstoffen von
Bedeutung. So kann in einem pneumatischen System ein Silo von einem
Transportmittel unter Zuhilfenahme von Druckluft beladen und die
Stäube
weiter durch Druckkessel der Zuführeinrichtung
bzw. der Lanze zugeführt
werden. Die aus der Lanze austretenden Zuschlagstoffe werden durch
einen Gasstrom ummantelt, um auch hier Verluste an Zuschlagstoffen
zu minimieren.
-
Dadurch,
dass die Kalzinierung der Zuschlagstoffe derart gesteuert wird,
dass diese bei oder nach Austritt aus der Zuführungseinrichtung bzw. Lanze
erfolgen (vorzugsweise nicht jedoch vorher), kann zudem die bestehende
Abwärme
von aufsteigenden Abgasen und Strahlungswärme vom Bad sowie von den umgebenden
Wänden
des Schmelzgefäßes bzw.
Konverters zur Kalzinierung der Zuschlagstoffe genutzt werden.
-
Wahlweise
kann bei bestimmten metallurgischen Herstellungsverfahren der sich
durch die Kalzinierung ergebene endotherme Effekt auch bewusst ausgenutzt
werden, um die Badtemperatur zu erniedrigen. Hierzu kann beispielsweise
das Sauerstoff enthaltende Ummantelungsgas und/oder das Fördergas
teilweise oder vollständig
durch Inertgase ersetzt werden. Die durch die Reaktion der sauerstoffhaltigen
Gase mit dem Kohlenstoff der Schmelze stattfindende stark exotherme
Entkohlungsreaktion wird dann teilweise oder vollständig unterbleiben.
Es versteht sich, dass die Gaszuführung auch derart ausgeführt werden
kann, dass hierdurch eine Steuerung der Temperatur der Schmelze
in einem vorgegebenen Verfahren erfolgt, in dem der Sauerstoffgehalt
des Ummantelungsgases und/oder des Fördergases in Abhängigkeit
von Verfahrensparametern des Herstellungsverfahrens wie z. B. der
Brennflecktemperatur und/oder der Temperatur der Schmelze an anderem
Ort variiert wird. Nach Bedarf kann dann der Sauerstoffgehalt des
Förder-
und/oder Ummantelungsgases erhöht
und der Anteile an Inertgasen verringert werden und umgekehrt. Der
erfindungsgemäß einzusetzende
Zuschlagstoff kann somit allgemein während der Frischphase des metallurgischen
Prozesses, insbesondere der Hauptfrischphase, der Schmelze zugeführt werden.
-
Der
Ummantelungsgasstrom kann ≥ 25
Gew.-% oder ≥ 50
Gew.-% oder ≥ 75
Gew.-% Sauerstoff enthalten, bei bestimmten Verfahrensvarianten
dauernd oder zeitweilig auch ≥ 80, ≥ 90 oder ≥ 95 Gew.-% oder auch ≥ 98 Gew.-%
Sauerstoff enthalten oder praktisch reiner Sauerstoff sein. Der
Sauerstoffgehalt des Ummantelungsgasstromes kann ≤ 95 bis 98
Gew.-% gegebenenfalls ≤ 80
bis 90 Gew.-% oder auch ≤ 60
bis 70 Gew.-% sein, gegebenenfalls auch ≤ 50 oder ≤ 25 Gew.-% Der Sauerstoffgehalt
des Ummantelungsgases und auch des Fördergases kann durch Verwendung
von Inertgasen eingestellt werden, beispielsweise auf ≤ 10 bis 20
oder ≤ 5
Gew.-% des Gases oder es können
praktisch reine Inertgase verwendet werden. Das zu verwendende Inertgas
hängt von
den jeweiligen Prozessbedingungen ab, es kann beispielsweise Stickstoff,
vorzugsweise Argon sein. Da aufgrund der stark endothermen Kalzinierungsreaktion
der eingesetzten Zuschlagstoffe mit hohen Anteilen flüchtiger
Kalzinierungskomponenten sich ebenfalls die Badtemperatur verringert
und die flüchtigen
Kalzinierungsprodukte wie z. B. Wasserdampf und/oder CO2 oder
Reaktionsprodukte derselben wie Sauerstoff, Wasserstoff und CO eine
Partialdruckerniedrigung des Sauerstoffs und/oder der Reaktionsprodukte
im Brennfleck bewirken, kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gegebenenfalls auf die Beimischung von Inertgasen auch verzichtet
werden, um die Bad- und/oder Brennflecktemperatur zu steuern.
-
Vorzugsweise
weist das Fördergas
und/oder das Ummantelungsgas eine Zusammensetzung auf, so dass dieses
auch in Bezug auf die Kalzinierung des Zwischenstoffes inert ist,
d. h. keine oder nur eine untergeordnete Reaktion des Förder- und/oder
Ummantelungsgases mit dem Zwischenstoff und/oder dessen Kalzinierungsprodukten
erfolgt bzw. keine oder praktisch keine Reaktionswärme freigesetzt
wird. Dies sollte für den
Zeitraum vor Austritt des Zuschlagstoffes aus der Zuführeinrichtung
wie z. B. einer Lanze gelten, vorzugsweise allgemein.
-
Zusammen
mit dem mindestens einen Zuschlagstoff, der mindestens einen weiteren
Legierungsbestandteil enthält,
können
bei Bedarf weitere Feststoffe der Schmelze zugeführt werden, beispielsweise
weitere Legierungsbestandteile, die auch solche herkömmlicher
Art wie Ferrolegierungen sein können,
und/oder Schlacke bildende Stoffe wie Calcium- und/oder Magnesiumverbindungen
(z. B. CaO, MgO, Dolomit usw.), Silikate oder Quarz, ohne hierauf
beschränkt
zu sein. Der Gehalt dieser weiteren Feststoffe in dem Zuschlagstoffstrom
kann ≤ 50
Gew.-% vorzugsweise ≤ 20–25 Gew.-%
oder ≤ 10–20 Gew.-%
betragen, insbesondere auch ≤ 5–9 Gew.-%
oder ≤ 2–4 Gew.-%
Gegebenenfalls kann der Zuschlagstoffstrom frei von derartigen weiteren
Feststoffen sein.
-
Der
der Schmelze zugeführte
Zuschlagstrom kann weitere Feststoffe oder Bestandteile enthalten,
wie beispielsweise Kohlenstoffe, Kohlenwasserstoffe in fester, flüssiger oder
gasförmiger
Form oder andere Reduktionsmittel wie beispielsweise Ferrosilicium,
Aluminium, Ferroaluminium usw. Vorzugsweise enthält der zulegierende Zuschlagstoff
jedoch ≤ 10
Gew.-% oder ≤ 5
Gew.-% derartige Feststoffe oder Reduktionsmittel, bevorzugt ≤ 2 bis 3 Gew.-%
oder ≤ 1
Gew.-%. Der Zuschlagstoffstrom, gegebenenfalls einschließlich von
in diesem enthaltenen gasförmigen
Komponenten, und/oder der Ummantelungsgasstrom können auch frei von (teilchenförmigem)
Kohlenstoff, Kohlenwasserstoffen und/oder anderen Reduktionsmitteln
sein. Die zur Zuführung der
Zuschlagstoffe eingesetzte Lanze wirkt somit nicht oder nur in untergeordnetem
Umfang in Art eines Brenners, wobei etwaige Reaktionen außerhalb
der Lanze stattfinden sollen.
-
Der
eingesetzte Zuschlagstoff, der einen hohen Gehalt an chemisch gebundenem
Wasser aufweisen kann, kann zur pneumatischen Förderung und/oder Schwerkraftförderung
geeignet aufbereitet sein. Der Gehalt an freiem, lediglich physikalisch
gebundenem Wasser (Restfeuchte) kann hierbei ≤ 5 Gew.-% vorzugsweise ≤ 2–3 Gew.-%
oder ≤ 1
Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Zuschlagstoffes betragen.
Gegebenenfalls können
jedoch auch andere Arten der Förderung
bzw. Zuführung
in die Schmelze gewählt
werden.
-
Der
Zuschlagstoff kann zu ≥ 60–70 Gew.-%, ≥ 75–80 Gew.-%
oder ≥ 85–90 Gew.-%
oder auch ≥ 95 Gew.-%
aus den Bestandteilen (1) bestimmungsgemäß erwünschte Legierungsbestandteile,
(2) flüchtig
Bestandteile ohne negative schmelzmetallurgische Eigenschaften und
(3) Schlackebildern bestehen.
-
Der
eingesetzte, als Feststoff vorliegende Zuschlagstoff kann, in einer
mittleren oder maximalen Korngröße von ≤ 10 mm, ≤ 3–5 mm oder
dergleichen vorliegen, gegebenenfalls auch in feiner zerteilter
Form wie als Pulver, z. B. mit Korngrößen von ≤ 0,5–1 mm, oder in Form von Stäuben. Eventuell
kann der Zuschlagstoff auch in kompaktierter oder agglomerierter
Form, z. B. in brikettierter, pelletierter oder granulierter Form,
vorliegen, wobei die Briketts, Pellets usw. aufgrund der Kalzinierungsreaktion
und Verdampfung von Wasser und/oder CO2 bei Zuführung zum Brennfleck zerbersten
und sich eigenständig
fein zerteilen können.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann insbesondere ein AOD-Verfahren sein. Das Schmelzegefäß kann jeweils
ein Argon-Sauerstoff-Entkohler (AOD), Creusot-Loire-Uddeholm (CLU)-Konverter,
ein Vakuum-Sauerstoff (VOD)-Konverter oder ein Cr-Konverter sein.
Gegebenenfalls kann das Schmelzegefäß ein BOP oder Q-BOP-Konverter sein. Gegebenenfalls,
wenn auch weniger bevorzugt, kann das Verfahren ein Elektro-Stahl-Verfahren
sein, beispielsweise ein Elektrolicht Bogenofen-Verfahren.
-
Die
zur Einstellung der Zusammensetzung des Schmelzbades einzubringenden
Legierungsbestandteile können
zu ≥ 5–10 Gew.-%
oder ≥ 20–25 Gew.-%, ≥ 30–35 Gew.-%
oder ≥ 40–50 Gew.-%
durch die erfindungsgemäßen Zuschlagstoffe,
die hohe Anteile an chemisch gebundenem Wasser oder kalzinierenden
Bestandteilen aufweisen können,
zugeführt
werden. Gegebenenfalls können
auch ≥ 75
Gew.-% oder ca.
100 Gew.-% der Legierungsbestandteile durch die erfindungsgemäß eingesetzten
Zuschlagstoffe zugeführt
werden.
-
Je
nach Größe des Schmelzegefäßes bzw.
Konverters kann der Zusatzstoffstrom ≥ 100 kg/min betragen, vorzugsweise
200–500
kg/min oder auch mehr, jeweils bezogen auf eine Schmelze von 100
bis 120 Tonnen Metallgewicht (d. h. ohne Schlackengewicht), wobei
für größere Schmelzemengen
entsprechendes gilt.
-
Die
erfindungsgemäße Zuführung von
hoch wasserhaltigen Zuschlagstoffen hat sich insbesondere in Bezug
auf nickel- und/oder
kobalthaltige Zuschlagstoffe bewährt,
ohne auf diese beschränkt
zu sein. Die weiteren Ausführungen
beziehen sich somit auf Ni-haltige Zuschlagstoffe, es versteht sich,
dass sofern nichts anderes gesagt ist, entsprechendes für Co-haltige
oder andere Zuschlagstoffe enthaltend andere Hauptlegierungsbestandteile
gelten kann, beispielsweise Mn, Mo oder Cr.
-
Der
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
einzusetzende Zuschlagstoff kann somit durch Lösen oder Auslaugung der relevanten
Legierungsbestandteile, insbesondere Übergangsmetalle, aus einem
Erz, einem in geeigneter Weise aufbereiteten Erz oder allgemein
einem die Legierungsbestandteile enthaltenden Produkt, welches beispielsweise
auch ein Abfallstoff sein kann, gewonnen werden. Nach Überführung des
jeweiligen Legierungsbestandteils, dessen Gehalt in der Metallschmelze
zu erhöhen
ist, in den gelösten
Zustand kann dieser durch geeignete Mittel ausgefällt werden,
beispielsweise durch basische Mittel wie MgO, CaO, Dolomit usw.,
die gegebenenfalls als Aufschlämmung
eingesetzt werden können,
Ammoniak oder Ammoniumsalze und/oder Carbonate oder dergleichen.
Die Ausfällung
kann je nach Anwendungsfall bei erhöhten Temperaturen oder Raumtemperatur
erfolgen, in Ausnahmefällen
auch unter Kühlung.
Der entstehende Niederschlag kann somit im Wesentlichen ein wasserhaltiges
Hydroxid, Carbonat oder ein gemischtes Hydroxid/Carbonat sein. Allgemein
erfolgt die Ausfällung
des den Legierungsbestandteil bildenden Übergangsmetalls ohne Verwendung
von S-haltigen Fällungsmitteln
bzw. ohne Mittel, die zu einem S-Eintrag in den zu gewinnenden Niederschlag
führen.
Allgemein wird der Legierungsbestandteil somit in einer Form ausgefällt, so
dass der resultierende Zuschlagstoff überwiegend oder praktisch ausschließlich aus
Bestandteilen besteht, die bei der Kalzinierung des Zuschlagstoffes
bei dessen Überführung in
den oberen Schmelzgefäßraum abgesehen
von dem Legierungsbestandteil überwiegend
oder praktisch ausschließlich
flüchtige
Komponenten wie H2O, CO2 usw., die
im Gegensatz zu S-haltigen Gasen wie SO2 schmelzmetallurgisch
unbedenklich sind, und/oder Schlacke bildende Komponenten freisetzen.
Gegebenenfalls kann die den Legierungsbestandteil enthaltende Lösung nach
Auflösung
bzw. Auslaugung des Erzes oder eines anderen geeigneten Stoffes
aufbereitet werden, um bestimmte Bestandteile wie Verunreinigungen
zu beseitigen. Es versteht sich, dass gegebenenfalls die Anreicherung
des Übergangsmetalls
aus der jeweiligen Quelle auf andere Weise erfolgen kann, z. B.
durch Extraktionsverfahren, auch wenn diese weniger bevorzugt sind.
-
Der
Zuschlagstoff kann anschließend
derart aufbereitet werden, dass er pneumatisch oder durch Schwerkraft
förderbar
ist, hierzu kann der Zuschlagstoff eine Restfeuchte an physikalisch
gebundenem Wasser von ≤ 5
Gew.-%, vorzugsweise ≤ 1
bis 3 Gew.-% aufweisen. Es versteht sich, dass die einzustellende
Restfeuchte von den jeweiligen Prozessbedingungen abhängt.
-
Der
einsatzbereite Zuschlagstoff kann einen Gehalt von ≥ 10–15 Gew.-%, ≥ 15–20 Gew.-%
oder auch ≥ 25–30 Gew.-%
an bei der Kalzinierung flüchtigen,
metallurgisch unbedenklichen Bestandteilen wie H2O und/oder
CO2 enthalten, beispielsweise auch ≥ 30–35 Gew.-%
oder ≥ 35–40 Gew.-%.
Der Gehalt an diesen Bestandteilen ist vorzugsweise ≤ 65–70 Gew.-%,
z. B. ≤ 60–65 Gew.-%, ≤ 55–60 Gew.-%
oder ≤ 55–60 Gew.-%.
Das chemisch gebundene Wasser kann hierbei insbesondere in Form
von Kristallwasser und/oder Hydroxidgruppen vorliegen. Gegebenenfalls
kann der Zuschlagstoff vorkalziniert werden, um auch z. B. bereits einen
Teil des chemisch gebundenen Kristallwassers zu entfernen, ein derartiger
Schritt ist jedoch nicht zwingend notwendig. Das hier Gesagte kann
jeweils allgemein im Rahmen der vorliegenden Erfindung gelten.
-
Besonders
bevorzugt ist wesentlicher metallischer Bestandteil oder Hauptbestandteil
des Zuschlagstoffes, dessen Gehalt in der Metallschmelze zu erhöhen ist,
zumindest ein oder mehrere Übergangsmetalle. Das Übergangsmetall
mit höchstem
Gehalt oder die Übergangsmetalle
können
jeweils einzeln oder in Summe ≥ 25–30 Gew.-%
oder 40–50
Gew.-% vorzugsweise ≥ 60–70 Gew.-%
bezogen auf den Gesamtmetallgehalt des Zuschlagstoffes vorliegen,
wobei hier sämtliche
Metalle, einschließlich
Fe und Schlacke bildende Metalle wie Ca, Mg usw. umfasst sind. Das
oder die Übergangsmetalle
sind vorzugsweise solche, die unter den vorliegenden Verfahrensbedingungen
in Kontakt mit der Schmelze oder nach Einbringung in die Schmelze
reduzierbare Oxide darstellen, so dass das mindestens eine Übergangsmetall
durch schmelzmetallurgische Reaktion mit der Schmelze in metallischer
Form in die Schmelz übergeht.
Die Schmelze wirkt somit auf das Übergangsmetalloxid, welches
durch Kalzinierung des Zuschlagstoffes entsteht, oder ggf. auf den
Zuschlagstoff selber reduzierend. Vorzugsweise weist das in oxidischer
und/oder metallischer Form vorliegende Übergangsmetall zudem einen
nicht zu hohen oder praktisch vernachlässigbaren Dampfdruck auf, so
dass Verluste durch verdampfendes Metall und/oder Metalloxid vermieden
oder gering gehalten werden. Dies schließt Verluste aufgrund eines
Materialaustrages des Metalloxides oder auch des Zuschlagstoffes
selber durch die entweichenden Kalzinierungsgase mit ein. Wesentlicher
Bestandteil oder Hauptbestandteil des Zuschlagstoffes kann zumindest
ein Übergangsmetall
sein wie beispielsweise Ni, Co, V, Mo, Mn, Cr, Ti, Zr, W, Nb, Ta
oder eine Kombination derselben, vorzugsweise ist das Übergangsmetall
Ni, Co, Mo oder V, insbesondere Ni oder Mo. Gegebenenfalls können Ni
und Co in Kombination vorliegen, wobei Ni oder Co der Hauptbestandteil
sein kann.
-
Zur
Herstellung Nickel- und/oder Cobalt-haltiger Zuschlagstoffe ist
es besonders vorteilhaft, Auslaugungen von Lateriterzen oder lateritähnlichen
Erzen einzusetzen, z. B. Saprolith. Bevorzugt ist jedoch das am stärksten verwitterte
Produkt Laterit.
-
Bei
lateritischen Nickelerzen können
zwei Arten unterschieden werden, ein sehr eisenreichen Ni-Limonit-Erz
mit ca. 1 bis 2 Gew.-% Nickel, gebunden an Goethit, oder Nickel-Silikat-Erze
mit oftmals mehr als 2 Gew.-% Nickel, das in Silikaten insbesondere
an Serpentin gebunden ist. Es versteht sich, dass für andere Übergangsmetalle
andere geeignete Quellen, insbesondere auch Erze, einzusetzen sind.
-
Zur
Auslaugung von Ni/Co können
insbesondere Säuren
eingesetzt werden, beispielsweise Schwefelsäure. Die Auslaugung erfolgt
vorzugsweise durch Haldenlaugung (heap leaching). Die Auslaugung
kann allgemein bei Atmosphärendruck
oder bei erhöhtem
Druck erfolgen, beispielsweise durch Hochdrucksäurelaugung (high pressure acid
leaching). Gegebenenfalls können
auch andere Verfahren wie biologische Auslaugungsverfahren, Ammoniak/Ammonium-Auslaugung
und dergleichen eingesetzt werden. Dies kann allgemein auch für andere Übergangsmetalle
gelten, die aus Erzen oder anderen Quellen gewonnen werden. Vorzugsweise
erfolgt die Auslaugung ohne Verwendung von Sulfiden und/oder Chloriden,
was auch für
die anderen Verfahrensschritte zur Herstellung des Zuschlagstoffes
gelten kann.
-
Aus
der entstehenden Lösung
bzw. Lauge kann zuvor durch geeignete Verfahren Kobalt abgetrennt werden,
beispielsweise mittels geeigneter Komplexbildner wie Phosphonsäuren usw.
Dies gilt allgemein auch für
die Abtrennung anderer unerwünschter
Komponenten wie unerwünschter
Legierungsbestandteile, sowohl für
die Herstellung von Ni-haltigen oder auch anderen übergangsmetallhaltigen
Zuschlagstoffen. Gegebenenfalls können anschließend auch
Nickel und Kobalt gemeinsam ausgefällt werden, um sogenannte gemischte Niederschläge (MHP)
zu ergeben. Dies gilt für
andere gemischte Übergangsmetallniederschläge entsprechend.
-
Der
nickelhaltige Zuschlagstoff kann einen Nickelgehalt von ≥ 5–10 Gew.-%
aufweisen, beispielsweise ≥ 15
bis 17 Gew.-% oder ≥ 20
bis 23 Gew.-%, gegebenenfalls auch ≥ 25 bis 27 Gew.-%, ein schließlich des Gehaltes
an Restfeuchte oder jeweils bezogen auf einen Stoff mit einer Restfeuchte
von ca. 0 Gew.-%. Der Nickelgehalt liegt typischerweise bei ≤ 50–55 Gew.-%
oder auch ≤ 40–45 Gew.-%,
kann ggf. aber auch bis ca. 60–65
Gew.-% oder höher
betragen. Die Angaben beziehen sich auf den in dem schmelzmetallurgischen
Verfahren einzusetzenden Zuschlagstoff. Entsprechendes kann auch
für Co-haltige
Zuschlagstoffe oder andere Zuschlagstoffe mit Übergangsmetallen der ersten Übergangsmetallperiode
wie V usw. gelten, einschließlich gemischter
Zuschlagstoffe mit zwei oder mehr Legierungsbestandteilen wie Ni/Co-Zuschlagstoffen,
wobei für Übergangsmetalle
höherer
Perioden wie z. B. Mo entsprechendes unter Berücksichtigung des Verhältnisses der
Atomgewichte des Übergangsmetalls
der höheren
Periode zu dem der ersten Periode wie z. B. Ni gilt.
-
Die
folgenden Angaben beziehen sich insbesondere auf einen Ni/Co-haltigen
Zuschlagstoff, der insbesondere durch Lateritauslaugung erzeugt
wird, sie können
jedoch auch allgemein im Rahmen der Erfindung gelten.
-
Der
Zuschlagstoff kann chemisch gebundenes Wasser in Form von Kristallwasser
und/oder Hydroxidgruppen mit einem Anteil von 5–10 oder bis 11 Gew.-% oder ≥ 15 bis 21
Gew.-%, gegebenenfalls auch ≥ 25 bis
30 Gew.-% oder ≥ 35–40 Gew.-%
enthalten, was auch allgemein für
im Rahmen der Erfindung einsetzbare Zuschlagstoffe gelten kann.
Vorzugsweise enthält
der Zuschlagstoff nicht mehr als 50–55 Gew.-% oder 60–65 Gew.-%
Wasser (einschließlich
in gebundener Form). Liegt der Zuschlagstoff als Carbonat oder gemischtes Hydroxid/Carbonat
vor, so gelten die Gehalte entsprechend für den Gehalt an CO2 und/oder
chemisch gebundenes Wasser.
-
Der
Schwefelgehalt des Zuschlagstoffes ist vorzugsweise ≤ 5–10 Gew.-%,
insbesondere ≤ 4
Gew.-% oder ≤ 2–3 Gew.-%.
Vorzugsweise ist der Schwefelgehalt ≤ 0,5–1 Gew.-% oder ≤ 0,2–0,3 Gew.-%.
Entsprechendes kann auch für
den Gehalt an Cl gelten. Dies kann jeweils allgemein im Rahmen der
Erfindung gelten.
-
Soll
der Zuschlagstoff allein der Zulegierung von Nickel, Vanadium und/oder
Molybdän
in der Schmelze dienen, so beträgt
der Co-Gehalt vorzugsweise ≤ 2,5–2 Gew.-%, ≤ 1,75–1,5 Gew.-%
oder ≤ 1,25–1 Gew.-%. Insbesondere
gilt dies, wenn der Zuschlagstoff der Zulegierung von Nickel dient
und z. B. Ni als Hauptbestandteil vorliegt. Der Co-Gehalt ist daher
unkritisch in Bezug auf andere Co-Quellen der Schmelze, so dass
in Bezug auf die Menge, in welcher der Zuschlagstoffes in dem jeweiligen
Verfahren eingesetzt werden kann, keine Restriktionen gegeben sind,
um unerwünscht
hohe Co-Gehalte zu vermeiden.
-
Vorzugsweise
wird der Gehalt an P, Cu, Sn, Pb, Nb, As, Cd und/oder Pd in dem
Zuschlagstoff auf solche Werte begrenzt, das der Menge des zu der
jeweiligen Schmelze zuzugebenden Zuschlagstoffes nicht begrenzt
ist, um die Obergrenzen der genannten Komponenten in der Schmelze
einhalten zu können.
Soll durch den Zuschlagstoff nur Ni zulegiert werden, gilt dies
auch für
die Komponenten Co, V, Mo, und umgekehrt. Dadurch, dass der Zuschlagstoff über eine
wässrige
Lösung
des jeweils gewünschten Übergangsmetalls
gewonnen werden kann, können
die Gehalte der genannten Komponenten vergleichsweise einfach durch
bekannte Maßnahmen
kontrolliert werden.
-
Der
Zuschlagstoff kann neben dem Hauptlegierungsbestandteil weitere
Legierungsbestandteile enthalten, wie beispielsweise Kobalt (im
Falle eines Ni-Zuschlagstoffes) oder Nickel (im Falle eines Co-Zuschlagstoffes),
Mangan usw, wenn diese Elemente für den jeweiligen Verwendungszweck
erwünscht
oder nicht störend
sind. Im Falle eines durch Laterit-Laugung gewonnen Ni- und/oder Co-haltigen
Zuschlagstoffes können weiterhin
enthalten sein Mangan (beispielsweise ≥ 0,25 bis 5 Gew.-% oder ≥ 1 bis 2 Gew.-%),
wobei der Gehalt ≤ 7,5
bis 10 Gew.-% oder ≤ 5
Gew.-% betragen kann, Kobalt mit Anteilen von ≥ 0,1 bis 0,25 Gew.-% oder ≥ 0,75 Gew.-%,
wobei der Kobaltgehalt ≤ 3
bis 5 Gew.-% oder ≤ 2
Gew.-% liegen kann. Der Gehalt an Legierungsbildnern, einschließlich Eisen,
kann hierbei ≥ 1
bis 2 Gew.-% oder ≥ 3
Gew.-% liegen und kann ≤ 15 Gew.-%, ≤ 10 bis 12
Gew.-% oder auch ≤ 8
bis 10 Gew.-% betragen. Dies auch allgemein im Rahmen der Erfindung
gelten.
-
Der
Zuschlagstoff kann des Weiteren Schlacke bildende Bestandteile wie
Ca, Mg enthalten. Der Gehalt der Schlacke bildenden Bestandteile
oder der Gehalt an Ca und/oder Mg in dem Zuschlagstoff kann ≥ 0,5 bis 1
Gew.-% oder 1,5 bis 2 Gew.-%, beispielsweise ≥ 3 bis 5 Gew.-% betragen, bezogen
auf den Zuschlagstoff frei von Restfeuchtigkeit und jeweils bezogen
auf das Gewicht des Metalls. Die Schlacke bildenden Bestandteile
bzw. Ca und/oder Mg können
in einer für
das schmelzmetallurgische Verfahren geeigneten Form vorliegen, z.
B. als Oxid, Hydroxid und/oder Carbonat aber auch Silikat. Der Gehalt
an Schlacke bildenden Bestandteilen kann ≤ 25 Gew.-% oder ≤ 15 bis 20
Gew.-%, insbesondere ≤ 10 bis 12
Gew.-% oder ≤ 6
bis 8 Gew.-% betragen bezogen auf den in dem Verfahren zu verwendenden
Zusatzstoff ohne Restfeuchte betragen. Die angegebenen Gehalte können sich
jeweils einschließlich
Mn, Cr, Si, Ti, Si und/oder Fe verstehen oder ausgenommen diese.
Das oben Gesagte kann allgemein im Rahmen der Erfindung gelten.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, wobei
die Figur eine schematische Darstellung des Schmelzgefäßes (Konverter)
mit Zuführeinrichtung
des Zuschlagstoffes in Form einer Lanze darstellt.
-
1 zeigt
eine Anordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei in einem Schmelzgefäß 1,
z. B. in Form eines Konverters, eine Metallschmelze 2 bereitgestellt
wird, die von einer Schlacke 3 abgedeckt wird. Die Schmelze
kann eine Eisenlegierung darstellen, z. B. eine solche zur Herstellung
eines Ni-legierten Stahls mit einem Nickelgehalt von 1,5 bis 30
Gew.-%, insbesondere gängiger
Ni- oder Cr/Ni-Stähle
wie 18/8 Cr/Ni-Stahl und/oder von Stählen mit einem P- und S-Gehalt
von jeweils < 0,005
Gew.-% oder < 0,0035
Gew.-% was unabhängig
von dem Ausführungsbeispiel
gelten kann. Die Schlacke stellt hierbei eine zur Herstellung der
jeweiligen Legierung übliche
Schlacke dar, beispielsweise enthaltend hohe Anteile von Chromoxid,
MgO, CaO und/oder SiO2, die neben der Abdeckung der Schmelze in
die Metallurgie der Schmelze eingreifen kann.
-
Als
Zuführeinrichtung
zur Einbringung des Zuschlagstoffes in die Schmelze ist eine oberhalb
der Schlacke angeordnete vorzugsweise wassergekühlte Lanze 4 vorgesehen,
die vorzugsweise in den oberen Bereich des Schmelzgefäßes 1 eindringt.
Die Lanze 4 besteht aus einem Zentralrohr 5 zum
Eindüsen
des festen Zuschlagstoffes in die Schmelze, welches außenseitig
von einem Außenrohr 6 oder
einer Mehrzahl von umfänglich
um das Zentralrohr angeordneten Einzelrohren umgeben ist, beispielsweise
von ≥ 2–3 oder ≥ 4–6 Einzelrohren.
Die Rohrenden können
mit düsenartigen
Austrittsöffnungen,
z. B. in Form Lavaldüsen
versehen sein, um den Zuschlagstoff mit hoher Geschwindigkeit, vorzugsweise Überschallgeschwindigkeit,
in die Schmelze eindüsen
zu können.
Der feste, pneumatisch förderbare
Zuschlagstoff wird somit, gegebenenfalls mittels eines geeigneten
Fördergases
wie Sauerstoff, durch das Zentralrohr in die Schmelze eingedüst, durch die
Außenrohre 6 wird
ein Gasstrom in Richtung auf die Metallschmelze ausgestoßen, welcher
den aus dem Zentralrohr 5 austretenden Feststoffstrom ummantelt
und fokussiert. Der Gasmantel 7 dient hierbei zum einen dazu,
den Feststoffstrom 8 von der Umgebung stofflich abzuschirmen
und ferner zu fokussieren, insbesondere auch im Hinblick auf den
hohen Anteil an flüchtigen
Bestandteilen, die während
der Kalzinierung des Zuschlagstoffes entstehen. Insbesondere dient
der Gasstrom auch dazu, die Schlacke zumindest nahezu oder vollständig zu
durchdringen und hierdurch einen schlackefreien Brennfleck 9 zu
erzeugen, bei welchem die Metallschmelze 2 somit freiliegt.
Die Temperatur der Schmelze im Bereich des Brennfleckes kann hierbei
beispielsweise 2.400 bis 2.600°C
betragen.
-
Der
Zuschlagstoff wird hierbei mit einer derartigen Geschwindigkeit
in die Schmelze eingedüst,
dass eine Kalzinierung des Zuschlagstoffes unter Abspaltung von
H2O, CO2 und gegebenenfalls
anderer flüchtiger Bestandteile,
erst bei oder nach Austritt des Zuschlagstoffes aus der Lanzendüse erfolgt.
Die Zersetzung des Zuschlagstoffes erfolgt hierbei aufgrund der
hohen Umgebungstemperaturen, z. B. der Abstrahlwärme der Schmelzgefäßwandung 1a,
der Metallschmelze und dergleichen überwiegend oder vollständig auf
dem Weg von der Lanzendüse 4a zum
Schmelzbad hin. Etwaige nicht-kalzinierte Anteile des Zuschlagstoffes
werden im Brennfleck 9 bzw. der Aufprallzone 10 auf
die Metallschmelze kalziniert. Bei der Kalzinierung werden somit sämtliche
flüchtigen
Bestandteile wie H2O, CO2 und
dergleichen verflüchtigt,
so dass lediglich die nicht flüchtigen
Bestandteile wie Metalloxide in die Schmelze eintreten und von dieser
aufgenommen werden.
-
Das über den
Feststoffstrom durch das Zentralrohr 5 mit durchgeführte Gas
kann Luft, ein gegenüber Luft
Sauerstoff abgereichertes Gas oder Inertgas sein. Das durch die
Außenrohre 6 durchgeführte Ummantelungsgas
kann Luft, ein gegenüber
Luft Sauerstoff angereichertes Gas oder reiner Sauerstoff darstellen,
ein Inertgas sein oder Gemische aus diesen. Der Sauerstoffgehalt
ist an die jeweiligen Prozessbedingungen wie beispielsweise den
Wärmehaushalt
des schmelzmetallurgischen Verfahrens anzupassen. Gegebenenfalls können mit
dem Zuschlagstoffstrom weiteren Feststoffe wie Legierungsbestandteile,
Schlackebildner oder dergleichen der Schmelze zugeführt werden,
ohne dass dies zwingend notwendig ist. Vorzugsweise enthält der Zuschlagstoffstrom
keine Reduktionsmittel wie Kohlenstoff, Ferrosilicium, Aluminium
oder dergleichen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere
ein AOD-Verfahren darstellen, gegebenenfalls auch ein elektrometallurgisches
Verfahren.
-
Überraschenderweise
hat es sich herausgestellt, dass die Zufüh rung von Zuschlagstoffen zur
Einstellung des Legierungsgehaltes der Schmelze unter Verwendung
hoch wasserhaltiger Stoffe möglich
ist, wodurch die Herstellungskosten der jeweiligen Legierung deutlich
vermindert werden können,
insbesondere, da der Zuschlagstoff kostengünstig herstellbar und weitere
kostenaufwändige
Verfahrensschritte wie eine Schlackenarbeit zur Reduzierung des
Schwefelgehaltes der Schmelze usw. vermieden werden können. Eine
derartige Prozessführung
ist insbesondere dadurch gegeben, dass der Zuschlagstoff unmittelbar
in den sehr heißen,
schlackefreien Brennfleck eingedüst
wird.
-
Der
Zuschlagstoff kann insbesondere durch Auslaugung von Lateriten erhalten
werden, beispielsweise durch Auslaugung mittels Schwefelsäure bei
Atmosphärendruck
oder bei erhöhtem
Druck, gegebenenfalls aber auch durch andere Laugungsverfahren.
Aus der sauren Lauge kann der nickelhaltige Zuschlagstoff anschließend durch
geeignete Fällungsmittel
wie eine MgO und/oder CaO-Aufschlämmung, durch
Zugabe von Carbonaten wie Natriumcarbonat, Calciumcarbonat, Dolomit
usw., durch Zugabe von Ammoniak oder Amoniumverbindungen ausgefällt werden,
um im Wesentlichen ein Nickelhydroxid, Nickelcarbonat oder gemischtes Nickelhydroxid/carbonat
zu erzeugen. Die Umsetzung mit dem Fällungsmittel kann bei erhöhten Temperaturen,
beispielesweise bei 30–80°C oder höher, in
geeigneten Zeiträumen
von beispielsweise einigen Minuten bis 1 Stunde erfolgen. Gegebenenfalls
kann in einem vorhergehenden Prozessschritt Kobalt durch geeignete Verfahren,
beispielsweise durch Extraktionsverfahren abgetrennt werden.
-
Der
Zuschlagstoff kann auf eine Restfeuchte vorgetrocknet werden, die
eine pneumatische Förderung desselben
ermöglicht.
Als Restfeuchte ist hierbei physikalisch gebundenes Wasser zu verstehen,
welches bei Temperaturen von ≤ 120
bis 150°C
in einem geeigneten Zeitraum, beispielsweise in ein bis zwei Stunden,
entfernbar ist. Der Zuschlagstoff kann für eine Schwerkraftförderung
geeignet aufbereitet werden.
-
Gegebenenfalls
kann der Zuschlagstoff mechanisch aufgearbeitet werden, um eine
geeignete Korngröße oder
Zerteilung zu erhalten, gegebenenfalls auch kompaktiert oder agglomeriert
werden.
-
Im
Falle eines nickelhaltigen Zuschlagstoffes beträgt der Nickelgehalt desselben
typischerweise ca. 15 bis 55 Gew.-%, insbesondere ca. 20 bis ca.
40 Gew.-%, bezogen auf den vorgetrockneten Zuschlagstoff (ohne Restfeuchte).
Der Gehalt an chemisch gebundenem Wasser in Form von Kristallwasser
und/oder Hydroxidgruppen beträgt
typischerweise 30 bis 50 Gew.-% oder auch 40 bis 50 Gew.-%. Es versteht
sich, dass gegebenenfalls der Zuschlagstoff bei höheren Temperaturen
vorkalziniert werden kann, um den Wasser- und/oder Carbonatgehalt
zu vermindern, ohne dass dies zwingend notwendig ist.
-
Im
Nachfolgenden seien zwei typische Analysen des nickelhaltigen Zuschlagstoffes
angegeben. Die Produkte wurden jeweils erhalten durch Auslaugung
von Lateriten mittels 80%-iger Schwefelsäure bei 90°C für 0,5 Stunden (ca. 20 g Erz,
aufgeschlämmt
in 80 g Wasser; 100 g Schwefelsäure).
Laugungszeiten von < 1 oder < 0,75 Stunden haben
sich allgemein als vorteilhaft herausgestellt. Die Lauge wurde mittels
Dolomit teilweise neutralisiert und anschließend mit einer MgO-Aufschlämmung versetzt,
um einen Nickelhydroxid-Niederschlag zu erzeugen.
-
Der
abfiltrierte Niederschlag wurde auf eine Restfeuchte von jeweils
ca. 1,5 Gew.-% getrocknet (bei 120°C für 2 Stunden), der Gehalt an
chemisch gebundenem Wasser betrug 55 Gew.-% (Zusammensetzung 1)
bzw. 45 Gew.-% (Zusammensetzung 2), jeweils berechnet als Gewichtsverlust
des auf eine Restfeuchte von ca. 0 Gew.-% getrockneten Materials
nach Thermolyse bei 750°C
für 4 Stunden
bis zur Gewichtskonstanz. Es versteht sich, dass das thermolysierte
Material noch einen Gehalt an Carbonat oder anderen Bestandteilen enthalten
kann, die sich erst bei höheren
Temperaturen zersetzen.
-
Es
versteht sich, dass die Zusammensetzung des Zuschlagstoffes je nach
eingesetztem Erz oder nickelhaltigen Ausgangsprodukt schwanken können. Die
folgenden Analyseangaben beziehen sich auf ein Material, welches
auf bei 120°C
für 2 Stunden
auf eine Restfeuchte von ca. 0 Gew.-% getrocknet wurde (d. h. einschließlich Kristallwasser). Zusammensetzung 1 (Angaben in Gew.-%)
Ni | 24 |
Al | 0,75 |
Ca | 0,75 |
Co | 1,5 |
Cr | < 0,05 |
Fe | 0,75 |
Mn | 4,0 |
Mg | 6,0 |
Wassergehalt
(Kristallwasser) | 50 |
Zusammensetzung 2 (Angaben in Gew.-%)
Ni | 38 |
Al | < 0,05 |
Ca | 2 |
Co | 0,5 |
Cr | < 0,05 |
Fe | 2,5 |
Mn | 1,5 |
Mg | 2,5 |
Wassergehalt
(Kristallwasser) | 40 |
-
Es
versteht sich, dass allgemein außer Erzen gegebenenfalls auch
andere Stoffe zur Herstellung der erfindungsgemäß einge setzten Zuschlagstoffe
eingesetzt werden können,
aus denen in entsprechender Weise nickelhaltige oder allgemein übergangsmetallhaltige
Zuschlagstoffe herstellbar sind, und bei welchen die Übergangsmetalle
vorzugsweise durch geeignete Auslaugung auf Basis einen wasserhaltigen
Laugungsmittels gewonnen werden können.
-
Weiterhin
versteht es sich, dass das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf die
Verwendung Ni/Co-haltiger Zuschlagstoffe begrenzt ist, sondern auch
andere Legierungsbestandteile, insbesondere Übergangsmetalle wie Mo, V oder
dergleichen in entsprechender Form der Metallschmelze zugefügt werden
können.
Vorzugsweise werden hierbei jeweils die Zuschlagstoffe jeweils von
der Oberseite des Schmelzgefäßes her
in dieses in einen Bereich der Metallschmelze von sehr hoher Temperatur
eingedüst
werden, im Falle von Schlacke bedeckten Schmelzen in einen schlackefreien
Brennfleck.